24.04.2014 Aufrufe

download - Kultur Service Gesellschaft Steiermark

download - Kultur Service Gesellschaft Steiermark

download - Kultur Service Gesellschaft Steiermark

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kleine Zeitung<br />

termine 10.–16. deZember 2010<br />

r Bühne<br />

und Humanität werden auf den<br />

Kopf gestellt.<br />

„Der meister und margarita“,<br />

auch als der „russische Faust“<br />

bezeichnet, handelt auf drei ineinander<br />

verwobenen ebenen<br />

vom Kampf des individuums<br />

gegen bestehende machtstrukturen:<br />

Der Satan und seine<br />

entourage bekämpfen einen<br />

verbrecherischen Staat, der<br />

meister setzt sich gegen einen<br />

repressiven Literaturbetrieb zur<br />

Wehr und pontius pilatus sieht<br />

sich am Tag der Hinrichtung Jesu<br />

einem allmächtigen Kaiser gegenüber.<br />

bulgakows gefeierter<br />

romanlässt diegrenzenvonHistorie,<br />

Wahrheit und Fiktion verschwimmen<br />

und Werte wie gut<br />

und böse ad absurdum führen.<br />

in seiner fünften produktion<br />

am Schauspielhaus graz vereint<br />

Viktor bodó, wie in peter<br />

Handkes „Die Stunde da wir<br />

nichts voneinander wußten“,<br />

die mitglieder der Szputnyik<br />

Shipping Company budapest<br />

mit dem ensemble des Schauspielhauses.<br />

Individuum Mensch?<br />

Carina Riedl inszeniert mit Handkes „Kaspar“<br />

zum ersten Mal am Schauspielhaus Graz.<br />

Ein mensch kommt auf die<br />

bühne, halb Clown, halb<br />

Kind. er hat zunächst nur einen<br />

Satz zur Verfügung: „ich<br />

möchte ein solcher werden<br />

wie einmal ein anderer gewesen<br />

ist“, so Kaspars Wunsch,<br />

den er in vielen Formen von<br />

gleichgültigkeit über Leidenschaft<br />

bis zum Hass variiert.<br />

Von anonymen „einsagern“<br />

angeleitet wird er zu einem<br />

individuum, das bewusst ‚ich‘<br />

sagen kann. Das erlernen der<br />

Sprache bringt für Kaspar das<br />

erkennen der umwelt und<br />

schließlich die erkenntnis<br />

seiner selbst. Doch der Disziplinierungsprozess<br />

kostet ihn<br />

auch die Freiheit, anders zu<br />

sein: ungehörig, roh, poetisch.<br />

Denn durch die Sprache wird<br />

Kaspar manipuliert. So bricht<br />

er unter den immer lauter und<br />

eindringlicher werdenden<br />

zurufen dieser einsager bewusstlos<br />

zusammen …<br />

Bühnen Graz | iii<br />

peter Handkes dramatischer<br />

erstling zeigt als<br />

Sprechstück die manipulation<br />

eines menschen, eines individuums,<br />

durch Sprache. befreit<br />

von einem suggerierten<br />

Wirklichkeitsanspruch veranschaulicht<br />

es den prozess<br />

einer zunächst erreichten,<br />

dann aber wieder verlorenen<br />

Selbstfindung.<br />

schAuspiElhAus<br />

www.schauspielhaus-graz.<br />

com, Tel. (0316) 80 00.<br />

„Kaspar“ von Peter Handke.<br />

Regie: carina Riedl. Bühne<br />

und Kostüme: Fatima<br />

sonntag. Mit: Katharina<br />

Klar, Florian Köhler, claire<br />

Vivianne sobottke.<br />

premiere: am 17. Dezember<br />

2010 um 20.30 Uhr,<br />

Ebene 3.<br />

◆ Die „Einsagerinnen“<br />

Katharina<br />

Klar und<br />

claire Vivianne<br />

sobottke<br />

mit „Kaspar“<br />

Florian Köhler<br />

manninger<br />

oper graz<br />

◆ J. Fritzsch hat das Adventprogramm<br />

gestaltet Oper graz<br />

Die Oper feiert<br />

vierten Advent<br />

Die alljährliche Veranstaltung<br />

erhält heuer<br />

eine besondere Weihe:<br />

Johannes Fritzsch, Chefdirigent<br />

der Oper graz, hat<br />

sich höchst persönlich des<br />

programms angenommen<br />

und die musiker des grazer<br />

philharmonischen Orchesters<br />

zu sich auf die bühne<br />

gebeten. Sie begleiten nun<br />

Dshamilja Kaiser, martin<br />

Fournier, Wilfried zelinka,<br />

den Chor und die Singschul’des<br />

Hauses, wenn<br />

diese die erste Kantate aus<br />

Johann Sebastian bachs<br />

„Weihnachtsoratorium“<br />

anstimmen. auch im programm:<br />

Weihnachtslieder<br />

von peter Cornelius und die<br />

Weihnachtouvertüre von<br />

Otto nicolai. und besonders<br />

freuen sich die ballettschulkinder<br />

auf ihren auftritt in<br />

der pantomime aus Hans<br />

pfitzners „Christelflein“.<br />

nach dem Konzert klingt<br />

der abend im Foyer mit<br />

Keksen und punsch, basteln<br />

und offenem Weihnachtsliedersingen<br />

aus.<br />

Sonntag, 19. Dezember<br />

2010, 17 Uhr, oper graz.<br />

Werbung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!