1. Die Bilanz des Jahres 2009: Programme Auch im „Krisenjahr“ 2009 gelang es dem Kulturamt, ein vielfältiges Veranstaltungsangebot für all diejenigen zu schaffen, die außerhalb der großen Institutionen qualitätvolle Kulturprogramme suchen. Mit 60 Eigenveranstaltungen und -produktionen und ebenso vielen Kooperationsveranstaltungen, an denen das Kulturamt organisatorisch, finanziell, infrastrukturell und kommunikativ beteiligt war, konnte das interessierte Publikum in Bielefeld somit durchschnittlich an jedem dritten Tag eine Kulturamtsveranstaltung im Terminkalender finden. Zusammengefasst unter den Markenzeichen »kultursommer <strong>bielefeld</strong>« und »kulturwinter <strong>bielefeld</strong>« sind diese Angebote an vielen zentralen und attraktiven Orten in der Innenstadt zu erleben. Angefangen von der Sparrenburg, über den Rathaus- und den Klosterplatz, den Waldhof, das Bauernhaus-Museum, die Rudolf-Oetker-Halle, das Theaterlabor bis zum Ravensberger Park verfügt jeder Veranstaltungsort über eine eigene Atmosphäre. Das spartenübergreifende Kulturprogramm bietet mit seinen Open-Air- und Indoor-Events zu sozialen Eintrittspreisen, zum Teil sogar mit freiem Eintritt, ein attraktives Angebot für alle. In die Programme werden regelmäßig Kooperationspartner aus der Bielefelder Kulturszene eingebunden und in deren Häusern und mit ihrer Hilfe Veranstaltungen durchgeführt. So wird ein städtisches Netzwerk der Akteure im Kulturbereich initiiert und mit Leben gefüllt. Genannt seien hier die Bielefelder Bürgerstiftung, die Stadtbibliothek, die Cooperativa Neue Musik, der Bielefelder Kunstverein, das Bauernhaus- Museum, das Welthaus Bielefeld, der Bunker Ulmenwall, das Filmhaus, das Theaterlabor, das Trotz- Alledem-Theater, das Forum für Kommunikation und Kreativität, die capella hospitalis, die Friedrich Wilhelm Murnau-Gesellschaft, das Freizeitzentrum Stieghorst, internationale Kulturvereine und viele andere. Neben den Kooperationen mit Bielefelder Kulturinitiativen ist das Programm des Kulturamts geprägt durch die Zusammenarbeit mit starken überregionalen Partnern, deren Engagement das Kulturprogramm erheblich bereichert. In 2009 waren dies insbesondere die Peter Gläsel Stiftung in Detmold, der WDR Köln und das NRW KULTURsekretariat in Wuppertal. In der Sparte Tanz existiert seit zwei Jahren durch die Initiative des Kulturamts Bielefeld eine interkommunale Zusammenarbeit mit den OWL-Städten Detmold, Gütersloh, Herford, Minden und Paderborn. Während der »kulturwinter <strong>bielefeld</strong>« vorwiegend durch Musikreihen wie die „Mittwochskonzerte Musikkulturen“, das „Vocal-Festival“, das „Film&MusikFest“, die Reihen „Klang der Stille“ und „Musi(k)abarett“ geprägt ist, liegt der Schwerpunkt im Sommer neben den Open-Air-Konzerten auf den Bereichen Straßentheater und Tanz. Internationales Straßentheater, so wie es nur das Kulturamt in Bielefeld präsentiert, findet man zum Leineweber-Markt unter dem Titel „Streetlife“ auf dem Klosterplatz und zum Kinderkulturfest „Wackelpeter“ im Ravensberger Park. Tanz ist natürlich das Thema des „Tanzfestivals Bielefeld“, des größten Kulturamts-Projekts, das in den ersten zwei Wochen der Sommerferien Tanzbegeisterte aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland nach Bielefeld lockt. 2. Die Bilanz des Jahres 2009: Rudolf-Oetker-Halle und Förderung Die Rudolf-Oetker-Halle schließt das Geschäftsjahr 2009 mit 118 Veranstaltungen und 88.345 Besucherinnen und Besuchern ab. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Zuschauerzahlen damit leicht gesteigert werden, obwohl bei den Veranstaltungszahlen ein Rückgang um zehn Konzerte zu verzeichnen war. Dies ist ein Indiz dafür, dass die Veranstalter bei der Auswahl der Künstlerinnen und Künstler ein glückliches Händchen bewiesen und sich eher auf die Highlights konzentriert haben. Unter den sehr erfolgreichen Konzerten im Bereich der Klassik waren 2009 bemerkenswert viele Nachwuchsstars wie Julia Fischer, Martin Stadtfeld und Kit Armstrong zu Gast. Einen ganz und gar außergewöhnlichen und berauschenden Konzertabend konnten die Pro Musica-Besucherinnen und Besucher am 17. November mit Martin Grubinger (Schlagzeug) und Per Rundberg (Klavier) erleben. All dies sind Beispiele dafür, wie es gelingen kann, auch in der sogenannten Ernsten Musik ein neues Publikum anzusprechen und in die Konzertsäle zu holen. Im Bereich des Entertainments waren mit Walter Sittler, Helene Fischer, Al Jarreau, Peter Kraus und Götz Alsmann unterhaltsame Abende und jeweils ein volles Haus garantiert. Die Kabarett-Freunde kamen mit Helge Schneider, Bodo Wartke, Ralf Schmitz und Herbert Knebel voll auf ihre Kosten. 4
Neben dem laufenden Konzertbetrieb konnte der zweite Bauabschnitt der Sanierungsmaßnahmen erfolgreich und denkmalgerecht umgesetzt werden. Mit dem dritten Bauabschnitt kommen die Arbeiten nach den derzeitigen Planungen dann im Laufe des Jahres 2010 vollständig zum Abschluss. Im Geschäftsbereich Kulturförderung wurden die städtischen Haushaltsmittel nicht nur in gleicher Höhe gehalten, es ist sogar gelungen, dank einer Erhöhung im Bereich der Betriebskostenzuschüsse die drohende Schließung eines Freien Theaters zu verhindern. Die Stadt Bielefeld hat sich damit als verlässlicher Partner und Unterstützer der Freien Kulturszene gezeigt. 5