Groiner Blick 1/2013 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein e.V.
Groiner Blick 1/2013 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein e.V.
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... weitere Themen<br />
in diesem Heft:<br />
• Eine Seefahrt, die ist lustig ...<br />
• Gesucht und gefunden<br />
• Ulla Schmidt besucht die<br />
Werkstatt<br />
• Berufsbildung und berufliche<br />
Bildung<br />
<strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong><br />
Ausgabe 1/<strong>2013</strong><br />
Freizeitspaß für Jedermann
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Verein<br />
Vorwort 1<br />
Feuerwehr hautnah 2<br />
Denn wenn et Trömmelche jeht ... 2<br />
Eine Seefahrt, die ist lustig ... 3<br />
Der Freizeittreff auf Schalke 3<br />
Aktion der <strong>Lebenshilfe</strong>-Räte 4<br />
Noch ist es eine Baustelle ... 5<br />
Erweitertes Angebot im Betreuten Wohnen 6<br />
Schülerpraktikant in der EDV-Abteilung 6<br />
„Bei uns ist immer was los!“ 7<br />
Offener Treff in der KoKoBe Wesel 8<br />
Freizeitspaß für Kinder und Jugendliche 9<br />
Zehn gute Gründe Mitglied zu werden 10<br />
Engagement<br />
Gesucht und gefunden 11<br />
Ein selbstbestimmtes Leben 12<br />
Inklusion Fußball 13<br />
Kindertagesstätten<br />
„Die Obstdüsis“ 14<br />
Gemeinsam Unterstützte Kommunikation (UK)<br />
aktiv begleiten 15<br />
„Das etwas andere Frühstück“ schmeckt köstlich! 16<br />
Kita „Kartäuserweg“ auf Vogelhochzeit 16<br />
Gesund und stark mit Rick und Rack 17<br />
Ausbildung zum MARTE MEO-Praktiker 18<br />
Werkstätten<br />
Mitarbeiterversammlung 19<br />
„Wir segeln ins 10. Jahr!“ 19<br />
Zu Gast am Düsseldorfer Flughafen 20<br />
TEACCH-Projekte 21<br />
Ulla Schmidt besucht die Werkstatt 22<br />
Von der Idee zum Projekt –<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> steigt in Automobilbranche ein 23<br />
Neues sozialversicherungspflichtiges<br />
Arbeitsverhältnis 24<br />
Berufsbildung und berufliche Bildung 25<br />
Ein starker Partner am <strong>Niederrhein</strong> 26<br />
Nachrufe<br />
Nachrufe 27<br />
Wohnen<br />
15 Jahre Wohnheim Wesel-Obrighoven 28<br />
Das Lampenfieber steigt 29<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> aktiv<br />
<strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> unterwegs! 30<br />
Theater „Augenblick“ 31<br />
Die <strong>Groiner</strong> Puppenkiste 32<br />
Infos<br />
Termine 33<br />
Buchtipps 34<br />
Personal<br />
Der zweite Bildungsweg! 35<br />
Neues Personal / Dienstjubiläen 36<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V., <strong>Groiner</strong> Allee 10,<br />
46459 Rees, Tel: 02851 920-0, Fax: 02851 920-146<br />
E-Mail: info@lebenshilfe-rees.de<br />
Einrichtungen<br />
Einrichtungen der 37<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />
Übersicht der Einrichtungen 38<br />
Redaktion: Verena Birnbacher, Hermann Böink, Werner<br />
Esser, Dirk Geukes, Andreas Glatte, Verena Komescher,<br />
Christa Niehuis, Thomas Wienczkowski<br />
Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />
Gestaltung & Produktion: J. L. Romen GmbH & Co. KG<br />
Windmühlenweg 13, 46446 Emmerich am Rhein<br />
Erscheinung: zweimal jährlich, seit 1986<br />
Auflage: 2.000 Stück<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/2012
Verein<br />
1<br />
Inklusion<br />
ist<br />
Haltung<br />
50 Jahre will die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong><br />
<strong>Niederrhein</strong> im nächsten Jahr feiern,<br />
zusammen mit dem in gleicher Zeit<br />
gegründeten Landesverband Nordrhein Westfalen. Es wird sicherlich<br />
ein schönes Fest für die Öffentlichkeit werden. Aber vor allem ein Fest<br />
für die in 50 Jahren erkämpften Erfolge in der Behindertenpolitik.<br />
Vielen ist gar nicht bewusst, wie sehr man den Gründereltern danken<br />
darf. Stetig wurden die Rechte von geistig behinderten Menschen<br />
verbessert und ein Verständnis für ein gemeinsames, faires und<br />
gleichberechtigtes Leben langsam ausgebaut. Und jeder Schritt führte<br />
zu oft emotionalen Diskussionen, wie wir es jetzt wieder zum Thema<br />
Inklusion erleben. Endlich können viele Behinderte ihre Rechte wahrnehmen,<br />
können selbst entscheiden, was für sie gut ist und wie sie<br />
ihr Leben möglichst selbstverantwortlich bestimmen. Dabei steht im<br />
Vordergrund, dass die Gesellschaft – wir, Sie alle – bereit ist, Verschiedenheit<br />
anzuerkennen, nicht ausgrenzen zu wollen und einen<br />
ganz normalen Umgang pflegen.<br />
Es darf die Forderung der UN Behindertenrechtskonvention nicht<br />
übersehen werden, eine Wahlfreiheit zu ermöglichen. Da steht in den<br />
weltweit geltenden 50 Artikeln nichts über Abschaffung von Förderschulen<br />
oder geschützten Werkstätten, um die uns manche beneiden.<br />
Natürlich können und müssen die Werkstätten auch weit mehr<br />
Möglichkeiten schaffen, den Wunsch auf einen anderen Arbeitsplatz<br />
erfüllen zu können. Inklusion ist aber viel, viel mehr als Schulfragen<br />
und Arbeitsplatz. Es geht in Deutschland und weltweit um ca. 10 %<br />
aller Menschen, die nicht ausgegrenzt werden können, wollen und<br />
dürfen. Also knapp 8 Millionen Menschen in Deutschland mit unterschiedlichsten<br />
Ausprägungen einer Behinderung, die nicht alle gleich<br />
behandelt werden wollen und eine so große Gruppe bilden, dass man<br />
nicht von einer kleinen Minderheit sprechen kann. 500.000 Menschen<br />
gelten als geistig behindert. Insofern sind auch die Anforderungen an<br />
lebenslange notwendige Fürsorge und Betreuung unterschiedlich,<br />
und diesen geschaffenen Schutz wollen wir auch weiter verteidigen.<br />
An eine Diskussion über Inklusion hatten die Gründermütter und<br />
-väter in kühnsten Träumen nicht denken können. Vollkommene Teilhabe<br />
und ein „Mittendrin-sein“ war undenkbar, anfangs nicht einmal<br />
ein „Nur-Dabeisein“. Und deshalb soll das Schaubild verdeutlichen,<br />
wie sich die Behindertenpolitik wandelte und heute in Deutschland<br />
auf einem hohen Niveau angekommen ist. Was nicht heißt, dass die<br />
Entwicklung stehen bleiben darf. Aber wichtige errungene Rechte<br />
können auch verteidigt werden. Und jetzt beginnt wieder eine Entwicklung,<br />
in der auch wieder Angehörige gefragt sind mitzumachen.<br />
Denn die relativ gute „Versorgung“ verführt dazu, nachzulassen und<br />
Andere machen zu lassen. Ich vermisse die Elterninitiativen, die sich<br />
einbringen und um den richtigen Weg ringen. Und es unterscheiden<br />
sich natürlich deutlich die <strong>Lebenshilfe</strong>n als dezentrale Elternvereinigungen<br />
von anderen großen Organisationen. Die Angehörigen sind<br />
die Entscheider.<br />
Dabei haben die <strong>Lebenshilfe</strong> und die Behindertenpolitik eine außergewöhnliche<br />
Entwicklung gehabt, die nebenstehend gut zu erkennen ist.<br />
Behinderte Menschen (Beispiel Exklusion) waren ausgegrenzt, nicht<br />
sichtbar, oft in der Familie versteckt aus falscher Scham. Bis dann<br />
Eltern erkannten, dass ein Recht auf Leben, Lernen, Teilnahme<br />
besteht. Eltern, die auch noch heute davon berichten, begannen<br />
behinderte Kinder selbst in eigenen Kindergärten die Gemeinschaft<br />
erleben zu lassen, Schulunterricht mit selbst erstellten Materialien und<br />
auf Dauer dann auch mit wissenschaftlicher Begleitung selbst zu<br />
geben und zu erleben, welches Potential erweckt werden konnte.<br />
Das war der Start der <strong>Lebenshilfe</strong> in<br />
Wesel im heutigen Wohnheim Dr.-Leo-<br />
Exklusion<br />
Pünnel-Haus, als Eltern ein freiwerdendes<br />
Durchgangslager nutzten, um zu unterrichten<br />
und um soziale Kontakte zu<br />
schaffen. Auch in anderen Städten, wie<br />
zum Beispiel Emmerich am Rhein, ge -<br />
schah ähnliches, wie die heute zum Teil<br />
Separation<br />
noch aktiven Eltern berichten k önnen.<br />
Der Gesetzgeber fing an, sich Gedanken<br />
zu machen und zu erkennen, dass Handlungen<br />
notwendig wurden. Die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
hat als wichtige Einrichtung den<br />
Integration<br />
Grundstein gelegt.<br />
Die zweite Stufe, Separation, begann.<br />
Es wurden Häuser gebaut, leider aus<br />
heutiger Sicht nur auf der grünen Wiese,<br />
Inklusion<br />
trotzdem damals ein riesiger Fortschritt.<br />
Aber raus aus der Stadt und möglichst<br />
separat war die Einstellung der Gesellschaft,<br />
sicher auch damals wieder mit<br />
großen Diskussionen über die Notwendigkeit<br />
verbunden. Unsere Werkstatt in Groin entstand.<br />
Die dritte Phase, Integration, entstand. Gute staatliche Förderung, die<br />
wir auch heute nicht missen können. Gezielte Förderungen der aber<br />
bis heute weitgehend separierten Gruppe der Behinderten. Rein in<br />
die Gemeinden, aber immer noch in eine Schublade einer in sich<br />
geschlossenen Gruppe, die respektiert wurde/ wird aber oft unter<br />
sich allein blieb/ bleibt.<br />
Und das hat sich heute weiterentwickelt, in die vorläufig letzte Phase,<br />
Inklusion. Rein in die Gesellschaft und nicht nur in den Ort, ein Teil<br />
der Vielfalt sein. Jedem seine Chance geben und nehmen lassen, mitgestalten,<br />
keine Bevormundung mehr. Mitarbeit und Mitentscheidung<br />
aller Beteiligten. Eine tolle Entwicklung für fast alle. Fast alle deshalb,<br />
weil die Fürsorge für Menschen, die ohne Hilfe nicht entscheiden und<br />
auskommen können, droht zu kurz zu kommen.<br />
Also, ich hoffe, dass meine Freude über die Entwicklung der letzten<br />
50 Jahre spürbar ist und die Freude darüber, dass augenblickliche Entwicklungen<br />
bei den betreuten Damen und Herren der <strong>Lebenshilfe</strong> zu<br />
deutlich mehr Selbstwertgefühl und Selbstständigkeit führen, aber<br />
die Sorge besteht, dass manche Schwächeren übersehen werden.<br />
Noch ein Wort:<br />
Liebe Leser und Mitglieder der <strong>Lebenshilfe</strong>. Wir suchen für unsere<br />
50 Jahr Feier Dokumente, Geschichten, Fotos von der Gründerzeit<br />
bis heute. Bitte arbeiten Sie doch mit und setzen sich mit Frau Verena<br />
Komescher, Tel. 02851 920-163 oder per E-Mail komescher@lebenshilfe-rees,<br />
dem Vorstand oder der Geschäftsführung in Verbindung.<br />
Werner Esser<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/2012
2<br />
Verein<br />
Feuerwehr<br />
hautnah<br />
Im letzten Sommer besuchte Martin Bettray,<br />
Leiter der Feuerwehr Emmerich am Rhein, den<br />
Freizeittreff Emmerich zum Thema „Wie verhalte<br />
ich mich, wenn es brennt“.<br />
Der Abend war sehr interessant für alle Teilnehmer. Am<br />
Ende der Veranstaltung konnte jeder sagen, wie er<br />
sich bei einem Brand oder bei einem Feueralarm zu verhalten<br />
hat. Natürlich gab es auch für jeden Teilnehmer<br />
eine Urkunde zur Erinnerung.<br />
Martin Bettray war so beeindruckt von den Mitgliedern<br />
des Freizeittreffs, dass er diese zu einer Feuerwehrbesichtigung<br />
einlud. Die Begeisterung war groß und ein Termin<br />
wurde vereinbart. An einem Freitag besuchten 14 Treffbesucher<br />
samt Betreuer die Feuerwehr in Emmerich am<br />
Rhein. Nach einem herzlichen Empfang wurden sie von<br />
Martin Bettray durch das Gebäude geführt. Sie erfuhren,<br />
wo sich die Feuerwehrmänner aufhalten, wenn mal kein<br />
Einsatz ist, und wie der Anzug aussieht, den ein Feuerwehrmann<br />
trägt. Melanie Walter fand den Teil mit der<br />
Rettungsleiter am besten. Jeder, der sich traute, durfte einmal<br />
in die Luft steigen.<br />
Carola Polat-Tenhaft<br />
Denn wenn et<br />
Trömmelche jeht …<br />
… war zur Karnevalszeit das große Thema in<br />
den Freizeittreffs Emmerich und Rees. Anfangs<br />
nur so eine Idee, obwohl, „warum eigentlich<br />
nicht?“, fragte Kersten Kühl.<br />
Und so wurde an einem Freitagabend die Teilnahme am<br />
Tulpensonntagszug in Emmerich am Rhein und am<br />
Rosenmontagszug in Rees beschlossen. Passend zum<br />
Thema Inklusion wurde das Motto „Gemeinsam sind wir<br />
stark“ gewählt. Auch die Kostümwahl wurde schnell<br />
geklärt, Wikinger wollten wir werden. „Ja, die sind stark“,<br />
sagte Thorsten Overgoor.<br />
Frank Bender, Leiter des Freizeittreffs Rees und Mitglied in<br />
der Reiterabteilung BSV Rees-Feldmark, Groin und<br />
Bergswick e. V., stellte in einer Versammlung der Reiterabteilung<br />
das Thema Inklusion vor und so setzte sich die<br />
Gruppierung dann zusammen. Im Bestand der Reiterabteilung<br />
befindet sich eine rollende Theke, die in kürzester<br />
Zeit auf Vordermann gebracht wurde. Der Umbau wurde<br />
mit Materialien der <strong>Lebenshilfe</strong> und Unterstützung durch<br />
Mitglieder des Freizeittreffs durchgeführt.<br />
Schließlich brauchten die Wikinger auch noch ein<br />
„Wikingerschiff“. Viel Energie brachten alle 30 Teilnehmer<br />
auf, und jeder sorgte dafür, dass er für die Teilnahme an<br />
den Umzügen ein tolles ausgefallenes Kostüm besaß.<br />
Tulpensonntag startete die Gruppe in Emmerich am Rhein<br />
um 11:11 Uhr. Die Aufregung war groß, die Taschen mit<br />
Wurfmaterial voll bis oben hin. Obwohl es bitterkalt war,<br />
hatten alle Wikinger ihren Spaß.<br />
Rosenmontag ging es in Rees sogar schon um 10:10 Uhr<br />
los, dann auch mit der rollenden Theke.<br />
Carola Polat-Tenhaft<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Verein 3<br />
Eine Seefahrt,<br />
die ist lustig …<br />
Nach diesem allbekannten Motto zog es die<br />
Zirkustruppe vom Freizeittreff Wesel im August<br />
auf das Wasser der wilden Lippe von Hünxe.<br />
Mit von der Partie waren Monika Möllmann, Ilona<br />
Wreth, Tim Arens, Jan-Peter Dickmann, Nils<br />
Schwank, Maik Skroch und der Schreiber dieser Zeilen.<br />
Bei herrlichstem Sonnenschein und echten Wohlfühltemperaturen<br />
waren wir mit dem Veranstalter am Ausstiegsplatz<br />
in Krudenburg verabredet, um nach einer ausführlichen<br />
Einweisung unser Riesenschlauchboot in<br />
Augenschein nehmen zu dürfen. Dieses wurde kurz darauf<br />
vom Veranstalter zur Anlegestelle Nähe Hünxe gebracht<br />
und die Truppe fuhr, bereits in Badekleidung und mit<br />
wasserdicht verpacktem Reiseproviant bepackt, im Taxi<br />
hinterher. Dort wurde mit vereinten Kräften das Riesenschlauchboot<br />
vom Parkplatz die Uferböschung hinabgetragen<br />
und zu Wasser gelassen. Unter großem Gelächter<br />
ging es dann, jeder mit einem Paddel bewaffnet, flussabwärts<br />
Richtung Krudenburg. Nach kurzer Gewöhnung an<br />
das Wassergefährt paddelte die Gruppe vorbei an grünen<br />
Wiesen, Feldern und alten Baumbeständen. Auch einige<br />
Brücken querten die Wasserstraße. Manchen wurde es<br />
unter der prallen Sonne zu warm und sie sprangen zur<br />
Abkühlung ins kühle Nass. Hinein ins Wasser war ja einfach,<br />
aber zurück ins Boot ein echter Kraftakt - fragt den<br />
Kollegen Maik mal danach! Ein Wettschwimmen mit dem<br />
Boot machte unseren Meisterschwimmern schnell klar:<br />
keine Chance, das Boot einzuholen. So mussten die<br />
Paddler das Schlauchboot an der nächsten Flussbiegung<br />
auf eine Sandbank lenken, um die doch recht erschöpften<br />
Wasserratten wieder ins Boot zu ziehen.<br />
Stockenten, Blesshühner und anderes Federgetier beobachteten<br />
das bunte Treiben. Unterwegs begegneten wir<br />
auch anderen Wassersportlern - einige neben ihren<br />
Booten schwimmend, andere entspannt faul dahintreibend,<br />
genau wie wir. Ab und an wurde aus dem träge<br />
fließenden Fluss an den Stromschnellen ein schnelles<br />
wildes Wasser und wir wurden geschaukelt, geschüttelt<br />
und gerüttelt. Das eine oder andere Mal schrammten wir<br />
an tief hängendem Astwerk vorbei - ein echtes Abenteuer<br />
für alle Beteiligten.<br />
Nach ungefähr drei Stunden war das Abenteuer dann vorbei.<br />
Die inzwischen sehr geschickte Bootsmannschaft steuerte<br />
das Boot auf den Ausstiegsplatz zu und gemeinsam<br />
wurde das Reisegefährt das Ufer hinaufgezogen. Dort<br />
warteten bereits der Bus und die trockene Kleidung. Zum<br />
Abschluss gab es Cola und Currywurst mit Pommes und<br />
der Tag klang in gemütlicher Runde aus.<br />
Wiederholung erwünscht? Was für eine Frage, aber dann<br />
am besten mit Jongliersachen und einer Trainingseinheit<br />
auf der Lippe!<br />
Georg Hober<br />
Der Freizeittreff<br />
auf Schalke<br />
Acht Besucher des Freizeittreffs Xanten erlebten<br />
einen unvergesslichen Abend im Stadion beim<br />
Spiel des FC Schalke 04 gegen den Hamburger SV.<br />
Ein lang gehegter Wunsch wurde für die Schalke-Fans im<br />
Freizeittreff Xanten wahr!<br />
Endlich bekamen wir die seit November 2012 vorbestellten<br />
Karten zugeteilt. (Auf Schalke kann man nicht einfach<br />
Karten kaufen; wegen der großen Nachfrage gibt es für<br />
Gruppen nur nach Voranmeldung für einen bestimmten<br />
Zeitraum Karten). Wir hatten schon fast nicht mehr daran<br />
geglaubt, in dieser Saison einmal dabei zu sein – dann<br />
kamen kurzfristig die Karten für das Spiel gegen Hamburg!<br />
Zum Fußballmatch gegen den HSV machten sich acht<br />
Treffbesucher und vier Betreuer auf den Weg nach Gelsenkirchen.<br />
Die sechs Fußgänger und zwei Rollifahrer waren<br />
auf verschiedenen Tribünen untergebracht, sodass die<br />
Gruppe direkt am Eingang getrennt wurde. Wir hatten<br />
von zwei Seiten eine gute Sicht auf das Spiel - und<br />
er lebten eine großartige Stimmung im Stadion sowie einen<br />
fantastischen 4:1 Sieg des FC Schalke 04! Es fielen reichlich<br />
Tore für die richtige Mannschaft und unsere Fans im<br />
Original Fan-Outfit ließen sich gerne vom Jubel und den<br />
Fangesängen auf den Tribünen mitreißen.<br />
Es war für alle ein unvergessliches Erlebnis und wir werden<br />
diesen tollen Abend bei sonnigem Wetter noch lange in<br />
Erinnerung behalten.<br />
Hedwig Kreiten<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
4<br />
Verein<br />
Aktion der <strong>Lebenshilfe</strong>-Räte<br />
zum „Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“<br />
Auch in diesem Jahr waren die Räte der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> wieder aktiv und mit einem Informations-<br />
und Aktionsstand in der Xantener Fußgängerzone<br />
in der Zeit von 10 bis 13 Uhr vertreten.<br />
Die ganze Aktion, unter dem Motto „Ich bin entscheidend!“,<br />
wurde von Mitgliedern des Heimbeirates<br />
(Martina Steinhauser, Katja Ohlig), des Werkstattrates,<br />
(Gisela Breuer, Michael Usai), des <strong>Lebenshilfe</strong>-Rates (Steffi<br />
Weibels und Egon Rohloffs) sowie Simone Scholten (Assistentin<br />
des <strong>Lebenshilfe</strong>-Rates) und weiteren Mitarbeitern<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> tatkräftig unterstützt.<br />
Es gab reichlich Infomaterial rund um die Themen Selbstbestimmung,<br />
gleiche Rechte, Barrierefreiheit und Inklusion<br />
sowie Buttons, <strong>Lebenshilfe</strong>-Fähnchen und Luftballons für<br />
die Kleinsten.<br />
Passanten wurden angesprochen und dazu eingeladen,<br />
sich zu informieren, ihre Erfahrungen und Meinungen und<br />
den Wahlzettel der Aktion Mensch zum Thema „Selbstbestimmt<br />
Leben“ auszufüllen.<br />
Auf dem Wahlzettel waren Punkte wie zum Beispiel:<br />
• Ich entscheide, wie und wo ich wohne.<br />
• Ich entscheide, wer mich im Alltag unterstützt.<br />
• Ich entscheide, ob ich wähle.<br />
• Ich entscheide, zu welchem Arzt ich gehe.<br />
• Ich entscheide (eigener Vorschlag).<br />
Es waren maximal drei Punkte anzukreuzen, es konnten<br />
aber auch eigene Ideen aufgeschrieben werden.<br />
Im Mittelpunkt der Aktion stand ein überdimensionales<br />
Würfelpuzzle, mit Inklusionslogo und aufgedruckten<br />
Fragen, wie „Wer entscheidet, wo ich wohne?“, „Wer entscheidet,<br />
wer mich unterstützt?“ oder Aussagen, wie „Ich<br />
bin entscheidend“. Dies alles regte zum Informations- und<br />
Meinungsaustausch an.<br />
Die Presse, vertreten durch einen Mitarbeiter der NRZ, gab<br />
sich sehr interessiert und lud zum Gruppenfoto ein. Der<br />
WDR sendete noch am selben Tag in der „Aktuellen<br />
Stunde“ einen Beitrag von unserer Aktion mit folgendem<br />
Schwerpunkt: Was muss geändert werden, dass Menschen<br />
mit Behinderungen gut durch den Alltag kommen<br />
(in Bussen und Bahnen, Behörden und Ämtern ...)?<br />
Der Bürgermeister von Xanten schickte als Ver tretung den<br />
Beigeordneten der Stadtkämmerei Thomas Görtz, welcher<br />
ebenfalls einen Wahlzettel ausfüllte und sich mit den<br />
Vertretern der <strong>Lebenshilfe</strong>-Räte über Probleme im Alltag,<br />
Barrierefreiheit und Inklusion austauschte und sich sehr<br />
interessiert an den Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong><br />
<strong>Niederrhein</strong> zeigte. Außerdem wurde ihm Informationsmaterial,<br />
unter anderem auch der Aktionsplan der Landesregierung,<br />
von Simone Scholten überreicht.<br />
Im Großen und Ganzen war es eine gelungene Aktion.<br />
Wir würden uns jedoch für die Zukunft noch mehr Anteilnahme<br />
und Interesse von Seiten der Bevölkerung<br />
wünschen.<br />
Stefanie Thierfelder<br />
Claudia Leekes<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Verein 5<br />
Noch ist es eine Baustelle …<br />
… bald wird hier ein neues <strong>Lebenshilfe</strong> Center eröffnet<br />
Im Juli eröffnen wir unser <strong>Lebenshilfe</strong> Center in<br />
der Poppelbaumstraße 9 in Wesel, in unmittelbarer<br />
City-Nähe.<br />
Nach den guten Erfahrungen mit dem <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Center in Rees, war uns schnell klar, dass auch die<br />
Stadt Wesel dafür prädestiniert ist.<br />
Das <strong>Lebenshilfe</strong> Center in Wesel ist eine Einrichtung, die<br />
für Jedermann, ganz gleich ob Menschen mit oder ohne<br />
Behinderung, geöffnet wird. Damit alle Menschen mit<br />
Behinderung ohne Diskriminierung mitten in der Gesellschaft<br />
leben können, muss ein Umdenken in allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen stattfinden. Hier setzt das <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Center als Brückenbauer an und unterstützt so die<br />
Inklusion von Menschen mit Behinderung und die Förderung<br />
privater Beziehungen. Durch Aufklärung und das<br />
eigene Vorleben trägt es zur Teilhabe von Menschen mit<br />
Behinderung bei, Hilfe und Unterstützung werden im<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Center geboten. Vielfältige Angebote zur Teilhabe<br />
können an dieser Stelle selbst oder durch externe<br />
Dienste / Vereine angeboten werden. Für jeden Menschen<br />
mit Behinderung soll die Möglichkeit bestehen, ein Leben<br />
zu führen, das den eigenen Vorstellungen entspricht. Dazu<br />
zählen Freizeitgestaltungen, Wohnmöglichkeiten oder<br />
auch der Wunsch, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu<br />
arbeiten. Neben diesen Einrichtungen steht das <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Center allen Menschen offen, die in verschiedensten Situationen<br />
beraten werden möchten. Wenn auch nicht sofort<br />
auf alle Fragen eine Antwort gegeben werden kann, so<br />
unterstützt das <strong>Lebenshilfe</strong> Center bei der Suche nach<br />
einem passenden Ansprechpartner, der weiterhelfen kann.<br />
Christa Niehuis<br />
Barrierefreies Center:<br />
In dem barrierefreien Center in der Innenstadt<br />
von Wesel (zwei Gehminuten von der Fußgängerzone<br />
entfernt) werden folgende Einrichtungen<br />
ihren Standort haben:<br />
• Anlaufstelle für:<br />
Begegnung – Beratung – Service<br />
• Familienunterstützender Dienst<br />
• Betreutes Wohnen (zusätzlich zu dem Büro<br />
im Schornacker 123 in Wesel)<br />
• Tagesstrukturierende Maßnahmen für<br />
Menschen mit geistiger Behinderung<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
6<br />
Verein<br />
Erweitertes Angebot<br />
im Betreuten Wohnen<br />
Eigener Bereich für Emmerich am Rhein<br />
Ansprechpartner<br />
Emmerich am Rhein<br />
Beate Brömmel<br />
Tel: 02851 967619<br />
Rees<br />
Tobias Lohmann<br />
Tel: 02851 5889720<br />
Seit dem Jahr 2001 begleitet und unterstützt<br />
die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> durch das<br />
Betreute Wohnen (BeWo) Menschen mit<br />
Be hinderung beim selbstständigen Wohnen.<br />
In den vergangenen zwölf Jahren ist die Zahl der Betreuten<br />
ständig gewachsen. Von den Teams Rees/Emmerich,<br />
Wesel und Xanten werden mittlerweile mehr als 100 Personen<br />
im Einzugsgebiet der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />
betreut.<br />
Um die hohen Anforderungen an unsere Betreuung noch<br />
besser erfüllen zu können, wurde zum 1. April <strong>2013</strong> das<br />
Team Rees/Emmerich geteilt. Seitdem steht für beide Städte<br />
ein eigener Ansprechpartner zur Verfügung. Beate<br />
Brömmel leitet das BeWo Emmerich, Tobias Lohmann hat<br />
die Leitung des BeWo Rees übernommen. Bürostandort<br />
für beide Teams ist weiterhin das <strong>Lebenshilfe</strong> Center in<br />
Rees.<br />
Die Betreuten leben alleine, mit ihrem Partner oder in<br />
kleinen Wohngemeinschaften in selbst angemieteten<br />
Wohnungen und werden dort durch das Personal des<br />
BeWo stundenweise und dem individuellen Bedarf entsprechend<br />
betreut.<br />
Das BeWo bietet unter anderem eine Rufbereitschaft an,<br />
die während der Woche nachts und am Wochenende 24<br />
Stunden erreichbar ist, um bei Notfällen helfen zu können.<br />
Ein weiteres Angebot ist die Betreuung in Herkunftsfamilien.<br />
Dort werden vornehmlich junge Menschen im<br />
Elternhaus auf ihr Leben in der eigenen Wohnung vorbereitet.<br />
Auch für Menschen mit einem höheren Hilfebedarf kann<br />
das BeWo durch ein erweitertes Leistungsangebot mit<br />
Assistenz- und Serviceleistung interessant sein. Sogar eine<br />
24-Stunden-Betreuung ist möglich und wird durch unseren<br />
Dienst bereits durchgeführt.<br />
Beate Brömmel<br />
Tobias Lohmann<br />
Schülerpraktikant<br />
in der EDV-Abteilung<br />
Im Januar war es für Marlon Basten soweit – an<br />
diesem Tag begann sein dreiwöchiges Betriebspraktikum<br />
in der EDV-Abteilung der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>.<br />
Der 15-jährige Realschüler aus Rees hatte sich bereits<br />
einige Monate vorher um diesen Platz beworben und<br />
seine Leidenschaft für den PC dargelegt: Die Begeisterung<br />
für die Welt der Bits und Bytes fessele ihn privat so sehr,<br />
dass er sein Hobby zum Beruf machen möchte.<br />
Traumberuf IT-Administrator und das im „zarten“ Alter<br />
von 15 Jahren? Marlon hatte uns neugierig gemacht. Er<br />
sollte die Gelegenheit bekommen, seine Vorstellung von<br />
diesem Beruf auf den Prüfstand zu stellen.<br />
Drei Wochen lang reparierte und installierte er ausgemusterte<br />
PCs, recherchierte Lösungen für Anwenderprobleme,<br />
erstellte kleinere Leitfäden, lernte Server-Software kennen<br />
und baute schließlich ein eigenes kleines Windows-Testnetzwerk<br />
auf.<br />
Es war faszinierend, wie schnell Marlon lernte und sein<br />
neu erworbenes Wissen anwendete. Und das Schönste<br />
war - es bereitete ihm sichtlich viel Spaß. „So waren wir<br />
wohl auch mal … vor langer Zeit“, sagten wir uns mit<br />
einem Augenzwinkern und vielleicht auch einer klitzekleinen<br />
Portion Wehmütigkeit.<br />
Marlon hat das nötige technische Verständnis und Gespür<br />
für Problemquellen, das man als IT-Administrator braucht.<br />
Ob es bis zum Einstieg ins Arbeitsleben auch sein Traumberuf<br />
bleibt? Durch uns hat er sich zumindest nicht<br />
abschrecken lassen.<br />
Alles Gute für deinen Weg, Marlon!<br />
Die EDV-Abteilung<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Verein 7<br />
„Bei uns ist<br />
immer was los!“<br />
Im März 2011 wurde in der Fallstraße 25,<br />
in mitten der Reeser Innenstadt, das erste<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Center der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong><br />
<strong>Niederrhein</strong> eröffnet.<br />
Aber was ist das überhaupt? Das <strong>Lebenshilfe</strong> Center des<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. ist eine Einrichtung,<br />
die für Jedermann, ganz gleich ob Menschen mit<br />
oder ohne Behinderung, geöffnet ist.<br />
So sind in unserem <strong>Lebenshilfe</strong> Center viele verschiedene<br />
Gruppen und Einrichtungen anzutreffen. Es gibt ein Büro,<br />
in dem das Betreute Wohnen (BeWo) und der Familienunterstützende<br />
Dienst (FuD) ihren Sitz haben. Von dort aus<br />
werden zum Beispiel Anträge bearbeitet, Anfragen entgegengenommen<br />
und Angebote geplant. Auch der Freizeittreff<br />
Rees ist im <strong>Lebenshilfe</strong> Center zu Hause. Der offene<br />
Treff findet jeden Donnerstag ab 17:30 Uhr statt. Hier wird<br />
begeistert gekickert, gedartet und gelacht. Einmal monatlich<br />
verwandelt sich das <strong>Lebenshilfe</strong> Center in ein Kino oder<br />
Bastelbegeisterte können einen Kreativ-Kurs besuchen.<br />
Neu seit April ist das Frühstücksbuffet, das für kleines Geld<br />
samstags einmal im Monat besucht werden kann. Ebenso<br />
samstags, nämlich an jedem letzten Samstag im Monat,<br />
treffen sich einige Kinder des FuD, um in der Zeit von 10 bis<br />
16 Uhr gemeinsam zu spielen und Spaß zu haben. Manchmal<br />
wird gemeinsam gekocht, manchmal wird das Mittagessen<br />
geliefert. Auf jeden Fall wird viel gelacht und erzählt,<br />
zum Beispiel, was es in der Schule Neues gibt, gewerkt,<br />
Musik gehört und getobt. Ebenso findet die Ferienbetreuung<br />
für Kinder und Jugendliche in der Fallstraße statt.<br />
Sogar einige Außenstehende nutzen das <strong>Lebenshilfe</strong> Center<br />
regelmäßig. Zum Beispiel finden hier Arbeitsbegleitende<br />
Maßnahmen (ABM) der Werkstatt Rees statt, und das<br />
„Haus der Familie“ bietet PEKIP-Kurse für junge Eltern und<br />
ihre Babys an.<br />
Das <strong>Lebenshilfe</strong> Center ist aber nicht nur eine Begegnungsstätte,<br />
sondern auch ein Beratungszentrum. In der letzten<br />
Ausgabe wurde bereits ausführlich darüber berichtet, dass<br />
eine Beratungsstelle zum Thema „Unterstützte Kommunikation“<br />
eingerichtet worden ist. Darüber hinaus wird jedem<br />
Bürger aus Rees und Umgebung montags in der Zeit von<br />
10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15:30 bis 17:30 Uhr die<br />
Möglichkeit gegeben, Rat in schwierigen Lebenssituationen<br />
zu suchen. Dabei kann es sich um das Leben mit einer<br />
Behinderung, bzw. das Leben mit einem behinderten oder<br />
von Behinderung bedrohten Angehörigen handeln. Es kann<br />
aber auch um Anliegen gehen, die jeden Menschen, ob mit<br />
oder ohne Behinderung, be treffen.<br />
Wir bieten:<br />
• Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen<br />
• Unterstützung bei der Suche anderer Hilfseinrichtungen<br />
• Beratung rund um das Thema Behinderung und Pflege<br />
• Fachberatung durch das Betreute Wohnen und den<br />
Familienunterstützenden Dienst<br />
• Beratung zur „Unterstützten Kommunikation“<br />
Birga Lohmann<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Birga Lohmann<br />
Koordination Freizeit- und Gruppenangebote FuD<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Center, Fallstraße 25, 46459 Rees<br />
Tel: 02851 9616910<br />
E-Mail: blohmann@lebenshilfe-rees.de<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
8<br />
Verein<br />
Offener Treff in der KoKoBe Wesel<br />
Das Kontakt und Informationsangebot in der KoKoBe<br />
Vor drei Jahren feierte die KoKoBe Wesel ihren<br />
Geburtstag im kleinen Garten des Büros an der<br />
Poppelbaumstraße 27. Bei schönem Wetter,<br />
Kaffee und frisch gebackenen Waffeln entwickelten<br />
sich viele Gespräche.<br />
So entstand unter den Gästen auch die Idee, die Räume<br />
der KoKoBe für ein regelmäßiges Treffen zu nutzen.<br />
Der monatliche „Offene Treff“ in der KoKoBe Wesel war<br />
erfunden und findet seitdem jeweils am ersten Montag im<br />
Monat in der Zeit von 17 bis 19 Uhr statt. Fällt dieser Tag<br />
auf einen Feiertag, wird der Treff natürlich um eine Woche<br />
verschoben. Eingeladen sind zum Treff alle, die in einer<br />
eigenen Wohnung wohnen oder bald in eine eigene Wohnung<br />
ziehen möchten.<br />
In den vergangenen drei Jahren haben die Gäste des Treffs<br />
viele Ideen eingebracht, wie man diesen interessant und<br />
abwechslungsreich gestalten kann.<br />
Seit Anfang 2012 werden nun in regelmäßigen Abständen<br />
Experten eingeladen. Zum Thema „Arbeit auf dem ersten<br />
Arbeitsmarkt“ berichtete Hans Wewering als Beauftragter<br />
für Akquisition und Integration der Werkstätten der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>. Eine Tierärztin informierte<br />
über die „Pflege und Versorgung von Haustieren in einer<br />
eigenen Wohnung“. Ebenso wurde gemeinsam die Feuerwehr-Wache<br />
in Wesel besucht. Hier konnten die Gäste des<br />
Treffs viel zum Thema „Wenn‘s brennt in der eigenen<br />
Wohnung“ erfahren. Auch der Treff mit dem Thema<br />
„Erste Hilfe in der eigenen Wohnung“ sowie das Gespräch<br />
mit einem Experten von der Polizei zum Thema „Wenn´s<br />
klingelt: Haustür-Geschäfte“ diente dem sicheren Handeln<br />
in der eigenen Wohnung bei Notsituationen.<br />
Geplant sind für die nächsten Treffs „Gefahren im<br />
Umgang mit Handy und Computer“ sowie „Meine Rechte<br />
und Pflichten als Mieter“.<br />
Neben diesen Thementreffs werden natürlich auch weiterhin<br />
die offenen Treffs unter dem Thema „Es gibt was<br />
Leckeres“ gerne besucht. Hier kann man: … gemeinsam<br />
den wohlverdienten Kaffee nach dem Feierabend genießen,<br />
… Freizeitgeld abrechnen, … nachfragen, was so los<br />
ist in Wesel und Umgebung, … und, … und, … und.<br />
Die KoKoBe Wesel veröffentlicht die Termine des offenen<br />
Treffs zweimal jährlich auf einem Handzettel. Dieser wird<br />
interessierten Personen zur Verfügung gestellt und ist darüber<br />
hinaus in der KoKoBe Wesel zu erhalten.<br />
Simone Scholten<br />
Die Koordinierungs, Kontakt und Beratungsstelle<br />
(kurz: KoKoBe) ist ein Beratungs und<br />
Unter stützungsangebot für Menschen mit geistiger<br />
und/oder mehrfacher Behinderung sowie<br />
deren An gehörige und Betreuer. Auch andere<br />
Interessierte, wie z. B. Fachleute aus den verschiedenen<br />
Bereichen der Behindertenhilfe,<br />
können sich mit ihren Anliegen an die KoKoBe<br />
wenden. Die Beratung mit dem Ziel der Hilfe zur<br />
Selbsthilfe ist für die Ratsuchenden kostenlos.<br />
Finanziert werden die KoKoBes durch den Landschaftsverband<br />
Rheinland. Im gesamten Zuständigkeitsgebiet<br />
des Landschaftsverbandes Rheinland<br />
(LVR) hat sich seit 2004 unter einem<br />
gemeinsamen Logo und Namen (KoKoBe) sowie<br />
einem gemein samen Konzept ein ortsnahes<br />
Netzwerk von Be ratungsstellen etabliert.<br />
KoKoBe Kreis Wesel<br />
Wesel, Hamminkeln, Xanten, Schermbeck, Hünxe<br />
Poppelbaumstraße 27<br />
46483 Wesel<br />
Tel: 0281 1646789<br />
info@kokobe-wesel.de<br />
www.kokobe-kreis-wesel.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo, Di, Do, Fr: 10 bis 12 Uhr<br />
Mo, Do: 15 bis 18 Uhr<br />
sowie nach telefonischer Vereinbarung<br />
KoKoBe Kreis Kleve<br />
Rees, Emmerich am Rhein<br />
Kassmöllstraße 17<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 965429<br />
info@kokobe-rees.de<br />
www.kokobe-kreis-kleve.de<br />
Sprechzeiten:<br />
mittwochs sowie nach Vereinbarung<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Verein 9<br />
Freizeitspaß für<br />
Kinder und Jugendliche<br />
Klein hat es 2009 angefangen, mit einer Turngruppe<br />
in Rees und den Schülerferientagen in<br />
Wesel, die schon stattfanden, bevor der<br />
Familienunterstützende Dienst (FuD) offiziell an<br />
den Start ging.<br />
In den nächsten zwei Jahren wuchs die Zahl der Einzelbetreuungen<br />
im FuD jedoch so rasant, dass für den Ausbau<br />
solcher Gruppenangebote gar keine Zeit war. Daher wurde<br />
im August 2011 eine Stelle für die Koordination von Freizeit-<br />
und Gruppenangeboten geschaffen. Daraus entwickelte<br />
sich im FuD ein eigener kleiner Bereich, losgelöst<br />
von den Einzelbetreuungen.<br />
Mittlerweile sind die Angebote für Kinder und Jugendliche<br />
so vielfältig, dass, wie bei den Erwachsenen im Freizeittreff,<br />
die Möglichkeit besteht, an einem regelmäßigen<br />
Treff teilzunehmen. Gemeinsame Ausflüge werden unternommen<br />
und verschiedene Kursangebote besucht - noch<br />
in einem kleinen Rahmen, aber der Bereich wächst und<br />
wächst.<br />
Zu den beliebtesten Angeboten gehören die Ferienbetreuungen,<br />
die mittlerweile in den Oster-, Sommer- und<br />
Herbstferien jeweils in Wesel und in Rees stattfinden, der<br />
lange Samstag, an dem einmal im Monat in der Zeit von<br />
10 bis 16 Uhr gemeinsam gespielt, gegessen und gelacht<br />
wird, die Turngruppen in Rees und Emmerich am Rhein,<br />
bei denen sich die Kinder und Jugendlichen so richtig austoben<br />
und ohne Leistungsdruck verschiedene Sport- und<br />
Spielarten ausprobieren können, ebenso der Kochkurs für<br />
Genießer!<br />
Interessierte sind eingeladen, einen <strong>Blick</strong> in das Freizeitprogrammheft<br />
des FuD zu werfen und zum Schnuppern einfach<br />
mal vorbeizukommen!<br />
Birga Lohmann<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Birga Lohmann<br />
Koordination Freizeit- und Gruppenangebote FuD<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Center, Fallstraße 25, 46459 Rees<br />
Tel: 02851 9616910<br />
E-Mail: blohmann@lebenshilfe-rees.de<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
10<br />
Verein<br />
Zehn<br />
gute Gründe<br />
Mitglied<br />
zu werden!<br />
Rund 400 Mitglieder unterstützen derzeit die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>. Sie bilden eine starke Gemeinschaft,<br />
die durch die Teilnahme an den Mitgliederversammlungen<br />
das Geschehen im Verein aktiv bestimmt. Der Mitgliedsbeitrag<br />
beträgt zurzeit 30 Euro im Jahr und ist steuerlich<br />
absetzbar.<br />
Als <strong>Lebenshilfe</strong>-Mitglied erhalten Sie Informationen<br />
und Service. Unter anderem die kostenlose „<strong>Lebenshilfe</strong><br />
Zeitung“, die Hauszeitschrift „<strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong>“<br />
sowie Einladungen zu diversen Veranstaltungen der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>.<br />
Als „Dankeschön“ laden wir Sie zu Vorträgen oder<br />
unserem jährlich stattfindenden Konzert im Park ein.<br />
Zusätzlich steht Ihnen eine kostenlose erste Rechtsberatung<br />
in allen Fragen der Behindertenhilfe zur<br />
Verfügung.<br />
1. Sie möchten behinderte Menschen, betroffene<br />
Eltern und Geschwister kennenlernen.<br />
2. Sie möchten etwas gegen Benachteiligung und<br />
Ausgrenzung behinderter Menschen tun.<br />
3. Sie wünschen sich mehr Verständnis und<br />
Toleranz im täglichen Umgang mit behinderten<br />
Menschen.<br />
4. Sie möchten, dass Kinder, Jugendliche und<br />
Erwachsene ihrer Behinderung entsprechend<br />
gefördert und begleitet werden.<br />
5. Sie möchten, dass behinderte Menschen die<br />
Chance erhalten, ihre Fähigkeiten zu entwickeln.<br />
6. Sie möchten mithelfen, dass Eltern und<br />
Angehörige behinderter Menschen begleitet<br />
und entlastet werden.<br />
7. Sie empfinden menschliche Vielfalt und Unterschiedlichkeit<br />
als Bereicherung unserer Gesellschaft.<br />
8. Sie wollen die Beteiligung behinderter Menschen<br />
an möglichst allen gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen und Entscheidungen.<br />
9. Sie wünschen sich eine menschliche Welt, und<br />
Sie möchten einen Beitrag dazu leisten.<br />
10. Sie sind überzeugt, dass langfristig nur eine<br />
starke Gemeinschaft Gleichgesinnter die<br />
Interessen behinderter Menschen und ihrer<br />
Familien wirksam vertreten kann.<br />
Werden Sie<br />
Mitglied.<br />
Wir freuen uns<br />
auf Sie!<br />
Interesse?<br />
Ansprechpartner:<br />
Patrick Jurgahn<br />
Infos unter Tel: 02851 920-169 oder<br />
E-Mail: jurgahn@lebenshilfe-rees.de<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Engagement 11<br />
Wollen Sie sich<br />
freiwillig engagieren?<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Gesucht und<br />
gefunden<br />
Verena Komescher<br />
Freiwilligenmanagerin<br />
<strong>Groiner</strong> Allee 10, 46459 Rees<br />
Tel: 02851 920-163<br />
E-Mail: komescher@lebenshilfe-rees.de<br />
Foto: Markus Weißenfels<br />
Freiwilliges Engagement hat auch bei der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> einen hohen<br />
Stellenwert. Einmal in der Woche besucht<br />
Ingrid Barkowski den 79-jährigen Bewohner<br />
Peter Klassen.<br />
Im Jahr 2009 haben sich etwa 30 Millionen Deutsche ab<br />
14 Jahren freiwillig engagiert. Bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong><br />
<strong>Niederrhein</strong> engagieren sich zurzeit 160 Freiwillige. Eine<br />
von ihnen ist Ingrid Barkowski.<br />
Die 66-jährige pensionierte Hauptschullehrerin stellte sich<br />
zunächst bei der Freiwilligenmanagerin Verena Komescher<br />
vor und besuchte im Anschluss die Seniorengruppe des<br />
Wohnverbundes der <strong>Lebenshilfe</strong> in Groin. Nur einmal<br />
zuvor hatte Ingrid Barkowski Kontakt zu Menschen mit<br />
Behinderung. „Wir haben mit Schülern in einer Werkstatt<br />
mit behinderten jungen Leuten getanzt. Davor hatte ich<br />
richtigen Bammel. Aber sie kamen so fröhlich auf uns zu,<br />
da war der Bann sofort gebrochen.“ Und so erging es ihr<br />
auch bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>. Schnell<br />
hatte Peter Klassen mit seinem Charme Ingrid Barkowski in<br />
seinen Bann gezogen. „Sie haben sich gesucht und<br />
ge funden“, hat Einrichtungsleitung Dorothea Paul sofort<br />
erkannt. „Beide haben den gleichen Humor.“<br />
Peter Klassen ist ein Bewohner der ersten Stunde in Groin.<br />
Der 79-jährige ist belesen, hat in der Werkstatt der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> im Metallbereich und in<br />
der Großküche gearbeitet. Nun lässt seine körperliche<br />
Konstitution nach, und auch ein gesetzlicher Betreuer, der<br />
ihn jede Woche besucht, ist schon über 80 Jahre alt. Umso<br />
mehr freut er sich, wenn er jetzt freitags Damenbesuch<br />
erhält, er mit ihr über das Tagesgeschehen reden und<br />
scherzen kann. Oder – wie jetzt aktuell – er sich über den<br />
neuen Papst unterhält.<br />
Was er sagt, ist für ungeübte Ohren schwer verständlich.<br />
Doch im Laufe der vergangenen zwei Jahre versteht Ingrid<br />
Barkowski, was „Peter mir sagen will“. Als sie nach einem<br />
Unfall mehre Wochen ausfiel, wurde sie sehr vermisst.<br />
Einrichtungsleitung Dorothea Paul weiß, wie wichtig es<br />
den Bewohnern ist, Besuch zu erhalten, der nur für sie<br />
bestimmt ist, dem sie etwas erzählen können, der mit<br />
ihnen spazieren geht oder ein Kino besucht. „Zeit ist das<br />
Kostbarste, was man ihnen schenken kann.“ Über weitere<br />
Freiwillige würde sich die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />
sehr freuen. Denn besonders im Alter macht sich der eingeschränkte<br />
Bewegungsradius für diese Menschen<br />
bemerkbar. Sie suchen soziale Kontakte und wollen ganz<br />
natürlich am Leben teilnehmen.<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
12<br />
Engagement<br />
Ein selbstbestimmtes<br />
Leben<br />
40 Jahre ist Klaus Arendt alt und seit 20 Jahren<br />
in der Werkstatt Rees-Groin der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
Er hat gelernt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen<br />
und zu gestalten, und akzeptiert, dass er in bestimmten<br />
Bereichen Hilfe braucht, um sein selbstständiges Leben zu<br />
ermöglichen.<br />
Herr Arendt, ich sehe Sie häufig auf unserem Hof<br />
oder in der Schreinerei und weiß nie genau, ob Sie<br />
Betreuer oder Betreuter sind. Was ist Ihre Verantwortung<br />
bei uns?<br />
Ich arbeite, wie Sie sagen, in der Schreinerei bei Herrn<br />
Kösters. Mit unserem modernen Maschinenpark können<br />
wir fast alle Möbel herstellen, ansonsten hätten wir dort<br />
nicht eine so gute Auftragslage.<br />
Für wen und was arbeiten Sie zum Beispiel?<br />
Wir bauen Regale und Einrichtungsteile für Boutiquen,<br />
also wir arbeiten im Ladenbau seit vielen Jahren mit verschiedensten<br />
Abnehmern. Wir erstellen für die Firma Vierhaus<br />
Bauteile für Tische, wir schreinern Gartenzäune,<br />
spezielle riesengroße Überseekisten für Schulte Verpackungs-Systeme,<br />
Preisschildrahmen und Anzeigen für<br />
Supermärkte und viele andere Dinge.<br />
Haben Sie ihr Handwerk hier gelernt?<br />
Ja, zuerst im zweijährigen Berufsbildungsbereich nach<br />
Abschluss meiner Schule in Bergerfurth. Ich habe eine ausgeprägte<br />
Lese- und Schreibschwäche und muss mir alles<br />
anders beibringen. Aber es klappt gut. Die Arbeit macht<br />
mir Spaß und ich habe immer mehr Verantwortung übertragen<br />
bekommen.<br />
Mein Wunsch war es zum Beispiel, eines Tages den Gabelstapler<br />
fahren zu dürfen. Und ich habe es geschafft, ich<br />
habe den Führerschein. Seit zwei Jahren kann ich es, nach<br />
einer halbjährigen theoretischen und praktischen Ausbildung.<br />
Nicht alle Teilnehmer an der Ausbildung haben das<br />
so hingekriegt. Ich darf Stapler mit Gasantrieb und mit<br />
Batterie im Hof und in der Fabrik fahren und mache es<br />
seitdem mit Begeisterung unfallfrei. Insofern konnte ich<br />
auch in die höchste Tarifgruppe eingestuft werden.<br />
Sie könnten sicher auch in vielen Unternehmen<br />
arbeiten?<br />
Ja, das denke ich mir, ob ich es will, weiß ich noch nicht,<br />
ich fühle mich hier sehr wohl. Aber ich will mal ein Praktikum<br />
machen und führe deshalb Gespräche mit meinen<br />
Vorgesetzten.<br />
Sie wohnen, wie ich weiß, in Ihrer eigenen Wohnung?<br />
Ja, meine Eltern sind verstorben, meine Schwester wohnt<br />
weit ab in den Niederlanden und ich bin auf mich alleine<br />
gestellt. Gerlinde aus Hamminkeln ist meine gesetzliche<br />
Betreuerin und in erster Linie für den Hilfeplan zuständig,<br />
und ich habe am meisten mit Frau Dege zu tun, mit der<br />
ich ein gutes Verhältnis habe. Sie hilft mir insbesondere in<br />
Gelddingen, Miet- und Behördensachen. Ich koche selber<br />
sehr gerne und halte meine Wohnung, die aus Küche,<br />
Bad, Wohn- und Schlafzimmer besteht, selbst in Ordnung.<br />
Meine Einkäufe regele ich auch alleine.<br />
Ich bin zufrieden und viel unterwegs. Mit Vermieter, Hausverwaltung<br />
und den Nachbarn habe ich, bis auf eine Ausnahme,<br />
wirklich nette Kontakte.<br />
Ich weiß, und das ist einer der Gründe für das Interview,<br />
dass Sie auch außerhalb der <strong>Lebenshilfe</strong> sehr<br />
engagiert sind?<br />
Ja, das ist so. Ich bin sportlich aktiv, beim SV Rees voll integriert<br />
und habe im Verein viele Freunde. Ich spiele in der<br />
zweiten und dritten Mannschaft in der Verteidigung und<br />
bei den alten Herren. Und nach dem Spiel sage ich zum<br />
Clubheim auch nicht Nein. Allerdings trinke ich keinen<br />
Alkohol. Sehr viel Spaß macht mir meine Traineraufgabe.<br />
Mit Dirk und Fuzzi – die ich nur intern mit ihrem Spitznamen<br />
so nenne – trainiere ich die Jugend als Torwarttrainer<br />
und begleite die Mannschaften mit zu ihren<br />
Spielen. Der SV Rees ist so meine zweite Heimat und ich<br />
treffe dort auch manch andere aus unserer <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
Mannomann, ich hörte, dass Sie noch andere<br />
Hobbies haben?<br />
Ja, ich fahre viel Fahrrad und bin auch darauf angewiesen.<br />
Trotzdem, das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
macht mir keine Probleme. Ich helfe einem Bekannten als<br />
DJ für private Anlässe und jogge noch regelmäßig. Zum<br />
Fernsehen komme ich fast gar nicht und schaue mir da<br />
eigentlich nur interessante Fußballspiele an.<br />
Herr Arendt, ich danke für das interessante<br />
Gespräch, und Sie sind ein Beispiel für viele bei uns,<br />
die so fit sind wie Sie.<br />
Werner Esser<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Engagement 13<br />
Inklusion Fußball<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />
GmbH veranstaltete im März den zweiten<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Integrativ-Cup, in diesem Jahr erstmals<br />
im Sport- und Freizeitzentrum in Rees.<br />
Fußball ist eine der bekanntesten Sportarten in Deutschland<br />
und auch bei den Menschen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> sehr beliebt. Da bot es sich an, eine<br />
Veranstaltung dem Fußball zu widmen.<br />
Das Besondere: Die Teilnehmer meldeten sich als Person,<br />
unabhängig von Geschlecht, Alter oder Handicap, an und<br />
wurden vor Ort in gemischte Mannschaften eingeteilt.<br />
Dieses Konzept dient dem inklusiven Gedanken und bietet<br />
durchweg gleiche Chancen für alle.<br />
Pünktlich um 10 Uhr fanden sich die 120 Teilnehmer in der<br />
Soccerhalle am <strong>Groiner</strong> Kirchweg ein. Fußballer und<br />
Betreuer waren zu Beginn der Veranstaltung aufgrund der<br />
neuen Regeln erst einmal skeptisch. Es zeigte sich allerdings<br />
schnell, dass diese Skepsis völlig unbegründet war.<br />
Die 15 Mannschaften fanden schnell zusammen und auch<br />
die Teambildung klappte hervorragend. Man kickte,<br />
schwitzte, jubelte und weinte gemeinsam.<br />
Auch das Rahmenprogramm in Form von Torwandschießen,<br />
Glücksrad, Kinderschminken und einer Mal-Ecke<br />
kam gut an. Für das leibliche Wohl wurde mit Unterstützung<br />
des Sport- und Freizeitzentrums gesorgt.<br />
Als um 17 Uhr der Sieger feststand und die Siegerehrung<br />
die Stimmung nochmal zum Brodeln brachte, war eines<br />
ganz schnell klar: Das war spitze! Der Wanderpokal wurde<br />
glücklich in die Höhe gerissen und auch alle anderen<br />
Aktiven bekamen ein Andenken überreicht. Man versprach<br />
sich gegenseitig, in zwei Jahren am nächsten<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Integrativ-Cup wieder teilzunehmen und sich<br />
spätestens dort wiederzusehen.<br />
Wir möchten uns bei der Behindertenabteilung des SV-<br />
Rees für die tatkräftige Unterstützung und bei allen Teilnehmern<br />
für ihre Mitwirkung bedanken. Mit Euch konnte<br />
unsere Idee erst erfolgreich verwirklicht werden!<br />
Angela Junker<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
14<br />
Kindertagesstätten<br />
„Die Obstdüsis“<br />
Wir lernen, mit all unseren Sinnen partizipativ<br />
unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten kennen<br />
Immer wieder ist die gesunde Ernährung von<br />
Kindern ein Thema, welches tagtäglich bei<br />
allen für Gesprächsstoff sorgt.<br />
Die Vielfalt von Obst und Gemüse und deren Eigenschaften,<br />
wie zum Beispiel die Form, der Geschmack oder<br />
die Farbe, sind vielen Kindern gar nicht bewusst. So entstand<br />
unser gruppenübergreifendes Projekt, welches durch<br />
die Kinder „Die Obstdüsis“ getauft wurde. „Die Obstdüsis“<br />
sind sieben Kinder aus den vier Gruppen der Einrichtung.<br />
Sie treffen sich immer mittwochs für circa eine Stunde. Sie<br />
sind sogenannte „Abgeordnete“, welche die Inhalte der<br />
Obstdüsi-Treffen in Morgen- oder Stuhlkreisen an die anderen<br />
Kinder weitergeben. Bei Bedarf werden sie dabei durch<br />
uns unterstützt.<br />
In den Treffen wird das Thema Obst und Gemüse auf kindgerechte<br />
Art und Weise erfahren und das Interesse für die<br />
unterschiedlichen Obst- und Gemüsesorten wird durch<br />
Partizipation (Mitbestimmung der Kinder) erhöht. Die<br />
Kinder bestimmen während des gesamten Projektes mit,<br />
über welche Obst- und Gemüsesorten gesprochen wird<br />
und erfahren, dass ihre Ideen und Interessen gehört und<br />
ernst genommen werden. So lernen die Kinder die eigenen<br />
Interessen durchzusetzen, aber auch, sich in andere hineinzuversetzen<br />
und deshalb mal zurückzustecken und dies<br />
auch auszuhalten. Zum Beispiel durften sich die Kinder<br />
einen eigenen Namen für das Projekt ausdenken und<br />
stimmten hierüber ab. Des Weiteren gestalteten sie hierzu<br />
einen Button, dessen Aussehen sie bestimmten.<br />
Ein ganz wichtiger Bestandteil unseres Projektes ist der<br />
regelmäßige Besuch des Wochenmarktes in Rees. Hier<br />
bekommen die Kinder die Möglichkeit, eigenständig den<br />
Markt zu erkunden und mit ihren Sinnen wahrzunehmen.<br />
Jeweils zwei Kinder wurden mit eigener Kamera ausgestattet<br />
und erforschten hiermit den Gemüsestand, indem sie<br />
alles fotografierten, was sie entdecken konnten. Die<br />
Begeisterungsfähigkeit und Motivation der „Obstdüsis“<br />
weckt auch das Interesse der „zu Hause gebliebenen“.<br />
Die Obstdüsis bringen regelmäßig unterschiedliches Obst<br />
und Gemüse für die Knabberrunden mit oder gestalten<br />
Koch- und Backangebote, bei denen die anderen Kinder<br />
das Zubereitete probieren können.<br />
Mit verbundenen Augen bekommen die Kinder die Möglichkeit,<br />
die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten mit all<br />
ihren Sinnen wahrzunehmen. Die Neugierde und das Interesse<br />
der Kinder werden hierbei geweckt.<br />
So erleben „die Obstdüsis“ hautnah, wie sauer eine Zitrone<br />
sein kann oder wie süß eine Mango ist!<br />
Martina Biesemann<br />
Jana Kitzinger<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Kindertagesstätten 15<br />
Gemeinsam Unterstützte<br />
Kommunikation (UK) aktiv begleiten<br />
Integrative und Heilpädagogische Kindertagesstätte<br />
„Kartäuserweg“ erneut zur UK-Werkstatt<br />
in der Schule am Ring<br />
Seit einigen Jahren bietet die Schule am Ring mit dem<br />
Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ ihren<br />
Schülern und, nach Terminabsprache, auch außenstehenden<br />
Einrichtungen eine besondere Werkstatt an: Spiele zur<br />
UK. Dieses Angebot richtet sich insbesondere an Kinder,<br />
welche die Lautsprache nicht oder unvollständig erworben<br />
haben oder nur schwer verständlich sind. In der Regel findet<br />
zweimal jährlich eine themenbezogene UK-Werkstatt<br />
statt.<br />
Unter anderem begleitet Mareen Meiering die Aktivitäten<br />
in der Schule am Ring: „Falls sich Kindergärten oder Eltern<br />
über UK an der Schule am Ring sowie erste Schritte im<br />
Bereich UK informieren oder eine Themenwerkstatt<br />
be suchen möchten, können sie sich gerne an Mitarbeiter<br />
des Arbeitskreises UK der Schule am Ring wenden. Außerdem<br />
ist eine Hospitation möglich, um Einblicke in die<br />
Arbeit mit UK an der Schule am Ring zu gewinnen.“<br />
Seit ungefähr 1½ Jahren kooperieren wir mit der Schule am<br />
Ring und tauschen uns in einem gemeinsamen Arbeitskreis<br />
über das Thema UK aus. Durch die intensive Zusammenarbeit<br />
zwischen Kindertagesstätte und Schule ermög lichen<br />
wir den betroffenen Kindern den bestmöglichen Übergang<br />
in den neuen und spannenden Schulstart.<br />
Im Dezember besuchten wir mit sieben Kindern die Winterund<br />
Weihnachts-Werkstatt. Im Sinne der Inklusion<br />
um fasste die Kindergruppe sowohl Kinder, welche die<br />
Lautsprache beherrschen, als auch Kinder, welche sich mit<br />
Hilfe der UK (Gebärden, Bildkarten, elektronische Hilfsmittel)<br />
verständigen.<br />
Nach einer kurzen Einführung, die unsere Kinder kaum<br />
abwarten konnten, legten wir los. Zahlreiche Taster bewegten<br />
Spiele und Gegenstände, wie zum Beispiel singende<br />
Plüschtiere, Lichterschläuche, einen schneebedeckten Tannenbaum,<br />
und vieles mehr. Spiele luden zum Suchen und<br />
Zeigen ein und mit einem sprechenden Stift wurden Bilderbücher<br />
lebendig. Ein Sprachausgabegerät mit: „Achtung,<br />
fertig, los!“ lud uns zur „Schneeballschlacht“ ein.<br />
Gemeinsam hatten alle großen Spaß und freuen sich aufs<br />
nächste Mal.<br />
Nicole Hüsch<br />
Monika Janiak<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
16<br />
Kindertagesstätten<br />
Das etwas „andere Frühstück“…<br />
schmeckt köstlich!<br />
In der heutigen Zeit ist vielen Kindern gar nicht<br />
mehr bewusst, woher die Nahrungsmittel kommen<br />
und wie etwas zubereitet wird.<br />
Alles soll immer sehr schnell und möglichst ohne viel<br />
Arbeitsaufwand auf den Tisch kommen. Die Kinder<br />
kennen Cornflakes, Smoothies, Fruchtzwerge, Müsliriegel,<br />
Kindermilchschnitte und vieles mehr aus der Werbung - alles<br />
sehr schön bunt und kindgerecht verpackt.<br />
Dies gab den Anstoß, uns beim Sponsoringprojekt „von<br />
klein auf“ bei Gelsenwasser zu bewerben und mit „Gesundes<br />
Vollwertfrühstück selbstgemacht“ teilzunehmen.<br />
Die Kinder kamen mit ihren Eltern in die Kindertagesstätte<br />
und bereiteten unter fachlicher Anleitung der Ökotrophologin<br />
Agnes Sanders ein gesundes Frühstück zu. Zunächst<br />
wurden das Getreide, die Milch und das Obst im natürlichen<br />
Zustand gezeigt. Alle durften anfassen und riechen. Dann<br />
wurden die Zutaten verarbeitet. Es wurde gemahlen,<br />
gequetscht, gerührt, geknetet, geschnitten und gebacken.<br />
Das gemeinsame „Tun“ war besonders wichtig, und, wie<br />
man auf dem Bild erkennen kann, waren alle mit Freude und<br />
Elan dabei. Kochen macht Spaß! Nach getaner Arbeit hatten<br />
alle Hunger und konnten ihre selbst gebackenen Brötchen<br />
mit den vielen anderen leckeren Sachen aufessen. Es hat<br />
allen gut geschmeckt!<br />
Riesengroß war die Freude über den Gewinn in Höhe von<br />
500 Euro!<br />
Annegret Tigges-Willemsen<br />
Kita „Kartäuserweg“<br />
auf Vogelhochzeit<br />
Sichtlich stolz präsentierten die Kinder der Kita<br />
„Kartäuserweg“ im Nikolaus-Stift in Wesel das<br />
Theaterstück „Die Vogelhochzeit“.<br />
Die Kinder wurden sehr freundlich von den erwartungsvollen<br />
Bewohnern, Melanie Janßen, Mitarbeiterin des<br />
Soziales Dienstes und deren Kollegen, empfangen.<br />
Sie spielten ihre Rolle mit großer Begeisterung und genossen<br />
die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Das ein oder andere Lied<br />
lud zum Mitsingen und Mitklatschen ein. Die lebendige und<br />
mitreißende Geschichte des jungen Vögelchens, welches<br />
beim Großwerden die Welt und die Liebe entdeckt, um<br />
dann den eigenen Kindern diese Lebensfreude mit auf den<br />
Weg zu geben, bezauberte Groß und Klein.<br />
So begegneten sich zwei Generationen bei einem musikalischen<br />
Vormittag in angenehmer Atmosphäre und hatten<br />
Spaß. Mit selbst gebastelten bunten Vögelchen bedankten<br />
sich die Kinder bei ihren Zuschauern für ihre Aufmerksamkeit.<br />
Nathalie Nienhaus<br />
Derya Toprak<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Kindertagesstätten 17<br />
„Gesund und stark<br />
mit Rick und Rack“<br />
In diesem Jahr durften die „Buschkieker“,<br />
24 Vorschulkinder der Integrativen Kindertagesstätte<br />
„Kiek in den Busch“, erstmalig am<br />
Gesundheitsprojekt „Rick und Rack“ teilnehmen.<br />
Dieses Projekt wird finanziert von der Bürgerstiftung<br />
Krea(k)tiv und ist ein Angebot des Gesundheitszentrums<br />
pro homine des Marienhospitals Wesel. Diese präventive<br />
Maßnahme soll der steigenden Bewegungsarmut<br />
im Kindesalter und den daraus resultierenden Fehlentwicklungen<br />
entgegenwirken.<br />
Rick und Rack sind zwei „Körperracker“, die die Kinder in<br />
den Kindertagesseinrichtungen und deren Eltern zu einer<br />
gesunden Lebensweise motivieren möchten.<br />
Schwerpunktmäßig wurden Arbeitsfelder, wie gesunde<br />
Ernährung, ausreichende Bewegung, Entspannung, Suchtprävention<br />
durch Förderung der Selbstwahrnehmung und<br />
Stärkung der Entscheidungsfähigkeit gemeinsam mit den<br />
Kindern erarbeitet. Das Projekt wurde an drei aufeinanderfolgenden<br />
Wochen für jede unserer zwei Gruppen einmal<br />
wöchentlich von einer Referentin im Kindergarten angeboten.<br />
Durch das spielerische und kindgerechte Konzept fanden<br />
die Kinder leicht einen Zugang zu dem Thema und waren<br />
sehr interessiert, was nicht zuletzt der Verdienst der motivierten<br />
und einfühlsamen Referentin war. Die Kinder<br />
setzen das Erlernte mittlerweile positiv in ihrem Alltag ein,<br />
indem sie gesünder essen, darauf achten, was sie zu sich<br />
nehmen, und sich auch zu Hause an der Gestaltung des<br />
Speiseplans beteiligen.<br />
Das Thema wird in der Kindertagesstätte durch das<br />
weiterführende Projekt zum „Umgang mit mir und meiner<br />
Umwelt“ und zum Beispiel durch die Einführung eines<br />
Müslifrühstücks vertieft und gefestigt und so auf alle<br />
Kinder übertragen.<br />
Wir danken der Bürgerstiftung und der qualifizierten<br />
Mitarbeiterin des Gesundheitszentrums pro homine!<br />
Sabine Schlusen<br />
Heike Sörensen-Schlüter<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
18<br />
Kindertagesstätten<br />
Ausbildung zum<br />
MARTE MEO-Praktiker<br />
Die Integrative Kindertagesstätte „Kiek in den<br />
Busch“ der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>,<br />
unter der Leitung von Heike Sörensen-Schlüter,<br />
ließ 12 pädagogische und therapeutische Fachkräfte<br />
nach der MARTE MEO-Methode ausbilden.<br />
Nachdem diese über den MARTE MEO-Supervisor Tim<br />
Werkmeister die videogestützte Methode kennengelernt<br />
hatten, wurden sie an sechs Folgeterminen zum<br />
MARTE MEO-Praktiker ausgebildet. Über dieses Zertifikat<br />
sind die Teilnehmer an das MARTE MEO-Netzwerk angeschlossen<br />
und haben die Möglichkeit, sich weiter zu<br />
MARTE MEO-Therapeuten ausbilden zu lassen.<br />
Die Methode wurde in den Niederlanden von Maria Aarts<br />
entwickelt und wird mittlerweile in ungefähr 40 Ländern<br />
in den verschiedensten Arbeitsbereichen genutzt. In<br />
Deutschland zog sie mit Erfolg zunächst in den Bereich der<br />
frühen Hilfen ein, weil sie sich besonders gut eignet,<br />
Kinder in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung zu unterstützen.<br />
Über die im Kindertagesstättenalltag selbst gedrehten<br />
Videoclips lernten die Teilnehmer nach der MARTE<br />
MEO-Methode auch kleine positive Ansätze zu erkennen,<br />
die einen neuen <strong>Blick</strong> auf die Kinder, besonders auch auf<br />
die „besonderen“ Kinder, ermöglicht und darüber neue<br />
Wege der Unterstützung eröffnet.<br />
Grundsätzlich setzt MARTE MEO an den Ressourcen der<br />
Menschen an, egal, ob es nun die Kinder oder deren<br />
Betreuungspersonen sind. Über die mitgebrachten Filmclips<br />
erlernten die Teilnehmerinnen durch MARTE MEO-<br />
Elemente, wo sich in ihrem normalen pädagogischen Alltag<br />
Möglichkeiten bieten, die sie nun über die normale<br />
pädagogische Förderung hinaus nutzen können, sozialemotionale<br />
Entwicklungsunterstützung zu geben.<br />
Das ausgebildete Personal der Integrativen Kindertagesstätte<br />
„Kiek in den Busch“ verspricht sich auch zukünftig<br />
mittels dieser gut umzusetzenden Methode gewinnbringende<br />
Reflexionen, sowohl im eigenen Erziehungsverhalten,<br />
in Hinblick auf die Potentiale der Kinder als auch in<br />
der Beratung und Anleitung von Eltern. Des Weiteren<br />
können sich einige der Praktiker vorstellen, sich in dieser<br />
Methode weiter zu qualifizieren und zum MARTE MEO-<br />
Therapeuten ausbilden zu lassen.<br />
Weitere Informationen zur Methode unter www.martemeo-am-niederrhein.de<br />
oder www.martemeo-deutschland-west.de.<br />
Heike Sörensen-Schlüter<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Werkstätten 19<br />
Mitarbeiterversammlung<br />
Der Werkstattrat hat eine Mitarbeiterversammlung<br />
gemacht.<br />
Diese fand im Dezember 2012 statt.<br />
Die Mitarbeiterversammlung fand in allen drei<br />
Werkstätten statt.<br />
Hier hat der Werkstattrat sich noch einmal vorgestellt.<br />
Der Werkstattrat hat auch seine Aufgaben erklärt.<br />
Viele Themen hat der Werkstattrat bearbeitet.<br />
Manche Aufgaben und Themen bearbeitet der Werkstattrat<br />
noch.<br />
Der Werkstattrat hat zu den Versammlungen Hermann<br />
Böink und Andreas Glatte eingeladen.<br />
Hermann Böink hat das Lohnsystem in der Werkstatt vorgestellt.<br />
Zum Schluss gab es eine offene Aussprache.<br />
Hier konnte jeder Fragen stellen.<br />
Viele Fragen konnte der Werkstattrat beantworten.<br />
Manche Fragen konnten an Hermann Böink und Andreas<br />
Glatte weitergegeben werden.<br />
Die Versammlungen waren sehr gut besucht und werden<br />
jedes Jahr wiederholt.<br />
Ingrid Heckelsbruch<br />
Vorsitzende<br />
„Wir segeln<br />
ins 10. Jahr!“<br />
Die Karnevals-Piraten-Party <strong>2013</strong><br />
In diesem Jahr fand in der Werkstatt Wesel die<br />
Karnevalsparty unter dem Motto „Wir segeln<br />
ins 10. Jahr“ statt.<br />
Das Motto wurde deshalb so gewählt, weil die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Werkstatt in Wesel im Herbst <strong>2013</strong> ihr 10-jähriges<br />
Bestehen feiert.<br />
Eine Besonderheit der diesjährigen Karnevalsparty war,<br />
dass sie in der Diskothek „Element X“ veranstaltet wurde.<br />
In den vergangenen Jahren fand die Party immer in den<br />
Räumlichkeiten der Werkstatt statt – mit begrenztem Platz<br />
und kaum Möglichkeiten, Auftritte vorzuführen.<br />
Passend zum Motto gekleidet, eröffneten die Moderatoren<br />
Nadine Bromma und Franz Kerskes die Party. Es wurden<br />
einige Auftritte vorgeführt, unter anderem ein<br />
Schwarzlicht-Theater, auch durften die Mitarbeiter das<br />
Prinzenpaar und das Kinderprinzenpaar aus Wesel begrüßen.<br />
Diese ehrten dann die zehn besten Kostüme des<br />
Tages. Alle Akteure bekamen als Zeichen der Dankbarkeit<br />
einen Orden vom Sozialen Dienst und dem Werkstattleiter<br />
verliehen.<br />
Jeder hatte Wertmarken bekommen, die er für Getränke<br />
und Berliner einlösen konnte. Es herrschte eine ausgelassene<br />
Stimmung und alle hatten sichtlich Spaß.<br />
Eine eine tolle Party – Jubiläumsschiff ahoi!<br />
Nadine Bromma<br />
Franz Kerskes<br />
Christina Hetjens<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
20<br />
Werkstätten<br />
Zu Gast am Düsseldorfer Flughafen<br />
Im Rahmen einer gemeinsamen Bildungsfahrt<br />
besuchten Teilnehmer der Berufsbildungsbereiche<br />
(BBB) aus Wesel und Veen im März<br />
den Flughafen Düsseldorf.<br />
Ihnen sollte das Geschehen rund um einen Flughafen<br />
durch eine Flughafenführung näher gebracht und die<br />
Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln trainiert<br />
werden.<br />
In den vorangegangenen Wochen wurde dieser Besuch im<br />
Rahmen der Kulturtechniken vorbereitet und geplant, die<br />
Teilnehmer arbeiteten aktiv mit. So wurden unter anderem<br />
die Anreise zum Flughafen per Bus und Bahn sowie die<br />
Mittagsverpflegung in einem „amerikanischen“ Restaurant<br />
überlegt und ausgearbeitet. Bücher und Filme zum Thema<br />
Luftfahrt wurden angeschaut.<br />
Bahnhof Wesel 9:06 Uhr: Abfahrt des RE5 in Richtung<br />
Koblenz, 9:49 Uhr: Ankunft am Flughafenbahnhof Düsseldorf<br />
und Umstieg in den Sky-Train. Der Sky-Train ist eine<br />
automatische Großkabinen-Hängebahn, die den Bahnhof<br />
des Flughafens mit dem Terminal und den Parkhäusern<br />
verbindet. Am Terminal C stiegen alle aus und gingen als<br />
erstes in die große Abflughalle. Aufgrund der Osterferien<br />
war schon einiges los. Viele Menschen mit Koffern eilten<br />
zu ihren Abfertigungsschaltern. Wir sahen die Büros der<br />
verschiedenen Fluggesellschaften und Reiseveranstalter<br />
sowie die Check-In Automaten. Dann ging es eine Etage<br />
tiefer in den Ankunftsbereich, wo sich das „amerikanische“<br />
Restaurant befindet. Nachdem wir den Hunger<br />
gestillt hatten, wurde es auch schon Zeit sich zum Treffpunkt<br />
für die Führung zu begeben.<br />
Am Informationsschalter erwartete uns ein Mitarbeiter des<br />
Flughafens. Er prüfte unsere Personalausweise und verglich<br />
diese mit den Namen auf der Anmeldung.<br />
An schließend führte er uns und eine Kindergruppe mit<br />
deren Betreuern zu dem Bus, der uns auf das Vorfeld<br />
bringen sollte. Im Bus bekam jeder einen Besucherausweis<br />
und los ging es zur Sicherheitskontrolle. Die ist Pflicht für<br />
jeden, der den Sicherheitsbereich des Flughafens betreten<br />
wird. Jacken und Taschen wurden durchleuchtet und jeder<br />
wurde einzeln kontrolliert.<br />
Endlich konnten wir starten! Direkt vor uns standen verschiedene<br />
Flugzeuge auf ihren Wartepositionen. Eine Air<br />
Berlin Boeing 737-800 wartete auf die Freigabe des<br />
Towers und die Piloten winkten uns zu. Man erklärte uns<br />
die Gepäckbeladung der Flugzeuge und wie die Koffer<br />
auch wieder zum richtigen Empfänger kommen. Zwischen<br />
kleineren Flugzeugen für kurze Strecken und riesigen, die<br />
nach Amerika, Dubai oder China fliegen, fuhren wir<br />
umher. Ein Flugzeug wurde betankt, ein anderes beladen.<br />
Vorbei an der Flughafenfeuerwehr, fuhren wir zu einer<br />
riesigen Halle, in der die Triebwerke (Motoren) von Flugzeugen<br />
getestet werden. Direkt daneben sind die Hubschrauber<br />
der Polizei stationiert. Nach 1¼ Stunden waren<br />
wir wieder am Startpunkt und verabschiedeten uns.<br />
Mit dem Sky-Train ging es zurück zum Flughafenbahnhof.<br />
Hier konnten wir von der Besucherterrasse aus noch eine<br />
Weile den startenden und landenden Flugzeugen<br />
zu schauen. Um 14:09 Uhr ging es mit der Bahn zurück<br />
nach Wesel, wo wir um 15:01 Uhr pünktlich ankamen.<br />
Andreas Linssen<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Werkstätten 21<br />
Ansprechpartner:<br />
Jens Kremers<br />
TEACCH-Projekte<br />
Fachberatung Autismus-Spektrum-Störung<br />
… auf der Basis des TEACCH-Ansatzes<br />
Dorfstraße 93, 46519 Alpen-Veen<br />
Tel: 02802 7566-217<br />
E-Mail: kremers@lebenshilfe-rees.de<br />
2012 war wieder ein ereignisreiches Jahr für die<br />
Arbeitsgruppe mit intensiver Förderung 6 (AgiF<br />
6) der Werkstatt in Alpen-Veen.<br />
Neben der eigentlichen Förderung mithilfe des TEACCH-<br />
Konzeptes, standen noch besondere Aktivitäten<br />
außerhalb des Gruppenalltags an und belegten das große<br />
Interesse an der Arbeit nach dem TEACCH-Ansatz.<br />
TEACCH steht für „Treatment and Education of Autistic<br />
and related Communication handicapped CHildren“ (dt.:<br />
„Behandlung und pädagogische Förderung autistischer<br />
und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderter Kinder“).<br />
In diesem Ansatz steht das Verstehen einer Lernsituation<br />
zentral, wozu vor allem visuelle Informationen<br />
(Schrift/Bild/Piktogramm …) genutzt werden. Die inhaltlichen<br />
Schwerpunkte der Arbeit sind Selbstständigkeitsförderung,<br />
Kommunikationsförderung, die Förderung von<br />
Arbeitsverhalten und Sozialverhalten, wie auch der<br />
Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen.<br />
Beim TEACCH-Forum 2012 in Mainz präsentierte sich die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> gleich in zwei Workshops.<br />
Simone Heistermann und Jens Kremers stellten Arbeitshilfen<br />
und Fördermöglichkeiten für Menschen mit hochfunktionalem<br />
Autismus vor. Hochfunktionaler Autismus ist<br />
gekennzeichnet durch eine normale bis hohe Intelligenz,<br />
aber erheblichen Schwierigkeiten in der sozialen Kommunikation.<br />
Mithilfe des TEACCH-Konzeptes konnten hierbei<br />
bereits große Fortschritte in der Förderung erzielt werden.<br />
Seit einiger Zeit unterstützen sich fünf Werkstätten für<br />
Menschen mit Behinderung innerhalb eines TEACCH-<br />
Netzwerkes. Im Rahmen dieser Kooperation konnten die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Unter <strong>Niederrhein</strong> und das Haus Freudenberg<br />
ihre Integrationskonzepte für Menschen mit Autismus vorstellen.<br />
Der Workshop wurde durch Markus Kiwitt begleitet,<br />
der nach wie vor als externer Berater innerhalb unserer<br />
Einrichtung tätig ist. Beide Workshops wurden sehr gut<br />
besucht und erhielten großen Zuspruch für die bisher<br />
geleistete Arbeit. Dabei wurde die kreativ-individuelle Erarbeitung<br />
von strukturierenden Hilfsmitteln ebenso wie die<br />
innovativen Ideen zur Inklusion von Menschen mit Autismus<br />
in den Mittelpunkt gestellt.<br />
Bei der Landesdelegiertenversammlung 2012 in Gütersloh<br />
stellten die Gruppenleiter der AgiF 6 ihr Projekt „TEACCH“<br />
bei einem „Markt der Möglichkeiten“ vor. Der Stand präsentierte<br />
die praktische Arbeit unter Einbezug verschiedener<br />
strukturierender Elemente. Eva-Maria van Rennings<br />
und Jens Kremers standen den Delegierten Rede und Antwort<br />
und konnten dadurch die individuellen Entwicklungsmöglichen<br />
mithilfe dieser Förderung aufzeigen.<br />
Mit dem Abschluss einer Weiterbildungsreihe „TEACCH-<br />
Ansatz“ (Zertifikat) ist Jens Kremers Ende 2012 aus dem<br />
Gruppendienst der AgiF 6 der Werkstatt Alpen-Veen ausgeschieden.<br />
Seit dem 01.01.<strong>2013</strong> bietet er eine Fachberatung<br />
Autismus in der Werkstatt Alpen-Veen an. Hierüber<br />
besteht die Möglichkeit, Menschen mit Autismus und in<br />
ähnlicher Weise beeinträchtigte Menschen und deren<br />
Umfeld individuelle Unterstützung und Förderung zu bieten,<br />
die in Form von Beratung und „therapeutischer“<br />
Arbeit angefragt werden kann.<br />
Jens Kremers<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
22<br />
Werkstätten<br />
Ulla Schmidt besucht die Werkstatt<br />
Hoher Besuch in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>:<br />
Ulla Schmidt, die Vorsitzende der<br />
Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong>, nahm die<br />
Gelegenheit wahr, gemeinsam mit Dr. Barbara<br />
Hendricks, Bundestagsabgeordnete für den<br />
Kreis Kleve und dem Behindertenbeauftragten<br />
des Landes NRW Norbert Killewald die Werkstatt<br />
in Rees zu besuchen.<br />
Besonders wichtig war es dem Besuch dabei, mit den Mitarbeitern<br />
der Werkstatt ins Gespräch zu kommen und<br />
sich mit den Betroffenen selbst über die UN-Menschenrechtskonvention<br />
und das Thema Inklusion auszutauschen.<br />
Hierzu bot nicht nur eine Besichtigung der Werkstatt viele<br />
Begegnungs- und Gesprächsmöglichkeiten. Sehr herzlich<br />
und interessiert sprach die Bundesvorsitzende mit den<br />
stolzen Mitarbeitern, die sehr gerne ihre Arbeiten präsentierten.<br />
Gemeinsam mit dem Werkstattrat, Mitgliedern des<br />
Vorstandes der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>, der Vorsitzenden<br />
des Elternbeirates, der Geschäftsführung, dem<br />
Führungskreis und dem Vorsitzenden des Betriebsrates<br />
fand im Anschluss noch ein intensives Fachgespräch statt.<br />
Thema war auch hier insbesondere die praktische Umsetzung<br />
der Inklusion. Ulla Schmidt stellte dabei klar, dass die<br />
in den Kindertagesstätten oftmals bereits gelebte Inklusion<br />
auch in den Arbeits- und Wohnbereichen umgesetzt werden<br />
müsse. Dies gehe aber nicht, ohne die entsprechenden<br />
Bedingungen zu schaffen und notwendige Ressourcen<br />
bereitzustellen. Dies sei die Aufgabe der Politik, und als<br />
Mitglied des Bundestages werde sie natürlich die Positionen<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> besonders mitvertreten. Verlässliche<br />
Partner bei der Umsetzung von neuen und innovativen Formen<br />
im Bereich Wohnen und Arbeit werden benötigt. Eine<br />
bessere Verzahnung von Leistungen, die Betroffenen<br />
grundsätzlich zur Verfügung stünden, oftmals aber nur<br />
schwer abgerufen werden könnten, da die Kreise oder<br />
Kommunen bestehende Gesetze unterschiedlich handhaben<br />
würden, zeige sich als weiteres zukünftiges Handlungsfeld.<br />
Hier verspreche sich die Bundesvereinigung viel<br />
von der geplanten Einführung eines Bundesteilhabegeldes.<br />
Eine bessere Bezahlung von Pflege- und Betreuungspersonal<br />
wünschten sich die Teilnehmer der Diskussion ebenso,<br />
wie Möglichkeiten der höheren Entlohnung der Mitarbeiter<br />
in den Werkstätten. Ein großes Handlungspaket, das dem<br />
Besuch nach Berlin und Düsseldorf mitgegeben wurde.<br />
Aber, nach diesem Besuch sind wir uns sicher, dass unsere<br />
Bundesvorsitzende sich mit viel Tatkraft und Herz für die<br />
Menschen mit geistiger Behinderung einsetzen wird.<br />
Verena Birnbacher<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Werkstätten 23<br />
Von der Idee zum Projekt –<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> steigt in Automobilbranche ein!<br />
Vor gut einem Jahr bekam die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> das Angebot, eine ausgemusterte<br />
Autowaschanlage kostenfrei zu übernehmen.<br />
Die Offerte war generös, doch die Frage stellte sich<br />
unweigerlich: Wohin damit? Platz hatten wir eh nicht<br />
und die notwendige Infrastruktur zur Wiederaufnahme<br />
des Betriebes, wie zum Beispiel ein Ölabscheider, war erst<br />
recht nicht vorhanden. Also leider doch ein „Danke, sehr<br />
nett, aber …“, oder?<br />
Irgendwo hatte die Waschanlage ja einmal gestanden und<br />
Autos frischen Glanz verliehen. Dort sollte vielleicht ja<br />
noch alles Notwendige vorhanden sein. Denn der Bedarf<br />
an Möglichkeiten, unseren Fuhrpark regelmäßig zu<br />
waschen und zu pflegen, war eindeutig gegeben. Folgerichtig<br />
nahmen wir Kontakt mit dem großzügigen Spender<br />
auf. Und siehe da: Die Waschanlage befand sich auf dem<br />
Gelände einer ehemaligen Tankstelle in Rees-Millingen,<br />
nur einen Steinwurf von unserer Werkstatt in Groin entfernt.<br />
Neben einer Waschhalle existierte ein Werkstattraum<br />
mit Hebebühne und der Möglichkeit, Reifen zu<br />
montieren und auszuwuchten. Ein idealer Standort also,<br />
um die <strong>Lebenshilfe</strong>-Flotte zu umsorgen. Das war die<br />
Geburtsstunde der Idee, hier eine Fahrzeugpflege-Gruppe<br />
einzurichten, eine Handvoll Mitarbeiter, qualifiziert angeleitet<br />
durch unseren Fuhrparkkoodinator Manuel<br />
Tiggelbeck. Die Vorteile einer solchen Gruppe lagen auf<br />
der Hand. Die deutliche Verbesserung der Optik und die<br />
Möglichkeit einer regelmäßigen Überprüfung des technischen<br />
Zustandes unserer Fahrzeuge versprechen Werterhalt<br />
und Kostenersparnis. Nicht zuletzt bietet eine solche<br />
Gruppe die Möglichkeit, Mitarbeiter an ein gänzlich neues<br />
Arbeitsfeld heranzuführen, sie zu qualifizieren und zu fördern,<br />
mit besten Chancen für den Einstieg in den ersten<br />
Arbeitsmarkt.<br />
Nun galt es, Überzeugungsarbeit zu leisten. Geschäftsführung<br />
und Aufsichtrat waren schnell für die Idee<br />
ge wonnen, aber beim Besitzer gab es anfangs durchaus<br />
Vorbehalte gegen eine Vermietung. Schließlich hatte er<br />
mit dem Metier weitestgehend abgeschlossen und sich<br />
seinen wohlverdienten Ruhestand fernab von Schraubenschlüsselgeklapper,<br />
rotierenden Waschbürsten und<br />
Schmierstoffen aller Art vorgestellt. Doch steter Tropfen<br />
höhlt bekanntlich jeden Stein. Nachdem die letzten Zweifel<br />
ausgeräumt waren, wurde der Mietvertrag unterschrieben<br />
und es konnte mit vereinten Kräften losgehen.<br />
Die Ärmel hochgerollt rauschte unsere Dienstleistungsgruppe<br />
an und „entkernte“ erst einmal fachmännisch die<br />
Räumlichkeiten. Der kosmetische Teil der Arbeiten ging<br />
rasch voran, die Räume nahmen ansehnliche Gestalt an.<br />
Doch für denjenigen, der im Bestand renoviert, hält das<br />
jeweilige Objekt noch stets eine Überraschung bereit: das<br />
Fundament für die neue Hebebühne reichte nämlich nicht<br />
aus. Hier war nun schweres Gerät gefragt. Dank der<br />
selbstlosen Unterstützung von Richard Möllenbeck klaffte<br />
bald darauf ein riesiges Loch im Boden, in dem einige<br />
Zentner Beton „verklappt“ wurden und so das Fundament<br />
für die neue Hebebühne bilden.<br />
Richards Initiative verdankt die Gruppe auch die neue<br />
„Keramikabteilung“. Mit freundlicher Unterstützung durch<br />
die RWE, die soziale Projekte, die ihre Angestellten in<br />
Eigenregie durchführen, finanziell sponsert, entstand ein<br />
neues WC, das höchsten Ansprüchen hinsichtlich Optik<br />
und Funktionalität genügt. Hierfür an dieser Stelle unser<br />
herzlichstes Dankeschön!<br />
Die ersten Betriebswochen liegen nun hinter der Gruppe,<br />
die mit großem Elan und Begeisterung bei der Sache ist.<br />
Optisch wirkt die <strong>Lebenshilfe</strong>-Flotte nun merklich aufgefrischt,<br />
die regelmäßigen technischen Überprüfungen der<br />
Fahrzeuge geben dem Fahrer immer ein gutes und sicheres<br />
Gefühl. Und wohin geht zukünftig die Reise? Nun,<br />
wenn die Betriebsabläufe etabliert sind, kann sich die<br />
Gruppe durchaus vorstellen, ihren Service auch für externe<br />
Kunden anzubieten. Vielleicht sehen wir ja demnächst<br />
auch einmal Ihr Fahrzeug in Millingen?<br />
Manuel Tiggelbeck<br />
Wolfgang Wahl<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
24<br />
Werkstätten<br />
Neues sozialversicherungspflichtiges<br />
Arbeitsverhältnis<br />
Stefanie Thierfelder ist jetzt schon fast zwei<br />
Jahre beim EDEKA-Markt Pascal Lurfink in<br />
Xanten-Lüttingen beschäftigt.<br />
S<br />
ie hatte als Mitarbeiterin im Küchenbereich in der<br />
Werkstatt in Alpen-Veen gearbeitet und den Wunsch<br />
geäußert, sich an dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt<br />
ausprobieren zu wollen. Bereits im Juli 2011 hat sie mit<br />
einem Praktikum in der Gemüseabteilung des EDEKA-<br />
Marktes begonnen, wechselte dann nach vier Wochen zu<br />
den Molkereiprodukten.<br />
Die Arbeiten, wie Regale auffüllen, Mindesthaltbarkeitsdaten<br />
kontrollieren, Ausrichten und Vorziehen der Ware, Etikettieren<br />
sowie Reinigungs arbeiten fielen Stefanie Thierfelder<br />
leicht und machten ihr Freude. Da der Inhaber des<br />
EDEKA-Marktes Pascal Lurfink mit der Arbeitsleistung sehr<br />
zufrieden war, wurde das Praktikum nach sechs Wochen<br />
in einen Betriebsintegrierten Arbeitsplatz umgewandelt. In<br />
den folgenden Monaten zeigte Stefanie eine konstante<br />
und zuverlässige Arbeitsweise. Sie äußerte offen, dass ihr<br />
die Arbeit sehr viel Spaß bereite, sodass Pascal Lurfink die<br />
Schaffung eines Sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisses<br />
anregte. Gemeinsam mit dem Integrationsfachdienst<br />
Wesel wurden die Grundlagen geschaffen und zum<br />
1. Dezember 2012 wurde Stefanie fest in die Mannschaft<br />
des EDEKA-Teams über nommen. Wir wünschen ihr für<br />
ihren weiteren beruflichen Lebensweg viel Glück und<br />
Erfolg!<br />
Hans Wewering<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Werkstätten 25<br />
Berufsbildung und berufliche Bildung<br />
Die Berufsbildungsbereiche (BBB) der Werkstätten sind in Bewegung, so auch in der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
Nachdem die Vorgabe der Bundesagentur für<br />
Arbeit mit „Hega 06/10-02“ ein neues Fachkonzept<br />
zur Umsetzung in den Werkstätten<br />
he rausgegeben hat, wurde das damals aktuelle<br />
Konzept des BBB der <strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten<br />
dem Fachkonzept angepasst und von der<br />
Re gionaldirektion in Düsseldorf bestätigt.<br />
Seit Mai 2011 wird nun in den BBB unserer Werkstätten<br />
nach diesem neuen Fachkonzept gearbeitet.<br />
Ein gutes Fachkonzept lebt und ist nicht starr, so auch<br />
unseres. Damit es auch aktuell bleibt, sind durch die praktischen<br />
Erfahrungen, Anregungen und Vorgaben von<br />
Außen und neue Innovationen ständige Anpassungen und<br />
Änderungen von Nöten. Eine plötzliche und zu der Zeit<br />
un erwartete Aufgabe für diesen sensiblen Bereich der<br />
Werkstätten war im letzten Jahr eine erneute Vorgabe der<br />
Bundesagentur für Arbeit. Die Zertifizierung nach der<br />
AZAV (Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung)<br />
wurde Pflicht. Die <strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten hatten<br />
den Vorteil, schon nach DIN EN ISO 9001:2008 für den<br />
BBB zertifiziert zu sein - eine Voraussetzung für die Anerkennung<br />
nach der AZAV. Schnell konnten wir auf die neue<br />
Anforderung reagieren und erreichten nach wenigen<br />
Wochen die AZAV als eine der ersten Werkstätten im<br />
Rheinland.<br />
Was ist neu?<br />
Die Teilnehmer des BBB werden von einem für sie benannten<br />
Bildungsbegleiter über die gesamte Berufsbildungszeit<br />
betreut. Im Eingangsverfahren, die ersten drei Monate,<br />
steht die Orientierung innerhalb der großen, ungewohnten<br />
sozialen Gemeinschaft mit der Ausrichtung „Arbeitswelt“<br />
an. Durch spezielle Beobachtungen und Testungen<br />
werden Interessen und Kompetenzen der Teilnehmer individuell<br />
festgestellt. Bestätigt sich die Werkstatt als im<br />
Moment richtiger Lernort für den Einzelnen, wird ein ganz<br />
individueller Eingliederungsplan aufgestellt und mit dem<br />
betroffenen Teilnehmer besprochen. Dieser Plan benennt<br />
die berufliche Qualifikation und die Ziele, die im ersten<br />
Jahr der Berufsbildung verfolgt werden.<br />
Im ersten Jahr erfährt der Teilnehmer eine Förderung in<br />
seiner gesamten Persönlichkeit. Übungen zu den verschiedenen<br />
Arbeitsfeldern, aber auch Kulturtechniken, Kochen,<br />
Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und viele andere<br />
Angebote der Werkstatt versprechen eine Weiterentwicklung<br />
jedes einzelnen Teilnehmers. Das Besondere: Jeder<br />
erhält die Zeit, die er für seine Weiterentwicklung benötigt.<br />
Im Laufe des ersten Jahres entwickelt sich, unterstützt<br />
durch Praktika innerhalb und eventuell außerhalb der<br />
Werkstatt, für jeden eine berufliche Orientierung. Ist die<br />
Entscheidung für ein Berufsfeld gefallen, erfährt der Teilnehmer<br />
vorrangig in dieser Richtung seine weitere Förderung.<br />
Die Auswertung des aktuellen Bildungsplanes findet<br />
spätestens zum Ende des ersten Jahres statt. Für den<br />
anstehenden Lernortwechsel ist ein neuer Bildungsplan<br />
notwendig. Dieser bezieht sich hauptsächlich auf den auserwählten<br />
Arbeitsbereich. Die anstehenden Förderungen<br />
werden gemeinsam mit dem Teilnehmer, dem Personal<br />
des Bereiches und dem Bildungsbegleiter abgesprochen,<br />
formuliert und durchgeführt. Zur Unterstützung der Zielerreichung<br />
stehen viele unterschiedliche begleitende Maßnahmen<br />
zur Verfügung. Eine Steigerung der individuellen<br />
beruflichen Qualifikation jedes Teilnehmers wird angestrebt.<br />
Am Ende der Berufsbildung (nach 27 Monaten) wird der<br />
laufende Eingliederungsplan abgeschlossen und der Teilnehmer<br />
wechselt in seine angestrebte Produktionsgruppe.<br />
Dort erfährt jeder die Fortführung der persönlichen Eingliederungsplanung.<br />
Der Wechsel bedeutet nicht, dass die<br />
berufliche Bildung abgeschlossen ist. Im Gegenteil, auch<br />
hier gilt: Jeder erhält für seine weitere Entwicklung die<br />
Zeit, die er benötigt.<br />
Im Zuge seiner Projektarbeit hat Nico Szymanski das<br />
Thema „Berufliche Bildung“ aufgegriffen und mit seiner<br />
Projektgruppe aus dem BBB in Rees bildlich dargestellt.<br />
Zu sehen sind alle Berufsfelder, die heute in den <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Werkstätten vorgehalten werden.<br />
Thomas Kotulla<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
26<br />
Werkstätten<br />
Ein starker Partner am <strong>Niederrhein</strong><br />
Gemeinsam für berufliche Bildung und Produktionsvielfalt<br />
Gemeinsam kümmern sich<br />
die Geschäftsführer der<br />
sechs Werkstätten für<br />
Menschen mit Behinderung<br />
um eine noch bessere Qualifizierung<br />
ihrer Mitarbeiter:<br />
(v. l.) Barbara Stephan<br />
(Haus Freudenberg GmbH),<br />
Dr. Jo Becker (Spix e.V.),<br />
Roselyne Rogg (Duisburger<br />
Werkstatt für Menschen mit<br />
Behinderung gGmbH),<br />
Anton Heemann (CWWN<br />
gGmbH), Verena Birnbacher<br />
(<strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten<br />
<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />
GmbH), Bernhard Wippermann<br />
(CWWN gGmbH)<br />
und Meinhard Reichelt<br />
(Albert-Schweitzer-Einrichtungen<br />
für Behinderte<br />
gGmbH)<br />
Zu einem regelmäßigen Austausch trafen sich<br />
die Geschäftsführer sechs verschiedener<br />
Werkstätten für Menschen mit Behinderung am<br />
<strong>Niederrhein</strong> schon seit Jahren.<br />
Bei einem dieser Treffen entstand die Idee, diesem Austausch<br />
einen verbindlichen Rahmen zu geben. Das<br />
Netzwerk „Berufliche Inklusion <strong>Niederrhein</strong>“ (BIN) war<br />
geboren. Mitglieder dieses Netzwerkes sind die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Werkstätten <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> GmbH, Haus Freudenberg<br />
GmbH aus Kleve, die Caritas Wohn- und Werkstätten<br />
<strong>Niederrhein</strong> in Moers, der Weseler Verein Spix, die<br />
Albert-Schweitzer- Einrichtungen für Behinderte in Dinslaken<br />
sowie die Duisburger Werkstatt für behinderte Menschen.<br />
Gemeinsam kann man sich besser aufstellen und Menschen<br />
mit Behinderung ein Angebot machen, das heute so noch<br />
nicht möglich ist. Unter anderem denkt man an ein<br />
gemeinsam entwickeltes Angebot zur beruflichen Qualifizierung.<br />
Bislang hat jede Einrichtung eigenständig ihre<br />
Ziele vorangebracht. Als Netzwerk entwickeln sich neue<br />
Perspektiven.<br />
So hat der Arbeitskreis Berufliche Qualifizierung innerhalb<br />
der BIN beschlossen, dass jede Werkstatt bis Ende <strong>2013</strong><br />
einen Rahmenbildungsplan erstellt, um die Möglichkeiten<br />
der Werkstätten weiter auszubauen und den Vorgaben<br />
der Agentur für Arbeit zu entsprechen. Insgesamt werden<br />
zum Jahresende sieben Rahmenpläne in den verschiedenen<br />
Fachbereichen zur Verfügung stehen. Dabei kümmert<br />
sich jede Einrichtung um einen Fortbildungsplan. Zu den<br />
Ausbildungsbereichen gehören die Zweiradmechaniker,<br />
der Holzbereich, die Metaller, die Garten- und Landschaftsbauer,<br />
die Gastronomie, Druck- und Mediengestalter<br />
sowie die Fachlageristen.<br />
Ziel der Gemeinschaft ist es, für Menschen mit einer<br />
Behinderung im Raum Duisburg und den Kreisen Wesel<br />
und Kleve den für sie optimalen Arbeitsplatz innerhalb<br />
oder außerhalb einer Werkstatt zu finden. „Der Mensch<br />
mit Behinderung steht für uns immer im Mittelpunkt“,<br />
erklärt Verena Birn bacher, Geschäftsführerin der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
Des Weiteren hat sich die BIN zur Aufgabe gemacht, dem<br />
Kunden ein noch breiteres Spektrum der Produktionsvielfalt<br />
zu bieten. Wenn eine Werkstatt einen Auftrag alleine<br />
nicht schafft, werden Teile an eine BIN-Werkstatt abgegeben.<br />
Trotzdem hat der Kunde nur einen Ansprechpartner<br />
und erzielt ein optimales Ergebnis.<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Nachrufe<br />
27<br />
Johannes Brucks<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> trauert um<br />
Johannes Brucks, der am 17. April <strong>2013</strong> nach schwerer<br />
Krankheit im Alter von 54 Jahren verstarb.<br />
Johannes arbeitete seit 1989 in unserer Werkstatt in<br />
Rees-Groin. Er durchlief in den 24 Jahren verschiedene<br />
Abteilungen und war dadurch vielen Kollegen<br />
bekannt. Johannes zeichnete sich durch sein freundliches<br />
Wesen und seine Hilfsbereitschaft aus. Er war<br />
fast immer gut gelaunt und konnte sich auch an<br />
Kleinigkeiten erfreuen. Er wohnte im Wohnverbund<br />
Lilienweg in Rees-Mehr.<br />
Wir verlieren mit ihm einen lieben Kollegen, an den<br />
wir uns immer gerne erinnern werden.<br />
Elfriede Verweyen<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> trauert um<br />
Elfriede Verweyen, die am 1. Februar <strong>2013</strong> völlig<br />
unerwartet, während eines Krankenhausaufenthaltes,<br />
im Alter von 62 Jahren verstarb.<br />
„Elli“ Verweyen wurde am 06.09.1950 in Emmerich<br />
am Rhein geboren. Seit 1970 arbeitete sie in der<br />
Schlosserei der Werkstatt Rees, später wechselte sie<br />
in die Arbeitsgruppe mit intensiver Förderung.<br />
Gerne war sie in Gesellschaft, liebte es aber auch,<br />
sich mit ihren Puppen zu beschäftigen. Sie schätzte<br />
eine gute Tasse Kaffee mit einem Stück Kuchen. Ab<br />
2001 lebte sie im Wohnheim Rees, wo sie sich sehr<br />
wohl fühlte.<br />
Mit tiefer Trauer und guten Erinnerungen haben wir<br />
Abschied von unserer langjährigen liebgewonnenen<br />
Kollegin und Mitbewohnerin genommen.<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
28<br />
Wohnen<br />
15 Jahre Wohnheim<br />
Wesel-Obrighoven<br />
Das war der Anlass, aus dem Bewohner und<br />
Mitarbeiter im Mai zu einem abwechslungsreichen<br />
Nachmittag in das Restaurant „Pannebecker“<br />
nach Marlberg eingeladen hatten.<br />
Über 50 Gäste waren der Einladung gefolgt. In den<br />
Festreden durch den Heimbeirat, die Einrichtungsleitung,<br />
den Vorstand und die Geschäftsführung der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> wurde unter anderem die<br />
Wertschätzung gegenüber den Bewohnern des Wohnheims<br />
zum Ausdruck gebracht. Sie schaffen es schließlich,<br />
jeden Tag in einer großen Gruppe wie in einer Familie<br />
zusammenzuleben.<br />
Nach dem offiziellen Teil überreichte Geschäftsführerin<br />
Verena Birnbacher die Jubiläumsurkunde.<br />
Eltern, Verwandte und Freunde verbrachten anschließend<br />
gemeinsam mit den Bewohnern einige gemütliche<br />
Stunden bei Gegrilltem, Musik und interessanten<br />
Ge sprächen. Zwischenzeitlich wurde getanzt oder draußen<br />
in geselliger Runde weiter erzählt.<br />
Ein besonderer Höhepunkt stellte der Auftritt der Gruppe<br />
„Mc Bricht Greenland Pipes & Drums“ aus Schermbeck<br />
dar. Sie spielte auf ihren Dudelsäcken bekannte Melodien<br />
und alle Gäste klatschten begeistert Beifall.<br />
Zum Abschluss wurde gemeinsam gesungen und alle<br />
Bewohner bekamen ein kleines Geschenk – ein gerahmtes<br />
Selbstportrait – überreicht.<br />
So ging ein gelungenes Fest zu Ende, an dem alle,<br />
be sonders aber die Jubilare des Wohnheimes Wesel-<br />
Obrighoven, ihre Freude hatten.<br />
Hildegard Will<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Wohnen 29<br />
Das Lampenfieber steigt<br />
Vor zwei Jahren fing mit dem „Dschungelmärchen“<br />
alles an. Das war damals das Erstlingswerk<br />
der Theatergruppe Xanten, an dem<br />
Grundschüler aus Lüttingen, Bewohner und<br />
Betreuer der Wohngruppe und des Wohnheims<br />
Xanten und auch Klienten aus dem Betreuten<br />
Wohnen beteiligt waren.<br />
Schon kurz nach der Aufführung kam damals der<br />
Wunsch auf, weiterzumachen und ein neues Stück zu<br />
kreieren. Seit Januar 2012 ist das neue Stück in Arbeit:<br />
„Peter Pan“ wird an einem Wochenende in der Hagelkreuzschule<br />
in Lüttingen aufgeführt.<br />
Wie damals haben alle Akteure wieder viel Freude bei den<br />
Proben und hoffen auf großen Zuspruch des Publikums.<br />
Von Berührungsängsten keine Spur, die Kinder gehen<br />
ganz selbstverständlich mit den unterschiedlichen Behinderungen<br />
der Bewohner um.<br />
Zunächst lernte man sich in ganz ungezwungener<br />
At mosphäre kennen. Es wurde zusammen gespielt und<br />
eine Quizrunde zum Thema „Peter Pan“ veranstaltet.<br />
Jeden Donnerstag wird geprobt. Dabei fällt es manchen<br />
Akteuren nicht immer leicht, ihre Texte zu lernen.<br />
Die Kinder der Grundschule spielen überwiegend die verlorenen<br />
Jungs aus dem Nimmerland. Schon nach kurzer<br />
Zeit klappte das Zusammenspiel von Kindern und<br />
Be wohnern gut, an den Feinheiten wird noch gefeilt. Die<br />
Hauptsache aber ist, dass alle Beteiligten sichtlich Spaß auf<br />
der Bühne haben und hier Inklusion vorgelebt wird.<br />
Zum Inhalt des Stücks, was ja vielen bekannt sein dürfte,<br />
sei nur soviel verraten: Es gibt spannende Abenteuer rund<br />
um „Peter Pan“ zu sehen. Mit von der Partie sind Piraten,<br />
Indianer, Wendy und Tinkerbell, die Familie Darling und<br />
viele mehr. Die Kostüme wurden selbst genäht, dabei<br />
steht Johanita Kempken hilfreich zur Seite. Auch am<br />
Bühnenbild wurde und wird selbst Hand angelegt. Die<br />
Schreinerei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> in Rees<br />
baute fachmännisch den Schiffsrumpf und ein Fenster aus<br />
Holz.<br />
Viele helfende Kräfte sind im Einsatz, die es uns erst<br />
möglich machten, „Peter Pan“ aufzuführen. An dieser<br />
Stelle sagen wir schon einmal herzlichen Dank für Eure<br />
Mühe und Euren Einsatz.<br />
Stefan Smetten<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
30<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> aktiv<br />
<strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong><br />
unterwegs!<br />
<strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> unterwegs!<br />
Ob im Urlaub oder bei einem Besuch prominenter Gäste, warum<br />
nicht mit einem <strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> im Gepäck?<br />
Nehmen Sie doch einfach ein Exemplar mit und verewigen Sie<br />
es mit einem Beweisfoto.<br />
Senden Sie dieses bitte mit einem kurzen Text an die<br />
Redaktion:<br />
<strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong><br />
Verena Komescher<br />
<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />
46459 Rees<br />
oder per E-Mail an komescher@lebenshilfe-rees.de<br />
Landestypische Tänzerinnen - Der <strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> in<br />
der Provinz Siem Reap in Kambodscha<br />
30 faszinierende Tempelanlagen rund um Angkor Wat,<br />
hunderte Meter lange Arkaden von Turm zu Turm erzählen<br />
Geschichten von Kriegszügen mit Elefanten, Mythen<br />
von Dämonen und Götzen oder zeigen einfache Marktszenen<br />
- alles in Stein gemeißelt und der <strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> mittendrin.<br />
Er wurde durch viele Hände gereicht und war stets<br />
ein treuer Begleiter auf der Rundreise durch Kambodscha<br />
und Thailand.<br />
Der <strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> auf den Spuren deutscher<br />
Geschichte<br />
Vom Brandenburger Tor aus startet er einen Spaziergang<br />
und folgt dem Verlauf der Berliner Mauer. Fast 24 Jahre<br />
nach deren Fall erinnern nur noch Bruchstücke an die<br />
damalige Teilung der Stadt.<br />
Sportlich – Der <strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> in der SCHAUINSLAND-<br />
REISEN-ARENA Duisburg<br />
40 Leute der <strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />
und des BS SV Rees waren zum Bundesligaspiel MSV Duisburg<br />
gegen Eintracht Braunschweig (1:0) eingeladen. Sie<br />
begrüßten Mirco Boland, Spieler von Eintracht Braunschweig<br />
und ein Reeser Junge, der bereits bei einer Fußballschule<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> mit von der<br />
Partie war.<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
<strong>Lebenshilfe</strong> aktiv 31<br />
Theater „Augenblick“<br />
Wir sind die Theatergruppe „Augenblick“ - wir,<br />
das sind acht Mitarbeiter aus der <strong>Groiner</strong><br />
Werkstatt und ich, Silja Böhling-Buhl. Entstanden<br />
ist die Gruppe vor etwa fünf Jahren als<br />
Arbeitsbegleitende Maßnahme (ABM) in der<br />
Werkstatt.<br />
Schnell wurde aus dieser ABM eine feste und theaterbegeisterte<br />
Gruppe. Wir treffen uns wöchentlich<br />
während der Arbeitszeit in den Räumlichkeiten des Katholischen<br />
Jugendheimes in Haldern zum Proben. Theater<br />
spielen heißt für uns, loslassen von alltäglichen Schwierigkeiten<br />
und Barrieren. Die Gruppe ist geprägt von den<br />
unterschiedlichsten Eigenschaften der einzelnen Teilnehmer.<br />
Jeder bringt seine Schwäche, wie Sprachschwierig<br />
keiten, körperliche Einschränkungen, physische<br />
wie auch psychische Belastung mit ein. Aber jeder bringt<br />
natürlich auch seine Stärken, wie Ideenreichtum, Kreativität,<br />
Motivation, Talent und soziale Stärke mit. Und somit<br />
werden eigentliche „Schwächen“ nicht nur durch die<br />
Stärken kompensiert, sondern im Spiel genutzt und umgewandelt.<br />
Diese Gruppe beweist, dass wirklich jeder, der<br />
Interesse daran hat, Theater spielen kann. Es gibt für jeden<br />
eine passende Rolle, und man kann alle Rollen passend<br />
machen. Theater spielen heißt für uns, nicht einfach nur<br />
Texte und Rollen auswendig zu lernen. Wir haben in den<br />
letzten Jahren viel und hart trainiert, uns viel mit Improvisation<br />
beschäftigt, um anhand dieser Spielform verschiedene<br />
Taktiken zu erlernen. Wir haben gelernt, wie eine<br />
Rolle aufgebaut wird, wie man im Spiel zu einer Personage<br />
findet, gegenseitig zuhört und auf seine Mitspieler<br />
reagiert. Es gab auch theoretische Lerneinheiten zum<br />
Thema Rollenaufbau, Szenenaufbau, Atemtechnik, Pantomime<br />
und vieles mehr. Aber natürlich wollen auch wir<br />
nicht nur für uns spielen, sondern unser Können und unsere<br />
Spiellust präsentieren. Somit haben wir auch an verschiedenen<br />
Stücken gearbeitet und diese zum Auftritt<br />
gebracht.<br />
Seit letztem Jahr proben wir an dem Stück „Der kleine<br />
Tag“ von Rolf Zuckowski. Die Proben wurden häufig durch<br />
längere Krankheit oder Praktika einiger Darsteller unterbrochen.<br />
In der Endphase wurde, um mehr Zeit zu haben,<br />
an einigen Samstagen geprobt. Ein intensives Probewochenende<br />
in der Jugendherberge „Auf dem Wolfsberg“<br />
in Nütterden hat uns spieltechnisch, aber auch<br />
gruppendynamisch sehr weit gebracht. Und noch heute<br />
schwärmt die Gruppe von diesem lustigen Wochenende.<br />
Dann war es endlich so weit, das Stück bühnenreif und wir<br />
wollten damit auf Tournee gehen. Unsere erfolgreiche<br />
Premiere feierten wir im Oktober 2012 in Haldern. Es war<br />
für alle Spieler ein tolles und stolzes Gefühl, vor so vielen<br />
Menschen zu spielen. Nachdem der erste Ruhm verdaut<br />
war, machten wir uns selbstkritisch Gedanken über unsere<br />
Schwachstellen. Die gesamte Aufführung wurde gemeinsam<br />
reflektiert und jedem ist etwas aufgefallen, was geändert<br />
werden sollte. So gab es Elemente, die wir in unserem<br />
Drehbuch ändern mussten, aber auch technische Dinge,<br />
die verbessert werden mussten. Also ging es erst einmal<br />
wieder an die Arbeit. Textstellen wurden geändert und<br />
umgeschrieben und einige Abläufe wurden umgestellt.<br />
Große Sorgen machte uns unser Bühnenequipment,<br />
welches sehr unprofessionell und improvisiert war. Dank<br />
Familie Möllenbeck war es möglich, unsere Musikanlage<br />
und Lichttechnik auf einen besseren und für uns abgestimmten<br />
Stand zu bringen. Hiermit möchten wir nochmals<br />
einen ganz lieben Dank aussprechen.<br />
Als nächstes spielten wir im Irmgardissaal im Haus Aspel<br />
für die Töchter vom Heiligen Kreuz. Hier spielte die<br />
Gruppe vor einem wirklich dankbaren Publikum. Viele der<br />
bereits älteren Ordensschwestern haben selbst einige<br />
Jahre in verschiedenen Einrichtungen für Menschen mit<br />
Behinderungen gearbeitet. Somit war das Publikum sehr<br />
gerührt von der Darbietung. Diese Stimmung erfüllte uns<br />
Spieler mit großem Stolz.<br />
Und weiter ging die Reise. Unser nächster Spielort war<br />
Düsseldorf. Hier spielten wir im St. Josefs Haus. Eine große<br />
Fortsetzung auf Seite 32<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
32<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> aktiv<br />
Wohneinrichtung für Menschen mit einem Handicap.<br />
Zum krönenden Abschluss kam es dann schließlich im<br />
April. Für uns erst kaum vorstellbar, aber wir spielten<br />
wahrhaftig im Reeser Bürgerhaus. Klein im Saal des<br />
Halderner Jugendheimes beginnend und endend auf einer<br />
großen Bühne in Rees. Es ist schwer, diese Emotionen und<br />
Wirkung für uns Spieler in Worten zu fassen - von einer<br />
erhabenen Bühne herab auf ein applaudierendes und<br />
stehendes Publikum zu schauen, von so vielen Menschen<br />
gedrückt und gelobt zu werden, ein „Danke“ zu hören,<br />
für schöne und tolle Augenblicke. Einige der Spieler waren<br />
nach dem Auftritt den Tränen nahe. Für alle war es eine<br />
ganz große Sache.<br />
Wir haben im letzten Jahr sehr viel dazu gelernt, nicht nur<br />
an Spiel- und Bühnentechnischen Dingen, sondern viel<br />
mehr in Bezug auf Persönlichkeitsstärkung. Träume<br />
an zufassen und sich zu trauen, sie auch ein Stück weit zu<br />
leben. Und das soll auch das Motto für unser neues Stück<br />
werden. Wir möchten nun selbst ein Stück schreiben. Ein<br />
Stück, in dem es um Wege und Träume des Lebens geht<br />
und um die daraus resultierenden Konflikte. Wir stecken<br />
bereits voller Ideen und freuen uns schon auf die neue<br />
Arbeit und Herausforderung, wobei uns die Aussage des<br />
„Kleinen Tages“ wahrscheinlich stets begleiten wird.<br />
Silja Böhling-Buhl<br />
Die <strong>Groiner</strong><br />
Puppenkiste<br />
Ich möchte hier kurz die „<strong>Groiner</strong> Puppenkiste“<br />
vorstellen. Seit Herbst 2012 wird in der Reeser<br />
Werkstatt eine neue Arbeitsbegleitende Maßnahme<br />
(ABM) angeboten.<br />
Wie der Name schon sagt, ist das Thema dieser ABM<br />
das Puppenspiel. Gemeinsam suchen wir uns ein<br />
Stück aus, bauen dazu die entsprechenden Hand-, Staboder<br />
auch Marionettenpuppen und die passende Bühne.<br />
Dann geht es endlich los und einmal wöchentlich finden<br />
im <strong>Lebenshilfe</strong> Center die Proben statt.<br />
In der Weihnachtszeit studierten wir das Stück „Der<br />
Zauber hund“ ein, eine kurze, rührende Geschichte.<br />
Anfang dieses Jahres widmeten wir uns dem Stück „Die<br />
Glücksfee“, geschrieben von Cornelia Funke. Ein Bilderbuch<br />
zum Thema „Glücklich sein für Miesepeter“. Dieses<br />
Stück haben wir bereits mehrmals aufgeführt. So spielten<br />
wir in der Kita „Hand in Hand“ in Rees, im Wohnheim<br />
Groin und im Altenheim in Haldern. Rasch sprach sich<br />
herum, dass wir Spaß am Spielen haben und wurden von<br />
unterschiedlichen Einrichtungen um einen Auftritt<br />
ge beten. Auch bei einer offiziellen Veranstaltung, wie<br />
einem Diskussionsabend zum Thema Inklusion, durften wir<br />
als Einleitungsprogramm auftreten. Unser Ziel ist es, drei<br />
bis vier verschiedene Stücke, die ca. eine Spieldauer von<br />
20 Minuten haben, im Programm zu haben, mit denen wir<br />
zu unterschiedlichen Anlässen, wie zum Beispiel Sommerfeste,<br />
Tage der offenen Türe, Einweihungen und vielen<br />
mehr auftreten können.<br />
Silja Böhling-Buhl<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Infos 33<br />
Termine<br />
Termine für den Zeitraum<br />
Juli bis Dezember <strong>2013</strong><br />
Juli<br />
Eröffnung des LH Centers in Wesel<br />
24.07.<strong>2013</strong>, 11 Uhr<br />
Pergamentstraße 9, Wesel<br />
Kontakt: Christa Niehuis, Tel: 02851 920-159<br />
Oktober<br />
Happy-Dance-Disco<br />
19.10.<strong>2013</strong>, 19 Uhr, <strong>Niederrhein</strong>halle Wesel<br />
Einlass ab 18 Jahren, Eintritt 5 €<br />
Kontakt: Simone Scholten, Tel: 0281 1646789<br />
August<br />
Ronald Pofalla besucht die Reeser Werkstatt<br />
30.08.<strong>2013</strong>, 15 bis 16:30 Uhr<br />
Sommerfest der Freizeittreffs in Dornick<br />
30.08.<strong>2013</strong>, 19 Uhr<br />
Regionalmarkt im Archäologischen Park Xanten<br />
31.08. und 1.09.<strong>2013</strong>, 10 bis 17 Uhr<br />
Kontakt: Karin Bacher, Tel: 0281 20644-14<br />
September<br />
Tag der offenen Türe im Sinnesgarten<br />
02.09. bis 05.09.<strong>2013</strong>, 9 bis 16 Uhr<br />
Kontakt: Josef Winkel, Tel: 02851 920-186<br />
25 Jahre Freizeittreff Wesel<br />
06.09.<strong>2013</strong><br />
Kontakt: Georg Hober, Tel: 0281 66696<br />
10-jähriges Jubiläum der Werkstatt Wesel<br />
13.09.<strong>2013</strong><br />
Kontakt: Karin Bacher, Tel: 0281 20644-14<br />
„Wesel liest“ mit Bürgermeisterin Westkamp<br />
16.09.<strong>2013</strong>, 09:30 Uhr,<br />
Kita „Kiek in den Busch“, Wesel<br />
Kontakt: Heike Sörensen-Schlüter, Tel: 0281 952519-0<br />
November<br />
Reeser Kunst Sonntag<br />
03.11.<strong>2013</strong>, 10 - 18 Uhr im LH Center,<br />
Fallstraße 25, Rees<br />
Kontakt: Birga Lohmann, Tel: 02851 9616910<br />
Jahreshauptversammlung<br />
27.11.<strong>2013</strong>, 19 Uhr<br />
Kartäuserweg 1, Wesel<br />
Kontakt: Patrick Jurgahn, Tel: 02851 920-169<br />
Engelchenmarkt in Alpen-Veen<br />
30.11.<strong>2013</strong><br />
Kontakt: Detlef Laufenburg, Tel: 02802 7566-202<br />
Dezember<br />
Nikolausball der Werkstatt Rees<br />
01.12.<strong>2013</strong><br />
Kontakt: Angela Junker, Tel: 02851 920-143<br />
Nikolausball der Werkstatt Wesel<br />
07.12.<strong>2013</strong><br />
Kontakt: Karin Bacher, Tel: 0281 20644-14<br />
Nikolausball der Werkstatt Alpen-Veen<br />
08.12.<strong>2013</strong><br />
Kontakt: Detlef Laufenburg, Tel: 02802 7566-202<br />
Theaterstück FANTA 10<br />
„Das Leben ist (k)ein Wunschkonzert!“<br />
27.09.<strong>2013</strong>, 19 Uhr, Bürgerhaus Rees<br />
Kontakt: Carola Polat-Tenhaft, Tel: 02822 51029<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
34<br />
Infos<br />
Buchtipps<br />
Jedes Kind ist einzigartig<br />
Individuell auf jedes Kind und seine<br />
Bedürfnisse einzugehen ist eine herausfordernde<br />
Aufgabe. Praxisnahe Beispiele<br />
zeigen, wie alle Kinder in die Gestaltung<br />
des gemeinsamen Tagesablaufs einbezogen<br />
werden. Tipps zum Beobachten und<br />
Dokumentieren, Erforschen des Außengeländes, gemeinsamen<br />
Spielen vervollständigen das Buch.<br />
Informationen zur Reihe:<br />
Was brauchen unter Dreijährige, um sich wohlzufühlen, sich gut<br />
zu entwickeln und aktiv die Welt zu erkunden? Die Reihe Kinder<br />
von 0 bis 3 bietet professionelles Handwerkszeug für Erzieher/-<br />
innen und Tageseltern, die Kinder unter 3 Jahren bilden, betreuen<br />
und erziehen.<br />
Kompakt zusammengefasst vermitteln die Bände mit der Kennzeichnung<br />
Basiswissen die erforderlichen Grundlagen für eine<br />
professionelle pädagogische Arbeit. Die Autorinnen und Autoren<br />
haben großen Wert auf die gute Übertragbarkeit in die pädagogische<br />
Praxis gelegt.<br />
Darüber hinaus bietet die Reihe Filme zu wichtigen Themen, die<br />
sich für die Fort- und Weiterbildung eignen, aber auch für die<br />
Arbeit im Team und mit den Eltern. Mit der breit angelegten<br />
Reihe „Kinder von 0 bis 3“ erhalten pädagogische Fachkräfte ein<br />
Komplettpaket, das sie für ihre wichtige Aufgabe bestmöglich<br />
rüstet.<br />
Verlag: Cornelsen Verlag Scriptor<br />
Autor: Tanja Könitz<br />
Preis: 16,95 Euro<br />
ISBN-10: 3589247673<br />
Alle sind verschieden<br />
Immer mehr Fachleute und Eltern treten<br />
dafür ein, dass behinderte und nicht<br />
behinderte Kinder gemeinsam unterrichtet<br />
werden. Dieser Titel zeigt, wie jede<br />
Schule zur inklusiven Schule werden<br />
kann. Aspekte inklusiven Unterrichts,<br />
aber auch Übergänge im Leben förderbedürftiger<br />
Kinder (z. B. vom Kindergarten in die Grundschule), werden allgemein<br />
verständlich präsentiert. Eigene Kapitel widmen sich der<br />
Situation von Kindern mit spezifischen Schwierigkeiten wie Höroder<br />
Sehschädigung im Unterricht der Regelschule. Damit ist<br />
»Alle sind verschieden« ein wichtiger Ratgeber auf dem Weg zur<br />
inklusiven Schule!<br />
Verlag: Beltz Praxis<br />
Autor: Jutta Schöler<br />
Preis: 29,95 Euro<br />
ISBN-10: 3407572204<br />
Simpel<br />
Simpel spielt gern mit Playmobil. Er spricht<br />
mit seinem Stoffhasen. Er sagt: „Hier sind<br />
alle total blöd!“, wenn hier alle total blöd<br />
sind, und er kann total schnell zählen: 7,<br />
9, 12, B, tausend, hundert. Simpel ist<br />
zweiundzwanzig Jahre alt, doch mental<br />
ist er auf der Stufe eines dreijährigen Kindes.<br />
Gut, dass sich sein siebzehnjähriger Bruder um ihn kümmert.<br />
Doch Simpel zu betreuen ist alles andere als simpel. Und als die<br />
beiden Brüder in eine WG ziehen, da wird es erst recht kompliziert!<br />
Ein lebenskluges, warmherziges und humorvolles Buch, das einfach<br />
glücklich macht.<br />
Verlag: FISCHER KJB<br />
Autor: Marie-Aude Murail<br />
Preis: 7,95 Euro<br />
ISBN-10: 3596806496<br />
Ziemlich beste Freunde<br />
Philippe Pozzo di Borgo ist Geschäftsführer<br />
der Firma Champagnes Pommery, als er mit<br />
dem Gleitschirm abstürzt und vom Hals ab<br />
querschnittsgelähmt bleibt. Er ist 42 Jahre<br />
alt und braucht einen Intensivpfleger. Der<br />
arbeitslose Ex-Sträfling Abdel erscheint<br />
zum Vorstellungsgespräch eigentlich<br />
nur, um eine Unterschrift fürs Sozialamt<br />
zu bekommen. Und kriegt den Job.<br />
Mit seiner mitleidslosen, lebensfrohen,<br />
ungehobelten und authentischen Art wird<br />
Abdel zu Philippes „Schutzteufel“. Zehn Jahre lang begleitet<br />
er ihn durch alle dramatischen und komischen Momente seines<br />
Lebens und gibt ihm die Lebensfreude zurück.<br />
Von Olivier Nakache und Eric Toledano verfilmt, ist dieses moderne<br />
Märchen zu einem der erfolgreichsten französischen Filme<br />
aller Zeiten geworden. Eine wahre Geschichte, die man sich nur<br />
unter höchstem Kitschverdacht hätte ausdenken können.<br />
Verlag: Hanser Berlin<br />
Autor: Philippe Pozzo di Borgo<br />
Preis: 14,90 Euro<br />
ISBN-10: 3446240446<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Personal 35<br />
Der zweite Bildungsweg!<br />
Eine Möglichkeit: die berufsbegleitende Ausbildung zum Heilerziehungspfleger<br />
„In deinem Alter wieder die Schulbank<br />
drücken?“ Diese Bemerkung musste ich mir vor<br />
drei Jahren oft anhören. Natürlich ist es eine<br />
große Herausforderung, Beruf, Familie und<br />
dazu noch eine berufsbegleitende Ausbildung<br />
unter einen Hut zu bekommen. Aber jeder<br />
Mensch kennt das Gefühl, unbedingt in seinem<br />
Leben etwas ganz Bestimmtes erreichen zu<br />
wollen. Ein Ziel, einen großen Wunsch oder<br />
auch einen Traum!<br />
Angst war manchmal mein heimlicher Verfolger in<br />
dieser Zeit. Was soll ich machen, wenn ich mich überfordert<br />
fühle? Wie reagiere ich, wenn ein Kind krank wird?<br />
Was tun, wenn der Tagesopa ausfällt? So viele Ängste<br />
können hinderlich sein, um Träume zu verwirklichen!<br />
Zum anderen dachte ich mir dann: Was ist eigentlich so<br />
schlimm daran, wenn ich mein Ziel nicht erreiche? Wichtig<br />
ist doch, dass ich es wenigstens versuche! Klar, einerseits<br />
ist man gescheitert, andererseits ist das Positive aus dieser<br />
Zeit die gesammelte Erfahrung, die einem keiner mehr<br />
nehmen kann. So habe ich mich dann doch getraut.<br />
Aber vielleicht sollte ich mich erst einmal vorstellen.<br />
Mein Name ist Melani Beckedahl und ich bin 41 Jahre alt.<br />
Ich bin glücklich verheiratet und habe zwei Töchter. Vor<br />
zwanzig Jahren begann ich als gelernte Tischlerin meine<br />
Arbeit bei der <strong>Lebenshilfe</strong> in der Werkstatt Alpen-Veen.<br />
Nach der Geburt meiner Kinder stieg ich als Teilzeitkraft<br />
ins Betreute Wohnen (BeWo) ein. Die Arbeit im BeWo<br />
macht mir sehr viel Spaß. Die Aufgaben in diesem Feld<br />
sind breit gestreut und eine pädagogische Herausforderung.<br />
Daher wuchs in mir der Wunsch, meiner Arbeit ein<br />
pädagogisches Fundament zu geben.<br />
Ich bewarb mich 2010 in Düsseldorf am Berufskolleg des<br />
Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Dort absolviere ich<br />
die berufsbegleitende Ausbildung zur staatlich anerkannten<br />
Heilerziehungspflegerin. Ich befinde mich derzeit<br />
bereits in der Vorbereitung auf das Abschlussexamen.<br />
Diese Zeit, die ich an der Fachschule verbringe, möchte ich<br />
nicht missen. Die Ausbildung beinhaltet interessante und<br />
wissenswerte Theorien und bietet praxisorientierte<br />
Be gleitung.<br />
Ich möchte allen Mut machen, die über eine berufsbegleitende<br />
Ausbildung oder ein Studium nachdenken. Ich<br />
kann den zweiten Bildungsweg nur empfehlen.<br />
Er er weitert den eigenen Horizont und bringt Selbstsicherheit.<br />
Durch die Unterstützung vom Partner, der Familie,<br />
den Großeltern, Arbeitskollegen und Freunden ist der Aufwand<br />
wirklich zu bewältigen!<br />
Melani Beckedahl<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
36<br />
Personal<br />
Neues Personal<br />
Dienstjubiläen<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V.<br />
Ambulante Hilfen<br />
Martina Bauhaus<br />
Bettina Schöke<br />
Stefanie Wepper<br />
Kindertagesstätten<br />
Nicole Berger<br />
Tanja Lärz<br />
Christina Levering<br />
Tanja Stolte<br />
Ines Post<br />
• FuD<br />
• FuD<br />
• FuD<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten<br />
<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> GmbH<br />
• IHPT „Hand in Hand“, Rees<br />
• IHPT „Kartäuserweg“, Wesel<br />
• IKita „Mittendrin“, Wesel<br />
• IKita „Mittendrin“, Wesel<br />
• IHPT „Waldblick“, Xanten<br />
10 Jahre<br />
01.01.<strong>2013</strong> • Vera Brands, Wohnheim Xanten<br />
01.01.<strong>2013</strong> • Guido Zimmer, WfbM Alpen-Veen, AgiF<br />
17.03.<strong>2013</strong> • Brigitte Becker, Wohnheim Rees<br />
01.04.<strong>2013</strong> • Monika Horn, WfbM Alpen-Veen,<br />
Begleitende Dienste<br />
01.04.<strong>2013</strong> • Derya Toprak, IHPT „Kartäuserweg“, Wesel<br />
01.04.<strong>2013</strong> • Wolfgang Wahl, WfbM Rees,<br />
Werkstattleitung<br />
07.04.<strong>2013</strong> • Eva Hillen, WfbM Rees, Reinigungskraft<br />
07.04.<strong>2013</strong> • Babara Martin, WfbM Alpen-Veen,<br />
Reinigungskraft<br />
07.04.<strong>2013</strong> • Michaela Meurs, WfbM Rees,<br />
Reinigungskraft<br />
07.04.<strong>2013</strong> • Brigitte Opgenhoff, WfbM Alpen-Veen,<br />
Reinigungskraft<br />
07.04.<strong>2013</strong> • Brigitte Schaffeld, WfbM Rees,<br />
Reinigungskraft<br />
07.04.<strong>2013</strong> • Birgit Zorn, WfbM Rees, Reinigungskraft<br />
15.04.<strong>2013</strong> • Kerstin Wittbrodt, Wohnheim Xanten<br />
26.05.<strong>2013</strong> • Helen Pfeil, IHPT „Waldblick“ Xanten<br />
Rees<br />
Simone van Clewe<br />
Michael Dalege<br />
Wesel-Obrighoven<br />
Lisa Schneck<br />
• AgiF<br />
• Lager<br />
• AgiF<br />
25 Jahre<br />
01.06.<strong>2013</strong> • Georg Hober, FZT Wesel<br />
30 Jahre<br />
14.03.<strong>2013</strong> • Gabriele Kock, WfbM Wesel,<br />
Sozialer Dienst/AgiF<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Wohnen<br />
<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> GmbH<br />
Rees<br />
Carolin Elbers<br />
Wesel<br />
Inga Weigand<br />
Jutta Wolter<br />
• Wohnheim Rees, FSJ<br />
• Wohnverbund Wesel<br />
• Wohnheim Dr.-Leo-Pünnel-Haus<br />
Xanten<br />
Andrea Moeselagen • Wohnheim Xanten<br />
Jaqueline Schüler • Wohnheim Xanten, BFD<br />
Reto Forrer • BeWo Xanten<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>
Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong><br />
<strong>Niederrhein</strong> e. V.<br />
<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 920-0<br />
Vorstand:<br />
Werner Esser, Vorsitzender<br />
Wolfgang Kleem,<br />
stv. Vorsitzender<br />
Dr. Dirk Fey,<br />
stv. Vorsitzender<br />
Professor Dr. Dietrich Berdel<br />
Dr. Gert George<br />
Dr. Bruno Ketteler<br />
Jan Pannenbecker<br />
Bernd Pastoors<br />
Ursula Rohde<br />
Geschäftsführerin:<br />
Verena Birnbacher<br />
Ambulante Hilfen<br />
Tel: 02851 920-159<br />
Leitung: Christa Niehuis<br />
Betreutes Wohnen Rees/<br />
Emmerich am Rhein<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Center<br />
Fallstr. 25<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 967619<br />
Leitung Emmerich am Rhein:<br />
Beate Brömmel<br />
Leitung Rees:<br />
Tobias Lohmann<br />
Betreutes Wohnen Wesel<br />
Am Schornacker 111a<br />
46485 Wesel<br />
Tel: 0281 206709-611<br />
Leitung: Dagmar Barluschke<br />
Betreutes Wohnen Xanten<br />
In de Pasch 10<br />
46509 Xanten<br />
Tel: 02801 984600<br />
Leitung: Stefan Smetten<br />
Freizeittreffs<br />
Freizeittreff Emmerich<br />
Hottomannsdeich 2<br />
46446 Emmerich am Rhein<br />
Tel: 02822 51029<br />
Leitung: Carola Polat-Tenhaft<br />
Freizeittreff Rees<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Center<br />
Fallstr. 25<br />
46459 Rees<br />
Tel: 0157 83045053<br />
Leitung: Frank Bender<br />
Freizeittreff Wesel<br />
Kartäuserweg 1<br />
46483 Wesel<br />
Tel: 0281 66696<br />
Leitung: Georg Hober<br />
Freizeittreff Xanten<br />
Waldblick 30<br />
46509 Xanten<br />
Tel: 02801 986731<br />
Leitung: Christa Harmeling<br />
Kindertagesstätten<br />
Tel: 02851 920-117<br />
Leitung:<br />
Thomas Wienczkowski<br />
Integrative und Heilpädagogische<br />
Kindertagesstätte<br />
„Hand in Hand“ & Familienzentrum<br />
• Rees<br />
Empeler Str. 71<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 961166<br />
Leitung: Britta Glass<br />
Kindertagesstätte<br />
„Springmäuse“<br />
Zum Schnellenhof 1<br />
46499 Hamminkeln<br />
Leitung: Britta Glass<br />
Integrative Kindertagesstätte<br />
„Kiek in den Busch“<br />
Kiek in den Busch 83<br />
46485 Wesel-Obrighoven<br />
Tel: 0281 952519-0<br />
Leitung:<br />
Heike Sörensen-Schlüter<br />
Integrative und Heilpädagogische<br />
Kindertagesstätte<br />
„Kartäuserweg“<br />
Kartäuserweg 1<br />
46483 Wesel<br />
Tel: 0281 65945<br />
Leitung: Claudia Wingerath<br />
Integrative Kindertagesstätte<br />
„Mittendrin“<br />
Gabainstr. 3 a<br />
46483 Wesel<br />
Tel: 0281 16499268<br />
Leitung: Corina Bärz<br />
Integrative und Heilpädagogische<br />
Kindertagesstätte<br />
„Waldblick“<br />
Waldblick 28<br />
46509 Xanten<br />
Tel: 02801 77619-11<br />
Leitung:<br />
Annegret Tigges-Willemsen<br />
Stiftung<br />
Paul-und-Maria-Sauret-Stiftung<br />
des <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong><br />
Nieder rhein e. V.<br />
<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 920-0<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten<br />
<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> GmbH<br />
<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 920-0<br />
Aufsichtsrat:<br />
Werner Esser, Vorsitzender<br />
Wolfgang Kleem,<br />
stv. Vorsitzender<br />
Dr. Dirk Fey<br />
Jan Pannenbecker<br />
Geschäftsführerin:<br />
Verena Birnbacher<br />
Produktion: Andreas Glatte<br />
Sozialer Dienst: Hermann Böink<br />
Werkstatt Rees<br />
<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 920-0<br />
Produktion: Wolfgang Wahl<br />
Sozialer Dienst:<br />
Angela Junker<br />
Josef Winkel<br />
Werkstatt Alpen-Veen<br />
Dorfstr. 93<br />
46519 Alpen-Veen<br />
Tel: 02802 7566-0<br />
Produktion: Hans-Jürgen Liffers<br />
Sozialer Dienst:<br />
Detlef Laufenburg<br />
Werkstatt Wesel<br />
Am Schornacker 111 a<br />
46485 Wesel<br />
Tel: 0281 20644-11<br />
Produktion: Gabriel Trandafir<br />
Sozialer Dienst:<br />
Karin Bacher<br />
Julia Korte<br />
Tanja Rauber<br />
Familienunterstützender<br />
Dienst (FuD)<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Center Rees<br />
Tel: 02851 965278<br />
Leitung: Carsten Böhm<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Center Wesel<br />
Tel: 0281 16495060<br />
Leitung: Linda Steinkamp<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Center Rees<br />
Fallstr. 25<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 9616910<br />
Koordinatorin:<br />
Birga Lohmann<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Center Wesel<br />
Pergamentstr. 9<br />
46483 Wesel<br />
Tel: 0281 16495060<br />
Beratungsstelle<br />
Unterstützte Kommunikation<br />
(BUK)<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Center Rees<br />
Tel: 02851 9668289<br />
Leitung: Ulrike Schorsch<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Wohnen<br />
<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />
GmbH<br />
<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 920-117<br />
Aufsichtsrat:<br />
Werner Esser, Vorsitzender<br />
Wolfgang Kleem,<br />
stv. Vorsitzender<br />
Dr. Dirk Fey<br />
Jan Pannenbecker<br />
Geschäftsführerin:<br />
Verena Birnbacher<br />
Leitung: Thomas Wienczkowski<br />
Wohnfamilie Emmerich<br />
Im Polderbusch 4<br />
46446 Emmerich am Rhein<br />
Tel: 02822 2674<br />
Leitung: Detlef Hoffmann<br />
Wohnheim Groin<br />
Hollandsweg 10<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 920-120<br />
Leitung: Dorothea Paul<br />
Wohnheim Rees<br />
Melatenweg 2<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 961206<br />
Leitung: Spencer Mayton<br />
Wohngruppe Rees<br />
Kassmöllstr. 17<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 7583<br />
Leitung: Sabrina Zimmermann<br />
Wohnheim<br />
Dr.-Leo-Pünnel-Haus<br />
Gerhart-Hauptmann-Str. 26<br />
46483 Wesel<br />
Tel: 0281 1634982<br />
Leitung: Dr. Silke Wöllke<br />
Wohnheim<br />
Wesel-Obrighoven<br />
Kiek in den Busch 85<br />
46485 Wesel<br />
Tel: 0281 952359-0<br />
Leitung: Doris Schechner<br />
Wohnfamilie Wesel<br />
Kartäuserweg 1 a<br />
46483 Wesel<br />
Tel: 0281 66400<br />
Leitung:<br />
Julia Schmidberger-Visser<br />
Wohnheim Xanten<br />
In de Pasch 8<br />
46509 Xanten<br />
Tel: 02801 70243<br />
Leitung: Dr. Silke Wöllke<br />
Wohngruppe Xanten<br />
In de Pasch 10<br />
46509 Xanten<br />
Tel: 02801 984600<br />
Leitung: Stefan Smetten
Übersicht<br />
Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />
Legende<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen<br />
mit geistiger Behinderung<br />
<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V.<br />
<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />
46459 Rees<br />
Tel: 02851 920-0<br />
Fax: 02851 920-146<br />
www.lebenshilfe-rees.de<br />
BeWo • Betreutes Wohnen<br />
FuD • Familienunterstützender Dienst<br />
FZT • Freizeittreff<br />
FZ • Familienzentrum<br />
IHPT • Integrative und Heilpädagogische<br />
Kindertagesstätte<br />
IKita • Integrative Kindertagesstätte<br />
Kita • Kindertagesstätte<br />
KoKoBe • Koordinierungs-, Kontaktund<br />
Beratungsstelle<br />
LH C • <strong>Lebenshilfe</strong> Center<br />
WfbM • Werkstatt für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung<br />
WF • Wohnfamilie<br />
WG • Wohngruppe<br />
WH • Wohnheim<br />
WV • Wohnverbund