Der Löwe und die Maus - Carl-Laemmle-Gymnasium Laupheim
Der Löwe und die Maus - Carl-Laemmle-Gymnasium Laupheim
Der Löwe und die Maus - Carl-Laemmle-Gymnasium Laupheim
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Den Begriff<br />
der „Metamorphose“(Umwandlung/Verwandlung)<br />
kennt wahrscheinlich<br />
jeder vor allem aus der<br />
Biologie. Die Metamorphose<br />
beschreibt den Wandlungsprozess,<br />
den<br />
verschiedene Tiere durchmachen,<br />
z.B. von einer stacheligen<br />
Raupe zu einem<br />
w<strong>und</strong>erschönen Schmetterling<br />
oder von einer simpel erscheinenden<br />
Kaulquappe zu<br />
eineminderganzenWeltverbreiteten<br />
Frosch.<br />
Im Wandel der Zeit bleibt<br />
nichts beständig. Mit schnellen<br />
Schritten eilt sie dahin,<br />
<strong>die</strong> Zeit, <strong>und</strong> hinterlässt<br />
immer Veränderungen.<br />
Ob zum Positiven<br />
oder zum Negativen<br />
hin.<br />
Editoricarl<br />
Auch wir<br />
Menschen machen<br />
in unserem<br />
Leben viele Verwandlungen<br />
durch <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
ganze Weltgeschichte ist,<br />
glücklicherweise, von Veränderungen<br />
<strong>und</strong> Fortschritt<br />
geprägt.<br />
CARL geht in <strong>die</strong>ser Ausgabe<br />
den verschiedensten Arten<br />
<strong>und</strong> Formen der Metamorphose<br />
nach, weil ja auch in<br />
den 4 Wänden unseres<br />
Schulgebäudes laufend, vor allem<br />
aber in letzter Zeit, viele<br />
Veränderungen stattfinden.<br />
Viel Spaß beim lesen <strong>und</strong> wieder<br />
etwas schlauer werden,<br />
wünscht euch eure CARL-<br />
Redaktion<br />
(Valentina Schuster)<br />
3
Editorial<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
4<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Die Renaissance<br />
Schulumbau<br />
Die Twilight-Manie<br />
Verwandlungskünstler Mensch<br />
Sekten: Himmlisches Versprechen oder höllisches Erwachen?<br />
This plastic is fantastic<br />
Was hat dein Leben verändert?<br />
Die Metamorphosen<br />
Goodbye CLG, hello future<br />
Verwandle dich selbst<br />
Frau Bender zum Thema "Wandel" am CLG<br />
Auswertung des Fragebogens zum Schulfotografen<br />
Schlau in 3 Minuten<br />
Schullandheime im Vergleich<br />
Bericht über das Schullandheim der 7a<br />
BioLab - Biotechnologie on Tour<br />
Bücher auf Beinen<br />
Rückblick: Anoklauf in Winnenden<br />
And the winner is...DILÄMMA!<br />
Sandman - ein Comic für Intelektuelle<br />
Gezeichnete Geschichten<br />
<strong>Der</strong> <strong>Löwe</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Maus</strong> (Comic)<br />
Sammelfieber<br />
Das musst du mal gemacht haben<br />
Filmkritik: Citizen Kane<br />
Psychotest: Rst: Welches Welch c<br />
hu r en<br />
hes Tier schlummert c lummmert<br />
in inidi<br />
dir?/Sudoku k?/Sudok ku k<br />
<strong>Der</strong> So<strong>und</strong>track ndtrack c meines mmeines<br />
Lebens<br />
Auswertung Psychotest/Sudoku<br />
P h t t/bsch<br />
d k<br />
Vollgas Episode 1<br />
Impressum<br />
3<br />
4<br />
5<br />
7<br />
10<br />
14<br />
19<br />
24<br />
26<br />
28<br />
31<br />
36<br />
40<br />
43<br />
46<br />
49<br />
52<br />
54<br />
57<br />
60<br />
64<br />
67<br />
69<br />
71<br />
74<br />
75<br />
77<br />
79<br />
82<br />
83<br />
85<br />
90
Die Renaissance<br />
(= <strong>die</strong> Wiedergeburt)<br />
Ist man schon mal beim Thema<br />
„Wandel/Veränderung“, darf natürlich<br />
auch der Bezug zur Geschichte<br />
nicht fehlen. Keine Epoche verkörpert<br />
den großen geistigen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />
Wandel in Europa so<br />
wie<strong>die</strong>EpochederRenaissanceim<br />
15. <strong>und</strong> 16. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />
Sie markiert den Umbruch vom Mittelalter<br />
zur Neuzeit <strong>und</strong> wurde von<br />
geschichtlichen Ereignissen, wie<br />
der Entdeckung Amerikas <strong>und</strong> der<br />
Reformation der katholischen Kirche,<br />
beeinflusst. Die Renaissance<br />
steht für <strong>die</strong> Entdeckung der Welt<br />
<strong>und</strong> des Menschen sowie für <strong>die</strong> wieder<br />
aufgegriffene Literatur, Kunst<br />
<strong>und</strong> Wissenschaft der Antike, <strong>die</strong><br />
sich zu <strong>die</strong>ser Zeit zu einem intellektuellen<br />
Maßstab entwickelten.<br />
<strong>Der</strong> Wandlungsprozess der Renaissance<br />
erfasste auch <strong>die</strong> Kultur,<br />
Moral, Religion, Politik, Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft, wodurch<br />
sich ein komplett neues, kulturelles<br />
Selbstbewusstsein ergab.<br />
Die Kunst der Renaissance:<br />
Betrachtet man <strong>die</strong> Malerei des Mittelalters<br />
ist es auffallend, dass auf<br />
den Leinwänden, wenn überhaupt,<br />
nur ernste Gesichtszüge zu erkennen<br />
sind <strong>und</strong> <strong>die</strong> Gesichter <strong>und</strong> Körper<br />
der Menschen lediglich<br />
Bei Michelangelos Meisterwerk<br />
„David“ wird <strong>die</strong> Nähe zur Antike sehr<br />
deutlich. Merkmale sind <strong>die</strong> Nacktheit<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> wirklichkeitsgetreuen<br />
Proportionen der Skulpturen.<br />
5
schemenhaft erscheinen.<br />
Ganz anders Gemälde aus der Renaissance,<br />
<strong>die</strong> vor allem wegen ihrer<br />
genauen Darstellungen der<br />
Gesichtszüge <strong>und</strong> Körperteile <strong>und</strong><br />
der verschiedenen Emotionen bestechen.<br />
Ein zeitgenössischer Maler <strong>und</strong> Architekt<br />
aus Florenz, Giorgio Vasari,<br />
sprach als erster von der Wiedergeburt<br />
der Kunst.<br />
6<br />
Wichtige Maler der Renaissance:<br />
Donnatello, Sandro Botticelli, da<br />
Vinci, Raffael, Michelangelo<br />
Das wohl<br />
bekannteste (<strong>und</strong><br />
zudem ein sehr<br />
typisches)<br />
Gemälde der<br />
Renaissance ist<br />
wahrscheinlich<br />
<strong>die</strong> „Mona Lisa“<br />
von Leonardo da<br />
Vinci<br />
Selbst das von Sandro Botticelli geschaffene Meisterwerk „Die Geburt der Venus“ lässt<br />
sich, zumindest etwas verfremdet, auch in unserer Schule wiederfinden.<br />
Valentina Schuster
Schulumbau<br />
Wie verändert sich das CLG?<br />
Schon seit 10 Jahren spricht man von einer Sanierung oder<br />
Erweiterung unserer Schule. Was bisher nur geplant <strong>und</strong><br />
letztendlich doch verworfen wurde, könnte nun endlich<br />
Wirklichkeit werden. CARL hat für euch einmal nachgeforscht,<br />
wie es um <strong>die</strong> Verwandlung unserer Schule steht.<br />
Eines steht fest: das <strong>Carl</strong>-<strong>Laemmle</strong>-<strong>Gymnasium</strong><br />
hat zu wenige Räume!<br />
Vor allem <strong>die</strong><br />
naturwissenschaftlichen Fachräume<br />
sind Mangewahre. Außerdem<br />
werden voraussichtlich in Zukunft<br />
mehr Schüler auf das <strong>Gymnasium</strong><br />
gehen, so dass es fünf Klassen pro<br />
Stufe geben wird. Wenn das CLG<br />
dann auch noch eine Ganztagsschule<br />
werden soll, reichen <strong>die</strong> eh<br />
schon knappen Räume wirklich<br />
nicht mehr aus.<br />
Ursprünglich war geplant, den<br />
Südtrakt zu renovieren <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Physikräume in den Nordtrakt zu<br />
verlegen. Die Pläne scheiterten jedoch,<br />
da der Boden im Nordtrakt<br />
uneben ist. Dazu muss man wissen,<br />
dass unsere Schule auf Moorland<br />
gebaut wurde. Die großen<br />
Stützpfeiler, <strong>die</strong> man auch im Atrium<br />
sehen kann, stützen den Bau.<br />
Allerdings wurde der Boden<br />
schwimmend verlegt, das heißt, er<br />
liegt nur auf dem Moorboden auf<br />
<strong>und</strong> ist nirgendwo befestigt. Darum<br />
sinkt er langsam ab. Als irgendwann<br />
<strong>die</strong> Idee aufkam,<br />
einfach eine zusätzliche Bodenschicht<br />
zu verlegen um <strong>die</strong> Unebenheiten<br />
auszugleichen, wurde<br />
das Problem nur noch größer gemacht:<br />
Durch das zusätzliche Gewicht<br />
sinkt der Boden noch mehr<br />
ab!<br />
Im Jahr 2006 wurde schließlich<br />
7
eschlossen, dass ein gemeinsamer<br />
Anbau für <strong>die</strong> Realschule <strong>und</strong><br />
das <strong>Gymnasium</strong> gebaut werden<br />
soll. Also wurde ein „Flächenlayout“,<br />
ein ungenauer Gr<strong>und</strong>riss des<br />
Neubaus, erstellt, der später von einem<br />
Architekten genauer ausgearbeitet<br />
werden sollte. Damit war es<br />
möglich einen Schulbauantrag an<br />
das Land zu stellen. Von der Antragstellung<br />
bis zur Genehmigung<br />
dauerte es drei Jahre, Mitte März<br />
<strong>die</strong>ses Jahres wurde der Bauantrag<br />
schließlich genehmigt, doch<br />
damit ist noch lange nichts sicher.<br />
Nun muss noch <strong>die</strong> Finanzierung<br />
geplant werden. Bis Juni wird<br />
vom Regierungspräsidium entschieden,<br />
welche Schulen <strong>die</strong> Baugelder<br />
bekommen. Wenn alles<br />
klappt, dann könnte es sein, dass<br />
der Bau am <strong>Carl</strong>-<strong>Laemmle</strong>-<strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>und</strong> der Friedrich-Adler-Realschule<br />
schon im Winter beginnen<br />
kann.<br />
Doch was würde sich für <strong>die</strong> Schüler<br />
ändern? Momentan stehen uns<br />
ca. 30 Klassenzimmer sowie <strong>die</strong><br />
Fachräume zur Verfügung. Durch<br />
<strong>die</strong> Erweiterung unserer Schule<br />
würde sich <strong>die</strong> Anzahl der Klassenzimmer<br />
auf 40 erhöhen, dazu<br />
kämen zwei Musik-, vier Biologie-<br />
, drei Physik-, vier Chemie- <strong>und</strong><br />
8<br />
drei Kunsträume.<br />
<strong>Der</strong> Neubau würde dort gebaut,<br />
wo sich im Moment noch der<br />
Parkplatz befindet <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Gymnasium</strong>sstraße<br />
verläuft. Die Parkplätze<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Straßen würden<br />
natürlich umgelegt.<br />
Eine direkte überdachte Verbindung<br />
zu dem neuen Gebäude wird<br />
es nicht geben, was aber zu verkraften<br />
ist, wenn man <strong>die</strong> tollen<br />
neuen Räume bedenkt. Das Erdgeschoss,<br />
in welchem <strong>die</strong> Ganztagesräume<br />
ihren Platz finden werden,<br />
ist in zwei Hälften geteilt. Die eine<br />
Hälfte wird von der Realschule<br />
benutzt <strong>und</strong> <strong>die</strong> andere steht dem<br />
<strong>Gymnasium</strong> zu. In der Mitte der<br />
beiden Abteile befindet sich eine<br />
Mediothek, <strong>die</strong> gemeinsam genutzt<br />
wird. Außerdem gibt es verschiedene<br />
Gruppenräume, einen<br />
Ruheraum für Stillarbeit, ein Lehrerzimmer,<br />
ein Tagescafé <strong>und</strong><br />
einen Werkraum für das Fach<br />
NWT, das es seit der Einführung<br />
desG8gibt.<br />
Im ersten Stock sind weitere Klassenzimmer<br />
untergebracht, <strong>die</strong> ausschließlich<br />
vom CLG genutzt<br />
werden. Dafür steht der zweite<br />
Stock allein der Realschule zu.<br />
Die ganze Organisation <strong>und</strong> Planung<br />
für den Bau wird von einem
Lehregremium in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt ausgearbeitet.<br />
Herr Weithmann, Frau<br />
Bender, Herr Gerke <strong>und</strong> Frau Ray<br />
nehmen an den Sitzungen mit der<br />
Stadt teil <strong>und</strong> vertreten unsere<br />
Schule. Die Realschule wird von<br />
der Rektorin Frau Pop vertreten.<br />
Die einzelnen Fachschaftslehrer<br />
werden auch mit einbezogen, damit<br />
man Bescheid weiß, was alles<br />
genaubenötigtwird.<br />
Wir können also gespannt sein, ob<br />
wir <strong>die</strong> Finanzierungsgelder bekommen<br />
<strong>und</strong> ob der Bau wirklich<br />
schon <strong>die</strong>sen Winter beginnen<br />
kann. Fällig ist <strong>die</strong> Erweiterung<br />
der Schule jedenfalls schon lange,<br />
denn auch <strong>die</strong> Vorbereitungsräume<br />
platzen aus allen Nähten, <strong>und</strong><br />
eine Mediothek wird sowieso<br />
schon lange sehnsüchtig von den<br />
Schülern erwartet!<br />
Vielen Dank an Herrn Gerke<br />
für <strong>die</strong> Informationen!<br />
Anja Vigenschow<br />
<strong>Laupheim</strong>er<br />
SchokoLaden<br />
Moosmayer<br />
Conditorei · Confiserie<br />
At the beginning there<br />
was a word.<br />
And the word was chocolate.<br />
And it was good.<br />
Schokolade des Monats:<br />
Trinidad<br />
9
Wie sieht der Traummann schmachtender<br />
Teenies aus? Wie Brad Pitt,<br />
nurjünger?Nixda.<strong>Der</strong>vermeintliche<br />
Prachtkerl ist leichenblass, buchstäblich<br />
eiskalt <strong>und</strong> steht auf Blut<br />
zum Frühstück. Seit geraumer Zeit<br />
erobert Vampir Edward Cullen<br />
auch deutsche Mädchenherzen. Ein<br />
Blick auf <strong>die</strong> Verkaufszahlen verrät:<br />
Sie sind nicht allein. Über eine Million<br />
Bände der Vampir-Saga "Twilight<br />
– Bis(s) zum Morgengrauen"<br />
wurden in Deutschland bereits gekauft,<br />
in den Bestsellerlisten stehen<br />
<strong>die</strong> Bücher von Stephenie Meyer<br />
seit Monaten auf den ersten Plätzen.<br />
Und <strong>die</strong> Verfilmung des ersten<br />
Bandes feiert Triumphe.<br />
Die Story: Isabella (Bella) Swan<br />
zieht in das verregnete Örtchen<br />
Forks <strong>und</strong> verliebt sich an der neuen<br />
Schule in ihren Mitschüler Edward<br />
Cullen. Edward ist mysteriös<br />
<strong>und</strong> magisch anziehend, ein galanter<br />
Beschützer ist er auch. Furchtlos<br />
10<br />
DIE TWILIGHT-MANIE<br />
Wovon Mädchen träumen<br />
Während <strong>die</strong> Mütter von Karriere reden, träumen ihre Töchter<br />
davon, jungfräulich in <strong>die</strong> Ehe zu gehen – um sich dann umso<br />
wonniglicher dem finalen Vampir-Biss hinzugeben.<br />
rettet er Bella, als sie beinahe von<br />
einem Auto zerquetscht wird. Doch<br />
der Traumjunge hat eine dunkle<br />
Seite: Er dürstet nach Bellas Blut.<br />
Dennoch würde Vampir Edward<br />
seiner Liebsten niemals ein Leid antun.<br />
Zumindest nicht in den ersten<br />
drei der insgesamt vier Bände.
Im vierten Band aber heiratet Bella<br />
ihren Edward – von da an wird es<br />
schmerzhaft. Für sie. Meyer erzählt,<br />
wie der frischgebackene Ehemann<br />
Bella mit Gewalt zu seiner Frau<br />
macht, so dass ihr Körper am nächsten<br />
Morgen regelrecht ramponiert<br />
wirkt. Und was macht <strong>die</strong> frischgebackene<br />
Ehefrau? Sie will <strong>die</strong> blauen<br />
Flecken abdecken, damit ihr Ehemann<br />
kein schlechtes Gewissen bekommt.<br />
Jugendliche Fans der Vampir-Bücher<br />
halten das für Leidenschaft.<br />
Seit der Neuen Frauenbewegung in<br />
den 1970er Jahren wehren sich Frauen<br />
gegen <strong>die</strong> traditionelle Verquickung<br />
von Lust <strong>und</strong> Gewalt.<br />
Gewaltfreier Sex war angesagt. Fallen<br />
ihre Enkelinnen jetzt wieder auf<br />
<strong>die</strong> Saga vom lustvollen weiblichen<br />
Masochismus rein?<br />
Dabei fängt <strong>die</strong> Geschichte harmlos<br />
<strong>und</strong> schön an. Meyer vermittelt in<br />
den ersten drei Bänden <strong>die</strong> Botschaft:<br />
Abstinenz kann sexy sein,<br />
körperliche Nähe auch ohne Sex genossen<br />
werden. Doch <strong>die</strong> Anziehung<br />
zwischen Bella <strong>und</strong> Edward<br />
ist stets von dem unterschwelligen<br />
Gefühl der Todesgefahr begleitet. Todesgefahr<br />
für sie. Denn der süße Geruch<br />
von Bellas Blut ist eine<br />
ständige Versuchung für den Vampir.<br />
Edward – Retter <strong>und</strong> potenzieller<br />
Täter in einer Person. Bellas<br />
bloße Anwesenheit wird zu einer<br />
unaufhörlichen Herausforderung<br />
für Edwards Selbstkontrolle. Nach<br />
dem ersten Kuss verkündet Edward<br />
stolz, er habe dem Verlangen, ihr<br />
das Leben auszusaugen, widerstehen<br />
können. Bella dagegen haucht,<br />
sie könne Edwards Küssen <strong>und</strong> seiner<br />
Nähe nicht widerstehen.<br />
Welche Schlüsse werden heranwachsende<br />
Leserinnen aus dem<br />
Verhalten ihres Idols Bella ziehen?<br />
Dass Mädchen ihren Beziehungen<br />
auch in der Liebe <strong>die</strong> Oberhand lassen<br />
sollten, weil <strong>die</strong>se anscheinend<br />
wissen, welches Tempo gut <strong>und</strong><br />
recht für beide ist? Oder werden sie<br />
annehmen, dass sie binnen eines<br />
Kusses jedwede Selbstkontrolle verlieren<br />
könnten bzw. sollten? Oder<br />
sollen sie Bellas Unterwürfigkeit gegenüber<br />
Edward nachahmen?<br />
Schließlich kriegt <strong>die</strong> Traum-Heldin<br />
dank <strong>die</strong>ses Verhaltens den<br />
coolsten aller Jungs ab.<br />
Das traditionelle Geschlechterbild<br />
in Meyers Büchern ist auf den Glauben<br />
der 35-jährigen Mormonin zurückzuführen.<br />
Für Mormonen ist es<br />
11
"Gottes Gebot, dass <strong>die</strong> heilige Fortpflanzungskraft<br />
nur zwischen einem<br />
Mann <strong>und</strong> einer Frau<br />
angewandt werden darf, <strong>die</strong> rechtmäßig<br />
miteinnander verheiratet<br />
sind". Und der Vater soll "in Liebe<br />
<strong>und</strong> Rechtschaffenheit über <strong>die</strong> Familie<br />
präsi<strong>die</strong>ren, <strong>die</strong> Mutter ist in<br />
erster Linie für das Umsorgen <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Erziehung der Kinder zuständig".<br />
Die gläubige Autorin hat dennoch<br />
in zahlreichen Interviews beteuert,<br />
sie verfolge keinerlei pädagogische<br />
Ziele beim Schreiben der Vampirsaga:<br />
"Mir geht es nie um Botschaften.<br />
Ich schreibe einfach, was mich<br />
unterhält.” (Time Magazine). Doch<br />
für ihre jungen Fans ist <strong>die</strong> Geschichte<br />
mehr als bloße Unterhaltung. Eine<br />
der vielen Leserinnen schrieb an<br />
Meyer: "Liebe Stephenie, ich bin 14<br />
Jahre alt <strong>und</strong> würde alles dafür geben,<br />
<strong>die</strong> w<strong>und</strong>erschöne Bella sein<br />
zu dürfen. Ich liebe Edward <strong>und</strong> habe<br />
natürlich alle vier Bände gelesen.<br />
12<br />
Ich war auch bei der Mitternachtspremiere<br />
des ersten Twilight-<br />
Teils im Kino <strong>und</strong> bin am nächsten<br />
Tag gleich wieder in den Film gegangen.”<br />
Für <strong>die</strong> Fans ist <strong>die</strong> Vampir-Saga<br />
mehr als Fantasterei <strong>und</strong><br />
Unterhaltung. Sie kann ihr Bewusstsein<br />
<strong>und</strong> Sehnen prägen.<br />
Doch <strong>die</strong> Traumfigur Bella zahlt für<br />
das vermeintliche Glück mit dem<br />
Traummann einen hohen Preis. Als<br />
Bella schwanger wird, kann sie nur<br />
Mutter werden, wenn sie ihr Menschenleben<br />
aufgibt <strong>und</strong> sich von Edward<br />
zum Vampir beißen lässt. Es<br />
folgt ein Leben als Vampir-Hausfrau:<br />
Bella hat keine Interessen <strong>und</strong><br />
keinen Beruf, ihr Leben dreht sich<br />
ausschließlich um Edward.<br />
Nicht nur junge Leserinnen teilen<br />
weltweit Bellas Neigungen. Auch gestandene<br />
Journalisten, wie <strong>die</strong> vom<br />
Newsweek-Magazine, finden, Meyer<br />
habe "den normalen Mann von
nebenan für H<strong>und</strong>erte von Frauen<br />
langweilig gemacht". Dabei malt<br />
der spannende Edward sich am<br />
liebsten aus, wie es wohl wäre, Bella<br />
zu töten, während er sie beim<br />
Schlafen beobachtet. Seine finsteren<br />
Gedanken teilt er den weiblichen<br />
Leserinnen in "Midnight Sun"<br />
mit, Meyers Nacherzählung von<br />
"Bis(s) zum Morgengrauen", <strong>die</strong>smal<br />
aus Edwards Perspektive.<br />
Zu Edwards Neigung zur Brutalität<br />
gesellt sich sein Verlangen, zu dominieren<br />
<strong>und</strong> zu kontrollieren. Seine<br />
Entschuldigung: Er ist ein Vampir.<br />
Und spätestens seit "Dracula" wissen<br />
wir – mit Eckzähnen geht man<br />
nicht hausieren, der Blutdurst muss<br />
geheim gehalten werden.<br />
Das Alarmierende dabei: Bellas<br />
Lovestory mit Edward scheint den<br />
Nerv der heranwachsenden Generation<br />
getroffen zu haben. Meyers Saga<br />
von der Vampirliebe wird gerne<br />
in einem Atemzug mit Zauberlehrling<br />
Harry Potter genannt. Und Millionen<br />
amerikanischer Eltern sind<br />
der Mormonin aus den Südstaaten<br />
auch noch dankbar. So schrieb eine<br />
Mutter aus Colorado auf einer Stephenie-Meyer-Fanseite:<br />
"Ich hatte<br />
<strong>die</strong> Hoffnung aufgegeben, dass mei-<br />
ne Töchter sich je für Bücher begeistern<br />
könnten, wie ich es in<br />
ihrem Alter getan habe. Aber Stephenies<br />
Bücher haben einen Lese-<br />
Eifer in meinen Mädchen geweckt,<br />
den ich nie für möglich gehalten<br />
hätte! Danke, danke, danke Stephenie!"<br />
Die zwielichtige Twilight-Saga ist<br />
bei den jungen Mädchen also längst<br />
zur Twilight-Manie geworden. Millionen<br />
Mädchen träumen davon,<br />
jungfräulich in <strong>die</strong> Ehe zu gehen<br />
<strong>und</strong> sich anschließend für ihren<br />
Mann aufzuopfern. Etwas beunruhigend<br />
ist das schon.<br />
Anna Gielas, EMMA 3/2009<br />
13
Verwandlungskünstler Mensch<br />
Bei Begriffen wie „Verwandlung“ oder „Metamorphose“ denken<br />
wir an Zauberer <strong>und</strong> Raupen, <strong>die</strong> zu Schmetterlingen werden.<br />
Typisch Mensch, denn <strong>die</strong> Dinge, <strong>die</strong> direkt vor seiner<br />
Nase liegen, vermag er nicht zu erkennen.<br />
Verwandlungskünstler Mensch: In unserem Leben durchlaufen<br />
wir mehrere Sta<strong>die</strong>n der Metamorphose, mal treten wir als<br />
schillernde Persönlichkeiten, mal als zutiefst betrübte Mauerblümchen<br />
auf.<br />
Die Verwandlung beginnt schon vor<br />
unserer Geburt. „Spermium + Eizelle<br />
= Kind“, das wird uns schon so<br />
früh wie möglich, spätestens aber im<br />
Aufklärungsunterricht, eingetrichtert.<br />
Bei so viel Sachlichkeit <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
mag der ein oder andere<br />
vielleicht das W<strong>und</strong>er,<br />
das sich dahinter verbirgt,<br />
kaum erkennen.<br />
Äußerst schockierend,<br />
ist doch <strong>die</strong> Entstehung<br />
neuen Lebens<br />
<strong>die</strong> größte Verwandlung<br />
seit es Lebewesen<br />
gibt. Ob göttlicher<br />
Atem oder pure Biologie, Fakt ist,<br />
dass aus einem ca. 0,06 mm langem<br />
Spermatozoon <strong>und</strong> einer Eizelle mit<br />
dem Durchmesser von ca. 0,13 mm<br />
ein süßes, kleines Baby entsteht.<br />
Und kaum haben wir dann das Licht<br />
der Welt erblickt, vollziehen wir eine<br />
14<br />
Kette von Verwandlungen, fast<br />
schon so flüssig, dass es einem im<br />
ersten Moment kaum auffallen mag.<br />
Wir werden größer, beginnen zu gehen<br />
<strong>und</strong> sprechen <strong>und</strong> werden erwachsen,<br />
bis wir letztendlich wieder<br />
in uns zusammenfallen <strong>und</strong> altern.<br />
Mehr als nur einmal<br />
werden wir von älteren<br />
Verwandten in <strong>die</strong> Wange<br />
gezwickt werden mit<br />
den Worten: „Du bist<br />
aber wieder groß geworden“,<br />
<strong>und</strong> vielleicht<br />
noch: „Wie läuft’s in<br />
der Schule?“. Unser<br />
ganzes Leben lang verwandeln wir<br />
uns sowohl optisch als auch charakterlich<br />
<strong>und</strong> das ist auch gut so.<br />
Was unser Leben bestimmt, das<br />
sind Ereignisse <strong>und</strong> <strong>die</strong> daraus resultierenden<br />
Erfahrungen. <strong>Der</strong> Mensch
kann noch so passiv leben, den Erfahrungen<br />
kann er nicht entkommen.<br />
Auch vor deren Auswirkungen kann<br />
er nicht flüchten, denn Erfahrungen<br />
prägen uns <strong>und</strong> tragen zu einem<br />
großen Teil zu unserer persönlichen<br />
Entwicklung bei. Zusammen mit unserer<br />
Erziehung machen Erfahrungen<br />
uns zu den Menschen, <strong>die</strong> wir<br />
sind. Aber auf keinen Fall unabänderlich!<br />
Erfahrungen machen wir bei unserer<br />
Geburt, beim Sterben <strong>und</strong><br />
während der ganzen Zeit, <strong>die</strong> dazwischen<br />
liegt. Folglich verändern <strong>und</strong><br />
verwandeln wir uns ein Leben lang.<br />
Schicksalsschläge, Krankheit, Tod –<br />
es müssen nicht immer nur <strong>die</strong><br />
großen Dinge sein, <strong>die</strong> uns zu schaffen<br />
machen <strong>und</strong> zu denken geben.<br />
Kleine <strong>und</strong> größere Enttäuschungen<br />
bewirken etwas in uns, lösen aber<br />
auch einen Lerneffekt aus. Neue Einstellungen<br />
in Bezug auf <strong>die</strong> unterschiedlichsten<br />
Dinge <strong>und</strong><br />
Lebensbereiche können eine Menge<br />
in unserem zukünftigen Handeln<br />
<strong>und</strong> somit auch in unserer Persönlichkeit<br />
ausmachen.<br />
<strong>Der</strong> Mensch verändert sich auch,<br />
um sich veränderten Bedingungen<br />
anzupassen. Ein Extrembeispiel finden<br />
wir in dem Millionär, der pleite<br />
geht <strong>und</strong> nun aufs Sparen angewiesen<br />
ist. In seiner neuen Situation ent-<br />
deckt er den wahren Wert des<br />
Geldes <strong>und</strong> findet eventuell eine<br />
neue Definition von Glück. Neue Situation<br />
– neuer Charakter. Dies<br />
macht uns über den Verwandlungskünstler<br />
hinaus zu einem Überlebenskünstler.<br />
Eine besondere Zeit in unserem Leben<br />
möchte ich hier in aller Kürze<br />
einmal besonders erwähnen. Sie ist<br />
quasi ein Synonym für „Veränderung“<br />
– <strong>die</strong> Pubertät. Ja, ich weiß, einige<br />
unter euch möchten das Wort<br />
am liebsten in <strong>die</strong> Liste der ausgestorbenen<br />
Worte verbannen. Das<br />
ewige „Das liegt wohl an der Pubertät“–<br />
Geschwafel unserer Eltern<br />
geht auch mir gehörig auf <strong>die</strong> Nerven<br />
<strong>und</strong> das, wo alles, was wir von<br />
unseren engsten Verwandten erwarten,<br />
lediglich etwas Verständnis ist.<br />
Ja, wir wollen verstanden werden<br />
<strong>und</strong> das, während unsere Laune pro<br />
Tag um <strong>die</strong> zwanzig Mal schwankt<br />
<strong>und</strong> wir unsere Meinung so oft ändern,<br />
wie wir unsere Unterwäsche<br />
wechseln – oder <strong>die</strong>s zumindest sollten.<br />
<strong>Der</strong> Stimmbruch verschafft sich zunehmend<br />
Gehör, <strong>die</strong> Brüste wachsen<br />
<strong>und</strong> es sprießen Haare an<br />
Stellen, an denen vorher noch keine<br />
waren. Das alles sind Dinge, <strong>die</strong> wir<br />
15
im Biologieunterricht über <strong>die</strong> Pubertät<br />
lernen <strong>und</strong> – leider Gottes, oder<br />
vielleicht doch Gott sei dank – am eigenem<br />
Leibe erfahren. Doch <strong>die</strong>se<br />
Dinge machen bei weitem nicht das<br />
Wichtigste <strong>die</strong>ser turbulenten Lebensjahre<br />
aus.<br />
Die Eltern sind doof <strong>und</strong> der neue<br />
Fre<strong>und</strong> ist der Beste. Neben dem der<br />
ersten Liebe, Zickenzoff <strong>und</strong> Balzgehabe<br />
gewinnen Me<strong>die</strong>n <strong>und</strong> unser<br />
Umfeld einen immer größeren Einfluss<br />
auf unsere Meinungs- <strong>und</strong> Persönlichkeitsbildung,<br />
während <strong>die</strong><br />
Eltern dabei – so schwer es ihnen dabei<br />
ergehen mag – immer weniger<br />
zu sagen haben. Beinahe wöchentlich<br />
erfinden wir uns als Personen, inklusive<br />
unserem Geschmack <strong>und</strong><br />
unserer Meinung, neu: Vom Hip<br />
Hopper zum Gothic <strong>und</strong> wieder zurück.<br />
Zum Glück pendelt sich alles nach<br />
ein paar Jahren wieder ein <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Hormonschübe lassen zusammen<br />
mit dem starken Wechselbad der Gefühle<br />
nach. Doch einen großen Teil<br />
der in der Pubertät gemachten Erfahrungen<br />
werden wir nie vergessen<br />
<strong>und</strong> nehmen sie mit in unser neues<br />
Leben als erwachsene Menschen.<br />
Und so gehen wir weiter unseren<br />
Weg durch das Leben <strong>und</strong> unsere<br />
16<br />
Verwandlung macht sich spätestens<br />
dann bemerkbar, wenn unsere Haare<br />
ergrauen <strong>und</strong> sich das ein oder<br />
andere Fältchen in unseren Gesichtern<br />
abzeichnet. Vielleicht legt sich<br />
dann ein Hauch von Melancholie<br />
auf uns herab <strong>und</strong> zum ersten Mal<br />
blicken wir bewusst auf unser Leben<br />
zurück <strong>und</strong> erkennen, was wir einst<br />
waren <strong>und</strong> nun sind.<br />
Richtig ist es, an das Alter mit einem<br />
gewissen Stolz heranzugehen. H<strong>und</strong>erte<br />
Erfahrungen haben wir gesammelt,<br />
mindestens genauso oft haben<br />
wir uns verändert <strong>und</strong> gewandelt<br />
<strong>und</strong> all das, um jetzt, mit schneeweißem<br />
Haar <strong>und</strong> runzligem Gesicht,<br />
in den Spiegel zu sehen <strong>und</strong> zu<br />
erkennen, dass wir uns endlich<br />
selbst gef<strong>und</strong>en haben. Man kann es<br />
auch ganz einfach in den Worten<br />
des Schriftstellers, Philosophen <strong>und</strong><br />
Wissenschaftlers Albert Schweizer<br />
ausdrücken: „Mit zwanzig Jahren<br />
hat jeder das Gesicht, das Gott ihm<br />
gegeben hat, mit vierzig das Gesicht,<br />
das ihm das Leben gegeben hat, <strong>und</strong><br />
mit sechzig das Gesicht, das er ver<strong>die</strong>nt.“<br />
Kleinen Schwankungen werden<br />
wir immer ausgeliefert sein,<br />
doch <strong>die</strong> Konstanten, <strong>die</strong> wir in all<br />
der Zeit gesetzt haben, steigen in ihrer<br />
Anzahl <strong>und</strong> Wichtigkeit.
Die Verwandlungen werden uns nie<br />
ganz verlassen. Nein, sie werden uns<br />
auf unserem Lebensweg als treue Begleiter<br />
zur Seite stehen. Leben bedeutet<br />
Veränderung. Oder sollte man es<br />
eher anders herum formulieren?<br />
Wir leben um zu verändern, sowohl<br />
uns selbst, als auch <strong>die</strong> Welt. Vergänglichkeit<br />
muss keineswegs traurig<br />
sein, denn sie bringt nicht nur<br />
ein Ende, sondern auch einen Anfang<br />
mit sich. Zwar bedeutet Veränderung<br />
<strong>und</strong> Verwandlung, alte<br />
Liebschaften <strong>und</strong> gute Fre<strong>und</strong>schaf-<br />
Fotos von Bobby Anders (http://irooke.deviantart.com/)<br />
ten hinter sich zu lassen, denn mit<br />
uns selbst verändern sich auch unser<br />
Umfeld <strong>und</strong> unsere Beziehungen,<br />
doch am Ende werden wir<br />
sehen, dass sich alles zu einem<br />
großen Ganzen fügt. Dann erkennen<br />
wir den roten Faden unserer Verwandlung,<br />
der sich durch unser gesamtes<br />
Leben zieht, <strong>und</strong> vielleicht<br />
sind wir schließlich froh, dass er so<br />
<strong>und</strong> nicht anders verlaufen ist.<br />
Sandra Burkhardt<br />
17
18<br />
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Himmlische Versprechen <strong>und</strong><br />
höllisches Erwachen?<br />
Da das Thema <strong>die</strong>ser Ausgabe Wandel ist, hat CARL sich gefragt,<br />
ob es Orte oder Situationen gibt, in denen Menschen<br />
„umgewandelt“ werden. Nach einigem Herumgrübeln kam er<br />
dabei auf <strong>die</strong> Idee, dass manche Menschen in einer Kirche, Sekte<br />
bzw. Freikirche ganz schön umgewandelt werden.<br />
Aber bevor man überlegt, warum manche Menschen dort eine<br />
Wandlung durchleben, sollte man sich vielleicht der Frage zuwenden,<br />
worin überhaupt der Unterschied zwischen <strong>die</strong>sen<br />
Glaubensgemeinschaften besteht.<br />
Bei seiner Recherche musste CARL herausfinden, dass es gar<br />
nicht so einfach ist, den Unterschied zwischen den dreien herauszuarbeiten.<br />
Dies zeigt schon <strong>die</strong> Tatsache, dass das Christentum<br />
(also auch <strong>die</strong> “normale“ Kirche) in seinen Wurzeln<br />
eine Sekte war, <strong>die</strong> aus dem Judentum hervorging. Doch hier<br />
sind trotzdem ein paar Fakten, mit denen es nicht mehr allzu<br />
schwer fallen dürfte, <strong>die</strong> drei zu unterscheiden:<br />
Die Sekte, eine Abspaltung der<br />
großen Kirchen:<br />
Sekten sind nicht nur im Christentum<br />
vorhanden, sondern es gibt sie<br />
in jeder Religion. Die Merkmale,<br />
<strong>die</strong> Sekten von anderen Glaubensgemeinschaften<br />
unterscheiden, sind:<br />
- sie sagen von sich, dass sie <strong>die</strong> einzig<br />
„wahre“ Religion lehren,<br />
-SektenfassendenInhaltihrerjeweiligen<br />
heiligen Bücher wörtlich<br />
auf, sie lassen also keinen Raum<br />
für Interpretation<br />
- Sie behaupten, dass nur <strong>die</strong> Sektenmitglieder<br />
ihrer Sekte <strong>und</strong> natürlich<br />
<strong>die</strong> „Chefs“ ihrer Sekte das<br />
richtige Verständnis für <strong>die</strong> heiligen<br />
Bücher hätten.<br />
- Am Wort Gottes, das z.B. in der<br />
Bibel steht, so sagen sie „darf man<br />
auf keinen Fall zweifeln.“<br />
- Sektenmitglieder sind der Meinung,<br />
dass das „Böse“ von allen<br />
Menschen außer von den Angehörigen<br />
ihrer Sekte Macht ergriffen<br />
hat.<br />
19
-InderRegelisolierensich<strong>die</strong>Sekten,<br />
indem sie ausschließlich den<br />
Umgang mit Angehörigen ihrer Sekte<br />
pflegen.<br />
Bei einigen Sekten wird zudem<br />
noch das ganze Hab <strong>und</strong> Gut, das<br />
<strong>die</strong> Mitglieder besitzen, der Sekte<br />
bzw. den „Führern“ der Sekte übergeben.<br />
Damit wurden einige von ihnen<br />
schon reich, wie zum Beispiel<br />
der Führer der Sekte „F<strong>und</strong>amentalistische<br />
Kirche Jesu Christi der<br />
Heiligen Letzten Tage (FLDS)“.<br />
Sein Name war Warren Steed Jeffs<br />
<strong>und</strong> bei seiner Verhaftung (2006)<br />
betrug der Wert seines Vermögens<br />
110 Millionen Dollar.<br />
Durch <strong>die</strong> selbst gewählte Isolation<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> etwas andere Überzeugung<br />
der Sektenmitglieder wirken sie<br />
auf Menschen, <strong>die</strong> nichts mit Sekten<br />
zu tun haben, oftmals eher seltsam.<br />
Darum verlor der Ausdruck<br />
Sekte mit der Zeit seinen neutralen<br />
Charakter <strong>und</strong> wurde eher ins Negative<br />
gezogen. Deshalb werden Sekten<br />
in der modernen<br />
Religionswissenschaft <strong>und</strong> in der<br />
Rechtswissenschaft heute „religiöse<br />
Sondergemeinschaft“, „neureligiöse<br />
Gemeinschaft“ oder „neue<br />
religiöse Bewegung” genannt.<br />
20<br />
Merkmale der Freikirche<br />
Ursprünglich war eine „Freikirche“<br />
eine Kirche, <strong>die</strong> vom Staat unabhängig<br />
war. Doch da nun eine allgemeine<br />
Trennung von Kirche <strong>und</strong><br />
Staat existiert, hat der Begriff Freikirche<br />
heute verschiedene Bedeutungen.<br />
Unter anderem steht er für<br />
<strong>die</strong> freiwillige Zugehörigkeit, für<br />
<strong>die</strong> Abgrenzung einer bestimmten<br />
Kirche gegenüber Volkskirchen,<br />
für eine organisatorische Unabhängigkeit,<br />
für <strong>die</strong> Zugehörigkeit einer<br />
Minderheit oder für eine bestimmte<br />
theologische Richtung.<br />
<strong>Der</strong> Unterschied zwischen einer<br />
Freikirche <strong>und</strong> einer „normalen“<br />
(christlichen) Kirche besteht darin,<br />
dass auch Freikirchen z.B. <strong>die</strong><br />
Bibel oftmals wörtlich auslegen<br />
<strong>und</strong> ihre Mitglieder strenger kontrollieren,<br />
als <strong>die</strong>s bei den Landeskirchen<br />
der Fall ist.<br />
(Beispielsweise ist es in den meisten<br />
Freikirchen Pflicht regelmäßig<br />
den sonntäglichen Gottes<strong>die</strong>nst zu<br />
besuchen.) Außerdem finden <strong>die</strong><br />
Gottes<strong>die</strong>nste <strong>die</strong>ser Glaubensgemeinschaften<br />
meist nicht in Kirchen,<br />
sondern in<br />
Versammlungsräumen statt.<br />
Merkmale einer Kirchengemeinde<br />
bzw. der Landeskir-
che:<br />
Zwischen den evangelischen bzw.<br />
katholischen Kirchen gibt es weltweit<br />
große Unterschiede, doch hier<br />
<strong>die</strong> wichtigsten Gemeinsamkeiten:<br />
- Die Landeskirchen betreiben karitative<br />
<strong>und</strong> diakonische Einrichtungen.<br />
- Jeder kann an den Gottes<strong>die</strong>nsten<br />
<strong>und</strong> Veranstaltungen der Kirchen<br />
teilnehmen ohne ein Mitglied<br />
sein zu müssen.<br />
- Es gibt Jugendarbeit, Seniorenarbeit<br />
etc.<br />
- Alle Angebote <strong>die</strong>ser Kirchen<br />
sind freiwillig.<br />
- In Deutschland müssen alle Mitglieder<br />
der Kirche eine monatliche<br />
Kirchensteuer bezahlen.<br />
Doch bei welcher <strong>die</strong>ser drei Formen<br />
der Glaubensgemeinschaft machen<br />
<strong>die</strong> Menschen wohl <strong>die</strong> größte<br />
„Wandlung“ durch?<br />
Wahrscheinlich bei der Sekte, aber<br />
warum?<br />
Dies lässt sich am Beispiel der Sekte<br />
Scientology Church wohl ganz<br />
gut erklären. Dazu muss allerdings<br />
gesagt werden, dass <strong>die</strong>se Sekte<br />
trotz des Beinamens Church keine<br />
kirchliche Sekte ist. Scientology beschreibt<br />
sich auf seiner eigenen<br />
Website wie folgt: „Scientology ist<br />
eine Religion im wahrsten Sinne<br />
des Wortes, da sie hilft den Menschen<br />
völlige spirituelle Freiheit<br />
<strong>und</strong>Wahrheitzubringen.<br />
<strong>Der</strong> Kern der Lehre der Scientology<br />
ist: Sie sind ein unsterbliches<br />
geistiges Wesen. Ihre Fähigkeiten<br />
sind unbegrenzt, auch wenn sie gegenwärtig<br />
nicht umgesetzt werden.“<br />
Von ehemaligen Mitgliedern oder<br />
Kritikern wie Rudolf Forstmeier<br />
wird das Ziel der Sekte hingegen<br />
wie folgt beschrieben: „<strong>Der</strong><br />
Mensch wird auf ein technisches<br />
Wesen reduziert, das rein analytisch<br />
denkt <strong>und</strong> zu funktionieren<br />
hat, ohne Herz <strong>und</strong> Mitgefühl. Den<br />
reaktiven Verstand hat er bei<br />
Scientology abgelegt."<br />
Aber ganz von vorne ... Wie<br />
kommt man überhaupt zu der<br />
Gruppe Scientology?<br />
Viele der Gruppenmitglieder wurden<br />
oder werden dadurch an Bord<br />
gezogen, dass sie an einem „Persönlichkeits-Test“<br />
der Gruppe teilnehmen<br />
bzw. teilnahmen. Eine<br />
Frage aus <strong>die</strong>sem Test lautet beispielsweise:<br />
„Zeigen Sie offen Bew<strong>und</strong>erung<br />
für schöne Dinge?“<br />
Die Testperson kann nun mit „ja“,<br />
„nein“ oder „manchmal“ antworten.<br />
Kritiker behaupten, dass <strong>die</strong><br />
21
Das Scientology-Kreuz<br />
Testperson egal, mit was sie antwortet,<br />
bei der Auswertung ein negatives<br />
Selbstbild vermittelt bekommt<br />
<strong>und</strong> ihr daher zu Kursen bei Scientology<br />
geraten wird.<br />
Alles fängt damit an, dass das eventuelle<br />
neue Mitglied ein kostenpflichtiges<br />
Seminar besucht. Dort<br />
sind unter anderem Menschen anwesend,<br />
<strong>die</strong> schon der Sekte angehören<br />
(sie sollen für gute<br />
Stimmung sorgen). Davon ahnen<br />
<strong>die</strong> „Neuen“ aber nichts.<br />
22<br />
Nach <strong>die</strong>sem Seminar werden <strong>die</strong><br />
neuen Teilnehmer immer wieder<br />
angerufen, solange, bis sie dazu<br />
einwilligen zu einem Aufbaukurs<br />
zu kommen, der bis zu 35.000 Euro<br />
kosten kann!<br />
Auf den Aufbaukurs folgen immer<br />
weitere Kurse. Diese Kurse sollen<br />
den Menschen angeblich helfen ihre<br />
Möglichkeiten voll auszuschöpfen,<br />
da sie bisher angeblich nur<br />
zehn Prozent ihres Potenzials nutzen<br />
würden. In <strong>die</strong>sen Kursen wird<br />
den Teilnehmern durch Gehirnwäsche<br />
eingetrichtert, dass sie ohne<br />
<strong>die</strong> Gruppe nichts wert seien <strong>und</strong><br />
dass ein Leben außerhalb der<br />
Gruppe „gefährlich“ sei.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser massiven Gehirnwäsche<br />
ist es den meisten der Mitglieder<br />
unmöglich, aus der Sekte<br />
auszusteigen, da sie „psychisch“<br />
von der Sekte abhängig sind.<br />
Also lässt sich sagen, dass <strong>die</strong> Mitglieder<br />
eine Sekte sich verändern<br />
oder „verwandeln“, weil ihnen mit<br />
bizarren Methoden eingeredet<br />
wird, dass sie außerhalb der Gruppe<br />
nicht existieren können.<br />
Doch werden <strong>die</strong> Mitglieder einer<br />
Sekte wirklich immer einer extremen<br />
Gehirnwäsche unterzogen<br />
<strong>und</strong> wandeln sich nur deshalb?<br />
Wahrscheinlich nicht. Denn es gibt
auch Sekten, <strong>die</strong> suchenden Menschen<br />
Halt <strong>und</strong> Gemeinschaft bieten<br />
können <strong>und</strong> in denen <strong>die</strong><br />
Mitglieder ohne psychischen <strong>und</strong><br />
physischen Druck gerne bleiben.<br />
Wie Hans-Otto Wiebus in seinem<br />
Buch „Religionen, Sekten, Seelenfänger“<br />
schreibt: „Sekten sollte<br />
man nicht mit der Begründung ablehnen,<br />
dass sie andere Meinungen<br />
vertreten als der Durchschnitt unserer<br />
Bevölkerung. […] Entscheidend<br />
bleibt einzig <strong>und</strong> allein, ob <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
besteht, eine Gruppierung,<br />
in <strong>die</strong> man freiwillig eingetreten<br />
ist, auch wieder verlassen zu können.“<br />
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http://ww http://www.evang-kirchen-<br />
ww w.evang-kirchen<br />
landshut.de/christuskirche/avas/s<br />
ekte-kirche.htm<br />
„Religionen, Sekten, Seelenfä Seelenfänger“ f nger“<br />
von Hans-Otto Wiebus<br />
http://log.handakte.de/5120/sekte<br />
nfu nfuhrer-warren-jeffs-verhaftet/<br />
f hrer-warren-j - eff ffs-verhaft f et/<br />
Anika Stooß<br />
<strong>Laupheim</strong> · Mittelstraße 1 · Tel. 913030<br />
23
„Schönheit ist vergänglich, Hässlichkeit<br />
aber bleibt“. Dieser Spruch hat eine<br />
ordentliche Portion an<br />
Wahrheitsgehalt verloren, seit es <strong>die</strong><br />
Schönheitschirurgie gibt. Was als<br />
Trend in Hollywood begann, hat sich<br />
zu einem weltweiten Phänomen entwickelt,<br />
das nicht nur reichen Promis<br />
<strong>die</strong> Moneten aus der Geldbörse lockt.<br />
Schon längst hat sich auch Otto Normalverbraucher<br />
von den unglaublichen<br />
Möglichkeiten beeindrucken<br />
lassen <strong>und</strong> spart nun auf <strong>die</strong> Brustvergrößerung<br />
seiner Frau, schließlich haben<br />
davon ja beide etwas.<br />
Statt Sport zu treiben, lässt man sich<br />
das Fett jetzt kurzer Hand absaugen.<br />
Sport <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Ernährung, das<br />
war gestern, modern ist, wer sich unters<br />
Messer legt. Die Klamotten passen<br />
nicht mehr? Dem Lieblingsteil<br />
zuliebe lässt man nicht mehr <strong>die</strong> Kleidung,<br />
sondern sich selbst anpassen.<br />
Hässlich eingeschlafen <strong>und</strong> schön wieder<br />
aufgewacht, so einfach geht das<br />
heutzutage.<br />
Zwar keine Anstrengungen, aber<br />
Schmerzen nimmt man dafür gerne<br />
in Kauf. Das beste Beispiel hierfür ist<br />
24<br />
This plastic is fantastic<br />
- von den Doktoren mit den Zauberhänden<br />
<strong>die</strong> Beinverlängerung, <strong>die</strong> in den letzten<br />
Jahren immer mehr Zulauf gef<strong>und</strong>en<br />
hat. Für das Ziel, mit<br />
längeren Beinen durch das Leben zu<br />
stelzen, nehmen einige Frauen v.a. in<br />
Russland <strong>und</strong> China Höllenschmerzen<br />
auf sich. Mithilfe von Metallgestängen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> vorher gebrochenen<br />
Beine auseinander ziehen, lassen sie<br />
sich <strong>die</strong> Beine verlängern. Die großen<br />
Risiken <strong>und</strong> mögliche Komplikationen<br />
bis hin zum Rollstuhl nehmen<br />
sie dafür bewusst in Kauf.<br />
Auch abstruse Methoden wie das<br />
Entfernen von Rippen für eine engere<br />
Taille oder das Verändern von<br />
Knochen am Fuß, um höhere Highheels<br />
tragen zu können, werden tatsächlich<br />
angewandt.<br />
<strong>Der</strong> Schönheitswahn an seinem Höhepunkt.<br />
Natürlich, kein Mensch hat etwas dagegen,<br />
wenn sich Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
extreme Schönheitsmakel<br />
korrigieren lassen. Dass ein Leben<br />
ohne Elefantenohren <strong>und</strong> folglich ohne<br />
Hänseleien tatsächlich auch ein<br />
schöneres Leben sein kann, wird sich<br />
jeder vorstellen können. Die Belas-
tung durch starke Auffälligkeiten, v.a.<br />
im Kopfbereich, ist gerade für Kinder<br />
immens. <strong>Der</strong> Gedanke, sich vor den<br />
anderen verstecken zu müssen,<br />
nimmt dabei immer weiter zu <strong>und</strong><br />
kann so auch maßgeblichen Einfluss<br />
auf <strong>die</strong> weitere, soziale Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Selbsteinstellung haben. Da<br />
kann man es sich ohne schlechtes Gewissen<br />
leisten, <strong>die</strong> Ohren anlegen zu<br />
lassen oder sich <strong>die</strong>sen Riesenknorpel<br />
aus der Nase zu entfernen. Wenn<br />
dann allerdings zu der neuen Nase<br />
noch ein neues Kinn kommt, wird <strong>die</strong><br />
Sachlage schon wieder anders. Aber<br />
warum denn eigentlich nicht? Schließlich<br />
werden in der Schönheitsbranche<br />
schon richtige „Sets“ angeboten,<br />
bei denen man sich den Knorpel aus<br />
der Nase ins Kinn oder eine eklige<br />
Krampfader vom Oberschenkel in<br />
<strong>die</strong> Lippe pflanzen kann. Tatsächlich,<br />
hier wird rich-<br />
tig nachhaltig gearbeitet!<br />
Oberlidstraffung, Brustvergrößerung,<br />
dann folgt Fettabsaugen – dass<br />
Schönheits-OPs auch süchtig machen<br />
können, ist den wenigsten, <strong>die</strong><br />
jedes Jahr als Geburtstagsgeschenk<br />
an sich herumschnipseln lassen, bewusst.<br />
Die Entscheidung, ob eine Operation<br />
der Schönheit wegen nun tatsächlich<br />
ratsam <strong>und</strong> sinnvoll ist, kann man<br />
niemandem abnehmen. Ob Minderwertigkeitskomplexe<br />
tatsächlich verschwinden<br />
<strong>und</strong> Frauen sich wieder<br />
sexy fühlen, sei einmal dahin gestellt,<br />
<strong>die</strong> viel interessantere Frage, <strong>die</strong> sich<br />
dabei stellt, ist nämlich: Sollte man<br />
dafür wirklich Risiken im gleichen<br />
Maße in Kauf nehmen, wie bei anderen,<br />
<strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit betreffenden<br />
Operationen? Wer weiß,<br />
vielleicht hat sich das Schönheitsideal<br />
morgen schon<br />
wieder gewandelt.<br />
Sandra Burkhardt<br />
25
Was hat dein Leben verändert?<br />
Es gibt einschneidende Erlebnisse, Ereignisse <strong>und</strong> Erfahrungen, <strong>die</strong> einem<br />
Menschen widerfahren <strong>und</strong> <strong>die</strong> das Leben in irgendeiner Weise beeinflussen<br />
oder verändern. In positiver, wie auch in negativer Hinsicht, ob<br />
Charakterveränderungen oder <strong>die</strong> Einstellung zu einem bestimmten Thema,<br />
<strong>die</strong> einen nachdenklicher machen oder aber glücklicher <strong>und</strong> zufriedener,<br />
<strong>die</strong> uns aber alle in ihrer ganz speziellen Art lehren, bewusster zu<br />
leben.<br />
CARL hat einige Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nach einem solchen Gr<strong>und</strong> für<br />
eine Veränderung in ihrem Leben gefragt <strong>und</strong> hat, obwohl es doch eine<br />
sehr private Angelegenheit ist, Antworten bekommen.<br />
Valentina Schuster<br />
Durch einen<br />
Todesfall in meiner<br />
Familie ist mir klar<br />
geworden, dass man<br />
mehr mit den<br />
anderen reden muss<br />
<strong>und</strong> nicht alles in<br />
sich hineinschweigen<br />
darf. Ich habe jetzt<br />
ein viel engeres<br />
Verhältnis zu meiner<br />
Familie.<br />
26<br />
Dass ich<br />
angefangen habe<br />
Gitarrenunterricht<br />
zu nehmen, hat<br />
mir in meinem<br />
Leben ein Stück<br />
Erfüllung gegeben.
Ohne meinen<br />
Fre<strong>und</strong> hätte ich<br />
mich bestimmt<br />
ganz anders<br />
entwickelt.<br />
Verändert hat mich<br />
<strong>die</strong> Erkenntnis oder<br />
besser gesagt, <strong>die</strong><br />
Entdeckung, dass es<br />
den Osterhasen gar<br />
nicht gibt <strong>und</strong> dass<br />
statt dessen <strong>die</strong><br />
Tante meinen<br />
Schnulli damals<br />
mitgenommen hat.<br />
Mein Leben hat meine beste Fre<strong>und</strong>in<br />
seit dem Kindergarten beeinflusst. In<br />
einem anderen Fre<strong>und</strong>eskreis wäre<br />
mein Leben sicherlich nicht so<br />
verlaufen, wie jetzt.<br />
Ich denke, nach<br />
meinem ABI steht<br />
mir <strong>die</strong> Zeit mit<br />
den meisten<br />
Veränderungen<br />
jetzt bald bevor.<br />
Ich weiß zwar<br />
nicht, was da auf<br />
mich zukommt,<br />
aber es ist bestimmt<br />
etwas Neues!<br />
Ein Konzert von<br />
The BossHoss hat<br />
mich irgendwie<br />
geprägt. Ich weiß<br />
jetzt, was gute<br />
Musik ist...<br />
<strong>Der</strong> Besuch<br />
im<br />
Fußballstadion<br />
hat mir<br />
gezeigt, was<br />
es heißt, das<br />
Leben zu<br />
genießen.<br />
27
„Körper, in andre Gestalten verändert,<br />
will ich besingen;<br />
Götter, fördert mein Werk (ihr habt<br />
ja auch jene verwandelt),<br />
Schirmend geleitet das Lied, das<br />
vom Anbeginn der Welten –<br />
Verse an Verse gereiht – bis zu unseren<br />
Zeiten herabführt!“<br />
So beginnt der römische Dichter Publius<br />
Ovidius Naso sein Hauptwerk,<br />
<strong>die</strong> „Metamorphosen“, <strong>und</strong> gibt<br />
dem Leser eine Vorahnung, was ihn<br />
in der Dichtung erwarten wird.<br />
<strong>Der</strong> Titel lässt sich von dem griechischen<br />
Wort Metamórphosis ableiten,<br />
was so viel wie Verwandlung<br />
bedeutet, <strong>und</strong> genau darum geht es<br />
auch in <strong>die</strong>sem Meisterwerk, das<br />
Ovid ca. 8 n. Chr. schrieb.<br />
In den „Metamorphosen“ behandelt<br />
28<br />
Die Metamorphosen<br />
Alles verwandelt sich<br />
Eine Frau verwandelt sich in einen Felsen, ein Vater versucht<br />
sich <strong>und</strong> seinen Sohn zu fliegenden Menschen zu machen <strong>und</strong><br />
am Anfang von alledem verwandelt sich ein wüster Planet in <strong>die</strong><br />
geordnete Erde. Mit den Metamorphosen schuf der römische<br />
Dichter Ovid ein Meisterwerk, das all <strong>die</strong> bezaubernden<br />
römischen <strong>und</strong> griechischen Mythen umfasst <strong>und</strong> alles andere<br />
als langweilig ist.<br />
der Dichter r<strong>und</strong> 250 Sagen der<br />
griechischen <strong>und</strong> römischen Mytho-
logie im Kontext der Verwandlung.<br />
Doch das Werk besteht nicht, wie<br />
man vielleicht vermuten könnte,<br />
aus vielen abgeschlossenen Einzelgeschichten,<br />
denn hier verknüpft Ovid<br />
erstmals <strong>die</strong> einzelnen Sagen miteinander.<br />
Dies gelingt ihm, indem er<br />
einen chronologischen Bogen um<br />
sein Werk spannt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Sagen in<br />
zeitlich korrekter Reihenfolge erzählt.<br />
Dabei beginnt er bei der Weltschöpfung<br />
<strong>und</strong> hört erst in der<br />
Gegenwart des damaligen Lesers wieder<br />
auf. Kapitel sucht man in den<br />
Metamorphosen vergeblich, denn alle<br />
Sagen gehen beinahe flüssig ineinander<br />
über.<br />
Die Gründe für <strong>die</strong> Verwandlungen<br />
haben von Sage zu Sage unterschiedliche<br />
Ursachen. Es kann sich dabei<br />
sowohl um Lohn als auch um Strafe,<br />
Rettung oder sogar puren Zufall handeln.<br />
Für den Erfinder Dädalus <strong>und</strong><br />
dessen Sohn Ikarus stellt <strong>die</strong> Verwandlung<br />
zu fliegenden Menschen<br />
durch eine Erfindung beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Erlösung aus einem langen Exil<br />
in Kreta dar. Doch <strong>die</strong>se währt nicht<br />
lange, denn durch einen dummen<br />
Fehler von Ikarus schmilzt das<br />
Wachs seiner Flügel <strong>und</strong> er stürzt<br />
ins Meer. An <strong>die</strong>sem Beispiel lässt<br />
sich auch gut zeigen, dass sich hin-<br />
ter jeder der Geschichten eine Moral<br />
verbirgt, <strong>die</strong> mit dem Alter des<br />
Werkes keineswegs an Gültigkeit<br />
verloren hat. In <strong>die</strong>sem Fall scheint<br />
es wohl eine Warnung vor dem „zuhoch-hinaus-Wollen“<br />
zu sein, eine<br />
Auslegung, <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> Kirche vor<br />
allem im Mittelalter zu eigen machte.<br />
Mit den „Metamorphosen“ verfolgte<br />
Ovid unterschiedliche Ziele. Zum<br />
einen wollte der Dichter Naturerscheinungen<br />
in Bezug auf Verwandlungen<br />
mit Hilfe der antiken<br />
Mythologie erklären, zum anderen<br />
wollte er den Lesern verdeutlichen,<br />
dass alles verwandlungsfähig <strong>und</strong><br />
nichts sicher ist. Dies macht er vor<br />
allem mit der Pythagorasrede am<br />
Ende des Werkes deutlich, in der er<br />
durch Pythagoras ein Fazit aus den<br />
Sagen ziehen lässt:<br />
„Nichts auf der ganzen Welt ist beständig.<br />
Alles fließt <strong>und</strong> jede Erscheinung<br />
Wandelt sich im Laufe der Zeit.“<br />
So bezieht er das auf den Mythos beschränkte<br />
Verwandlungsmotiv auf<br />
das gesamte Weltgeschehen <strong>und</strong><br />
macht klar, dass Verwandlungsfähigkeit<br />
auch Unbeständigkeit bedeutet.<br />
Was bedeutet Leben<br />
anderes als Veränderung?<br />
29
Mit den Metamorphosen übte Ovid<br />
einen großen Einfluss auf <strong>die</strong> spätere<br />
Kunst aus. Zeitweise wetteiferten<br />
Fürsten sogar, ihre Schlösser <strong>und</strong><br />
Parks mit ovidschen Szenen zu<br />
schmücken, <strong>und</strong> vor allem im 16.<br />
<strong>und</strong> 17. Jahrh<strong>und</strong>ert hatte Ovid als<br />
Themenspender Hochkonjunktur.<br />
In der Bildenden Kunst findet man<br />
Ovid in Werken wie „Die Geburt der<br />
Venus“ von Sandro Botticelli oder<br />
auch Albrecht Dürers „Tod des Orpheus“<br />
wieder.<br />
Im Theater <strong>und</strong> der Literatur fand<br />
Ovid zwar kaum Nachahmer, aber<br />
<strong>die</strong> Geschichte von „Pyramus <strong>und</strong><br />
Thisbe“ wurde durch Shakespeares<br />
„Mittsommernachtstraum“ bekannt,<br />
in dem untalentierte <strong>und</strong> tollpatschige<br />
Handwerker <strong>die</strong> Sage als<br />
Theaterstück aufführen.<br />
Kurz nach der Erscheinung der Metamorphosen<br />
sollte <strong>die</strong> Verwandlung<br />
Ovids eigenes Schicksal<br />
einholen, denn er wurde 8 n. Chr.<br />
ohne jegliche Vorwarnung von Kaiser<br />
Augustus nach Tomi, dem heutigen<br />
Constanta in Rumänien,<br />
verbannt, wo er dann auch 17 oder<br />
18 n. Chr. starb.<br />
Sandra Burkhardt<br />
<strong>Der</strong> neue <strong>Carl</strong> - natürlich gedruckt durch Ihre Druckerei Di Bello
Goodbye CLG, hello future<br />
Ein Wandel der ganz besonderen Art steht den Abiturienten<br />
<strong>und</strong> Abiturientinnen jetzt bevor: Schluss mit dem <strong>Carl</strong>-<br />
<strong>Laemmle</strong>-<strong>Gymnasium</strong> <strong>und</strong> der schönen Schulzeit, rein ins<br />
Leben, ab in <strong>die</strong> Zukunft. Was sich abschließend jetzt noch<br />
sagen lässt, hier steht´s:<br />
„Man sollte nichts so ernst<br />
nehmen. Das Abitur ist wie <strong>die</strong> ZK,<br />
hinterher lacht man drüber, weil es<br />
gar nicht so schlimm war, wie man<br />
dachte. Jetzt bin ich sehr gespannt,<br />
was <strong>die</strong> Zukunft bringt.“<br />
Irina<br />
31
32<br />
„Abi ist gar nicht so schlimm <strong>und</strong> auf jeden<br />
Fall machbar. Man kommt auch durch,<br />
wenn man nicht schon ein Jahr vorher<br />
anfängt zu lernen.“<br />
Jasmin, Andrea, Patrizia
„Mathematik beginnt da,<br />
wo <strong>die</strong> Zahlen aufhören, es<br />
ist keine Art zu rechnen,<br />
sonderneineArtzudenken.“<br />
Markus<br />
33
„Man lernt sich durchzuboxen,<br />
weil man, wie im späteren Leben auch, nichts<br />
geschenkt bekommt. In der 6. Klasse denkt man immer,<br />
dass man sich, wenn man mal in der Oberstufe ist, besser<br />
gegen <strong>die</strong> Lehrer durchsetzen kann, aber das stimmt nicht. Die<br />
sitzen einfach immer am längeren Hebel. Zum Abi lässt sich<br />
noch sagen, dass es gar nicht so schlimm ist, wie es<br />
aussieht. Ich persönlich hatte mehr Angst vor der<br />
Führerscheinprüfung.“<br />
34<br />
Julia
„Lustig war´s. Ich find´s schade,<br />
dass es vorbei ist, aber langsam<br />
wurde es auch Zeit.“<br />
Cordula<br />
lernt in seiner Schulzeit<br />
viel zu viel Unnötiges!“<br />
MaritaMan<br />
Valentina Schuster<br />
35
Hässliche Entlein gibt es nicht. Bevor<br />
du das nicht akzeptiert hast,<br />
solltest du <strong>die</strong> Finger vom<br />
Schminkzeug lassen. Jeder<br />
Mensch hat seine Schokoladenseiten<br />
<strong>und</strong> genau <strong>die</strong> gilt es beim<br />
Schminken hervorzuheben. Ein<br />
Mädchen mit besonders schönen<br />
Augen kann beispielsweise durch<br />
Make-up, das den Fokus auf <strong>die</strong><br />
Augen legt, <strong>die</strong>se betonen. So<br />
kann jeder Typ mit etwas Mut das<br />
Beste aus sich machen <strong>und</strong> das hervorheben,<br />
was ihm besonders an<br />
sich gefällt.<br />
Wichtig ist auch, dass du dich für<br />
dich selbst schminkst. Du sollst<br />
dir selbst gefallen, nicht den anderen.<br />
Wem immer nur wichtig ist,<br />
was <strong>die</strong> anderen denken, der<br />
schafft es auch mit dem besten Make-up<br />
nicht, mehr Selbstbewusstsein<br />
zu erhalten.<br />
Wenn du dich schminkst, dann<br />
solltest du dir damit auch keine<br />
Maske aufsetzen. Bleib, wer du<br />
bist. Statt deine eigene Persönlichkeit<br />
zu überdecken, solltest du sie<br />
36<br />
Verwandele dich selbst!<br />
Auch bei CARLa steht alles unter dem Motto „Verwandlung“.<br />
Mit ein paar Tricks, Kniffen <strong>und</strong> etwas Schminke hast du im<br />
Handumdrehen mehr aus deinem Typ gemacht.<br />
beim Schminken unterstreichen.<br />
Jetzt geht’s aber los:<br />
Bevor du beginnst dich zu schminken,<br />
ist es ratsam, deine Haare<br />
mit einem Haarband aus dem Gesicht<br />
zu nehmen. Zudem solltest<br />
du dich, bevor es lost geht, mit<br />
eincremen, um deine Haut zu<br />
pflegen <strong>und</strong> dich später besser abschminken<br />
zu können.<br />
Zuerst fängst du damit an, mit einem<br />
Abdeckstift deine Augenringe<br />
für einen wacheren Look zu<br />
retuschieren <strong>und</strong> deine Problemstellen,<br />
v.a. an Kinn, Stirn <strong>und</strong><br />
Nase, abzudecken.<br />
Anschließen kannst du eine Mi-
schung aus Creme <strong>und</strong> Flüssigmake-up<br />
in deinem Gesicht verstreichen.<br />
Um Make-upränder an den<br />
Seiten deines Gesichts zu<br />
vermeiden, achte darauf dass du<br />
<strong>die</strong> Ränder sorgfältig verstreichst.<br />
Falls doch farbige Kanten<br />
entstehen sollten, versuche<br />
vorsichtig mit einem feuchten<br />
Tuch ein bisschen Schminke am<br />
Rand abzutragen.<br />
Bitte überleg dir gut, ob du Makeup<br />
wirklich nötig hast. Wenn du eine<br />
relativ reine Haut hast, dann<br />
ist es sowohl Geldverschwendung<br />
als auch nicht besonders hautschonend,<br />
sie jeden Tag mit Make-up<br />
zu bedecken. Manchmal tut es<br />
auch das bloße Abdecken einzelner<br />
Pickel, solange du sicher<br />
gehst, dass <strong>die</strong> Schminke an der<br />
Seite gut verstrichen ist, sodass<br />
sie auf deiner Haut auch natürlich<br />
aussieht.<br />
Jetztgehtesan<strong>die</strong>Augen.Wenn<br />
du Kajal auftragen möchtest,<br />
dann bitte nur am Rand des Unterlides.<br />
Wenn du es innen aufträgst,<br />
lässt das deine Augen<br />
optisch kleiner wirken. Für das<br />
Oberlid empfiehlt sich ein spezieller<br />
Eyeliner, am besten ein flüssiger,<br />
da man mit <strong>die</strong>sem leichter<br />
dünne <strong>und</strong> dezente Linien setzen<br />
kann. <strong>Der</strong> Umgang mit dem Eyeliner<br />
ist reine Übungssache, also<br />
verzage nicht, wenn du nicht auf<br />
Anhieb eine gerade Line zeichnen<br />
kannst. Je dicker du den Kajal<br />
aufträgst, desto größer wirken<br />
deine Augen: aber pass auf, zu<br />
viel davon wirkt künstlich <strong>und</strong><br />
sieht nicht mehr schön aus.<br />
Wenn du helle Augenbrauen hast,<br />
solltest du <strong>die</strong>se mit einem Kajal<br />
abdunkeln. Augenbrauen sind<br />
wichtige Bestandteile unseres Gesichtes,<br />
da sie einen großen Teil<br />
zu unserer optischen Gesichtsproportion<br />
beitragen.<br />
Weiter geht’s mit dem Lidschatten.<br />
Am besten arbeitest du dabei<br />
immer zweifarbig, das heißt mit<br />
einem hellen <strong>und</strong> einem dunkleren<br />
Farbton. Während du den<br />
37
dunkleren Ton an der äußeren Stelle<br />
des Augenlids aufträgst, kommt<br />
der hellere Ton in <strong>die</strong> Innenseite<br />
des Lides. Wenn du dich stärker<br />
schminken möchtest, das heißt<br />
über das Oberlid hinaus, dann achte<br />
darauf, dass immer der hellste<br />
Farbton direkt unter den brauen<br />
aufgetragen wird.<br />
Danach solltest du <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />
Farben gut miteinander vermischen,<br />
sodass fließend<br />
Farbübergänge entstehen.<br />
Zu guter Letzt wird getuscht.<br />
Wenn du besonders stark getuschte<br />
Wimpern haben möchtest,<br />
dann solltest du sie ein zweites<br />
Mal, nach dem <strong>die</strong> erste Mascara<br />
bereits getrocknet ist, ein weiteres<br />
Mal tuschen.<br />
38<br />
Was <strong>die</strong> Lippen angeht, rät CAR-<br />
La wenn überhaupt zu sehr dezenten<br />
Farben. Auch hier gilt es,<br />
vorher Lippenbalsam aufzutragen,<br />
um <strong>die</strong> äußerst empfindliche<br />
Haut um deinen M<strong>und</strong> zu schützen<br />
<strong>und</strong> ein leichteres Abschminken<br />
zu ermöglichen. Dann solltest<br />
du deinen Lippen mit einem Lipliner<br />
eine schöne Form geben. Je<br />
nach Lippenvolumen kannst du<br />
den äußeren oder den inneren<br />
Rand deiner Lippen nachfahren.<br />
Dann kannst du den Lippenstift<br />
auftragen. Um einen leichteren<br />
Farbton zu erreichen, kannst du<br />
ein Papiertaschentuch zwischen<br />
deine Lippen legen, an welchem<br />
dann etwas Farbe haften bleibt.<br />
Und ein Tipp von CARLa: Wenn<br />
du den Lippenstift nur an den äu-
ßeren Seiten deiner Lippen aufträgst,<br />
dann schimmert der Lipgloss,<br />
den du danach<br />
verwendest, in der Mitte umso<br />
mehr.<br />
CARLa hofft, dass sie dir mit den<br />
Tipps etwas helfen konnte,<br />
möchte dir aber zum Abschluss<br />
unbedingt noch einen Ratschlag<br />
mit auf den Weg geben: Weniger<br />
ist manchmal mehr. Besonders<br />
als Schminkeinsteiger, solltest<br />
du mit kleinen Schritten anfangen.<br />
Sandra Burkhardt<br />
39
Liebe jungen Leser <strong>und</strong> Leserinnen<br />
von „<strong>Carl</strong>“,<br />
gerne schreibe ich in <strong>die</strong>ser Ausgabe<br />
von „<strong>Carl</strong>“ zum Thema „Wandel“,<br />
zumal sich <strong>die</strong>ser am CLG<br />
sowohl räumlich, als auch in neuen<br />
Unterrichtsinhalten, - formen<br />
<strong>und</strong> – methoden zeigt.<br />
Darüber hinaus habe ich in den<br />
16 Jahren meiner Tätigkeit am<br />
40<br />
Frau Bender zum Thema<br />
"Wandel" am CLG<br />
CLG gerade bei eigenen Projekten<br />
im AG- Bereich immer wieder erlebt,<br />
wie sehr der gesellschaftliche<br />
Wandel sich im schulischen<br />
Leben widerspiegelt <strong>und</strong> dabei<br />
dem Zeitgeist <strong>und</strong> einem sich verändernden<br />
Wertesystem anpasst.<br />
Seit <strong>die</strong>sem Jahr bin ich in der<br />
Nachfolge von Herrn Dr. Bayer<br />
stellvertretende Schulleiterin <strong>und</strong><br />
tragende mit <strong>die</strong>sem Amt eine<br />
größere Verantwortung, auch für<br />
den Prozess der inneren <strong>und</strong> äußeren<br />
Schulentwicklung. In allen<br />
schulischen Belangen (z.B. Personalfragen,<br />
Disziplin, Hausrecht)<br />
bin ich <strong>die</strong> ständige Vertreterin<br />
des Schulleiters. Wir beraten gemeinsam<br />
alle schulischen Fragen<br />
<strong>und</strong> suchen bei Problemen gemeinsame<br />
Alternativen <strong>und</strong> Lösungen.<br />
Sonderaufgaben<br />
Als Fachlehrerin unterrichte ich<br />
Musik <strong>und</strong> Chemie <strong>und</strong> leite <strong>die</strong><br />
Big Band <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bühnentechnik-<br />
AG. Als Abteilungsleiterin bin ich<br />
verantwortlich für <strong>die</strong> Fächer<br />
Kunst, Musik, Religion, Ethik
<strong>und</strong> Psychologie, sowie bei der Referendarausbildung<br />
für das Fach<br />
Schulk<strong>und</strong>e. Mit Herrn König erstelle<br />
ich in den großen Ferien<br />
den St<strong>und</strong>en-plan, mit Frau<br />
Braun den Vertretungsplan, organisiere<br />
<strong>die</strong> Aufsichts- <strong>und</strong> Abiturpläne<br />
<strong>und</strong> koordiniere <strong>die</strong><br />
Jahresterminplanung.<br />
Das alles klingt für Schüler vielleicht<br />
nicht gerade spannend, ist<br />
es aber! Mir ist wichtig, dass Schüler<br />
<strong>und</strong> Lehrer in einem klar geregelten<br />
Umfeld unter möglichst<br />
guten Bedingungen motiviert arbeiten<br />
können.<br />
Dass einiges an unserer Schule verbessert<br />
werden kann (muss) ist<br />
mirklar.InderkurzerZeitmeiner<br />
neuen Funktion habe ich gelernt,<br />
wie langsam manches<br />
vorwärts geht (z. B. Planung Schulerweiterung<br />
oder <strong>die</strong> Sanierungen<br />
des Schulgebäudes),habe<br />
aber auch erfahren, dass es sich<br />
lohnt, an einer Sache hartnäckig<br />
dran zu bleiben, <strong>und</strong> wie schön es<br />
ist, wenn wieder ein Abschnitt geglückt<br />
ist (z. B. Sanierung Computerräume<br />
in H 3.6/3.7,<br />
schnellerer DSL- Anschluss, Gestaltung<br />
des <strong>die</strong>sjährigen Kulturabends,....)<br />
In den meisten Dingen arbeitet<br />
man sachbezogen mit dem Kollegium,<br />
der SMV, Schülern <strong>und</strong> Eltern<br />
zusammen, <strong>die</strong> einen<br />
unterstützen, trotz unterschiedlicher<br />
Sichtweisen. Die hohe Motivation<br />
vieler Köpfe <strong>und</strong><br />
hilfreicher Hände, ihre Flexibilität<br />
<strong>und</strong> ihr Einfallsreichtum<br />
zeichnen unser CLG als sozialen<br />
Lebens- <strong>und</strong> Arbeitsraum aus.<br />
WiesollesamCLGweitergehen<br />
?<br />
Als pädagogische Herausforderung<br />
für <strong>die</strong> Zukunft sehe ich<br />
<strong>die</strong> Hinführung von euch Schülern<br />
zum selbständigen Arbeiten.<br />
Es sollte selbstverständlich sein,<br />
dass <strong>die</strong> Zeit in der Schule sinnvoll<br />
genutzt wird. Den Schülersatz<br />
„...wir haben nichts zu tun“<br />
(Vertretungsst<strong>und</strong>en) darf es neben<br />
der Klage über „...sooo viele<br />
Hausaufgaben <strong>und</strong> Klassenarbeiten“<br />
eigentlich nicht geben.<br />
Durch abwechslungsreiche <strong>und</strong><br />
motivierende Unterrichtsformen<br />
müssen wir zu mehr Selbstverantwortlichkeit<br />
kommen, um <strong>die</strong><br />
Leistungen weiter zu verbessern.<br />
Die Arbeit in den AG’s sollen<br />
euch, neben Freude <strong>und</strong> Spaß,<br />
emotional <strong>und</strong> intellektuell unterstützen<br />
<strong>und</strong> euch selbstbewusst<br />
41
<strong>und</strong> stolz auf das Geleistete machen.<br />
Als räumliche Verbesserung<br />
brauchen wir ruhige <strong>und</strong> beheizte<br />
Arbeitsplätze für Schüler, damit<br />
unterrichtsfreie Zeit genutzt werden<br />
kann. Viele, auch bereits renovierte<br />
Klassenzimmer, müssen<br />
mit Schallschutz nachgerüstet werden,<br />
damit im schülerzentrierten<br />
Lernen in Gruppen Gespräche<br />
möglich sind, ohne Störung der Arbeitsatmosphäre<br />
im Raum.<br />
Wir Lehrer dürfen trotz fehlender<br />
Fachräume (der Neubau kommt!)<br />
<strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n nicht resignieren, sondern<br />
müssen das Beste aus dem<br />
derzeitigen Zustand machen, an<br />
Verbesserungen arbeiten <strong>und</strong><br />
neue Wege suchen.<br />
Unsere Partner in der Stadt<br />
Viele Veränderungen müssen in<br />
Übereinstimmung gebracht werden<br />
mit dem Schulträger <strong>und</strong><br />
dem finanziellen Budget, das vom<br />
Land Baden-Württemberg zur Verfügung<br />
gestellt wird.<br />
Jede Schule braucht -gerade in Zeiten<br />
des Wandels- einen starken<br />
Partner an ihrer Seite. Wir haben<br />
ihn im Ehemaligen- <strong>und</strong> Förderverein<br />
des CLG <strong>Laupheim</strong>, der<br />
schon viele Projekte unterstützt<br />
42<br />
oder überhaupt erst möglich gemacht<br />
hat. Es wäre schön, wenn<br />
langjährige bewährte Mitglieder<br />
<strong>und</strong> viele Neumitglieder unter<br />
Schülern Lehrern <strong>und</strong> Eltern uns<br />
noch mehr zu einer stabilen <strong>und</strong><br />
tragfähigen Schulgemeinschaft<br />
werden ließen.<br />
Ich hoffe, wir lassen uns in der<br />
Zukunft nicht von den Dingen<br />
aufreiben, <strong>die</strong> noch nicht ideal<br />
laufen, sondern wir freuen uns<br />
miteinander an den vielen kleinen<br />
<strong>und</strong> großen Erfolgen im Unterricht,<br />
an den Leistungen <strong>und</strong><br />
Preisen,<strong>die</strong>z.B.unsereSchülermentoren<br />
<strong>und</strong> unsere AGs erzielen,<br />
an vielen hervorragenden<br />
Theateraufführungen <strong>und</strong> Konzerten<br />
unserer musizierenden<br />
<strong>und</strong> schauspielenden Schüler,<br />
<strong>und</strong> an vielen freiwillig arbeitenden<br />
Redakteuren, <strong>die</strong> mehrfach<br />
im Jahr <strong>die</strong>se Schülerzeitung herausbringen.<br />
Euch wünsche ich an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
weiterhin viel Erfolg, fruchtbare<br />
Inspiration <strong>und</strong> Freude am<br />
Schreiben.<br />
Elke Bender
Auswertung des Fragebogens<br />
zum Schulfotografen<br />
Nach Erhalt der <strong>die</strong>sjährigen Klassen- <strong>und</strong> Passfotos vom Schulfotografen<br />
Günther Bauer trat im CLG großes Murren <strong>und</strong> Gemäkel<br />
auf. Ihr hattet eure Meinung zu dem Thema dann ja Mitte März<br />
via Fragebogen k<strong>und</strong>getan <strong>und</strong> hier kommt <strong>die</strong> Auswertung für<br />
euch.<br />
Insgesamt haben 773 Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler an der Abstimmung teilgenommen<br />
(einen großen Tadel an all<br />
<strong>die</strong>jenigen Klassensprecher, <strong>die</strong> den<br />
Bogen NICHT abgegeben haben).<br />
43
Als Hauptgründe für <strong>die</strong><br />
große Unzufriedenheit wurden<br />
geäußert:<br />
- viel zu hoher Preis<br />
- schlechte Qualität<br />
- unprofessionelle Fotos (geschlossene<br />
Augen, Spiegelungen an Brillengläsern<br />
...)<br />
- unfre<strong>und</strong>licher Fotograf<br />
- langweiliger, unschöner Hintergr<strong>und</strong><br />
- zu viele Bilder in der Mappe<br />
44<br />
- umständliche Einsammelaktion<br />
Und Wünsche für <strong>die</strong> Zukunft<br />
wären:<br />
- Klassenfotos im Sommer <strong>und</strong> draußen<br />
aufnehmen<br />
- Überweisungsformulare einführen<br />
- eine längere Abgabefrist einrichten<br />
- eine weitere Einstellung bei den<br />
Passfotos<br />
- Spaßfotos in der Schulchronik veröffentlichen<br />
Valentina Schuster
3 9
4 1
Wohin fahren wir bloß?<br />
-Schullandheime im Vergleich<br />
Liebe Unterstufe!<br />
Im Laufe eurer ersten drei Jahre am CLG in <strong>Laupheim</strong> seid ihr<br />
bestimmt schon im Schullandheim gewesen. Falls nicht, werdet<br />
ihr bestimmt noch mit eurer Klasse einen 3-Tage-Ausflug machen.<br />
Damit es euch leichter fällt, einen Zielort auszusuchen,<br />
haben wir für euch ein paar Schullandheime unter <strong>die</strong> Lupe genommen!<br />
Im Winter oder im Sommer<br />
auf Klassenfahrt gehen?<br />
Es macht schon einen ganz erheblichen<br />
Unterschied, ob <strong>die</strong> Klassenfahrt<br />
im Sommer oder im Winter<br />
stattfinden soll. Oder aber im<br />
Herbst, wenn es stürmt <strong>und</strong> regnet.<br />
Natürlich kann man im Sommer<br />
mehr draußen veranstalten. Schnitzeljagd,<br />
Beachvolleyball, Fußball, Kanufahren<br />
– was kann man draußen<br />
nicht alles machen. Im Winter wäre<br />
eine Schneewanderung vielleicht<br />
was Schönes. Wenn in der Gegend<br />
denn Schnee liegt. Da bietet sich das<br />
Allgäu, vielleicht auch <strong>die</strong> Alb an.<br />
Überhaupt sind <strong>die</strong> Berge immer ein<br />
gutes Ziel. Natur pur <strong>und</strong> für (fast) jedes<br />
Wetter das passende Programm.<br />
Wer weiß, was er will……<br />
Zuerst einmal solltet ihr wissen, was<br />
ihr wollt. Möchtet ihr viel im Klassenrahmen<br />
machen? Oder stehen<br />
bei euch Abenteuer an erster Stelle?<br />
Klettergarten gefällig? Oder eher wilde<br />
Sturzbäche beim Raften bezwingen?<br />
Oder etwa ganz traditionell ein<br />
Tischkicker, Tischtennis <strong>und</strong> eine<br />
Hausdisco, damit am Abend mal<br />
wieder so richtig „abgehottet“ werden<br />
kann?<br />
Die Gegend <strong>und</strong> das Drumherum…<br />
„Das Schullandheim war nicht am<br />
Ende der Welt. Mit dem Bus waren<br />
es noch 5 Minuten bis dorthin…“<br />
Das hört sich wenig aufregend an.<br />
Also könnte man sich ja überlegen,<br />
ein Schullandheim zu wählen, das in<br />
oder nahe einer interessanten Stadt<br />
liegt. Ein Shopping-Nachmittag<br />
oder einfach bei einem Eis auf dem<br />
Marktplatz abhängen, das könnte<br />
49
vielleicht den ein oder anderen überzeugen.<br />
Essen <strong>und</strong> Trinken spielen auch eine<br />
Rolle…<br />
Es gibt Schullandheime, in denen<br />
<strong>die</strong> Schüler selbst einkaufen <strong>und</strong> kochen<br />
oder zumindest abräumen <strong>und</strong><br />
abspülen müssen. Sowas müsst ihr<br />
vorher klären <strong>und</strong> eventuell schon<br />
mal eine Einteilung vorbereiten. Entweder<br />
wechselt man in Gruppen <strong>die</strong><br />
Aufgaben täglich oder man hat feste<br />
Arbeitsgruppen. Vielleicht ist ja ein<br />
zukünftiger Starkoch unter euch!<br />
Natürlich gibt es auch bei der Verpflegung<br />
große Unterschiede. Aber beim<br />
Essen kann man es sowieso nicht allen<br />
recht machen. Gebt deshalb<br />
nichts auf „das Essen war grauenvoll…“<br />
Die am lautesten schreien, ernähren<br />
sich Daheim meist von<br />
Dosen-Ravioli <strong>und</strong> ein feines Gala-Diner<br />
wird von McDonald‘s geliefert.<br />
Mit welchen Mitteln ist am besten<br />
zu reisen?<br />
Manche Ziele kann man nur mit<br />
dem Bus einigermaßen unkompliziert<br />
erreichen. Das kann aber ganz<br />
schön ins Geld gehen. Manchmal ist<br />
Bahnfahren in der Gruppe einfach<br />
billiger <strong>und</strong> einen größeren Spaßfaktor<br />
hat es allemal.<br />
50<br />
Mach‘ mit…<br />
Macht etwas aus eurem Ausflug! Damit<br />
ihr Abends oder für Zwischendurch<br />
etwas Abwechslung in den<br />
Tag bringt, könntet ihr Musikinstrumente,<br />
Gruppenspiele <strong>und</strong> Co mitbringen.<br />
No-Go‘s sind zum Beispiel<br />
Nintendo DS, oder andere Elektronische<br />
Geräte, denn: ihr sollt euch gegenseitig<br />
besser kennenlernen, nicht<br />
jeder für sich alleine Games spielen<br />
–das könnt ihr auch Zuhause!<br />
In erster Linie seid IHR für das Gelingen<br />
eurer Klassenfahrt verantwortlich.<br />
Die Lehrer haben<br />
bestimmt auch noch <strong>die</strong> eine oder<br />
andere Idee. Aber MACHEN müsst<br />
IHR!<br />
Wer sucht, der findet…<br />
Die Tabelle gibt euch einen schnellen<br />
Überblick über einige Schullandheime.<br />
Im Internet gibt’s noch viel<br />
zu entdecken. Wenn man nur richtig<br />
sucht. Und seit der Erfindung der<br />
Telefon-Flatrate ist ein Anruf beim<br />
Heimleiter auch keine finanzielle<br />
Höchstleistung mehr.<br />
Viel Spaß bei eurem Schullandheim<br />
Aufenthalt! Macht was draus!<br />
Harriet Hanekamp
Balingen<br />
Aktivitäten:<br />
Floße bauen, Stadtbesuche<br />
Unterkunft: 2-3er Zimmer<br />
Örtl. Besonderheiten:<br />
Supermarkt etc., Barfußweg,<br />
Wanderwege<br />
Fahrtdauer: 1-2 St<strong>und</strong>en<br />
Besonderes im<br />
Schullandheim: Kleine<br />
Kletterhalle<br />
Seebrugg<br />
am<br />
Schluchsee<br />
(Schwarzwald)<br />
Aktivitäten: Klettern, Wandern,<br />
Floße bauen<br />
Unterkunft: 4er <strong>und</strong> 6er Zimmer<br />
Örtl. Besonderheiten:<br />
Wanderwege, Wald, Naturfelsen,<br />
schöne Umgebung<br />
Fahrtdauer: 3-4 St<strong>und</strong>en<br />
Besonderes im<br />
Schullandheim:<br />
Partykeller,bTischkicker,<br />
Fußballplart, Tischtennisplatte<br />
Lenggries<br />
Aktivitäten:<br />
Klettern, Rafften, Wandern,<br />
Stadtbesuche<br />
Unterkunft: 3-6er Zimmer (mit<br />
Balkon!)<br />
Örtl. Besonderheiten:<br />
Supermarkt etc., Isar (zum<br />
rafften), Kletterhalle<br />
Fahrtdauer: 1-2 St<strong>und</strong>en<br />
Besonderes im<br />
Schullandheim: Partykeller,<br />
Billard, Tischkicker, im Garten,<br />
Tischtennisplatte<br />
Blaichach<br />
Aktivitäten:<br />
Stadtbesuche, Wandern<br />
Unterkunft: 2-6er Zimmer (mit<br />
Balkon u. Bad)<br />
Örtl. Besonderheiten: Donau<br />
ganz in der Nähe, zum Baden echt<br />
klasse!<br />
Fahrtdauer: 1-1,5 St<strong>und</strong>en<br />
Besonderes im<br />
Schullandheim: Kl. Kapelle,<br />
Fußballplatz, Sporthalle, Garten,<br />
Tischtennisplatte, Billard<br />
51
Bericht über das Schullandheim<br />
der 7a in Lenggries<br />
Spaß, tolle Ausflüge, ein Erlebnis,<br />
bei dem selbst Erwachsene noch<br />
Jahre später schwärmen, obwohl<br />
es kein neues Kuchenrezept geschweige<br />
denn eine Orchideenschau<br />
war <strong>und</strong> das während<br />
ihrer, beziehungsweise jetzt unserer<br />
Schulzeit stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />
Ein Traum?<br />
Nein, es ist oder war das Schul-<br />
52<br />
landheim. Dieses Ereignis zählt<br />
wohl neben dem Schulabschluß<br />
zu den Höhepunkten einer<br />
Schullaufzeit. Was man in so einem<br />
Schullandheim alles macht,<br />
berichte ich hier für <strong>die</strong> jüngeren<br />
Schüler <strong>und</strong> auch einige ältere<br />
finden es vielleicht lustig zu lesen,<br />
was andere Klassen erlebt<br />
haben. Hier berichte ich über <strong>die</strong>
7a: Wir sind ebenso, wie schon einige<br />
davor, ins bayrische Lenggries<br />
gefahren. Vielleicht kommt<br />
ihr auch mal dorthin oder wart sogar<br />
schon da. Trotz der etwas beschwerlichen<br />
Anreise- wir<br />
bekamen Ärger mit den Sicherheitsleuten<br />
der Deutschen Bahn<br />
<strong>und</strong> verpassten in München den<br />
Zug- gefiel uns Lenggries auf den<br />
ersten Blick. Nachdem wir das Gepäck<br />
verstaut, <strong>die</strong> Zimmer bezogen<br />
<strong>und</strong> uns etwas im Haus<br />
umgesehen hatten, machten wir eine<br />
sehr lustige Dorf-/ Stadtrallye<br />
mit, dabei bildete jedes Zimmer eine<br />
Gruppe <strong>und</strong> <strong>die</strong> Gewinner erhielten<br />
ein kleines Geschenk. Am<br />
Abend vergnügten wir uns mit<br />
den Tischkickern, der Billardplatte<br />
<strong>und</strong> den Tischtennisplatten in<br />
der Jugendherberge. Auch <strong>die</strong><br />
nächsten Tage stand stets ein abwechslungsreiches<br />
Programm auf<br />
dem Plan. An einem Dienstag gingen<br />
wir Wildwasserraften (das<br />
warzwarnass<strong>und</strong>kalt,abertotal<br />
abenteuerlich <strong>und</strong> spaßig) <strong>und</strong><br />
am Mittwoch dann ins Schwimmbad<br />
nach Bad Tölz –dort gibt es<br />
<strong>die</strong> tollsten Rutschen- <strong>und</strong><br />
abends zum Kegeln. Am Donnerstag<br />
zum Klettern in eine Halle-<br />
Achtung, das ist nichts für Angsthasen!<br />
– <strong>und</strong> am Freitag morgen<br />
mussten wir leider schon wieder<br />
abreisen. Die Rückreise verlief<br />
unproblematischer als <strong>die</strong> Anreise<br />
<strong>und</strong> in <strong>Laupheim</strong> angekommen,<br />
umarmten wir unsere<br />
Eltern froh darüber, sie endlich<br />
wiederzusehen, verabschiedeten<br />
uns von einander <strong>und</strong> gingen etwas<br />
wehmütig, weil das Schullandheim<br />
zu Ende war, in <strong>die</strong><br />
Herbstferien.<br />
Sophie Mihalovic<br />
53
BioLab - Biotechnologie on Tour<br />
Die Biotechnologie ist ein ständig<br />
wachsender, sich entwickelnder<br />
Zweig der Naturwissenschaften. Moderne<br />
Geräte, komplizierte Verfahren<br />
<strong>und</strong> noch kompliziertere<br />
Erklärungen. Es scheint pure Fiktion,<br />
dass bereits vor mindestens<br />
5000 Jahren der Gr<strong>und</strong>stein der Biotechnologie<br />
gelegt wurde. Ein Beispiel<br />
dafür ist <strong>die</strong> antike<br />
Herstellung von Bier, Wein <strong>und</strong><br />
Brot, mit Hilfe von Hefe, durch das<br />
Verfahren der alkoholische Gärung<br />
oder <strong>die</strong> Herstellung von Milchprodukten<br />
wie Käse, Kefir <strong>und</strong> Joghurt.<br />
Mit <strong>die</strong>ser kleinen historischen Einführung<br />
beginnt auch der Vortrag<br />
der beiden Doktoren des BioLab<br />
Bw am Montagabend. Das fahrende<br />
Labor ist eine Initiative der Landesstiftung<br />
Baden-Württemberg, um an<br />
Schulen das Interesse für <strong>die</strong> Biotechnologie<br />
zu fördern <strong>und</strong> Schülern<br />
einmal <strong>die</strong> Möglichkeit zu<br />
geben <strong>die</strong> Theorie in der Praxis anzuwenden.<br />
Jedoch ist es nur angemel-<br />
54<br />
deten Schulklassen aus dem<br />
Oberstufenbereich mit dem Profil-/<br />
Neigungsfach Biologie gestattet das<br />
mobile Labor auch auszutesten. Für<br />
andere Interessierte muss leider<br />
nur ein Blick auf <strong>die</strong> Innenausstattung<br />
genügen. Wie in allen anderen<br />
Laboren gelten im BioLab streng<br />
einzuhaltende Sicherheitsvorkehrungen<br />
<strong>und</strong> Regeln im Umgang mit<br />
der recht kostspieligen technischen<br />
Ausstattung. Unter der Anleitung<br />
von Frau Dr. Stephanie Würfl <strong>und</strong><br />
Dr. Andreas Fehrenbacher, deren<br />
Motivation sich deutlich in Grenzen<br />
hielt, wird pro Praktikumseinheit<br />
drei St<strong>und</strong>en experimentiert. Das<br />
selbstständige Arbeiten in kleinen<br />
Gruppen bildet eine angenehme Abwechslung<br />
zum theoretischen Teil<br />
der Biotechnologie, wie man sie aus<br />
dem Schulalltag kennt.
DNA extrahieren, zentrifugieren, filtrieren<br />
<strong>und</strong> fragmentieren, <strong>die</strong> anschließende<br />
Gelelektrophorese<br />
sowie <strong>die</strong> Aufklärung eines fiktiven<br />
Mordfalles durch <strong>die</strong> Herstellung eines<br />
genetischen Fingerabdrucks à<br />
la CSI-Manier, stoßen auf gute Resonanz<br />
bei den Praktikumsteilnehmern.<br />
Trotz anschaulichen<br />
Beispielen sowie präzisen <strong>und</strong> interessanten<br />
Beiträgen dämpfte <strong>die</strong> gelangweilte<br />
<strong>und</strong> leicht genervte<br />
Ausstrahlung der beiden leitenden<br />
Doktoren <strong>die</strong> Stimmung unter den<br />
Schülern enorm.<br />
Nichtsdestotrotz war das kurze Eintauchen<br />
in <strong>die</strong> praktische Biotechnologie<br />
ein Erlebnis, das in manchem<br />
Schüler vielleicht <strong>die</strong> Lust auf mehr<br />
geweckt hat.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.biolab-bw.de<br />
Julia Karremann<br />
55
Bücher auf Beinen<br />
Die Welt – eine einzige Bibliothek. Wäre das nicht eine tolle,<br />
fast schon utopische Vorstellung? Du gehst eine R<strong>und</strong>e spazieren<br />
im Park <strong>und</strong> setzt dich zum Ausruhen auf eine Bank. Hier<br />
wachsen <strong>die</strong> Bücher zwar noch nicht auf den Bäumen, aber neben<br />
dir findest du einen Stapel von Büchern. Gedankenverloren<br />
blätterst du sie durch <strong>und</strong> nimmst das, das dir am besten gefällt,<br />
mit.<br />
Genau nach <strong>die</strong>sem Prinzip funktioniert<br />
BookCrossing, eine Community,<br />
<strong>die</strong> es sich zum Ziel gemacht hat,<br />
<strong>die</strong> Bücher raus aus den verstaubten<br />
Regalen <strong>und</strong> hinaus in <strong>die</strong> weite Welt<br />
der Leser zu bringen. BookCrossing<br />
ist das perfekte Hobby für Menschen,<br />
<strong>die</strong> gerne lesen. Zudem ist es<br />
für Leseratten mit großem Lesestoffbedarf<br />
<strong>und</strong> hohem Buchverschleiß eine<br />
gute Möglichkeit, bei ihrem<br />
geliebten Hobby etwas Geld einzusparen.<br />
BookCrossing bietet unterschiedliche<br />
Formen, Bücher zu tauschen, alles<br />
basierend auf der Internetseite<br />
bookcrossing.com. Hier können<br />
<strong>die</strong> User ihre Bücher registrieren,<br />
was <strong>die</strong>sen einen individuellen Code<br />
verpasst. Anhand <strong>die</strong>ses Codes kann<br />
jeder Mensch auf der ganzen Welt<br />
<strong>die</strong> eigene Seite genau <strong>die</strong>ses Buches<br />
auf der BookCrossing-Internetseite<br />
finden <strong>und</strong> dort Journaleinträge hinterlassen.<br />
Die registrierten Bücher werden<br />
dann der Freiheit überlassen. Dazu<br />
werden sie an einen öffentlichen Ort<br />
gelegt, wo sie dann ein völliger Fremder<br />
findet. Ob es sich dabei nun um<br />
ein Café oder um eine Arztpraxis<br />
handelt, ist völlig egal. Dem Finder<br />
stehen nun unterschiedliche Optionen<br />
offen: Er kann das Buch liegen<br />
lassen, oder er nimmt es mit, um es<br />
57
selbst zu lesen. Über den Code <strong>und</strong><br />
einen Vermerk zur Internetseite im<br />
Buch kann er zudem <strong>die</strong> Seite des Buches<br />
aufsuchen um dort einen Kommentar<br />
zum Roman zu hinterlassen<br />
oder einfach nur, um bekannt zu geben,<br />
dass er das Buch gef<strong>und</strong>en hat.<br />
„Ich empfinde das Freilassen von Büchern<br />
als sehr spannend“, erzählt<br />
BookCrosserin Jessi626. „Man stellt<br />
sich Fragen wie: Wird das Buch mitgenommen?<br />
Bekommt es einen Eintrag?<br />
Freut sich <strong>die</strong> Person über das<br />
Buch?“ Hat der Finder sich an ihm<br />
satt gelesen, wird es ein weiteres Mal<br />
auf Reisen geschickt. Hat der ursprüngliche<br />
Besitzer des Buches vor<br />
oder nach der Übergabe des Buches<br />
an <strong>die</strong> Wildnis bekannt gegeben, wo<br />
es nun zu finden ist, kann man auch<br />
gezielt auf Jagd nach Büchern gehen.<br />
<strong>Der</strong>zeit befinden sich z.B. 4538 registrierte<br />
Bücher in Deutschland, davon<br />
608 in Baden-Würtemberg, vier in Biberach<br />
<strong>und</strong> sechs in Ulm. Also, worauf<br />
wartest du?<br />
Zu den sog. „Wild Releases“ kamen<br />
mit den Jahren noch mehr Möglichkeiten,<br />
<strong>die</strong> eigenen Bücher auf ihre<br />
Wege zu schicken. Über <strong>die</strong> gut ausgebaute<br />
BookCrossing-Internetseite<br />
mit den Foren, unter denen sich<br />
auch ein deutschsprachiges befindet,<br />
kann Kontakt zu anderen BookCros-<br />
58<br />
sern aufgenommen werden. Bücher<br />
können getauscht werden oder aber<br />
auch als Bookring oder -ray eine ganze,<br />
vorbestimmte Personenreihe abklappern.<br />
Manchmal werden sogar<br />
ganze Bücherschachteln zu einem bestimmten<br />
Thema von Leser zu Leser<br />
geschickt, aus der sich dann jeder so<br />
viele Bücher herausnehmen darf,<br />
wie er anschließend auch wieder hineinlegt.<br />
Doch nicht nur <strong>die</strong> Organisationen<br />
von Bücherwanderungen<br />
finden in den Foren Platz, sondern<br />
auch Buchbesprechungen oder einfache<br />
„off Topic“-Gespräche. „Man bekommt<br />
viele Anregungen <strong>und</strong> Tipps<br />
für zukünftige Lektüre, kann aber<br />
auch einfach mal über Dies <strong>und</strong> Das<br />
plaudern“, sagt Jessi626 über das Forum.<br />
Die Motive, sich von seinen Büchern<br />
zu trennen, um sich anschließend<br />
über neue zu freuen, sind unterschiedlich.<br />
„Ende 2008 habe ich<br />
mich selbstständig gemacht <strong>und</strong> ein<br />
Büro eingerichtet“, erzählt <strong>die</strong> Userin<br />
büchernordlicht. „Jetzt müssen<br />
ein paar mehr Ordner den Platz der<br />
Bücher einnehmen. Ich brauche also<br />
ganz einfach Platz im Regal. Über<br />
BookCrossing kann ich Bücher loswerden<br />
– <strong>und</strong> das auch noch sinnvoll.“<br />
Bei der Henkerin kamen allerdings
<strong>die</strong> Büchereien mit dem Lesestoff<br />
nicht rechtzeitig hinterher: „Außerdem<br />
habe ich weder genug Platz<br />
noch Geld, um mir jedes Buch selber<br />
zu kaufen, dass ich gerne lesen möchte.“<br />
Wtalalex hingegen ist fasziniert,<br />
dass sie über BookCrossing auch Bücher<br />
findet, <strong>die</strong> über den normalen<br />
Buchhandel oder <strong>die</strong> Bücherei nicht<br />
mehr verfügbar sind, da es sie z.T. sogar<br />
schon gar nicht mehr zu kaufen<br />
gibt. Dies bestätigt auch ChaosHamburg.<br />
„Hier kann ich mich vollfressen<br />
mit guten <strong>und</strong> unterhaltsamen<br />
Büchern“, schreibt sie. „Ich brauche<br />
nur ‚Pieps’ zu sagen <strong>und</strong> schon stürmen<br />
aus allen Richtungen Bücher zu<br />
mir.“<br />
BookCrossing ist nach CARLs Meinung<br />
eine w<strong>und</strong>erbare Methode, das<br />
Hobby Lesen etwas aufzupeppen,<br />
neue Kontakte zu knüpfen, aber<br />
auch einfach, neue Lektüre kennen<br />
zu lernen.<br />
BookCrossing legt zudem großen<br />
Wert auf Diskretion <strong>und</strong> Anonymität,<br />
so werden z.B. <strong>die</strong> E-Mailadressen<br />
nicht angezeigt, wenn ein User<br />
einem andern per Private Message eine<br />
E-Mail schickt. Auch der Finder eines<br />
der Wildnis überlassenen Buches<br />
hat <strong>die</strong> Möglichkeiten, Einträge auf<br />
der Seite des gef<strong>und</strong>en Buchs zu ma-<br />
chen, ohne sich vorher anmelden zu<br />
müssen.<br />
Zudem ist das Gr<strong>und</strong>angebot trotz<br />
der vielen Möglichkeiten für jeden<br />
komplett kostenlos. Natürlich muss<br />
sich der Nutzer wie überall im Netz<br />
mit ein paar Einschränkungen abfinden,<br />
wenn er kein Geld ausgeben<br />
möchte, allerdings funktionieren alle<br />
nötigen Kommunikationsmittel, um<br />
den lebensnotwendigen Lesestoff erhalten<br />
zu können, auch ohne Bezahlung.<br />
Das Beste an BookCrossing ist aber<br />
ohne Frage, dass es funktioniert. Natürlich<br />
kann man bspw. bei einem<br />
Wild Release nicht davon ausgehen,<br />
dass man eine Antwort bekommt,<br />
aber das Prinzip an sich – so simpel<br />
es auch sein mag – läuft reibungslos.<br />
Geschmack bekommen? Dann<br />
hilf doch mit, <strong>die</strong> Welt in eine<br />
riesige Bibliothek zu verwandeln.<br />
Tu es den derzeit 758.047<br />
Menschen aus über 130 Ländern<br />
gleich <strong>und</strong> werde Book-<br />
Crosser.<br />
www.bookcrossing.com<br />
www.bookcrossers.de<br />
Sandra Burkhardt<br />
59
Liveschaltung aus der Schockstarre<br />
An <strong>die</strong>sem Ereignis <strong>und</strong> während<br />
der Zeit der Schockstarre <strong>und</strong> Trauer<br />
offenbarte sich <strong>die</strong> geballte<br />
Macht der Massenme<strong>die</strong>n. Mit brutaler<br />
Omnipräsenz strömten Zeitungs-,<br />
Fernseh- <strong>und</strong><br />
R<strong>und</strong>funkteams nach Winnenden,<br />
um von dort zu berichten. Von der<br />
ersten St<strong>und</strong>e an konnte ganz<br />
Deutschland, ja <strong>die</strong> ganze Welt,<br />
quasi per Liveschaltung <strong>die</strong> Situation<br />
dort verfolgen. Ganz besonders<br />
60<br />
Rückblick: Amoklauf in<br />
Winnenden<br />
Dieses Ereignis brannte sich auf schreckliche Art <strong>und</strong> Weise in jedes<br />
Gedächtnis.<br />
CARL war <strong>und</strong> ist vor allem traurig, geschockt, verwirrt <strong>und</strong> auch etwas<br />
enttäuscht <strong>und</strong> verärgert.<br />
Geschockt natürlich über den Mord eines 17-Jährigen an 16 Menschen<br />
<strong>und</strong> sich selbst.<br />
Verwirrt durch all <strong>die</strong> Einflüsse, <strong>die</strong> danach kamen. Unzählige Bilder<br />
<strong>und</strong> Meinungen der Berichterstattung prasselten regelrecht auf den<br />
Einzelnen hernieder <strong>und</strong> verschwanden ebenso schnell, bevor sie überhaupt<br />
verarbeitet <strong>und</strong> geordnet wurden, plötzlich wieder im Nichts.<br />
Zurück blieb bei so vielen Antwortversuchen doch noch so manche offene<br />
Frage …<br />
Enttäuscht <strong>und</strong> verärgert ist CARL vor allem als Schülerzeitung<br />
über <strong>die</strong> Art der Berichterstattung:<br />
verstörend war, dass sich selbst<br />
Redaktionen wie SPIEGEL <strong>und</strong><br />
STERN trotz der Brisanz <strong>und</strong> riesigen<br />
menschlichen Betroffenheit<br />
nicht auf objektive <strong>und</strong> zurückhaltende<br />
Berichte beschränken konnten.<br />
Fast jeder Artikel nutzte als<br />
„Aufhänger“ zum Einstieg <strong>die</strong> Methode,<br />
das Geschehen aus der<br />
Sicht eines Zeugen, Schülers oder<br />
„wenigstens“ aus der Sicht irgendeines<br />
Einwohners von Winnenden<br />
zu schildern. Diese emotionalen<br />
Darstellungen <strong>und</strong> Einblicke wurden<br />
teilweise zu sicherlich unge-
wolltem „Seelenstriptease“ verarbeitet.<br />
Auch auf einen reißerischen<br />
Stil <strong>und</strong> Dramatisierungen konnten<br />
nur wenige Redakteure verzichten.<br />
Die aktuellen Informationen<br />
waren übermittelt, doch dann kam<br />
<strong>die</strong> Frage nach dem WARUM?<br />
Natürlich herrschte <strong>die</strong> Frage nach<br />
den Ursachen für <strong>die</strong>se Tat in jedem<br />
Kopf vor, doch gleichzeitig<br />
war es doch wohl von Vornherein<br />
klar, dass es auf <strong>die</strong>se Frage keine<br />
h<strong>und</strong>ertprozentige Antwort geben<br />
würde. Trotzdem witterte natürlich<br />
jeder Provinzpsychologe seine<br />
große Chance auf öffentliche Me<strong>die</strong>npräsenz.<br />
Schon wenige St<strong>und</strong>en<br />
nach dem Amoklauf <strong>und</strong> nach dem<br />
Tod von Tim K. wurde sein Leben<br />
<strong>und</strong> Verhalten nach Hinwiesen auf<br />
Beweggründe <strong>und</strong> Motive durchpflügt.<br />
Ohne den Jungen jemals gesehen<br />
zu haben, waren sich<br />
manche schon sehr bald sicher ein<br />
wasserfestes psychologisches Gutachten<br />
abgeben zu können. Mit<br />
dem Auffinden des Waffenarsenals<br />
im Keller des Vaters sowie<br />
den Gewaltvideos in Tims Zimmer<br />
entstand eine neue Welle: Die Diskussion<br />
über <strong>die</strong> Einflüsse von Waffen<br />
<strong>und</strong> Gewaltspielen bzw.<br />
Gewaltvideos auf Jugendliche als<br />
Gründe <strong>und</strong> Ursachen. Diese Dis-<br />
kussion brachte natürlich weitere<br />
Interviews <strong>und</strong> Stellungnahmen<br />
der PRO-CONTRA-Parteien mit<br />
sich. Und so kamen wohl fast alle<br />
Präsidenten <strong>und</strong> Vizepräsidenten<br />
von Schützenvereinen sowie Spielevertreiber<br />
Deutschlands zu Wort.<br />
Steigernd hierzu wurden dann<br />
schnell von allen Seiten Verbote<br />
<strong>und</strong> Verschärfung der Gesetzgebung,<br />
Anhebung des Kaufalters<br />
<strong>und</strong> vieles mehr gefordert. Während<br />
zum damaligen Zeitpunkt<br />
noch keine genauen Beweise vorlagen,<br />
bereits viele auf sofortige Gesetzesänderungen<br />
drängten, sind<br />
heute, da genügend Zeit für f<strong>und</strong>ierte<br />
Vorschläge wäre, <strong>die</strong>se Stimmen<br />
bis auf ein paar einzelne<br />
weitgehend verstummt.<br />
Die Berichterstattung war sicherlich<br />
schnell <strong>und</strong> aktiv, doch gleichzeitig<br />
auch eine Art Tsunami: Wie<br />
eine Monsterwelle erschlugen <strong>die</strong><br />
Me<strong>die</strong>n uns mit Informationen,<br />
plötzlich verschwanden sie <strong>und</strong><br />
hinterließen doch so manchen<br />
nicht zerstört, aber zumindest verstört<br />
zurück.<br />
In welche Richtung verwandelt<br />
sich unsere Gesellschaft???<br />
Alle Experten wurden gehört, <strong>die</strong><br />
Ergebnisse jedoch können alle nur<br />
im spekulativen Bereich angesie-<br />
61
delt werden. Es ist wichtig zu erkennen,<br />
dass viele Faktoren eine Rolle<br />
spielen <strong>und</strong> zusammenkommen<br />
müssen, um einen Menschen zu so<br />
einer Tat zu bewegen. Es wäre sinnlos<br />
<strong>und</strong> verkehrt, nur Gewaltvideos,<br />
nur Waffen, nur Mobbing<br />
oder nur häusliche oder psychologische<br />
Konflikte <strong>und</strong> Probleme als<br />
Einzelmotiv darzustellen.<br />
Es ist klar: jeder Amokläufer war<br />
enttäuscht von der Welt, fühlte<br />
sich ausgegrenzt aus <strong>und</strong> alleingelassen<br />
von seinem Umfeld. <strong>Der</strong> Täter<br />
ist Opfer <strong>und</strong> erklärt uns, <strong>die</strong><br />
Gesellschaft, zu seinem persönlichen<br />
Feind. Also sind <strong>die</strong> Amokläufe<br />
ein gesellschaftliches Symptom?<br />
Natürlich! Das äußert sich ganz offensichtlich<br />
darin, dass sich anders<br />
als bei anderen<br />
Gewaltverbrechen immer alle angesprochen<br />
fühlen. Nicht etwa schuldig,<br />
nein sondern lediglich<br />
angesprochen, Ursachen <strong>und</strong> Schuldige<br />
zu finden (Elternhaus, Schule,<br />
Waffen, Spiele).<br />
So suchen wir <strong>die</strong> Ursachen nicht<br />
in den Veränderungen, <strong>die</strong> sich im<br />
Verhalten von uns allen (von der<br />
Gesellschaft im Allgemeinen <strong>und</strong> jedem<br />
Einzelnen) abspielen. Doch genau<br />
<strong>die</strong> Art, wie wir von anderen<br />
behandelt werden, beeinflusst uns<br />
62<br />
in unserer Einstellung gegenüber<br />
anderen. Und in welche Richtung<br />
geht unser Verhalten? Was finden<br />
wir häufiger in unserer Ellenbogengesellschaft:<br />
Rücksichtnahme oder Eigennutz?<br />
Hilfsbereitschaft oder Egoismus?<br />
Bitte oder Forderung? Aufnahme<br />
oder Abweisung? Lob oder Spott?<br />
Wahrheit oder Gerücht?<br />
Diese Veränderungen müssen sich<br />
für alle Täter wohl am deutlichsten<br />
in der Schule präsentiert haben.<br />
Hier, wo täglich h<strong>und</strong>erte von<br />
Gleichaltrigen zusammen kommen,<br />
<strong>die</strong> nur zu gern ihre eigenen<br />
Problemchen auf andere projizieren,<br />
kriegt so mancher <strong>die</strong> geballte<br />
Schlagseite an verbalen <strong>und</strong> nonverbalen<br />
Gemeinheiten ab. Dass<br />
<strong>die</strong>s kein Phänomen ist, das unsere<br />
Schule nicht betrifft, ist klar.<br />
Doch das eigentliche Problem begründet<br />
sich in der Einstellung zu<br />
<strong>die</strong>ser Thematik.<br />
Sowohl Verharmlosung als auch<br />
Dramatisierung des Problems<br />
„Mobbing“ sind falsch. Vielmehr<br />
sollte man sich überlegen, wie <strong>die</strong>ses<br />
Verhalten entstanden sein<br />
könnte, das sich vom wirtschaftlichen<br />
Wettbewerb über beruflichen<br />
Umgang bis hin zu den Schulen<br />
<strong>und</strong> wahrscheinlich häufig schon
is nach Hause verbreitet hat. <strong>Der</strong><br />
Wettbewerb <strong>und</strong> <strong>die</strong> Konkurrenz<br />
aufallenGebietensindindenletzten<br />
Jahrzehnten vielfältiger <strong>und</strong><br />
feinmaschiger geworden. Kaum<br />
ein Lebensbereich kann sich dem<br />
entziehen, <strong>und</strong> das ist so gewollt.<br />
Wir leben tatsächlich in Gesellschaften,<br />
<strong>die</strong> den Titel von »Wettbewerbsgesellschaften«<br />
in jeder<br />
Hinsicht ver<strong>die</strong>nen. Liegt es jetzt<br />
nicht an uns allen, aus <strong>die</strong>sen<br />
schrecklichen Ereignissen zu lernen?<br />
Und <strong>die</strong> Folgen <strong>die</strong>ser „Wettbewerbsgesellschaft“<br />
auf unsere<br />
Einstellung <strong>und</strong> unser Verhalten<br />
zu überprüfen? Nein, all <strong>die</strong> furcht-<br />
baren Worte wie „verstärkte allgemeine<br />
Erziehung zu Moral <strong>und</strong><br />
sozialem Bewusstsein” sollen hier<br />
nicht fallen. Jeder ist in der Lage<br />
sich im Schatten <strong>die</strong>ser Erfahrungen<br />
sein Handeln <strong>und</strong> Verhalten<br />
in bestimmten Situationen selbst<br />
zu überdenken <strong>und</strong> vielleicht auch<br />
zu ändern. Ob er das auch tut,<br />
liegt im eigenen Ermessen <strong>und</strong><br />
nicht an der Anzahl der Belehrungen.<br />
Carolin Werz<br />
63
Radio FreeFM, der freie <strong>und</strong> nichtkommerzielle<br />
Sender Ulms <strong>und</strong> Kooperationspartner<br />
des CLG, schickte<br />
64<br />
“And the winner is ...<br />
DILÄMMA!”<br />
Zum sechsten Male fand am 4.5.2009 <strong>die</strong> Verleihung des<br />
Me<strong>die</strong>npreises der LFK (Landesanstalt für Kommunikation)<br />
statt, des landesweit wohl bedeutendsten Wettbewerbs für <strong>die</strong><br />
nicht öffentlich-rechtlichen R<strong>und</strong>funk- <strong>und</strong> Fernsehsender. Ob<br />
BigFM, Regio-TV Schwaben, Radio 7, Hitradio Antenne, Radio<br />
Regenbogen, das Rhein-Neckar-Fernsehen - sie alle beteiligten<br />
sich in verschiedensten Kategorien mit Beiträgen an der<br />
Veranstaltung, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sem Jahr unter dem Motto<br />
"Medialympics" lief.<br />
das Kurzhörspiel "7 Fre<strong>und</strong>e" ins<br />
Rennen, das von der "DiLämma"-Redaktion<br />
entworfen <strong>und</strong> produziert
worden war. Dieses hatte im Vorfeld<br />
bereits 14 andere Einsendungen hinter<br />
sich gelassen <strong>und</strong> wurde mit zwei<br />
konkurrierenden Beiträgen für den<br />
Hauptpreis nominiert. Bei der abendlichen<br />
Galaveranstaltung, ganz im Stile<br />
der Oscar-Verleihung, stieg <strong>die</strong><br />
Spannung für <strong>die</strong> sieben SchülerInnen<br />
mit ihren Begleitern Ulf Petersohn<br />
(Betreuung am CLG) <strong>und</strong><br />
Wolfgang Moll (Betreuung seitens<br />
FreeFM) immer mehr. Schließlich<br />
aber hieß es: "<strong>Der</strong> Sieger in der Kategorie<br />
'Nichtkommerzielle Ausbildungsstätten'<br />
heißt ... DILÄMMA!"<br />
Lampenfieber angesichts der 1000<br />
geladenen Gäste im Apollo-Theater<br />
gab es bei der Preisverleihung auf<br />
der Bühne nur kurz, es wich einer<br />
Mischung aus Staunen <strong>und</strong> Stolz.<br />
Die anschließenden Veranstaltungspunkte<br />
konnten <strong>die</strong> Beteiligten dann<br />
in Ruhe genießen, <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> abschließende<br />
Party wurde souverän<br />
gemeistert!<br />
DiLämma möchte an <strong>die</strong>ser Stelle allen<br />
danken, <strong>die</strong> das Projekt in den<br />
letzten fünf Jahren unterstützt haben,<br />
insbesondere:<br />
65
- der Jugendstiftung Baden-<br />
Württemberg für <strong>die</strong> anfängliche,<br />
anschiebende Unterstützung des Projekts<br />
- Radio FreeFM in Ulm für <strong>die</strong> langjährige<br />
Kooperation (möge sie noch<br />
lange gedeihen)<br />
- dem Ehemaligen- <strong>und</strong> Förderverein<br />
des CLG für eine kontinuierliche<br />
finanzielle Unterstützung<br />
- der Firma Euro Telematik in<br />
Ulm für eine großzügige Spende für<br />
<strong>die</strong> Anschaffung von Technik<br />
- Frau Ines Nandi für ihre Unterstützung<br />
des Projekts<br />
66<br />
- der Schulleitung <strong>und</strong> dem Kollegium<br />
für <strong>die</strong> geduldige Unterstützung<br />
im Schulalltag<br />
Audios, Fotos <strong>und</strong> Links zur Verleihung<br />
finden sich auf unserer Schulhomepage!<br />
Ach ja: DiLämma freut sich im<br />
kommenden Schuljahr auf Neueinsteiger!<br />
Ulf Petersohn
Sandman – ein Comic für<br />
Intellektuelle<br />
Wenn wir das Wort „Comic“ hören, dann<br />
denken wir an Mickey <strong>Maus</strong> oder an Asterix<br />
<strong>und</strong> Obelix. Komisch eigentlich, dass<br />
kaum einer etwas von der Comicserie<br />
„Sandman“ von Neil Gaiman gehört hat,<br />
schließlich gehört <strong>die</strong>se zu den erfolgreichsten<br />
<strong>und</strong> renommiertesten Comicserien<br />
aller Zeiten.<br />
Herausgebracht wurde <strong>die</strong> Serie zwischen<br />
1988 <strong>und</strong> 1996 in monatlichen Episoden,<br />
<strong>die</strong> später in Graphic Novels zusammen gefasst<br />
wurden.<br />
„Sandman“ handelt von dem Herrscher<br />
des Traumreiches, einem Protagonisten,<br />
der neben dem Namen<br />
„Dream“ noch viele andere trägt.<br />
Dream ist einer der sieben Endlosen,<br />
<strong>die</strong>, im Vergleich zu Göttern,<br />
niemanden brauchen, der an sie<br />
glaubt, um existieren zu können.<br />
Die Geschichte beginnt damit, dass<br />
ein Mystiker des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
versucht, Dreams Schwester<br />
„Death“ gefangen zu nehmen, um<br />
nicht sterben zu müssen. Fälschlicherweise<br />
beschwört er aber<br />
Dream, den er dann für lange Zeit<br />
einsperrt, bis <strong>die</strong>ser sich befreien<br />
kann. Die gesamte Geschichte erzählt<br />
mit zahlreichen Rückblenden<br />
Dreams Leben vor, während <strong>und</strong><br />
nach der Gefangenschaft.<br />
<strong>Der</strong> Autor Neil Gaiman beschreibt<br />
<strong>die</strong> Handlung der Episoden folgendermaßen:<br />
„<strong>Der</strong> Herr der Träume lernt, dass<br />
man sich verändern oder sterben<br />
muss, <strong>und</strong> er trifft seine Entscheidung.“<br />
Gaimans Charaktere sind sowohl<br />
vielseitig als auch außergewöhnlich.<br />
Doch nicht nur seine eigenen<br />
Figuren nehmen einen wichtigen<br />
67
Platz in der Handlung ein. Gaiman<br />
spielt liebend gern mit mythologischen<br />
oder historischen Charakteren,<br />
wie z.B. Lucifer, Odin, aber<br />
auch William Shakespeare. Auch finden<br />
sich häufig Anspielungen auf Literatur,<br />
Mythologie <strong>und</strong><br />
Historie in seinen<br />
Geschichten<br />
wieder. Allein im<br />
ersten Kapitel<br />
des ersten GraphicNovel-Bandes<br />
lassen sich<br />
Zitate aus Shakespeares„Mittsommernachttraums“<br />
<strong>und</strong> Anspielungen<br />
auf Carrolls<br />
„Alice hinter den<br />
Spiegeln“ finden.<br />
Auch optisch verlieh<br />
Gaiman<br />
„Sandman“ Abwechslung,<br />
indem er unterschiedliche<br />
Zeichner für <strong>die</strong> Episoden<br />
engagierte.<br />
Die Sandman-Episoden umgibt oft<br />
eine Art Rätsel. Aufmerksame Leser<br />
können viele Anspielungen, aber<br />
auch Verknüpfungen zwischen den<br />
einzelnen Episoden entdecken.<br />
68<br />
„Sandman“ lässt viel Raum für Interpretationen<br />
<strong>und</strong> regt zum Nachdenken<br />
an. Nicht umsonst nannte<br />
Norman Mailer „Sandman“ einen<br />
„Comic für Intellektuelle“.<br />
„Sandman“ schaffte es in <strong>die</strong> Bestsellerliste<br />
der „New<br />
York Times“ <strong>und</strong> gewann<br />
zahlreiche Auszeichnungen,<br />
unter<br />
anderem auch den<br />
Eisner-Award <strong>und</strong><br />
den World Fantasy<br />
Award für eine Paraphrase<br />
auf William<br />
Shakespeares „Mittsommernachtstraum“.<br />
Auch in Deutschland<br />
sind einige Episoden<br />
auf Deutsch erschienen,<br />
allerdings brach<br />
der Verlag <strong>die</strong> Veröffentlichung<br />
nach etwas<br />
50 Episoden ab. Allgemein ist<br />
zu raten, <strong>die</strong> Comics auf Englisch<br />
zu lesen, da so einfach <strong>die</strong> Originalität<br />
der Anspielungen, Metaphern<br />
<strong>und</strong> anderer Stilmittel bewahrt<br />
wird.<br />
Sandra Burkhardt
Gezeichnete Geschichten<br />
Während in Deutschland kaum jemand etwas mit dem Begriff<br />
„Graphic Novel“ anfangen kann, sind <strong>die</strong>se in den Vereinigten<br />
Staaten weit verbreitet <strong>und</strong> genießen eine große Beliebtheit.<br />
Unter dem Begriff „Graphic Novel“<br />
versteht man im Groben einen Comic<br />
im Buchformat, welcher durchaus<br />
Romanumfang annehmen kann.<br />
Graphic Novels können Teil eines Gesamtwerks<br />
sein, wie z.B. <strong>die</strong> vielen<br />
Sandman-Bände von Neil Gaiman,<br />
oder eine einteilige, abgeschlossene<br />
Geschichte. Zum Teil kommt es<br />
auch vor, dass mehrere Ausgaben einer<br />
Comicreihe zu einer Graphic Novel<br />
zusammen gefasst werden.<br />
Graphic Novels unterscheiden sich<br />
aber nicht nur im Umfang von gewöhnlichen<br />
Comics, sondern auch<br />
im Inhalt. Sie befassen sich meistens<br />
mit ernsteren Themen <strong>und</strong> ihre<br />
Handlung ist komplexer als <strong>die</strong> typischer<br />
Comics.<br />
Alles begann 1978, als Will Eisner<br />
<strong>die</strong> Worte „A Graphic Novel“ auf das<br />
Cover seiner Sammlung von gezeichneten<br />
Kurzgeschichten setzte. Damit<br />
wollte er verhindern, dass <strong>die</strong> Sammlung<br />
Assoziationen zu begriffen wie<br />
„Comic“ hervorrief, <strong>die</strong> im Vergleich<br />
zu den Geschichten über das jüdische<br />
New York von „Contract with<br />
God“ wohl eher in den komischen<br />
<strong>und</strong> lustigen Bereich gehen würden.<br />
<strong>Der</strong> Begriff „Graphic Novel“ war geboren<br />
<strong>und</strong> er war weit mehr als nur<br />
ein Begriff. Er sorgte dafür, dass <strong>die</strong><br />
Form gezeichneter Geschichten als<br />
eigenständige Kunstform anerkannt<br />
wurde <strong>und</strong> immer öfter den Platz in<br />
Bücherregalen fand <strong>und</strong> das nicht<br />
nur in Regalen von Comic-Fanatikern.<br />
So gewann z.B. Art Spiegelmans<br />
„<strong>Maus</strong>“ 1986 den Pulitzer-Preis <strong>und</strong><br />
„Sandman“ von Neil Gaiman erreichte<br />
Platz 20 der Bestsellerliste<br />
der „New York Times“.<br />
In Deutschland genießen Comics<br />
<strong>und</strong> Graphic Novels einen solchen<br />
Status leider noch nicht. Beide haben<br />
mit dem alten Problem zu<br />
kämpfen: Die Leute schämen sich,<br />
Comicbücher in ihren Regal stehen<br />
69
70<br />
zu haben. Dies liegt wohl am Image<br />
von Comicheften, <strong>die</strong> uns oft an<br />
Mickey <strong>Maus</strong>, Donald Duck <strong>und</strong> Co.<br />
erinnern: nicht gerade anspruchsvolle<br />
Lektüre. Schade eigentlich, wenn<br />
man bedenkt, dass man viele Menschen,<br />
vor allem Jugendlichen, mit<br />
bebilderten Geschichten leichter an<br />
ernstere Themen heranführen könnte.<br />
Zusammenfassend ist wohl zu sagen,<br />
dass Graphic Novels alles andere<br />
als Kinderbücher sind. Wer sich<br />
einmal an ihnen versucht, wird das<br />
mit Sicherheit schnell bemerken.<br />
Sandra Burkhardt
<strong>Der</strong> <strong>Löwe</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Maus</strong><br />
Ein <strong>Löwe</strong> lag im Schatten eines Baumes <strong>und</strong> schlief. Einige<br />
Mäuse liefen liefe f n neugierig zu ihm hin, hin, <strong>und</strong> weil sich das<br />
schlafende, schlafe f nde, mächtige Tier nicht bewegte, hüpft hüpfte f e eine der<br />
Mäuse zwischen seine Pranken. Da wurden auch <strong>die</strong><br />
anderen mutig, <strong>und</strong> bald tanzten alle Mäuse auf dem<br />
schlafenden schlafe f nden König der Tiere.<br />
Die tanzenden Mäuse auf seinem Körper aber weckt weckten k en den<br />
<strong>Löwe</strong>n auf,<br />
f er schüttelte sich unwillig <strong>und</strong> fing fi f ng eine von<br />
ihnen mit seiner Pranke. Es war jene <strong>Maus</strong>, <strong>die</strong> sich als erste<br />
zu ihm gewagt hatte. Nun, unter der gewaltigen Pranke des<br />
<strong>Löwe</strong>n zitterte <strong>die</strong> <strong>Maus</strong> wohl vor Furcht, versuchte aber, es<br />
nicht zu zeigen <strong>und</strong> rief: „Ich bitte dich, schone mein Leben!<br />
Ich will es dir mit einem Gegen<strong>die</strong>nst vergelten!“ <strong>Der</strong> <strong>Löwe</strong><br />
hob verdutzt seine Pranke <strong>und</strong> musste wider Willen über <strong>die</strong><br />
dreiste Rede des kleinen kl k einen Tierchens lachen <strong>und</strong> ließ es laufe laufen. f n.<br />
Einige Zeit später geriet der <strong>Löwe</strong> in eine eine Falle. Es war aber<br />
nicht fe ffern rn jener Stelle, wo <strong>die</strong> <strong>Maus</strong> in ihrem Erdloch lebte.<br />
Als Al A s sie den <strong>Löwe</strong>n hilfl hilflos f os in den Netzen der Jäger sah, lief<br />
sie zu ihm <strong>und</strong> nagte mit ihren spitzen Zähnen eine Schlinge<br />
entzwei. Dadurch lösten sich <strong>die</strong> anderen Knoten, <strong>und</strong> der<br />
<strong>Löwe</strong> konnte das Netz zerreißen <strong>und</strong> war wieder fr ffrei. ei.<br />
Keiner ist so schwach, dass er nicht auch einmal einem<br />
Starkenhelfenkönnte.<br />
Starken helfe f n könnte.<br />
Comic<br />
71
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73
Das Sammelfieber packt nun<br />
auch das CLG<br />
Die Sammler Andreas Schaible <strong>und</strong> Till Kernen haben es sich<br />
zur Aufgabe gemacht, <strong>die</strong> unglaubliche Vielfalt von Reißnägeln<br />
in einer Sammlung zu dokumentieren.<br />
Viele Mitschüler unterstützen sie in ihrem Vorhaben <strong>und</strong><br />
finden sich in „<strong>Der</strong> elitären Sammler-Crew“ zusammen.<br />
Im Gegensatz zu Omas Hausmannkost,<br />
<strong>die</strong> seit gefühlten 100 Jahren immer<br />
gleich gut schmeckt, muss man<br />
beim Sammeln <strong>die</strong> Erfolgsrezepte<br />
74<br />
auch mal ändern.<br />
Man nehme also statt ausgelutschten<br />
Briefmarken, ollen Pokemonkarten<br />
oder durchgekauten Münzen lieber etwas<br />
frischeres, was schon beim zuhören<br />
auf der Zunge zergeht.<br />
Die jungen Mannsbilder Andreas <strong>und</strong><br />
Till rochen den Braten <strong>und</strong> rührten<br />
<strong>die</strong> Sammlerschaft mit einer neuen<br />
Zutat, den Reißnägeln, kräftig um.<br />
Diese Aufpeppung des faden Sammler-Breis<br />
blieb auch in der breiten<br />
Masse nicht ohne Beachtung. Immer<br />
mehr schlossen sich ihnen an, bis man<br />
„Die elitäre Sammler-Crew“ gründete.<br />
Um nicht in der Vielzahl der Reißnägel<br />
zu ertrinken, genießen <strong>die</strong><br />
2 Sammler <strong>die</strong> stetige Unterstützung<br />
<strong>die</strong>ser Crew <strong>und</strong> verschlingen deren<br />
Tipps <strong>und</strong> Anregungen zur Genüge.<br />
Ebenso stillen sie mit ihrer Gelungenen<br />
Mischung aus einer Brise Kreativität,<br />
einer Hand voll Sarkasmus <strong>und</strong><br />
einer Portion Glück ihren unersättli-
chen Hunger nach neuen Reißnägeln.<br />
Auch informieren sie ihre Fre<strong>und</strong>e monatlich<br />
mit den würzigsten Neuigkeiten<br />
in Form eines Newsletters, um<br />
ihnen <strong>die</strong> Welt der Reißnägel schmackhaft<br />
zu machen <strong>und</strong> Spekulationen in<br />
der Gerüchteküche nicht allzu hoch aufbrodeln<br />
zu lassen.<br />
Mit unversalzenen Geschichten widmen<br />
sie sich allen Fragen, <strong>die</strong> im Laufe<br />
der Zeit auftauchen <strong>und</strong> präsentieren<br />
ihnen jegliche Stories r<strong>und</strong> um <strong>die</strong> Reiß-<br />
Du musst einmal in deinem Leben …<br />
Rubriken<br />
nägel auf dem Silbertablett.<br />
Sie sparen nicht an brillianten Wortwahlen,<br />
sondern verbraten sämtliche<br />
geniale Ideen in ihrem Newsletter. Alte<br />
Schinken sind hier fehl am Platze.<br />
Wer nun dennoch ein Haar in der Suppe<br />
findet, noch Fragen hat oder im Besitz<br />
eines seltenen Reißnagels ist, kann<br />
sich gerne an <strong>die</strong> beiden Sammler aus<br />
der 10c wenden! Danke!<br />
Till & Andreas<br />
Das musst du mal gemacht<br />
haben...<br />
nach Hamburg gefahren sein.<br />
Denn <strong>die</strong> Stadt im hohen Norden Deutschlands wird nicht umsonst als unser<br />
„Tor zur Welt“ bezeichnet. Dabei kann Hamburg an internationalem Flair locker<br />
mit der offiziellen deutschen Regierungs- <strong>und</strong> Multinationen-Hauptstadt<br />
Berlin mithalten.<br />
Hier <strong>die</strong> besten Tipps was du in Hamburg mal gemacht haben solltest:<br />
… das musst du gesehen haben …<br />
An Sehenswürdigkeiten mangelt es Hamburg wahrlich nicht <strong>und</strong> hier fehlt der<br />
Platz um in Reiseführer-Manier alles aufzulisten, was wirklich sehenswert ist.<br />
Ein Highlight, das meiner Meinung nach den Charakter Hamburgs am besten<br />
widerspiegelt, ist der Hafen. Neben den klassischen Hafenr<strong>und</strong>fahrten, <strong>die</strong><br />
nicht nur jedem waschechten Touri zu empfehlen sind, ist es schon das Bild<br />
75
Rubriken<br />
der riesigen ein- <strong>und</strong> ausfahrenden Containerschiffe auf den ersten Blick beeindruckend.<br />
… das musst du mal gehört haben …<br />
Nicht nur das absolute Hör-, sondern auch Seherlebnis ist das Musical „König<br />
der <strong>Löwe</strong>n“. Atemberaubende Kostüme, Kulissen <strong>und</strong> Choreographien wirken<br />
zusammen mit den abwechslungsreichen <strong>und</strong> bekannten Songs von Elton<br />
John. Gr<strong>und</strong> genug, das Musical im Hamburger Theater anzuschauen: Nirgends<br />
sonst wird man mit so tollen Booten zur Aufführung geschippert.<br />
… hier musst du mal geshoppt haben …<br />
Klar, das Alsterkaufhaus gilt als <strong>die</strong> erste Adresse für gehobenes Einkaufen in<br />
Hamburg, dafür bieten <strong>die</strong> Viertel abseits der allseits bekannten Einkaufsstraßen<br />
ein ausgefallenes Einkaufserlebnis. So zum Beispiel den schräg-schrillen<br />
Laden „SisterHood“ mit seinem schräg-schrillen Angebot an Secondhand <strong>und</strong><br />
Neuwaren: Klamotten, Hüte, Mützen, Accessoires …<br />
… das musst du mal gerochen haben …<br />
Ganz eindeutig: Den großen Fischmarkt am Hafen. Für alle Fischhasser lohnt<br />
es sich schon allein wegen dem bunten Markttreiben, der schönen Fischhalle<br />
<strong>und</strong> der dazugehörigen Livemusik am Sonntagmorgen früh aufzustehen.<br />
... hier musst du mal gegessen haben …<br />
Wo nicht sonst als in der Hafenstadt Hamburg kann man auf einem kleinen<br />
Schiff mitten im Hafen speisen <strong>und</strong> dabei durchs Bullauge auf <strong>die</strong> Docks auf<br />
der anderen Hafenseite schauen.<br />
Das knallrote Restaurant heißt Feuerschiff.<br />
… hier musst du mal runtergeschaut haben …<br />
Den grandiosen Ausblick vom Turm des „Michel“ – wie <strong>die</strong> St. Michaelis Kirche<br />
von den Hamburgern genannt wird - darfst du dir in keinem Fall entgehen<br />
lassen.<br />
... hier musst du mal gestöbert haben …<br />
Da gibt es natürlich unzählige Flohmärkte <strong>und</strong> Trödelläden in Hamburg, aber<br />
„Harry’s Hamburger Hafenbazar“ topt sie alle. Mit den vielen Kuriositäten aus<br />
aller Herren Länder lädt <strong>die</strong>ser Laden, der schon fast wie ein Museum wirkt,<br />
ein in eine wirklich exotische Welt einzutauchen.<br />
76<br />
Carolin Werz
Es gibt kaum eine Film-Bestenliste,<br />
<strong>die</strong> etwas auf sich hält <strong>und</strong> ohne<br />
den Film „Citizen Kane“ von dem<br />
damals erst 26-jährigen Orson Welles<br />
auskommt. Und das nicht ohne<br />
Gr<strong>und</strong>, denn <strong>die</strong>ser Film gilt als<br />
sein Meisterwerk.<br />
Wie man auf Gr<strong>und</strong> des Titels erahnen<br />
kann, spielt der Name Kane eine<br />
zentrale Rolle im Film, um<br />
genau zu sein, er handelt von<br />
Charles Foster Kane (Orson Welles).<br />
Am Anfang wird der Zuschauer Zeuge<br />
seines Todes. Sein letztes Wort<br />
ist „Rosebud“. Danach wird der Zeitungsredakteur<br />
Jerry Thompson<br />
(William Alland) beauftragt herauszufinden,<br />
was es mit dem Wort „Rosebud“<br />
auf sich hat.<br />
Allerdings muss man hier erwähnen,<br />
dass Kane zu Lebzeiten einer<br />
Citizen Kane<br />
(Gesellschaftsdrama, USA 1941)<br />
Regie: Orson Welles<br />
Drehbuch: Herman J. Mankiewicz, Orson Welles<br />
Schauspieler: Joseph Cotton, Dorothy Comingore,<br />
Agnes Moorehead, Ruth Warrick, Ray Collins,<br />
Erskine Sanford, Everett Sloane, William Alland,<br />
Paul Stewart, George Coulouris, Fortunio Bonanova,<br />
Gus Schilling, Philip Van Zandt, Georgia<br />
Rubriken<br />
der reichsten<br />
Männer<br />
überhaupt<br />
war. Angefangen<br />
hat alles dadurch, dass er<br />
Chefredakteur der Zeitung “Inquirer”<br />
wurde <strong>und</strong> große Gewinne erzielte.<br />
Später erregte sein eigener<br />
Lebenslauf mehr Aufmerksamkeit<br />
als <strong>die</strong> Schlagzeilen seiner Zeitung.<br />
Das führte dazu, dass sich nach seinem<br />
Tode <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n sich darum<br />
reißen herauszufinden, warum das<br />
letzte Wort eines solch mächtigen<br />
Mannes wie Kane es war ausgerechnet<br />
„Rosebud“ war.<br />
Thompson fragt bei allen Leuten<br />
nach, <strong>die</strong> Kane gekannt haben, dazu<br />
zählen unter anderem sein ehemaliger<br />
bester Fre<strong>und</strong> Jedediah<br />
Leland (Joseph Cottom) <strong>und</strong> seine<br />
zweite Frau Susan Alexander (Do-<br />
77
Rubriken<br />
rothy Comingore). Durch deren Erzählungen<br />
erfährt der Zuschauer<br />
zwar mehr von Kanes Charakter, jedoch<br />
nicht, was es mit „Rosebud“<br />
auf sich hat.<br />
Am Ende wird klar, dass es sich<br />
nicht etwa um eine verflossene Liebschaft<br />
handelt,<br />
sondern etwas<br />
ganz Banales.<br />
<strong>Der</strong> Zuschauer<br />
erfährt des Rätsels<br />
Lösung,<br />
Thompson jedoch<br />
gibt auf,<br />
in der Überzeugung,<br />
dass „Rosebud“<br />
nicht<br />
das „Ganze“<br />
von allem erklären<br />
kann, sondern lediglich nur ein<br />
Puzzleteil von vielen ist, <strong>die</strong> das Leben<br />
Charles Foster Kanes erklären<br />
können.<br />
Nicht umsonst gilt „Citizen Kane“(zu<br />
Deutsch: Bürger Kane) als einer<br />
der besten Filme aller Zeiten,<br />
denn er überzeugt in allen Rubriken.<br />
Aber besonderes im Darstellerischen<br />
kann der Film überzeugen.<br />
Ob Dorothy Comingore in der Rolle<br />
der frustrierten Susan Alexander<br />
oder Agnes Moorehead in der Rol-<br />
78<br />
le von Kanes Mutter Mary Kane,<br />
sie alle bieten darstellerische Spitzenleistung.<br />
Aber man kommt nicht umhin Orson<br />
Welles einzeln hervorzuheben.<br />
Denn er verkörpert Drehbuchautor,<br />
Regisseur <strong>und</strong> Hauptdarsteller<br />
in einem <strong>und</strong><br />
macht seine Arbeit<br />
sehr gut.<br />
Er zeigt den Wandel<br />
des Kane, der<br />
Opfer des kapitalistischenAmerikas<br />
wird <strong>und</strong><br />
letztendlich mit<br />
dem Geld alles<br />
verloren hatte.<br />
Bis auf „Rosebud“.<br />
Letztendlich<br />
bleibt nur noch zu sagen, dass „Citizen<br />
Kane“ definitiv zu den Filmen<br />
bzw. Klassikern der<br />
Filmgeschichte gehört, den man<br />
auf alle Fälle angeschaut haben<br />
muss.<br />
André Bazin beschreibt <strong>die</strong>s so:<br />
„Ich glaube, man kann ohne<br />
Übertreibung sagen, dass alles,<br />
was seit 1940 im Film Bedeutung<br />
hat, entweder von „Citizen Kane“<br />
oder von Jean Renoirs „La règle<br />
du jeu“ beeinflusst ist."<br />
Vy Nguyen
Psychotest:<br />
Welches Tier<br />
schlummert in dir?<br />
Seit es Zauberkräfte gibt,<br />
sind Menschen von den Verwandlungen,<br />
<strong>die</strong> sie bewirken,<br />
fasziniert. Besonders<br />
haben es ihnen <strong>die</strong> Verwandlungen<br />
in Tiere angetan. Berühmtestes<br />
Beispiel: der<br />
Froschkönig.<br />
Welches Tier schlummert in<br />
dir?<br />
1) Wie sportlich bist du?<br />
a) Sport? Was heißt das? §<br />
b) Ja, ich treibe regelmäßig Sport<br />
<strong>und</strong>/ oder mache Fitness $<br />
c) Sport ist doch was für Anfänger. %<br />
d) Mein Alltag fordert mich körperlich<br />
schon sehr heraus. &<br />
2) Wenn du etwas unbedingt erreichen<br />
möchtest, wie versuchst du dein<br />
Ziel zu erreichen?<br />
a) Ich suche mir jemanden, der das<br />
für mich regelt. %<br />
b) Wenn man was dafür tun muss, habe<br />
ich eben Pech gehabt. §<br />
c) Durch Fleiß, was denn sonst? &<br />
Rubriken<br />
d) Wer braucht schon<br />
Köpfchen? Rohe Gewalt ist der<br />
Weg zum Ziel! $<br />
3) Was isst du am liebsten?<br />
a) Auf jeden Fall Selbstgekochtes mit<br />
natürlichen Zutaten. &<br />
b) Ich werde von einem Koch be<strong>die</strong>nt,<br />
der verwöhnt mich immer wieder<br />
mit neuen Köstlichkeiten. %<br />
c) Fleisch! $<br />
d) Was halt gerade so rumliegt. §<br />
4) Wie wehrst du dich gegen deine<br />
Feinde?<br />
a) Ja … sollen <strong>die</strong> halt kommen … ich<br />
schlag <strong>die</strong> dann §<br />
b) Mit einem kurzen aber wirkungsvollen<br />
Schlag meinerseits setze ich<br />
meinen Gegner für kurze Zeit außer<br />
Gefecht. Allerdings geht es mir danach<br />
auch nicht so gut. &<br />
c) Ich wehre mich nicht, ich fliehe. %<br />
d) Ich bin der Stärkste aller Starken.<br />
Das wird kein Problem für mich sein.<br />
$<br />
79
Rubriken<br />
5) Was ist deine Lieblingsfarbe?<br />
a) Blau wie Wasser. %<br />
b) Gelb <strong>und</strong> orange wie Frühlingsblumen.<br />
&<br />
c) Grau. Einfach so. §<br />
d) Rot. $<br />
6) Was könnte dein Motto sein?<br />
a) Immer mit der Ruhe! §<br />
b) Alles gehört mir, weil ich der/<strong>die</strong><br />
Beste bin! $<br />
c) Spieglein, Spieglein an der Wand,<br />
wer ist der/<strong>die</strong> Schönste im ganzen<br />
Land? %<br />
d) Ohne Fleiß kein Preis. &<br />
7) Denkst du oft an <strong>die</strong> Vergangenheit?<br />
a) Ja, ich schwelge immer mal wieder<br />
80<br />
in meinen Erinnerungen. %<br />
b)Ichdenke,dassesnichtgutist,<strong>die</strong><br />
Gegenwart in der Vergangenheit zu<br />
verbringen. Das lenkt nur unnötig ab.<br />
&<br />
c) Ich kann mich nicht an meine Vergangenheit<br />
erinnern. §<br />
d) An meine großen Heldentaten denke<br />
ich immer wieder gerne zurück. $<br />
8) Was ist für dich am wichtigsten?<br />
a) Familie &<br />
b) Schönheit %<br />
c) Schlaf §<br />
d) Erfolg $<br />
Sandra Burkhardt<br />
Lösungen auf Seite 83!<br />
Sudoku<br />
Dieses mal gibt es aus Platzgründen<br />
leider nur ein Sudoku.<br />
CARL wünscht euch<br />
trotzdem viel Spaß beim knobeln!<br />
In jeder Zeile, jeder Spalte<br />
<strong>und</strong> jedem Quadrat müssen<br />
<strong>die</strong> Zahlen von 1 bis 9 vorkommen.<br />
Es dürgen keine<br />
Zahlen pro Zeile, Spalte oder<br />
Quadrat doppelt vorkommen.
Rubriken<br />
<strong>Der</strong> So<strong>und</strong>track meines Lebens<br />
Wir identifizieren uns mit unserer Lieblingsmusik, bestimmte<br />
Lieder erinnern uns an schöne oder auch traurige Abschnitte unseres<br />
Lebens. Manchmal kann der Musikgeschmack so einiges<br />
über einen Menschen aussagen <strong>und</strong> ihr habt euch sicher schon<br />
einmal gefragt was eure Lehrer in ihrer Freizeit gerne hören.<br />
In <strong>die</strong>ser Rubrik gewähren wir euch einen Einblick in den "So<strong>und</strong>track"<br />
zum Leben unserer Lehrer!<br />
Auf dem Weg zur<br />
Schule höre öre iich...<br />
SWR1 oder der r<br />
SWR3 SWR (am<br />
liebsten <strong>die</strong> Sketsche Sketsch von<br />
Andreas Mü Müller) ode oder Antenne<br />
Bayern ayer oderr Bayern B<br />
1. Manchmal nchm auch ch Jazz<br />
(Miles Davis) Dav oder Kl KKlassik<br />
<strong>und</strong> Barock. aroc<br />
82<br />
...<strong>und</strong> nd auf a dem Rück- Rü R c<br />
weg? g? Dasselbe D wiee auf<br />
demm Hinweg. Hin<br />
Zum Entspannen höre ich am liebsten...Klaviermusik avier von Chopin<br />
oder Céline Dion oder Genesis <strong>und</strong> Phil Collins.<br />
Mit <strong>die</strong>sem Lied verbinde binde ich ein besondere<br />
besonderes res re Ereignis: E Rubettes -<br />
"Sugar Baby Love" (1974). 974). Dies war als ganz junger M MMensch<br />
in der Gr<strong>und</strong>schule<br />
meine erste Begegnung mit der der Popmusik.<br />
Dieses Lied erinnert nert mich an meine Jugend u<strong>und</strong><br />
beschreibt sie<br />
am besten: Queen - "Bohemian Rh RRhapsody" apsody" (ende de der 70er Jahre)<br />
Anja Vigenschow
Auswertung<br />
Psychotest<br />
Am meisten §: Das Faultier<br />
Fast dein ganzes Leben verbringst<br />
du alleine mit deinem Rücken nach<br />
unten an einem Baum hängend.<br />
Dein Mageninhalt macht den<br />
größten Teil deines Körpergewichts<br />
aus <strong>und</strong> das, obwohl du nur alle<br />
acht Tage deinen Kot <strong>und</strong> Urin<br />
absetzt. Du bist ein faules <strong>und</strong><br />
verachtenswertes Geschöpf!<br />
Am meisten $: <strong>Der</strong> <strong>Löwe</strong><br />
Du lebst zusammen mit deinem<br />
Harem <strong>und</strong> kannst an deiner<br />
unglaublich männlichen Mähne<br />
erkannt werden. Als größtes<br />
Landraubtier Afrikas bist du in<br />
deinem Herrschaftsgebiet der<br />
unangefochtene König der Tierwelt.<br />
In deiner Freizeit demonstrierst du<br />
gerne deine Macht <strong>und</strong> bist<br />
insgesamt ein ziemlich<br />
protzerischer Typ.<br />
Am meisten %: Die Gans<br />
Eingebildet <strong>und</strong> dümmlich, das<br />
sind wohl <strong>die</strong> zwei Attribute, <strong>die</strong><br />
dich am besten beschreiben. Am<br />
liebsten schwimmst du in kleinen,<br />
klaren Seen. Neben dem<br />
Schwimmen liebst du das Wasser<br />
so sehr, weil du dein Spiegelbild so<br />
schön darin betrachten kannst.<br />
Parknähe ist dir für deinen<br />
Aufenthaltsgebiet besonders lieb,<br />
da du so von den ganzen Besuchern<br />
gefüttert wirst.<br />
Am meisten &: Die Biene<br />
Fleiß <strong>und</strong> Teamarbeit zeichnet<br />
deinen Charakter aus. Du weißt,<br />
welche Verpflichtungen du hast<br />
<strong>und</strong> führst <strong>die</strong>se auch sorgfältig<br />
<strong>und</strong> gewissenhaft aus. In deinem<br />
Staat nimmst du eine ganz<br />
bestimmte Rolle an, denn du weißt,<br />
ohne Organisation <strong>und</strong> Einsatz<br />
kann <strong>die</strong> komplette Bienenfamilie<br />
nicht funktionieren.<br />
Lösung Sudoku<br />
Rubriken<br />
83
Vollgas – Episode 1<br />
Bei dem Autorennspiel handelt es<br />
sich um ein einfaches Stift- <strong>und</strong>-Papierspiel<br />
aus den 60er Jahren, das<br />
man ganz einfach auf einem karierten<br />
Blatt Papier spielen kann. <strong>Der</strong><br />
genaue Ursprung des Spiels ist leider<br />
nicht bekannt, allerdings wird<br />
das Spiel heute von einigen Physik<strong>und</strong><br />
Mathelehrern verwendet, um ihrenSchülernVektoren<strong>und</strong>Kinematik<br />
näher zu bringen.<br />
In jeder CARL-Ausgabe möchte<br />
CARL euch das Rennautospiel erklären<br />
<strong>und</strong> neue Regeln beibringen, damit<br />
ihr das Spiel nach Belieben<br />
ausbauen könnt. Außerdem gehört<br />
zur jeder Ausgabe auch eine Rennstrecke,<br />
<strong>die</strong> CARL extra für euch gestaltet<br />
hat. Aber beginnen wir in<br />
der ersten Episode mit den einfachen<br />
Gr<strong>und</strong>regeln des Spiels, denn<br />
auch <strong>die</strong>se scheinen zumindest am<br />
Anfang komplex.<br />
Da das Spiel auf kariertem Papier gespielt<br />
wird, <strong>die</strong>nen <strong>die</strong> Kästchen als<br />
Rubriken<br />
Quietschen in den Kurven, rauchende Räder <strong>und</strong> atemberaubende<br />
Geschwindigkeiten – all <strong>die</strong>s findet ihr bei <strong>die</strong>sem Rennautospiel<br />
nicht, trotzdem ist es keineswegs langweilig <strong>und</strong> seit<br />
Jahrzehnten bei Erwachsenen wie bei Schülern sehr beliebt.<br />
Längeneinheit, wobei nur <strong>die</strong><br />
Ecken der Kästchen angefahren<br />
werden können. Die Fahrbewegung<br />
des eigenen Wagens wird während<br />
des Spiels durch Pfeile, sog. Vektoren,<br />
dargestellt. Die mögliche Fahrbewegung<br />
wird dabei über den<br />
Hauptpunkt ermittelt. Dies funktioniert,<br />
indem man <strong>die</strong> Länge <strong>und</strong><br />
Richtung des vorausgegangen, eigenen<br />
Pfeils ermittelt. Diese Länge<br />
<strong>und</strong> Richtung wird nun von der<br />
Pfeilspitze des letzten eigenen<br />
Pfeils aus abgetragen. Somit erhält<br />
man den Hauptpunkt. Diesen <strong>und</strong><br />
seine acht umliegenden Punkte<br />
darf der Spieler nun anfahren. So-<br />
85
Rubriken<br />
mit hat er <strong>die</strong> Möglichkeit zu lenken,<br />
zu beschleunigen <strong>und</strong> abzubremsen.<br />
Das Spiel beginnt damit, dass eine<br />
Rennstrecke auf Papier gezeichnet<br />
wird, welche dann mit einer Start<strong>und</strong><br />
Ziellinie versehen wird. Nun<br />
86<br />
markieren <strong>die</strong> Spieler nacheinander<br />
- am besten mit unterschiedlichen<br />
Farben - ihre Startposition an der<br />
Ziellinie. Hierbei ist ihr erster Pfeil<br />
genau ein Kästchen lang <strong>und</strong> setzt<br />
an <strong>die</strong> Startlinie an.<br />
Nun beginnt jeder Spieler abwechselnd,<br />
einen Zug zu machen. Ein<br />
Zug besteht aus einem neuen Pfeil,<br />
der der eigenen Fahrbewegung hinzugefügt<br />
wird. Für das Spielende<br />
bzw. <strong>die</strong> Siegerermittlung gibt es<br />
zwei unterschiedliche Verfahren, allerdings<br />
hält man sich als Anfänger<br />
lieber an <strong>die</strong> einfachere, um das<br />
Spiel nicht unnötig zu verkomplizieren.<br />
Hierbei ist <strong>die</strong> Siegerermittlung<br />
sehr simpel: <strong>Der</strong> Spieler, der<br />
als erstes <strong>die</strong> Ziellinie erreicht, hat
gewonnen. Bei einer Rennstrecke,<br />
bei der <strong>die</strong> Ziellinie an <strong>die</strong> Startlinie<br />
anschließt (wie z.B. bei der Rennstrecke<br />
zu <strong>die</strong>ser Episode) ist es nicht<br />
notwendig, genau an dem Punkt<br />
über <strong>die</strong> Ziellinie zu fahren, von der<br />
aus man am Anfang des Rennens<br />
startete.<br />
Im Gr<strong>und</strong>spiel gibt es noch<br />
zwei weitere, gr<strong>und</strong>legende<br />
Regeln:<br />
1) Die letzte Pfeilspitze eines Wagens<br />
gilt als <strong>die</strong> aktuelle. Ein Spieler<br />
darf alle Punkte, <strong>die</strong> ein Mitspieler<br />
schon einmal angefahren hat, auch<br />
befahren, allerdings nur dann,<br />
wenn es sich dabei nicht um <strong>die</strong> aktuelle<br />
Pfeilspitze handelt. Diese darf<br />
in keinem Fall angefahren werden<br />
<strong>und</strong> im Notfall muss deshalb sogar<br />
<strong>die</strong> Fahrbahn verlassen werden.<br />
2) Wer <strong>die</strong> Rennstrecke aus welchem<br />
Gr<strong>und</strong> auch immer verlässt,<br />
muss erst eine Schlaufe fahren, bevorer<strong>die</strong>Rennstreckewiederbefahren<br />
darf. Die Fahrbahn gilt dann als<br />
verlassen, wenn der angefahrene<br />
Punkt außerhalb der gezeichneten<br />
Strecke liegt.<br />
Zuletzt noch ein Wort zur Genauigkeit<br />
<strong>und</strong> Präzision. Genauigkeit ist<br />
beim Rennautospiel sehr wichtig,<br />
Rubriken<br />
da es sonst leicht zu Missverständnissen<br />
kommt, denn ohne Genauigkeit<br />
ist es kaum möglich, fair zu<br />
spielen.<br />
Es ist wichtig, dass <strong>die</strong> Pfeile immer<br />
korrekt gezeichnet werden. Die<br />
Pfeilspitze setzt nicht am aktuellen<br />
Aufenthaltspunkt an, sonder zeigt<br />
mit der Spitze auf <strong>die</strong>se. In der Abbildung<br />
ist demzufolge der obere<br />
Pfeil falsch <strong>und</strong> der untere richtig<br />
dargestellt.<br />
Nun wünsche ich euch aber viel<br />
Spaß <strong>und</strong> Vergnügen mit dem<br />
Rennautospiel <strong>und</strong> der Rennstrecke<br />
in <strong>die</strong>ser CARL-Ausgabe.<br />
Sandra Burkhardt<br />
87
Chefredaktion:<br />
Redakteure<br />
Layout:<br />
Betreuung:<br />
Auflage:<br />
Druck:<br />
Cover:<br />
Thanks to:<br />
90<br />
Impressum<br />
Schuster, Valentina<br />
Burkhardt, Sandra<br />
Werz, Carolin<br />
Nguyen, Vy<br />
Karremann, Julia<br />
Hanekamp, Harriet<br />
Vigenschow, Anja<br />
Stooß, Anika<br />
Mihalovic, Sophie<br />
Vigenschow, Anja<br />
Petersohn, Ulf<br />
400 Stück<br />
Di Bello- Ihre Druckerei<br />
Vigenschow, Anja<br />
Frau Bender, für den Artikel über den Wandel<br />
an unserer Schule <strong>und</strong> der Emma-Redaktion,<br />
dafür dass wir einen ihrer Artikel abrucken<br />
durften!<br />
Die Autoren der einzelnen Artikel äußern lediglich ihre<br />
persönliche Meinung, <strong>die</strong> nicht zwangsläufig mit<br />
der der Redaktion übereinstimmen muss. Für Meinungsäußerungen<br />
<strong>und</strong> konstruktive Kritik sind wir auf<br />
der Homepage des CLG <strong>und</strong> über carl-schuelerzeitung@web.de<br />
jederzeit erreichbar.<br />
Wi WW r hab a en eine neue Mailadresse!<br />
carl-schuelerzeitung@web.de