Ausgabe 4 Frühjahr/Sommer 2003 - Kulturamt Bielefeld
Ausgabe 4 Frühjahr/Sommer 2003 - Kulturamt Bielefeld
Ausgabe 4 Frühjahr/Sommer 2003 - Kulturamt Bielefeld
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<strong>Ausgabe</strong> 4 Frühjahr/<strong>Sommer</strong> <strong>2003</strong><br />
kulturblick<br />
das kulturextra-magazin<br />
Das Thema »Partnerschaften im Kulturbereich« ist das aktuelle Leitthema der vierten <strong>Ausgabe</strong> des<br />
»kulturblick«, dem Magazin des <strong>Kulturamt</strong>es <strong>Bielefeld</strong>.<br />
Spannende Neuigkeiten gibt es im Bereich Kinderkultur: Peter Maffay und seine Stiftungen arbeiten<br />
demnächst im Rahmen des Kinderkulturfestes »Wackelpeter« eng mit dem <strong>Kulturamt</strong> <strong>Bielefeld</strong> zusammen.<br />
Mit der Partnerschaft für mehr Kultur gehen das Programm WDR 3 und das <strong>Kulturamt</strong> der Stadt <strong>Bielefeld</strong><br />
neue Wege und schaffen damit eine breitere Öffentlichkeit für die Kultur.Vielfalt ist unsere Stärke.Dies belegen<br />
sowohl die außergewöhnlichen Veranstaltungsangebote beim »Westfälischen Musikfest <strong>2003</strong>« als auch<br />
das neue Ausstellungskonzept der Kommunalen Galerie in Neuen Rathaus.Wer jetzt noch mehr Lust und<br />
Interesse am <strong>Kulturamt</strong> mit seinen vielfältigen Aktivitäten bekommen hat, dem empfehle ich die Lektüre des<br />
Geschäftsberichts des <strong>Kulturamt</strong>es – das »kulturjahr 2002« ist im April erstmals in dieser Form erschienen.<br />
Viel Vergnügen mit der Nr.4 des »kulturblick« wünscht Ihnen: Ihr Andreas Kimpel, <strong>Kulturamt</strong>sleiter.<br />
Wackelpeter und Tabaluga!<br />
Peter Maffay steht Pate für <strong>Bielefeld</strong>s Kinderkulturfest<br />
Phantasie und Neugierde, Vertrauen und<br />
Lebensfreude – diese Begriffe sollten keinem<br />
Kind fremd sein. Tatsache ist, dass<br />
viele Kinder nicht so unbeschwert aufwachsen<br />
können, wie sie es sich wünschen. Zwei Partner<br />
haben sich zusammengetan, um gemeinsam<br />
mehr Raum für Kinderträume zu schaffen: Peter<br />
Maffay, der mit seinem Engagement in der »Peter<br />
Maffay Stiftung« und der »Tabaluga Kinderund<br />
Jugendhilfe« eine Vorreiterrolle auf diesem<br />
Gebiet einnimmt und das <strong>Kulturamt</strong> <strong>Bielefeld</strong>,<br />
dessen Kinderkulturfest »Wackelpeter« im letzten<br />
Jahr Premiere feierte. Als Schirmherr des<br />
»Wackelpeters« unterstützt der erfolgreiche<br />
Rockmusiker zukünftig die Kinderkulturarbeit in<br />
<strong>Bielefeld</strong>. Im Gegenzug wird das <strong>Kulturamt</strong> das<br />
einmal im Jahr stattfindende Fest als Präsentationsplattform<br />
für die Stiftungen von Peter<br />
Maffay nutzen. Besiegelt wird die Partnerschaft<br />
zwischen Peter Maffay und dem <strong>Kulturamt</strong> <strong>Bielefeld</strong><br />
beim Kinderkulturfest »Wackelpeter« am<br />
14. September <strong>2003</strong> im Ravensberger Park.<br />
Traumstart mit Rückenwind<br />
Mit nahezu 30.000 kleinen und großen Besuchern<br />
war der erste <strong>Bielefeld</strong>er »Wackelpeter«<br />
im letzten Jahr ein sensationeller Erfolg. Zahlreiche<br />
nationale und internationale Künstler begeisterten<br />
mit einem abwechslungsreichen Programm,<br />
von Musik über Theater bis hin zu Mitmachaktionen.<br />
Ermöglicht wurde das Open-Air-<br />
Kulturfest durch die starke Veranstaltergemeinschaft<br />
mit Radio <strong>Bielefeld</strong> und den »kulturextra«-Sponsoren<br />
sowie durch viele Partner aus<br />
dem Bereich Kinderkultur. Und mit Peter Maffay<br />
als Pate steht dem Erfolg des »Wackelpeters«<br />
und einem langfristigen Ausbau des Veranstaltungskonzeptes<br />
nichts mehr im Wege.<br />
Kultur als Sprachrohr<br />
Die beiden Stiftungen, in denen sich Peter<br />
Maffay seit Anfang der 90er Jahre mit großem<br />
Einsatz engagiert, setzen sich vor allem für traumatisierte<br />
Kinder aus problematischen Elternhäusern<br />
ein. Dass der Sänger ein Herz für Kinder<br />
hat, zeigt sich auch in seiner Musik. »Nur wer<br />
erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein<br />
Mensch.« – Dieser Satz von Erich Kästner bildet<br />
den Ausgangspunkt für Maffay’s Arbeit, und<br />
auch dem aktuellen Projekt »Tabaluga und das<br />
verschenkte Glück« liegt er als Leitmotiv zugrunde.<br />
Das mittlerweile vierte Tabaluga-Abenteuer<br />
steht bereits als CD in den Regalen; die<br />
Tournee startet im Oktober <strong>2003</strong>. Live zu erleben<br />
sind Peter Maffay und der Drache mit seinen<br />
Freunden vom 24. bis 26. Oktober in Köln und<br />
vom 12. bis 14. Dezember <strong>2003</strong> in Dortmund<br />
(siehe auch: www.tabaluga.com).<br />
[kulturamt bielefeld]<br />
Gemeinsam neue Wege beschreiten<br />
Durch die Zusammenführung von Peter Maffay<br />
und dem <strong>Kulturamt</strong> <strong>Bielefeld</strong> haben die Kulturakteure<br />
unter der Regie von Andreas Kimpel wieder<br />
einmal bewiesen, dass nicht nur Kulturmetropolen<br />
Großes auf die Beine stellen können. Auch<br />
Dr. Michael Vesper, Kulturminister des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen, lobt das innovative Kooperationsmodell:<br />
»Durch diese neue, bisher in dieser<br />
Konstellation einzigartige Form der Partnerschaft<br />
entsteht eine nachhaltige Bindung, bei der<br />
beide Partner nur gewinnen können, denn die<br />
»Einrichtungen« können ihre Arbeiten einer breiteren<br />
Öffentlichkeit vorstellen. Die Qualität ihrer<br />
Arbeit strahlt wiederum auf den aus, der die Botschaft<br />
vermittelt. Ich begrüße es, dass hier neue<br />
Wege in Nordrhein-Westfalen beschritten werden.<br />
Tabaluga und Wackelpeter – ein Team mit<br />
Zukunft für Kinder, mehr Kultur und konstruktive<br />
Kommunikation. Hiermit wird ein deutliches Zeichen<br />
für Gemeinsamkeit gesetzt.«
<strong>Ausgabe</strong> 4 Frühjahr/<strong>Sommer</strong> <strong>2003</strong><br />
Gelinde gesagt: gelungen!<br />
»kulturwinter bielefeld 2002«<br />
rückblick<br />
Der <strong>Bielefeld</strong>er »kulturwinter 2002« ließ das kulturbegeisterte<br />
Publikum auch in dieser Saison<br />
nicht zur Ruhe kommen. Neben einem vielfältigen<br />
Angebot aus Musik, Theater und Aktionen<br />
präsentierte das <strong>Kulturamt</strong> <strong>Bielefeld</strong> am 24. November<br />
gemeinsam mit BITel die neue Veranstaltungsreihe<br />
»Vocal-Festival <strong>Bielefeld</strong>«.<br />
Große Gewinner dieses »kulturwinters« waren<br />
die Kinder: Am 30. Oktober wurde der »Jugendkulturpreis<br />
NRW 2002« in der Ravensberger<br />
Spinnerei verliehen. Mit insgesamt 32 Bewerbungen<br />
brachen die <strong>Bielefeld</strong>er Kinder und<br />
Jugendlichen einen Rekord. Der mit 2.000 Euro<br />
dotierte Hauptpreis ging schließlich an das<br />
Kunstprojekt »Die Besucher« der Musik- und<br />
Kunstschule <strong>Bielefeld</strong>. Die Federführung für die<br />
Veranstaltung übernahm <strong>Kulturamt</strong>smitarbeiter<br />
Jürgen Dreckschmidt.<br />
Ein weiteres Glanzlicht war »GeLinde«, der<br />
»größte kleinste Zirkus der Welt«. Der Künstler<br />
Wolfgang Gerner ließ 20 aus Lindenholz gefertigte<br />
Marionetten ein wahnwitziges Zirkusprogramm<br />
aufführen. Bei rasanter Jonglage, dem<br />
Stemmen schwerer Gewichte und Balanceakten<br />
auf dem Hochseil fieberten bei jeder Aufführung<br />
bis zu 150 kleine Zuschauer mit.<br />
Mit Spannung wurde das Openair-Kino erwartet.<br />
Die vom <strong>Kulturamt</strong> <strong>Bielefeld</strong> und Radio <strong>Bielefeld</strong><br />
organisierte Veranstaltung bot auch in<br />
Erlebnisraum Rathaus<br />
Ein Rathaus ist ein öffentlicher Raum. Das Rathaus<br />
<strong>Bielefeld</strong> ist mehr als das: Die Kommunale<br />
Galerie im Neuen Rathaus macht es zu einem<br />
Ort des Erlebens. Nach dem Ausscheiden des<br />
langjährigen Mitarbeiters Dieter Assner ist seit<br />
Anfang des Jahres Jürgen Dreckschmidt neuer<br />
Verantwortlicher in der Programmabteilung des<br />
<strong>Kulturamt</strong>es. Mit dem Wechsel ging auch ein<br />
verändertes Ausstellungskonzept einher: Der<br />
Schwerpunkt liegt ab <strong>2003</strong> auf der Fotografie.<br />
Nach den Ausstellungen »30 Rahmen« des<br />
Diplom-Fotodesigners und Werbefotografen<br />
Ulli Hartmann und »Des Lebens würdig« der<br />
<strong>Bielefeld</strong>er Fotografin Cornelia Bock mit Einund<br />
Aussichten in das Hospiz »Haus Zuversicht«<br />
folgt eine Sammelausstellung nationaler und<br />
internationaler Dozenten und Dozentinnen sowie<br />
eine Fotodokumentation zur Geschichte des<br />
Theaterlabors <strong>Bielefeld</strong>. Mit BITel als Sponsor für<br />
die Ausstellungsarbeit können auch in Zukunft<br />
diesem Jahr wieder Neues, passend zur Jahreszeit:<br />
»Der kleine Eisbär« ließ vor allem das mit<br />
Mütze, Schlafsack und Thermoskanne ausgerüstete<br />
junge Publikum die Kälte vergessen. Für<br />
die erwachsenen Zuschauer gab es mit der<br />
»Feuerzangenbowle« etwas Altbewährtes. Für<br />
<strong>Kulturamt</strong>sleiter Andreas Kimpel hat die Veranstaltung<br />
mit jeweils mehreren hundert Zuschauern<br />
bereits Kultstatus erreicht. Etwas<br />
Neues gab es dann doch: Mehr Stühle, mehr<br />
Lautsprecher, eine vergrößerte Gastronomie<br />
und der Comedy-Künstler Ingo Oschmann hoben<br />
die ohnehin schon gute Stimmung des<br />
Publikums. Aber, da waren sich alle Beteiligten<br />
einig, das Rauschen bei der Übertragung des<br />
Filmklassikers muss so bleiben, wie es ist.<br />
neue Potenziale erschlossen werden. Neu entwickelt<br />
wurden auch die Printmedien, die von<br />
nun an parallel zu den Ausstellungen der Kommunalen<br />
Galerie erscheinen. Professionell unterstützt<br />
wird das <strong>Kulturamt</strong> hierbei vom<br />
Diplom-Designer Hubertus Adam.<br />
Kulturförderung<br />
mit Potenzial<br />
Über die Zukunft der Kulturförderung diskutierte<br />
beim »1. bielefelder kulturgespräch« eine<br />
hochkarätig besetzte Runde mit Vertretern und<br />
Vertreterinnen der Dresdner Bank, E.ON, A.T.<br />
Kearney und des Nord/LB-Zentrums. Die Veranstaltung,<br />
die am 21. November 2002 in der <strong>Bielefeld</strong>er<br />
Niederlassung des »kulturextra«-Sponsors<br />
Mercedes-Benz stattfand, wurde vom<br />
<strong>Kulturamt</strong> <strong>Bielefeld</strong> und dem Arbeitskreis<br />
Kultursponsoring, einer Initiative des Kulturkreises<br />
der deutschen Wirtschaft im BDI e. V.,<br />
gemeinsam durchgeführt. Die Referenten waren<br />
sich einig, dass die öffentliche Kulturförderung<br />
zukünftig massiv durch Förderkonzepte<br />
der Unternehmen ergänzt werden muss. Hilfe<br />
zur Selbsthilfe ist hierbei das Stichwort. Neben<br />
der finanziellen Förderung über Stiftungswesen<br />
und Sponsoring wurden auch unkonventionellere<br />
Wege der Kulturförderung aufgezeigt, wie<br />
beispielsweise die Beratung von Kultureinrichtungen<br />
durch Consultingunternehmen oder<br />
der Aufbau von Netzwerken mit Teilnehmern<br />
aus Kultur und Wirtschaft. Mit dem spontanen<br />
Angebot eines kostenlosen Fundraising-Workshops<br />
für das <strong>Kulturamt</strong> <strong>Bielefeld</strong> durch A.T.<br />
Kearney wurden bereits vor Ort die ersten Ideen<br />
in die Tat umgesetzt.<br />
[kulturamt bielefeld]
<strong>Ausgabe</strong> 4 Frühjahr/<strong>Sommer</strong> <strong>2003</strong><br />
Macht und Ohnmacht der Medien<br />
»2. bielefelder kulturfrühling«, »Westfälisches Musikfest <strong>2003</strong>«<br />
und Kulturpartnerschaft mit dem WDR<br />
Er war einmal Redakteur der Freien Presse <strong>Bielefeld</strong>,<br />
fiel durch einen klaren Blick, globales Interesse<br />
und ein großes Talent für kritische Berichterstattung<br />
auf. Heute ist Fritz Pleitgen Intendant<br />
des Westdeutschen Rundfunks. Am 15. April <strong>2003</strong><br />
wird er zum »2. bielefelder kulturfrühling« wieder<br />
dorthin zurückkehren, wo seine Karriere begann.<br />
Gemeinsam mit Dr. Michael Vesper, dem<br />
stellvertretenden Ministerpräsidenten des Landes<br />
NRW, und Helga Kirchner, Chefredakteurin<br />
des WDR-Hörfunks, diskutiert Pleitgen in der Rudolf-Oetker-Halle<br />
das Thema »Macht und Ohnmacht<br />
der Medien – Der WDR und sein Kulturauftrag«.<br />
Die Veranstaltungsreihe des <strong>Kulturamt</strong>es<br />
<strong>Bielefeld</strong>, die Meinungsbildern ein kulturpolitisches<br />
Podium bietet, findet in diesem Jahr zum<br />
zweiten Mal statt.<br />
Mit dem »2. bielefelder kulturfrühling« startet<br />
gleichzeitig zwischen dem WDR und dem <strong>Kulturamt</strong><br />
eine Partnerschaft für mehr Kultur. Kern<br />
des Konzeptes der Kulturpartnerschaft mit dem<br />
WDR 3 ist die Dauerhaftigkeit der Partnerschaft<br />
und die Unterstützung auf Gegenseitigkeit. Ziel<br />
ist ein gegenseitiger Imagetransfer, der eine direkte<br />
Zielgruppenwerbung für das Programm<br />
WDR 3 ermöglicht und zugleich eine kostenfreie<br />
Veranstaltungsunterstützung für den Kulturpartner<br />
bedeutet.<br />
Auch im Rahmen<br />
des »Westfälischen<br />
Musikfestes <strong>2003</strong>«<br />
sorgen das <strong>Kulturamt</strong><br />
<strong>Bielefeld</strong> und<br />
der WDR gemeinsam<br />
für kulturelle<br />
Höhepunkte. Bereits<br />
zum dritten<br />
Mal ist die Stadt<br />
<strong>Bielefeld</strong> Koordinator<br />
und – neben<br />
anderen Städten in Ostwestfalen-Lippe Ausrichter<br />
des »Westfälischen Musikfestes«. Zwischen<br />
dem 14. Mai und dem 14. Juni <strong>2003</strong> können<br />
sich zehntausende Besucher durch ein fulminantes<br />
Spektakel aus internationaler Musik aller<br />
Zeiten und Stilrichtungen berauschen lassen.<br />
Das WDR-Radio übernimmt die Live-Ausstrahlung<br />
der mehr als 100 Konzerte; neben hochkarätigen<br />
Ensembles und Solisten aus der Region stehen<br />
das WDR-Sinfonieorchester, das WDR-Rundfunkorchester,<br />
der WDR-Rundfunkchor und die<br />
WDR Big Band auf der Bühne. Das »Westfälische<br />
Musikfest <strong>2003</strong>« versammelt die gesamte Region<br />
Ostwestfalen-Lippe unter einem künstlerischen<br />
Dach und profiliert so die Marke OstWestfalen-<br />
Lippe noch stärker als bisher in der Deutschen<br />
Kulturlandschaft.<br />
Der Knüller des <strong>Sommer</strong>s<br />
Tanzfestival <strong>Bielefeld</strong> <strong>2003</strong><br />
Das »Tanzfestival <strong>Bielefeld</strong> <strong>2003</strong>«, das im letzten<br />
Jahr noch unter dem Begriff »Tanzsommer«<br />
stattfand, hat sich zu einem der herausragenden<br />
Ereignisse im Bereich des modernen Tanzes<br />
in Europa entwickelt. Vom 4. bis zum 16. August<br />
<strong>2003</strong> werden international renommierte<br />
Tanzdozenten, Choreografen und einige der<br />
bekanntesten europäischen Tanztheater ihr<br />
Können an Tänzerinnen und Tänzer aus ganz<br />
Deutschland weitergeben. Wie im Vorjahr liegt<br />
die künstlerische Leitung wieder bei Ulla und<br />
Tchekpo Dan Agbetou. Schauplatz der Abendveranstaltungen<br />
ist in diesem Jahr erstmals das<br />
Theater <strong>Bielefeld</strong>. Dort wird das »Tanzfestival<br />
<strong>Bielefeld</strong> <strong>2003</strong>« am 3. August mit einer opulenten<br />
und bildkräftigen Performance eröffnet.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Kulturamt</strong> <strong>Bielefeld</strong>, Niederwall 23, 33602 <strong>Bielefeld</strong> V.i.S.d.P.: Andreas Kimpel, <strong>Kulturamt</strong>sleiter<br />
Konzeption/Redaktion: Dr. Anne Dreier Unternehmens- und Kommunikations-Strategien, Borgholzhausen<br />
Autoren: Andreas Kimpel, Jürgen Dreckschmidt, Ulrich Laustroer, Rainer Schürmann, Julia Huep<br />
Gestaltung: büro beierarbeit für visuelle kommunikation, <strong>Bielefeld</strong><br />
Bildnachweise: z.b.pohl, WDR, Druck- und Medienhaus Gieselmann, Hotel Mercure, Kulturpolitische Gesellschaft,<br />
Sparkasse, ???<br />
Das »kulturextra-Programm« wird unterstützt von den Hauptsponsoren:<br />
ausblick<br />
Neues Programm bringt<br />
frischen Wind<br />
»kultursommer bielefeld <strong>2003</strong>«<br />
Wie gewohnt bietet der »kultursommer« auch<br />
im Jahr <strong>2003</strong> unzählige Attraktionen für ein<br />
breites Publikum. Neu im <strong>Sommer</strong>programm<br />
sind die beiden Reihen »KonzerTanz« und »Liederreise«,<br />
die das <strong>Kulturamt</strong> im Rahmen des<br />
»Westfälischen Musikfestes« erstmalig präsentiert.<br />
Der Name »KonzerTanz« verspricht eine<br />
aufregende Komposition aus Musik und Tanz.<br />
Den Auftakt macht die Gruppe »Tap it deep« am<br />
16. Mai <strong>2003</strong> mit einer großartigen Bühnenshow<br />
im Theaterlabor. Die Konzertreihe »Liederreise<br />
# 1 bis # 4« startet am 30. Mai unter dem Motto<br />
»Reisegefährten gesucht«. In vier Konzerten<br />
werden traditionelle Liedformen auf zeitgemäße<br />
Art und Weise neu interpretiert. Auch die<br />
Termine des Eröffnungskonzerts mit dem WDR-<br />
Sinfonieorchester Köln am 14. Mai in der Rudolf-<br />
Oetker-Halle und des Folk-Highlights am 1. Juni<br />
auf dem Gelände des Bauernhaus-Museums<br />
sollte man sich unbedingt merken. Insgesamt<br />
können sich die Besucher des »Westfälischen<br />
Musikfestes <strong>2003</strong>« auf vier Wochen mit beinahe<br />
100 Veranstaltungen freuen.<br />
Druck für die Kultur<br />
Als neuen Sponsor für den in diesem Jahr erstmals<br />
erscheinenden Geschäftsbericht »kulturjahr«<br />
konnte das <strong>Kulturamt</strong> das Druck- und Medienhaus<br />
Gieselmann gewinnen. Der überzeugte<br />
<strong>Bielefeld</strong>er Hans Gieselmann trägt durch ein<br />
großzügiges Sponsoring ausgewählter (Kultur-)<br />
Projekte seit Jahren zu einem bunten Stadtleben<br />
in <strong>Bielefeld</strong> bei. Auch Henrike Gieselmann, die<br />
das Unternehmen seit Anfang des Jahres gemeinsam<br />
mit ihrem Vater führt, setzt dieses Engagement<br />
nun mit dem <strong>Kulturamt</strong> <strong>Bielefeld</strong> fort.<br />
Im Verlag Hans Gieselmann sind beispielsweise<br />
der repräsentative Bildband »<strong>Bielefeld</strong> – Stadt im<br />
Großformat« oder die Bände »<strong>Bielefeld</strong>er Sport<br />
im Wandel der Zeit« erschienen. Das Druck- und<br />
Medienhaus Gieselmann sponsert darüber hinaus<br />
seit Jahren Programm- und Veranstaltungshinweise<br />
für die Stadt <strong>Bielefeld</strong>.<br />
[kulturamt bielefeld]
Herbst/Winter 2002/03<br />
einblick<br />
Plädoyer für freies Denken<br />
Im April 2002 eröffnete Staatsminister a. D. Prof.<br />
Dr. Julian Nida-Rümelin mit seiner Rede auf dem<br />
»1. bielefelder kulturfrühling« die Reihe kulturpolitischer<br />
Podien des <strong>Kulturamt</strong>es in <strong>Bielefeld</strong>. An<br />
seine Stelle trat am 29. Oktober 2002 Dr. Christina<br />
Weiss als Beauftragte der Bundesregierung für<br />
Angelegenheiten der Kultur und der Medien im<br />
Deutschen Bundestag. Welche Prioritäten die neue<br />
Kulturstaatsministerin in der Kulturpolitik setzt,<br />
zeigt ein Auszug aus den »Kulturpolitischen<br />
Mitteilungen 4/2002«.<br />
»Ich begreife Kultur als ein Regelwerk des Fürund<br />
Miteinanders. Sie umgrenzt das Feld der<br />
Auseinandersetzung einer Gesellschaft mit ihren<br />
Traditionen und Wurzeln, ihren Werten, ihren<br />
Zielen und Konflikten und natürlich ihren Visionen,<br />
den zukünftigen Pfaden der Entwicklung.<br />
Kultur prägt die Lebensentwürfe der Individuen<br />
und bildet zugleich den Nährboden ihrer Realisierung.<br />
Und sie umfasst das Selbstbewusstsein<br />
einer Gesellschaft und eines Staates, sie definiert<br />
die Verhältnisse des Miteinanderumgehens und<br />
die Verhältnisse von Gerechtigkeit und Verantwortung<br />
– Verantwortung für den Anderen und<br />
für die Gemeinschaft. (...)<br />
Die Künste sind ein Spezialfall der Kultur, das<br />
Kraftfeld der Kreativität in einer Kultur. In der<br />
Begegnung mit den Künsten lernen wir, unsere<br />
Subjektivität – unsere innere Vielfalt – auszuprägen,<br />
unsere geistige Unabhängigkeit auf der<br />
Basis der Gewissheit kultureller Identität. Die<br />
Künste erschließen Grundlegendes, aber nicht<br />
Selbstverständliches: Sie trainieren die Wahrnehmungsfähigkeit,<br />
sie schulen die emotionale<br />
Intelligenz ebenso wie das Vermögen, über plurale<br />
Weltsichten nachzudenken. Künstler erkunden<br />
Grenzbereiche, sie zeigen Grenzen auf und<br />
überschreiten sie zugleich. Und die Ergebnisse<br />
dieser Grundlagenforschung präsentieren sie als<br />
Angebot an die Sinne, das in jedem Rezeptionsakt<br />
neu und anders ergriffen werden kann. Kunst<br />
stellt immer wieder neue Beziehungen her zwischen<br />
Optionen der Wahrnehmung und Formen<br />
der Reaktion. Die Künste ermöglichen und erfordern<br />
auf diese Weise eine Art von Kommunikation,<br />
wie sie für unsere Gesellschaft einmalig ist.<br />
Diese Art von Kommunikation öffnet uns neue<br />
Denkräume und Erfahrungsmöglichkeiten. Kunst<br />
ist das Labor für die Energien der Phantasie, des<br />
freien, sich selbst reflektierenden Denkens. Und<br />
das Regelwerk des Miteinanders gründet sich –<br />
nur scheinbar paradox – nicht zuletzt auf dieses<br />
Denken. (...)<br />
Was folgt aus diesen Überlegungen für mein<br />
Amtsverständnis? Ich möchte es so beschreiben:<br />
Regelwerke, nicht nur juristische, sind auf<br />
Anwältinnen und Anwälte angewiesen, damit<br />
sie ausgelegt werden und in Kraft bleiben kön-<br />
Bündelung vieler Aktivitäten unter einem Dach<br />
Sparkasse <strong>Bielefeld</strong> fühlt sich gut aufgehoben im »kulturextra«-Sponsoringkreis<br />
»Die Stadt <strong>Bielefeld</strong> ist der zentrale Standort unserer Arbeit, hier wohnen<br />
unsere Kunden, hier machen wir unsere Geschäfte. Daher konzentrieren<br />
wir auch unser Engagement auf die Stadt <strong>Bielefeld</strong> und die sie umgebende<br />
Region und wirken so aktiv bei der Gestaltung des Lebensraumes mit. Die<br />
Sparkasse <strong>Bielefeld</strong> unterstützt die etablierte Kultur, wie beispielsweise die<br />
Kunsthalle <strong>Bielefeld</strong>, die Theater-Stiftung oder das Philharmonische<br />
Orchester. Darüber hinaus legen wir sehr großen Wert auf die freie Kultur<br />
in <strong>Bielefeld</strong> und sind mit der Sparkassen-Stiftung Partner beim »Carnival der<br />
Kulturen« oder der ersten »Nacht der freien Theater« am 28. Juni <strong>2003</strong>. Das<br />
Kommunikations- und Partnerschaftsmodell »kulturextra« des <strong>Kulturamt</strong>es hat uns von Anfang an<br />
überzeugt: Zum einen werden vielerlei Aktivitäten unter einem Dach gebündelt, außerdem schätzen<br />
wir die Arbeit des <strong>Kulturamt</strong>es sehr und fördern daher das engagierte Team rund um Andreas Kimpel.«<br />
Manfred Brinkmann, Leiter Werbung und Öffentlichkeitsarbeit der Sparkasse <strong>Bielefeld</strong><br />
nen. In diesem Sinne sehe ich mich als Anwältin<br />
der Kultur. Zum Spektrum meiner (Anwalts-)<br />
Praxis gehört in erster Linie Dreierlei: das<br />
Moderieren, das Repräsentieren (auch verstanden<br />
als Vertretung von Interessen) und, drittens,<br />
ebenso das »Missionieren« – das Werben, verstanden<br />
als Vermitteln von Kunst und Kultur,<br />
und dem, was sie uns als Möglichkeitssinn eröffnen.<br />
Und dass mich bei der Verfolgung dieser<br />
»Mission« der Wirklichkeitssinn nicht verlässt,<br />
dessen bin ich – auch dank der Bindung meines<br />
Amtes an dieses Haus – ganz sicher. (...)<br />
Kultur –<br />
eine Standortfrage?<br />
Der Standort –<br />
eine Kulturfrage?<br />
So mancher richtet<br />
sein privates Dasein<br />
nach den kulturellen<br />
Angeboten der<br />
Stadt: Bei der Suche<br />
nach einem neuen<br />
Zuhause, nach<br />
einem entspannenden<br />
Wochenendtrip<br />
oder manchmal sogar bei der Suche nach<br />
einem Hotelzimmer. Grund genug, sich über<br />
das kulturelle Leben der Stadt <strong>Bielefeld</strong> Gedanken<br />
zu machen. Keine Frage – die Kultur hat in<br />
<strong>Bielefeld</strong> nicht nur ein Standbein: Kleinkunst<br />
und große Bühne, Jung und Alt, musische und<br />
bildende Kunst – alle haben ihren Platz gefunden.<br />
Aber ist es ein fester Platz? Soll er das denn<br />
sein? Leben nicht gerade Kunst- und Kulturszene<br />
vom Wandel der Zeit? Klassik und Moderne<br />
haben bereits ihren notwendigen Stellenwert<br />
bewiesen. Doch in Zeiten wirtschaftlicher Instabilität<br />
streiten sich die Geister um Umbauten,<br />
Kürzungen und Schließungen. Wie auch immer<br />
sich Kultur und Wirtschaft entscheiden werden,<br />
wichtig bleibt, das kulturelle Leben lebendig<br />
zu erhalten und nach kreativen Pausen mit<br />
Pauken und Trompeten wieder für Furore zu<br />
sorgen. Solange Sponsoring, Förderprogramme<br />
und neue Partnerschaften bestehen, wird der<br />
kulturelle Standort <strong>Bielefeld</strong> die Wirtschaft<br />
bereichern und der wirtschaftliche Standort<br />
<strong>Bielefeld</strong> Kulturförderung betreiben können.<br />
Eigentlich ganz einfach, diese Standortfrage –<br />
keiner kann ohne den anderen!<br />
Sandra Spachtholz, Direktorin der Accor<br />
Hotellerie Mercure Management GmbH<br />
[kulturamt bielefeld]