Coverdale Review 2/2010
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angesehen werden, die eine Gesellschaft oder eine soziale Gruppe kennzeichnen. Dies<br />
schließt nicht nur Kunst und Literatur ein, sondern auch Lebensformen, die Grundrechte des<br />
Menschen, Wertsysteme, Traditionen und Glaubensrichtungen.“ Geht es im Geschäftsleben<br />
um Kultur, werden zur Erklärung zumeist die Kulturdimensionen von Geert Hofstede, einem<br />
niederländischen Kulturwissenschaftler und Professor für Internationales Management<br />
herangezogen.<br />
Hofstedes fünf Kulturdimensionen<br />
Hofstede hat 116.000 IBM Manager und Angestellte in verschiedensten Ländern zu ihren<br />
Managementauffassungen befragt und daraus fünf Kulturdimensionen abgeleitet:<br />
1) Machtdistanz<br />
Diese Dimension zeigt an, inwieweit weniger mächtige Individuen eine ungleiche Verteilung<br />
der Macht akzeptieren und erwarten.<br />
2) Individualismus – Kollektivismus<br />
In individualistischen Gesellschaften werden die Rechte des Individuums besonders<br />
geschützt. In kollektivistischen Gesellschaften dagegen zählt die Einbindung in Netzwerke<br />
und das Wir-Gefühl.<br />
3) Feminität – Maskulinität<br />
Hier geht es um die Gegenüberstellung des „Ich“ und der Beziehung zu anderen.<br />
4) Unsicherheitsvermeidung<br />
Die Unterscheidung erfolgt anhand des Grades, bis zu dem die Mitglieder einer Kultur sich<br />
durch uneindeutige oder unbekannte Situationen bedroht fühlen. Gesellschaften, die<br />
Unsicherheit vermeiden wollen, zeichnen sich durch festgeschriebene Gesetze und<br />
Sicherheitsmaßnahmen aus. Risikoreichere Kulturen sind toleranter und haben wenige<br />
Regeln.<br />
5) Langzeit- – Kurzzeit-Orientierung<br />
Diese Dimension gibt an, wie groß der zeitliche Planungshorizont in einer Gesellschaft ist.<br />
Langzeitorientierung steht für das Hegen von Tugenden, die auf künftigen Erfolg ausgerichtet<br />
sind. In kurzzeitig orientierten Gesellschaften dominieren Flexibilität und Egoismus.<br />
Ziel seiner Untersuchungen war der Beweis, dass die Unternehmenskultur nicht in allen<br />
Filialen ein und dieselbe sein kann, weil die nationale Kultur nicht ausblendbar ist. Er zeigte,<br />
dass es nationale und regionale Kulturgruppen auf der Welt gibt und dass diese einen<br />
wesentlichen Einfluss auf das Verhalten von Unternehmen, deren Organisation und Führung<br />
haben. Er wies ebenfalls darauf hin, dass sich kulturelle Unterschiede verschieden<br />
manifestieren und auf unterschiedlichen Hintergründen basieren. In seinem Zwiebelmodell<br />
benennt er vier Schichten kultureller Prägung: Symbole, Helden oder Vorbilder, Rituale und<br />
Werte.<br />
Trompenaars sieben Kulturdimensionen<br />
Hofstedes Schüler, der Wissenschaftler und Unternehmensberater Fons Trompenaars<br />
unterscheidet in seiner Kulturdefinition sogar sieben Kulturdimensionen, die sich in drei<br />
Kategorien menschlicher Probleme zuordnen lassen:<br />
Universalismus versus Partikularismus