Museum - Bildende Kunst in Dortmund
Museum - Bildende Kunst in Dortmund
Museum - Bildende Kunst in Dortmund
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mahn- und Gedenkstätte Ste<strong>in</strong>wache<br />
Ausstellung<br />
20. Oktober bis 22. Dezember 2011<br />
OHNE ZU ZÖGERN<br />
VARIAN FRY: BERLIN,<br />
MARSEILLE, NEW YORK<br />
E<strong>in</strong>e Ausstellung des Aktiven <strong>Museum</strong>s Faschismus und<br />
Widerstand <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e.V.<br />
Mahn- und Gedenkstätte<br />
Ste<strong>in</strong>wache<br />
Ste<strong>in</strong>straße 50 (100 m vom<br />
Nordausgang des <strong>Dortmund</strong>er HBF)<br />
44147 <strong>Dortmund</strong><br />
Info-Telefon und Anmeldung<br />
zu Führungen: (0231) 50-25002<br />
www.ns-gedenkstaetten.de/nrw/<br />
dortmund<br />
Öffnungszeiten<br />
Di bis So 10–17 h<br />
Am 3.10., 1.11. u. 26.12. geöffnet;<br />
am 24., 25. u. 31.12. geschlossen.<br />
E<strong>in</strong>tritt frei.<br />
Die Ste<strong>in</strong>wache ist für<br />
Rollstuhlfahrer geeignet.<br />
Informationen zum schulpädagogischen<br />
Angebot erhalten<br />
Sie auf Anfrage. Anmeldungen<br />
zu Gruppenführungen (m<strong>in</strong>d.<br />
15 Pers.) werden während der<br />
Öffnungszeiten unter Tel. 50-25002<br />
entgegengenommen.<br />
Als die deutsche Wehrmacht im Frühjahr 1940 <strong>in</strong> Frankreich e<strong>in</strong>marschierte, zogen<br />
Tausende deutscher Emigranten – Künstler, Intellektuelle, Politiker, Journalisten – <strong>in</strong><br />
die unbesetzte Zone im Süden Frankreichs. Viele von ihnen mit dem Ziel, Europa<br />
nun endgültig zu verlassen, da ihnen die Auslieferung <strong>in</strong> die von den Deutschen<br />
besetzte Zone drohte. Artikel 19.2 des deutsch-französischen Waffenstillstandsabkommens<br />
besagte, dass „alle <strong>in</strong> Frankreich sowie <strong>in</strong> den französischen Besitzungen<br />
bef<strong>in</strong>dlichen Deutschen, die von der Reichsregierung namhaft gemacht werden, auf<br />
Verlangen auszuliefern“ seien. Dies bedeutete faktisch das Ende des politischen Asyls<br />
<strong>in</strong> Frankreich.<br />
Kurz nach der Besetzung traf der junge amerikanische Journalist Varian Fry <strong>in</strong> Marseille<br />
e<strong>in</strong> – geschickt von e<strong>in</strong>em New Yorker Hilfskomitee namens „Emergency Rescue<br />
Committee“ (ERC), das mit Unterstützung von Eleonore Roosevelt sowie Thomas<br />
und Erika Mann <strong>in</strong> den USA gegründet worden war. Unter dem Deckmantel der<br />
Arbeit für das ERC baute Fry e<strong>in</strong> Fluchthelfer-Netzwerk auf, mit dessen Hilfe mehr als<br />
1.800 Menschen und ihre Familien aus Südfrankreich h<strong>in</strong>aus geschleust wurden. In<br />
Frys – auch illegal – agierendem Büro wurde Geld akquiriert, wurden Schiffspassagen<br />
besorgt, Visa und Pässe gefälscht und geheime Fluchtrouten über die französischspanische<br />
Grenze organisiert. Viele der Flüchtl<strong>in</strong>ge waren Künstler und Intellektuelle,<br />
darunter z.B. Marc Chagall, Max Ernst, Hannah Arend, He<strong>in</strong>rich Mann, Alma Mahler<br />
und Franz Werfel.<br />
Die Ausstellung präsentiert mehr als 75 E<strong>in</strong>zelschicksale von Geretteten, beschreibt<br />
ihre Fluchtwege und die Arbeit der Fluchthelfer. Die Ausstellungstafeln werden ergänzt<br />
durch Hörstationen und Leseboxen.<br />
Veranstaltungen<br />
So 2. Oktober, 11.00 h<br />
FÜHRUNG<br />
„Widerstand und Verfolgung<br />
<strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong> 1933–1945“,<br />
Teilnahme kostenlos<br />
Do 20. Oktober, 19.00 h<br />
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG<br />
„Ohne zu zögern – Varian Fry: Berl<strong>in</strong>,<br />
Marseille, New York“<br />
So 6. November, 11.00 h<br />
FÜHRUNG<br />
„Widerstand und Verfolgung<br />
<strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong> 1933–1945“,<br />
Teilnahme kostenlos<br />
Do 10. November, 19.00 h<br />
BILD-VORTRAG<br />
„Von Sanary nach Los Angeles. Fluchtgeschichten<br />
der Emigranten He<strong>in</strong>rich Mann,<br />
Lion Feuchtwanger, Franz Werfel …“,<br />
Manfred Flügge (*1946), Berl<strong>in</strong>, Autor<br />
von u.a. „Wider Willen im Paradies.<br />
Deutsche Schriftsteller im Exil <strong>in</strong> Sanarysur-Mer“<br />
An den Beispielen von He<strong>in</strong>rich und Nelly<br />
Mann, Lion und Marta Feuchtwanger<br />
sowie Franz Werfel und Alma Mahler-<br />
Werfel wird geschildert, wie Emigranten<br />
mit Hilfe der Organisation von Varian<br />
Fry im Herbst 1940 aus dem besetzten<br />
Frankreich entkommen konnten und<br />
nach New York gelangten, aber auch,<br />
was sie <strong>in</strong> Amerika erwartete.<br />
22