30.10.2012 Aufrufe

bundesarbeitsblatt - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

bundesarbeitsblatt - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

bundesarbeitsblatt - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Italien<br />

<strong>Arbeit</strong>slosigkeit ging<br />

im Sommer zurück<br />

Eine erfreuliche, wenn auch<br />

immer noch unbefriedigende<br />

wirtschaftliche Entwicklung<br />

hat selbst in Italien<br />

bisher kaum Aufmerksamkeit<br />

erregt: zum ersten Mal<br />

in 12 Jahren sank die <strong>Arbeit</strong>slosenquote.<br />

Von Mai bis August 2004 lag die<br />

<strong>Arbeit</strong>slosenquote unter 8 Prozent.<br />

163.000 Bewohner Italiens,<br />

davon 112.000 Frauen<br />

fanden wieder <strong>Arbeit</strong>. Auch<br />

wenn diese Zahlen nicht ohne<br />

weiteres auf das ganze Jahr<br />

hochzurechnen sind, spiegeln<br />

sie trotz der immer noch hohen<br />

<strong>Arbeit</strong>slosigkeit vor allem im<br />

Süden des Landes, einen erfreulichen<br />

Trend wieder. Seit 1994<br />

ist die <strong>Arbeit</strong>slosenquote in Italien<br />

insgesamt mit geringen<br />

Trendabweichungen kontinuierlich<br />

zurückgegangen. Die <strong>Arbeit</strong>slosenquote<br />

<strong>für</strong> das Gesamtjahr<br />

2004 dürfte zwar angesichts<br />

des noch realtiv schlechten<br />

Ergebnisses im 1. Trimester<br />

noch leicht über 8 % liegen,<br />

aber erneut gegenüber 2003,<br />

wo sie noch bei 8,7 % lag,<br />

zurückgehen. Nicht genau<br />

abzuschätzen ist wie hoch die<br />

verdeckte <strong>Arbeit</strong>slosigkeit ist.<br />

Italien weist im europäischen<br />

Vergleich eine sehr niedrige<br />

Beschäftigungsquote (ca. 55 %)<br />

auf.<br />

Frankreich<br />

Premierminister<br />

Raffarin setzt auf<br />

Sozialpolitik<br />

Der französische Premierminister<br />

Raffarin hat am 11.<br />

Oktober 2004 eine Reihe<br />

von Treffen mit den Sozialpartnern<br />

begonnen. Sie sind<br />

die Konsequenz des so genannten<br />

„Vertrags <strong>für</strong> 2005”<br />

(„contrat 2005”). Sie enthalten<br />

drei große Schwerpunkte:<br />

Bekämpfung der <strong>Arbeit</strong>slosigkeit,<br />

Verbesserung<br />

der Situationen in den Schulen,<br />

Senkung der Lebenshaltungskosten.<br />

In den angesprochenen Bereichen<br />

sollen konkrete Ziele formuliert<br />

werden, die dann in<br />

einer „gemeinsamen nationalen<br />

Anstrengung” umgesetzt werden<br />

sollen. Parallel zu den Gesprächen,<br />

die Raffarin selbst mit den<br />

Sozialpartnern führen will, hat<br />

der Premierminister Vorschläge<br />

von den Ministerien angefordert.<br />

Für Mitte Dezember hat Raffarin<br />

eine ausführliche Stellungnahme<br />

angekündigt.<br />

Derzeit sind die Wirtschaftsprognosen<br />

nicht günstig: Die<br />

<strong>Arbeit</strong>slosigkeit bleibt ein großes<br />

Problem <strong>und</strong> Experten erwarten<br />

u. a. wegen der Entwicklung<br />

der Rohölpreise <strong>und</strong><br />

sich abschwächender internationaler<br />

Konjunktur ein Abflauen<br />

des Wirtschaftswachstums.<br />

Beim Kampf gegen die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

sehen die Pläne eine<br />

Verdoppelung der geförderten<br />

<strong>Arbeit</strong>splätze <strong>für</strong> Jugendliche in<br />

Unternehmen um 300.000 vor.<br />

Die Unterstützung beim Ausbau<br />

des Dienstleistungssektors (hier<br />

sollen 2 Millionen <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

erreicht werden); Den Ausbau<br />

der Zukunftsverträge („plan<br />

d’avenir”), die im Plan Borloo<br />

angekündigt wurden (Cf. DB<br />

Nr. 0887 vom 17.9.04); mehr<br />

Flexibilität bei der 35-St<strong>und</strong>en-<br />

Woche, jedoch keine gr<strong>und</strong>legende<br />

Reform oder gar Abschaffung<br />

(Cf. DB Nr. 0908 vom<br />

27.9.04); Mobilisationsplan<br />

gegen Delokalisierungen; endgültige<br />

Regelung im Transportbereich<br />

<strong>für</strong> die Gewährung<br />

eines Mindestbetriebs („service<br />

minimum garanti”).<br />

Brasilien<br />

INTERNATIONALES<br />

Weltsozialforum<br />

2005 findet in<br />

Porto Alegre statt<br />

Nach drei Veranstaltungen<br />

in Brasilien zwischen 2001<br />

<strong>und</strong> 2003 <strong>und</strong> einer Unterbrechung<br />

im Jahr 2004 in<br />

Indien kommt das Weltsozialforum<br />

– WSF – 2005<br />

wieder nach Porto Alegre<br />

zurück. Als Termin ist der<br />

Zeitraum 26.-31.1.2005 vorgesehen.<br />

Geboren als Gegenpart zum<br />

Weltwirtschaftsforum in Davos<br />

hat sich das Weltsozialforum inzwischen<br />

als eigenständige Veranstaltung<br />

etabliert. Beim 5.<br />

Weltsozialforum soll nach dem<br />

Willen der Veranstalter eine<br />

neue Methodologie erprobt<br />

werden, die mehr Partizipation<br />

der Teilnehmer <strong>und</strong> engere<br />

thematische Zusammenarbeit<br />

zwischen unterschiedlichen Organisationen<br />

<strong>und</strong> Initiativen<br />

ermöglichen soll.<br />

Teilnehmen können Organisationen<br />

<strong>und</strong> Bewegungen der Zivilgesellschaft,<br />

die die Gr<strong>und</strong>prinzipien<br />

des Forums anerkennen,<br />

sowie Privatpersonen. Regierungsbehörden<br />

<strong>und</strong> politische<br />

Parteien können nur als<br />

Beobachter teilnehmen. Die<br />

Gastgeberregierung kann Organisationspartner<br />

werden. Regierungsmitglieder<br />

<strong>und</strong> Parlamentarier<br />

können persönlich<br />

eingeladen werden, wenn sie<br />

die Gr<strong>und</strong>prinzipien anerkennen.<br />

Das Forum möchte die Partizipation<br />

der Teilnehmer verstärken.<br />

Auf einer Sitzung in<br />

Passignamo (Italien) hat der<br />

Internationale Rat (CI) die<br />

„Architektur“ des 5. Forums<br />

entwickelt.<br />

Durch mehr Raum <strong>für</strong> Dialog<br />

<strong>und</strong> Zusammenarbeit zwischen<br />

<strong>b<strong>und</strong>esarbeitsblatt</strong> 11-2004<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!