Klebebinden â - Bindereport
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126. Jahrgang/Februarausgabe 2/2013<br />
Fachmagazin für Buchbinderei und Druckverarbeitung<br />
www.bindereport.de<br />
<strong>Klebebinden</strong> –<br />
überlegt investiert, effektiv produziert<br />
REPORTAGE<br />
Interaktiv: Damit<br />
Bücher lebendiger<br />
werden<br />
SCHWERPUNKT<br />
Innovativ:<br />
Marktübersicht<br />
<strong>Klebebinden</strong>
TERMINE<br />
Monat Februar<br />
22. 02. bis 23. 02. Buchbinder-Colleg, Historische Schließen Stuttgart www.buchbinder-colleg.de<br />
22. 02. bis 23. 02. 3. Buchbindertage Rust www.josef-spinner.de<br />
22. 02. bis 26. 02. Professione Libro: Workshop „Boxes IV“ Milano www.aerssens.nl<br />
23. 02. bis 24. 02. Buchbinderei Klein, Kurs B – Handgoldschnitt Gelsenkirchen www.buchbinderei-klein.de<br />
25. 02. bis 26. 02. Polar-Mohr, Bedienerkurs X(plus)/XT(plus), Nplus Hofheim www.polar-mohr.com<br />
25. 02. bis 01. 03. cbl, Modul 1: Restaurierung von Papier, Teil 2 Ascona www.cbl-ascona.ch<br />
25. 02. bis 01. 03. PMA Leipzig, Stitchmaster ST 450 (Basis) Leipzig www.heidelberg.com<br />
27. 02. bis 28. 02. Air Force Center, Marketing World Dübendorf www.marketingworld.ch<br />
Monat März<br />
04. 03. bis 05. 03. Polar, Bedienerkurs Polar N Pro Hofheim www.polar-mohr.com<br />
04. 03. bis 06. 03. cbl, Färben von Restaurierungsmaterialien Ascona www.cbl-ascona.ch<br />
04. 03. bis 08. 03. Buchbinder-Colleg, Buchbinder-Meisterkurs (I + II) Stuttgart www.buchbinder-colleg.de<br />
04. 03. bis 08. 03. PMA Ludwigsburg, Falzen Basis (Modul 1) Ludwigsburg www.heidelberg.com<br />
04. 03. bis 08. 03. PMA Leipzig, EB 1300 PUR line, inkl. ET 1000 Leipzig www.heidelberg.com<br />
06. 03. bis 07. 03. Polar-Mohr, Bedienerkurs Compucut ® Hofheim www.polar-mohr.com<br />
09. 03. bis 10. 03. Buchbinderei Klein, Kurs A – Handvergolden Gelsenkirchen www.buchbinderei-klein.de<br />
09. 03. bis 10. 03. Buchbinderei Roger Green: „Schuber mit Magnet“ Wuppertal www.buchbinderei-green.de<br />
11. 03. bis 15. 03. PMA Ludwigsburg, Falzen Aufbau (Modul 2) Ludwigsburg www.heidelberg.com<br />
11. 03. bis 15. 03. cbl, Ganzledereinband mit aufgesetzten Deckeln Ascona www.cbl-ascona.ch<br />
14. 03. bis 17. 03. Leipziger Buchmesse Leipzig www.leipziger-buchmesse.de<br />
18. 03. bis 22. 03. cbl, Einfache Reparaturen am Buch Ascona www.cbl-ascona.ch<br />
19. 03. bis 21. 03. PMA Ludwigsburg, Stahlfolder KH 82 (Modul 1) Ludwigsburg www.heidelberg.com<br />
19. 03. bis 22. 03. cbl, Das magische Zwillingsbuch Ascona www.cbl-ascona.ch<br />
21. 03. bis 22. 03. IRD-Jahrestagung Nürnberg www.ird-online.de<br />
25. 03. bis 26. 03. cbl, Das Schmetterlingsbuch Ascona www.cbl-ascona.ch<br />
25. 03. bis 27. 03. cbl, Konsolidierung/Klebstoffe Ascona www.cbl-ascona.ch<br />
in der Restaurierung<br />
Monat April<br />
02. 04. bis 05. 04. PMA Leipzig, Stitchmaster ST 100 Leipzig www.heidelberg.com<br />
03. 04. bis 04. 04. Polar, Bedienerkurs POLAR X(plus)/XT(plus)/Nplus Hofheim www.polar-mohr.com<br />
03. 04. bis 12. 04. cbl, Konservierung von historischen Ascona www.cbl-ascona.ch<br />
Buchbinder-Ledern<br />
13. 04. bid 14. 04. Buchbinderei Klein, Handgoldschnitt Gelsenkirchen www.buchbinderei-klein.de<br />
15. 04. bis 19. 04. PMA Leipzig, EB Pro Leipzig www.heidelberg.com<br />
15. 04. bis 19. 04. PMA Leipzig, Stitchmaster ST 500 (Basis) Leipzig www.heidelberg.com<br />
15. 04. bis 19. 04. cbl, Bücher als Landschaften Ascona www.cbl-ascona.ch<br />
20. 04. bis 21. 04. Buchbinderei Roger Green: Asiatische Bindung 1 Wuppertal www.buchbinderei-green.de<br />
2 bindereport 2/2013
EDITORIAL<br />
„FRAGEN<br />
UND<br />
ZWEIFEL“<br />
„Buchwerke“ ohne<br />
Augenmaß?<br />
Unsere Branche muss sich neu erfinden, weiter entwickeln.<br />
Diesen Satz hören wir in diesen Monaten immer wieder.<br />
Sicher ist die Print-Branche innovativ genug, sodass sich neue<br />
Lösungen auch verkaufen lassen. Jedoch wird der Optimismus<br />
durch zahlreiche Nachrichten von Insolvenzen getrübt. Somit<br />
dürfte man bei Unternehmens- und Werksschließungen ohne<br />
Aussicht auf Weiterführung nachdenklich werden.<br />
Trotzdem ist das Argument, dass das Internet mit digitalen<br />
und Online-Angeboten in den Markt drängt, einige Print-Jobs<br />
überflüssig macht, das Auftragsvolumen der Print-Branche<br />
damit weiter zurückgeht, nicht besonders fundiert. Die Auftragskrise<br />
der grafischen Branche hat zwar mit dem Medienwandel,<br />
aber auch mit der ureigenen Strukturkrise zu tun.<br />
Anfang dieses Jahres musste die Leipziger Firmengruppe Offizin<br />
Andersen Nexö (OAN) mit Messedruck Leipzig sowie der<br />
Leipziger Kunst- und Verlagsbuchbinderei Insolvenz anmelden.<br />
Neben der Zahlungsunfähigkeit hätten die rückläufige<br />
Branchenentwicklung, der Ausfall eines großen Kunden der<br />
Firmengruppe und vorgezogene Zahlungsfristen von Zulieferern<br />
das Management zu diesem Schritt veranlasst.<br />
Dabei ergeben sich im Hinblick<br />
auf die OAN-Firmengruppe<br />
– der Gesellschafter<br />
Stephan Treuleben zeitweilig<br />
den Namen „Leipziger<br />
Buchwerke“ gab – Fragen und<br />
Zweifel: Standen dort bisher<br />
eher das Kalkül einer führenden<br />
Position im Print-Markt,<br />
dafür weniger strategischer<br />
Unternehmergeist und soziale<br />
Mitarbeiter-Verantwortung<br />
im Fokus? Verließen sich die<br />
OAN-Manager auf die verfehlte<br />
Förderpolitik in der<br />
Print-Branche, mit der im Osten Deutschlands bis zu 50 Prozent<br />
der Investitionssummen öffentlich bezuschusst wurden,<br />
sodass sich die Überkapazitäten neuer Maschinen weiter<br />
erhöhten?<br />
Musste prompt schon der Verlust eines einzigen großen<br />
Kunden zur Insolvenz führen, wenn doch Unternehmer mit<br />
Augenmaß ihren „größten“ Kunden auf unter fünf Prozent<br />
des Umsatzvolumens halten? Dass die Firmengruppe auf<br />
einem gesundem Level weitergeführt wird, bleibt zu hoffen,<br />
zumal 380 Arbeitsplätze in den drei OAN-Unternehmen (von<br />
insgesamt 600) auf dem Spiel stehen.<br />
The World of Bookbinding.<br />
Frank Baier<br />
Chefredakteur bindereport<br />
H.-H. Schmedt e.K.<br />
Dwengerkamp 1 21035 Hamburg<br />
T. 040/734744-0 - F. 040/734744-30<br />
info@schmedt.de - www.schmedt.de<br />
®
INHALT<br />
FEBRUAR 2013<br />
10<br />
Marktübersicht<br />
<strong>Klebebinden</strong><br />
SCHWERPUNKT Die Technik-Palette<br />
reicht vom handlichen<br />
Bindegerät über 1- bis<br />
4-Zangen-Klebebinder bis zur<br />
industriellen Buchstraße (unser<br />
Foto). Wir zeigen in tabellarischen<br />
Übersichten einige der<br />
wichtigsten, momentan im<br />
Markt verfügbaren Systeme<br />
und Maschinen auf.<br />
26 28 37<br />
„Soviel drucken, wie wir brauchen“:<br />
Einen Blick nach vorn wagt Verpackungsmaschinen-Profi<br />
Jens Kallfass.<br />
Ulrike und Reiner Vettermann: Exklusiv-<br />
Interview mit den Geschäftsführern<br />
der Buchbinderei Schaumann.<br />
„Papier-Richter“ aus Sachsen-Anhalt:<br />
Andreas Richter nutzt das Buchbinder-<br />
Handwerk für seine Kunstwerke.<br />
Investition in Kuvertierung: Bereits vor sieben Jahren stieg<br />
die Firma Traffic in den Digitalfarbdruck ein und investierte jetzt<br />
in ein modernes Kuvertiersystem von MB Bäuerle.<br />
24 34<br />
Bücher „lebendig“ machen: Geräusche, Musik und Sprache, Videos oder interaktive<br />
Multimedia-Anwendungen können „analoge“ Print-Publikationen aufwerten.<br />
Besonders Kinder- und Sachbücher werden so zum Leben „erweckt“.<br />
4 bindereport 2/2013
NACHRICHTEN<br />
Meldungen und Berichte aus Deutschland........................................ 6<br />
Meldungen und Berichte aus der Schweiz ........................................ 8<br />
TECHNIK<br />
SCHWERPUNKT: MARKTÜBERSICHT KLEBEBINDEN<br />
Bindegeräte ........................................................................................11<br />
1- bis 4-Zangen-Klebebinder ............................................................13<br />
Klebebindestraßen ............................................................................19<br />
REPORTAGE<br />
Klebebinde-Qualität verbessert .......................................................22<br />
Innovative Geschäftsideen erfordern innovative Technologien ....24<br />
MENSCHEN<br />
INTERVIEW<br />
Jens Kallfass:<br />
„Druckindustrie leidet unter Überkapazitäten“ ...............................26<br />
Ulrike und Reiner Vettermann:<br />
„Machen wir vorher lieber einen Testlauf“ .....................................28<br />
UNTERNEHMEN<br />
REPORTAGE<br />
Ein Jahr nach Gründung voll auf Kurs ..............................................31<br />
Papierwelt voller Kreativität ..............................................................32<br />
Damit Bücher „lebendiger“ werden ................................................34<br />
Kunst aus Dobis ................................................................................37<br />
Medienneutraler Bücherspezialist ....................................................38<br />
Stetiges Wachstum bei Umsatz und Mitarbeiterzahlen .................40<br />
Bücherschau und Lesefestival ..........................................................41<br />
AUSBILDUNG<br />
Aus der Arbeit der Ausbildungsstätten:<br />
Projekt Kolbus-HTWK Leipzig ..........................................................42<br />
Bis bald! DMT-Studiengang verabschiedet Absolventen ..............43<br />
Buntpapierkurs und Handvergolden ................................................44<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial ................................................................................................ 3<br />
Termine ................................................................................................. 2<br />
Einkaufsquellen...................................................................................45<br />
Gelegenheitsanzeigen.......................................................................49<br />
Vorschau März 2013; Impressum .....................................................51<br />
Sind Sie sich sicher? (Wissenstest) ................................................51<br />
Redaktion bindereport<br />
Frank Baier<br />
Reiskestraße 9, 04317 Leipzig<br />
Telefon 0341 33734588, Telefax 0511 8550-2407<br />
E-Mail: baier@schluetersche.de<br />
Internet: www.bindereport.de<br />
www.bindereport.de<br />
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Nicht verzetteln!
NACHRICHTEN<br />
DEUTSCHLAND<br />
BUND DEUTSCHER BUCHBINDER E.V.<br />
BDBI-Vorstand bereitet die<br />
Jahrestagung im Mai vor<br />
Der BDBI-Vorstand trifft sich am 22. und<br />
23. Februar in Landshut, um die Vorbereitungen<br />
für die Jahrestagung im Mai abzuschließen.<br />
Aus diesem Grund können wir<br />
leider nicht an den 3. Buchbindertagen teilnehmen,<br />
da diese am gleichen Wochenende<br />
stattfinden und wir davon zu spät erfahren<br />
haben, so dass die frühgebuchten Reisen<br />
nicht mehr verlegt werden konnten. An<br />
den ersten beiden Buchbindertagen haben<br />
auch viele BDBI-Mitglieder teilgenommen.<br />
So freue ich mich sehr, wenn viele Besucher<br />
und vor allem die Organisatoren der Buchbindertage<br />
unsere Tagung vom 12. bis 15.<br />
Mai in Landshut nutzen werden, sich mit<br />
Buchbindern aus allen Bereichen auszutauschen.<br />
Es wird wieder ein interessantes<br />
Programm geben, das wir Ihnen frühzeitig<br />
bekanntgeben werden.<br />
Vor allem wird aber auch über ein<br />
turbulentes Jahr zu sprechen sein. Das<br />
Landshut, eine Stadt mit 800-jähriger<br />
Geschichte, ist der Tagungsort der 124. Bundestagung<br />
des BDBI. <br />
FOTO: ARCHIV<br />
graphische Gewerbe kommt nicht zur Ruhe,<br />
und immer wieder gehen alteingesessene<br />
Firmen in die Insolvenz. Umso wichtiger<br />
sind Gespräche und Kontakte unter Kollegen.<br />
Eine Tagung zeigt auch mögliche neue<br />
Tätigkeitsfelder auf, und Probleme lassen<br />
sich in einem größeren Kreis besprechen<br />
und womöglich auch beheben. Ich kann<br />
zumindest sagen, dass ich jedes Jahr von<br />
Neuem einen Nutzen aus unserer Jahrestagung<br />
ziehe, obwohl es auch viel Zeit in<br />
Anspruch nimmt, diese vorzubereiten.<br />
Da einige Betriebe von uns auch immer<br />
mehr zu „Misch“-Betrieben werden, das<br />
heißt Industrie und Handwerk abdecken,<br />
sind unsere Themen immer auf beide Seiten<br />
ausgerichtet. Es gilt für beide Seiten, den<br />
Beruf so lange wie möglich eigenständig zu<br />
erhalten. Der BDBI ist der letzte Verband,<br />
der die Buchbinder in Deutschland offiziell<br />
vertritt, und immer mehr nutzen dieses Angebot,<br />
ohne sich an den Kosten zu beteiligen.<br />
Ohne BDBI gäbe es keine neue Ausbildungsverordnung,<br />
keine Vertretung beim<br />
ZDH oder UDH. Daher freuen wir uns, viele<br />
von Ihnen in Landshut persönlich zu treffen,<br />
um die nächsten Jahre gestärkt angehen zu<br />
können, und wünschen Ihnen bis dahin eine<br />
gute Zeit.<br />
HARTMUT KÖHLER<br />
VORSTANDSVORSITZENDER BDBI<br />
SPRINTIS: Rückblick 2012, Ausblick & Messen 2013<br />
Ein ohne Zweifel aufregendes Jahr hat<br />
der Würzburger Großhändler für Druckereibedarf<br />
hinter sich. Der Umsatz konnte im<br />
zweistelligen Prozentbereich gesteigert<br />
werden und auch die Anzahl der Beschäftigten<br />
ist nochmals gewachsen. Auch das<br />
im Jahr 2011 gebaute Hochregallager ist<br />
schon wieder bis zum letzten Platz gefüllt.<br />
Um dem Wachstum Platz zu geben, wird<br />
sich SPRINTIS auch im Jahr 2013 weiter<br />
räumlich vergrößern. Der Bau eines neuen<br />
Bürogebäudes sowie einer weiteren Lagerhalle<br />
mit über 1700 Palettenplätzen ist bereits<br />
in Planung.<br />
Auch das Produktportfolio wird bei<br />
SPRINTIS regelmäßig erweitert. „Durch<br />
den ständigen Dialog mit Kunden entwickelt<br />
sich SPRINTIS immer weiter“, kommentiert<br />
Christian Schenk die Sortimentserweiterungen<br />
wie beispielsweise Prospekthalter,<br />
Flaschenringe oder weitere<br />
Scheibenmagnete aus Neodym. Weiter erklärt<br />
er: „Uns ist es von Beginn an wichtig,<br />
dass wir alle Produkte auch attraktiv anbieten<br />
können – das bedeutet für unseren<br />
Einkauf zwar häufig eine aufwendige<br />
Lieferantensuche, jedoch danken unsere<br />
Kunden dies langfristig mit Ihrer Treue und<br />
Zufriedenheit.“<br />
Auch 2013 wird SPRINTIS wieder auf<br />
vielen Fachmessen aktiv sein: Anfang Januar<br />
war man bereits auf den Remadays präsent.<br />
Ende Januar stellte SPRINTIS auf der Paperworld<br />
in Frankfurt aus. Erstmals hat SPRINTIS<br />
auch einen Messestand auf der Fachpack in<br />
Nürnberg gebucht. Man nutzt die Messen als<br />
Instrument, um mit den Kunden ins Gespräch<br />
zu kommen, da man bei SPRINTIS auf Grund<br />
der schlanken Struktur vollends auf einen<br />
Außendienst verzichtet. Unter dem Motto<br />
„Tuning für Printprodukte“ wird die komplette<br />
Produktvielfalt vorgestellt.<br />
Prospekthalter. <br />
SPRINTIS ist nach eigenen Angaben<br />
der führende Großhandel für Konfektionierungsartikel,<br />
die per Hand in ein Druckprodukt<br />
eingearbeitet werden. Vertrieben wird<br />
eine Vielfalt von über 1200 Artikeln – alles<br />
zu finden im gut strukturierten Onlineshop.<br />
Informationen: www.sprintis.de<br />
FOTO: SPRINTIS<br />
Eingang<br />
Nobelstrasse:<br />
Neues soll<br />
Eingang<br />
finden.<br />
FOTO: HDM<br />
HOCHSCHULE DER MEDIEN (HDM)<br />
Innovationen für Buch-Projekt gesucht<br />
Studierende der HdM Stuttgart arbeiten derzeit an einem Buch, das Innovationen<br />
aus der Druck- und Medienbranche veranschaulicht. Sie wollen besondere<br />
Produktlösungen, Dienstleistungen oder technische Neuheiten vorstellen und<br />
so Perspektiven aufzeigen. Partner, die in der Publikation ihre Innovation<br />
vorstellen möchten, können diese gerne bis zum 20. März 2013 per E-Mail an<br />
inno-hdm@gmx.de einreichen.<br />
Kontakt: Simon Goldhuber, Projektteam, Tel. 0176 88048650,<br />
E-Mail: simon.goldhuber@hdm-stuttgart.de I www.hdm-stuttgart.de<br />
6 bindereport 2/2013
HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN AG<br />
Geschäftsfelder unter<br />
neuer Verantwortung<br />
Stefan Hasenzahl leitet seit Jahresbeginn<br />
das neu gegründete Geschäftsfeld „Very<br />
Large Format und Postpress Packaging“<br />
der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg).<br />
Darin bündelt das Unternehmen<br />
alle Aktivitäten rund um die Großformatmaschinen<br />
Speedmaster XL 145 bzw. XL 162<br />
sowie die Weiterverarbeitungssysteme für<br />
den Verpackungsdruck.<br />
Gleichzeitig übernimmt Jason Oliver das<br />
Geschäftsfeld „Digitaldruck“ bei Heidelberg<br />
und verantwortet damit sämtliche Linoprint-<br />
Systeme für den Werbe- und Verpackungsdruck<br />
des Unternehmens. Oliver folgt auf Dr.<br />
Christian Compera, der das Unternehmen<br />
zum Jahresende auf eigenen Wunsch verlassen<br />
hat.<br />
Stefan Hasenzahl war für den Aufbau des<br />
chinesischen Produktionsstandorts von Heidelberg<br />
in Qingpu bei Shanghai verantwortlich<br />
und leitete diesen bis zum Sommer 2012.<br />
Jason Oliver<br />
Stefan Hasenzahl<br />
Vor Übernahme seiner neuen Aufgabe führte<br />
er in der Heidelberg-Zentrale ein internes<br />
Strategieprojekt durch. Hasenzahl ist bereits<br />
seit seinem Abschluss als Diplom-Ingenieur<br />
(TH) im Jahr 1988 bei Heidelberg tätig.<br />
Jason Oliver wechselte von einem amerikanischen<br />
Digitaldruck-Anbieter, wo er zuletzt<br />
für den weltweiten Vertrieb von digitalen<br />
Inkjet-Drucksystemen zuständig war,<br />
zu Heidelberg. Dort soll er den erfolgreichen<br />
Ausbau des Digitalgeschäfts verantworten.<br />
Oliver ist amerikanischer Staatsbürger und<br />
studierte in Paderborn und Lawrence, Kansas/USA,<br />
wo er den Master of Business<br />
Administration absolvierte. Seit dem Jahr<br />
2000 war er bei verschiedenen nordamerikanischen<br />
und europäischen Digitaldruck-Unternehmen<br />
in überwiegend leitenden Positionen<br />
tätig.<br />
„Wir haben für strategisch wichtige Geschäftsfelder<br />
von Heidelberg zwei international<br />
erfahrene Manager gewinnen können:<br />
Stefan Hasenzahl hat maßgeblich den erfolgreichen<br />
Aufbau unseres Produktionsstandortes<br />
in Qingpu geprägt. Jason Oliver<br />
ist ein Experte für Digitaldrucksysteme und<br />
deren internationalen Vertrieb. Beide Personalien<br />
unterstreichen die Bedeutung und<br />
das Commitment von Heidelberg zu den<br />
Geschäftsfeldern Großformat sowie Verpackungs-<br />
und Digitaldruck. Damit treiben wir<br />
den Ausbau in diesen Bereichen weiter<br />
voran“, so Stephan Plenz, Mitglied des Vorstands<br />
und verantwortlich für den Bereich<br />
Equipment bei Heidelberg.<br />
Informationen: www.heidelberg.com<br />
FOTOS: HEIDELBERG<br />
Automatisierungskongress<br />
des IRD im Juni<br />
Das Institut für rationale Unternehmensführung in<br />
der Druckindustrie e. V. (IRD) ist das Knowledge-<br />
Institut der Druckindustrie. Unternehmen der Branche<br />
schaffen durch die Kompetenz des IRD optimierte<br />
Produktions- und Managementprozesse unter Einbindung<br />
von Kunden und Lieferanten. Prozessoptimierung<br />
ist die Kernkompetenz des IRD. In diesem<br />
Zusammenhang veranstaltet das Institut unter dem<br />
Thema „MIS und die Anforderungen des Marktes! –<br />
Wie viel Automatisierung sollte ein MIS bieten?“<br />
den VII. IRD-Automatisierungskongress am 12. und<br />
13. Juni 2013 in Böblingen.<br />
Automatisierung wird mit Großserien, hohen Stückzahlen<br />
und stets gleichen Arbeitsschritten verbunden.<br />
Aktuell sind durch Technologien wie JDF/JMF<br />
auch Management-Informations-Systeme in den<br />
Fokus gerückt. Diese Thematik wollen wir mit dem VII.<br />
Automatisierungskongress aufgreifen und vertiefen.<br />
Aufträge werden komplexer, und mit sinkenden Auflagen<br />
steigt die Anzahl der Aufträge. Dabei spielt es<br />
beim Zeitaufwand eine untergeordnete Rolle, ob der<br />
Auftragswert bei 500 Euro oder bei 50 000 Euro liegt.<br />
Durch andere Formen der Arbeitsorganisation im Auftragsmanagement<br />
soll die Produktivität gesteigert<br />
und die Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden.<br />
Weitere Informationen auf www.ird-online.de und<br />
per Telefon 02306 20262-90. Freuen Sie sich auf den<br />
VII. Automatisierungskongress in den Räumen von Hewlett-Packard<br />
in Böblingen und melden Sie sich jetzt an!<br />
Stamagraf wird Partner von Bäuerle<br />
Das Unternehmen Stamagraf – Grafische Maschinen ist seit dem 1.<br />
Januar 2013 offizieller Vertriebs- und Servicepartner der MB Bäuerle<br />
GmbH für den Raum Bayern. Sven Strohner vom Vertrieb und Martin<br />
Maier vom technischen Kundendienst können zusammen auf über 15<br />
Jahre Erfahrung in der grafischen Industrie zurückgreifen. In Sachen<br />
MB Bäuerle Falzmaschinen steht Stamagraf in der Region Bayern ab<br />
sofort jederzeit gerne zur Verfügung.<br />
MB Bäuerle, seit 1863 in St. Georgen im Schwarzwald beheimatet,<br />
befasst sich seit mehr als 60 Jahren mit der Entwicklung und Produktion<br />
von Maschinen für die Druckweiterverarbeitung. Durch richtungsweisende<br />
Erfindungen und Patente hat das Unternehmen die<br />
Automatisierung in Falzmaschinen entscheidend geprägt. Heute sind<br />
die Kernkompetenzen auf automatisierte Falz- und Kuvertiersysteme<br />
ausgerichtet.<br />
Informationen: www.mb-bauerle.de I www.stamagraf.de<br />
Meistervorbereitungskurs Buchbinder<br />
Kursstart in Stuttgart am 4. März 2013<br />
Es sind noch Plätze frei!<br />
Telefon 0711 1657-674<br />
barbara.fuessle@hwk-stuttgart.de<br />
www.bildungsakademie-stuttgart.de<br />
www.buchbinder-colleg.de<br />
informationen: www.ird-online.de<br />
bindereport 2/2013 7
NACHRICHTEN<br />
SCHWEIZ<br />
KONGRESS IM SEPTEMBER 2013 IN ST. GALLEN<br />
„Tÿpo“ geht in zweite Runde<br />
Das Schwerpunkt-Thema des diesjährigen<br />
Symposiums ist der Weißraum<br />
in der Typografie. Die Wechselbeziehung<br />
zwischen Schwarz und Weiß, zwischen<br />
Bedrucktem und Unbedrucktem, soll die<br />
Referenten der zweiten „Tÿpo“ intensiv<br />
beschäftigen.<br />
Gerade in der Typografie spielt der<br />
Weißraum eine entscheidende Rolle. Das<br />
richtige Maß an Leerraum zwischen verschiedenen<br />
grafischen Elementen sorgt<br />
für gute Lesbarkeit und sichtbare Ordnung,<br />
wodurch die Gestaltung erst ihre<br />
ästhetische Wirkung entfaltet. Der<br />
Schweizer Typograf Jan Tschichold<br />
nannte den Weißraum „die Lungen eines<br />
guten Designs“. „Das Unbedruckte ist<br />
Element des Bedruckten“, wie Emil Ruder<br />
beurteilt.<br />
Damit beschreibt der Schweizer<br />
Typograf und Lehrer das Leitmotiv der<br />
diesjährigen „Tÿpo“, die vom 20. bis 22.<br />
September 2013 wiederum an der Schule<br />
für Gestaltung St. Gallen stattfinden<br />
wird. Am dreitägigen Typografie-Kongress<br />
wollen sich hochkarätige Fachreferenten<br />
aus der Schweiz, Deutschland,<br />
Österreich, England, Tschechien, den<br />
Niederlanden und den USA in gewohnter<br />
Manier mit dem Thema Weißraum auseinander<br />
setzen. Neben einer Führung<br />
durch die Ausstellung der Stiftsbibliothek<br />
St. Gallen dürfen sich die Teilnehmer<br />
auf einen „Buchstaben“-Spaziergang<br />
durch die Stadt St. Gallen mit<br />
Florian Hardwig (Myfonts) freuen.<br />
Erneut wird die „Tÿpo“ als Anlass des<br />
GBS St. Gallen organisiert, die Leitung<br />
obliegt der Schule für Gestaltung St.<br />
Gallen mit der höheren Fachschule für<br />
Künste, Gestaltung und Design. Thomas<br />
Gerig, Leiter der Schule für Gestaltung<br />
St. Gallen, sieht der zweiten Runde mit<br />
Freude entgegen: „Die Organisatoren<br />
Inspirierende Vernissage: Besucher bei der<br />
„Tÿpo“-Premiere im Jahr 2011 in St. Gallen.<br />
FOTO: PHOTOPRESS / REGINA KÜHNE<br />
arbeiten bereits mit Hochdruck an der<br />
bevorstehenden Veranstaltung. Ganz<br />
besonders freut mich, dass unser Programm<br />
fast vollständig ist und wir wieder<br />
so viele renommierte Fachexperten am<br />
Kongress haben werden.“ Momentan<br />
sind bereits Tickets erhältlich; die<br />
Teilnahme ist jedoch auf 300 Personen<br />
begrenzt.<br />
Informationen: www.typo-stgallen.ch<br />
Schär Druckverarbeitung feiert 25-jähriges Bestehen<br />
Beliebte „Taschen-Falzer“: Pistenpläne<br />
sind dafür nur ein Beispiel aus dem Produkt-<br />
Programm.<br />
<br />
FOTO: SCHÄR DRUCKVERARBEITUNG<br />
2013 ist Jubiläum für Schär in Rothrist,<br />
einem Unternehmen, das in einem 130<br />
Jahre alten Gebäude einer ehemaligen<br />
Textilfabrik seinen Sitz hat: Der frühere<br />
Inhaber Kurt Schär beginnt im Jahr 1988<br />
mit einer Falzmaschine und etwas später<br />
mit einem Sammelhefter. Der heutige<br />
Inhaber und Geschäftsführer Paul<br />
Bucher übernimmt die Schär Druckverarbeitung<br />
AG im Jahr 2006; heute zählen<br />
rund 50 Mitarbeiter zum Team.<br />
Aktuell werden Prozesse wie das<br />
Schneiden, Falzen, Verkleben, Stanzen<br />
und Gummieren in diversen Kombinationen<br />
angeboten; auch Sammelheften,<br />
Adressieren und Versenden gehören zu<br />
den täglichen Aufgaben. Dank einer neuen<br />
rotativen Stanzmaschine kann das<br />
Stanzen, Falzen, Adressieren, Verkleben<br />
und Verpacken von komplexen Produkten<br />
in einem Arbeitsgang erfolgen.<br />
Ferner macht das Unternehmen mit<br />
„Taschen-Falzern“ aufmerksam, wofür<br />
eine selbst gebaute Falzmaschine die<br />
solide Grundlage bildet; Messepläne,<br />
Pistenpläne oder Portfolio-Übersichten<br />
lassen sich so attraktiv gestalten und<br />
herstellen. Aktuell nimmt Schär Druckverarbeitung<br />
für sich die Kompetenz in<br />
Anspruch, für ausgefallene Wünsche<br />
rasch eine Lösung bieten zu können.<br />
Neben Spezial- und Sonderarbeiten<br />
werden in erster Linie Standardprodukte<br />
verarbeitet, wie das Unternehmen<br />
betont.<br />
Durch ein modernes Erscheinungsbild<br />
und einen neuen Internetauftritt soll<br />
die Bereitschaft zur ständigen Erneuerung<br />
dokumentiert werden. Zudem werde<br />
man das 25-jährige Bestehen vom 4.<br />
bis 6. September 2013 gemeinsam mit<br />
Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern<br />
gebührend feiern. Nähere Informationen<br />
zu diesem Anlass will Schär<br />
Druckverarbeitung später liefern. FB<br />
Informationen: www.druckverarbeitung.ch<br />
Centro del bel libro:<br />
Viele neue Kurse<br />
Kürzlich hat das Centro del bel libro (Ascona)<br />
sein Kursprogramm für das Jahr 2013 publiziert.<br />
Wiederum will die internationale Schule für<br />
Weiterbildung jeweils rund 30 Lehrgänge in<br />
den Fachbereichen Bucheinband und Gestaltung<br />
sowie Buch- und Papierrestaurierung abhalten.<br />
Vielfältig ist das Angebot im Fachbereich<br />
Bucheinband allein im ersten Halbjahr: Interessenten<br />
können unter Lehrgängen zu Bindetechniken<br />
wie „Sewn Board Binding“ (7.–10. Mai)<br />
und „Stick Binding“ (21.–24. Juni) auswählen.<br />
Ebenso werden Kurse über „Crossed-structure<br />
Einbände“ (23.–26. April), zur Bucheinband-<br />
Gestaltung mit dem Goldschmied (27.–31. Mai)<br />
und über „Wire-Edge-Einbände“ (10.–14. Juni)<br />
initiiert.<br />
Detaillierte Fertigkeiten lassen sich in<br />
Lehrgängen des ersten Halbjahres im Fachbereich<br />
Buchrestaurierung erwerben: Demnach<br />
kann man sich einfachen Buchreparaturen<br />
(18.–22. März), der Konservierung von historischen<br />
Buchbinder-Ledern (3.–12. April) oder<br />
Hefttechniken und Mechanik des Buches<br />
(22.–26. April) widmen. Weitere Kurse haben<br />
„Pergament als Schriftträger und Einbandmaterial“<br />
(27.–30. Mai) sowie „Schützende<br />
Einbandformen“ (3.–7. Juni) als thematischen<br />
Schwerpunkt.<br />
Aktuelle Lehrgangsdaten des Centro del bel<br />
libro finden Interessenten wieder im Kalender<br />
auf Seite 2 dieser „bindereport“-Ausgabe. FB<br />
Informationen: www.cbl-ascona.ch<br />
8 bindereport 2/2013
Jetzt werden alte Bücher zu E-Books<br />
Digitale Buch-Ausgaben lassen sich schnell und unkompliziert<br />
von zu Hause aus ordern: Mit der Einrichtung<br />
eines kostenpflichtigen „E-Books on demand“-Services<br />
ermöglicht die Zentralbibliothek Zürich die Bestellung<br />
vollständiger elektronischer Kopien von urheberrechtsfreien<br />
Büchern zwischen 1500 und 1900. Damit sollen<br />
die teils kostbaren Bestände einer breiten Leserschaft<br />
bereitgestellt werden.<br />
Häufig sind alte und seltene Bücher im Handel nicht<br />
mehr erhältlich. Manchmal findet man sie in einer Bibliothek,<br />
und doch werden sie nur ungern ausgeliehen. Nunmehr<br />
soll der neue „E-Books on demand“-Service Abhilfe<br />
schaffen: Einfach per Mouse-Klick auf den Button im Katalog<br />
der Zentralbibliothek, und man kann ab sofort eine<br />
elektronische Kopie des favorisierten Buchs kaufen.<br />
Besteller müssen einen Grundpreis von 10 Franken<br />
und pro gescannter Seite zusätzlich 20 Rappen bezahlen.<br />
Wie die Zentralbibliothek mitteilt, erhalten Kunden<br />
nach Bestellung binnen sieben bis 14 Tagen einen qualitativ<br />
hoch aufgelösten Scan per E-Mail geschickt.<br />
Aktuell profitieren die Besteller, aber auch weitere Interessenten<br />
und die Zentralbibliothek von diesem Angebot:<br />
Nach jeder Bestellung wird die digitale Kopie in den<br />
Katalog übernommen, in dem sie allen Nutzern kostenlos<br />
zur Verfügung steht. Außerdem wird in Kooperation<br />
mit Amazon ein Reprint-Service angeboten. Nutzer<br />
können somit auch eine ausgedruckte und gebundene<br />
Kopie des Originals kaufen.<br />
„E-Books on demand“ soll es schon an rund 30<br />
Bibliotheken in zwölf europäischen Ländern geben –<br />
darunter auch an der Schweizerischen Nationalbibliothek<br />
und der Bibliothek am Guisanplatz in Bern. Sowohl<br />
die Texterkennung und Generierung des PDFs sowie<br />
die Kreditkartenzahlungen werden zentral von der Universitäts-<br />
und Landesbibliothek Tirol (UIBK) erledigt.<br />
Ebenfalls wird die Verwaltungs-Software von der UIBK<br />
gewartet und ist über den Internet-Browser erreichbar.<br />
Informationen: www.zb.uzh.ch<br />
INVESTITION IN FALZTECHNIK<br />
Printex AG setzt auf Stahlfolder KH 66<br />
Binnen drei Jahren investierte die Firma in Dagmersellen in eine Heidelberg-<br />
Druckmaschine SM 74-5-P+L, einen Planschneider Polar 92 XT mit Rüttler und<br />
zuletzt in eine vollautomatisch umstellbare Falzmaschine Stahlfolder KH 66.<br />
Josef Affentranger mit Sohn Christoph (links) und Stefan Maurer stellen sich<br />
für das Foto stolz davor. Ausgestattet ist die Sechstaschen-Falzmaschine mit<br />
zwei Schwertfalzeinheiten, Seitentasche und Fensterfalztasche. Zudem bietet<br />
der Quereinlauf hohe Flexibilität in Bezug auf Laufrichtung und Endformat-Vielfalt.<br />
Dank des schnellen Einrichtens per Tastendruck am Touchscreen und der<br />
hohen Produktionsgeschwindigkeit kann die Weiterverarbeitung mit dem<br />
Druckprozess nunmehr Schritt halten.<br />
FB<br />
Schleifservice für Polar-Messer<br />
Als neue Dienstleistung bietet die Heidelberg Schweiz AG einen<br />
Schleifservice für Messer von Polar-Schneidemaschinen an. Den Informationen<br />
zufolge werden die Messer bei einem Partner von Heidelberg<br />
professionell geschliffen und in der Regel binnen zehn Arbeitstagen<br />
dem Anwender zurückgeschickt. Weiterhin können auch neue Polar-<br />
Messer über Heidelberg Schweiz geordert werden. Wie das Unternehmen<br />
betont, profitieren Kunden von der Lieferung binnen 24 Stunden<br />
nach Bestelleingang und von einem Original-Messer, das auf die jeweilige<br />
Maschine abgestimmt ist.<br />
Informationen: www.ch.heidelberg.com<br />
FOTO: HEIDELBERG SCHWEIZ<br />
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bindereport 2/2013 9
TECHNIK<br />
SCHWERPUNKT MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht<br />
<strong>Klebebinden</strong><br />
Vom Bindegerät über<br />
Klein-Klebebinder mit einer<br />
bis zu vier Zangen bis hin<br />
zur vollautomatischen<br />
großen Klebebindestraße in<br />
modularer Bauweise reicht<br />
die ANGEBOTSPALETTE<br />
für die PRODUKTION<br />
KLEBEGEBUNDENER<br />
ERZEUGNISSE<br />
Industrielle Klebebindeanlage.<br />
FOTO: BIN<br />
D<br />
as <strong>Klebebinden</strong> ist als Verfahren<br />
zur Verbindung von Einzelseiten<br />
oder Falzbogen zu einem<br />
festen Block schon sehr alt. Bereits in<br />
der Antike wurde mit Klebstoffen gearbeitet,<br />
wie auch die römische Berufsbezeichnung<br />
Glutinator um 700 n. Chr.<br />
für den „Zusammenleimer der Bücherblätter“<br />
belegen kann. In England wurden<br />
bereits Ende des 18. Jahrhunderts<br />
Versuche mit dem <strong>Klebebinden</strong> von Geschäftsbüchern<br />
gemacht, in Deutschland<br />
erprobte der Buchbinder Baumfalk<br />
1880 die Verwendung von Gummimilch<br />
und 1895 stellte Sheridan in den USA<br />
die ersten Versuche für die maschinelle<br />
Klebebindung mit Glutinleimen an.<br />
Den wirklichen Durchbruch für diese<br />
rationelle und wirtschaftliche Technologie<br />
schaffte aber Emil Lumbeck, der<br />
1939 erfolgreich lose Blätter am Rücken<br />
mit einem Kunstharzklebstoff zu einem<br />
festen Block verklebte. Heute ist das <strong>Klebebinden</strong><br />
für einen umfangreichen Teil<br />
buchbinderischer Erzeugnisse das bevorzugte<br />
Fügeverfahren. Seine dominierende<br />
Stellung hat es laut dem Lehrbuch für<br />
Industrielle Buchbinderei durch „niedrige<br />
Verarbeitungskosten, hohe Maschinengeschwindigkeiten<br />
und der Möglichkeit der<br />
Automatisierung der Produktion durch<br />
Inline-Fertigung zu verdanken. Qualitativ<br />
hochwertige Produkte hinsichtlich<br />
Festigkeit und Lebensdauer sind nur unter<br />
Beachtung aller die Technologie beeinflussenden<br />
Faktoren zu erreichen.“ 1)<br />
Gerade bezüglich der Qualität gab es<br />
lange Bedenken, besonders seitens handwerklicher<br />
Buchbinder. So schrieb der<br />
bekannte Fachautor Fritz Wiese in seinem<br />
„Der Bucheinband“ noch in der Mitte des<br />
vergangenen Jahrhunderts: „Ein richtiger<br />
Buchbinder wird die (Faden-)Heftung nach<br />
wie vor als das Rückgrat des Buches ansehen,<br />
und bis er bereit wäre, diese aufzugeben,<br />
müßte ihm einer zuvor schon<br />
seine Buchbinderseele aus dem Leibe<br />
reißen“ ...<br />
„<strong>Klebebinden</strong>:<br />
Bogen oder Blätter<br />
werden am Blockrücken<br />
durch Klebstoffauftrag<br />
unlösbar<br />
verbunden“<br />
Aber auch Fritz Wiese kam zu dem<br />
Schluss, dass die konstruktive und rationelle<br />
Idee der Klebebindung zu einer vorherrschenden<br />
Bindung werde. Und die<br />
Entwicklung dieser Technologie bis heute<br />
gibt ihm Recht.<br />
Je nach Anforderungen an Qualität,<br />
Nutzung, Handhabung der Erzeugnisse<br />
kommen unterschiedliche Maschinen,<br />
Bearbeitungsprozesse, Klebstoffe und<br />
Materialien zum Einsatz. Stichworte<br />
sind hier die Eigenschaften der zu verarbeitenden<br />
Papiere, die unterschiedlichen<br />
Möglichkeiten der Rückenbearbeitung<br />
oder die Varianten der Klebstoffauftragssysteme<br />
für Dispersionen, EVA- oder<br />
PUR-Hotmelt.<br />
Vom Bindegerät – mehr für den Einsatz<br />
im Officebereich entwickelt – über Kleinklebebinder<br />
mit einer bis zu vier Zangen<br />
bis zur vollautomatischen, großen Klebebindestraße<br />
reicht die Angebotspalette<br />
für die Produktion klebegebundener Erzeugnisse.<br />
In den Tabellen auf den folgenden Seiten<br />
finden Sie in den drei Bereichen die<br />
Angebote der verschiedenen Hersteller<br />
und Handelshäuser. /<br />
1) Industrielle Buchbinderei, Verlag Beruf + Schule,<br />
Itzehohe 2001, S. 257<br />
10 bindereport 2/2013
Marktübersicht Bindegeräte<br />
Hersteller: Bindomatic Powis Parker Inc.<br />
Vertrieb: Direktvertrieb Bindomatic Deutschland Formatic GmbH Formatic GmbH<br />
Produktbezeichnung: Bindomatic 5000, DFS 101, DFS 201,<br />
DFS 301<br />
Steuerung:<br />
Fastback 20E<br />
Display mit grafischem User Interface<br />
Fastback 11E<br />
Leistung (Expl./Std.): bis zu 2000 Mappen/Std. 200 Bücher/Std. 150 Bücher/Std.<br />
Format:<br />
A4 hochkant (automatisiert),<br />
A6–A3 quer (manuell)<br />
DIN A4, DIN A5 und alle<br />
Zwischenformate<br />
DIN A4, DIN A5 und alle<br />
Zwischenformate<br />
Blockdicke:<br />
15 mm (automatisiert),<br />
54 mm (manuell)<br />
35 mm 12,5 mm<br />
Papiergrammaturen: diverse 70 bis 120 g/m² 70 bis 90 g/m²<br />
Bindemappen:<br />
verschiedenfarbige Standardmappen,<br />
individuell bedruckte Mappen<br />
- -<br />
Klebstoffart: EVA-basierend Hotmelt Hotmelt<br />
Optionen:<br />
Maschinen manuell,<br />
halbautomatisch, inline<br />
Hardcover, Perfectback,<br />
ColorPro Strip, Image Strip<br />
Hardcover<br />
Informationen: www.bindomatic.de www.formatic.de www.formatic.de<br />
Hersteller: Powis Parker Inc. Horizon GmbH Planatol Coating GmbH<br />
Vertrieb: Formatic GmbH Horizon GmbH Planatol<br />
Produktbezeichnung: Fastback 9E BQ-P60 Copy Binder 5 – Thermobindegerät<br />
Leistung (Expl./Std.): 120 Bücher/Std. 180 ca. 110 Stück<br />
Format: DIN A4 max. 315 x 210 mm; min. 210 x 148 mm DIN A4, A5 und frei wählbar<br />
Blockdicke: 25 mm max. 25 mm 3–33 mm oder 5 (+ Rücken und<br />
Deckblatt) – 330 Blatt 80 g/m²<br />
Papiergrammaturen: 70 bis 90 g/m² 80–135 g/m 2 frei<br />
Bindemappen: - Fälzelstreifen -<br />
Klebstoffart: Hotmelt EVA Hotmelt (die Planax Strips sind<br />
hotmeltbeschichtete Thermobindestreifen<br />
aus Leinen)<br />
Optionen: Hardcover, Image Strip Editierfunktion<br />
Informationen: www.formatic.de www.horizon.de www.planatol.de<br />
Hersteller: RECOsystems Mapping Co.<br />
Vertrieb: Reinauer Handelsges. mbH Reinauer Handelsges. mbH Richter & Menzel GmbH<br />
Produktbezeichnung: KB 422 KB 310 FastBind Elite<br />
Steuerung: LCD-Display LCD-Display<br />
Leistung (Expl./Std.): ca. 150 ca. 120 180<br />
Format: Bindelänge: 60–430 mm Bindelänge: 60–310 mm 320 x 235 mm (A4 hoch / A5 quer)<br />
Blockdicke: 2–60 mm 2–60 mm 400 mm<br />
Papiergrammaturen: Deckblatt bis zu ca. 300 g/m² Deckblatt bis zu ca. 300 g/m² Inhalt: 250 g/m²<br />
Umschlag: 450 g/m² und Hardcover<br />
Bindemappen: - - Softcover, Hardcover,<br />
Block- und Archivbindungen<br />
Klebstoffart: Hotmelt Hotmelt Hotmelt<br />
Optionen: separate Rilleinheit separate Rilleinheit einzigartige Papieraufrauvorrichtung<br />
(PGO) für perfekten Halt auch bei<br />
schwierigen Papieren<br />
Informationen: www.recosystems.eu www.recosystems.eu www.richter-menzel.de<br />
bindereport 2/2013 11
TECHNIK<br />
SCHWERPUNKT MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht Bindegeräte<br />
Hersteller: Mapping Co. Schmedt<br />
Vertrieb: Richter & Menzel GmbH Schmedt, weltweit Schmedt, weltweit<br />
Produktbezeichnung: Fastbind Elite XT PräColl<br />
(Fächerklebebindemaschine)<br />
PräColl Pro<br />
(Fächerklebebindemaschine)<br />
Leistung (Expl./Std.): 180 ca. 60 ca. 150–200<br />
Format: 455 x 320 mm (A3 hoch / A4 quer ) H: bis 345 mm, B: 110–450 mm H: 50–345 mm, B: 70–300 mm<br />
Blockdicke: 500 mm bis 82 mm 4–80 mm<br />
Papiergrammaturen:<br />
Inhalt: 250 g/m²<br />
Umschlag: 450 g/m² und Hardcover<br />
alle mit Dispersionsleim zu klebenden<br />
Papiere<br />
alle mit Dispersionsleim zu klebenden<br />
Papiere<br />
Bindemappen:<br />
Softcover, Hardcover,<br />
Block- und Archivbindungen<br />
Klebstoffart: Hotmelt Dispersion Dispersion<br />
Optionen:<br />
einzigartige Papieraufrauvorrichtung<br />
(PGO) für perfekten Halt auch bei<br />
schwierigen Papieren<br />
mit oder ohne Rüttler<br />
mit oder ohne Rüttler<br />
Informationen: www.richter-menzel.de www.schmedt.de www.schmedt.de<br />
BIN_Bucheinband_neu.qxd 26.01.2006 15:52 Uhr Seite 1<br />
Das Standardwerk<br />
für den Buchbinder<br />
Aufgrund der<br />
großen Nachfrage<br />
wieder lieferbar!<br />
Fritz Wiese<br />
Der Bucheinband<br />
7. Auflage.<br />
Nachdruck der 6., ergänzten Auflage.<br />
408 Seiten, 245 Werkzeichnungen,<br />
17,0 x 24,0 cm, kartoniert<br />
ISBN 3-87706-680-1<br />
€ 44,90<br />
lose Bogen<br />
Bestellnummer 10680<br />
nur € 29,90<br />
Auch als lose<br />
Bogen erhältlich!<br />
Das Standardwerk zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung und<br />
Lehrbuch zur Aus- und Weiterbildung für alle Bereiche der Buchbinderei.<br />
Der klar gegliederte, umfassende Text und die hervorragenden<br />
Werkzeichnungen informieren über alle technischen Vorgänge<br />
bei der Herstellung von Bucheinbänden nach handwerklicher und<br />
maschineller Art.<br />
Bitte ausschneiden oder kopieren und einsenden an:<br />
Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,<br />
Postanschrift: 30130 Hannover,<br />
Tel. 0511 8550-2538, Telefax 0511 8550-2408,<br />
buchvertrieb@schluetersche.de<br />
Ja, hiermit bestelle ich<br />
Der Bucheinband<br />
ISBN 3-87706-680-1, € 44,90<br />
Der Bucheinband<br />
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zzgl. € 1,80 Versandkostenanteil<br />
Absender<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße / Hausnummer<br />
PLZ / Ort<br />
Datum / Unterschrift<br />
✃<br />
B E S T E L L S C H E I N
Marktübersicht 1- bis 4-Zangen-Klebebinder<br />
Hersteller:<br />
C.P. Bourg GmbH<br />
Vertrieb: C.P. Bourg GmbH C.P. Bourg GmbH C.P. Bourg GmbH<br />
Produktbezeichnung: BB2000 BB3002 Hotmelt BB3102 Hotmelt<br />
Leistung (Expl./Std.): bis zu 250 Bücher/Std. bis zu 500 Bücher/Std. bis zu 500 Bücher/Std.<br />
Anzahl Klammern: 1 1 1<br />
Format: min. 50 x 110 mm, max. 450 x 320 mm min. 100 x 100 mm, max. 385 x 320 mm min. 100 x 100 mm, max. 385 x 320 mm<br />
Blockdicke: 2 Blatt bis 60 mm 2 Blatt bis 60 mm 2 Blatt bis 60 mm<br />
Papiergrammaturen:<br />
Inhalt: 60–160 g/m²,<br />
Umschlag: 80–250 g/m²<br />
Inhalt: 60–180 g/m 2 ,<br />
Umschlag: 80–300 g/m²<br />
Inhalt: 60–180 g/m 2 ,<br />
Umschlag: 80–300 g/m²<br />
Umschlag-Anleger: Manuell Saug- und Blasluft,<br />
Doppelblattkontrolle,<br />
8 cm Füllhöhe<br />
Saug- und Blasluft,<br />
Doppelblattkontrolle,<br />
8 cm Füllhöhe<br />
Klebstoffart: Heißleim Hotmelt Hotmelt<br />
Auftrag (Walze, Düse):<br />
1 Auftragswalze und<br />
einstellbarer Abstreifer<br />
Walze<br />
Walze<br />
Optionen:<br />
Staubabsaugung optional;<br />
Absaugvorrichtung für Papierspäne;<br />
Integrierter Papierrüttler sowie<br />
Schlitzfräse mit Aufrauscheiben für<br />
maximale Haltbarkeit der Bindungen<br />
durch Eindringtiefe des Leims;<br />
Automatische Umschlag-Anpress-<br />
Station für präzise, gleichbleibende<br />
Buchrücken mit praktisch jeder<br />
Umschlagqualität<br />
Barcodematch Cover/Inhalt;<br />
Einrichtung der Formate per Barcode;<br />
Zuführeinheit der Buchblöcke über<br />
BBL Bourg Book Loader;<br />
Anschluss an Bourg Sheet Feeder BSF,<br />
kombinierbar mit Trennschneidern zur<br />
Mehrfachnutzenfertigung;<br />
Optional Dreimesserbeschnitt online<br />
mit Dreimesserautomat CMT330<br />
Barcodematch Cover/Inhalt;<br />
Einrichtung der Formate per Barcode;<br />
Zuführeinheit der Buchblöcke über<br />
BBL Bourg Book Loader;<br />
Anschluss an Bourg Sheet Feeder BSF,<br />
kombinierbar mit Trennschneidern zur<br />
Mehrfachnutzenfertigung;<br />
Optional Dreimesserbeschnitt online<br />
mit Dreimesserautomat CMT330<br />
Informationen: www.cpbourg.de www.cpbourg.de www.cpbourg.de<br />
Hersteller:<br />
C.P. Bourg GmbH<br />
Vertrieb: C.P. Bourg GmbH C.P. Bourg GmbH C.P. Bourg GmbH<br />
Produktbezeichnung: BB3002 PUR N BB3102 PUR BBF2005<br />
Leistung (Expl./Std.): bis zu 500 Bücher/Std. bis zu 500 Bücher/Std. bis zu 500 Bücher/Std. (offline),<br />
bis zu 250 Bücher/Std. (online)<br />
Anzahl Klammern: 1 1 1<br />
Format: min. 100 x 100 mm, max. 385 x 320 mm min. 100 x 100 mm, max. 385 x 320 mm min. 210 x 140 mm, max. 385 x 320 mm<br />
Blockdicke: 2 Blatt bis 60 mm 2 Blatt bis 60 mm 2 Blatt bis 40 mm (offline),<br />
15 Blatt bis 40 mm (online)<br />
Papiergrammaturen: Inhalt: 60–180 g/m 2 ,<br />
Umschlag: 80–300 g/m²<br />
Inhalt: 60–180 g/m 2 ,<br />
Umschlag: 80–300 g/m²<br />
Inhalt: 60–160 g/m²,<br />
Umschlag: 80–250 g/m²<br />
Umschlag-Anleger:<br />
Saug- und Blasluft,<br />
Doppelblattkontrolle,<br />
8 cm Füllhöhe<br />
Saug- und Blasluft,<br />
Doppelblattkontrolle,<br />
8 cm Füllhöhe<br />
Automatischer Saug-/Blasluft-Anleger<br />
Klebstoffart: PUR-Melt PUR-Melt Hotmelt<br />
Auftrag (Walze, Düse): Düse Düse Walze<br />
Optionen:<br />
Barcodematch Cover/Inhalt;<br />
Einrichtung der Formate per Barcode;<br />
Zuführeinheit der Buchblöcke über<br />
BBL Bourg Book Loader;<br />
Anschluss an Bourg Sheet Feeder BSF,<br />
kombinierbar mit Trennschneidern zur<br />
Mehrfachnutzenfertigung;<br />
Optional Dreimesserbeschnitt online<br />
mit Dreimesserautomat CMT330<br />
Barcodematch Cover/Inhalt;<br />
Einrichtung der Formate per Barcode;<br />
Zuführeinheit der Buchblöcke über<br />
BBL Bourg Book Loader;<br />
Anschluss an Bourg Sheet Feeder BSF,<br />
kombinierbar mit Trennschneidern zur<br />
Mehrfachnutzenfertigung;<br />
Optional Dreimesserbeschnitt online<br />
mit Dreimesserautomat CMT330<br />
online von diversen Digitaldruckern;<br />
Dreimesserbeschnitt online mit<br />
Dreimesserautomat CMT330;<br />
On-Demand-Buchherstellung<br />
an Digitaldruckern, kombinierbar mit<br />
Broschürenfertigung<br />
Informationen: www.cpbourg.de www.cpbourg.de www.cpbourg.de<br />
bindereport 2/2013 13
TECHNIK<br />
SCHWERPUNKT MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht 1- bis 4-Zangen-Klebebinder<br />
Hersteller: DGR Graphic GmbH FKS<br />
Vertrieb: DGR Graphic GmbH DGR Graphic GmbH FKS<br />
Produktbezeichnung: KM 41 HC (für Hardcover) KM 41 SC (für Hard- und Softcover) FKS PrintBind KB-4000 PUR<br />
Steuerung:<br />
Leistung (Expl./Std.):<br />
1800 Expl./Std.,<br />
bei Einzelbuchfertigung 900 Expl./Std.<br />
Touchscreen<br />
1800 Expl./Std. 200 Takte/Stunde (max.)<br />
Anzahl Klammern: 1<br />
Format: 310 x 420 mm (Breite x Höhe) 310 x 420 mm (Breite x Höhe) Buchgröße: 120 x 120 mm (min.)<br />
bis 420 x 360 mm (max.)<br />
Umschlaggröße: 120 x 240 mm (min.)<br />
bis 425 x 750 mm (max.)<br />
Blockdicke: 60 mm 60 mm 2–50 mm<br />
Papiergrammaturen: 50–200 g/m 2 50–200 g/m 2 , auch Layflat-Broschuren max. Umschlaggewicht: 400 g/m²<br />
Anleger/Anzahl: 1<br />
Umschlag-Anleger: integrierter Vorsatz-Anleger integrierter Vorsatz-Anleger,<br />
Umschlag-Anleger<br />
Handanlage<br />
Klebstoffart: Dispersion, Hotmelt, PUR Dispersion, Hotmelt, PUR PUR, EVA-Hotmelt Seitenbeleimung<br />
Auftrag (Walze, Düse): Walzenleimwerk Walzenleimwerk PUR-Düse (geschlossenes,<br />
volumetrisches System)<br />
Seitenbeleimung: Rückendüse, Seitendüsen Rückendüse, Seitendüsen aktive EVA-Hotmelt Seitenbeleimung<br />
Optionen:<br />
Inline-Kopplung,<br />
Hauptfräser,<br />
Kerber,<br />
Fälzelstation,<br />
Querauslage mit<br />
Kühl- oder Trockenstrecke<br />
Inline-Kopplung<br />
einfuhr- und ausfuhrseitig,<br />
Matchkontrolle mit Ausschleusung für<br />
Buchblöcke und/oder Umschläge,<br />
Hauptfräser, Kerber,<br />
Fälzelstation, Niederlegegreifer,<br />
Rillstation mit Schienen<br />
Kompressor<br />
Informationen: www.dgr-graphic.de www.dgr-graphic.de www.fks-hamburg.de<br />
Hersteller: FKS FKS/Duplo<br />
Vertrieb: FKS FKS FKS<br />
Produktbezeichnung: FKS PrintBind KB-2000S FKS/Duplo DuBinder DPB-500 EVA FKS/Duplo DuBinder DPB-500 PUR<br />
Steuerung: Touchscreen Touchscreen Touchscreen<br />
Leistung (Expl./Std.): bis zu 240 Bindungen/Stunde bis zu 525 Bindungen/Stunde bis zu 525 Bindungen/Stunde<br />
Anzahl Klammern: 1 1 1<br />
Format:<br />
Buchgröße: 60 x 120 mm (min.)<br />
bis 305 x 320 mm (max.)<br />
Umschlaggröße: 320 x 780 mm (max.)<br />
Buchgröße: 120 x 120 mm (min.)<br />
bis 320 x 360 mm (max.)<br />
Umschlaggröße: 120 x 250 mm (min.)<br />
bis 360 x 696 mm (max.)<br />
Buchgröße: 120 x 120 mm (min.)<br />
bis 320 x 360 mm (max.)<br />
Umschlaggröße: 120 x 250 mm (min.)<br />
bis 360 x 696 mm (max.)<br />
Blockdicke:<br />
3 Bogen 80 g/m² (min.)<br />
bis 60 mm (max.)<br />
1–51 mm 1–51 mm<br />
Papiergrammaturen: Umschlaggewicht: ca. 250 g/m² 80–300 g/m² 80–300 g/m²<br />
Anleger/Anzahl: 1 1 1<br />
Umschlag-Anleger: Handanlage Saug-/Blasluft Saug-/Blasluft<br />
Klebstoffart: EVA-Hotmelt EVA-Hotmelt PUR<br />
Auftrag (Walze, Düse): 2 Leimauftragswalzen, 1 Egalisierwalze 2 Leimauftragswalzen, 1 Egalisierwalze geschlossenes Düsenauftragssystem<br />
Seitenbeleimung:<br />
Optionen:<br />
2 Seitenbeleimungswalzen<br />
WingScore-Kit, lange Bandauslage,<br />
Barcode-Kit (1D-/2D-Barcodes)<br />
WingScore-Kit, lange Bandauslage,<br />
Barcode-Kit (1D-/2D-Barcodes),<br />
Kompressor<br />
Informationen: www.fks-hamburg.de www.fks-hamburg.de www.fks-hamburg.de<br />
14 bindereport 2/2013
Marktübersicht 1- bis 4-Zangen-Klebebinder<br />
Hersteller: Heidelberger Druckmaschinen AG 4B – FOUR BIND<br />
Vertrieb:<br />
Heidelberger Druckmaschinen<br />
Vertrieb Deutschland GmbH<br />
Heidelberger Druckmaschinen<br />
Vertrieb Deutschland GmbH<br />
Herzer Interflex GmbH<br />
Produktbezeichnung: Eurobind 600/600 PUR Eurobind 1300/1300 PUR PUR-Klebebinder „Adventure“<br />
Steuerung: Zentraler Touchscreen Bedienfreundlicher 15-Zoll-Bildschirm Touchscreen<br />
Leistung (Expl./Std.): 600 Takte/Std. 1300 Takte/Std. 200<br />
Anzahl Klammern: 1 4 1<br />
Format:<br />
Blockbreite 120–320 mm,<br />
Blockhöhe 120–440 mm,<br />
Umschlagbreite gesamt 242–710 mm,<br />
Umschlaghöhe 120–440 mm<br />
Blockbreite 120–300 mm,<br />
Blockhöhe 145–360 mm,<br />
Umschlagbreite gesamt 242–680 mm,<br />
Umschlaghöhe 145–370 mm<br />
min. 120 mm, max. 450 mm<br />
(Rückenlänge)<br />
Blockdicke: 2–50 mm 2–45 mm 2–50 mm<br />
Papiergrammaturen: 60–170 g/m² 60–170 g/m²<br />
Umschlag-Anleger:<br />
horizontaler Umschlag-Anleger<br />
Klebstoffart: EVA Hotmelt oder PUR EVA Hotmelt oder PUR PUR/Hotmelt<br />
Auftrag (Walze, Düse):<br />
Hotmelt-Walzenauftragssystem<br />
oder PUR-Düsenauftragssystem<br />
integriertes PUR-Düsenauftragssystem<br />
Schlitzdüse<br />
Seitenbeleimung: Hotmelt-Seitenbeleimung ja<br />
Optionen:<br />
präzise Rückenbearbeitung<br />
mit leistungsstarkem<br />
Kombinationswerkzeug,<br />
Hotmelt-Premelter,<br />
Leimdampfabsaugung,<br />
Klappenrillwerkzeuge,<br />
automatischer Ein-Fach-Stapler<br />
integrierbarer Barcodeleser für<br />
verlässliche Qualitätskontrolle,<br />
automatische Blockdickenmessung für<br />
wirtschaftliche Einzelbuchfertigung,<br />
Anbindung an Dreimesserautomat<br />
Eurotrim 1000 zur Linienproduktion,<br />
Korrektursystem an der Rückenleimdüse<br />
für optimalen Klebstoffauftrag<br />
Papierrüttler,<br />
automatische Formatumstellung,<br />
auch Hardcover<br />
Informationen: www.heidelberg.com www.heidelberg.com www.herzerinterflex.de<br />
Hersteller: 4B – FOUR BIND Horizon GmbH<br />
Vertrieb: Herzer Interflex GmbH Horizon GmbH Horizon GmbH<br />
Produktbezeichnung: PUR-Klebebinder „Explore“ BQ-160 BQ-270<br />
Leistung (Expl./Std.): 500 180 500<br />
Steuerung: Touchscreen Farb-Touchscreen Farb-Touchscreen<br />
Anzahl Klammern: 1 1 1<br />
Format (Rückenlänge):<br />
min. 120 mm, max. 440 mm<br />
(Rückenlänge)<br />
min. 70 x 128 mm,<br />
max. 350 x 500 mm<br />
min. 135 x 110 mm,<br />
max. 320 x 320 mm<br />
Blockdicke: min. 2 mm, max. 50 mm 1–40 mm 1–50 mm<br />
Papiergrammaturen:<br />
Inhalt: 60–170 g/m²,<br />
Umschlag: 80–300 g/m²<br />
Inhalt: 60–170 g/m²,<br />
Umschlag: 80–300 g/m²<br />
Umschlag-Anleger: manuell vollautomatisch<br />
Klebstoffart: PUR/Hotmelt EVA/PUR EVA/PUR<br />
Auftrag (Walze, Düse): Schlitzdüse Walze Walze/Düse<br />
Seitenbeleimung: ja vorhanden<br />
Optionen:<br />
Papierrüttler,<br />
verstellbare Schlitzfräse,<br />
automatischer Umschlaganleger<br />
integrierbares Balkenrillgerät<br />
Barcodekontrolle,<br />
Einstelllehre für Blockstärke für<br />
Einzelstückfertigung<br />
Informationen: www.herzerinterflex.de www.horizon.de www.horizon.de<br />
bindereport 2/2013 15
TECHNIK<br />
SCHWERPUNKT MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht 1- bis 4-Zangen-Klebebinder<br />
Hersteller: Horizon GmbH KGS<br />
Vertrieb: Horizon GmbH Horizon GmbH Mehring<br />
Produktbezeichnung: BQ-280PUR BQ-470 Masterbook 150<br />
Steuerung: Farb-Touchscreen Touchscreen<br />
Leistung (Expl./Std.): 500 1300 (EVA)/1000 (PUR) 150<br />
Anzahl Klammern: 1 4 1<br />
Format:<br />
min. 135 x 105 mm,<br />
max. 385 x 320 mm<br />
min. 145 x 105 mm,<br />
max. 320 x 320 mm<br />
Blockdicke: 1–50 mm 1–65 mm 1–50 mm<br />
Papiergrammaturen:<br />
Inhalt: 60–170 g/m²,<br />
Umschlag: 80–300 g/m²<br />
Inhalt: 60–170 g/m²,<br />
Umschlag: 80–300 g/m²<br />
Umschlag-Anleger: vollautomatisch vollautomatisch<br />
Klebstoffart: PUR EVA/PUR PUR<br />
120 x 110 mm / 380 x 320 mm<br />
bis ca. 300 g/m² manuell<br />
Auftrag (Walze, Düse): Walze Walze/Düse Geschlossenes Düsensystem<br />
Seitenbeleimung: vorhanden PUR-Seitenbeleimung<br />
Optionen:<br />
Barcodekontrolle;<br />
Einstelllehre für<br />
Blockstärke für<br />
Einzelstückfertigung<br />
Barcodekontrolle;<br />
Einstelllehre für<br />
Blockstärke für<br />
Einzelstückfertigung<br />
Gazezuführung<br />
Informationen: www.horizon.de www.horizon.de www.druckweiterverarbeitung.de<br />
Hersteller: KGS Müller Martini AG<br />
Vertrieb: Mehring Müller Martini AG Müller Martini AG<br />
Produktbezeichnung: Masterbook 450 SigmaBinder Amigo Plus<br />
Leistung (Expl./Std.): 450 1000 1500<br />
Steuerung:<br />
Touchscreen<br />
Anzahl Klammern: 1 4<br />
Format: 120 x 100 mm / 450 x 300 mm min. 154 x 127 mm,<br />
max. 320 x 230 mm (ungeschnitten)<br />
Blockdicke: 1–50 mm 3–40 mm 3–40 mm<br />
Umschlag-Anleger:<br />
bis ca. 300 g/m²<br />
Umschlaganleger Saugluft<br />
Trommelumschlaganleger<br />
Klebstoffart: PUR Hotmelt Hotmelt<br />
Auftrag (Walze, Düse): Geschlossenes Düsensystem Walze Walze<br />
Seitenbeleimung:<br />
Optionen:<br />
PUR-Seitenbeleimung<br />
Anleger mit 4-fach-Rillung,<br />
autom. Dickenmessung, Gazestation<br />
Book on Demand, Cover Matching,<br />
Inline-Dreischneider SigmaTrimmer<br />
min. 120 x 95 mm,<br />
max. 400 x 270 mm (ungeschnitten)<br />
Stapelumschlaganleger<br />
Premelter,<br />
Staubabsaugung<br />
Informationen: www.druckweiterverarbeitung.de www.mullermartini.com www.mullermartini.com<br />
Hersteller:<br />
Vertrieb:<br />
Planatol Coating GmbH<br />
Planatol<br />
Produktbezeichnung: Perfect Binder F3 –<br />
kompakter halbautomatischer<br />
Kaltleim-Binder<br />
Leistung (Expl./Std.):<br />
Format:<br />
Blockdicke:<br />
Umschlag-Anleger:<br />
Klebstoffart:<br />
Auftrag (Walze, Düse):<br />
Seitenbeleimung:<br />
Optionen:<br />
Informationen:<br />
max. 220 Stück mit 2 Personen<br />
max. 380 mm Länge, 350 mm Höhe<br />
max. 36 mm<br />
nach Anwendung<br />
manuell; beheizt je nach Buchstärke<br />
manuelles Einlegen<br />
Dispersion (Kaltleim)<br />
Walze<br />
www.planatol.de<br />
16 bindereport 2/2013
Marktübersicht 1- bis 4-Zangen-Klebebinder<br />
Hersteller: OEM Handelsmarke Ricó Kft. Schmedt<br />
Vertrieb: Richter & Menzel GmbH Richter & Menzel GmbH Schmedt, weltweit<br />
Produktbezeichnung: RM Digibind 420 Megabind 420 PräziPur<br />
Steuerung:<br />
Touchscreen<br />
Leistung (Expl./Std.): 300 450 ca. 150<br />
Anzahl Klammern: 1 1 1<br />
Format: 420 mm 130–420 mm H: 120 x 450 mm, B: 120–310 mm<br />
Blockdicke: 45 / 60 mm 50 mm 2–50 mm<br />
Papiergrammaturen: Inhalt: 250 g/m² / Umschlag 450 g/m² Inhalt: 250 g/m² / Umschlag 450 g/m² 80–350 g/m²<br />
Klebstoffart:<br />
Auftrag (Walze, Düse):<br />
Seitenbeleimung:<br />
Hotmelt für Rückenleim<br />
Hotmelt für Seitenleim<br />
3-Walzen-Leim-Auftragssystem,<br />
inkl. aktiver Seitenbeleimung und<br />
getrennten Leimbecken für Rückenund<br />
Seitenleim<br />
Hotmelt oder PUR<br />
geschlossenes Düsensystem<br />
aktive Seitenbeleimung (Option)<br />
Optionen: Rückenfräseinrichtung automatischer Umschlaganleger,<br />
Rückenfräse<br />
PUR<br />
geschlossenes PUR-Auftragssystem<br />
mit Schlitzdüse<br />
Frässtation absenkbar,<br />
Gaze-Station<br />
Informationen: www.richter-menzel.de www.richter-menzel.de www.schmedt.de<br />
Hersteller: Schmedt Wohlenberg<br />
Vertrieb: Schmedt, weltweit WBS Verden WBS Verden<br />
Produktbezeichnung: PräziPur Pro Quickbinder Quickmax<br />
(inline, compact und halfline)<br />
Steuerung: Touchscren interaktive Bedienoberfläche<br />
Navigator SE<br />
Leistung (Expl./Std.): ca. 350 500–2000 Takte/Std. 1000–3000 Takte/Std.<br />
Anzahl Klammern 1 5<br />
Format: H: 145–450 mm, B: 105–310 mm 110–430 mm (Produkthöhe)<br />
105–320 mm (Produktbreite)<br />
110–435 mm (Umschlaghöhe)<br />
208–650 mm (Umschlagbreite)<br />
Blockdicke: 2–50 mm 2–70 mm 2–70 mm<br />
Papiergrammaturen:<br />
80–350 g/m²<br />
110–370 mm (Produkthöhe)<br />
105–320 mm (Produktbreite)<br />
110–435 mm (Umschlaghöhe)<br />
208–650 mm (Umschlagbreite<br />
Umschlag-Anleger: Rotativer Umschlag-Anleger Rotativer Umschlag-Anleger<br />
Klebstoffart: PUR, Hotmelt PUR, Hotmelt, Dispersion PUR, Hotmelt, Dispersion<br />
Auftrag (Walze, Düse):<br />
Seitenbeleimung:<br />
Optionen:<br />
geschlossenes PUR-Auftragssystem<br />
mit Schlitzdüse<br />
zweite Beleimeinheit zum Wechsel<br />
zwischen PUR und Hotmelt<br />
PUR-Walzen- und Düsen-Leimwerk<br />
(optional)<br />
Dispersions-Leimwerk für Rücken- und<br />
Seitenbeleimung (optional)<br />
JDF/JMF-Schnittstelle;<br />
Fälzelstation;<br />
CBM – Cover-Bookblock-Matching;<br />
Zubehör für Fälzelbroschuren;<br />
Buchblockanleger<br />
PUR-Walzen- und Düsen-Leimwerk<br />
(optional)<br />
getrennte Verarbeitung von<br />
Rücken- und Seitenleim<br />
JDF/JMF-Schnittstelle;<br />
Dickenverstellung Produkt zu Produkt;<br />
Fälzelstation;<br />
CBM – Cover-Bookblock-Matching;<br />
Zubehör für Fälzelbroschuren;<br />
Buchblockanleger<br />
Informationen www.schmedt.de www.wohlenberg.com www.wohlenberg.com<br />
bindereport 2/2013 17
TECHNIK<br />
SCHWERPUNKT MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht Klebebindestraßen<br />
Hersteller: Heidelberger Druckmaschinen AG Horizon GmbH<br />
Vertrieb:<br />
Heidelberger Druckmaschinen<br />
Vertrieb Deutschland GmbH<br />
Horizon GmbH<br />
Horizon GmbH<br />
Produktbezeichnung: Eurobind Pro CABS-4000 CABS-6000<br />
Steuerung:<br />
dezentrale Bedienstellen<br />
mit Touchscreen-Displays<br />
an Zusammentragmaschine,<br />
Klebebinder und Dreimesserautomat<br />
Touch&Work-Technologie<br />
mit Farb-Touchscreen<br />
Touch&Work-Technologie<br />
mit Farb-Touchscreen<br />
Leistung (Expl./Std.): 6000 Takte/Std. 4000 6000<br />
Anzahl Klammern: 19 oder 24 9 17<br />
Format:<br />
Blockbreite 100–320 mm,<br />
Blockhöhe 140–485 mm,<br />
Umschlagbreite gesamt 202–710 mm,<br />
Umschlaghöhe 140–490 mm<br />
min. 148 x 105 mm,<br />
max. 400 x 320 mm*<br />
(*abhängig ob in- oder offline)<br />
min. 148 x 105 mm,<br />
max. 400 x 320 mm*<br />
(*abhängig ob in- oder offline)<br />
Blockdicke:<br />
2–60 mm<br />
Papiergrammaturen: 60–170 g/m² Inhalt: Falzbogen üblicher Stärke,<br />
Planobogen materialabhängig;<br />
Umschlag: 80–300 g/m²<br />
Inhalt: Falzbogen üblicher Stärke,<br />
Planobogen materialabhängig;<br />
Umschlag: 80–300 g/m²<br />
Anleger/Anzahl: 6–36 Stationen 6–36 Stationen<br />
Umschlag-Anleger:<br />
Verarbeitung von Umschlägen<br />
mit hohen Papiergrammaturen durch<br />
Vereinzelungstrommel mit großem<br />
Durchmesser<br />
horizontal / vollautomatisch<br />
horizontal / vollautomatisch<br />
Klebstoffart:<br />
EVA Hotmelt und/oder PUR<br />
(Leimwerke wahlweise separat oder<br />
parallel eingebaut für schnellen<br />
Leimwechsel auf Knopfdruck)<br />
EVA/PUR<br />
EVA/PUR<br />
Auftrag (Walze, Düse): Walze Walze<br />
Optionen:<br />
Klebebinder C17 mit Produktarten-<br />
Katalog, benötigte Aggregate werden<br />
automatisch eingestellt; optionale<br />
3. und 4. Rückenbearbeitungsstation;<br />
Fälzelstation zur Herstellung von<br />
Freirückenbroschuren<br />
CCD-Kameras zur Falschbogenerkennung;<br />
Gazezuführung;<br />
Buchblockstärkenkontrolle;<br />
Externe Einstelllehre;<br />
Handanlagestation;<br />
Gewichtskontrolle<br />
CCD-Kameras zur Falschbogenerkennung;<br />
Gazezuführung;<br />
Buchblockstärkenkontrolle;<br />
Externe Einstelllehre;<br />
Handanlagestation;<br />
Gewichtskontrolle<br />
Informationen: www.heidelberg.com www.horizon.de www.horizon.de<br />
18 bindereport 2/2013
Marktübersicht Klebebindestraßen<br />
Hersteller:<br />
Kolbus GmbH & Co. KG<br />
Vertrieb: Kolbus GmbH & Co. KG Kolbus GmbH & Co. KG Kolbus GmbH & Co. KG<br />
Produktbezeichnung: KM 200 KM 600.A KM 600.C<br />
Steuerung: Bedieneinheit „Touchscreen“ Zentrale Bedieneinheit „Touchscreen“,<br />
3 zusätzliche TFT-Monitore<br />
Zentrale Bedieneinheit „Touchscreen“,<br />
2 zusätzliche TFT-Monitore<br />
Leistung (Expl./Std.):<br />
bis 5000 Takte/Std. bei Kopplung<br />
mit SF 832,<br />
bis 3500 Takte/Std. bei Kopplung<br />
Handanlage<br />
7000 Takte/Std. 9000 Takte/Std.<br />
Anzahl Klammern: 26 21 oder 27 24 oder 31<br />
Format:<br />
Blocklänge:<br />
min. 150, max. 330 mm<br />
(Kopplung mit SF),<br />
min. 160, max. 380 mm<br />
(Kopplung mit Handanlage);<br />
Blockbreite:<br />
min. 105, max. 220 mm<br />
(Kopplung mit SF),<br />
min. 140, max. 210 mm<br />
(Kopplung mit Handanlage)<br />
Blocklänge:<br />
min. 105 mm, max. 460 mm;<br />
Blockbreite:<br />
min. 100 mm, max. 320 mm<br />
Blocklänge:<br />
min. 105 mm, max. 420 mm;<br />
Blockbreite:<br />
min. 100 mm, max. 320 mm<br />
Blockdicke: 2–60 mm 3–60 mm 3–60 mm<br />
Umschlag-Anleger: Rotationsanleger Rotations- oder Schuppenanleger Schuppenanleger<br />
Klebstoffart: EVA-Hotmelt, PUR-Hotmelt EVA-Hotmelt, PUR-Hotmelt,<br />
Kaltleim PVA<br />
EVA-Hotmelt, PUR-Hotmelt,<br />
Kaltleim PVA<br />
Auftrag (Walze, Düse):<br />
Rückenleimwerk: 2 Walzenbecken<br />
(EVA und PUR)<br />
Rückenleimwerk: 2 Walzenbecken<br />
(EVA und PUR) oder<br />
Rückendüse EP 48 (PUR)<br />
Rückenleimwerk: 2 Walzenbecken<br />
(EVA und PUR) oder<br />
Rückendüse EP 48 (PUR)<br />
Seitenbeleimung: Seitendüse (EVA und PUR) Scheibe oder Seitendüse EP 11 (EVA) Scheibe oder Seitendüse EP 11 (EVA)<br />
Optionen: Zusatzaggregat: Fälzelstation Zusatzaggregate: Fälzelstation,<br />
IR-Trocknung<br />
Zusatzaggregate: Fälzelstation,<br />
IR-Trocknung<br />
Informationen: www.kolbus.de www.kolbus.de www.kolbus.de<br />
Hersteller:<br />
Kolbus GmbH & Co. KG<br />
Vertrieb: Kolbus GmbH & Co. KG Kolbus GmbH & Co. KG Kolbus GmbH & Co. KG<br />
Produktbezeichnung: KM 412.B KM 412.C KM 412.E<br />
Steuerung:<br />
Zentrale Bedieneinheit „Touchscreen“,<br />
3 zusätzliche TFT-Monitore,<br />
Qualitätskontrollsystem: zusätzliche<br />
Bediensektion an Auslage<br />
Zentrale Bedieneinheit „Touchscreen“,<br />
3 zusätzliche TFT-Monitore,<br />
Qualitätskontrollsystem: zusätzliche<br />
Bediensektion an Auslage<br />
Zentrale Bedieneinheit „Touchscreen“,<br />
3 zusätzliche TFT-Monitore,<br />
Qualitätskontrollsystem: zusätzliche<br />
Bediensektion an Auslage<br />
Leistung (Expl./Std.): 12.000 Takte/Std. 15.000 Takte/Std. 18.000 Takte/Std.<br />
Anzahl Klammern: 20 (25) oder 30 24 (30) oder 36 40<br />
Format:<br />
Blocklänge:<br />
min. 105 mm, max. 510 mm;<br />
Blockbreite:<br />
min. 100 mm, max. 320 mm<br />
Blocklänge:<br />
min. 105 mm, max. 420 mm;<br />
Blockbreite:<br />
min. 100 mm, max. 320 mm<br />
Blocklänge:<br />
min. 140 mm, max. 360 mm;<br />
Blockbreite:<br />
min. 100 mm, max. 320 mm<br />
Blockdicke: 3–80 mm 3–70 mm 3–60 mm<br />
Umschlag-Anleger: Schuppenanleger Schuppenanleger Schuppenanleger<br />
Klebstoffart:<br />
EVA-Hotmelt, PUR-Hotmelt,<br />
Kaltleim PVA<br />
EVA-Hotmelt, PUR-Hotmelt<br />
EVA-Hotmelt, PUR-Hotmelt<br />
Auftrag (Walze, Düse):<br />
Rückenleimwerk: 2 Walzenbecken<br />
(EVA und PUR) oder<br />
Rückendüse EP 48 (PUR)<br />
Rückenleimwerk: 2 Walzenbecken<br />
(EVA und PUR) oder<br />
Rückendüse EP 48 (PUR)<br />
Rückenleimwerk: 2 Walzenbecken<br />
(EVA und PUR) oder<br />
Rückendüse EP 48 (PUR)<br />
Seitenbeleimung: Scheibe oder Seitendüse EP 11 (EVA) Scheibe oder Seitendüse EP 11 (EVA) Scheibe oder Seitendüse EP 11 (EVA)<br />
Optionen:<br />
Zusatzaggregate: Fälzelstation,<br />
IR-Trocknung, HF-Trocknung<br />
Zusatzaggregat: IR-Trocknung<br />
Zusatzaggregat: IR-Trocknung<br />
Informationen: www.kolbus.de www.kolbus.de www.kolbus.de<br />
bindereport 2/2013 19
TECHNIK<br />
SCHWERPUNKT MARKTÜBERSICHT<br />
Marktübersicht Klebebindestraßen<br />
Hersteller:<br />
Müller Martini AG<br />
Vertrieb: Müller Martini AG Müller Martini AG Müller Martini AG<br />
Produktbezeichnung: Pantera Alegro A6 Alegro A7<br />
Leistung (Expl./Std.): 4000 6000 7000<br />
Format:<br />
min. 120 x 100 mm,<br />
max. 380 x 320 mm (ungeschnitten)<br />
min. 100 x 100 (75) mm,<br />
max. 480 x 320 mm (ungeschnitten)<br />
min. 100 x 100 (75) mm,<br />
max. 480 x 320 mm (ungeschnitten)<br />
Blockdicke: 2–50 mm 1–65 mm 1–65 mm<br />
Anleger/Anzahl: Flachstapelanleger / 28 Flachstapelanleger / 28 Flachstapelanleger / 60<br />
Umschlag-Anleger: Trommelumschlaganleger Trommelumschlag-,<br />
Schuppenumschlaganleger<br />
Trommelumschlag-,<br />
Schuppenumschlaganleger<br />
Klebstoffart: Hotmelt, PUR Hotmelt, PUR, Dispersion Hotmelt, PUR, Dispersion<br />
Auftrag (Walze, Düse): Walze / VPN-Düse (PUR) Walze / VPN-, SPN-Düse (PUR) Walze / VPN-, SPN-Düse (PUR)<br />
Optionen:<br />
Fälzelstation,<br />
Buchverifikation<br />
(AsirCode für Produktaufbau)<br />
Buchdatenerfassung BDC,<br />
Fälzelstation,<br />
Klappenfalzstation,<br />
Buchverifikation<br />
(AsirCode für Produktaufbau)<br />
Buchdatenerfassung BDC,<br />
Fälzelstation,<br />
Infrarot-, HF-Trocknung,<br />
Klappenfalzstation,<br />
Buchverifikation<br />
(AsirCode für Produktaufbau)<br />
Informationen: www.mullermartini.com www.mullermartini.com www.mullermartini.com<br />
Hersteller:<br />
Müller Martini AG<br />
Vertrieb: Müller Martini AG Müller Martini AG Müller Martini AG<br />
Produktbezeichnung: Bolero B9 Corona C 12, CC 12 Corona C 15 S<br />
Leistung (Expl./Std.): 9000 12.000 15.000<br />
Format:<br />
min. 140 x 100 (75) mm,<br />
max. 510 x 305 (320) mm<br />
(ungeschnitten)<br />
min. 140 x 100 (75) mm,<br />
max. 510 x 305 (310) mm<br />
(ungeschnitten)<br />
min. 140 x 100 (75) mm,<br />
max. 360 x 305 (310) mm<br />
(ungeschnitten)<br />
Blockdicke: 2–80 mm 2–60 (80) mm 2–60 (80) mm<br />
Anleger/Anzahl:<br />
Flachstapelanleger<br />
(Spezialanleger, Beilagenkleber) / 60<br />
Flachstapelanleger<br />
(Spezialanleger, Beilagenkleber) / 60<br />
Flachstapelanleger<br />
(Spezialanleger, Beilagenkleber) / 60<br />
Umschlag-Anleger:<br />
Trommelumschlag-,<br />
Schuppenumschlaganleger<br />
Trommelumschlag-,<br />
Schuppenumschlaganleger<br />
Trommelumschlag-,<br />
Schuppenumschlaganleger<br />
Klebstoffart: Hotmelt, PUR, Dispersion Hotmelt, PUR, Dispersion Hotmelt, PUR, Dispersion<br />
Auftrag (Walze, Düse): Walze/VPN-, SPN-Düse (PUR) Walze/VPN-, SPN-Düse (PUR) Walze/VPN-, SPN-Düse (PUR)<br />
Optionen:<br />
Buchdatenerfassung BDC,<br />
Fälzelstation,<br />
Infrarot-, HF-Trocknung,<br />
Klappenfalzstation,<br />
Buchverifikation<br />
(AsirCode für Produktaufbau)<br />
Buchdatenerfassung BDC,<br />
Fälzelstation,<br />
Infrarot-, HF-Trocknung,<br />
Klappenfalzstation,<br />
Buchverifikation<br />
(AsirCode für Produktaufbau)<br />
Buchdatenerfassung BDC,<br />
Fälzelstation,<br />
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Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover<br />
Foto: robybret, Fotolia
Marktübersicht Klebebindestraßen<br />
Hersteller:<br />
Müller Martini AG<br />
Vertrieb: Müller Martini AG Müller Martini AG<br />
Produktbezeichnung: Corona C 15 L Corona C 18<br />
Leistung (Expl./Std.): 15.000 18.000<br />
Format:<br />
min. 140 x 100 (75) mm,<br />
max. 510 x 305 (310) mm<br />
(ungeschnitten)<br />
min. 140 x 100 (75) mm,<br />
max. 360 x 305 (310) mm<br />
(ungeschnitten)<br />
Blockdicke: 2–60 (80) mm 2–60 (80) mm<br />
Anleger/Anzahl:<br />
Umschlag-Anleger:<br />
Flachstapelanleger<br />
(Spezialanleger, Beilagenkleber) / 60<br />
Trommelumschlag-,<br />
Schuppenumschlaganleger<br />
Klebstoffart: Hotmelt, PUR, Dispersion Hotmelt, PUR<br />
Flachstapelanleger<br />
(Spezialanleger, Beilagenkleber) / 60<br />
Trommelumschlag-,<br />
Schuppenumschlaganleger<br />
Auftrag (Walze, Düse): Walze/VPN-, SPN-Düse (PUR) Walze/VPN-Düse (PUR)<br />
Optionen:<br />
Buchdatenerfassung BDC,<br />
Fälzelstation,<br />
Infrarot-, HF-Trocknung,<br />
Klappenfalzstation,<br />
Buchverifikation<br />
(AsirCode für Produktaufbau)<br />
Buchdatenerfassung BDC,<br />
Fälzelstation,<br />
Infrarot-Trocknung,<br />
Klappenfalzstation,<br />
Buchverifikation<br />
(AsirCode für Produktaufbau)<br />
Informationen: www.mullermartini.com www.mullermartini.com<br />
Hersteller:<br />
Wohlenberg<br />
Vertrieb: WBS Verden WBS Verden WBS Verden<br />
Produktbezeichnung: City e (4000, 5000, 6000) Vento (universal und dynamic) Phoenix (short und long)<br />
Steuerung:<br />
Leistung (Expl./Std.):<br />
interaktive Bedienoberfläche<br />
Navigator SE<br />
1000–6000 Takte/Std.<br />
(abhängig von der Edition)<br />
interaktive Bedienoberfläche<br />
Navigator e mit Smart Navidesk<br />
interaktive Bedienoberfläche<br />
Navigator<br />
1000–7000 Takte/Std. 1000–9000 Takte/Std.<br />
Anzahl Klammern: 15 23 (short) / 30 (long)<br />
Format:<br />
140–370 mm (Produkthöhe),<br />
105–305 mm (Produktbreite),<br />
140–375 mm (Umschlaghöhe),<br />
212–645 mm (Umschlagbreite)<br />
140–435 mm (Produkthöhe),<br />
105–320 mm (Produktbreite),<br />
140–435 mm (Umschlaghöhe),<br />
280–645 mm (Umschlagbreite)<br />
Blockdicke: 2–62 mm 2–62 mm 2–80 mm<br />
Umschlag-Anleger:<br />
Rotativ- oder Schuppen-<br />
Umschlag-Anleger<br />
Rotativ-Umschlag-Anleger oder<br />
Schuppen-Anleger<br />
105–510 mm (Produkthöhe),<br />
75–340 mm (Produktbreite),<br />
110–515 mm (Umschlaghöhe),<br />
152–710 mm (Umschlagbreite)<br />
Rotativ-Umschlag-Anleger oder<br />
Schuppen-Anleger<br />
Klebstoffart: PUR, Hotmelt, Dispersion PUR, Hotmelt, Dispersion PUR, Hotmelt, Dispersion<br />
Auftrag (Walze, Düse): PUR-Walzen- und Düsen-Leimwerk<br />
(optional)<br />
PUR-Walzen- und Düsen-Leimwerk<br />
(optional)<br />
PUR-Walzen- und Düsen-Leimwerk<br />
(optional)<br />
Seitenbeleimung:<br />
Dispersions-Leimwerke für Rückenund<br />
Seitenbeleimung (optional)<br />
Seitenbeleimung in Hotmelt oder PUR Seitenbeleimung in Hotmelt oder PUR<br />
Optionen:<br />
VSS – Vorderschnittstation,<br />
KRF – Klappen-Rill- und Faltstation,<br />
Fälzelstation,<br />
2. Anpressstation,<br />
JDF/JMF-Schnittstelle,<br />
Buchblockanleger<br />
VSS – Vorderschnittstation,<br />
KRF – Klappen-Rill- und Faltstation,<br />
Fälzelstation,<br />
Zubehör für Fälzelbroschuren,<br />
JDF/JMF-Schnittstelle,<br />
Buchblockanleger<br />
VSS – Vorderschnittstation,<br />
KRF – Klappen-Rill- und Faltstation,<br />
Fälzelstation,<br />
Vorsatzstation mit Düsenbeleimung,<br />
IR- und HF-Trocknung,<br />
Vorbereitung für 2-shot-Leimauftrag,<br />
Zubehör für Fälzelbroschuren,<br />
JDF/JMF-Schnittstelle,<br />
Buchblockanleger<br />
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bindereport 2/2013 21
TECHNIK<br />
REPORTAGE<br />
Klebebinde-<br />
Qualität<br />
verbessert<br />
Winterwork im sächsischen Borsdorf<br />
arbeitet seit einem halben Jahr als<br />
Erstanwender mit dem neuen Eurobind<br />
1300 PUR Klebebinder von Heidelberg<br />
i<br />
HINTERGRUND<br />
Mike Winter setzt auf das Buch<br />
Was in der Pressemeldung der Heidelberger<br />
Druckmaschinen AG nicht zu lesen<br />
ist: Winterwork kann auf ein gesundes<br />
„organisches“ Wachstum verweisen,<br />
selbst die Anzahl der 14 Mitarbeiter<br />
ist in den letzten drei Jahren stabil geblieben.<br />
Das Beispiel der sächsischen<br />
Firma zeigt auf, dass es mitunter Seiteneinsteiger<br />
sind, die unserer Branche innovative<br />
Impulse geben, und dass mancher<br />
Digitaldruck-Dienstleister die Kompetenz<br />
zur Spezialisierung hat.<br />
Einst hatte Mike Winter den Beruf des<br />
Kfz-Mechanikers gelernt und war später<br />
im Vertrieb der Automobil-Branche tätig.<br />
„Schon immer war ich Fan von der Herstellung<br />
gedruckter Medien“, gestand<br />
er schon einmal im „bindereport“-Gespräch.<br />
Daher gab er sich selbst einen<br />
Schub, gründete 2003 in Leipzig die Digitaldruck-Firma<br />
Winterwork, die mit der<br />
Übernahme eines Copyshops zwei Jahre<br />
später nach Grimma umzog. Ebenso<br />
2005 widmete er sich konsequent dem<br />
Aufbau des neuen Geschäftsfeldes<br />
„Book on demand“. Nachdem er zunächst<br />
auf die Kooperation mit einem<br />
externen Buchbinder setzte, sorgte er im<br />
Hinblick auf das heute enge Workflow-<br />
Zeitfenster schließlich für Sicherheit:<br />
Eine eigene Buchbinderei-Abteilung<br />
entstand im Jahr 2008.<br />
Kaum zwei Jahre später zog Winterwork<br />
nochmals um – nach Borsdorf, in<br />
ein selbst erworbenes Gebäude nordöstlich<br />
von Leipzig, nahe der Autobahn<br />
A14. Und die Firma vergrößerte sich damit<br />
von 460 m 2 auf 1300 m 2 . Heute kann<br />
der 40-jährige Leipziger zufrieden sein:<br />
Besonders mit Digitaldruck-Büchern in<br />
Kleinauflagen, die den Großteil des Portfolios<br />
ausmachen, hat der Winterwork-<br />
Inhaber ein offenbar profitables Geschäftsfeld<br />
gefunden. Mike Winter setzt<br />
im Zeitalter der Digitalisierung erfolgreich<br />
auf das konventionelle Buch.<br />
FRANK BAIER<br />
Einfacher „Umstieg“: Winterwork-Inhaber Mike Winter und Buchbinderin Josephine Glatz ist<br />
die Entscheidung leicht gefallen. <br />
FOTO: HEIDELBERG<br />
Wenige Monate zuvor, noch auf der<br />
Drupa 2012, präsentierte die Heidelberger<br />
Druckmaschinen AG erstmals die<br />
neue Version des Klebebinders – mit verbesserter<br />
grafischer Benutzerführung<br />
für einfaches und schnelles Einrichten<br />
sowie mit speziellen Funktionen für<br />
Digitaldruck-Anwendungen, wie die<br />
automatische Blockdicken-Messeinrichtung<br />
für Einzelbuchfertigung, mit Barcodeerkennung<br />
und -druck für korrekte<br />
Umschlags- und Inhalts-Zusammenstellung.<br />
„Mit dem neuen Eurobind 1300 PUR<br />
Klebebinder haben wir sowohl unsere<br />
Produktionskapazität nahezu verdoppelt<br />
als auch die Qualität unserer Bindungen<br />
durch das PUR-System entscheidend verbessert“,<br />
zeigt sich Inhaber Mike Winter<br />
nach über 100 000 gebundenen Exemplaren<br />
zufrieden. „Durch die höhere Maschinenleistung<br />
können wir das Auftragsvolumen<br />
von früher zwei Schichten<br />
nun fast immer mit nur einer Schicht<br />
abdecken. Mit dem PUR-Düsensystem<br />
haben wir weiterhin die Sicherheit, dass<br />
nur Top-Qualität unser Haus verlässt. Das<br />
vermeidet natürlich Reklamationen, wird<br />
von unseren Kunden aber auch aktiv als<br />
verbesserte Dienstleistung und Beratung<br />
wahrgenommen.“<br />
Zahlreiche öffentliche und<br />
Verlagsaufträge<br />
Winterwork hat sich auf digital gedruckte<br />
Bücher in Kleinauflagen spezialisiert.<br />
14 Mitarbeiter produzieren<br />
wissenschaftliche Publikationen und<br />
Bücher für Schulbuchverlage und öffentliche<br />
Einrichtungen. Ergänzt werden die<br />
externen Verlagsaufträge durch mittlerweile<br />
über 600 Autoren, die im hauseigenen<br />
Verlag „Edition Winterwork“<br />
organisiert sind. „Unsere durchschnittlichen<br />
Auflagen liegen mittlerweile bei<br />
50 bis 300 Exemplaren. Aber auch im Bereich<br />
hochwertiger Hardcover-Familienchroniken<br />
sind wir stark, und hier sind<br />
die Auflagenhöhen nochmal deutlich<br />
niedriger“, erklärt Mike Winter.<br />
„Präzise Qualität“<br />
Mit der Investition in den Eurobind 1300<br />
PUR hat sich Mike Winter zum ersten<br />
Mal für eine Heidelberg-Maschine entschieden.<br />
„Unsere Produktion hat ein<br />
Volumen erreicht, bei dem wir jederzeit<br />
eine präzise, termingerechte und<br />
verlässliche Qualität benötigen – dies<br />
vor allem bei sehr niedrigen Auflagen.<br />
Die Bedienung der Maschine ist ebenfalls<br />
vereinfacht, unsere Bediener haben<br />
sich schnell mit der neuen Maschine<br />
identifiziert und nutzen mittlerweile<br />
fast nur noch den Eurobind 1300,<br />
obwohl unser alter Klebebinder als<br />
Kapazitätsreserve immer noch einsatzbereit<br />
ist.“ Da Winterwork nur wenige<br />
Kilometer vom Heidelberg-Produktionsstandort<br />
Leipzig entfernt liegt, konnten<br />
die Praxiserfahrungen des Kunden<br />
gleich in die Serienproduktion einfließen,<br />
die im November 2012 gestartet<br />
wurde.<br />
22 bindereport 2/2013
Inhaber Mike Winter:<br />
„Schon immer war ich ein<br />
Fan von der Herstellung<br />
gedruckter Medien.“<br />
FOTOS (2): FRANK BAIER<br />
Spezielle Funktion: Mit der Blockdicken-<br />
Messeinrichtung kann die Blockdicke beim<br />
Einrichten erfasst werden. <br />
FOTO: HEIDELBERG<br />
Schauraum bei Winterwork:<br />
Hiesige Referenzen sind<br />
Beispiele für den erfolgreich<br />
gewachsenen<br />
Digitaldruck-Dienstleister.<br />
Eurobind 1300 PUR für kleine<br />
Digitaldruck-Auflagen<br />
„Die automatische Blockdickenmesseinrichtung<br />
zusammen mit der PUR-Düse<br />
war für mich das ausschlaggebende<br />
Kriterium, da wir im Digitaldruck kurze<br />
Rüstzeiten und hohe Qualität der Endprodukte<br />
sicherstellen müssen“, bestätigt<br />
Mike Winter. „Überzeugt hat mich vor<br />
allem das umfassende PUR-Konzept des<br />
Klebebinders: Vorschmelzer und Leimversorgungssystem<br />
sind mit der hohen<br />
Schmelzleistung in der Lage, auch bei<br />
maximaler Maschinengeschwindigkeit<br />
und stärkeren Buchblocks ausreichend<br />
Klebstoff aufzuschmelzen und aufzutragen.<br />
Und neben der Liftausfuhr von Heidelberg<br />
kenne ich kein anderes System<br />
am Markt, das den frisch beleimten<br />
Buchrücken so schonend auf das Auslageband<br />
ablegt. Und das ist eigentlich der<br />
wichtigste Schritt für einen hochqualitativen<br />
Buchrücken.“ Einen gleichmäßigen,<br />
dünnen Klebstoffauftrag liefert<br />
das geschlossene PUR-Düsensystem, das<br />
auch leicht zu reinigen ist.<br />
Im Digitaldruck stellen Toner-Druckfarben<br />
und Digitaldruck-Papiere – insbesondere<br />
Bilderdruck-Papiere von 135 g/m²<br />
und mehr – für viele Klebebindesysteme<br />
eine Herausforderung dar. Hier bietet der<br />
Eurobind 1300 PUR Funktionen, die sonst<br />
nur in der Klasse der industriellen Klebebindelinien<br />
zu finden sind.<br />
„Die eingebaute Rüttelfunktion im<br />
Einlegebereich hat uns besonders überrascht<br />
– wir haben uns wirklich gefragt,<br />
warum es diese Funktion in dieser Klasse<br />
nur bei Heidelberg gibt. Denn für uns<br />
als Digitaldrucker ist es enorm wichtig,<br />
die losen Bogen im Block vor der Bindung<br />
nochmals exakt auszurichten. Durch das<br />
Rütteln in der Klammer ist dieser Schritt<br />
auch ganz einfach in den Produktionsvorgang<br />
integriert. Und mit dem volumetrisch<br />
arbeitenden PUR-Düsensystem<br />
können wir sicher sein, dass unabhängig<br />
von der Temperatur und Viskosität<br />
des Klebstoffs immer exakt die gleiche<br />
Menge aufgetragen wird. Das ist nur mit<br />
dieser Technik möglich“, bestätigt Mike<br />
Winter. /<br />
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TECHNIK<br />
REPORTAGE<br />
Innovative Geschäftsideen<br />
erfordern innovative<br />
Technologien<br />
Die Traffic GmbH in Braunschweig produziert seit kurzem mit<br />
dem neuen Kuvertiersystem autoSET B4 von MB Bäuerle<br />
Das neue Kuvertiersystem verfügt über sechs Beilagenstation mit unterschiedlichen<br />
Beilagenanlegern zur Verarbeitung eines breiten Materialspektrums.<br />
Die autoSET B4 zeichnet sich durch ihre einfache Bedienung und dem hohen Automatisierungsgrad<br />
aus (hier mit Patrick Donner und dem MB Bäuerle Vertriebsbeauftragten<br />
Joachim Henftling, v. r.).<br />
Im Jahr 1996 wurde die Traffic GmbH<br />
als Handelsvertretung für Drucksachen<br />
sowie für Druckdienstleistungen<br />
gegründet. Allerdings zeigte es sich<br />
bald, dass die benötigte Qualität und<br />
Flexibilität nicht ohne weiteres eingekauft<br />
werden kann. Deshalb wurden<br />
bereits 1998 ein Digitaldrucksystem<br />
und eine Kuvertiermaschine angeschafft.<br />
In den folgenden Jahren erfolgte<br />
der Umzug in größere Räumlichkeiten<br />
sowie der Erwerb zusätzlicher<br />
Lagerhallen, um den gewachsenen<br />
Anforderungen auch produktionstechnisch<br />
entsprechen zu können.<br />
Heute arbeiten in dem hochmodernen<br />
Druck- und Versandzentrum insgesamt<br />
102 Mitarbeiter.<br />
„Bereits 2006 haben wir das erste<br />
Xerox-Digitalfarbdrucksystem bei uns<br />
installiert“, erläutert Patrick Donner,<br />
Geschäftsführer von Traffic, die Tatsache,<br />
dass man schon recht früh die Bedeutung<br />
des farbigen Digitaldrucks erkannt<br />
hat. Seit 2008 setzt man verstärkt auf die<br />
Umsetzung sogenannter Cross-Media-<br />
Kampagnen. Hierbei wird die Printwelt<br />
mit der Onlinewelt auf effektive Weise<br />
vernetzt. So lassen sich zum Beispiel mittels<br />
personalisierter URLs die Responseraten<br />
von Mailingaktionen signifikant<br />
erhöhen. Auch will man in Zukunft vermehrt<br />
zusätzliche Informationen beispielsweise<br />
über das Produkt des jeweiligen<br />
Kunden in das dazugehörige Transaktionsdokument<br />
integrieren.<br />
Neues Kuvertiersystem für ein<br />
wichtiges Geschäftsfeld<br />
„Der Transaktionsdruck ist für uns ein<br />
wichtiges Geschäftsfeld. Um die Aufträge<br />
sicher und zuverlässig abarbeiten<br />
zu können, hatten wir uns dazu entschlossen,<br />
eine neue Kuvertiermaschine<br />
anzuschaffen“, erklärt Patrick Donner<br />
den Grund für die Investition. Nach<br />
gründlichem Vergleich aller namhaften<br />
Hersteller hat man sich im Hause Traffic<br />
einstimmig für das Kuvertiersystem<br />
autoSET B4 von Mathias Bäuerle<br />
entschieden.<br />
„Die autoSET B4 hat sich seit der Installation<br />
im Juni schon sehr gut bewährt.<br />
Die Anlage war bereits nach kürzester<br />
Zeit einsatzbereit, was auch an der guten<br />
Unterstützung aus dem Werk lag. Zudem<br />
war für uns wichtig, dass wir mit MB Bäuerle<br />
einen deutschen Maschinenbauer an<br />
der Seite haben. Die Maschine verfügt<br />
über sehr geringe Wartungsintervalle,<br />
sollte dennoch mal etwas sein, sind kurze<br />
Reaktionszeiten garantiert. Die auto-<br />
SET B4 ist wesentlich schneller als die alte<br />
Kuvertiermaschine. Der höhere Output<br />
war auch einer der Gründe warum wir uns<br />
für die autoSET entschieden haben. Jobs<br />
24 bindereport 2/2013
die früher in zwei bis drei Schichten<br />
verarbeitet wurden, werden<br />
heute auf der autoSET B4 in einer<br />
Schicht erledigt. Dadurch werden<br />
wiederum Ressourcen für andere<br />
Aufgaben frei“, erläutert Patrick<br />
Donner die ersten Erfahrungen<br />
mit dem neuen Bäuerle Kuvertiersystem.<br />
Da bei Traffic hauptsächlich<br />
kleine und mittlere Auflagen abgearbeitet<br />
werden, ist eine große<br />
Flexibilität aufgrund des hohen<br />
Wechselanteils bei den Aufträgen<br />
gefordert.<br />
Durch den hohen Automatisierungsgrad<br />
der autoSET B4 ist<br />
die Maschine in kürzester Zeit<br />
von DIN lang auf C4 umgerüstet.<br />
So können Jobs, die früher<br />
auf getrennten Systemen liefen,<br />
nun auf einer Maschine verarbeitet<br />
werden. Das einfache<br />
Handling sowie die Maschinenergonomie<br />
machen die autoSET<br />
B4 äußerst bedienerfreundlich.<br />
Die autoSET bei Traffic ist mit sechs<br />
Beilagenstationen, einem Aussteuerfach<br />
sowie einem Kuvertwender für den Fall<br />
Die beiden Xerox Digitalfarbdrucksysteme werden auch<br />
zur Wärmerückgewinnung genutzt. <br />
FOTOS: BÄUERLE<br />
der Frankierung anstatt DV-Freimachung<br />
ausgestattet. Die Maschine verfügt über<br />
Beilagenstationen mit integrierter Kameralesung<br />
sowie über einen Soll-Ist-Listen-<br />
Abgleich, was bedeutet, dass sämtliche<br />
Kuvertierinformationen komplett<br />
erfasst werden. Somit ist ein<br />
Nachweis erbracht, wann welche<br />
Sendung verarbeitet wurde. Bei<br />
Fehlkuvertierungen wird entsprechend<br />
ein Reprint angestoßen.<br />
Neben der Tatsache, den Maschinenpark<br />
immer auf dem aktuellsten<br />
Stand zu halten, schenkt man bei<br />
Traffic dem Thema Nachhaltigkeit<br />
ebenfalls große Aufmerksamkeit.<br />
So wird seit 2008 die Abwärme der<br />
Digitaldrucksysteme zur Wärmerückgewinnung<br />
genutzt. Die Abluft<br />
der Drucker wird dabei zentral<br />
einem Wärmetauscher zugeführt,<br />
der diese in Heizenergie umwandelt.<br />
Auch werden ca. 30 Prozent<br />
des Strombedarfs aus Solarstrom<br />
von der hauseigenen Photovoltaikanlage<br />
bezogen. Wie man sieht,<br />
ist man bei Traffic stets auf der<br />
Höhe der Zeit und hat die neuesten<br />
Trends bereits im Blick. /<br />
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MENSCHEN<br />
INTERVIEW<br />
+++ BLICK NACH VORN – DIE ZUKUNFT<br />
VON DRUCK UND PAPIER +++<br />
Druckindustrie<br />
leidet unter<br />
Überkapazitäten<br />
VDMA-Interview mit Jens Kallfass<br />
Vollautomatische Seitenschweißmaschine UNIVERSA für den Folienvolleinschlag.<br />
Jens Kallfass, Geschäftsführer der Kallfass<br />
Verpackungsmaschinen GmbH.<br />
FOTO: KALLFASS<br />
Neue Medien, neue Technologien und<br />
eine Verschiebung der Märkte haben die<br />
deutsche Druck- und Papiertechnik verändert.<br />
Die Unternehmen dieser Branche<br />
stellen sich den Herausforderungen und<br />
erkennen immer mehr auch die Chancen<br />
dieser Veränderung. Der VDMA stellt in<br />
einer Interview-Serie einige Unternehmen<br />
vor.<br />
Jens Kallfass ist Geschäftsführer der<br />
Kallfass Verpackungsmaschinen GmbH.<br />
Das Unternehmen aus dem schwäbischen<br />
Nürtingen stellt Folienverpackungsmaschinen<br />
unter anderem für die Druckindustrie<br />
her.<br />
Herr Kallfass, die Druckindustrie hat<br />
sich auf der drupa 2012 noch gefeiert.<br />
Dennoch bleiben bei vielen Unternehmen<br />
die Folgeaufträge aus. Einige<br />
suchen nach neuen Geschäftsfeldern,<br />
Ihrem zum Beispiel. Finden Sie das<br />
bedrohlich?<br />
Jens Kallfass: Die Druckindustrie ist eine<br />
strauchelnde Industrie. Die Dynamik ist<br />
gebremst. Daher wollen viele aus der<br />
Druckindustrie heraus. Das spüren wir<br />
selbstverständlich auch. Aber die veränderte<br />
Situation eröffnet uns auch<br />
Chancen. Ich nenne ein Beispiel: Wir<br />
liefern seit zwei Jahren Verpackungsmaschinen<br />
für einen schweizerischen<br />
Hersteller von Förder- und Verarbeitungssystemen<br />
für die Druckindustrie,<br />
vor allem für Zeitungsstapel. Dieser<br />
Kunde will nun angesichts der Schwäche<br />
auf dem Zeitungsmarkt in andere Märkte<br />
gehen. Dorthin folgen wir ihm einfach.<br />
Auf diese Weise erschließt uns dieser<br />
Kunde auch ganz neue regionale Märkte.<br />
Durch ihn verkaufen wir unsere Maschinen<br />
jetzt beispielsweise auch nach<br />
Singapur. Das ist für alle Seiten ein<br />
Geben und Nehmen.<br />
Welche Zukunft hat die Druckindustrie?<br />
Kallfass: Druckmaschinen wird es immer<br />
geben. Aber die Märkte sind heute mit<br />
ihnen vollgestopft. Es gibt überall Überkapazitäten,<br />
gerade hier in Deutschland.<br />
Die Druckmaschinenbauer haben über<br />
Jahre viel zu viele Kapazitäten geschaffen<br />
und sie dann nicht heruntergefahren,<br />
als die Nachfrage zurückging. Aus einer<br />
solchen Situation führen nur zwei Wege<br />
heraus: Entweder man wird kleiner oder<br />
man verkauft mehr. Sonst verschwindet<br />
man früher oder später ganz vom<br />
Markt.<br />
Also wird die Menge an Print-<br />
Produkten kleiner?<br />
Kallfass: Insgesamt wird die Menge an<br />
Druckprodukten wohl schrumpfen. Das<br />
liegt nicht nur am Rückgang bei den<br />
gedruckten Zeitungen. Das liegt auch<br />
daran, dass mit dem Digitaldruck eine<br />
Technik verfügbar ist, mit der auch kleine<br />
Auflagen schnell und kostengünstig<br />
gedruckt werden können. Wenn wir<br />
früher eine Produkt-Broschüre drucken<br />
ließen, wurde es in der Druckerei relativ<br />
billiger, je höher die Stückzahl war. Da<br />
druckten wir 2000 Broschüren, weil es<br />
relativ günstiger war als 500 Stück.<br />
Gebraucht haben wir aber nur 600 und<br />
1400 Exemplare konnten wir später<br />
wegwerfen, weil sie inzwischen überholt<br />
waren. Heute drucken wir gerade<br />
so viel, wie wir brauchen. Der Digitaldruck<br />
bringt uns also auch ökologisch<br />
weiter.<br />
Kallfass macht etwa ein Viertel seines<br />
Umsatzes mit der Druckindustrie,<br />
ist aber auch in anderen Bereichen<br />
aktiv. Werden Sie den Druckanteil<br />
verkleinern?<br />
Kallfass: Der Anteil des Druckbereichs<br />
lag nie über 30 Prozent. Meist pendelt er<br />
sich irgendwo zwischen 20 und 25 Prozent<br />
ein. Wir beliefern nach wie vor den<br />
kleinen Drucker um die Ecke ebenso wie<br />
Große. Auch gibt es durchaus noch neue<br />
Märkte. In Kolumbien etwa oder in Indien<br />
oder Nigeria, da ist noch Musik drin. In<br />
Indien gibt es anders als im Westen noch<br />
einen großen Zeitungsmarkt. Unsere<br />
Maschinen stehen beispielsweise auch<br />
bei der „Times of India“.<br />
26 bindereport 2/2013
Dinge<br />
verbinden<br />
Lösungen<br />
schaffen<br />
Kallfass – präsent auch auf den Messen der Welt, um neue Märkte zu erschließen.FOTOS: BIN<br />
Aus diesen Gründen haben wir nicht<br />
die Absicht, uns im Druckbereich zu verkleinern.<br />
Das liegt aber auch an unserer<br />
Überzeugung, dass die Fokussierung auf<br />
einen Geschäftsbereich längerfristig<br />
nicht vernünftig ist.<br />
Wir schauen nicht auf einzelne Verpackungsmaschinenmärkte,<br />
sondern wir<br />
fragen uns ständig, welche Maschinen<br />
der Markt braucht. Wir wollen systematisch<br />
alle Lücken im Produktportfolio<br />
schließen. Insofern verstehen wir uns<br />
auch nicht als Spezialisten für einen<br />
bestimmten Verpackungszweck, und<br />
das macht uns flexibel.<br />
Aus welchen Branchen kommt denn<br />
zurzeit neue Nachfrage?<br />
Kallfass: Unsere Kunden kommen aus<br />
allen Bereichen. Neuerdings verpacken<br />
wir auch für mehrere Anbieter von Ge-<br />
i<br />
Kallfass Verpackungsmaschinen<br />
Kallfass ist ein familiengeführtes, mittelständisches<br />
Unternehmen mit rund<br />
100 Mitarbeitern. Produziert wird am<br />
Firmensitz in Nürtingen. Jens Kallfass<br />
führt die Firma in der zweiten Generation.<br />
Seine beiden Brüder Heiko und<br />
Lars arbeiten im Vertrieb. Nach einem<br />
durch die Finanzkrise 2009 ausgelösten<br />
wirtschaftlichen Einbruch, erwartet<br />
Kallfass 2012 wieder einen Umsatz<br />
zwischen 15 und 16 Millionen Euro.<br />
räten der Consumer-Electronic. Unsere<br />
Maschinen stehen in China, dort wo<br />
diese Anbieter fertigen lassen. Bis vor<br />
kurzem wurden die Kartons mit den<br />
Endgeräten dort noch per Hand in<br />
Folie gepackt. Jetzt geht es zehn Mal<br />
schneller und ist außerdem billiger.<br />
Dadurch kann mehr produziert werden,<br />
und die Umsätze steigen.<br />
Chinesische Konkurrenz haben wir<br />
nicht zu befürchten, jedenfalls noch<br />
nicht. Denn noch können die Chinesen<br />
die Qualität nicht liefern, wie wir es können.<br />
Die exakte Lage der Schweißnaht,<br />
die Geradlinigkeit der Kanten, das sind<br />
Kriterien, die unsere Maschinen voll und<br />
ganz erfüllen. Hinzu kommt noch die<br />
hohe technische Verfügbarkeit unserer<br />
Anlagen, die nahe an die 100-Prozent-<br />
Marke herankommt. Da kommt heute<br />
noch kein chinesischer Anbieter heran.<br />
Die Chinesen haben sich in ihrem<br />
neuen Fünf-Jahres-Plan technische<br />
Innovationen vorgenommen, vor allem<br />
im Maschinenbau. Beunruhigt Sie das<br />
nicht?<br />
Kallfass: Die Chinesen haben lange<br />
damit gewartet. Dadurch haben sie Geld<br />
gespart, denn Investitionen in Forschung<br />
und Entwicklung sind teuer. Mit dem<br />
gesparten Geld gehen sie jetzt überall<br />
auf der Welt einkaufen. Sie kaufen sich<br />
Know-how. Das ist klug. Sie haben in<br />
Deutschland schon den ein oder anderen<br />
Maschinenbauer übernommen.<br />
Warum sollten sie nicht auch an Druckmaschinenbauern<br />
interessiert sein? /<br />
Industrielles<br />
Kleben, Dichten<br />
und Beschichten<br />
nordson.de<br />
bindereport 2/2013 27
MENSCHEN<br />
INTERVIEW<br />
„Machen wir<br />
vorher lieber<br />
einen Testlauf“<br />
bindereport-Chefredakteur Frank Baier<br />
im Interview mit Ulrike und Reiner<br />
Vettermann, Buchbinderei Schaumann<br />
(Darmstadt), über Preis- und Zeitdruck,<br />
Ideenklau und das Netzwerk Bind I Net<br />
Geschäftsführer mit Engagement: Ulrike und Reiner Vettermann waren wieder Aussteller auf<br />
der Frankfurter Buchmesse 2012. <br />
FOTO: FRANK BAIER<br />
bindereport: Wo drückt der sprichwörtliche<br />
Schuh im heutigen Tagesgeschäft?<br />
Wie stellt sich die aktuelle<br />
Situation für Ihr Unternehmen dar?<br />
Ulrike Vettermann: Immer öfter stellen<br />
wir fest, dass aus dem Auftrag ein ganz<br />
tolles Produkt werden kann, doch viele<br />
der Beteiligten nehmen sich keine Zeit<br />
dafür, sodass alles in der Regel nicht bis<br />
ins Letzte durchdacht wird. Stattdessen<br />
wird in der Druckerei nach dem Motto<br />
„das machen wir jetzt einfach so“<br />
schlichtweg drauflos produziert. Letztlich<br />
bekommen wir in der Buchbinderei<br />
mit einem nicht schlüssig durchdachten<br />
Produkt ganz schnell Probleme. Somit<br />
sind es Arbeitsschritte mal im Druck,<br />
mal in der Druckveredelung, auf die wir<br />
keinen Einfluss mehr haben.<br />
bindereport: Können Sie dafür ein<br />
typisches Beispiel nennen?<br />
Ulrike Vettermann: Kürzlich hatten wir ein<br />
hochwertiges Buch für einen Automobil-<br />
Hersteller zu verarbeiten. Hierbei wurde<br />
der Einband von der Druckerei mit einer<br />
hochwertigen Spot-Lackierung und<br />
einem Wabenmuster veredelt. Wiederum<br />
hat dieses Motiv bei der Weiterverarbeitung<br />
in unserem Haus einen Abdruck<br />
auf der Einband-Rückseite erzeugt. Vorher<br />
wussten wir nichts von der Druckveredelung,<br />
denn das hätte allen Beteiligten<br />
viel Ärger erspart. Wären wir in die<br />
vorherige Abstimmung eingebunden<br />
gewesen, hätten wir gesagt: Stopp, das<br />
funktioniert so einfach nicht. Machen wir<br />
vorher lieber einen Testlauf, damit wir<br />
sehen, wie das Buch danach ausschaut.<br />
bindereport: Eigentlich ist doch die<br />
richtige Reihenfolge bei der Weiterverarbeitung<br />
entscheidend.<br />
Reiner Vettermann: Gerade heute wird<br />
die richtige Reihenfolge der normalen<br />
Geradeaus-Produktion nicht mehr<br />
diskutiert. Jedoch werden wir gar nicht<br />
gefragt, und irgendwann ist ein Statusquo<br />
erreicht, dass ein Druckprodukt in<br />
die Buchbinderei kommt, wo das Produkt<br />
eigentlich „reifen“ muss. Leider müssen<br />
wir an dieser Stelle Abstriche machen,<br />
weil die technische Umsetzung dessen,<br />
was ursprünglich gedacht war, in diesem<br />
Stadium gar nicht mehr funktioniert,<br />
weil wir beim Entstehungsprozess nicht<br />
hinzugezogen wurden. Besonders kritisch<br />
ist das, weil wir bei Kunstbüchern<br />
viele Materialwechsel fahren müssen.<br />
Ohnehin sind sich wenige Agenturen,<br />
Verlage und Druckereien bewusst, was<br />
im gesamten, umfangreichen Prozess<br />
der Weiterverarbeitung geschieht.<br />
Meistens folgt aber das Argument:<br />
Irgendein Buchbinder wird das schon<br />
hinkriegen.<br />
„Viele Kunden<br />
nehmen sich für die<br />
Auftragsvorbereitung<br />
zu wenig Zeit“<br />
bindereport: Normal bekommen Sie<br />
Ihre Aufträge von der Druckerei. Ist<br />
denn kein vorheriges Zusammenwirken<br />
möglich?<br />
Ulrike Vettermann: Selbst bei Druckerei-<br />
Partnern, von denen wir intensive<br />
Zusammenarbeit gewohnt sind, stehen<br />
die Verlage derart unter Zeitdruck,<br />
dass eine nähere Abstimmung entfällt.<br />
Dadurch werden bestimmte Aufträge<br />
bei uns in der Produktion unterbrochen,<br />
weil irgendwelche, nicht vorhersehbare<br />
Fehler eintreten. Das nimmt definitiv zu.<br />
Sowohl Verlage als auch Agenturen nehmen<br />
sich für die Auftragsvorbereitung<br />
wenig Zeit, wobei man für manche Dinge<br />
eben Zeit braucht.<br />
bindereport: Zahlreiche Druckereien<br />
haben in eigene Weiterverarbeitung<br />
investiert. Spüren Sie als Buchbinderei<br />
irgendwelche Auswirkungen?<br />
Ulrike Vettermann: Besonders ist das<br />
Fachwissen über die Weiterverarbeitung<br />
unterschätzt worden, mitunter in einigen<br />
Druckereien aber gar nicht vorhanden.<br />
Bekanntlich gibt es im Prozess des<br />
Druckens viele Innovationen – jedoch<br />
mit entsprechenden Konsequenzen für<br />
die Weiterverarbeitung. Diese „Fallen“<br />
reichen von den Trocknungszeiten für<br />
Farben und Lacke bis zur Haltbarkeit<br />
einer Klebebindung. Meistens geht es<br />
um chemische Reaktionen von Materialien,<br />
und die lassen sich schwer<br />
abschätzen, sondern nur mit Tests<br />
ergründen. Daher müssen sich alle<br />
28 bindereport 2/2013
Beteiligten fragen: Inwiefern lässt sich<br />
diese Situation verändern? Unterm<br />
Strich müssen wir feststellen: Sofern wir<br />
fehlerhafte Druckprodukte „ausbügeln“<br />
müssen, fehlt uns die Zeit in der Weiterverarbeitung.<br />
Reiner Vettermann: Zum Beispiel wird<br />
tagsüber der Umschlag gedruckt,<br />
nachts zum Cellophanierer geschickt,<br />
und tags darauf kommt der Auftrag zum<br />
Buchbinder. Somit müssen wir öfters die<br />
rote Laterne halten. Auch andere Dienstleister<br />
machen vieles nur noch in Hektik,<br />
doch nimmt sich kaum jemand richtig<br />
Zeit für ein schönes Buch.<br />
bindereport: Welche Rolle spielen<br />
heute die Preise?<br />
Ulrike Vettermann: Unser Preisdruck hat<br />
sich immer mehr zugespitzt. Denn die<br />
Energie- und Speditionskosten, die Rohstoff-<br />
und damit die Materialkosten gehen<br />
hoch. Außerdem gibt es wohl eine<br />
künstliche Verknappung des Klebstoff-<br />
Portfolios, und die Selbstverständlichkeit<br />
der Preiserhöhungen bei Klebstoff ist<br />
einfach Wahnsinn. Jedoch der Preis für<br />
unsere Dienstleistung, den wir abgeben<br />
dürfen, geht permanent immer noch<br />
nach unten.<br />
Angesichts der zahlreichen Firmen-<br />
Insolvenzen hat sich auch nichts geändert.<br />
Dann hören wir das Argument: Ihr<br />
seid zu teuer. Dann sage ich: Und fragt<br />
euch mal, warum unser Buchbinder-<br />
Kollege in Insolvenz ging. Sicher ist es<br />
manchmal fehlerhaftes Management<br />
gewesen, doch es lag auch in Preissteigerungen<br />
der Zulieferer begründet.<br />
bindereport: Leidet unter dem Preisund<br />
Zeitdruck nicht auch die Qualität?<br />
Reiner Vettermann: Viele Kunden stehen<br />
auf dem Standpunkt, dass Qualitätsarbeit<br />
Standard sein muss. Sicher ist das<br />
vollkommen richtig, doch die Zeiten manueller<br />
Qualitätskontrollen sind vorbei.<br />
Noch vor wenigen Jahren standen zwei<br />
Personen dafür an der Buchstraße und<br />
haben jedes einzelne Exemplar geprüft;<br />
heute nimmt ausschließlich der Maschinenführer<br />
mit Stichproben diese Verantwortung<br />
wahr. Denn der Zeitdruck ist<br />
einfach zu hoch.<br />
bindereport: Immer mehr geht es um<br />
anspruchsvolle Buchbinderei-Jobs.<br />
Können Sie überhaupt geeignete,<br />
erfahrene Fachkräfte finden?<br />
Ulrike Vettermann: Aktuell bekommen wir<br />
weniger Bewerber. Damit ist das Gegenteil<br />
der ursprünglichen Absicht eingetreten,<br />
was mit der Neuordnung der Berufsbilder<br />
erreicht werden sollte. Zunächst<br />
wurden zwar die Ausbildungsinhalte verbessert,<br />
auch das Ausbildungsschema<br />
mit der Spezialisierung ist sinnvoll. Infolge<br />
der mit dem Drucker-Beruf vergleichbaren<br />
Bezeichnung hat es dem Ansehen<br />
des „Medientechnologen Druckverarbeitung“<br />
aber eher geschadet. Offenbar<br />
wird der Beruf gar nicht mehr zur Kenntnis<br />
genommen. Inzwischen kriegen wir<br />
zehn oder 15 Bewerbungen – gegenüber<br />
bis zu 50 in den letzten drei, vier Jahren.<br />
Unsere Ausbildungsangebote streuen<br />
wir sehr breit, und trotzdem ist die Resonanz<br />
seit 2011/12 äußerst gering. Einige<br />
Schulabgänger schreiben einfach Bewerbungen,<br />
offensichtlich ohne zu differenzieren,<br />
über alle Ausbildungsangebote<br />
grafischer Berufe hinweg.<br />
bindereport: Welche Erfahrungen haben<br />
Sie mit der Qualität der Azubis?<br />
Reiner Vettermann: Zunächst ist es<br />
schon schwierig, geeigneten Nachwuchs<br />
zu kriegen, der die erforderliche Einstellung<br />
zum Beruf mitbringt, bevor man ihn<br />
qualifiziert.<br />
Ulrike Vettermann: Unserer Erfahrung<br />
nach muss sich ein Auszubildender zuerst<br />
überwinden, pünktlich in der Firma<br />
zu erscheinen und zwei Wochen durchgängig<br />
zu arbeiten. Innerhalb eines Jahres<br />
sind drei Azubis von uns gegangen,<br />
weil sie unpünktlich waren und den Unterricht<br />
geschwänzt haben.<br />
bindereport: Welcher Umgangston<br />
herrscht denn in der Branche?<br />
Ulrike Vettermann: Leider hat der<br />
menschlich faire Umgang in der Branche<br />
sehr gelitten. Jeder Dienstleister hat<br />
Angst um seinen Kunden und meint,<br />
wenn er seinem Kunden die Wahrheit<br />
sagt, verliert er den<br />
Auftrag. Anfangs<br />
wird von ihm fast<br />
alles versprochen,<br />
obwohl er vorher<br />
schon weiß, dass er<br />
die Zusagen gar<br />
nicht einhalten kann.<br />
Wiederum wenn ich dem Kunden sage,<br />
dass es so nicht geht, wendet er sich<br />
aus Unwissenheit ab und geht zum Wettbewerb.<br />
Oftmals wird eben nicht mit<br />
offenen Karten gespielt, und das finde<br />
ich traurig.<br />
bindereport: Lässt sich eine faire<br />
Basis gegenüber Kunden finden?<br />
Ulrike Vettermann: Wir haben schon<br />
Kunden erlebt, die uns persönlich diskreditiert<br />
haben. Fehler macht bekanntlich<br />
jeder, es kommt aber darauf an, dass<br />
man eine gemeinsame Lösung findet.<br />
Wir haben uns im vergangenen Jahr eine<br />
eigene Grenze gesetzt: Denn schlechte<br />
Preise unter hohem Termindruck bei unfairem<br />
Umgang – das machen wir jetzt<br />
„Preise für unsere<br />
Dienstleistungen<br />
gehen immer noch<br />
nach unten“<br />
nicht mehr mit. Mögen wir für manche<br />
gar als arrogant gelten, doch fehlenden<br />
Respekt müssen wir nicht billigen. Dieser<br />
wichtige Schnitt gelingt uns immer<br />
besser und hat uns persönlich gut getan.<br />
bindereport: Welche Kreise kann<br />
solch ein mitunter raues Klima ziehen?<br />
Reiner Vettermann: Oftmals kommen<br />
Kunden mit Offenheit und Ehrlichkeit<br />
nicht mehr zurecht – und solche Tugenden<br />
werden sogar gnadenlos ausgenutzt.<br />
Natürlich müssen wir auch immer<br />
wieder Vorleistungen gegenüber den<br />
Kunden erbringen. Mitunter zeigt man<br />
einem Kollegen das Muster eines potenziellen<br />
Auftrags, plaudert aus dem Nähkästchen,<br />
weil er fachliches Interesse<br />
zeigt. Wenige Wochen später sehen Sie<br />
plötzlich dasselbe Muster in der Hand<br />
des Außendienst-Mitarbeiters ihres<br />
Wettbewerbers, der prompt in unserem<br />
Betrieb erfragt: Könnt ihr so etwas machen?<br />
Somit wissen wir, wie der Hase<br />
läuft. Demnach haben Sie Know-how<br />
und Kreativität reingesteckt, und ihr Kollege<br />
hat sich die Idee zu seiner eigenen<br />
gemacht.<br />
bindereport: Natürlich lässt sich<br />
Ideenklau im Wettbewerb niemals<br />
ganz vermeiden.<br />
Ulrike Vettermann: Solcher Ideenklau<br />
ärgert uns beide maßlos, zumal wir Ehrlichkeit<br />
walten lassen, wenn wir uns um<br />
den Kunden bemühen.<br />
Unsere eigene Musterabteilung – diesen<br />
Luxus leisten sich andere Buchbindereien<br />
kaum noch – ist mit zwei festangestellten<br />
Frauen besetzt,<br />
die von einer<br />
Handwerks-Auszubildenden<br />
unterstützt<br />
werden. Diese Mitarbeiterinnen<br />
sind das<br />
komplette Jahr über<br />
damit beschäftigt,<br />
Blindmuster und Produktionsmuster zu<br />
erstellen. Gerade bei aufwändigen Produkten<br />
werden vorab bis zu fünf, sechs<br />
verschiedene Ausführungen mit diversen<br />
Materialien gemacht. Daher finde ich es<br />
höchst unfair, wenn unsere Ideen abgekupfert<br />
werden.<br />
bindereport: Kann Sie Ihre derzeitige<br />
Auftragslage zufrieden stellen?<br />
Ulrike Vettermann: Nachdem wir von<br />
2008 zu 2009 einen Umsatzrückgang von<br />
30 Prozent verkraften mussten, hat sich<br />
der Umsatz nach weiteren Verlusten fast<br />
wieder auf dem Niveau von 2009 eingepegelt.<br />
Unsere Auftragslage im Jahr 2012 war<br />
ein ganz zartes Pflänzchen, nichts war<br />
bindereport 2/2013 29
MENSCHEN<br />
INTERVIEW<br />
i<br />
planbar. Denn auf ein wunderbares Frühjahr<br />
– niemals vorher hatten wir einen<br />
Auftragsvorlauf von zwei Monaten! –<br />
folgte ein bitterböser Sommer, der<br />
Herbst begann phänomenal, und dann<br />
dümpelte es bis Jahresende weiter. Indessen<br />
hat man immer so ein mulmiges<br />
Gefühl, man weiß nicht, ob noch etwas<br />
kommt, oder ob es schon alles war. Eigentlich<br />
haben wir uns bis 2008 darüber<br />
gar keine Gedanken gemacht.<br />
Reiner Vettermann: Liebend gern hätten<br />
wir eine gleichmäßige saisonale Auslastung,<br />
doch wir können bei der Auftragserwartung<br />
kaum mehrere Wochen<br />
voraus und erst recht nicht in die Glaskugel<br />
schauen.<br />
bindereport: Inwieweit hat sich Ihr Tagesgeschäft<br />
im Jahr 2012 verändert?<br />
PORTFOLIO<br />
Buchbinderei Schaumann (Darmstadt)<br />
Ulrike und Reiner Vettermann sowie Jürgen<br />
Blitz sind Geschäftsführer der Buchbinderei<br />
Schaumann GmbH (Darmstadt), die sich binnen<br />
fünf Jahrzehnten zu einem namhaften Weiterverarbeiter<br />
von Büchern und Broschuren<br />
profilieren konnte. Derzeit sind 55 Mitarbeiter<br />
im Zweischichtbetrieb beschäftigt, die Hardcover<br />
(60 %) und Softcover (40 %) in unterschiedlichen<br />
Formaten, Ausführungen und Verfahren<br />
für Industrie- und Verlagskunden als<br />
Schwerpunkt ihres Portfolios sehen.<br />
Aktuell liegen die durchschnittlichen Auflagen<br />
zwischen 4000 und 8000 Exemplaren.<br />
Hierbei reicht das Produktspektrum von der<br />
Klebebindung mit Dispersion, PUR oder Hotmelt,<br />
über die eigene Buchdecken-Fertigung<br />
inklusive Prägungen, bis zu besonders dünnen<br />
und dicken Büchern oder Ausgaben in qualitativ<br />
hochwertiger Ausstattung etwa mit Leder-<br />
Einband. Spezialisiert ist die Buchbinderei<br />
Schaumann auf Hardcover mit Fadenheftung.<br />
Indessen versteht sich das Unternehmen als<br />
Innovationsanbieter, das immer versucht,<br />
scheinbar unlösbare Kundenwünsche<br />
lösbar zu machen. Beweis für die Leistungsfähigkeit<br />
ist die Tatsache, dass preisgekrönte<br />
„Schönste deutsche Bücher“ aus dem Wettbewerb<br />
der Stiftung Buchkunst immer wieder<br />
auch im Darmstädter Unternehmen verarbeitet<br />
wurden.<br />
Ferner ist die Buchbinderei Schaumann<br />
eines von sieben Mitgliedern in dem seit<br />
2010 bestehenden Unternehmens-Netzwerk<br />
Bind I Net, das als individuelle Kontakt-Plattform<br />
für bedarfsgerechte, ausgewählte oder<br />
ganzheitliche Leistungen der Druckverarbeitung<br />
agiert. Zudem schaut das hessische Unternehmen<br />
in diesem Jahr auf ein besonderes<br />
Jubiläum zurück, denn es besteht anno 2013<br />
seit mittlerweile 50 Jahren.<br />
FB<br />
Ulrike Vettermann: Voriges<br />
Jahr hatten wir ungewöhnlich<br />
viele Aufträge<br />
über Hardcover-<br />
Bücher. Meistens<br />
dominieren bei uns Geschäftsberichte<br />
und<br />
Kataloge. Manche<br />
wiederkehrenden Broschuren-Aufträge<br />
sind auf hochwertige<br />
und zusätzliche Exklusiv-Ausstattung mit<br />
passenden Schubern und Zeichenbändern<br />
umgestellt worden. Zunehmend<br />
produzieren wir die beliebten Kalenderund<br />
Notizbücher mit Gummibändern und<br />
Stiftschlaufen. Leider haben wir nicht<br />
immer so viel Zeit, die das jeweilige<br />
Produkt vom Aufwand verdienen würde.<br />
bindereport: Welche Bedeutung hat<br />
für Sie die Kooperation im Netzwerk<br />
Bind I Net?<br />
Ulrike Vettermann: Diese Idee eines<br />
Netzwerks ging ursprünglich aus der<br />
Verbandsarbeit hervor. Menschlich<br />
haben wir uns mit den heutigen Bind I<br />
Net-Mitgliedern immer gut verstanden<br />
und mit einigen auch Kollegenhilfe ausgeführt.<br />
Unsere Entscheidung für das<br />
Netzwerk rührt daher, dass wir einig<br />
sind, uns gegenseitig mit Erfahrung<br />
und Know-how zu unterstützen, weil ein<br />
einzelner Betrieb nicht in der Form wahrgenommen<br />
wird.<br />
bindereport: Werden derzeit<br />
bestimmte Marketing-Aktivitäten<br />
geplant?<br />
Ulrike Vettermann: Bei einer Agentur-<br />
Offensive im Jahr 2013 wollen wir aufzeigen,<br />
welche industriellen Dienstleistungen<br />
unsere Mitglieder erbringen<br />
können. Bind I Net kann 95 Prozent der<br />
möglichen Buchbindereileistungen<br />
abdecken, und deshalb steht auch die<br />
Kollegenhilfe obenan im Portfolio. Zudem<br />
pflegen wir fachlichen Erfahrungsaustausch<br />
zu unterschiedlichen Themen.<br />
Somit haben wir unser eigenes Problem<br />
mit einem Vorsatzpapier in einem bestimmten<br />
Formatbereich gelöst. Ferner<br />
stellen wir uns der Frage, auf welche<br />
Weise wir geeignete Azubis finden.<br />
„Leider hat der<br />
menschlich faire<br />
Umgang in der<br />
Branche gelitten“<br />
bindereport: Innerhalb des Netzwerks<br />
ist demnach viel Offenheit erforderlich?<br />
Ulrike Vettermann: Eigentlich setzen<br />
heute die wenigsten Menschen auf<br />
Offenheit – doch gerade diese Transparenz<br />
ist bei uns gegeben. Daher soll man<br />
auch ruhig zugeben: Das ist nicht meine<br />
Stärke. Oder: Dafür habe ich jetzt keine<br />
Idee, ich bin mit meinem Latein am Ende.<br />
Vielleicht können wir eure Erfahrungen<br />
einbringen? Hierfür muss man Mut aufbringen<br />
und auch immer<br />
wieder Know-how<br />
preisgeben. Unser<br />
Vorteil ist die Offenheit,<br />
weil alle Mitglieder<br />
von Bind I Net<br />
inhaber- und familiengeführte,<br />
seriöse Unternehmen<br />
sind. Damit<br />
spielt die starke Identifikation mit dem eigenen<br />
Unternehmen eine nicht zu unterschätzende<br />
Rolle. Vorwürfe kartellähnlicher<br />
Preisabsprachen wird niemand<br />
bestätigt finden.<br />
bindereport: Dürfte es auch in Zukunft<br />
immer nur um den günstigen Preis<br />
gehen?<br />
Reiner Vettermann: Sicher muss man<br />
sich heute schon fragen, ob es eigentlich<br />
„den“ richtigen Preis noch gibt.<br />
Natürlich können wir uns als einstufige<br />
Buchbinderei bei der Preisgestaltung<br />
nicht immer mit einem mehrstufigen<br />
Betrieb vergleichen. Unser Vorteil im<br />
Netzwerk besteht aber darin, größere<br />
Aufträge gemeinsam realisieren zu<br />
können, die wir allein nicht bekommen<br />
und auch nicht geschafft hätten.<br />
bindereport: Besonders für größere<br />
Aufträge ist eine fachliche Beratung<br />
erforderlich.<br />
Reiner Vettermann: Letztlich wollen<br />
wir bei der Agentur-Offensive im Jahr<br />
2013 erwirken, dass Agenturen von<br />
unserem Netzwerk Bind I Net stets eine<br />
kompetente Beratung bekommen, und<br />
dass sie möglicherweise für diesen<br />
Know-how-Transfer auch bezahlen.<br />
Diese umfassende Beratung sollte dazu<br />
führen, dass Agenturen und andere<br />
Kunden ihre entsprechenden Aufträge<br />
auch bei Bind I Net platzieren.<br />
Kürzlich hat mir ein Schweizer<br />
Gestalter gesagt: Bücher will ich nur<br />
mit dir machen, mit niemand anderem.<br />
Du musst mir nur noch eine Druckerei<br />
besorgen.<br />
Ulrike Vettermann: Unser größter Wunsch<br />
ist, dass die Agentur sagt: Jetzt will<br />
ich vor der Auftragsvergabe mit allen<br />
Beteiligten, der Druckerei und der Buchbinderei<br />
an den „runden Tisch“. Denn<br />
Bind I Net will das Optimum herausholen.<br />
Genau so gilt das auch für unseren<br />
Betrieb: Aufträge wollen wir so günstig,<br />
so optimal wie möglich im Sinne der<br />
technischen Lösungen produzieren,<br />
jedoch nicht billig.<br />
bindereport: Herzlichen Dank für das<br />
Interview.<br />
Informationen:<br />
www.buchbinderei-schaumann.de<br />
30 bindereport 2/2013
REPORTAGE<br />
UNTERNEHMEN<br />
Ein Jahr nach<br />
Gründung<br />
voll auf Kurs<br />
Bereits 15 Monate nach ihrer<br />
Gründung kann die MPM<br />
Medienhaus GmbH eine<br />
positive Bilanz ziehen<br />
Finishing inklusive: Nach dem Druck werden viele Produkte der Kunden weiter verarbeitet.<br />
Moderne Drucktechnik: Heidelberg Speedmaster 74 und Quickmaster. FOTOS: MPM<br />
Bezüglich Entwicklung und Auslastung<br />
sei das MPM Medienhaus mit seinen 30<br />
Mitarbeitern voll auf Kurs, urteilt Jürgen<br />
Rönsch, einer der beiden Geschäftsführer.<br />
Besonders in Ost- und Nordwestfalen<br />
werde das Konzept der Firma, die<br />
Standorte in Marsberg, Paderborn und<br />
Münster hat, immer stärker akzeptiert.<br />
Die GmbH war am 1. November 2011<br />
aus der Marsberger Druckerei Joh. Schulte<br />
GmbH und der Münsteraner Agentur Press<br />
& More GmbH entstanden, mit der Idee, als<br />
„Spezialist für interne und externe Kommunikation<br />
von Facebook bis Print“ zu agieren.<br />
Objekt: Demnach BIN 2 sollte von Unternehmensberatung<br />
Kunde: über CP.Bourg Text, Gestaltung und Internet<br />
bis<br />
Rubrik:<br />
zu Druck-Services alles offeriert werden,<br />
was Unternehmen und Institutionen<br />
für die effektive Kommunikation zu Kunden,<br />
Mitarbeitern und Öffentlichkeit benötigen.<br />
Jürgen Rönsch: „Durch unser gesamtheitliches<br />
Angebot sind auch viele reine<br />
Druck-Kunden auf uns aufmerksam<br />
geworden und haben zum Teil auch sehr<br />
große Aufträge bei uns abgewickelt.“ Interesse<br />
und Aufträge gab es seither von mittelständischen<br />
Kunden, die im Bereich PR,<br />
Gestaltung und Unternehmensberatung<br />
Services bezogen. Gerade wurde ein tschechisches<br />
Unternehmen bei der Deutschland-Premiere<br />
begleitet. Das Unternehmen<br />
erhielt von MPM das Konzept, die Textund<br />
Layout-Gestaltung sowie den Druck<br />
des Flyers und die PR-Arbeit. Ein Mailing<br />
plus Versand sowie telefonische Nachfass-<br />
Arbeit mittels einer Partner-Telefonagentur<br />
ergänzten die Aufgabenstellung, die zu<br />
zahlreichen Anfragen und ersten Kundengewinnen<br />
führte.<br />
Wie 2011 angekündigt, wurde im Laufe<br />
des ersten Geschäftsjahres auch die<br />
Dienstleistungsbreite der MPM Medienhaus<br />
GmbH um weitere Elemente erweitert.<br />
So wurde eine Kooperation mit einer<br />
Fachberaterin für Personaladministration<br />
und -marketing geschlossen sowie<br />
eine enge Partnerschaft mit einer renommierten<br />
Event-Agentur begonnen. /<br />
Informationen: www.mpm-medienhaus.de<br />
Der Book Loader BBL: Das ideale Upgrade für<br />
den C.P. Bourg Klebebinder BB3002<br />
Der BBL Book Loader wertet den BB3002 durch ein innovatives Zuführsystem auf, das an die<br />
maximale Produktionsgeschwindigkeit des Binders angepasst ist.<br />
Dieses System ermöglicht die vielseitige Produktion von klebegebundenen Softcoverbüchern<br />
aus traditionellen oder Digitaldrucksystemen mit minimalen Bedienereingriffen.<br />
Erhältlich auch zum Nachrüsten vorhandener BB3002<br />
Kontakt: C.P. Bourg GmbH • Tel. 07433 9981680 • info@cpbourg.de • www.cpbourg.de<br />
bindereport 2/2013 31
UNTERNEHMEN<br />
REPORTAGE<br />
Papierwelt<br />
voller Kreativität<br />
Immer wieder Ende Januar lockt<br />
Frankfurt am Main mit seinem<br />
Papeterie-Event und vermittelt den<br />
künstlerisch Kreativen im Papierhandwerk<br />
nützliche Impulse<br />
Nestler Feinkartonagen: Philipp Schirmer informierte über neue Serien bei<br />
Papp-Ostereiern.<br />
Einmal im Jahr verwandeln sich mehrere<br />
Messehallen der Main-Metropole in<br />
ein riesiges farbiges Ladengeschäft voller<br />
Büroartikel und Schreibwaren, Hobbyund<br />
Künstlerbedarf. „Paperworld – my<br />
inspiration“ wirbt die Messe Frankfurt<br />
Exhibition GmbH für den Jahrestreff der<br />
mit PBS umschriebenen Papier-, Bürobedarfs-<br />
und Schreibwaren-Branche.<br />
Angaben des Veranstalters zufolge,<br />
ist die Resonanz auf die Konsumgüter-<br />
Messen Paperworld, Creativeworld und<br />
Christmasworld stabil geblieben – abgesehen<br />
von einem leichten Besucher-Rückgang:<br />
Diesmal informierten sich nach<br />
Angaben der Messegesellschaft 83 600<br />
Besucher (2012: 87 900) aus 145 Ländern.<br />
Angebote präsentierten fast 2970 Aussteller<br />
(darunter 1780 Paperworld-Aussteller)<br />
aus 66 Staaten.<br />
Tendenzen für Buchbinder<br />
Während die Wirtschaft in Deutschland<br />
stagniert, sind auch die Groß- und Einzelhändler<br />
weniger zufrieden. Laut IFH<br />
Retail Consultants Köln ging 2012 der<br />
Umsatz zurück; die Branche sank leicht<br />
unter die Schwelle von 14 Milliarden<br />
Euro. Einzelne Segmente konnten dennoch<br />
Zuwächse verbuchen – wie Malund<br />
Zeichenbedarf (23,6 %), Briefumschläge<br />
und Papierausstattungen (7 %)<br />
sowie Ansichts- und Glückwunschkarten<br />
(6,4 %).<br />
Ebenfalls ein Signal für das künstlerische<br />
Buchbinder- und Papierverarbeiter-Handwerk,<br />
das auf hochwertige und<br />
individuell konzipierte Geschäftsausstattungen<br />
„on demand“ setzt. „Themen<br />
der Zukunft sind neue Ladenkonzepte,<br />
Marketingstrategien und Multichannel-<br />
Lösungen, um auch für die junge Zielgruppe<br />
attraktiv zu bleiben“, appelliert<br />
Ulf Ohlmer, Präsident des Handelsverbandes<br />
Bürowirtschaft und Schreibwaren<br />
(HBS). Allianzen wie der Office Gold Club,<br />
zu dessen Mitgliedern Markenartikler wie<br />
Avery Zweckform, Henkel, Herma, Mondi<br />
oder Tesa gehören, dürften Innovationen<br />
vorantreiben. Dennoch werden sie<br />
nicht verhindern können, dass die Branche<br />
in diesem Jahr nur ein bis zwei Prozent<br />
Umsatzwachstum erreicht oder gar<br />
stagniert.<br />
Inszenierung<br />
von Erlebniswelten<br />
Ähnlich wie das Buchbinder-Handwerk<br />
müssen Buchhandlungen und Papeterie-<br />
Fachgeschäfte zusehends agieren: Immer<br />
mehr ist die individuelle Beratung der<br />
Kunden, ist die Inszenierung von Erlebniswelten<br />
gefragt. Längst sind „Shop-in-<br />
Shop“-Systeme im Trend – also separate<br />
Konsolen, Regalplätze und Ladenflächen<br />
von Markenartiklern wie Leitz, Pelikan<br />
oder Staedtler. Buchhändler stehen im<br />
direkten Wettbewerb mit den Online-<br />
Shops, können sich aber durch unverwechselbare<br />
Produktauswahl, persönliche<br />
Beratung, überraschende Angebote<br />
und anregende Einkaufserlebnisse<br />
von Internet-Anbietern unterscheiden.<br />
Besonders die assoziative Kombination<br />
von Buchtiteln, passenden Geschenken,<br />
Papeterie, Motivkarten und Verpackungs-Accessoires<br />
wird von Experten<br />
als überzeugend definiert.<br />
Originelle Fotoalben-Varianten<br />
Sofern Eltern zum Beispiel im Sigikid-<br />
Sortiment suchen, werden sie nicht nur<br />
Spielzeug- und Modeartikel für ihre<br />
Jüngsten finden. Goldbuch-Babyalben<br />
mit Sigikid-Applikationen sind inzwischen<br />
auch bei der Kindermarke vertreten.<br />
„Themenwelten rundum präsentieren“,<br />
lautet daher der Anspruch von<br />
Martina Brückner, Geschäftsführerin<br />
der Goldbuch Georg Brückner GmbH<br />
in Bamberg. Solche Themenwelten würden<br />
sich als sinnvoll herausstellen, weil<br />
viele Produkte so genannte Mitnahme-<br />
Produkte wären. Zahlreiche Kunden würden<br />
zu spontanen Impulskäufen neigen.<br />
Deshalb ist das Unternehmen, das heute<br />
65 Mitarbeiter (davon 50 in der Produktion)<br />
und bis zu 50 Heimarbeiter beschäftigt,<br />
stets um Innovationen bemüht.<br />
Momentan kann Goldbuch stilvolle Premiumalben<br />
mit Jaquardstoffen etwa zum<br />
Thema Hochzeit oder auch neue Gästebücher,<br />
Jagdalben und Hüttenbücher mit<br />
Filz-Einband offerieren. „Besonders die<br />
Haptik entscheidet“, stellt Martina Brückner<br />
fest. Einbände von Fotoalben werden<br />
häufig mit einer dezenten und effektvollen<br />
Prägung oder UV-Lackierung versehen,<br />
Leinenbezüge gleich im Offsetverfahren<br />
bedruckt. Doch die Bamberger gehen<br />
auch auf Multichannel-Kurs: Einige ihrer<br />
Babyalben enthalten jetzt sogar Soundmodule,<br />
damit die ersten Laute und Wörter<br />
der Kleinsten unvergesslich bleiben. Ferner<br />
soll die Kombination aus Leporello<br />
und Hardcover mit einem integrierten<br />
CD-Fach ein persönliches Erinnerungs-<br />
Archiv schaffen.<br />
32 bindereport 2/2013
Sprintis Schenk: Auch auf der Paperworld war der Großhändler<br />
für Konfektionierungsartikel mit seinem Kleinbus dabei.<br />
Fundgut-99-Gründerin Renate Damberger bietet handgefertigte<br />
„upcycled“-Unikate. <br />
FOTOS: FRANK BAIER<br />
Gebrauchte Materialien<br />
Selbst Buchbindern oder auch Papierkünstlern<br />
ist die „Inszenierung von Erlebniswelten“<br />
bestens vertraut, fertigen<br />
sie doch auf Kundenwunsch thematisch<br />
zusammengehörende Einbände, Kassetten,<br />
Schuber oder Archivmappen aus einem<br />
einheitlichen Design. Bestehende<br />
Kooperationen mit Materiallieferanten<br />
schaffen hier manch gute Basis. Jedoch<br />
lassen sich auch vorhandene oder gar gebrauchte<br />
Druckerzeugnisse für „neue“,<br />
stilvolle Produkte im Retro-Design nutzen.<br />
Renate Damberger hat diese Nische<br />
erkannt und bietet unter dem Label Fundgut<br />
99 seit dem Jahr 2008 eigene Lesezeichen,<br />
Motivkarten und Notizbücher als<br />
handgefertigte „upcycled“-Unikate. Dafür<br />
greift sie auf Papierreste und andere Materialien<br />
aus grafischen Betrieben zurück,<br />
für den Einband verwendet sie oft den<br />
Karton eines gebrauchten Ordners oder<br />
Hardcover-Buches.<br />
Zudem hat sie sich das Buchbinden<br />
selbst beigebracht; Internet-Videos waren<br />
ihr dafür allein hilfreich. Mithilfe eines<br />
befreundeten Fachhändlers konnte sie<br />
schon mehrere hundert Unikate im Jahr<br />
verkaufen – sogar bis nach Japan, Korea und<br />
Kanada. Besonders im englischen Sprachraum<br />
gebe es Liebhaber so genannter Letterpress-Produkte,<br />
die im Bleisatz und Buchdruck<br />
entstandene Handpressendrucke<br />
oder teilweise auch handgestempelte Produkte<br />
bevorzugen. Damit sich die Klientel<br />
über die Papeterie-Läden hinaus weiter vergrößert,<br />
will Renate Damberger dieses Jahr<br />
einen Onlineshop für Fundgut 99 starten.<br />
i<br />
TECHNIK-ANGEBOTE<br />
Renommierte Zuliefer-Unternehmen<br />
Eines macht der Handelsverband<br />
Bürowirtschaft und Schreibwaren<br />
klar: Während traditionelle Bürotechnik<br />
weiter auf dem Umsatzrückzug ist,<br />
bringen hochwertige Finishing-Geräte<br />
den erforderlichen Umsatz. Hersteller<br />
derartiger Maschinen wie Bielomatik,<br />
Constantin Hang, Ideal Krug & Priester,<br />
Ernst Nagel und Chr. Renz waren<br />
auch auf der Paperworld mit Ausschnitten<br />
ihrer Programme vertreten.<br />
Kugler-Womako demonstrierte den<br />
„Eco-Binder“ für die Papierspiral-<br />
Bindung, deren Papierringe individuell<br />
gestaltet und bedruckt werden können.<br />
Ferner präsentierte der Würzburger<br />
Großhändler Sprintis Schenk einige<br />
Beispiele aus seinem Konfektionierungsartikel-Sortiment;<br />
der liebevoll<br />
renovierte VW Bulli (Baujahr 1976) am<br />
Messestand konnte von den Paperworld-Besuchern<br />
nicht übersehen<br />
werden.<br />
Dekorative Papeterie<br />
Einen eigenständigen Bereich in der Papierartikel-Branche<br />
nimmt das Schulbedarfs-Sortiment<br />
ein, das sich nach<br />
Informationen der Branchenverbände<br />
sogar einer positiven Entwicklung erfreut.<br />
Demnach konstatiert der Handelsverband<br />
Bürowirtschaft und Schreibwaren<br />
eine „Trendumkehr im ‚Back-to-<br />
School‘-Geschäft“: Obgleich die Schülerzahlen<br />
dauerhaft zurückgehen, konnte<br />
der Fachhandel wieder größere Bedeutung<br />
erlangen. Beispielsweise sind<br />
Schulanfangstüten in Deutschland beliebte<br />
Saisonartikel; allein in Sachsen<br />
stehen drei Hersteller im direkten Wettbewerb<br />
miteinander. Darunter hat ein<br />
Anbieter mit Papp-Ostereiern einen<br />
weiteren Saisonartikel im Sortiment.<br />
Nestler Feinkartonagen in Ehrenfriedersdorf<br />
fertigt jedes Jahr zwischen<br />
800 000 bis einer Million Pappeier –<br />
und das Unternehmen behauptet sich<br />
erfolgreich gegenüber den Angeboten<br />
aus Asien.<br />
„Diese Pappe-Spielzeugfertigung im<br />
Erzgebirge geht auf eine gut 100-jährige<br />
Tradition zurück“, erklärt Geschäftsführerin<br />
Ursula Nestler. Die hohe Resonanz<br />
auf die dekorativen Präsente aus Pappe<br />
hat auch viel mit fachlichem Knowhow<br />
und Handwerkskunst zu tun. Jährlich<br />
werden neue Motive publiziert<br />
– beliebt sind vor allem Old-Fashion-<br />
Motive. Viele der Pappeier sind in sechs<br />
verschiedenen Größen zu haben. Ursula<br />
Nestler: „Unsere Papp-Ostereier gehen<br />
zu 70 Prozent in den Export, darunter<br />
nach Nordamerika und Skandinavien,<br />
in westeuropäische Länder wie<br />
England, Frankreich, Griechenland und<br />
Italien.“ /<br />
FRANK BAIER<br />
Informationen:<br />
www.paperworld.messefrankfurt.com I<br />
www.buerowirtschaft.info I<br />
www.fundgut99.com I www.goldbuch.de I<br />
www.nestler-gmbh.de<br />
bindereport 2/2013 33
UNTERNEHMEN<br />
REPORTAGE<br />
Damit Bücher<br />
„lebendiger“<br />
werden<br />
Spannende Erlebnisse sind garantiert,<br />
will man Informationen etwa in<br />
Kinder- und Sachbüchern „zum Leben<br />
erwecken“. Geräusche, Musik und<br />
Sprache, sogar Videos und interaktive<br />
Multimedia-Anwendungen können<br />
„analoge“ Print-Publikationen<br />
aufwerten.<br />
„Wonder Book“: Kinder sollen bei der Lektüre zum Magier werden.<br />
FOTO: SONY COMPUTER ENTERTAINMENT DEUTSCHLAND<br />
i<br />
INTERAKTIVE EDITIONEN<br />
Das E-Book zum gedruckten Buch<br />
Anstelle des „klassischen“ Buchs ein<br />
E-Book wählen? Öfters ist das gar nicht<br />
mehr die Frage, gilt doch eher das Prinzip<br />
„sowohl als auch“: das gedruckte Buch<br />
für gemütliche Stunden zu Hause, das<br />
E-Book mit interaktiven Inhalten für unterwegs.<br />
Teilweise sind die digitalen Bücher<br />
„interaktive Editionen“ geworden –<br />
Experten nennen sie „enhanced“ oder<br />
„enriched“ E-Books.<br />
Kinder- und Jugendmedien sind immer<br />
wieder gute Beispiele dafür, wie Inhalte in<br />
gedruckten Büchern als auch in E-Books<br />
umgesetzt werden. Speziell für drei- bis<br />
sechsjährige Kinder produzierte Readbox<br />
fünf Titel der Lesemaus-Reihe des<br />
Carlsen Verlags in digitaler Form – mit integierten<br />
Audio- und Videodateien sowie<br />
interaktiven Minispielen, die die Jüngsten<br />
zum Lesen, Anhören und Mitmachen<br />
einladen. Gleichermaßen sind moderne<br />
Layout- und Typografie-Elemente im innovativen<br />
Ausgabemedium eingebunden.<br />
Leider hat der Notebook-Nutzer nichts<br />
davon. Diese multimedial aufgewerteten<br />
E-Books sollen nur auf einem Tablet Computer<br />
wie dem iPad „laufen“. Jedoch die<br />
Industrie wird alle Marketinghebel in Bewegung<br />
setzen, sodass schon bald auch<br />
Kinder meinen, sie müssten sofort einen<br />
Tablet Computer besitzen.<br />
Inzwischen lassen sich ausgewählte<br />
Inhalte innovativer Printprodukte wie<br />
Kinder- und Sachliteratur oder Spieleartikel<br />
zusätzlich zum Hören bringen.<br />
Hierfür werden nahezu unsichtbare Markierungen,<br />
gewöhnlich als 2D-Codes,<br />
auf die jeweiligen Bild- und Text-Inhalte<br />
appliziert und mithilfe einer Software<br />
über einen einfach bedienbaren, interaktiven<br />
Hörstift in auditive Informationen<br />
umgewandelt. Damit Geräusche, Musik<br />
oder Sprache auch ertönen, muss der Nutzer<br />
die jeweiligen Dateien zum Buch per<br />
USB-Kabel aus dem Internet herunterladen.<br />
Meistens lassen sich diese Dateien<br />
auf dem Hörstift aktualisieren, entfernen<br />
und durch Inhalte anderer Bücher austauschen.<br />
Verlage und Games-Anbieter<br />
sind Partner<br />
Unter dem Namen „Ting“ (chinesisch<br />
für „Hören“) brachte die Ting Co. Ltd.<br />
Hongkong – eine Beteiligungsgesellschaft<br />
der Augsburger Druckerei Himmer<br />
AG – im Frühjahr 2011 einen Hörstift<br />
auf den Markt. Mittlerweile wird<br />
„Ting“ zusammen mit bestimmten<br />
Kinderbüchern und Puzzles, Reise-Bildbänden<br />
und Sachbüchern eingesetzt.<br />
„Inzwischen haben wir Partnerschaften<br />
mit über 20 Verlagen aufgebaut, die rund<br />
140 deutschsprachige Titel auf der Basis<br />
unserer Technologie offerieren“, sagte<br />
Hannes Eisele, Vorsitzender des Himmer-Aufsichtsrats,<br />
kürzlich auf „binde-<br />
report“-Anfrage. Ars-Edition, Brockhaus<br />
(Wissen-Media), Cornelsen, Kosmos,<br />
Langenscheidt und das Verlagshaus<br />
Würzburg zählen zu den Kunden, für<br />
die alle ein zentrales Serversystem zur<br />
Aktualisierung der Inhalte zur Verfügung<br />
steht.<br />
Längst sind unterschiedliche Titel mit<br />
dem Hörstift zu haben: z. B. der interaktive<br />
„Ting“-Atlas (Velber), eine Erstklässler-<br />
und eine Vorschul-Publikation<br />
(beide aus dem Schulbuchverlag Klett) –<br />
übrigens mit 700 gesprochenen Anweisungen<br />
und 20 Hörübungen! –, die Englisch-Edition<br />
„Huckla verzaubert die<br />
Schule“ (Langenscheidt) oder die „Ratz<br />
Fatz“-Spiele (Haba).<br />
Einzelne Titel sind nicht mehr nur<br />
Kinder als Klientel gedacht: Somit gibt<br />
es die „Chronik der Deutschen“ als „sprechendes“<br />
Kompendium für Erwachsene<br />
(Wissen-Media). Bislang will Ting Co. Ltd.<br />
bereits 150 000 Hörstifte verkauft haben,<br />
es wurden wohl 1,5 Millionen „Ting“-<br />
Exemplare gedruckt und mehr als 600 000<br />
Downloads auf der Online-Plattform des<br />
Hörstiftes gezählt.<br />
„Audiodigitale Lernsysteme“<br />
für den Nachwuchs<br />
Binnen kurzer Zeit kamen auch Audiostifte<br />
anderer Anbieter auf den Markt:<br />
„Audiodigitales Lernsystem“ lautet die<br />
selbstbewusste Bezeichnung für den<br />
„Tiptoi“-Hörstift von Ravensburger.<br />
Derartige interaktive Titel sind unter<br />
34 bindereport 2/2013
Fotos plus Video: Bilder von Filmsequenzen und ein<br />
Link zum Video können im Fotobuch eingepasst<br />
werden. <br />
FOTO: CEWE COLOR<br />
„Tiptoi“-Zauber: Bislang will<br />
Ravensburger zwei Millionen<br />
Bücher und Spiele mit dem<br />
Hörstift verkauft haben. <br />
FOTO: RAVENSBURGER<br />
Hören mit „Ting“: Mittlerweile gibt es rund<br />
140 deutschsprachige Titel aus 20 Verlagen<br />
mit dem Audiostift. <br />
FOTO: TING<br />
anderem in der Buchreihe „Expedition<br />
Wissen“ erschienen. Ravensburger hat<br />
angeblich in nur zwei Jahren zwei<br />
Millionen Bücher, Spiele und Puzzles<br />
zusammen mit dem „Tiptoi“ verkauft.<br />
Eine eigene Nische besetzt die Chefeu<br />
Vertriebsgesellschaft in Hannover durch<br />
die Kooperation mit dem Spielzeughersteller<br />
Simba Dickie Group (u. a. Noris,<br />
Schuco): Sehr gering ist auf den ersten<br />
Blick zurzeit die Auswahl der Kinderbücher,<br />
die mit dem „Toystick“<br />
von Versandhändlern wie Baby<br />
Walz und My Toys angeboten wird.<br />
Hingegen verfolgt die Firma<br />
Franklin Electronic Publishers<br />
(Burlington/USA), die auch im<br />
bayerischen Feldkirchen vertreten<br />
ist, mit dem Hörstift „Any Book“<br />
eine ganz andere Strategie. Erwachsene<br />
sollen zugunsten ihrer Kinder<br />
grundsätzlich auf Eigeninitiative<br />
setzen, bleiben aber bezüglich der<br />
gewählten Kinder- und Sachliteratur<br />
völlig unabhängig.<br />
Hiermit wird Vorlesen einfach:<br />
Denn das „Any Book“ funktioniert<br />
ähnlich wie ein klassisches<br />
Diktiergerät, nur dass es von den<br />
Eltern mit der gewünschten Geschichte<br />
besprochen wird. Diese<br />
Sprachaufnahmen stimmen letztendlich<br />
mit speziellen, ablösbaren<br />
Stickern überein, die z. B. in ein<br />
beliebiges Kinderbuch geklebt und<br />
wahlweise vom Hörstift gescannt<br />
werden. Demnach ertönen aus dem „Any<br />
Book“ grundsätzlich vertraute Erwachsenen-Stimmen<br />
– Angaben von Franklin<br />
zufolge, lassen sich sogar noch eigene<br />
Soundeffekte hinzufügen.<br />
MasterBook PUR-Klebebinder<br />
150 - 450 Takte/h PUR-Seitenbeleimung<br />
Lösungen für Digital- und Offsetdruck<br />
Fotobücher mit<br />
Video-Erlebnissen<br />
Gerade die Digitalisierung der Fotografie<br />
hat zu einem komplett neuen Printprodukt<br />
geführt: Fotobücher in Auflage 1<br />
oder auch in einer Kleinstserie. Indessen<br />
werden Fotobücher sowohl über Online-<br />
Portale von grafischen und Fotografie-<br />
Dienstleistern als auch in Filialen von<br />
Drogerie- und anderen Handelsketten in<br />
Auftrag gegeben.<br />
Diverse grafische Unternehmen sind<br />
bemüht, an diesem lukrativen Geschäftsfeld<br />
teilzuhaben, indem sie dafür zusätz-<br />
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∙ Geschlossenes PUR-Düsen-Leimauftragsystem<br />
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bindereport 2/2013 35
UNTERNEHMEN<br />
REPORTAGE<br />
„Augmented Reality“: Multimedial konzipierte Bücher und eine Computer-Webcam<br />
machen‘s möglich. <br />
FOTO: FRANK BAIER<br />
liche Websites offerieren. Digitaldruck-<br />
Anbieter können mit einem „schlanken“<br />
IT-Workflow und professionellen Online-<br />
Portalen (ähnlich den Versandhäusern im<br />
Internet) überzeugen. Buchbinder dürfen<br />
mit der individuellen Einzelfertigung und<br />
der Druckverarbeitung von Fotobüchern<br />
in diversen Ausstattungen und Materialien<br />
punkten.<br />
Wiederum müssen einstmals so lebendige<br />
Erinnerungen nicht mehr nur als<br />
Fotografie-Kompendium allein festgehalten<br />
werden. Während Fotos statisch<br />
erscheinen, bleiben Videos immer lebendig.<br />
Diesen Tatbestand hat Cewe Color<br />
mit Stammsitz in Oldenburg als einer<br />
der führenden Anbieter erkannt und<br />
bietet seit kurzem einen Video-Service.<br />
Nunmehr lassen sich neben den Bildern<br />
auch eigene Videos in einem Fotobuch<br />
integrieren.<br />
Konkret können Bilder einzelner Filmsequenzen<br />
und ein Link zum Video über<br />
einen individuell, per Smartphone generierten<br />
Quick-Response-Code an beliebiger<br />
Stelle eingepasst werden. Mithilfe<br />
entsprechender Apps kann der Nutzer<br />
aus dem gedruckten Fotoalbum das<br />
Video aufrufen und per Smartphone oder<br />
Tablet Computer abspielen. Angaben<br />
von Cewe Color zufolge, wird das Video<br />
bis zu drei Jahren gespeichert; danach<br />
kann die Laufzeit nach Bedarf verlängert<br />
werden.<br />
„Wonder Book“<br />
dank „Augmented Reality“<br />
Offenbar werden in Zukunft nicht mehr<br />
nur die Verlagswirtschaft oder die Fotografie-Branche,<br />
sondern auch die Kino-,<br />
Film- und Spiele-Industrie für Content-<br />
Anbieter zu wichtigen Partnern. Zur<br />
Frankfurter Buchmesse 2012 wartete<br />
ein Unternehmen der Games-Branche<br />
mit einer innovativen Lösung auf:<br />
Magische Abenteuer mit dem „Wonder<br />
Book“ für die Playstation 3 bewarb<br />
dort Sony Computer Entertainment<br />
Deutschland. Mithilfe eines Pseudo-<br />
Märchenbuchs – das bei der Premiere<br />
eine Papptafelvorlage mit aufgedruckten,<br />
rätselhaften grafischen Symbolen<br />
war – und der Playstation Eye-Kamera<br />
verknüpfte der Provider für Unterhaltungselektronik<br />
die digitale Spielekonsole<br />
mit der „Augmented Reality“.<br />
Kinder und Jugendliche aktivierten den<br />
„Move-Motion-Controller“ der Playstation<br />
3 und wurden durch die Bewegtbild-<br />
Animationen am Bildschirm laut Sony<br />
selbst „vom Zauberlehrling zum Magier“.<br />
Gewieftes Zielgruppen-Marketing: Stammen<br />
doch die „Wonder Book“-Inhalte aus<br />
der Fantasy-Welt der durch die Harry-<br />
Potter-Romanreihe bekannten Bestseller-<br />
Autorin J. K. Rowling.<br />
„AR“ ist das unter IT-Experten bekannte<br />
Kürzel für „Augmented Reality“, eine<br />
Technologie mit der Echtzeit-Vorgänge<br />
in der Realität mit digitalen Informationen<br />
erweitert werden. Innerhalb dieser<br />
Mischung aus Video und Rendering werden<br />
die Positionen der Einblendungen<br />
stets neu berechnet. Regulär erfolgt die<br />
Positionierung durch das Fokussieren<br />
eines Codes; abhängig von seiner Position<br />
im aufgenommenen Bildmotiv gibt<br />
die Technologie die digitalen Einblendungen<br />
wieder.<br />
Stellt sich nur die Frage: Wird eine<br />
Spielekonsole auch für andere Genres<br />
geeignet oder doch ausschließlich Games-<br />
Inhalten vorbehalten sein? Guido Alt,<br />
Senior PR-Manager bei Sony, träumt<br />
schon davon, dass die Augmented-Reality-Technologie<br />
in Zukunft nicht nur mit<br />
Kinderbuch-, sondern auch mit Lehrund<br />
Sachbuch-Inhalten etwa für Unterrichtszwecke<br />
verknüpft wird. Diese Entwicklung<br />
dürfte Kinder- und Sachliteratur<br />
„lebendiger“ machen – und dennoch<br />
erfordert es wohl noch eines guten Stück<br />
Wegs. /<br />
FRANK BAIER<br />
Lieber ein E-Book? Mobile Menschen nutzen digitale Bücher unterwegs, jedoch weniger<br />
zu Hause. <br />
FOTO: FRANK BAIER<br />
Informationen:<br />
de.playstation.com/bookofspells I<br />
www.anybookreader.com I www.cewe.de I<br />
www.ravensburger.de I www.ting.eu I<br />
www.toystick.de<br />
36 bindereport 2/2013
Kunst aus<br />
Dobis<br />
Vielfältiger können seine<br />
Kunstwerke kaum sein:<br />
Präsent-Verpackungen,<br />
Bucheinbände, Typografie,<br />
Grafik- und Ausstellungsdesign.<br />
Andreas Richter ist zudem<br />
gelernter Buchbinder<br />
Andreas Richter: Seine Leidenschaft sind Kunstwerke aus Papier. <br />
FOTO: FRANK BAIER<br />
Abseits von Halle (Saale) liegt die zum<br />
Städtchen Wettin-Löbejün gehörende<br />
Ortschaft Dobis. Just hier in der Werkstatt<br />
in einem alten Gutshaus geht der<br />
heute 58-jährige, gebürtige Berliner ganz<br />
in seiner Kreativität auf. Viele verschiedene<br />
Kunstwerke aus Papier entstehen<br />
an diesem stillen Ort und können bewundert<br />
werden.<br />
Andreas Richter erlernte zunächst das<br />
Buchbinder-Handwerk und führte damit<br />
als vierter seiner Familie die von seinem<br />
Urgroßvater Rudolf Richter begründete<br />
Tradition weiter. Nachdem er die Meisterprüfung<br />
abgelegt hatte, arbeitete er als<br />
Restaurator in der Papyrus-Sammlung des<br />
Ägyptischen Museums Berlin und als<br />
Werkstattleiter an der Kunsthochschule<br />
Berlin-Weißensee. Nächster Schritt war<br />
1977 der Beginn seiner freischaffenden<br />
Tätigkeit und 1978 die Mitgliedschaft im<br />
Berufsverband Bildender Künstler.<br />
Dennoch ließ ihn das Buchbinder-<br />
Handwerk nie los: So baute er 1979/80<br />
gemeinsam mit Prof. Ingrid<br />
Schultheiß an der Hochschule<br />
Burg Giebichenstein<br />
in Halle (Saale) die Klasse<br />
für Bucheinband auf. Mehrere<br />
Lehraufträge an der<br />
Burg bestimmten sein Wirken;<br />
Kontakte zu anderen<br />
Künstlern wie dem Grafikdesigner<br />
Prof. Helmut<br />
Brade sowie zu Autoren und Fotografen<br />
brachten ihm neue Aufgaben.<br />
Ebenso ist er seit den 1980er Jahren<br />
an mehreren Ausstellungen in Deutschland<br />
und im Ausland beteiligt. Schließlich<br />
eröffnete er im Jahr 1999 seine eigene<br />
Werkstatt in der kleinen Gemeinde<br />
Sachsen-Anhalts und erweiterte sein<br />
Spektrum. Insidern ist der Künstler eher<br />
als „Papier-Richter“ bekannt. Dabei nutzt<br />
der Buchbinder neben Papier und Karton<br />
auch Materialien wie Holz, Gewebe-<br />
Leinen oder Leder, um daraus Etuis und<br />
Futterale, Geschenk-Verpackungen oder<br />
Bucheinbände zu machen.<br />
Richter über die Suche nach Ideen:<br />
„Ich kann mir alles selbst aussuchen und<br />
machen was ich will.“ Mehrere Kleisterund<br />
Marmorpapiere in den Schubladen<br />
sowie Kartonformpresse, Pappschere, Prägepresse<br />
mit Vergolde-Werkzeug, Fadenheft-<br />
oder Ritzmaschine in der Werkstatt<br />
sind hierfür hilfreich. Weiterhin arbeitet<br />
Richter für zwei regionale Verlage, wobei<br />
er für die Typografie von Kunst- oder<br />
Kultur-, Fotografie- oder Lyrikbänden<br />
verantwortlich zeichnet. Sofern er Gra-<br />
„Ich kann mir<br />
alles selbst<br />
aussuchen und<br />
machen was<br />
ich will.“<br />
fiken, Urkunden, Plakate oder Präsent-<br />
Schatullen für die Stadt oder Universität<br />
Halle (Saale) entwirft, wird ihm auch mal<br />
die Ehre zuteil, eine komplette Ausstellungsgestaltung<br />
übernehmen zu dürfen.<br />
Damit zeigt es sich, dass Kunst nicht aus<br />
den großen Kulturzentren kommen muss,<br />
sondern selbst aus Dobis, dem kleinen Ort<br />
in Sachsen-Anhalt. /<br />
FRANK BAIER<br />
Informationen: www.papierrichter.de<br />
bindereport 2/2013 37
UNTERNEHMEN<br />
REPORTAGE<br />
Medienneutraler Bücherspezialist<br />
Heutzutage müssen industrielle<br />
Druckereien den kurzfristigen<br />
Nachdruck von Büchern in kleineren<br />
Auflagen realisieren: Solcherlei<br />
Kundenwünsche erfüllen sich mit<br />
einer Web-to-print-Applikation<br />
und im wirtschaftlichen<br />
Digitaldruck<br />
Produkt-Auswahl: Bekannt ist die „Becksche“<br />
Druckerei für Broschuren, Festeinbände,<br />
Zeitschriften und Loseblatt-Werke.<br />
i<br />
Bereits seit Jahren gehört die Druckerei<br />
C. H. Beck zu den Unternehmen, die<br />
die Daten von Publikationen medienneutral<br />
aufbereiten, daraus klassische<br />
Printversionen wie auch elektronische<br />
Ausgaben erzeugen. „Unser Umsatzanteil<br />
mit elektronischen Medien liegt bei<br />
gut 20 Prozent“, erläutert Marketingund<br />
Vertriebsleiter Martin Schöllhorn.<br />
ANGEBOTS-SPEKTRUM<br />
Druckerei C.H. Beck in Nördlingen<br />
Bekannt ist die Zweigniederlassung des Verlages<br />
C. H. Beck oHG auch unter dem Namen<br />
„Becksche Druckerei“. Indessen produzieren<br />
370 Mitarbeiter in Nördlingen jährlich 16 Mio.<br />
Broschuren, 11 Mio. Zeitschriften, 4 Mio. Loseblatt-Werke<br />
und 3,5 Mio. Hardcover, wie das<br />
Unternehmen berichtet.<br />
Im Jahr 2009 investierte die Druckerei in<br />
eine neue 2000 m 2 große Halle mit einer<br />
industriellen Buchstraße für die Hardcover-<br />
Fertigung. Diese automatisierte Buchlinie<br />
ermöglicht sämtliche Arbeitsschritte im<br />
Inline-Prozess: Einlegen von Werbebeilagen,<br />
Einkleben von Zeichenbändern, Umlegen<br />
von Schutzumschlägen, Einschweißen und<br />
Etikettieren sowie komplette Stapelbildung.<br />
Spezialisiert ist die Druckerei C. H. Beck ferner<br />
auf die Herstellung von Dünndruckpapier-<br />
Ausgaben mit Inhaltspapieren ab 30 g/m 2 .<br />
Hardcover und Broschuren werden auf den<br />
beiden Klebebindelinien vorrangig mit<br />
Dispersionsleim (80 %), teilweise mit Hotmelt<br />
gebunden; PUR-Klebstoff wird bevorzugt für<br />
Bilderdruckpapier-Werke verwendet.<br />
„Schon seit 1995 sind wir mit hoch spezialisierten<br />
Datenbank-Anwendungen<br />
für den Verlag C. H. Beck tätig.“ Umfassende<br />
Verlagslösungen wären seither<br />
kontinuierlich weiterentwickelt und auf<br />
individuelle Kundenwünsche angepasst<br />
worden.<br />
Demnach realisiert das Unternehmen<br />
für (Fach- und Publikums-)Verlage sowie<br />
für Industriekunden klassische Satz-<br />
Dienstleistungen, Crossmedia Publishing-<br />
Lösungen, Datenbank-Portale und Webshops.<br />
Diese multimediale Produktpalette<br />
ergänzt und kombiniert die bei der<br />
Druckerei C. H. Beck angestammte Print-<br />
Kompetenz der Broschuren-, Hardcover-,<br />
Zeitschriften- und Loseblatt-Produktion.<br />
Bessere Vernetzung durch<br />
„flow Books“<br />
Eine gelungene Vernetzung zwischen<br />
den bei der Buchproduktion beteiligten<br />
„Parteien“ – nämlich Autoren,<br />
Verlag und Technik – stellt die speziell<br />
entwickelte Software „flow Books“<br />
dar. Diese Anwendung realisiert einen<br />
XML-Workflow zur automatisierten<br />
Herstellung von Fachbüchern. Gerade<br />
bei umfangreichen Werken ergeben sich<br />
wichtige Vorteile für Autoren und Verlage,<br />
von der einfachen Bedienung bis<br />
hin zur günstig produzierten Satzdatei,<br />
die in verschiedene Ausgabemedien<br />
konvertiert werden kann.<br />
Aufgrund des Kundenbedarfs, der<br />
immer häufiger in Richtung kurzfristiger<br />
Nachdrucke in kleineren Auflagen zielt,<br />
haben die Experten jetzt eine neue Web-toprint-Applikation<br />
erstellt. Diese unkomplizierte<br />
Schnittstelle zwischen Verlag<br />
und Druckerei ist ein wichtiger Grundstein<br />
für die Arbeitsfluss-Optimierung auf<br />
Kunden- und Druckerei-Seite. „Nachdem<br />
wir im Jahr 2010 etwa 12 000 Aufträge<br />
realisiert haben, dürfte sich das Auftragsvolumen<br />
in diesem Jahr auf 13 000 Aufträge<br />
erhöhen, und dieses Wachstum macht<br />
einen automatisierten Workflow erforderlich“,<br />
gibt Schöllhorn zu bedenken.<br />
Nachauflagen<br />
jetzt auch im Digitaldruck<br />
Damit hat sich die Druckerei als „medienneutraler<br />
Bücherspezialist“ und Systemlöser<br />
für verschiedene Auflagenbereiche<br />
profiliert. Sofern der Kunde den<br />
günstigen Nachdruck eines Taschenbuchs<br />
(z. B. im klassischen Format 12 ×<br />
19 cm) wünscht, kann das Unternehmen<br />
die Print-Ausgabe mit Schwarzweiß-Inhalt<br />
in drei Werkdruckpapier-<br />
Grammaturen (70, 80, 90 g/m 2 ) anbieten.<br />
Dabei bedient man sich einer<br />
modernen Digital-Laser-Rollendruckmaschine<br />
(Océ), auf der vorrangig Auflagen<br />
zwischen 200 und 2000 Exemplaren<br />
produziert werden.<br />
„Früher ließen Verlage mindestens<br />
1000 Exemplare eines einzigen Titels im<br />
Bogen-Offsetdruck produzieren, oft für<br />
einen Absatz-Zeitraum von bis zu drei<br />
Jahren. Mittlerweile lassen sie 300 Exemplare<br />
eines Titels im Digitaldruck für die<br />
Reichweite von einem Jahr produzieren“,<br />
erläutert Martin Schöllhorn den Wandel.<br />
Gestartet wurde mit der Web-to-print-Applikation<br />
im August 2012 – gemeinsam<br />
mit dem Deutschen Taschenbuch Verlag<br />
(dtv) als namhaftem Kunden. Seitdem<br />
steigt das Auftragsvolumen kontinuier-<br />
38 bindereport 2/2013
TM<br />
TM<br />
Nachdrucke mittels Lasertechnik: Kleinere<br />
Taschenbuch-Auflagen werden auf einer<br />
modernen Rollendruckmaschine produziert.<br />
Buchstraße für Hardcover-Fertigung: Diese<br />
Buchlinie erledigt alle Arbeitsschritte im<br />
Inline-Prozess. FOTOS: DRUCKEREI C. H. BECK<br />
lich, und die Experten der Druckerei sind<br />
sich sicher, mit diesem praktischen Angebot<br />
auf die aktuellen Anforderungen in der<br />
Verlagslandschaft reagieren zu können.<br />
Martin Schöllhorn, Marketing- und Vertriebsleiter<br />
der Druckerei C. H. Beck.<br />
„flow Mags“-Workflow für<br />
Fachzeitschriften<br />
Zudem produziert die „Becksche Druckerei“<br />
nicht allein Hard- und Softcover,<br />
sondern auch rückendrahtgeheftete<br />
Exemplare, zu denen vornehmlich<br />
Fachzeitschriften gehören.<br />
Vergleichbar mit der Web-to-print-<br />
Applikation „flow Books“, gibt es mit<br />
„flow Mags“ eine Online-Plattform für<br />
den XML-Workflow der automatisierten<br />
Herstellung von Fachmagazinen.<br />
Gemäß den Anforderungen medienneutraler<br />
Datenhaltung werden über diese<br />
Applikation regelmäßig in unterschiedlichen<br />
Zyklen erscheinende Fachzeitschriften<br />
auf den Markt gebracht. Derzeit<br />
produziert die Druckerei mehr als<br />
20 Titel für verschiedene Verlage – in<br />
der Print-Version, im Epub- oder PDF-<br />
Format, als E-Book, für CD- und<br />
Online-Medien.<br />
250-jähriges Jubiläum wird<br />
bald gefeiert<br />
Im September 2013 wird die traditionsreiche<br />
Druckerei seit 250 Jahren bestehen.<br />
Dieses Ereignis soll von Jubiläums-Aktionen<br />
bis zu Kunden-Veranstaltungen<br />
in vielfältiger Form begangen<br />
werden. Zudem soll es ein aktualisiertes<br />
Corporate Design und einen<br />
neuen Unternehmens-Slogan geben.<br />
„Ein so stolzes Alter muss gefeiert werden“,<br />
meint Martin Schöllhorn, „denn<br />
es bringt wunderbar zum Ausdruck,<br />
wie ein Unternehmen mit einer guten<br />
Mischung aus Tradition, Innovation und<br />
Flexibilität auch in heutigen Zeiten erfolgreich<br />
agieren kann.“ /<br />
FRANK BAIER<br />
Informationen: www.becksche.de<br />
Sie haben es verdient ihren Namen zu tragen.<br />
HOCHLEISTUNGSHEFTDRAHT<br />
HEFTDRAHT<br />
Prinzip von „flow Books“: Diese Anwendung realisiert einen XML-Workflow<br />
zur automatisierten Herstellung von Fachbüchern.<br />
Dorstener Drahtwerke<br />
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Marler Straße 109<br />
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Ihre Fertigung wird noch<br />
erfolgreicher.<br />
Mehr als Draht<br />
bindereport 2/2013 39
UNTERNEHMEN<br />
REPORTAGE<br />
Stetiges<br />
Wachstum bei<br />
Umsatz und<br />
Mitarbeiterzahlen<br />
Die Blanke Briefhüllen GmbH in<br />
Heilbronn bietet ein großes Sortiment<br />
und umfangreichen Service<br />
Festliche Umschläge, z. B. für Feiertage.<br />
Farbige Luftpolstertaschen in allen<br />
Formaten.<br />
Um sich auf besondere Briefumschläge<br />
zu spezialisieren, gründete der heutige<br />
Geschäftsführer Mathias Blanke im<br />
Jahr 2007 die Firma Blanke Briefhüllen<br />
GmbH. Seit ihrer Gründung kann die<br />
Firma ein stetiges Wachstum in Umsatz<br />
und Mitarbeiterzahlen verzeichnen.<br />
2011 ist das Unternehmen umgezogen,<br />
um dem wachsenden Angebot gerecht<br />
zu werden. Mit über 4000 Artikeln zählt<br />
das international tätige Unternehmen zu<br />
den führenden Anbietern in Europa im<br />
Bereich Briefhüllen, Briefumschläge und<br />
Versandtaschen. Die Briefumschläge können<br />
bedruckt oder unbedruckt, mit oder<br />
ohne Werbefenster, in allen denkbaren<br />
Farben und Formaten, glatt, gerippt oder<br />
transparent bestellt werden – es ist nach<br />
eigenen Aussagen das größte Sortiment<br />
an Briefhüllen in ganz Europa. 1)<br />
Das kontinuierliche Wachstum<br />
verdankt die Blanke Briefhüllen<br />
GmbH der steigenden<br />
Nachfrage nach dem Besonderen.<br />
Geschäftsführer Mathias<br />
Blanke erklärt die Strategie des<br />
Unternehmens so: „Unser Ziel<br />
ist es, für jeden Bedarf das passende<br />
Produkt bereits am Lager<br />
vorrätig zu halten. Wir möchten<br />
dem Kunden die gesonderte<br />
Produktion von Briefhüllen als<br />
Experte abnehmen.“ Jeder noch<br />
so spezielle Kundenwunsch<br />
kann von der Firma erfüllt<br />
werden.<br />
Höhere Responsequote<br />
bei Umschlag-Mailings<br />
Das besondere Leistungsangebot liegt in<br />
der Spezialisierung. Alle paar Millimeter<br />
gibt es einen Umschlag: transparent,<br />
farbig oder quadratisch … Diese Spezialisierung<br />
auf das Besondere zahlt sich<br />
aus. Bei Blanke gibt es eine exklusive<br />
und einzigartige Vielfalt in unzähligen<br />
Formaten zu außerordentlichen Preisen.<br />
Auch wer auf der Suche nach Umschlägen<br />
aus besonders hochwertigem Papier<br />
ist oder eine außergewöhnliche Form<br />
für z. B. eine Hochzeitseinladung sucht,<br />
wird im Shop fündig.<br />
Umschläge in Sonderformaten werden<br />
speziell von Werbeagenturen und Druckereien<br />
angefordert, wenn ein Mailing<br />
Aufmerksamkeit erregen soll. Mailings in<br />
besonderer Aufmachung (farbig, quadratisch,<br />
transparent, bedruckt usw.) haben,<br />
selbst bei unter 20 Gramm schweren Sendungen,<br />
eine 20 Prozent höhere Responsequote<br />
als andere Mailings und ihre Öffnungsquote<br />
liegt bei mehr als 84 Prozent. 2)<br />
Komplettsortiment mit<br />
Online-„Briefhüllenfinder“<br />
Der Kunde kann seine Ware selbstständig<br />
im Web-Shop bestellen oder telefonisch<br />
auf ein erfahrenes Team zurückgreifen.<br />
Der so genannte „Briefhüllenfinder“<br />
als Erfindung von Blanke, ermöglicht<br />
eine gezielte und stark vereinfachte<br />
Suche im Komplettsortiment. Ist<br />
der Kunde sich nicht sicher, ob der ausgesuchte<br />
Briefumschlag auch das passende<br />
ist, besteht jederzeit die Möglichkeit<br />
Muster anzufordern.<br />
Ob Großbestellung oder Muster – alles<br />
erreicht innerhalb von wenigen Tagen sein<br />
Ziel. Für ganz eilige Bestellungen gibt es<br />
auch einen Over-Night-Express um zu<br />
garantieren, dass alles rechtzeitig an Ort<br />
und Stelle ist. Der Kundenservice bei<br />
Blanke ist einzigartig: Telefonische Beratung<br />
steht dem Kunden an sechs Tagen<br />
in der Woche – von Montag bis Samstag,<br />
von 8.00 bis 22.00 Uhr – zur Verfügung.<br />
Die Kombination aus kompetenter Beratung<br />
und der Möglichkeit für den Kunden<br />
bedarfsgerecht einzukaufen, ist eines<br />
der Erfolgsrezepte von Blanke Briefhüllen<br />
GmbH. Alles kann aus einer Hand bezogen<br />
werden, ohne dass lange gesucht werden<br />
muss. Die Kundenanforderungen werden<br />
durch erfahrene Mitarbeiter aus dem<br />
Papier-, Briefhandel- und dem Vertriebsgeschäft<br />
bearbeitet. Nicht zu letzt Dank<br />
ihrer Hilfe ist Blanke inzwischen einer<br />
der Marktführer in Europa. /<br />
1)<br />
4083 Artikel Stand 08/2012<br />
2)<br />
Nielsen Studie zum Thema „Der Briefumschlag: Werbeerfolg?<br />
Der erste Blick entscheidet!“<br />
Informationen: www.brief-huellen.de<br />
40 bindereport 2/2013
Bücherschau und<br />
Lesefestival<br />
Die Leipziger Buchmesse lädt vom 14. bis 17.<br />
März 2013 wieder zu einer Reise durch die Welt<br />
der Bücher und Medien ein<br />
Großer Event: 2012 waren sogar mehr als 160 000 Besucher beim<br />
Branchentreff dabei. <br />
FOTO: LEIPZIGER MESSE GMBH<br />
Immerhin 2000 Verlage bereiten sich auf den Jahresauftakt<br />
für Verlage, Autoren, Buchhändler, Medien- und Literatur-<br />
Begeisterte vor. Autoren werden präsentiert, und Verlage<br />
wollen ihre Neuerscheinungen vorstellen. Die Präsentationen<br />
sollen Belletristik, Sach- und Fachbuch, Kinder- und<br />
Jugendbücher, Manga und Fantasy, Hörbuch, DVD und Bluray,<br />
Film und Musik umfassen.<br />
Einmal mehr heißt es: „Leipzig liest“. Unmittelbar auf der<br />
Buchmesse und an 350 Orten in der Innenstadt treffen Debütanten<br />
und gestandene Autoren, Prominente, Politiker und<br />
Künstler auf die Literaturfreunde. Illustratoren und Schriftsteller<br />
geben Signierstunden, überall machen Gespräche und<br />
Lesungen – manchmal sogar mit Musik – Literatur greifbar.<br />
Zusätzliches Highlight ist die Vergabe des Preises der Leipziger<br />
Buchmesse für herausragende Neuerscheinungen und<br />
Übersetzungen am Messe-Donnerstag; in diesem Jahr konkurrieren<br />
insgesamt 430 Titel aus 141 Verlagen um diese renommierte<br />
Auszeichnung. /<br />
Informationen: www.leipziger-buchmesse.de<br />
i<br />
BUCHMESSE-AUSSTELLER<br />
Buchkünstler, Drucker, Buchbinder beim Branchentreff<br />
Diesmal sind z.B. „9 usus“ – Uta Schneider & Ulrike Stoltz<br />
(Halle 3, Stand F504), Atelier für Buchkunst, Rita Lass<br />
(Halle 3, Stand E503), Museum für Druckkunst (Halle 3,<br />
Stand H401), Walter Ruffler – Papier-Maschinen (Halle 3,<br />
Stand E520) aus dem Bereich der Buch-, Druck- und Papierkunst<br />
präsent. Einblicke in das Handwerk wird wieder<br />
die Buchbinder-Landesinnung Sachsen (Halle 3, Stand<br />
H301) vermitteln. Ebenfalls sind Digital- und Offsetdrucksowie<br />
Web to print-Dienstleister vertreten: AZ Druck &<br />
Datentechnik (Halle 5, Stand C500), Book on demand<br />
(Halle 4, Stand D106), CPI Books (Halle 5, Stand E509),<br />
Docupoint (Halle 3, Stand G121), Printsystem Medienverlag<br />
(Halle 3, Stand G304), Tischendorf Medienpartner<br />
(Halle 5, Stand F514), Winterwork (Halle 3, Stand D202),<br />
Wir machen Druck (Halle 5, Stand F510).<br />
FB<br />
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Flexibility.<br />
Rüsten Sie noch<br />
oder produzieren Sie schon?<br />
Ob Standard-Klebebindung oder Fälzelbroschur<br />
– ob Buchblock oder Klappen-<br />
broschur. Der neue Klebebinder Vento<br />
ist die Lösung für Ihr tägliches Geschäft.<br />
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UNTERNEHMEN<br />
AUSBILDUNG<br />
NEUE SERIE: AUS DER ARBEIT DER AUSBILDUNGSSTÄTTEN<br />
Projekt Kolbus–HTWK Leipzig<br />
Studenten der HTWK Leipzig<br />
zu Besuch bei Kolbus.<br />
Untere Reihe (v. l. n. r.):<br />
David Kunze, Johanna<br />
Ewinger, Julia Strathaus,<br />
Stefan Naumann,<br />
Anne Bollrich.<br />
Hintere Reihe (v. l. n. r.):<br />
Holger Müller-Lorenschat<br />
(Kolbus Patentwesen),<br />
Leonid Ugorets (Kolbus<br />
Verpackungsmaschinen),<br />
Oliver Jedamzik (HTWK<br />
Leipzig, Mitarbeiter für den<br />
Lehrbereich Bedruckstoffe),<br />
Prof. Dr. Inés Heinze<br />
(HTWK Leipzig, Lehrbereich<br />
Bedruckstoffe),<br />
Klaus Gerke (Kolbus Produktgruppenleiter<br />
Verpackungsmaschinen).<br />
Die kreative Kooperation von Kolbus<br />
mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft<br />
und Kultur (HTWK) Leipzig zeigt<br />
sich in einem Projekt für Verpackungsdesign.<br />
Um im späteren Berufsleben erfolgreich<br />
zu sein, ist neben grundlegender<br />
Theorie vor allem ein fundiertes<br />
Praxiswissen erforderlich. Um so besser,<br />
wenn dies unter Realbedingungen und<br />
in Kooperation mit einem Hightech-<br />
Unternehmen wie Kolbus organisiert<br />
werden kann. Als Hersteller<br />
von Maschinen zur Druckweiterverarbeitung<br />
sowie auch für<br />
die Herstellung von Packmittel-<br />
Komponenten zählt Kolbus mit<br />
rund 1200 Mitarbeitern zu den<br />
weltweit führenden Unternehmen.<br />
„Dieses gemeinsame Projekt<br />
ist schon jetzt für alle Beteiligten<br />
ein Gewinn. Der Dialog zwischen<br />
Wissenschaft und Praxis<br />
hilft nicht nur den Studierenden,<br />
ihr Wissen in der Praxis erproben<br />
zu können, sondern auch den<br />
,gestandenen‘ Praktikern, neue<br />
und oft sehr kreative Ideen in<br />
technische Lösungen umzusetzen“,<br />
so Klaus Gerke, bei Kolbus<br />
als Gruppenleiter zuständig für<br />
den Entwicklungsbereich Verpackungsmaschinen.<br />
So machen sich derzeit fünf Studierende<br />
des Studienganges Verpackungstechnik<br />
der HTWK Leipzig, unter Leitung ihrer<br />
Dozentin Prof. Dr.-Ing. Inés Heinze, bis<br />
Ende Februar an die Arbeit, um in enger<br />
Abstimmung mit den Kolbus-Verantwortlichen<br />
für den Bereich Packmittelproduktion<br />
eigene Ideen für innovative und hochwertige<br />
Verpackungen zu entwickeln, die<br />
anschließend auf den Kolbus-Maschinen<br />
gefertigt werden können.<br />
Beispiel für<br />
Feinkartonage<br />
auf Basis einer<br />
Schachteldecke. <br />
FOTOS: KOLBUS<br />
Bei einem ersten Gespräch in Rahden<br />
konnten die Leipziger Studenten die technischen<br />
Rahmenbedingungen für ihren<br />
Projektauftrag kennenlernen. „Unser Besuch<br />
war, so glaube ich, für beide Seiten<br />
sehr aufschlussreich“, so Prof. Inés Heinze<br />
von der HTWK Leipzig. Und weiter:<br />
„Nach einer Einarbeitungsphase geht es<br />
nun darum, Veredelungsmöglichkeiten,<br />
Verpackungsdesigns und Verschluss-Techniken<br />
zu sichten, zu bewerten und neue<br />
Ideen zu entwickeln.“<br />
In einer abschließenden Präsentation<br />
im Februar stellen die<br />
Studierenden ihre Ergebnisse<br />
in Form von Handmustern den<br />
Verantwortlichen von Kolbus<br />
vor.<br />
Bereits im Sommer wurden<br />
von einem Studierenden der<br />
HTWK im Rahmen seines Praxissemesters<br />
einige interessante<br />
Schachtelmuster entwickelt, die<br />
mit der neuen Kolbus-Nutmaschine<br />
und einem Deckenautomaten<br />
zu hochwertigen Feinkartonagen<br />
auf Basis einer Schachteldecke<br />
industriell gefertigt<br />
werden können. /<br />
Informationen:<br />
www.htwk-leipzig.de I<br />
www.kolbus.de<br />
42 bindereport 2/2013
Bis bald!<br />
DMT-Studiengang verabschiedet<br />
rund 60 Absolventen –<br />
die ersten Masterstudenten<br />
sind fertig<br />
Bachelor- und Masterabsolventin<br />
Julia Ascher<br />
mit Dekan Prof. Dr.-Ing.<br />
Kreulich bei ihrer<br />
launigen Abschlussrede.<br />
Alle Absolventen auf einen Blick.<br />
FOTOS: HOCHSCHULE MÜNCHEN<br />
Ende Januar verabschiedete sich der<br />
Studiengang Druck- und Medientechnik<br />
mit einem gebührenden Fest von<br />
rund 60 Studenten. Verabschiedet wurden<br />
neben 45 Bacheloren auch die ersten<br />
fertigen Masterstudenten aus München.<br />
Für den einen war es ein emotionaler,<br />
für den anderen eher ein spaßiger Abend.<br />
Völlig gleich, gelungen war er allemal. Am<br />
Freitag, dem 18. Januar 2013, veranstalteten<br />
19 Studenten des Wahlpflichtfaches<br />
„Event Marketing“ für die diesjährigen<br />
Absolventen des Studiengangs Druckund<br />
Medientechnik eine Abschlussfeier.<br />
Eine nette Tradition, ganz nach dem<br />
Motto: „Von Studenten für Studenten!“<br />
Ein ganzes Semester lang dauerte die<br />
Planung unter der Regie von Frau Prof.<br />
Dr. Sabine Wölflick.<br />
Aber die Mühe sollte sich auszahlen.<br />
Rund 250 Gäste kamen in den „roten<br />
Würfel“ und schenkten den Absolventen<br />
– fortan fertige Druck- und Medieningenieure<br />
– einen angemessenen Abend, um<br />
ihren Abschluss zu feiern. Begonnen mit<br />
einem Sektempfang, folgten die obligatorischen<br />
Fotos, ehe es bei einer Art letzter<br />
Vorlesung mit dem offiziellen Teil weiterging.<br />
Nachdem hier Dekan Prof. Dr.-<br />
Ing. Kreulich einige Begrüßungsworte<br />
gesprochen hatte, wurden auch schon<br />
die ersten Studenten verabschiedet und<br />
bekamen ihr Alumni-Zeugnis überreicht.<br />
Anschließend ließ es sich der Vizepräsident<br />
der Hochschule München, Prof.<br />
Dr. Heinz Ziegler, nicht nehmen, einige<br />
Worte an den gut gefüllten Saal zu richten.<br />
Dabei ließ er durchaus erkennen,<br />
wie sehr er dem Studiengang Druck- und<br />
Medientechnik verbunden ist. Stellvertretend<br />
für die rund 60 Verabschiedeten<br />
hielt Julia Ascher – die im Herbst letzten<br />
Jahres sowohl den Druck- und Medien-<br />
Award in der Kategorie „Student des Jahres“<br />
als auch den „Kulturpreis Bayern“ für<br />
ihre Bachelorarbeit gewonnen hatte – eine<br />
launige Abschlussrede und verglich dabei<br />
das Studium mit einer Bergtour.<br />
Im Anschluss daran folgte das heimliche<br />
Highlight des Abends. In Anlehnung<br />
an die Kultsendung aus den 90er Jahren,<br />
das „Familien-Duell“, mussten sich Professoren<br />
und Studenten in einem Hochschul-Duell<br />
einigen Fragen stellen, was<br />
für so manchen Lacher sorgte.<br />
Nur knapp zwei Stunden dauerte dieser<br />
offizielle Part des Abends, ehe Moderator<br />
Maxi Lenski, Student aus dem 5.<br />
Semester, das Buffet eröffnete. Bei Essen,<br />
Trinken und guter Musik konnten dann<br />
allesamt den Abend in gemütlicher Atmosphäre<br />
und bei angeregten Gesprächen<br />
ausklingen lassen. Wobei einige, so war<br />
es allerdings auch vorgesehen, noch ins<br />
Münchner Nachtleben eintauchten, um<br />
ihren vorerst letzten Abend an der Hochschule<br />
erst in den frühen Morgenstunden<br />
abzuschließen.<br />
Bleibt dem Studiengang Druck- und<br />
Medientechnik nur noch, sich bei allen<br />
Absolventen zu bedanken, alles Gute zu<br />
wünschen und hoffentlich bis bald. /<br />
Informationen: www.pm.hm.edu<br />
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UNTERNEHMEN<br />
AUSBILDUNG<br />
NEUES VOM MÜNCHNER MEISTERKURS<br />
Buntpapierkurs<br />
und<br />
Handvergolden<br />
Die Teilnehmer aus der Meisterklasse haben<br />
es diesmal „bunt getrieben“.<br />
Handvergolden im Meisterkurs mit Claude Ribal (li.). <br />
FOTOS: BSZ SENEFELDER<br />
Im Rahmen des diesjährigen Meisterkurses<br />
im Buchbindehandwerk am BSZ<br />
Alois Senefelder, wurde Anfang November<br />
der Buntpapierkurs mit Christiane<br />
Kubias als Referentin durchgeführt.<br />
Christiane Kubias führt Kurse an verschiedenen<br />
Einrichtungen zur Thematik<br />
durch und besitzt langjährige Erfahrung<br />
sowie ein umfangreiches Wissen auf<br />
diesem Gebiet.<br />
Wie bei den meisten den Meisterkurs<br />
begleitenden Kursen galt es auch hier,<br />
neben dem Erlernen der traditionellen<br />
Techniken, diese modern zu interpretieren<br />
und in den heutigen Kontext des<br />
aktuellen Handeinbandes zu übertragen.<br />
Nach einem kurzen historischen<br />
Exkurs zu Beginn stand die praktische<br />
Fertigung von verschiedenen Papiertypen<br />
im Mittelpunkt. Die Meisterwerkstatt<br />
war in unterschiedliche Fertigungsstationen<br />
aufgebaut, so dass die<br />
Meisterschüler stets Schwerpunkte<br />
beim individuellen Gestalten und<br />
Experimentieren bilden konnten.<br />
Begleitend zum Kurs gab es umfangreiche<br />
von der Referentin erstellte Unterlagen<br />
mit Mustern und Rezepten aller behandelten<br />
Buntpapierarten. Im einzelnen<br />
wurden folgende Papiersorten in dieser<br />
Woche hergestellt:<br />
VV<br />
VV<br />
VV<br />
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Am Ende des Kurses wurden die erstellten<br />
Papiere und Entwürfe gemeinsam<br />
besprochen und ausgewertet.<br />
Das Berufliche Schulzentrum Alois<br />
Senefelder bedankt sich bei Frau Kubias<br />
für die gelungene Durchführung des<br />
Buntpapierkurses im Rahmen der aktuellen<br />
Meisterausbildung im Buchbindehandwerk.<br />
Vor kurzem wurde nun der Kurs<br />
„Handvergolden“ mit Claude Ribal<br />
durchgeführt. Claude Ribal ist Leiter des<br />
Bereiches „Vergolden“ an der Pariser<br />
École Estienne. Er arbeitet mit den<br />
bekanntesten Einbandkünstlern Europas<br />
zusammen und gilt als internationale<br />
Kapazität in seinem Fachgebiet.<br />
Zwischen der École Estienne und<br />
dem Münchener Schulzentrum besteht<br />
seit Jahren, im Rahmen der Meisterausbildung<br />
der Handwerksbuchbinder, eine<br />
enge Zusammenarbeit. Neben Claude<br />
Ribal, wird im März in München der<br />
Leiter der Abteilung „Bucheinband“,<br />
Francois Brindeau, den Franzband nach<br />
französischer Technik unterrichten. Die<br />
aktuelle Meisterklasse im Buchbinderhandwerk<br />
ist Ende Januar in Paris an der<br />
École Estienne zu Gast.<br />
Der Kurs mit Claude Ribal begann mit<br />
klassischen Übungen mittels Fileten im<br />
Bilddruck auf Lederplaketten. Darauf<br />
aufbauend, wurde der Kerzenrußdruck<br />
demonstriert und von den Schülern am<br />
Objekt umgesetzt. Nach diesen Grundlagen<br />
präsentierte Herr Ribal die französische<br />
Technik des Handvergoldens.<br />
Diese als Basis nehmend, wurden von<br />
den Meisterschülern mehrere Übungsplaketten<br />
mit unterschiedlichen Mustern<br />
gefertigt. /<br />
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44 bindereport 2/2013
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