„Kinder suchtkranker Eltern“ Fachveranstaltung der ... - Soest
„Kinder suchtkranker Eltern“ Fachveranstaltung der ... - Soest
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<strong>„Kin<strong>der</strong></strong> <strong>suchtkranker</strong> <strong>Eltern“</strong><br />
<strong>Fachveranstaltung</strong><br />
<strong>der</strong> Abteilung Jugend und Soziales <strong>der</strong><br />
Stadt <strong>Soest</strong><br />
am 20. März 2013 im Rathaus I, Blauer Saal,<br />
<strong>Soest</strong><br />
Michael Klein, Köln
Anfor<strong>der</strong>ungen an gelingende, effektive<br />
Prävention<br />
frühzeitig<br />
nachhaltig<br />
glaubwürdig<br />
verhaltens- und verhältnisorientiert<br />
informativ<br />
evidenzbasiert<br />
transgenerational, risikoorientiert selektiv<br />
„Keiner geht verloren“ inklusiv
Kin<strong>der</strong> <strong>suchtkranker</strong> Eltern – Wo bleiben<br />
transgenerationale Prävention und Therapie?<br />
1. Geschichte des Themas, klinische Beispiele<br />
2. Transmission von Suchtstörungen und<br />
psychischen Störungen in Familien<br />
3. Beson<strong>der</strong>heiten für Kin<strong>der</strong> drogenabhängiger<br />
Eltern<br />
4. Konsequenzen elterlicher Suchtstörungen für<br />
die psychische Gesundheit von Kin<strong>der</strong>n<br />
5. Schutzfaktoren, Resilienzen<br />
6. Das Hilfesystem und an<strong>der</strong>e<br />
Verantwortungsgemeinschaften
Kin<strong>der</strong> aus suchtbelasteten Familien<br />
– Wo bleiben transgenerationale<br />
Prävention und Therapie?<br />
1. Geschichte des Themas, klinische Beispiele
Warum haben diese frühen Kin<strong>der</strong>schutzansätze so wenig<br />
dauerhafte Spuren im öffentlichen und fachlichen Diskurs<br />
hinterlassen?<br />
Amsterdam, ca. 1880
Historische Darstellung:<br />
Alkohol und Gewalt in <strong>der</strong><br />
Familie, ca. 1880
Claudia Black, Sharon Wegschei<strong>der</strong>, Janet<br />
Woititz, ab ca. 1969
Typische Lebenserfahrungen von Kin<strong>der</strong>n<br />
alkoholkranker Eltern (N= 115)<br />
• 1. Nicht zu Freunden gehen, um nicht in die<br />
Zwangslage zu geraten, diese zu sich nach Hause<br />
einladen zu müssen, wo die Eltern sich<br />
beschämend verhalten könnten.<br />
• 2. In <strong>der</strong> Schule mit den Gedanken zu Hause sein,<br />
was dort gerade Schlimmes passiert o<strong>der</strong> bald<br />
passieren wird.<br />
• 3. An<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> beneiden o<strong>der</strong> eifersüchtig auf<br />
diese sein, wenn sie Spaß und Leichtigkeit mit<br />
ihren Eltern erleben.<br />
• 4. Sich als Kind unter Gleichaltrigen isoliert,<br />
abgewertet und einsam fühlen.<br />
• 5. Sich von den Eltern vernachlässigt, bisweilen<br />
als ungewolltes Kind fühlen.<br />
Cork, M. (1969). The forgotten children.
Typische Lebenserfahrungen von Kin<strong>der</strong>n<br />
alkoholkranker Eltern (Cork, 1969)<br />
• 6. Für die Eltern sorgen, sich um sie ängstigen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e wenn die Mutter süchtig trinkt.<br />
• 7. Sich um Trennungsabsichten o<strong>der</strong> vollzogene<br />
Trennungen <strong>der</strong> Eltern unablässig Sorgen machen.<br />
• 8. Als Jugendlicher die Eltern nicht im Stich lassen wollen<br />
(z. B. nicht von zu Hause ausziehen können).<br />
• 9. Die Eltern für ihr Fehlverhalten entschuldigen. Lieber<br />
an<strong>der</strong>e Menschen o<strong>der</strong> sich selbst beschuldigen.<br />
• 10. Vielfache Trennungen und Versöhnungen <strong>der</strong> Eltern<br />
erleben und sich nicht auf einen stabilen, dauerhaften<br />
Zustand verlassen können.<br />
• 11. Wenn <strong>der</strong> trinkende Elternteil schließlich mit dem<br />
Alkoholmissbrauch aufhört, weiterhin selbst Probleme<br />
haben o<strong>der</strong> solche suchen.
Die kindliche Wirklichkeitskonstruktion und Realitätsverarbeitung<br />
sind die kritischen Weichen <strong>der</strong> langfristigen Entwicklung <strong>der</strong><br />
betroffenen Kin<strong>der</strong><br />
Maren, 8 Jahre, Mutter alkoholabhängig
Nina, 12 Jahre, beide Elternteile alkoholabhängig<br />
(Kin<strong>der</strong>seminare FK Thommener Höhe, ca. 1985)
Kindliche Wahrnehmung und Verarbeitung des<br />
elterlichen Suchtverhaltens ist <strong>der</strong> Schlüssel zur<br />
psychischen Gesundheit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
Maria, 5 Jahre,<br />
Helsinki
Sozial- und gesundheitspolitischer Rahmen<br />
Kin<strong>der</strong> <strong>suchtkranker</strong> Eltern haben Rechte. Diese Rechte einzufor<strong>der</strong>n ist eine<br />
gesamtgesellschaftliche Aufgabe.<br />
Europäischer Aktionsplan Alkohol <strong>der</strong> WHO (1995):<br />
1. Alle Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen haben das Recht, in einer Umwelt<br />
aufzuwachsen, in <strong>der</strong> sie vor den negativen Begleiterscheinungen des<br />
Alkoholkonsums und soweit wie möglich vor Alkoholwerbung<br />
geschützt sind.<br />
2. Alle alkoholgefährdeten o<strong>der</strong> alkoholgeschädigten Bürger und ihre<br />
Familienangehörigen haben das Recht auf Zugang zu Therapie und<br />
Betreuung.<br />
UN-Kin<strong>der</strong>rechtskonvention (1989):<br />
Recht auf Schutz vor Verwahrlosung[Art. 19], angemessene<br />
Lebensbedingungen[Art. 27] und Schutz vor Suchtstoffen[Art. 33]
Kin<strong>der</strong> aus psychisch<br />
dysfunktionalen Familien<br />
Psychisch<br />
kranke<br />
Eltern<br />
Alk.abh.<br />
Eltern<br />
Drogenabhängige<br />
Eltern<br />
Suchtkranke Eltern , z.B.<br />
Verhaltenssüchte
Elterliche Verhaltensstressoren für die<br />
(psychische) Gesundheit von Kin<strong>der</strong>n in<br />
Familien: Risikotrias<br />
Suchtstörungen<br />
Psychische Krankheiten<br />
Gewaltverhalten<br />
(vgl. Cleaver et al., 1999)
Transgenerationale Prävention<br />
Wie kommt es, dass familienbezogene Themen – wie<br />
Kindeswohl, gelingende Bindung, Elternschaft,<br />
Erziehungskompetenz uvm. – in Suchthilfe und Psychiatrie<br />
immer noch Rand- statt Standardthemen sind? Wie, dass<br />
Kin<strong>der</strong> in suchtbelasteten und psychisch kranken Familien in<br />
<strong>der</strong> Jugendhilfe keine systematische Aufmerksamkeit<br />
erhalten?<br />
Erste Antworten:<br />
Spezifisch deutsche Geschichte<br />
Unterschätzung <strong>der</strong> Risiken<br />
Unterschätzung <strong>der</strong> „Macht des Modelllernens“ in Familien<br />
Individuumsfixierung und „Familienblindheit“ des Hilfesystems (SGB V, VI)<br />
Isomorphe Strukturbildung im Suchthilfesystem<br />
[…]
Kin<strong>der</strong> aus suchtbelasteten<br />
Familien – Wo bleiben<br />
transgenerationale Prävention<br />
und Therapie?<br />
2. Konzepte, Ergebnisse, Prävalenzen
Familiale<br />
Abwehrmechanismen<br />
„Mein Kind hat nichts gemerkt“.<br />
(Tausendfach geäußerter Satz <strong>suchtkranker</strong><br />
Elternteile)<br />
Selbstwertdienliche Attribution<br />
Scham- und Schuldgefühl als zentraler<br />
intrapsychischer Prozess<br />
Abwehr, Verleugnung, Verdrängung und<br />
Aggression als zentrale Reaktionen
Direkte und indirekte Effekte<br />
können Kin<strong>der</strong> Suchtkranker betreffen<br />
Direkte (substanzbezogene)<br />
Effekte:<br />
• Behin<strong>der</strong>ungen und Retardierung durch<br />
FAS(D)<br />
•Neonatales Abstinenzsyndrom<br />
•Retardierung durch an<strong>der</strong>e<br />
Substanzwirkung (z.B. Tabakrauchen)<br />
•Schädigung durch Alkoholvergiftungen<br />
in Kindheit und Jugend<br />
Indirekte Effekte:<br />
•Familiale Gewalt<br />
• Unfälle, Verletzungen<br />
• Broken home<br />
• Vernachlässiguung, Misshandlung,<br />
Missbrauch<br />
• Soziale Isolation, sozialer Abstieg<br />
• Familiale Disharmonie<br />
• Partnerprobleme<br />
• Negative Familienatmosphäre<br />
• Zahlreiche negative (kritische)<br />
Lebensereignisse<br />
• Leistungsprobleme in <strong>der</strong> Schule
Frequency of alcohol problems in parents<br />
(N = 2.427; Lifetime, %w; source: EDSP-study; Lieb<br />
et al., 2006)<br />
Either parent<br />
22,5<br />
Both parents<br />
3,1<br />
One parent<br />
19,5<br />
Father only<br />
15,0<br />
Mother only<br />
4,4<br />
0,0 10,0 20,0
21. März 2013 Epidemiologie von Suchtstörungen 21
Ausgangslage und Fakten<br />
In Deutschland leben:<br />
2.65 Millionen Kin<strong>der</strong>, bei denen ein Elternteil eine<br />
alkoholbezogene Störung (Missbrauch o<strong>der</strong><br />
Abhängigkeit) aufweist (Lachner & Wittchen, 1997; Klein,<br />
2005)<br />
ca. 40.000 Kin<strong>der</strong> mit einem drogenabhängigen Elternteil<br />
d.h.: es geht insgesamt nicht um eine gesellschaftliche<br />
kleine Randgruppe, son<strong>der</strong>n um eine substantielle<br />
Gruppe von Kin<strong>der</strong>n, die ein deutlich erhöhtes negatives<br />
Entwicklungsrisiko aufweisen. Die gesunde Entwicklung<br />
von Kin<strong>der</strong>n <strong>suchtkranker</strong> Eltern ist ein prioritäres Public-<br />
Health-Thema.
Suchtprobleme<br />
in <strong>der</strong> Verwandtschaft („high density families“)<br />
Zobel, 2006
Prävalenzen<br />
Jedes 7. Kind lebt zeitweise (jedes 12.<br />
dauerhaft) in einer Familie mit einem<br />
Elternteil, <strong>der</strong> eine alkoholbezogene Störung<br />
(Abhängigkeit o<strong>der</strong> Missbrauch) aufweist<br />
(Deutschland; Lachner & Wittchen, 1997)<br />
Jedes 3. Kind in einer alkoholbelasteten<br />
Familie erfährt regelmäßig physische Gewalt<br />
(als Opfer und/o<strong>der</strong> Zeuge) [Klein & Zobel,<br />
2001]<br />
Suchtkranke Familien weisen gehäuft eine<br />
„family density“ für Sucht- und an<strong>der</strong>e<br />
psychische Störungen auf
Prävalenzen<br />
Von den Kin<strong>der</strong>n alkoholabhängiger Eltern<br />
entwickeln ca. 33% bis 40% selbst eine<br />
substanzbezogene Abhängigkeitserkrankung<br />
(Sher, 1991; Windle & Searles, 1990; Klein,<br />
2005; Zobel, 2006)<br />
Ein Drittel (teilweise überlappend mit dem<br />
erstgenannten Drittel) zeigt psychische<br />
Störungen (z.B. Ängste, Depressionen,<br />
Persönlichkeitsstörungen)
Größte Risikogruppe<br />
Kin<strong>der</strong> <strong>suchtkranker</strong> Eltern sind die größte bekannte<br />
Risikogruppe zur Entwicklung eigener Suchtstörungen,<br />
insbes. Alkohol- und Drogenabhängigkeit sowie<br />
Verhaltenssüchte<br />
(= suchtspezifische Auswirkungen)<br />
Für alle an<strong>der</strong>en psychischen Störungen (z.B. Ängste,<br />
Depressionen, Schizophrenien, Schlafstörungen,<br />
Persönlichkeitsstörungen) weisen sie ebenfalls erhöhte<br />
Risiken auf<br />
(= Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von<br />
Kin<strong>der</strong>n)
Globale Risiken elterlicher Alkoholstörungen<br />
für die Entwicklung von Kin<strong>der</strong>n I<br />
Die Auswirkungen problematischen elterlichen<br />
Trinkens auf die Kin<strong>der</strong> hängen im Allgemeinen<br />
davon ab:<br />
• wer trinkt (Mutter, Vater o<strong>der</strong> beide),<br />
• wer im Umfeld noch trinkt (Großeltern, Onkels<br />
usw.),<br />
• wann die Abhängigkeit in ihrem Leben aufgetreten<br />
ist,<br />
• wie lange schon getrunken wird,<br />
• welchen Verlauf die Abhängigkeit hat ,<br />
• welchen Typus die Abhängigkeit aufweist,
Globale Risiken elterlicher Alkoholstörungen<br />
für die Entwicklung von Kin<strong>der</strong>n II<br />
• welchen Schweregrad die Abhängigkeit hat,<br />
• wie alt sie waren, als die Suchterkrankung des<br />
Vaters bzw. <strong>der</strong> Mutter chronisch wurde,<br />
• wie lange die Kin<strong>der</strong> das Suchtgeschehen<br />
miterlebt haben (quantitative Exposition),<br />
• wie die Kin<strong>der</strong> das Suchtgeschehen miterlebt<br />
haben (qualitative Exposition),<br />
• ob es noch weitere Störungen bei den Eltern gab<br />
(Komorbidität),<br />
• ob es noch weitere kritische Lebenslagen gab<br />
(Trennung, Scheidung, Unfälle, Todesfälle,<br />
finanzielle Probleme).
Rollenfixierungen in suchtbelasteten Familien<br />
Wegschei<strong>der</strong><br />
Black<br />
Ackerman<br />
Lambrou<br />
Jakob<br />
(1988)<br />
(1988)<br />
(1987)<br />
(1990)<br />
(1991)<br />
Held<br />
Sündenbock<br />
Verantwortungs<br />
bewusstes Kind<br />
Ausagierendes<br />
Kind<br />
Macher Macher Elternkind<br />
Partnerersatz<br />
Vorzeigekind<br />
Sündenbock Sündenbock Schwarzes<br />
Schaf<br />
Verlorenes Kind Fügsames Kind Schweiger Unsichtbares<br />
Kind<br />
Clown Friedensstifter Maskottchen Maskottchen Nesthäkchen<br />
Chamäleon<br />
Chamäleon<br />
Der<br />
Übererwachsene/<br />
Distanzierte/<br />
Unverletzte<br />
Das kranke<br />
Kind (Klein,<br />
2003)
Regelmäßiges Tabakrauchen in Abhängigkeit<br />
von elterlichen Alkoholstörungen (Klein, 2002)<br />
[N=151]<br />
Elterliche Probleme<br />
mit Alkohol<br />
Kin<strong>der</strong> regelmäßige Raucher<br />
(Altersdurchschnitt: 13.5 Jahre)<br />
ja 21.7 %<br />
nein 11.5 %**<br />
**: p
Relative Wahrscheinlichkeiten (OR) für<br />
Alkoholabhängigkeit bei Töchtern und<br />
Söhnen von Eltern mit Alkoholstörungen<br />
Elterliche<br />
Probleme<br />
mit Alkohol<br />
Männliche Probanden<br />
odds-ratio (OR) für<br />
Alkoholabhängigkeit<br />
Weibliche Probanden<br />
odds-ratio (OR) für<br />
Alkoholabhängigkeit<br />
Nur Vater 2.01 ** 8.69 ***<br />
Nur Mutter 3.29 *** 15.94 ***<br />
Beide<br />
Elternteile<br />
18.77 *** 28.00 ***<br />
**: p
Betrunkenheitserfahrungen von Töchtern<br />
und Söhnen alkoholabhängiger Mütter (N = 93)<br />
Durchschnittsalter: 14,2 Jahre<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
Töchter alk.abh. Mütter<br />
Söhne alk. abh. Mütter<br />
20<br />
10<br />
-<br />
jemals<br />
(lifetime)<br />
im letzten<br />
Jahr<br />
im letzten<br />
Monat<br />
in <strong>der</strong><br />
letzten<br />
Woche<br />
Kölner Jugendmonitoring (2006-2008)
Kölner Jugendmonitoring (2006-2008)<br />
Durchschnittsalter: 14,2 Jahre<br />
Betrunkenheitserfahrungen von Mädchen (N= 2.097)<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
jemals<br />
(lifetime)<br />
im letzten<br />
Jahr<br />
im letzten<br />
Monat<br />
in <strong>der</strong><br />
letzten<br />
Woche<br />
Töchter nicht alk abh.<br />
Mütter<br />
Töchter alk.abh. Mütter<br />
Töchter alk. abh. Väter<br />
Töchter mit zwei alk. abh.<br />
Elternteilen
Kin<strong>der</strong> aus suchtbelasteten<br />
Familien – Wo bleibt<br />
transgenerationale Prävention?<br />
3. Beson<strong>der</strong>heiten bei Kin<strong>der</strong>n<br />
drogenabhängiger Eltern
Suchtkranke Eltern(teile)<br />
bei Drogenabhängigen<br />
Anzahl<br />
Personen<br />
54 Patientinnen in gemischten Drogentherapieeinrichtungekranker<br />
51,0 % ein sucht-<br />
Elternteil<br />
191 Patienten in gemischen Drogentherapieeinrichtungekranker<br />
36,0 % ein sucht-<br />
Elternteil<br />
59 Offene Drogenszene 54,2 % ein <strong>suchtkranker</strong><br />
Elternteil<br />
56 Drogenabhängige in Therapie 51,8 % ein <strong>suchtkranker</strong><br />
Elternteil<br />
34 Patientinnen im niedrigschwelligen<br />
41,2 % alkoholab-<br />
Drogenentzug<br />
hängige Mutter<br />
68 Patienten im niedrigschwelligen 48,5 % alkoholabhängige<br />
Drogenentzug<br />
Mutter<br />
102 Drogenabhängige im niedrigschwelligen<br />
58,8 % alkoholab-<br />
Drogenentzug hängiger Vater<br />
501 Drogenabhängige im niedrigschwelligen<br />
45,0 % alkoholab-<br />
Bereich<br />
hängiger Vater<br />
651 männliche Drogenkonsumenten 22,2 % alkoholabhängiger<br />
Vater<br />
10,3 % alkoholabhängige<br />
Mutter<br />
Hanel, 1988<br />
Hanel, 1988<br />
Sickinger, 1994<br />
Arnold & Steier,<br />
1997<br />
Hoffmann et al.,<br />
1997<br />
Hoffmann et al.,<br />
1997<br />
Hoffmann et al.,<br />
1997<br />
Mann & Kapp, 1997<br />
Küfner et al., 2000
Relative Erkrankungsrisiken (OR) für Jugendliche in<br />
alkoholbelasteten Familien [Lachner & Wittchen, 1997]<br />
Elternteil mit<br />
Alkoholdiagnose<br />
Diagnose<br />
Jugendliche<br />
(N = 3021)<br />
Odds ratio<br />
Nur Vater<br />
Nur Mutter<br />
Beide<br />
Drogenabhängigkeit<br />
4.13<br />
7.79<br />
16.68<br />
Nur Vater<br />
Nur Mutter<br />
Beide<br />
Essstörung 2.12<br />
2.95<br />
2.87
Beson<strong>der</strong>heiten bei Kin<strong>der</strong>n drogenabhängiger<br />
Eltern I<br />
Die Schädigungen bei Kin<strong>der</strong>n von nicht substituierten<br />
drogenabhängigen Eltern sind in mehreren Bereichen<br />
gravieren<strong>der</strong> als bei den Kin<strong>der</strong>n Alkoholabhängiger. Dies<br />
resultiert aus folgenden Gründen:<br />
•Die Kin<strong>der</strong> sind häufiger von <strong>der</strong> Abhängigkeit bei<strong>der</strong><br />
Elternteile betroffen, da bei Drogenabhängigen ein<br />
entsprechendes Partnerwahlverhalten viel üblicher ist als<br />
bei Alkoholabhängigen. Dadurch können die negativen<br />
Effekte des drogenabhängigen Elternteils nicht in<br />
ausreichendem Maß kompensiert werden.<br />
•Die Kin<strong>der</strong> sind häufiger von Trennungen betroffen und<br />
wachsen entsprechend häufiger bei nur einem Elternteil, in<br />
<strong>der</strong> Regel die Mutter, auf.
Beson<strong>der</strong>heiten bei Kin<strong>der</strong>n<br />
drogenabhängiger Eltern II<br />
•Die Kin<strong>der</strong> erleben im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />
Beschaffungskriminalität mehr traumatische<br />
Situationen, z.B. Prostitution <strong>der</strong> Mutter,<br />
Verhaftung des Vaters u.ä.<br />
•Die Kin<strong>der</strong> sind meist in ihren frühen<br />
Lebensjahren von <strong>der</strong> Abhängigkeit eines<br />
Elternteils betroffen, was nach den<br />
Erkenntnissen <strong>der</strong> Entwicklungspsychopathologie<br />
ein stärkeres Entwicklungsrisiko mit<br />
sich bringt.<br />
•Die Kin<strong>der</strong> erleben stärkere soziale Isolation<br />
und Ächtung, lernen weniger sozial för<strong>der</strong>liche<br />
Verhaltensweisen und erleben sich dadurch<br />
insgesamt in ihrem Selbstwertgefühl als<br />
instabiler und gefährdeter.
Beson<strong>der</strong>heiten bei Kin<strong>der</strong>n<br />
drogenabhängiger Eltern III<br />
•Die Kin<strong>der</strong> leiden stärker unter sozialer Marginalisierung <strong>der</strong><br />
Familie, z.B. in Form von Armut, Arbeitslosigkeit, beengten<br />
Wohnverhältnissen.<br />
•Durch die im Vergleich mit Alkoholabhängigen höhere<br />
Komorbidität laufen die Kin<strong>der</strong> Gefahr, häufiger eine doppelte<br />
Schädigung aufgrund des komplexeren Störungsbildes ihrer<br />
Eltern zu erleiden, z.B. durch mangelnde mütterliche<br />
Sensibilität, Modelle für Persönlichkeitsstörungen.<br />
•In Einzelfällen, die klinisch durchaus bekannt und<br />
dokumentiert sind, erleiden Kin<strong>der</strong> Vergiftungen durch<br />
psychotrope Substanzen, die im Lebensumfeld <strong>der</strong> Eltern<br />
gewöhnlich den Status <strong>der</strong> Normalität besitzen.<br />
•Aufgrund einer größeren Zahl von Frühgeburten kann es zu<br />
verstärkten Problemen beim Beziehungsaufbau („bonding“)<br />
zwischen Mutter und Kind kommen. Die Kin<strong>der</strong> weisen<br />
häufiger ein schwieriges Temperament auf, was bei den<br />
Eltern zu Überfor<strong>der</strong>ungs- und Insuffizienzgefühlen führen<br />
kann.
Kin<strong>der</strong> aus suchtbelasteten<br />
Familien – Wo bleiben<br />
transgenerationale Prävention<br />
und Therapie?<br />
4. Konsequenzen für die psychische<br />
Gesundheit von Kin<strong>der</strong>n
Wegen <strong>der</strong> hohen Komorbidität von<br />
Suchtstörungen und psychischen<br />
Störungen (40% bis 80%) sind<br />
kombinierte, abgestimmte Angebote für<br />
Kin<strong>der</strong> aus allen <strong>der</strong>artigen<br />
Familiensystemen beson<strong>der</strong>s wichtig.
Bindungsmuster bei psychisch kranken<br />
Müttern (Cicchetti et al., 1995)<br />
Erkrankung <strong>der</strong> Muttedung<br />
Anteil unsicherer Bin-<br />
bei Kin<strong>der</strong>n<br />
schwere Depression 47%<br />
leichte Depression 24%<br />
bipolare Depression 79%<br />
Schwere Angsterkrankungen<br />
80%<br />
Alkoholmissbrauch 52% (davon 35% ambivalent)<br />
Drogenmissbrauch 85% (davon 75% ambivalent)
Haupterfahrungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
<strong>suchtkranker</strong> Eltern:<br />
Volatilität des Elternverhaltens<br />
•Instabilität<br />
•Unberechenbarkeit<br />
•Unkontrollierbarkeit<br />
•Gewalt (Zeuge u/o Opfer)<br />
•Misshandlung, Missbrauch,<br />
Vernachlässigung<br />
•Verlusterlebnisse,<br />
Diskontinuitäten<br />
Maria (5), aus Helsinki
Ein beson<strong>der</strong>es Charakteristikum in<br />
suchtbelasteten Familien ist die extreme<br />
Varianzstärke des Elternverhaltens, dem die<br />
Kin<strong>der</strong> ausgesetzt sind. Diese Problematik, die<br />
auch als Verhaltensvolatilität <strong>der</strong> Eltern in<br />
Abhängigkeit von ihrem Intoxikationsgrad und<br />
Entzugsstatus begriffen werden kann, scheint<br />
eines <strong>der</strong> schwerwiegendsten Probleme für die<br />
heranwachsenden Kin<strong>der</strong> zu sein. Es bedeutet:<br />
Wer gerade eben noch einfühlsam und<br />
zugewandt mit seinem Kind spielt, kann innerhalb<br />
weniger Minuten o<strong>der</strong> Stunden abweisend, kalt<br />
und gewalttätig sein.
Kin<strong>der</strong> aus suchtbelasteten<br />
Familien – Wo bleibt<br />
transgenerationale Prävention?<br />
5. Schutzfaktoren, Resilienzen
Resilienz (dt. für Spannkraft,<br />
Elastizität, Strapazierfähigkeit von lat.<br />
„resilere“ = abprallen)<br />
bezeichnet allgemein die psychische<br />
Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit gegenüber<br />
Stressoren und negativen Umwelten
Resilienz: Kraft und Ausdauer unter Stress
Resilienzen für<br />
Kin<strong>der</strong> von Suchtkranken I (nach Wolin &<br />
Wolin, 1995)<br />
• Ahnung, Wissen, Einsicht, z.B. dass mit <strong>der</strong><br />
drogenabhängigen Mutter etwas nicht stimmt<br />
• Unabhängigkeit, z.B. sich von den Stimmungen in <strong>der</strong><br />
Familie nicht mehr beeinflussen zu lassen<br />
• Beziehungsfähigkeit, z.B. in eigener Initiative<br />
Bindungen zu psychisch gesunden und stabilen<br />
Menschen aufzubauen<br />
• Initiative, z.B. in Form von sportlichen und sozialen<br />
Aktivitäten
Resilienzen für<br />
Kin<strong>der</strong> von Suchtkranken II<br />
• Kreativität, z.B. in Form von künstlerischem Ausdruck<br />
•Humor, z.B. in Form von Ironie und selbstbezogenem<br />
Witz als Methode <strong>der</strong> Distanzierung<br />
•Moral, z.B. in Form eines von den Eltern<br />
unabhängigen stabilen Wertesystems.<br />
Merke: Neben <strong>der</strong> Individualresilienz (z.B. von<br />
Kin<strong>der</strong>n) ist die Familienresilienz zu för<strong>der</strong>n. Diese<br />
betrifft die Stressresistenz des ganzen<br />
Lebenssystems (z.B. durch För<strong>der</strong>ung gesun<strong>der</strong><br />
und heilsamer Rituale).
Parentifzierung: Kin<strong>der</strong> werden zu Eltern
http://www.familien-<br />
staerken.info/eltern-familien/was-<br />
ist-familien-staerken/
Kin<strong>der</strong> aus suchtbelasteten<br />
Familien – Wo bleibt<br />
transgenerationale Prävention?<br />
6. Das Hilfesystem und an<strong>der</strong>e<br />
Verantwortungsgemeinschaften
Ausgangssituation in den Hilfesystemen<br />
Kin<strong>der</strong> <strong>suchtkranker</strong> Eltern<br />
… erhalten nur in 10% aller Fälle Hilfen,<br />
wenn ihre Eltern Hilfen im Rahmen einer<br />
Suchtbehandlung erhalten (EBIS, 1998)
Ausgangssituation in den Hilfesystemen<br />
Kin<strong>der</strong> <strong>suchtkranker</strong> Eltern<br />
… sind in <strong>der</strong> Jugendhilfe nach wie vor ein überwiegend<br />
„blin<strong>der</strong> Fleck“.<br />
aber: Fast 40% von 423 im Rahmen von<br />
Jugendhilfemaßnahmen betreuten Kin<strong>der</strong>n weisen ein<br />
Elternteil mit einem Alkoholproblem auf; fast alle<br />
alkoholabhängigen Mütter, die einen Partner haben,<br />
leben mit einem alkoholabhängigen Mann zusammen,<br />
was für die betroffenen Kin<strong>der</strong> eine doppelte<br />
Exposition mit Suchtproblemen bedeutet (Hinze &<br />
Jost, 2006)
Ausgangssituation in den Hilfesystemen<br />
Kin<strong>der</strong> <strong>suchtkranker</strong> Eltern<br />
… sind in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie<br />
noch zu entdecken.<br />
Denn: Fast 50% aller kin<strong>der</strong>- und<br />
jugendpsychiatrischen Patienten einer<br />
ambulanten Normalpraxis weisen ein<br />
alkoholabhängiges Elternteil auf (Rosen-<br />
Runge, 2002).
Fremdplatzierungen<br />
Folgende Fremdplatzierungsquoten wurden<br />
für Kin<strong>der</strong> <strong>suchtkranker</strong> Eltern ermittelt:<br />
Kin<strong>der</strong> drogenabhängiger, nicht<br />
substituierter Eltern: 61.9% (Klein, 1999)<br />
Kin<strong>der</strong> drogenabhängiger, substituierter<br />
Eltern: 29.0% (Raschke, 2000)<br />
Kin<strong>der</strong> alkoholabhängiger Eltern: 13.3% (Klein,<br />
2003)<br />
FAS-Kin<strong>der</strong> alkoholabhängiger Mütter: 78%<br />
(Löser, 1998)
Konsequenzen<br />
Für Kin<strong>der</strong> in suchtbelasteten Familien sind Maßnahmen<br />
notwendig, die …<br />
(1) früh einsetzen (Frühintervention)<br />
(2) das vorhandene Risiko adäquat wahrnehmen und<br />
bearbeiten (selektive Prävention)<br />
(3) mehrere Generationen überblicken (transgenerationale<br />
Prävention)<br />
(4) umfassend und dauerhaft sind (Case Management)<br />
(5) die ganze Familie einschließen (Familienberatung<br />
und/o<strong>der</strong> –therapie)<br />
(6) die Motivation zu guter Elternschaft und Suchtbewältigung<br />
verknüpfen (Motivational Interviewing)<br />
(7) die Resilienzen för<strong>der</strong>n bzw. entwickeln<br />
(Ressourcenorientierung)<br />
(8) regional und lebensweltorientiert sind<br />
(Verantwortungsgemeinschaft)
Maßnahmen (personenorientiert)<br />
• Gruppenarbeit mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
• Begleitende Elternarbeit<br />
• Freizeitpädagogische Maßnahmen<br />
• Familienorientierte Arbeit<br />
• Einzelfallhilfe/Fallarbeit mit betroffenen Kin<strong>der</strong>n<br />
• Psychotherapie<br />
• Selbsthilfe<br />
aus: Klein, M. (2006). Hilfen für Kin<strong>der</strong> aus alkoholabhängigen Familien.<br />
Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis 38, 9 -16.
Maßnahmen (strukturorientiert)<br />
• Ausbau <strong>der</strong> selektiven und Schwerpunktprävention<br />
• Verstärkung niedrigschwelliger Zugänge<br />
• Vernetzung <strong>der</strong> Hilfedienste, insbes. Jugendhilfe,<br />
Suchthilfe, medizinische Dienste, in Richtung Case-<br />
Management<br />
• Verpflichtung <strong>der</strong> Hilfesysteme zur Dokumentation,<br />
Berichterstattung, Kooperation und Frühintervention<br />
• Kontinuierliche Qualifikation <strong>der</strong> Fachkräfte<br />
aus: Klein, M. (2006). Hilfen für Kin<strong>der</strong> aus alkoholabhängigen Familien.<br />
Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis 38, 9 -16.
Trampolin: Modulinhalte<br />
10. Eltern sensibilisieren<br />
und<br />
stärken (Teil 1)<br />
9. Positives Abschiednehmen<br />
8. Hilfe und Unterstützung einholen<br />
7. Verhaltensstrategien in <strong>der</strong> Familie erlernen<br />
6. Probleme lösen und Selbstwirksamkeit erhöhen<br />
5. Mit schwierigen Emotionen umgehen<br />
4. Wissen über Sucht und Süchtige vergrößern<br />
3. Über Sucht in <strong>der</strong> Familie reden<br />
2. Selbstwert/positives Selbstkonzept stärken<br />
1. Vertrauensvolle Gruppenatmosphäre schaffen<br />
10. Eltern sensibilisieren<br />
und<br />
stärken (Teil 2)
Für die Praxis hilfreiche Bücher und Schriften<br />
Ehrenfried, T., Heinzelmann, C., Kähni, J. & Mayer, R. (1998). Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen aus Familien Suchtkranker. Ein Bericht aus <strong>der</strong> Praxis für die Praxis.<br />
Balingen: Selbstverlag (2., korrigierte Auflage; Bezug: www.kin<strong>der</strong>-<strong>suchtkranker</strong>.de).<br />
Klein, M. (2005). Kin<strong>der</strong> und Jugendliche aus alkoholbelasteten Familien. Stand <strong>der</strong><br />
Forschung, Situations- und Merkmalsanalyse, Konsequenzen. Regensburg: Ro<strong>der</strong>er.<br />
Klein, M. (Hrsg.) (2006). Kin<strong>der</strong> drogenabhängiger Mütter. Risiken, Fakten, Hilfen.<br />
Regensburg: Ro<strong>der</strong>er.<br />
Klein, M. (Hrsg.) (2008). Handbuch Kin<strong>der</strong> und Suchtgefahren. Stuttgart: Schattauer.<br />
Lenz, A. (2005). Kin<strong>der</strong> psychisch kranker Eltern. Göttingen: Hogrefe<br />
Lenz, A. (2007). Interventionen bei Kin<strong>der</strong>n psychisch kranker Eltern: Grundlagen,<br />
Diagnostik und therapeutische Maßnahmen. Göttingen: Hogrefe.<br />
Mayer, R. (2003). Wirklich?! – Niemals Alkohol?! Problemskizzierungen zur<br />
präventiven Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen aus Familien Suchtkranker. Balingen:<br />
Selbstverlag (Bezug: www.kin<strong>der</strong>-<strong>suchtkranker</strong>.de).<br />
Zobel, M. (2006; 2. Aufl.) (Hrsg.). Wenn Eltern zu viel trinken. Risiken und Chancen für<br />
die Kin<strong>der</strong>. Bonn: Psychiatrie-Verlag.
Relevante Internetadressen<br />
www.disup.de (für downloads)<br />
www.kidkit.de<br />
www.nacoa.de<br />
www.encare.info bzw. www.encare.de bzw. www.encare.at<br />
Referent:<br />
Prof. Dr. Michael Klein<br />
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW)<br />
Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP)<br />
Wörthstraße 10<br />
D-50668 Köln<br />
Email: Mikle@katho-nrw.de