27.04.2014 Aufrufe

Groiner Blick 1/2013 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein e.V.

Groiner Blick 1/2013 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein e.V.

Groiner Blick 1/2013 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

... weitere Themen<br />

in diesem Heft:<br />

• Eine Seefahrt, die ist lustig ...<br />

• Gesucht und gefunden<br />

• Ulla Schmidt besucht die<br />

Werkstatt<br />

• Berufsbildung und berufliche<br />

Bildung<br />

<strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong><br />

Ausgabe 1/<strong>2013</strong><br />

Freizeitspaß für Jedermann


Inhalt<br />

Inhalt<br />

Verein<br />

Vorwort 1<br />

Feuerwehr hautnah 2<br />

Denn wenn et Trömmelche jeht ... 2<br />

Eine Seefahrt, die ist lustig ... 3<br />

Der Freizeittreff auf Schalke 3<br />

Aktion der <strong>Lebenshilfe</strong>-Räte 4<br />

Noch ist es eine Baustelle ... 5<br />

Erweitertes Angebot im Betreuten Wohnen 6<br />

Schülerpraktikant in der EDV-Abteilung 6<br />

„Bei uns ist immer was los!“ 7<br />

Offener Treff in der KoKoBe Wesel 8<br />

Freizeitspaß für Kinder und Jugendliche 9<br />

Zehn gute Gründe Mitglied zu werden 10<br />

Engagement<br />

Gesucht und gefunden 11<br />

Ein selbstbestimmtes Leben 12<br />

Inklusion Fußball 13<br />

Kindertagesstätten<br />

„Die Obstdüsis“ 14<br />

Gemeinsam Unterstützte Kommunikation (UK)<br />

aktiv begleiten 15<br />

„Das etwas andere Frühstück“ schmeckt köstlich! 16<br />

Kita „Kartäuserweg“ auf Vogelhochzeit 16<br />

Gesund und stark mit Rick und Rack 17<br />

Ausbildung zum MARTE MEO-Praktiker 18<br />

Werkstätten<br />

Mitarbeiterversammlung 19<br />

„Wir segeln ins 10. Jahr!“ 19<br />

Zu Gast am Düsseldorfer Flughafen 20<br />

TEACCH-Projekte 21<br />

Ulla Schmidt besucht die Werkstatt 22<br />

Von der Idee zum Projekt –<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> steigt in Automobilbranche ein 23<br />

Neues sozialversicherungspflichtiges<br />

Arbeitsverhältnis 24<br />

Berufsbildung und berufliche Bildung 25<br />

Ein starker Partner am <strong>Niederrhein</strong> 26<br />

Nachrufe<br />

Nachrufe 27<br />

Wohnen<br />

15 Jahre Wohnheim Wesel-Obrighoven 28<br />

Das Lampenfieber steigt 29<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> aktiv<br />

<strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> unterwegs! 30<br />

Theater „Augenblick“ 31<br />

Die <strong>Groiner</strong> Puppenkiste 32<br />

Infos<br />

Termine 33<br />

Buchtipps 34<br />

Personal<br />

Der zweite Bildungsweg! 35<br />

Neues Personal / Dienstjubiläen 36<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V., <strong>Groiner</strong> Allee 10,<br />

46459 Rees, Tel: 02851 920-0, Fax: 02851 920-146<br />

E-Mail: info@lebenshilfe-rees.de<br />

Einrichtungen<br />

Einrichtungen der 37<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

Übersicht der Einrichtungen 38<br />

Redaktion: Verena Birnbacher, Hermann Böink, Werner<br />

Esser, Dirk Geukes, Andreas Glatte, Verena Komescher,<br />

Christa Niehuis, Thomas Wienczkowski<br />

Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

Gestaltung & Produktion: J. L. Romen GmbH & Co. KG<br />

Windmühlenweg 13, 46446 Emmerich am Rhein<br />

Erscheinung: zweimal jährlich, seit 1986<br />

Auflage: 2.000 Stück<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/2012


Verein<br />

1<br />

Inklusion<br />

ist<br />

Haltung<br />

50 Jahre will die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong><br />

<strong>Niederrhein</strong> im nächsten Jahr feiern,<br />

zusammen mit dem in gleicher Zeit<br />

gegründeten Landesverband Nordrhein Westfalen. Es wird sicherlich<br />

ein schönes Fest für die Öffentlichkeit werden. Aber vor allem ein Fest<br />

für die in 50 Jahren erkämpften Erfolge in der Behindertenpolitik.<br />

Vielen ist gar nicht bewusst, wie sehr man den Gründereltern danken<br />

darf. Stetig wurden die Rechte von geistig behinderten Menschen<br />

verbessert und ein Verständnis für ein gemeinsames, faires und<br />

gleichberechtigtes Leben langsam ausgebaut. Und jeder Schritt führte<br />

zu oft emotionalen Diskussionen, wie wir es jetzt wieder zum Thema<br />

Inklusion erleben. Endlich können viele Behinderte ihre Rechte wahrnehmen,<br />

können selbst entscheiden, was für sie gut ist und wie sie<br />

ihr Leben möglichst selbstverantwortlich bestimmen. Dabei steht im<br />

Vordergrund, dass die Gesellschaft – wir, Sie alle – bereit ist, Verschiedenheit<br />

anzuerkennen, nicht ausgrenzen zu wollen und einen<br />

ganz normalen Umgang pflegen.<br />

Es darf die Forderung der UN Behindertenrechtskonvention nicht<br />

übersehen werden, eine Wahlfreiheit zu ermöglichen. Da steht in den<br />

weltweit geltenden 50 Artikeln nichts über Abschaffung von Förderschulen<br />

oder geschützten Werkstätten, um die uns manche beneiden.<br />

Natürlich können und müssen die Werkstätten auch weit mehr<br />

Möglichkeiten schaffen, den Wunsch auf einen anderen Arbeitsplatz<br />

erfüllen zu können. Inklusion ist aber viel, viel mehr als Schulfragen<br />

und Arbeitsplatz. Es geht in Deutschland und weltweit um ca. 10 %<br />

aller Menschen, die nicht ausgegrenzt werden können, wollen und<br />

dürfen. Also knapp 8 Millionen Menschen in Deutschland mit unterschiedlichsten<br />

Ausprägungen einer Behinderung, die nicht alle gleich<br />

behandelt werden wollen und eine so große Gruppe bilden, dass man<br />

nicht von einer kleinen Minderheit sprechen kann. 500.000 Menschen<br />

gelten als geistig behindert. Insofern sind auch die Anforderungen an<br />

lebenslange notwendige Fürsorge und Betreuung unterschiedlich,<br />

und diesen geschaffenen Schutz wollen wir auch weiter verteidigen.<br />

An eine Diskussion über Inklusion hatten die Gründermütter und<br />

-väter in kühnsten Träumen nicht denken können. Vollkommene Teilhabe<br />

und ein „Mittendrin-sein“ war undenkbar, anfangs nicht einmal<br />

ein „Nur-Dabeisein“. Und deshalb soll das Schaubild verdeutlichen,<br />

wie sich die Behindertenpolitik wandelte und heute in Deutschland<br />

auf einem hohen Niveau angekommen ist. Was nicht heißt, dass die<br />

Entwicklung stehen bleiben darf. Aber wichtige errungene Rechte<br />

können auch verteidigt werden. Und jetzt beginnt wieder eine Entwicklung,<br />

in der auch wieder Angehörige gefragt sind mitzumachen.<br />

Denn die relativ gute „Versorgung“ verführt dazu, nachzulassen und<br />

Andere machen zu lassen. Ich vermisse die Elterninitiativen, die sich<br />

einbringen und um den richtigen Weg ringen. Und es unterscheiden<br />

sich natürlich deutlich die <strong>Lebenshilfe</strong>n als dezentrale Elternvereinigungen<br />

von anderen großen Organisationen. Die Angehörigen sind<br />

die Entscheider.<br />

Dabei haben die <strong>Lebenshilfe</strong> und die Behindertenpolitik eine außergewöhnliche<br />

Entwicklung gehabt, die nebenstehend gut zu erkennen ist.<br />

Behinderte Menschen (Beispiel Exklusion) waren ausgegrenzt, nicht<br />

sichtbar, oft in der Familie versteckt aus falscher Scham. Bis dann<br />

Eltern erkannten, dass ein Recht auf Leben, Lernen, Teilnahme<br />

besteht. Eltern, die auch noch heute davon berichten, begannen<br />

behinderte Kinder selbst in eigenen Kindergärten die Gemeinschaft<br />

erleben zu lassen, Schulunterricht mit selbst erstellten Materialien und<br />

auf Dauer dann auch mit wissenschaftlicher Begleitung selbst zu<br />

geben und zu erleben, welches Potential erweckt werden konnte.<br />

Das war der Start der <strong>Lebenshilfe</strong> in<br />

Wesel im heutigen Wohnheim Dr.-Leo-<br />

Exklusion<br />

Pünnel-Haus, als Eltern ein freiwerdendes<br />

Durchgangslager nutzten, um zu unterrichten<br />

und um soziale Kontakte zu<br />

schaffen. Auch in anderen Städten, wie<br />

zum Beispiel Emmerich am Rhein, ge -<br />

schah ähnliches, wie die heute zum Teil<br />

Separation<br />

noch aktiven Eltern berichten k önnen.<br />

Der Gesetzgeber fing an, sich Gedanken<br />

zu machen und zu erkennen, dass Handlungen<br />

notwendig wurden. Die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

hat als wichtige Einrichtung den<br />

Integration<br />

Grundstein gelegt.<br />

Die zweite Stufe, Separation, begann.<br />

Es wurden Häuser gebaut, leider aus<br />

heutiger Sicht nur auf der grünen Wiese,<br />

Inklusion<br />

trotzdem damals ein riesiger Fortschritt.<br />

Aber raus aus der Stadt und möglichst<br />

separat war die Einstellung der Gesellschaft,<br />

sicher auch damals wieder mit<br />

großen Diskussionen über die Notwendigkeit<br />

verbunden. Unsere Werkstatt in Groin entstand.<br />

Die dritte Phase, Integration, entstand. Gute staatliche Förderung, die<br />

wir auch heute nicht missen können. Gezielte Förderungen der aber<br />

bis heute weitgehend separierten Gruppe der Behinderten. Rein in<br />

die Gemeinden, aber immer noch in eine Schublade einer in sich<br />

geschlossenen Gruppe, die respektiert wurde/ wird aber oft unter<br />

sich allein blieb/ bleibt.<br />

Und das hat sich heute weiterentwickelt, in die vorläufig letzte Phase,<br />

Inklusion. Rein in die Gesellschaft und nicht nur in den Ort, ein Teil<br />

der Vielfalt sein. Jedem seine Chance geben und nehmen lassen, mitgestalten,<br />

keine Bevormundung mehr. Mitarbeit und Mitentscheidung<br />

aller Beteiligten. Eine tolle Entwicklung für fast alle. Fast alle deshalb,<br />

weil die Fürsorge für Menschen, die ohne Hilfe nicht entscheiden und<br />

auskommen können, droht zu kurz zu kommen.<br />

Also, ich hoffe, dass meine Freude über die Entwicklung der letzten<br />

50 Jahre spürbar ist und die Freude darüber, dass augenblickliche Entwicklungen<br />

bei den betreuten Damen und Herren der <strong>Lebenshilfe</strong> zu<br />

deutlich mehr Selbstwertgefühl und Selbstständigkeit führen, aber<br />

die Sorge besteht, dass manche Schwächeren übersehen werden.<br />

Noch ein Wort:<br />

Liebe Leser und Mitglieder der <strong>Lebenshilfe</strong>. Wir suchen für unsere<br />

50 Jahr Feier Dokumente, Geschichten, Fotos von der Gründerzeit<br />

bis heute. Bitte arbeiten Sie doch mit und setzen sich mit Frau Verena<br />

Komescher, Tel. 02851 920-163 oder per E-Mail komescher@lebenshilfe-rees,<br />

dem Vorstand oder der Geschäftsführung in Verbindung.<br />

Werner Esser<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/2012


2<br />

Verein<br />

Feuerwehr<br />

hautnah<br />

Im letzten Sommer besuchte Martin Bettray,<br />

Leiter der Feuerwehr Emmerich am Rhein, den<br />

Freizeittreff Emmerich zum Thema „Wie verhalte<br />

ich mich, wenn es brennt“.<br />

Der Abend war sehr interessant für alle Teilnehmer. Am<br />

Ende der Veranstaltung konnte jeder sagen, wie er<br />

sich bei einem Brand oder bei einem Feueralarm zu verhalten<br />

hat. Natürlich gab es auch für jeden Teilnehmer<br />

eine Urkunde zur Erinnerung.<br />

Martin Bettray war so beeindruckt von den Mitgliedern<br />

des Freizeittreffs, dass er diese zu einer Feuerwehrbesichtigung<br />

einlud. Die Begeisterung war groß und ein Termin<br />

wurde vereinbart. An einem Freitag besuchten 14 Treffbesucher<br />

samt Betreuer die Feuerwehr in Emmerich am<br />

Rhein. Nach einem herzlichen Empfang wurden sie von<br />

Martin Bettray durch das Gebäude geführt. Sie erfuhren,<br />

wo sich die Feuerwehrmänner aufhalten, wenn mal kein<br />

Einsatz ist, und wie der Anzug aussieht, den ein Feuerwehrmann<br />

trägt. Melanie Walter fand den Teil mit der<br />

Rettungsleiter am besten. Jeder, der sich traute, durfte einmal<br />

in die Luft steigen.<br />

Carola Polat-Tenhaft<br />

Denn wenn et<br />

Trömmelche jeht …<br />

… war zur Karnevalszeit das große Thema in<br />

den Freizeittreffs Emmerich und Rees. Anfangs<br />

nur so eine Idee, obwohl, „warum eigentlich<br />

nicht?“, fragte Kersten Kühl.<br />

Und so wurde an einem Freitagabend die Teilnahme am<br />

Tulpensonntagszug in Emmerich am Rhein und am<br />

Rosenmontagszug in Rees beschlossen. Passend zum<br />

Thema Inklusion wurde das Motto „Gemeinsam sind wir<br />

stark“ gewählt. Auch die Kostümwahl wurde schnell<br />

geklärt, Wikinger wollten wir werden. „Ja, die sind stark“,<br />

sagte Thorsten Overgoor.<br />

Frank Bender, Leiter des Freizeittreffs Rees und Mitglied in<br />

der Reiterabteilung BSV Rees-Feldmark, Groin und<br />

Bergswick e. V., stellte in einer Versammlung der Reiterabteilung<br />

das Thema Inklusion vor und so setzte sich die<br />

Gruppierung dann zusammen. Im Bestand der Reiterabteilung<br />

befindet sich eine rollende Theke, die in kürzester<br />

Zeit auf Vordermann gebracht wurde. Der Umbau wurde<br />

mit Materialien der <strong>Lebenshilfe</strong> und Unterstützung durch<br />

Mitglieder des Freizeittreffs durchgeführt.<br />

Schließlich brauchten die Wikinger auch noch ein<br />

„Wikingerschiff“. Viel Energie brachten alle 30 Teilnehmer<br />

auf, und jeder sorgte dafür, dass er für die Teilnahme an<br />

den Umzügen ein tolles ausgefallenes Kostüm besaß.<br />

Tulpensonntag startete die Gruppe in Emmerich am Rhein<br />

um 11:11 Uhr. Die Aufregung war groß, die Taschen mit<br />

Wurfmaterial voll bis oben hin. Obwohl es bitterkalt war,<br />

hatten alle Wikinger ihren Spaß.<br />

Rosenmontag ging es in Rees sogar schon um 10:10 Uhr<br />

los, dann auch mit der rollenden Theke.<br />

Carola Polat-Tenhaft<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Verein 3<br />

Eine Seefahrt,<br />

die ist lustig …<br />

Nach diesem allbekannten Motto zog es die<br />

Zirkustruppe vom Freizeittreff Wesel im August<br />

auf das Wasser der wilden Lippe von Hünxe.<br />

Mit von der Partie waren Monika Möllmann, Ilona<br />

Wreth, Tim Arens, Jan-Peter Dickmann, Nils<br />

Schwank, Maik Skroch und der Schreiber dieser Zeilen.<br />

Bei herrlichstem Sonnenschein und echten Wohlfühltemperaturen<br />

waren wir mit dem Veranstalter am Ausstiegsplatz<br />

in Krudenburg verabredet, um nach einer ausführlichen<br />

Einweisung unser Riesenschlauchboot in<br />

Augenschein nehmen zu dürfen. Dieses wurde kurz darauf<br />

vom Veranstalter zur Anlegestelle Nähe Hünxe gebracht<br />

und die Truppe fuhr, bereits in Badekleidung und mit<br />

wasserdicht verpacktem Reiseproviant bepackt, im Taxi<br />

hinterher. Dort wurde mit vereinten Kräften das Riesenschlauchboot<br />

vom Parkplatz die Uferböschung hinabgetragen<br />

und zu Wasser gelassen. Unter großem Gelächter<br />

ging es dann, jeder mit einem Paddel bewaffnet, flussabwärts<br />

Richtung Krudenburg. Nach kurzer Gewöhnung an<br />

das Wassergefährt paddelte die Gruppe vorbei an grünen<br />

Wiesen, Feldern und alten Baumbeständen. Auch einige<br />

Brücken querten die Wasserstraße. Manchen wurde es<br />

unter der prallen Sonne zu warm und sie sprangen zur<br />

Abkühlung ins kühle Nass. Hinein ins Wasser war ja einfach,<br />

aber zurück ins Boot ein echter Kraftakt - fragt den<br />

Kollegen Maik mal danach! Ein Wettschwimmen mit dem<br />

Boot machte unseren Meisterschwimmern schnell klar:<br />

keine Chance, das Boot einzuholen. So mussten die<br />

Paddler das Schlauchboot an der nächsten Flussbiegung<br />

auf eine Sandbank lenken, um die doch recht erschöpften<br />

Wasserratten wieder ins Boot zu ziehen.<br />

Stockenten, Blesshühner und anderes Federgetier beobachteten<br />

das bunte Treiben. Unterwegs begegneten wir<br />

auch anderen Wassersportlern - einige neben ihren<br />

Booten schwimmend, andere entspannt faul dahintreibend,<br />

genau wie wir. Ab und an wurde aus dem träge<br />

fließenden Fluss an den Stromschnellen ein schnelles<br />

wildes Wasser und wir wurden geschaukelt, geschüttelt<br />

und gerüttelt. Das eine oder andere Mal schrammten wir<br />

an tief hängendem Astwerk vorbei - ein echtes Abenteuer<br />

für alle Beteiligten.<br />

Nach ungefähr drei Stunden war das Abenteuer dann vorbei.<br />

Die inzwischen sehr geschickte Bootsmannschaft steuerte<br />

das Boot auf den Ausstiegsplatz zu und gemeinsam<br />

wurde das Reisegefährt das Ufer hinaufgezogen. Dort<br />

warteten bereits der Bus und die trockene Kleidung. Zum<br />

Abschluss gab es Cola und Currywurst mit Pommes und<br />

der Tag klang in gemütlicher Runde aus.<br />

Wiederholung erwünscht? Was für eine Frage, aber dann<br />

am besten mit Jongliersachen und einer Trainingseinheit<br />

auf der Lippe!<br />

Georg Hober<br />

Der Freizeittreff<br />

auf Schalke<br />

Acht Besucher des Freizeittreffs Xanten erlebten<br />

einen unvergesslichen Abend im Stadion beim<br />

Spiel des FC Schalke 04 gegen den Hamburger SV.<br />

Ein lang gehegter Wunsch wurde für die Schalke-Fans im<br />

Freizeittreff Xanten wahr!<br />

Endlich bekamen wir die seit November 2012 vorbestellten<br />

Karten zugeteilt. (Auf Schalke kann man nicht einfach<br />

Karten kaufen; wegen der großen Nachfrage gibt es für<br />

Gruppen nur nach Voranmeldung für einen bestimmten<br />

Zeitraum Karten). Wir hatten schon fast nicht mehr daran<br />

geglaubt, in dieser Saison einmal dabei zu sein – dann<br />

kamen kurzfristig die Karten für das Spiel gegen Hamburg!<br />

Zum Fußballmatch gegen den HSV machten sich acht<br />

Treffbesucher und vier Betreuer auf den Weg nach Gelsenkirchen.<br />

Die sechs Fußgänger und zwei Rollifahrer waren<br />

auf verschiedenen Tribünen untergebracht, sodass die<br />

Gruppe direkt am Eingang getrennt wurde. Wir hatten<br />

von zwei Seiten eine gute Sicht auf das Spiel - und<br />

er lebten eine großartige Stimmung im Stadion sowie einen<br />

fantastischen 4:1 Sieg des FC Schalke 04! Es fielen reichlich<br />

Tore für die richtige Mannschaft und unsere Fans im<br />

Original Fan-Outfit ließen sich gerne vom Jubel und den<br />

Fangesängen auf den Tribünen mitreißen.<br />

Es war für alle ein unvergessliches Erlebnis und wir werden<br />

diesen tollen Abend bei sonnigem Wetter noch lange in<br />

Erinnerung behalten.<br />

Hedwig Kreiten<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


4<br />

Verein<br />

Aktion der <strong>Lebenshilfe</strong>-Räte<br />

zum „Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“<br />

Auch in diesem Jahr waren die Räte der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> wieder aktiv und mit einem Informations-<br />

und Aktionsstand in der Xantener Fußgängerzone<br />

in der Zeit von 10 bis 13 Uhr vertreten.<br />

Die ganze Aktion, unter dem Motto „Ich bin entscheidend!“,<br />

wurde von Mitgliedern des Heimbeirates<br />

(Martina Steinhauser, Katja Ohlig), des Werkstattrates,<br />

(Gisela Breuer, Michael Usai), des <strong>Lebenshilfe</strong>-Rates (Steffi<br />

Weibels und Egon Rohloffs) sowie Simone Scholten (Assistentin<br />

des <strong>Lebenshilfe</strong>-Rates) und weiteren Mitarbeitern<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> tatkräftig unterstützt.<br />

Es gab reichlich Infomaterial rund um die Themen Selbstbestimmung,<br />

gleiche Rechte, Barrierefreiheit und Inklusion<br />

sowie Buttons, <strong>Lebenshilfe</strong>-Fähnchen und Luftballons für<br />

die Kleinsten.<br />

Passanten wurden angesprochen und dazu eingeladen,<br />

sich zu informieren, ihre Erfahrungen und Meinungen und<br />

den Wahlzettel der Aktion Mensch zum Thema „Selbstbestimmt<br />

Leben“ auszufüllen.<br />

Auf dem Wahlzettel waren Punkte wie zum Beispiel:<br />

• Ich entscheide, wie und wo ich wohne.<br />

• Ich entscheide, wer mich im Alltag unterstützt.<br />

• Ich entscheide, ob ich wähle.<br />

• Ich entscheide, zu welchem Arzt ich gehe.<br />

• Ich entscheide (eigener Vorschlag).<br />

Es waren maximal drei Punkte anzukreuzen, es konnten<br />

aber auch eigene Ideen aufgeschrieben werden.<br />

Im Mittelpunkt der Aktion stand ein überdimensionales<br />

Würfelpuzzle, mit Inklusionslogo und aufgedruckten<br />

Fragen, wie „Wer entscheidet, wo ich wohne?“, „Wer entscheidet,<br />

wer mich unterstützt?“ oder Aussagen, wie „Ich<br />

bin entscheidend“. Dies alles regte zum Informations- und<br />

Meinungsaustausch an.<br />

Die Presse, vertreten durch einen Mitarbeiter der NRZ, gab<br />

sich sehr interessiert und lud zum Gruppenfoto ein. Der<br />

WDR sendete noch am selben Tag in der „Aktuellen<br />

Stunde“ einen Beitrag von unserer Aktion mit folgendem<br />

Schwerpunkt: Was muss geändert werden, dass Menschen<br />

mit Behinderungen gut durch den Alltag kommen<br />

(in Bussen und Bahnen, Behörden und Ämtern ...)?<br />

Der Bürgermeister von Xanten schickte als Ver tretung den<br />

Beigeordneten der Stadtkämmerei Thomas Görtz, welcher<br />

ebenfalls einen Wahlzettel ausfüllte und sich mit den<br />

Vertretern der <strong>Lebenshilfe</strong>-Räte über Probleme im Alltag,<br />

Barrierefreiheit und Inklusion austauschte und sich sehr<br />

interessiert an den Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong><br />

<strong>Niederrhein</strong> zeigte. Außerdem wurde ihm Informationsmaterial,<br />

unter anderem auch der Aktionsplan der Landesregierung,<br />

von Simone Scholten überreicht.<br />

Im Großen und Ganzen war es eine gelungene Aktion.<br />

Wir würden uns jedoch für die Zukunft noch mehr Anteilnahme<br />

und Interesse von Seiten der Bevölkerung<br />

wünschen.<br />

Stefanie Thierfelder<br />

Claudia Leekes<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Verein 5<br />

Noch ist es eine Baustelle …<br />

… bald wird hier ein neues <strong>Lebenshilfe</strong> Center eröffnet<br />

Im Juli eröffnen wir unser <strong>Lebenshilfe</strong> Center in<br />

der Poppelbaumstraße 9 in Wesel, in unmittelbarer<br />

City-Nähe.<br />

Nach den guten Erfahrungen mit dem <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Center in Rees, war uns schnell klar, dass auch die<br />

Stadt Wesel dafür prädestiniert ist.<br />

Das <strong>Lebenshilfe</strong> Center in Wesel ist eine Einrichtung, die<br />

für Jedermann, ganz gleich ob Menschen mit oder ohne<br />

Behinderung, geöffnet wird. Damit alle Menschen mit<br />

Behinderung ohne Diskriminierung mitten in der Gesellschaft<br />

leben können, muss ein Umdenken in allen gesellschaftlichen<br />

Bereichen stattfinden. Hier setzt das <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Center als Brückenbauer an und unterstützt so die<br />

Inklusion von Menschen mit Behinderung und die Förderung<br />

privater Beziehungen. Durch Aufklärung und das<br />

eigene Vorleben trägt es zur Teilhabe von Menschen mit<br />

Behinderung bei, Hilfe und Unterstützung werden im<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Center geboten. Vielfältige Angebote zur Teilhabe<br />

können an dieser Stelle selbst oder durch externe<br />

Dienste / Vereine angeboten werden. Für jeden Menschen<br />

mit Behinderung soll die Möglichkeit bestehen, ein Leben<br />

zu führen, das den eigenen Vorstellungen entspricht. Dazu<br />

zählen Freizeitgestaltungen, Wohnmöglichkeiten oder<br />

auch der Wunsch, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu<br />

arbeiten. Neben diesen Einrichtungen steht das <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Center allen Menschen offen, die in verschiedensten Situationen<br />

beraten werden möchten. Wenn auch nicht sofort<br />

auf alle Fragen eine Antwort gegeben werden kann, so<br />

unterstützt das <strong>Lebenshilfe</strong> Center bei der Suche nach<br />

einem passenden Ansprechpartner, der weiterhelfen kann.<br />

Christa Niehuis<br />

Barrierefreies Center:<br />

In dem barrierefreien Center in der Innenstadt<br />

von Wesel (zwei Gehminuten von der Fußgängerzone<br />

entfernt) werden folgende Einrichtungen<br />

ihren Standort haben:<br />

• Anlaufstelle für:<br />

Begegnung – Beratung – Service<br />

• Familienunterstützender Dienst<br />

• Betreutes Wohnen (zusätzlich zu dem Büro<br />

im Schornacker 123 in Wesel)<br />

• Tagesstrukturierende Maßnahmen für<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


6<br />

Verein<br />

Erweitertes Angebot<br />

im Betreuten Wohnen<br />

Eigener Bereich für Emmerich am Rhein<br />

Ansprechpartner<br />

Emmerich am Rhein<br />

Beate Brömmel<br />

Tel: 02851 967619<br />

Rees<br />

Tobias Lohmann<br />

Tel: 02851 5889720<br />

Seit dem Jahr 2001 begleitet und unterstützt<br />

die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> durch das<br />

Betreute Wohnen (BeWo) Menschen mit<br />

Be hinderung beim selbstständigen Wohnen.<br />

In den vergangenen zwölf Jahren ist die Zahl der Betreuten<br />

ständig gewachsen. Von den Teams Rees/Emmerich,<br />

Wesel und Xanten werden mittlerweile mehr als 100 Personen<br />

im Einzugsgebiet der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

betreut.<br />

Um die hohen Anforderungen an unsere Betreuung noch<br />

besser erfüllen zu können, wurde zum 1. April <strong>2013</strong> das<br />

Team Rees/Emmerich geteilt. Seitdem steht für beide Städte<br />

ein eigener Ansprechpartner zur Verfügung. Beate<br />

Brömmel leitet das BeWo Emmerich, Tobias Lohmann hat<br />

die Leitung des BeWo Rees übernommen. Bürostandort<br />

für beide Teams ist weiterhin das <strong>Lebenshilfe</strong> Center in<br />

Rees.<br />

Die Betreuten leben alleine, mit ihrem Partner oder in<br />

kleinen Wohngemeinschaften in selbst angemieteten<br />

Wohnungen und werden dort durch das Personal des<br />

BeWo stundenweise und dem individuellen Bedarf entsprechend<br />

betreut.<br />

Das BeWo bietet unter anderem eine Rufbereitschaft an,<br />

die während der Woche nachts und am Wochenende 24<br />

Stunden erreichbar ist, um bei Notfällen helfen zu können.<br />

Ein weiteres Angebot ist die Betreuung in Herkunftsfamilien.<br />

Dort werden vornehmlich junge Menschen im<br />

Elternhaus auf ihr Leben in der eigenen Wohnung vorbereitet.<br />

Auch für Menschen mit einem höheren Hilfebedarf kann<br />

das BeWo durch ein erweitertes Leistungsangebot mit<br />

Assistenz- und Serviceleistung interessant sein. Sogar eine<br />

24-Stunden-Betreuung ist möglich und wird durch unseren<br />

Dienst bereits durchgeführt.<br />

Beate Brömmel<br />

Tobias Lohmann<br />

Schülerpraktikant<br />

in der EDV-Abteilung<br />

Im Januar war es für Marlon Basten soweit – an<br />

diesem Tag begann sein dreiwöchiges Betriebspraktikum<br />

in der EDV-Abteilung der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>.<br />

Der 15-jährige Realschüler aus Rees hatte sich bereits<br />

einige Monate vorher um diesen Platz beworben und<br />

seine Leidenschaft für den PC dargelegt: Die Begeisterung<br />

für die Welt der Bits und Bytes fessele ihn privat so sehr,<br />

dass er sein Hobby zum Beruf machen möchte.<br />

Traumberuf IT-Administrator und das im „zarten“ Alter<br />

von 15 Jahren? Marlon hatte uns neugierig gemacht. Er<br />

sollte die Gelegenheit bekommen, seine Vorstellung von<br />

diesem Beruf auf den Prüfstand zu stellen.<br />

Drei Wochen lang reparierte und installierte er ausgemusterte<br />

PCs, recherchierte Lösungen für Anwenderprobleme,<br />

erstellte kleinere Leitfäden, lernte Server-Software kennen<br />

und baute schließlich ein eigenes kleines Windows-Testnetzwerk<br />

auf.<br />

Es war faszinierend, wie schnell Marlon lernte und sein<br />

neu erworbenes Wissen anwendete. Und das Schönste<br />

war - es bereitete ihm sichtlich viel Spaß. „So waren wir<br />

wohl auch mal … vor langer Zeit“, sagten wir uns mit<br />

einem Augenzwinkern und vielleicht auch einer klitzekleinen<br />

Portion Wehmütigkeit.<br />

Marlon hat das nötige technische Verständnis und Gespür<br />

für Problemquellen, das man als IT-Administrator braucht.<br />

Ob es bis zum Einstieg ins Arbeitsleben auch sein Traumberuf<br />

bleibt? Durch uns hat er sich zumindest nicht<br />

abschrecken lassen.<br />

Alles Gute für deinen Weg, Marlon!<br />

Die EDV-Abteilung<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Verein 7<br />

„Bei uns ist<br />

immer was los!“<br />

Im März 2011 wurde in der Fallstraße 25,<br />

in mitten der Reeser Innenstadt, das erste<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Center der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong><br />

<strong>Niederrhein</strong> eröffnet.<br />

Aber was ist das überhaupt? Das <strong>Lebenshilfe</strong> Center des<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. ist eine Einrichtung,<br />

die für Jedermann, ganz gleich ob Menschen mit<br />

oder ohne Behinderung, geöffnet ist.<br />

So sind in unserem <strong>Lebenshilfe</strong> Center viele verschiedene<br />

Gruppen und Einrichtungen anzutreffen. Es gibt ein Büro,<br />

in dem das Betreute Wohnen (BeWo) und der Familienunterstützende<br />

Dienst (FuD) ihren Sitz haben. Von dort aus<br />

werden zum Beispiel Anträge bearbeitet, Anfragen entgegengenommen<br />

und Angebote geplant. Auch der Freizeittreff<br />

Rees ist im <strong>Lebenshilfe</strong> Center zu Hause. Der offene<br />

Treff findet jeden Donnerstag ab 17:30 Uhr statt. Hier wird<br />

begeistert gekickert, gedartet und gelacht. Einmal monatlich<br />

verwandelt sich das <strong>Lebenshilfe</strong> Center in ein Kino oder<br />

Bastelbegeisterte können einen Kreativ-Kurs besuchen.<br />

Neu seit April ist das Frühstücksbuffet, das für kleines Geld<br />

samstags einmal im Monat besucht werden kann. Ebenso<br />

samstags, nämlich an jedem letzten Samstag im Monat,<br />

treffen sich einige Kinder des FuD, um in der Zeit von 10 bis<br />

16 Uhr gemeinsam zu spielen und Spaß zu haben. Manchmal<br />

wird gemeinsam gekocht, manchmal wird das Mittagessen<br />

geliefert. Auf jeden Fall wird viel gelacht und erzählt,<br />

zum Beispiel, was es in der Schule Neues gibt, gewerkt,<br />

Musik gehört und getobt. Ebenso findet die Ferienbetreuung<br />

für Kinder und Jugendliche in der Fallstraße statt.<br />

Sogar einige Außenstehende nutzen das <strong>Lebenshilfe</strong> Center<br />

regelmäßig. Zum Beispiel finden hier Arbeitsbegleitende<br />

Maßnahmen (ABM) der Werkstatt Rees statt, und das<br />

„Haus der Familie“ bietet PEKIP-Kurse für junge Eltern und<br />

ihre Babys an.<br />

Das <strong>Lebenshilfe</strong> Center ist aber nicht nur eine Begegnungsstätte,<br />

sondern auch ein Beratungszentrum. In der letzten<br />

Ausgabe wurde bereits ausführlich darüber berichtet, dass<br />

eine Beratungsstelle zum Thema „Unterstützte Kommunikation“<br />

eingerichtet worden ist. Darüber hinaus wird jedem<br />

Bürger aus Rees und Umgebung montags in der Zeit von<br />

10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15:30 bis 17:30 Uhr die<br />

Möglichkeit gegeben, Rat in schwierigen Lebenssituationen<br />

zu suchen. Dabei kann es sich um das Leben mit einer<br />

Behinderung, bzw. das Leben mit einem behinderten oder<br />

von Behinderung bedrohten Angehörigen handeln. Es kann<br />

aber auch um Anliegen gehen, die jeden Menschen, ob mit<br />

oder ohne Behinderung, be treffen.<br />

Wir bieten:<br />

• Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen<br />

• Unterstützung bei der Suche anderer Hilfseinrichtungen<br />

• Beratung rund um das Thema Behinderung und Pflege<br />

• Fachberatung durch das Betreute Wohnen und den<br />

Familienunterstützenden Dienst<br />

• Beratung zur „Unterstützten Kommunikation“<br />

Birga Lohmann<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Birga Lohmann<br />

Koordination Freizeit- und Gruppenangebote FuD<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Center, Fallstraße 25, 46459 Rees<br />

Tel: 02851 9616910<br />

E-Mail: blohmann@lebenshilfe-rees.de<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


8<br />

Verein<br />

Offener Treff in der KoKoBe Wesel<br />

Das Kontakt­ und Informationsangebot in der KoKoBe<br />

Vor drei Jahren feierte die KoKoBe Wesel ihren<br />

Geburtstag im kleinen Garten des Büros an der<br />

Poppelbaumstraße 27. Bei schönem Wetter,<br />

Kaffee und frisch gebackenen Waffeln entwickelten<br />

sich viele Gespräche.<br />

So entstand unter den Gästen auch die Idee, die Räume<br />

der KoKoBe für ein regelmäßiges Treffen zu nutzen.<br />

Der monatliche „Offene Treff“ in der KoKoBe Wesel war<br />

erfunden und findet seitdem jeweils am ersten Montag im<br />

Monat in der Zeit von 17 bis 19 Uhr statt. Fällt dieser Tag<br />

auf einen Feiertag, wird der Treff natürlich um eine Woche<br />

verschoben. Eingeladen sind zum Treff alle, die in einer<br />

eigenen Wohnung wohnen oder bald in eine eigene Wohnung<br />

ziehen möchten.<br />

In den vergangenen drei Jahren haben die Gäste des Treffs<br />

viele Ideen eingebracht, wie man diesen interessant und<br />

abwechslungsreich gestalten kann.<br />

Seit Anfang 2012 werden nun in regelmäßigen Abständen<br />

Experten eingeladen. Zum Thema „Arbeit auf dem ersten<br />

Arbeitsmarkt“ berichtete Hans Wewering als Beauftragter<br />

für Akquisition und Integration der Werkstätten der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>. Eine Tierärztin informierte<br />

über die „Pflege und Versorgung von Haustieren in einer<br />

eigenen Wohnung“. Ebenso wurde gemeinsam die Feuerwehr-Wache<br />

in Wesel besucht. Hier konnten die Gäste des<br />

Treffs viel zum Thema „Wenn‘s brennt in der eigenen<br />

Wohnung“ erfahren. Auch der Treff mit dem Thema<br />

„Erste Hilfe in der eigenen Wohnung“ sowie das Gespräch<br />

mit einem Experten von der Polizei zum Thema „Wenn´s<br />

klingelt: Haustür-Geschäfte“ diente dem sicheren Handeln<br />

in der eigenen Wohnung bei Notsituationen.<br />

Geplant sind für die nächsten Treffs „Gefahren im<br />

Umgang mit Handy und Computer“ sowie „Meine Rechte<br />

und Pflichten als Mieter“.<br />

Neben diesen Thementreffs werden natürlich auch weiterhin<br />

die offenen Treffs unter dem Thema „Es gibt was<br />

Leckeres“ gerne besucht. Hier kann man: … gemeinsam<br />

den wohlverdienten Kaffee nach dem Feierabend genießen,<br />

… Freizeitgeld abrechnen, … nachfragen, was so los<br />

ist in Wesel und Umgebung, … und, … und, … und.<br />

Die KoKoBe Wesel veröffentlicht die Termine des offenen<br />

Treffs zweimal jährlich auf einem Handzettel. Dieser wird<br />

interessierten Personen zur Verfügung gestellt und ist darüber<br />

hinaus in der KoKoBe Wesel zu erhalten.<br />

Simone Scholten<br />

Die Koordinierungs­, Kontakt­ und Beratungsstelle<br />

(kurz: KoKoBe) ist ein Beratungs­ und<br />

Unter stützungsangebot für Menschen mit geistiger<br />

und/oder mehrfacher Behinderung sowie<br />

deren An gehörige und Betreuer. Auch andere<br />

Interessierte, wie z. B. Fachleute aus den verschiedenen<br />

Bereichen der Behindertenhilfe,<br />

können sich mit ihren Anliegen an die KoKoBe<br />

wenden. Die Beratung mit dem Ziel der Hilfe zur<br />

Selbsthilfe ist für die Ratsuchenden kostenlos.<br />

Finanziert werden die KoKoBes durch den Landschaftsverband<br />

Rheinland. Im gesamten Zuständigkeitsgebiet<br />

des Landschaftsverbandes Rheinland<br />

(LVR) hat sich seit 2004 unter einem<br />

gemeinsamen Logo und Namen (KoKoBe) sowie<br />

einem gemein samen Konzept ein ortsnahes<br />

Netzwerk von Be ratungsstellen etabliert.<br />

KoKoBe Kreis Wesel<br />

Wesel, Hamminkeln, Xanten, Schermbeck, Hünxe<br />

Poppelbaumstraße 27<br />

46483 Wesel<br />

Tel: 0281 1646789<br />

info@kokobe-wesel.de<br />

www.kokobe-kreis-wesel.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo, Di, Do, Fr: 10 bis 12 Uhr<br />

Mo, Do: 15 bis 18 Uhr<br />

sowie nach telefonischer Vereinbarung<br />

KoKoBe Kreis Kleve<br />

Rees, Emmerich am Rhein<br />

Kassmöllstraße 17<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 965429<br />

info@kokobe-rees.de<br />

www.kokobe-kreis-kleve.de<br />

Sprechzeiten:<br />

mittwochs sowie nach Vereinbarung<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Verein 9<br />

Freizeitspaß für<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Klein hat es 2009 angefangen, mit einer Turngruppe<br />

in Rees und den Schülerferientagen in<br />

Wesel, die schon stattfanden, bevor der<br />

Familienunterstützende Dienst (FuD) offiziell an<br />

den Start ging.<br />

In den nächsten zwei Jahren wuchs die Zahl der Einzelbetreuungen<br />

im FuD jedoch so rasant, dass für den Ausbau<br />

solcher Gruppenangebote gar keine Zeit war. Daher wurde<br />

im August 2011 eine Stelle für die Koordination von Freizeit-<br />

und Gruppenangeboten geschaffen. Daraus entwickelte<br />

sich im FuD ein eigener kleiner Bereich, losgelöst<br />

von den Einzelbetreuungen.<br />

Mittlerweile sind die Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

so vielfältig, dass, wie bei den Erwachsenen im Freizeittreff,<br />

die Möglichkeit besteht, an einem regelmäßigen<br />

Treff teilzunehmen. Gemeinsame Ausflüge werden unternommen<br />

und verschiedene Kursangebote besucht - noch<br />

in einem kleinen Rahmen, aber der Bereich wächst und<br />

wächst.<br />

Zu den beliebtesten Angeboten gehören die Ferienbetreuungen,<br />

die mittlerweile in den Oster-, Sommer- und<br />

Herbstferien jeweils in Wesel und in Rees stattfinden, der<br />

lange Samstag, an dem einmal im Monat in der Zeit von<br />

10 bis 16 Uhr gemeinsam gespielt, gegessen und gelacht<br />

wird, die Turngruppen in Rees und Emmerich am Rhein,<br />

bei denen sich die Kinder und Jugendlichen so richtig austoben<br />

und ohne Leistungsdruck verschiedene Sport- und<br />

Spielarten ausprobieren können, ebenso der Kochkurs für<br />

Genießer!<br />

Interessierte sind eingeladen, einen <strong>Blick</strong> in das Freizeitprogrammheft<br />

des FuD zu werfen und zum Schnuppern einfach<br />

mal vorbeizukommen!<br />

Birga Lohmann<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Birga Lohmann<br />

Koordination Freizeit- und Gruppenangebote FuD<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Center, Fallstraße 25, 46459 Rees<br />

Tel: 02851 9616910<br />

E-Mail: blohmann@lebenshilfe-rees.de<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


10<br />

Verein<br />

Zehn<br />

gute Gründe<br />

Mitglied<br />

zu werden!<br />

Rund 400 Mitglieder unterstützen derzeit die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>. Sie bilden eine starke Gemeinschaft,<br />

die durch die Teilnahme an den Mitgliederversammlungen<br />

das Geschehen im Verein aktiv bestimmt. Der Mitgliedsbeitrag<br />

beträgt zurzeit 30 Euro im Jahr und ist steuerlich<br />

absetzbar.<br />

Als <strong>Lebenshilfe</strong>-Mitglied erhalten Sie Informationen<br />

und Service. Unter anderem die kostenlose „<strong>Lebenshilfe</strong><br />

Zeitung“, die Hauszeitschrift „<strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong>“<br />

sowie Einladungen zu diversen Veranstaltungen der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>.<br />

Als „Dankeschön“ laden wir Sie zu Vorträgen oder<br />

unserem jährlich stattfindenden Konzert im Park ein.<br />

Zusätzlich steht Ihnen eine kostenlose erste Rechtsberatung<br />

in allen Fragen der Behindertenhilfe zur<br />

Verfügung.<br />

1. Sie möchten behinderte Menschen, betroffene<br />

Eltern und Geschwister kennenlernen.<br />

2. Sie möchten etwas gegen Benachteiligung und<br />

Ausgrenzung behinderter Menschen tun.<br />

3. Sie wünschen sich mehr Verständnis und<br />

Toleranz im täglichen Umgang mit behinderten<br />

Menschen.<br />

4. Sie möchten, dass Kinder, Jugendliche und<br />

Erwachsene ihrer Behinderung entsprechend<br />

gefördert und begleitet werden.<br />

5. Sie möchten, dass behinderte Menschen die<br />

Chance erhalten, ihre Fähigkeiten zu entwickeln.<br />

6. Sie möchten mithelfen, dass Eltern und<br />

Angehörige behinderter Menschen begleitet<br />

und entlastet werden.<br />

7. Sie empfinden menschliche Vielfalt und Unterschiedlichkeit<br />

als Bereicherung unserer Gesellschaft.<br />

8. Sie wollen die Beteiligung behinderter Menschen<br />

an möglichst allen gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen und Entscheidungen.<br />

9. Sie wünschen sich eine menschliche Welt, und<br />

Sie möchten einen Beitrag dazu leisten.<br />

10. Sie sind überzeugt, dass langfristig nur eine<br />

starke Gemeinschaft Gleichgesinnter die<br />

Interessen behinderter Menschen und ihrer<br />

Familien wirksam vertreten kann.<br />

Werden Sie<br />

Mitglied.<br />

Wir freuen uns<br />

auf Sie!<br />

Interesse?<br />

Ansprechpartner:<br />

Patrick Jurgahn<br />

Infos unter Tel: 02851 920-169 oder<br />

E-Mail: jurgahn@lebenshilfe-rees.de<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Engagement 11<br />

Wollen Sie sich<br />

freiwillig engagieren?<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Gesucht und<br />

gefunden<br />

Verena Komescher<br />

Freiwilligenmanagerin<br />

<strong>Groiner</strong> Allee 10, 46459 Rees<br />

Tel: 02851 920-163<br />

E-Mail: komescher@lebenshilfe-rees.de<br />

Foto: Markus Weißenfels<br />

Freiwilliges Engagement hat auch bei der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> einen hohen<br />

Stellenwert. Einmal in der Woche besucht<br />

Ingrid Barkowski den 79-jährigen Bewohner<br />

Peter Klassen.<br />

Im Jahr 2009 haben sich etwa 30 Millionen Deutsche ab<br />

14 Jahren freiwillig engagiert. Bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong><br />

<strong>Niederrhein</strong> engagieren sich zurzeit 160 Freiwillige. Eine<br />

von ihnen ist Ingrid Barkowski.<br />

Die 66-jährige pensionierte Hauptschullehrerin stellte sich<br />

zunächst bei der Freiwilligenmanagerin Verena Komescher<br />

vor und besuchte im Anschluss die Seniorengruppe des<br />

Wohnverbundes der <strong>Lebenshilfe</strong> in Groin. Nur einmal<br />

zuvor hatte Ingrid Barkowski Kontakt zu Menschen mit<br />

Behinderung. „Wir haben mit Schülern in einer Werkstatt<br />

mit behinderten jungen Leuten getanzt. Davor hatte ich<br />

richtigen Bammel. Aber sie kamen so fröhlich auf uns zu,<br />

da war der Bann sofort gebrochen.“ Und so erging es ihr<br />

auch bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>. Schnell<br />

hatte Peter Klassen mit seinem Charme Ingrid Barkowski in<br />

seinen Bann gezogen. „Sie haben sich gesucht und<br />

ge funden“, hat Einrichtungsleitung Dorothea Paul sofort<br />

erkannt. „Beide haben den gleichen Humor.“<br />

Peter Klassen ist ein Bewohner der ersten Stunde in Groin.<br />

Der 79-jährige ist belesen, hat in der Werkstatt der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> im Metallbereich und in<br />

der Großküche gearbeitet. Nun lässt seine körperliche<br />

Konstitution nach, und auch ein gesetzlicher Betreuer, der<br />

ihn jede Woche besucht, ist schon über 80 Jahre alt. Umso<br />

mehr freut er sich, wenn er jetzt freitags Damenbesuch<br />

erhält, er mit ihr über das Tagesgeschehen reden und<br />

scherzen kann. Oder – wie jetzt aktuell – er sich über den<br />

neuen Papst unterhält.<br />

Was er sagt, ist für ungeübte Ohren schwer verständlich.<br />

Doch im Laufe der vergangenen zwei Jahre versteht Ingrid<br />

Barkowski, was „Peter mir sagen will“. Als sie nach einem<br />

Unfall mehre Wochen ausfiel, wurde sie sehr vermisst.<br />

Einrichtungsleitung Dorothea Paul weiß, wie wichtig es<br />

den Bewohnern ist, Besuch zu erhalten, der nur für sie<br />

bestimmt ist, dem sie etwas erzählen können, der mit<br />

ihnen spazieren geht oder ein Kino besucht. „Zeit ist das<br />

Kostbarste, was man ihnen schenken kann.“ Über weitere<br />

Freiwillige würde sich die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

sehr freuen. Denn besonders im Alter macht sich der eingeschränkte<br />

Bewegungsradius für diese Menschen<br />

bemerkbar. Sie suchen soziale Kontakte und wollen ganz<br />

natürlich am Leben teilnehmen.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


12<br />

Engagement<br />

Ein selbstbestimmtes<br />

Leben<br />

40 Jahre ist Klaus Arendt alt und seit 20 Jahren<br />

in der Werkstatt Rees-Groin der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />

Er hat gelernt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen<br />

und zu gestalten, und akzeptiert, dass er in bestimmten<br />

Bereichen Hilfe braucht, um sein selbstständiges Leben zu<br />

ermöglichen.<br />

Herr Arendt, ich sehe Sie häufig auf unserem Hof<br />

oder in der Schreinerei und weiß nie genau, ob Sie<br />

Betreuer oder Betreuter sind. Was ist Ihre Verantwortung<br />

bei uns?<br />

Ich arbeite, wie Sie sagen, in der Schreinerei bei Herrn<br />

Kösters. Mit unserem modernen Maschinenpark können<br />

wir fast alle Möbel herstellen, ansonsten hätten wir dort<br />

nicht eine so gute Auftragslage.<br />

Für wen und was arbeiten Sie zum Beispiel?<br />

Wir bauen Regale und Einrichtungsteile für Boutiquen,<br />

also wir arbeiten im Ladenbau seit vielen Jahren mit verschiedensten<br />

Abnehmern. Wir erstellen für die Firma Vierhaus<br />

Bauteile für Tische, wir schreinern Gartenzäune,<br />

spezielle riesengroße Überseekisten für Schulte Verpackungs-Systeme,<br />

Preisschildrahmen und Anzeigen für<br />

Supermärkte und viele andere Dinge.<br />

Haben Sie ihr Handwerk hier gelernt?<br />

Ja, zuerst im zweijährigen Berufsbildungsbereich nach<br />

Abschluss meiner Schule in Bergerfurth. Ich habe eine ausgeprägte<br />

Lese- und Schreibschwäche und muss mir alles<br />

anders beibringen. Aber es klappt gut. Die Arbeit macht<br />

mir Spaß und ich habe immer mehr Verantwortung übertragen<br />

bekommen.<br />

Mein Wunsch war es zum Beispiel, eines Tages den Gabelstapler<br />

fahren zu dürfen. Und ich habe es geschafft, ich<br />

habe den Führerschein. Seit zwei Jahren kann ich es, nach<br />

einer halbjährigen theoretischen und praktischen Ausbildung.<br />

Nicht alle Teilnehmer an der Ausbildung haben das<br />

so hingekriegt. Ich darf Stapler mit Gasantrieb und mit<br />

Batterie im Hof und in der Fabrik fahren und mache es<br />

seitdem mit Begeisterung unfallfrei. Insofern konnte ich<br />

auch in die höchste Tarifgruppe eingestuft werden.<br />

Sie könnten sicher auch in vielen Unternehmen<br />

arbeiten?<br />

Ja, das denke ich mir, ob ich es will, weiß ich noch nicht,<br />

ich fühle mich hier sehr wohl. Aber ich will mal ein Praktikum<br />

machen und führe deshalb Gespräche mit meinen<br />

Vorgesetzten.<br />

Sie wohnen, wie ich weiß, in Ihrer eigenen Wohnung?<br />

Ja, meine Eltern sind verstorben, meine Schwester wohnt<br />

weit ab in den Niederlanden und ich bin auf mich alleine<br />

gestellt. Gerlinde aus Hamminkeln ist meine gesetzliche<br />

Betreuerin und in erster Linie für den Hilfeplan zuständig,<br />

und ich habe am meisten mit Frau Dege zu tun, mit der<br />

ich ein gutes Verhältnis habe. Sie hilft mir insbesondere in<br />

Gelddingen, Miet- und Behördensachen. Ich koche selber<br />

sehr gerne und halte meine Wohnung, die aus Küche,<br />

Bad, Wohn- und Schlafzimmer besteht, selbst in Ordnung.<br />

Meine Einkäufe regele ich auch alleine.<br />

Ich bin zufrieden und viel unterwegs. Mit Vermieter, Hausverwaltung<br />

und den Nachbarn habe ich, bis auf eine Ausnahme,<br />

wirklich nette Kontakte.<br />

Ich weiß, und das ist einer der Gründe für das Interview,<br />

dass Sie auch außerhalb der <strong>Lebenshilfe</strong> sehr<br />

engagiert sind?<br />

Ja, das ist so. Ich bin sportlich aktiv, beim SV Rees voll integriert<br />

und habe im Verein viele Freunde. Ich spiele in der<br />

zweiten und dritten Mannschaft in der Verteidigung und<br />

bei den alten Herren. Und nach dem Spiel sage ich zum<br />

Clubheim auch nicht Nein. Allerdings trinke ich keinen<br />

Alkohol. Sehr viel Spaß macht mir meine Traineraufgabe.<br />

Mit Dirk und Fuzzi – die ich nur intern mit ihrem Spitznamen<br />

so nenne – trainiere ich die Jugend als Torwarttrainer<br />

und begleite die Mannschaften mit zu ihren<br />

Spielen. Der SV Rees ist so meine zweite Heimat und ich<br />

treffe dort auch manch andere aus unserer <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />

Mannomann, ich hörte, dass Sie noch andere<br />

Hobbies haben?<br />

Ja, ich fahre viel Fahrrad und bin auch darauf angewiesen.<br />

Trotzdem, das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

macht mir keine Probleme. Ich helfe einem Bekannten als<br />

DJ für private Anlässe und jogge noch regelmäßig. Zum<br />

Fernsehen komme ich fast gar nicht und schaue mir da<br />

eigentlich nur interessante Fußballspiele an.<br />

Herr Arendt, ich danke für das interessante<br />

Gespräch, und Sie sind ein Beispiel für viele bei uns,<br />

die so fit sind wie Sie.<br />

Werner Esser<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Engagement 13<br />

Inklusion Fußball<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

GmbH veranstaltete im März den zweiten<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Integrativ-Cup, in diesem Jahr erstmals<br />

im Sport- und Freizeitzentrum in Rees.<br />

Fußball ist eine der bekanntesten Sportarten in Deutschland<br />

und auch bei den Menschen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> sehr beliebt. Da bot es sich an, eine<br />

Veranstaltung dem Fußball zu widmen.<br />

Das Besondere: Die Teilnehmer meldeten sich als Person,<br />

unabhängig von Geschlecht, Alter oder Handicap, an und<br />

wurden vor Ort in gemischte Mannschaften eingeteilt.<br />

Dieses Konzept dient dem inklusiven Gedanken und bietet<br />

durchweg gleiche Chancen für alle.<br />

Pünktlich um 10 Uhr fanden sich die 120 Teilnehmer in der<br />

Soccerhalle am <strong>Groiner</strong> Kirchweg ein. Fußballer und<br />

Betreuer waren zu Beginn der Veranstaltung aufgrund der<br />

neuen Regeln erst einmal skeptisch. Es zeigte sich allerdings<br />

schnell, dass diese Skepsis völlig unbegründet war.<br />

Die 15 Mannschaften fanden schnell zusammen und auch<br />

die Teambildung klappte hervorragend. Man kickte,<br />

schwitzte, jubelte und weinte gemeinsam.<br />

Auch das Rahmenprogramm in Form von Torwandschießen,<br />

Glücksrad, Kinderschminken und einer Mal-Ecke<br />

kam gut an. Für das leibliche Wohl wurde mit Unterstützung<br />

des Sport- und Freizeitzentrums gesorgt.<br />

Als um 17 Uhr der Sieger feststand und die Siegerehrung<br />

die Stimmung nochmal zum Brodeln brachte, war eines<br />

ganz schnell klar: Das war spitze! Der Wanderpokal wurde<br />

glücklich in die Höhe gerissen und auch alle anderen<br />

Aktiven bekamen ein Andenken überreicht. Man versprach<br />

sich gegenseitig, in zwei Jahren am nächsten<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Integrativ-Cup wieder teilzunehmen und sich<br />

spätestens dort wiederzusehen.<br />

Wir möchten uns bei der Behindertenabteilung des SV-<br />

Rees für die tatkräftige Unterstützung und bei allen Teilnehmern<br />

für ihre Mitwirkung bedanken. Mit Euch konnte<br />

unsere Idee erst erfolgreich verwirklicht werden!<br />

Angela Junker<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


14<br />

Kindertagesstätten<br />

„Die Obstdüsis“<br />

Wir lernen, mit all unseren Sinnen partizipativ<br />

unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten kennen<br />

Immer wieder ist die gesunde Ernährung von<br />

Kindern ein Thema, welches tagtäglich bei<br />

allen für Gesprächsstoff sorgt.<br />

Die Vielfalt von Obst und Gemüse und deren Eigenschaften,<br />

wie zum Beispiel die Form, der Geschmack oder<br />

die Farbe, sind vielen Kindern gar nicht bewusst. So entstand<br />

unser gruppenübergreifendes Projekt, welches durch<br />

die Kinder „Die Obstdüsis“ getauft wurde. „Die Obstdüsis“<br />

sind sieben Kinder aus den vier Gruppen der Einrichtung.<br />

Sie treffen sich immer mittwochs für circa eine Stunde. Sie<br />

sind sogenannte „Abgeordnete“, welche die Inhalte der<br />

Obstdüsi-Treffen in Morgen- oder Stuhlkreisen an die anderen<br />

Kinder weitergeben. Bei Bedarf werden sie dabei durch<br />

uns unterstützt.<br />

In den Treffen wird das Thema Obst und Gemüse auf kindgerechte<br />

Art und Weise erfahren und das Interesse für die<br />

unterschiedlichen Obst- und Gemüsesorten wird durch<br />

Partizipation (Mitbestimmung der Kinder) erhöht. Die<br />

Kinder bestimmen während des gesamten Projektes mit,<br />

über welche Obst- und Gemüsesorten gesprochen wird<br />

und erfahren, dass ihre Ideen und Interessen gehört und<br />

ernst genommen werden. So lernen die Kinder die eigenen<br />

Interessen durchzusetzen, aber auch, sich in andere hineinzuversetzen<br />

und deshalb mal zurückzustecken und dies<br />

auch auszuhalten. Zum Beispiel durften sich die Kinder<br />

einen eigenen Namen für das Projekt ausdenken und<br />

stimmten hierüber ab. Des Weiteren gestalteten sie hierzu<br />

einen Button, dessen Aussehen sie bestimmten.<br />

Ein ganz wichtiger Bestandteil unseres Projektes ist der<br />

regelmäßige Besuch des Wochenmarktes in Rees. Hier<br />

bekommen die Kinder die Möglichkeit, eigenständig den<br />

Markt zu erkunden und mit ihren Sinnen wahrzunehmen.<br />

Jeweils zwei Kinder wurden mit eigener Kamera ausgestattet<br />

und erforschten hiermit den Gemüsestand, indem sie<br />

alles fotografierten, was sie entdecken konnten. Die<br />

Begeisterungsfähigkeit und Motivation der „Obstdüsis“<br />

weckt auch das Interesse der „zu Hause gebliebenen“.<br />

Die Obstdüsis bringen regelmäßig unterschiedliches Obst<br />

und Gemüse für die Knabberrunden mit oder gestalten<br />

Koch- und Backangebote, bei denen die anderen Kinder<br />

das Zubereitete probieren können.<br />

Mit verbundenen Augen bekommen die Kinder die Möglichkeit,<br />

die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten mit all<br />

ihren Sinnen wahrzunehmen. Die Neugierde und das Interesse<br />

der Kinder werden hierbei geweckt.<br />

So erleben „die Obstdüsis“ hautnah, wie sauer eine Zitrone<br />

sein kann oder wie süß eine Mango ist!<br />

Martina Biesemann<br />

Jana Kitzinger<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Kindertagesstätten 15<br />

Gemeinsam Unterstützte<br />

Kommunikation (UK) aktiv begleiten<br />

Integrative und Heilpädagogische Kindertagesstätte<br />

„Kartäuserweg“ erneut zur UK-Werkstatt<br />

in der Schule am Ring<br />

Seit einigen Jahren bietet die Schule am Ring mit dem<br />

Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ ihren<br />

Schülern und, nach Terminabsprache, auch außenstehenden<br />

Einrichtungen eine besondere Werkstatt an: Spiele zur<br />

UK. Dieses Angebot richtet sich insbesondere an Kinder,<br />

welche die Lautsprache nicht oder unvollständig erworben<br />

haben oder nur schwer verständlich sind. In der Regel findet<br />

zweimal jährlich eine themenbezogene UK-Werkstatt<br />

statt.<br />

Unter anderem begleitet Mareen Meiering die Aktivitäten<br />

in der Schule am Ring: „Falls sich Kindergärten oder Eltern<br />

über UK an der Schule am Ring sowie erste Schritte im<br />

Bereich UK informieren oder eine Themenwerkstatt<br />

be suchen möchten, können sie sich gerne an Mitarbeiter<br />

des Arbeitskreises UK der Schule am Ring wenden. Außerdem<br />

ist eine Hospitation möglich, um Einblicke in die<br />

Arbeit mit UK an der Schule am Ring zu gewinnen.“<br />

Seit ungefähr 1½ Jahren kooperieren wir mit der Schule am<br />

Ring und tauschen uns in einem gemeinsamen Arbeitskreis<br />

über das Thema UK aus. Durch die intensive Zusammenarbeit<br />

zwischen Kindertagesstätte und Schule ermög lichen<br />

wir den betroffenen Kindern den bestmöglichen Übergang<br />

in den neuen und spannenden Schulstart.<br />

Im Dezember besuchten wir mit sieben Kindern die Winterund<br />

Weihnachts-Werkstatt. Im Sinne der Inklusion<br />

um fasste die Kindergruppe sowohl Kinder, welche die<br />

Lautsprache beherrschen, als auch Kinder, welche sich mit<br />

Hilfe der UK (Gebärden, Bildkarten, elektronische Hilfsmittel)<br />

verständigen.<br />

Nach einer kurzen Einführung, die unsere Kinder kaum<br />

abwarten konnten, legten wir los. Zahlreiche Taster bewegten<br />

Spiele und Gegenstände, wie zum Beispiel singende<br />

Plüschtiere, Lichterschläuche, einen schneebedeckten Tannenbaum,<br />

und vieles mehr. Spiele luden zum Suchen und<br />

Zeigen ein und mit einem sprechenden Stift wurden Bilderbücher<br />

lebendig. Ein Sprachausgabegerät mit: „Achtung,<br />

fertig, los!“ lud uns zur „Schneeballschlacht“ ein.<br />

Gemeinsam hatten alle großen Spaß und freuen sich aufs<br />

nächste Mal.<br />

Nicole Hüsch<br />

Monika Janiak<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


16<br />

Kindertagesstätten<br />

Das etwas „andere Frühstück“…<br />

schmeckt köstlich!<br />

In der heutigen Zeit ist vielen Kindern gar nicht<br />

mehr bewusst, woher die Nahrungsmittel kommen<br />

und wie etwas zubereitet wird.<br />

Alles soll immer sehr schnell und möglichst ohne viel<br />

Arbeitsaufwand auf den Tisch kommen. Die Kinder<br />

kennen Cornflakes, Smoothies, Fruchtzwerge, Müsliriegel,<br />

Kindermilchschnitte und vieles mehr aus der Werbung - alles<br />

sehr schön bunt und kindgerecht verpackt.<br />

Dies gab den Anstoß, uns beim Sponsoringprojekt „von<br />

klein auf“ bei Gelsenwasser zu bewerben und mit „Gesundes<br />

Vollwertfrühstück selbstgemacht“ teilzunehmen.<br />

Die Kinder kamen mit ihren Eltern in die Kindertagesstätte<br />

und bereiteten unter fachlicher Anleitung der Ökotrophologin<br />

Agnes Sanders ein gesundes Frühstück zu. Zunächst<br />

wurden das Getreide, die Milch und das Obst im natürlichen<br />

Zustand gezeigt. Alle durften anfassen und riechen. Dann<br />

wurden die Zutaten verarbeitet. Es wurde gemahlen,<br />

gequetscht, gerührt, geknetet, geschnitten und gebacken.<br />

Das gemeinsame „Tun“ war besonders wichtig, und, wie<br />

man auf dem Bild erkennen kann, waren alle mit Freude und<br />

Elan dabei. Kochen macht Spaß! Nach getaner Arbeit hatten<br />

alle Hunger und konnten ihre selbst gebackenen Brötchen<br />

mit den vielen anderen leckeren Sachen aufessen. Es hat<br />

allen gut geschmeckt!<br />

Riesengroß war die Freude über den Gewinn in Höhe von<br />

500 Euro!<br />

Annegret Tigges-Willemsen<br />

Kita „Kartäuserweg“<br />

auf Vogelhochzeit<br />

Sichtlich stolz präsentierten die Kinder der Kita<br />

„Kartäuserweg“ im Nikolaus-Stift in Wesel das<br />

Theaterstück „Die Vogelhochzeit“.<br />

Die Kinder wurden sehr freundlich von den erwartungsvollen<br />

Bewohnern, Melanie Janßen, Mitarbeiterin des<br />

Soziales Dienstes und deren Kollegen, empfangen.<br />

Sie spielten ihre Rolle mit großer Begeisterung und genossen<br />

die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Das ein oder andere Lied<br />

lud zum Mitsingen und Mitklatschen ein. Die lebendige und<br />

mitreißende Geschichte des jungen Vögelchens, welches<br />

beim Großwerden die Welt und die Liebe entdeckt, um<br />

dann den eigenen Kindern diese Lebensfreude mit auf den<br />

Weg zu geben, bezauberte Groß und Klein.<br />

So begegneten sich zwei Generationen bei einem musikalischen<br />

Vormittag in angenehmer Atmosphäre und hatten<br />

Spaß. Mit selbst gebastelten bunten Vögelchen bedankten<br />

sich die Kinder bei ihren Zuschauern für ihre Aufmerksamkeit.<br />

Nathalie Nienhaus<br />

Derya Toprak<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Kindertagesstätten 17<br />

„Gesund und stark<br />

mit Rick und Rack“<br />

In diesem Jahr durften die „Buschkieker“,<br />

24 Vorschulkinder der Integrativen Kindertagesstätte<br />

„Kiek in den Busch“, erstmalig am<br />

Gesundheitsprojekt „Rick und Rack“ teilnehmen.<br />

Dieses Projekt wird finanziert von der Bürgerstiftung<br />

Krea(k)tiv und ist ein Angebot des Gesundheitszentrums<br />

pro homine des Marienhospitals Wesel. Diese präventive<br />

Maßnahme soll der steigenden Bewegungsarmut<br />

im Kindesalter und den daraus resultierenden Fehlentwicklungen<br />

entgegenwirken.<br />

Rick und Rack sind zwei „Körperracker“, die die Kinder in<br />

den Kindertagesseinrichtungen und deren Eltern zu einer<br />

gesunden Lebensweise motivieren möchten.<br />

Schwerpunktmäßig wurden Arbeitsfelder, wie gesunde<br />

Ernährung, ausreichende Bewegung, Entspannung, Suchtprävention<br />

durch Förderung der Selbstwahrnehmung und<br />

Stärkung der Entscheidungsfähigkeit gemeinsam mit den<br />

Kindern erarbeitet. Das Projekt wurde an drei aufeinanderfolgenden<br />

Wochen für jede unserer zwei Gruppen einmal<br />

wöchentlich von einer Referentin im Kindergarten angeboten.<br />

Durch das spielerische und kindgerechte Konzept fanden<br />

die Kinder leicht einen Zugang zu dem Thema und waren<br />

sehr interessiert, was nicht zuletzt der Verdienst der motivierten<br />

und einfühlsamen Referentin war. Die Kinder<br />

setzen das Erlernte mittlerweile positiv in ihrem Alltag ein,<br />

indem sie gesünder essen, darauf achten, was sie zu sich<br />

nehmen, und sich auch zu Hause an der Gestaltung des<br />

Speiseplans beteiligen.<br />

Das Thema wird in der Kindertagesstätte durch das<br />

weiterführende Projekt zum „Umgang mit mir und meiner<br />

Umwelt“ und zum Beispiel durch die Einführung eines<br />

Müslifrühstücks vertieft und gefestigt und so auf alle<br />

Kinder übertragen.<br />

Wir danken der Bürgerstiftung und der qualifizierten<br />

Mitarbeiterin des Gesundheitszentrums pro homine!<br />

Sabine Schlusen<br />

Heike Sörensen-Schlüter<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


18<br />

Kindertagesstätten<br />

Ausbildung zum<br />

MARTE MEO-Praktiker<br />

Die Integrative Kindertagesstätte „Kiek in den<br />

Busch“ der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>,<br />

unter der Leitung von Heike Sörensen-Schlüter,<br />

ließ 12 pädagogische und therapeutische Fachkräfte<br />

nach der MARTE MEO-Methode ausbilden.<br />

Nachdem diese über den MARTE MEO-Supervisor Tim<br />

Werkmeister die videogestützte Methode kennengelernt<br />

hatten, wurden sie an sechs Folgeterminen zum<br />

MARTE MEO-Praktiker ausgebildet. Über dieses Zertifikat<br />

sind die Teilnehmer an das MARTE MEO-Netzwerk angeschlossen<br />

und haben die Möglichkeit, sich weiter zu<br />

MARTE MEO-Therapeuten ausbilden zu lassen.<br />

Die Methode wurde in den Niederlanden von Maria Aarts<br />

entwickelt und wird mittlerweile in ungefähr 40 Ländern<br />

in den verschiedensten Arbeitsbereichen genutzt. In<br />

Deutschland zog sie mit Erfolg zunächst in den Bereich der<br />

frühen Hilfen ein, weil sie sich besonders gut eignet,<br />

Kinder in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung zu unterstützen.<br />

Über die im Kindertagesstättenalltag selbst gedrehten<br />

Videoclips lernten die Teilnehmer nach der MARTE<br />

MEO-Methode auch kleine positive Ansätze zu erkennen,<br />

die einen neuen <strong>Blick</strong> auf die Kinder, besonders auch auf<br />

die „besonderen“ Kinder, ermöglicht und darüber neue<br />

Wege der Unterstützung eröffnet.<br />

Grundsätzlich setzt MARTE MEO an den Ressourcen der<br />

Menschen an, egal, ob es nun die Kinder oder deren<br />

Betreuungspersonen sind. Über die mitgebrachten Filmclips<br />

erlernten die Teilnehmerinnen durch MARTE MEO-<br />

Elemente, wo sich in ihrem normalen pädagogischen Alltag<br />

Möglichkeiten bieten, die sie nun über die normale<br />

pädagogische Förderung hinaus nutzen können, sozialemotionale<br />

Entwicklungsunterstützung zu geben.<br />

Das ausgebildete Personal der Integrativen Kindertagesstätte<br />

„Kiek in den Busch“ verspricht sich auch zukünftig<br />

mittels dieser gut umzusetzenden Methode gewinnbringende<br />

Reflexionen, sowohl im eigenen Erziehungsverhalten,<br />

in Hinblick auf die Potentiale der Kinder als auch in<br />

der Beratung und Anleitung von Eltern. Des Weiteren<br />

können sich einige der Praktiker vorstellen, sich in dieser<br />

Methode weiter zu qualifizieren und zum MARTE MEO-<br />

Therapeuten ausbilden zu lassen.<br />

Weitere Informationen zur Methode unter www.martemeo-am-niederrhein.de<br />

oder www.martemeo-deutschland-west.de.<br />

Heike Sörensen-Schlüter<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Werkstätten 19<br />

Mitarbeiterversammlung<br />

Der Werkstattrat hat eine Mitarbeiterversammlung<br />

gemacht.<br />

Diese fand im Dezember 2012 statt.<br />

Die Mitarbeiterversammlung fand in allen drei<br />

Werkstätten statt.<br />

Hier hat der Werkstattrat sich noch einmal vorgestellt.<br />

Der Werkstattrat hat auch seine Aufgaben erklärt.<br />

Viele Themen hat der Werkstattrat bearbeitet.<br />

Manche Aufgaben und Themen bearbeitet der Werkstattrat<br />

noch.<br />

Der Werkstattrat hat zu den Versammlungen Hermann<br />

Böink und Andreas Glatte eingeladen.<br />

Hermann Böink hat das Lohnsystem in der Werkstatt vorgestellt.<br />

Zum Schluss gab es eine offene Aussprache.<br />

Hier konnte jeder Fragen stellen.<br />

Viele Fragen konnte der Werkstattrat beantworten.<br />

Manche Fragen konnten an Hermann Böink und Andreas<br />

Glatte weitergegeben werden.<br />

Die Versammlungen waren sehr gut besucht und werden<br />

jedes Jahr wiederholt.<br />

Ingrid Heckelsbruch<br />

Vorsitzende<br />

„Wir segeln<br />

ins 10. Jahr!“<br />

Die Karnevals-Piraten-Party <strong>2013</strong><br />

In diesem Jahr fand in der Werkstatt Wesel die<br />

Karnevalsparty unter dem Motto „Wir segeln<br />

ins 10. Jahr“ statt.<br />

Das Motto wurde deshalb so gewählt, weil die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Werkstatt in Wesel im Herbst <strong>2013</strong> ihr 10-jähriges<br />

Bestehen feiert.<br />

Eine Besonderheit der diesjährigen Karnevalsparty war,<br />

dass sie in der Diskothek „Element X“ veranstaltet wurde.<br />

In den vergangenen Jahren fand die Party immer in den<br />

Räumlichkeiten der Werkstatt statt – mit begrenztem Platz<br />

und kaum Möglichkeiten, Auftritte vorzuführen.<br />

Passend zum Motto gekleidet, eröffneten die Moderatoren<br />

Nadine Bromma und Franz Kerskes die Party. Es wurden<br />

einige Auftritte vorgeführt, unter anderem ein<br />

Schwarzlicht-Theater, auch durften die Mitarbeiter das<br />

Prinzenpaar und das Kinderprinzenpaar aus Wesel begrüßen.<br />

Diese ehrten dann die zehn besten Kostüme des<br />

Tages. Alle Akteure bekamen als Zeichen der Dankbarkeit<br />

einen Orden vom Sozialen Dienst und dem Werkstattleiter<br />

verliehen.<br />

Jeder hatte Wertmarken bekommen, die er für Getränke<br />

und Berliner einlösen konnte. Es herrschte eine ausgelassene<br />

Stimmung und alle hatten sichtlich Spaß.<br />

Eine eine tolle Party – Jubiläumsschiff ahoi!<br />

Nadine Bromma<br />

Franz Kerskes<br />

Christina Hetjens<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


20<br />

Werkstätten<br />

Zu Gast am Düsseldorfer Flughafen<br />

Im Rahmen einer gemeinsamen Bildungsfahrt<br />

besuchten Teilnehmer der Berufsbildungsbereiche<br />

(BBB) aus Wesel und Veen im März<br />

den Flughafen Düsseldorf.<br />

Ihnen sollte das Geschehen rund um einen Flughafen<br />

durch eine Flughafenführung näher gebracht und die<br />

Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln trainiert<br />

werden.<br />

In den vorangegangenen Wochen wurde dieser Besuch im<br />

Rahmen der Kulturtechniken vorbereitet und geplant, die<br />

Teilnehmer arbeiteten aktiv mit. So wurden unter anderem<br />

die Anreise zum Flughafen per Bus und Bahn sowie die<br />

Mittagsverpflegung in einem „amerikanischen“ Restaurant<br />

überlegt und ausgearbeitet. Bücher und Filme zum Thema<br />

Luftfahrt wurden angeschaut.<br />

Bahnhof Wesel 9:06 Uhr: Abfahrt des RE5 in Richtung<br />

Koblenz, 9:49 Uhr: Ankunft am Flughafenbahnhof Düsseldorf<br />

und Umstieg in den Sky-Train. Der Sky-Train ist eine<br />

automatische Großkabinen-Hängebahn, die den Bahnhof<br />

des Flughafens mit dem Terminal und den Parkhäusern<br />

verbindet. Am Terminal C stiegen alle aus und gingen als<br />

erstes in die große Abflughalle. Aufgrund der Osterferien<br />

war schon einiges los. Viele Menschen mit Koffern eilten<br />

zu ihren Abfertigungsschaltern. Wir sahen die Büros der<br />

verschiedenen Fluggesellschaften und Reiseveranstalter<br />

sowie die Check-In Automaten. Dann ging es eine Etage<br />

tiefer in den Ankunftsbereich, wo sich das „amerikanische“<br />

Restaurant befindet. Nachdem wir den Hunger<br />

gestillt hatten, wurde es auch schon Zeit sich zum Treffpunkt<br />

für die Führung zu begeben.<br />

Am Informationsschalter erwartete uns ein Mitarbeiter des<br />

Flughafens. Er prüfte unsere Personalausweise und verglich<br />

diese mit den Namen auf der Anmeldung.<br />

An schließend führte er uns und eine Kindergruppe mit<br />

deren Betreuern zu dem Bus, der uns auf das Vorfeld<br />

bringen sollte. Im Bus bekam jeder einen Besucherausweis<br />

und los ging es zur Sicherheitskontrolle. Die ist Pflicht für<br />

jeden, der den Sicherheitsbereich des Flughafens betreten<br />

wird. Jacken und Taschen wurden durchleuchtet und jeder<br />

wurde einzeln kontrolliert.<br />

Endlich konnten wir starten! Direkt vor uns standen verschiedene<br />

Flugzeuge auf ihren Wartepositionen. Eine Air<br />

Berlin Boeing 737-800 wartete auf die Freigabe des<br />

Towers und die Piloten winkten uns zu. Man erklärte uns<br />

die Gepäckbeladung der Flugzeuge und wie die Koffer<br />

auch wieder zum richtigen Empfänger kommen. Zwischen<br />

kleineren Flugzeugen für kurze Strecken und riesigen, die<br />

nach Amerika, Dubai oder China fliegen, fuhren wir<br />

umher. Ein Flugzeug wurde betankt, ein anderes beladen.<br />

Vorbei an der Flughafenfeuerwehr, fuhren wir zu einer<br />

riesigen Halle, in der die Triebwerke (Motoren) von Flugzeugen<br />

getestet werden. Direkt daneben sind die Hubschrauber<br />

der Polizei stationiert. Nach 1¼ Stunden waren<br />

wir wieder am Startpunkt und verabschiedeten uns.<br />

Mit dem Sky-Train ging es zurück zum Flughafenbahnhof.<br />

Hier konnten wir von der Besucherterrasse aus noch eine<br />

Weile den startenden und landenden Flugzeugen<br />

zu schauen. Um 14:09 Uhr ging es mit der Bahn zurück<br />

nach Wesel, wo wir um 15:01 Uhr pünktlich ankamen.<br />

Andreas Linssen<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Werkstätten 21<br />

Ansprechpartner:<br />

Jens Kremers<br />

TEACCH-Projekte<br />

Fachberatung Autismus-Spektrum-Störung<br />

… auf der Basis des TEACCH-Ansatzes<br />

Dorfstraße 93, 46519 Alpen-Veen<br />

Tel: 02802 7566-217<br />

E-Mail: kremers@lebenshilfe-rees.de<br />

2012 war wieder ein ereignisreiches Jahr für die<br />

Arbeitsgruppe mit intensiver Förderung 6 (AgiF<br />

6) der Werkstatt in Alpen-Veen.<br />

Neben der eigentlichen Förderung mithilfe des TEACCH-<br />

Konzeptes, standen noch besondere Aktivitäten<br />

außerhalb des Gruppenalltags an und belegten das große<br />

Interesse an der Arbeit nach dem TEACCH-Ansatz.<br />

TEACCH steht für „Treatment and Education of Autistic<br />

and related Communication handicapped CHildren“ (dt.:<br />

„Behandlung und pädagogische Förderung autistischer<br />

und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderter Kinder“).<br />

In diesem Ansatz steht das Verstehen einer Lernsituation<br />

zentral, wozu vor allem visuelle Informationen<br />

(Schrift/Bild/Piktogramm …) genutzt werden. Die inhaltlichen<br />

Schwerpunkte der Arbeit sind Selbstständigkeitsförderung,<br />

Kommunikationsförderung, die Förderung von<br />

Arbeitsverhalten und Sozialverhalten, wie auch der<br />

Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen.<br />

Beim TEACCH-Forum 2012 in Mainz präsentierte sich die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> gleich in zwei Workshops.<br />

Simone Heistermann und Jens Kremers stellten Arbeitshilfen<br />

und Fördermöglichkeiten für Menschen mit hochfunktionalem<br />

Autismus vor. Hochfunktionaler Autismus ist<br />

gekennzeichnet durch eine normale bis hohe Intelligenz,<br />

aber erheblichen Schwierigkeiten in der sozialen Kommunikation.<br />

Mithilfe des TEACCH-Konzeptes konnten hierbei<br />

bereits große Fortschritte in der Förderung erzielt werden.<br />

Seit einiger Zeit unterstützen sich fünf Werkstätten für<br />

Menschen mit Behinderung innerhalb eines TEACCH-<br />

Netzwerkes. Im Rahmen dieser Kooperation konnten die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Unter <strong>Niederrhein</strong> und das Haus Freudenberg<br />

ihre Integrationskonzepte für Menschen mit Autismus vorstellen.<br />

Der Workshop wurde durch Markus Kiwitt begleitet,<br />

der nach wie vor als externer Berater innerhalb unserer<br />

Einrichtung tätig ist. Beide Workshops wurden sehr gut<br />

besucht und erhielten großen Zuspruch für die bisher<br />

geleistete Arbeit. Dabei wurde die kreativ-individuelle Erarbeitung<br />

von strukturierenden Hilfsmitteln ebenso wie die<br />

innovativen Ideen zur Inklusion von Menschen mit Autismus<br />

in den Mittelpunkt gestellt.<br />

Bei der Landesdelegiertenversammlung 2012 in Gütersloh<br />

stellten die Gruppenleiter der AgiF 6 ihr Projekt „TEACCH“<br />

bei einem „Markt der Möglichkeiten“ vor. Der Stand präsentierte<br />

die praktische Arbeit unter Einbezug verschiedener<br />

strukturierender Elemente. Eva-Maria van Rennings<br />

und Jens Kremers standen den Delegierten Rede und Antwort<br />

und konnten dadurch die individuellen Entwicklungsmöglichen<br />

mithilfe dieser Förderung aufzeigen.<br />

Mit dem Abschluss einer Weiterbildungsreihe „TEACCH-<br />

Ansatz“ (Zertifikat) ist Jens Kremers Ende 2012 aus dem<br />

Gruppendienst der AgiF 6 der Werkstatt Alpen-Veen ausgeschieden.<br />

Seit dem 01.01.<strong>2013</strong> bietet er eine Fachberatung<br />

Autismus in der Werkstatt Alpen-Veen an. Hierüber<br />

besteht die Möglichkeit, Menschen mit Autismus und in<br />

ähnlicher Weise beeinträchtigte Menschen und deren<br />

Umfeld individuelle Unterstützung und Förderung zu bieten,<br />

die in Form von Beratung und „therapeutischer“<br />

Arbeit angefragt werden kann.<br />

Jens Kremers<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


22<br />

Werkstätten<br />

Ulla Schmidt besucht die Werkstatt<br />

Hoher Besuch in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>:<br />

Ulla Schmidt, die Vorsitzende der<br />

Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong>, nahm die<br />

Gelegenheit wahr, gemeinsam mit Dr. Barbara<br />

Hendricks, Bundestagsabgeordnete für den<br />

Kreis Kleve und dem Behindertenbeauftragten<br />

des Landes NRW Norbert Killewald die Werkstatt<br />

in Rees zu besuchen.<br />

Besonders wichtig war es dem Besuch dabei, mit den Mitarbeitern<br />

der Werkstatt ins Gespräch zu kommen und<br />

sich mit den Betroffenen selbst über die UN-Menschenrechtskonvention<br />

und das Thema Inklusion auszutauschen.<br />

Hierzu bot nicht nur eine Besichtigung der Werkstatt viele<br />

Begegnungs- und Gesprächsmöglichkeiten. Sehr herzlich<br />

und interessiert sprach die Bundesvorsitzende mit den<br />

stolzen Mitarbeitern, die sehr gerne ihre Arbeiten präsentierten.<br />

Gemeinsam mit dem Werkstattrat, Mitgliedern des<br />

Vorstandes der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong>, der Vorsitzenden<br />

des Elternbeirates, der Geschäftsführung, dem<br />

Führungskreis und dem Vorsitzenden des Betriebsrates<br />

fand im Anschluss noch ein intensives Fachgespräch statt.<br />

Thema war auch hier insbesondere die praktische Umsetzung<br />

der Inklusion. Ulla Schmidt stellte dabei klar, dass die<br />

in den Kindertagesstätten oftmals bereits gelebte Inklusion<br />

auch in den Arbeits- und Wohnbereichen umgesetzt werden<br />

müsse. Dies gehe aber nicht, ohne die entsprechenden<br />

Bedingungen zu schaffen und notwendige Ressourcen<br />

bereitzustellen. Dies sei die Aufgabe der Politik, und als<br />

Mitglied des Bundestages werde sie natürlich die Positionen<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> besonders mitvertreten. Verlässliche<br />

Partner bei der Umsetzung von neuen und innovativen Formen<br />

im Bereich Wohnen und Arbeit werden benötigt. Eine<br />

bessere Verzahnung von Leistungen, die Betroffenen<br />

grundsätzlich zur Verfügung stünden, oftmals aber nur<br />

schwer abgerufen werden könnten, da die Kreise oder<br />

Kommunen bestehende Gesetze unterschiedlich handhaben<br />

würden, zeige sich als weiteres zukünftiges Handlungsfeld.<br />

Hier verspreche sich die Bundesvereinigung viel<br />

von der geplanten Einführung eines Bundesteilhabegeldes.<br />

Eine bessere Bezahlung von Pflege- und Betreuungspersonal<br />

wünschten sich die Teilnehmer der Diskussion ebenso,<br />

wie Möglichkeiten der höheren Entlohnung der Mitarbeiter<br />

in den Werkstätten. Ein großes Handlungspaket, das dem<br />

Besuch nach Berlin und Düsseldorf mitgegeben wurde.<br />

Aber, nach diesem Besuch sind wir uns sicher, dass unsere<br />

Bundesvorsitzende sich mit viel Tatkraft und Herz für die<br />

Menschen mit geistiger Behinderung einsetzen wird.<br />

Verena Birnbacher<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Werkstätten 23<br />

Von der Idee zum Projekt –<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> steigt in Automobilbranche ein!<br />

Vor gut einem Jahr bekam die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> das Angebot, eine ausgemusterte<br />

Autowaschanlage kostenfrei zu übernehmen.<br />

Die Offerte war generös, doch die Frage stellte sich<br />

unweigerlich: Wohin damit? Platz hatten wir eh nicht<br />

und die notwendige Infrastruktur zur Wiederaufnahme<br />

des Betriebes, wie zum Beispiel ein Ölabscheider, war erst<br />

recht nicht vorhanden. Also leider doch ein „Danke, sehr<br />

nett, aber …“, oder?<br />

Irgendwo hatte die Waschanlage ja einmal gestanden und<br />

Autos frischen Glanz verliehen. Dort sollte vielleicht ja<br />

noch alles Notwendige vorhanden sein. Denn der Bedarf<br />

an Möglichkeiten, unseren Fuhrpark regelmäßig zu<br />

waschen und zu pflegen, war eindeutig gegeben. Folgerichtig<br />

nahmen wir Kontakt mit dem großzügigen Spender<br />

auf. Und siehe da: Die Waschanlage befand sich auf dem<br />

Gelände einer ehemaligen Tankstelle in Rees-Millingen,<br />

nur einen Steinwurf von unserer Werkstatt in Groin entfernt.<br />

Neben einer Waschhalle existierte ein Werkstattraum<br />

mit Hebebühne und der Möglichkeit, Reifen zu<br />

montieren und auszuwuchten. Ein idealer Standort also,<br />

um die <strong>Lebenshilfe</strong>-Flotte zu umsorgen. Das war die<br />

Geburtsstunde der Idee, hier eine Fahrzeugpflege-Gruppe<br />

einzurichten, eine Handvoll Mitarbeiter, qualifiziert angeleitet<br />

durch unseren Fuhrparkkoodinator Manuel<br />

Tiggelbeck. Die Vorteile einer solchen Gruppe lagen auf<br />

der Hand. Die deutliche Verbesserung der Optik und die<br />

Möglichkeit einer regelmäßigen Überprüfung des technischen<br />

Zustandes unserer Fahrzeuge versprechen Werterhalt<br />

und Kostenersparnis. Nicht zuletzt bietet eine solche<br />

Gruppe die Möglichkeit, Mitarbeiter an ein gänzlich neues<br />

Arbeitsfeld heranzuführen, sie zu qualifizieren und zu fördern,<br />

mit besten Chancen für den Einstieg in den ersten<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Nun galt es, Überzeugungsarbeit zu leisten. Geschäftsführung<br />

und Aufsichtrat waren schnell für die Idee<br />

ge wonnen, aber beim Besitzer gab es anfangs durchaus<br />

Vorbehalte gegen eine Vermietung. Schließlich hatte er<br />

mit dem Metier weitestgehend abgeschlossen und sich<br />

seinen wohlverdienten Ruhestand fernab von Schraubenschlüsselgeklapper,<br />

rotierenden Waschbürsten und<br />

Schmierstoffen aller Art vorgestellt. Doch steter Tropfen<br />

höhlt bekanntlich jeden Stein. Nachdem die letzten Zweifel<br />

ausgeräumt waren, wurde der Mietvertrag unterschrieben<br />

und es konnte mit vereinten Kräften losgehen.<br />

Die Ärmel hochgerollt rauschte unsere Dienstleistungsgruppe<br />

an und „entkernte“ erst einmal fachmännisch die<br />

Räumlichkeiten. Der kosmetische Teil der Arbeiten ging<br />

rasch voran, die Räume nahmen ansehnliche Gestalt an.<br />

Doch für denjenigen, der im Bestand renoviert, hält das<br />

jeweilige Objekt noch stets eine Überraschung bereit: das<br />

Fundament für die neue Hebebühne reichte nämlich nicht<br />

aus. Hier war nun schweres Gerät gefragt. Dank der<br />

selbstlosen Unterstützung von Richard Möllenbeck klaffte<br />

bald darauf ein riesiges Loch im Boden, in dem einige<br />

Zentner Beton „verklappt“ wurden und so das Fundament<br />

für die neue Hebebühne bilden.<br />

Richards Initiative verdankt die Gruppe auch die neue<br />

„Keramikabteilung“. Mit freundlicher Unterstützung durch<br />

die RWE, die soziale Projekte, die ihre Angestellten in<br />

Eigenregie durchführen, finanziell sponsert, entstand ein<br />

neues WC, das höchsten Ansprüchen hinsichtlich Optik<br />

und Funktionalität genügt. Hierfür an dieser Stelle unser<br />

herzlichstes Dankeschön!<br />

Die ersten Betriebswochen liegen nun hinter der Gruppe,<br />

die mit großem Elan und Begeisterung bei der Sache ist.<br />

Optisch wirkt die <strong>Lebenshilfe</strong>-Flotte nun merklich aufgefrischt,<br />

die regelmäßigen technischen Überprüfungen der<br />

Fahrzeuge geben dem Fahrer immer ein gutes und sicheres<br />

Gefühl. Und wohin geht zukünftig die Reise? Nun,<br />

wenn die Betriebsabläufe etabliert sind, kann sich die<br />

Gruppe durchaus vorstellen, ihren Service auch für externe<br />

Kunden anzubieten. Vielleicht sehen wir ja demnächst<br />

auch einmal Ihr Fahrzeug in Millingen?<br />

Manuel Tiggelbeck<br />

Wolfgang Wahl<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


24<br />

Werkstätten<br />

Neues sozialversicherungspflichtiges<br />

Arbeitsverhältnis<br />

Stefanie Thierfelder ist jetzt schon fast zwei<br />

Jahre beim EDEKA-Markt Pascal Lurfink in<br />

Xanten-Lüttingen beschäftigt.<br />

S<br />

ie hatte als Mitarbeiterin im Küchenbereich in der<br />

Werkstatt in Alpen-Veen gearbeitet und den Wunsch<br />

geäußert, sich an dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt<br />

ausprobieren zu wollen. Bereits im Juli 2011 hat sie mit<br />

einem Praktikum in der Gemüseabteilung des EDEKA-<br />

Marktes begonnen, wechselte dann nach vier Wochen zu<br />

den Molkereiprodukten.<br />

Die Arbeiten, wie Regale auffüllen, Mindesthaltbarkeitsdaten<br />

kontrollieren, Ausrichten und Vorziehen der Ware, Etikettieren<br />

sowie Reinigungs arbeiten fielen Stefanie Thierfelder<br />

leicht und machten ihr Freude. Da der Inhaber des<br />

EDEKA-Marktes Pascal Lurfink mit der Arbeitsleistung sehr<br />

zufrieden war, wurde das Praktikum nach sechs Wochen<br />

in einen Betriebsintegrierten Arbeitsplatz umgewandelt. In<br />

den folgenden Monaten zeigte Stefanie eine konstante<br />

und zuverlässige Arbeitsweise. Sie äußerte offen, dass ihr<br />

die Arbeit sehr viel Spaß bereite, sodass Pascal Lurfink die<br />

Schaffung eines Sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisses<br />

anregte. Gemeinsam mit dem Integrationsfachdienst<br />

Wesel wurden die Grundlagen geschaffen und zum<br />

1. Dezember 2012 wurde Stefanie fest in die Mannschaft<br />

des EDEKA-Teams über nommen. Wir wünschen ihr für<br />

ihren weiteren beruflichen Lebensweg viel Glück und<br />

Erfolg!<br />

Hans Wewering<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Werkstätten 25<br />

Berufsbildung und berufliche Bildung<br />

Die Berufsbildungsbereiche (BBB) der Werkstätten sind in Bewegung, so auch in der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />

Nachdem die Vorgabe der Bundesagentur für<br />

Arbeit mit „Hega 06/10-02“ ein neues Fachkonzept<br />

zur Umsetzung in den Werkstätten<br />

he rausgegeben hat, wurde das damals aktuelle<br />

Konzept des BBB der <strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten<br />

dem Fachkonzept angepasst und von der<br />

Re gionaldirektion in Düsseldorf bestätigt.<br />

Seit Mai 2011 wird nun in den BBB unserer Werkstätten<br />

nach diesem neuen Fachkonzept gearbeitet.<br />

Ein gutes Fachkonzept lebt und ist nicht starr, so auch<br />

unseres. Damit es auch aktuell bleibt, sind durch die praktischen<br />

Erfahrungen, Anregungen und Vorgaben von<br />

Außen und neue Innovationen ständige Anpassungen und<br />

Änderungen von Nöten. Eine plötzliche und zu der Zeit<br />

un erwartete Aufgabe für diesen sensiblen Bereich der<br />

Werkstätten war im letzten Jahr eine erneute Vorgabe der<br />

Bundesagentur für Arbeit. Die Zertifizierung nach der<br />

AZAV (Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung)<br />

wurde Pflicht. Die <strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten hatten<br />

den Vorteil, schon nach DIN EN ISO 9001:2008 für den<br />

BBB zertifiziert zu sein - eine Voraussetzung für die Anerkennung<br />

nach der AZAV. Schnell konnten wir auf die neue<br />

Anforderung reagieren und erreichten nach wenigen<br />

Wochen die AZAV als eine der ersten Werkstätten im<br />

Rheinland.<br />

Was ist neu?<br />

Die Teilnehmer des BBB werden von einem für sie benannten<br />

Bildungsbegleiter über die gesamte Berufsbildungszeit<br />

betreut. Im Eingangsverfahren, die ersten drei Monate,<br />

steht die Orientierung innerhalb der großen, ungewohnten<br />

sozialen Gemeinschaft mit der Ausrichtung „Arbeitswelt“<br />

an. Durch spezielle Beobachtungen und Testungen<br />

werden Interessen und Kompetenzen der Teilnehmer individuell<br />

festgestellt. Bestätigt sich die Werkstatt als im<br />

Moment richtiger Lernort für den Einzelnen, wird ein ganz<br />

individueller Eingliederungsplan aufgestellt und mit dem<br />

betroffenen Teilnehmer besprochen. Dieser Plan benennt<br />

die berufliche Qualifikation und die Ziele, die im ersten<br />

Jahr der Berufsbildung verfolgt werden.<br />

Im ersten Jahr erfährt der Teilnehmer eine Förderung in<br />

seiner gesamten Persönlichkeit. Übungen zu den verschiedenen<br />

Arbeitsfeldern, aber auch Kulturtechniken, Kochen,<br />

Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und viele andere<br />

Angebote der Werkstatt versprechen eine Weiterentwicklung<br />

jedes einzelnen Teilnehmers. Das Besondere: Jeder<br />

erhält die Zeit, die er für seine Weiterentwicklung benötigt.<br />

Im Laufe des ersten Jahres entwickelt sich, unterstützt<br />

durch Praktika innerhalb und eventuell außerhalb der<br />

Werkstatt, für jeden eine berufliche Orientierung. Ist die<br />

Entscheidung für ein Berufsfeld gefallen, erfährt der Teilnehmer<br />

vorrangig in dieser Richtung seine weitere Förderung.<br />

Die Auswertung des aktuellen Bildungsplanes findet<br />

spätestens zum Ende des ersten Jahres statt. Für den<br />

anstehenden Lernortwechsel ist ein neuer Bildungsplan<br />

notwendig. Dieser bezieht sich hauptsächlich auf den auserwählten<br />

Arbeitsbereich. Die anstehenden Förderungen<br />

werden gemeinsam mit dem Teilnehmer, dem Personal<br />

des Bereiches und dem Bildungsbegleiter abgesprochen,<br />

formuliert und durchgeführt. Zur Unterstützung der Zielerreichung<br />

stehen viele unterschiedliche begleitende Maßnahmen<br />

zur Verfügung. Eine Steigerung der individuellen<br />

beruflichen Qualifikation jedes Teilnehmers wird angestrebt.<br />

Am Ende der Berufsbildung (nach 27 Monaten) wird der<br />

laufende Eingliederungsplan abgeschlossen und der Teilnehmer<br />

wechselt in seine angestrebte Produktionsgruppe.<br />

Dort erfährt jeder die Fortführung der persönlichen Eingliederungsplanung.<br />

Der Wechsel bedeutet nicht, dass die<br />

berufliche Bildung abgeschlossen ist. Im Gegenteil, auch<br />

hier gilt: Jeder erhält für seine weitere Entwicklung die<br />

Zeit, die er benötigt.<br />

Im Zuge seiner Projektarbeit hat Nico Szymanski das<br />

Thema „Berufliche Bildung“ aufgegriffen und mit seiner<br />

Projektgruppe aus dem BBB in Rees bildlich dargestellt.<br />

Zu sehen sind alle Berufsfelder, die heute in den <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Werkstätten vorgehalten werden.<br />

Thomas Kotulla<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


26<br />

Werkstätten<br />

Ein starker Partner am <strong>Niederrhein</strong><br />

Gemeinsam für berufliche Bildung und Produktionsvielfalt<br />

Gemeinsam kümmern sich<br />

die Geschäftsführer der<br />

sechs Werkstätten für<br />

Menschen mit Behinderung<br />

um eine noch bessere Qualifizierung<br />

ihrer Mitarbeiter:<br />

(v. l.) Barbara Stephan<br />

(Haus Freudenberg GmbH),<br />

Dr. Jo Becker (Spix e.V.),<br />

Roselyne Rogg (Duisburger<br />

Werkstatt für Menschen mit<br />

Behinderung gGmbH),<br />

Anton Heemann (CWWN<br />

gGmbH), Verena Birnbacher<br />

(<strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten<br />

<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

GmbH), Bernhard Wippermann<br />

(CWWN gGmbH)<br />

und Meinhard Reichelt<br />

(Albert-Schweitzer-Einrichtungen<br />

für Behinderte<br />

gGmbH)<br />

Zu einem regelmäßigen Austausch trafen sich<br />

die Geschäftsführer sechs verschiedener<br />

Werkstätten für Menschen mit Behinderung am<br />

<strong>Niederrhein</strong> schon seit Jahren.<br />

Bei einem dieser Treffen entstand die Idee, diesem Austausch<br />

einen verbindlichen Rahmen zu geben. Das<br />

Netzwerk „Berufliche Inklusion <strong>Niederrhein</strong>“ (BIN) war<br />

geboren. Mitglieder dieses Netzwerkes sind die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Werkstätten <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> GmbH, Haus Freudenberg<br />

GmbH aus Kleve, die Caritas Wohn- und Werkstätten<br />

<strong>Niederrhein</strong> in Moers, der Weseler Verein Spix, die<br />

Albert-Schweitzer- Einrichtungen für Behinderte in Dinslaken<br />

sowie die Duisburger Werkstatt für behinderte Menschen.<br />

Gemeinsam kann man sich besser aufstellen und Menschen<br />

mit Behinderung ein Angebot machen, das heute so noch<br />

nicht möglich ist. Unter anderem denkt man an ein<br />

gemeinsam entwickeltes Angebot zur beruflichen Qualifizierung.<br />

Bislang hat jede Einrichtung eigenständig ihre<br />

Ziele vorangebracht. Als Netzwerk entwickeln sich neue<br />

Perspektiven.<br />

So hat der Arbeitskreis Berufliche Qualifizierung innerhalb<br />

der BIN beschlossen, dass jede Werkstatt bis Ende <strong>2013</strong><br />

einen Rahmenbildungsplan erstellt, um die Möglichkeiten<br />

der Werkstätten weiter auszubauen und den Vorgaben<br />

der Agentur für Arbeit zu entsprechen. Insgesamt werden<br />

zum Jahresende sieben Rahmenpläne in den verschiedenen<br />

Fachbereichen zur Verfügung stehen. Dabei kümmert<br />

sich jede Einrichtung um einen Fortbildungsplan. Zu den<br />

Ausbildungsbereichen gehören die Zweiradmechaniker,<br />

der Holzbereich, die Metaller, die Garten- und Landschaftsbauer,<br />

die Gastronomie, Druck- und Mediengestalter<br />

sowie die Fachlageristen.<br />

Ziel der Gemeinschaft ist es, für Menschen mit einer<br />

Behinderung im Raum Duisburg und den Kreisen Wesel<br />

und Kleve den für sie optimalen Arbeitsplatz innerhalb<br />

oder außerhalb einer Werkstatt zu finden. „Der Mensch<br />

mit Behinderung steht für uns immer im Mittelpunkt“,<br />

erklärt Verena Birn bacher, Geschäftsführerin der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />

Des Weiteren hat sich die BIN zur Aufgabe gemacht, dem<br />

Kunden ein noch breiteres Spektrum der Produktionsvielfalt<br />

zu bieten. Wenn eine Werkstatt einen Auftrag alleine<br />

nicht schafft, werden Teile an eine BIN-Werkstatt abgegeben.<br />

Trotzdem hat der Kunde nur einen Ansprechpartner<br />

und erzielt ein optimales Ergebnis.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Nachrufe<br />

27<br />

Johannes Brucks<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> trauert um<br />

Johannes Brucks, der am 17. April <strong>2013</strong> nach schwerer<br />

Krankheit im Alter von 54 Jahren verstarb.<br />

Johannes arbeitete seit 1989 in unserer Werkstatt in<br />

Rees-Groin. Er durchlief in den 24 Jahren verschiedene<br />

Abteilungen und war dadurch vielen Kollegen<br />

bekannt. Johannes zeichnete sich durch sein freundliches<br />

Wesen und seine Hilfsbereitschaft aus. Er war<br />

fast immer gut gelaunt und konnte sich auch an<br />

Kleinigkeiten erfreuen. Er wohnte im Wohnverbund<br />

Lilienweg in Rees-Mehr.<br />

Wir verlieren mit ihm einen lieben Kollegen, an den<br />

wir uns immer gerne erinnern werden.<br />

Elfriede Verweyen<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> trauert um<br />

Elfriede Verweyen, die am 1. Februar <strong>2013</strong> völlig<br />

unerwartet, während eines Krankenhausaufenthaltes,<br />

im Alter von 62 Jahren verstarb.<br />

„Elli“ Verweyen wurde am 06.09.1950 in Emmerich<br />

am Rhein geboren. Seit 1970 arbeitete sie in der<br />

Schlosserei der Werkstatt Rees, später wechselte sie<br />

in die Arbeitsgruppe mit intensiver Förderung.<br />

Gerne war sie in Gesellschaft, liebte es aber auch,<br />

sich mit ihren Puppen zu beschäftigen. Sie schätzte<br />

eine gute Tasse Kaffee mit einem Stück Kuchen. Ab<br />

2001 lebte sie im Wohnheim Rees, wo sie sich sehr<br />

wohl fühlte.<br />

Mit tiefer Trauer und guten Erinnerungen haben wir<br />

Abschied von unserer langjährigen liebgewonnenen<br />

Kollegin und Mitbewohnerin genommen.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


28<br />

Wohnen<br />

15 Jahre Wohnheim<br />

Wesel-Obrighoven<br />

Das war der Anlass, aus dem Bewohner und<br />

Mitarbeiter im Mai zu einem abwechslungsreichen<br />

Nachmittag in das Restaurant „Pannebecker“<br />

nach Marlberg eingeladen hatten.<br />

Über 50 Gäste waren der Einladung gefolgt. In den<br />

Festreden durch den Heimbeirat, die Einrichtungsleitung,<br />

den Vorstand und die Geschäftsführung der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> wurde unter anderem die<br />

Wertschätzung gegenüber den Bewohnern des Wohnheims<br />

zum Ausdruck gebracht. Sie schaffen es schließlich,<br />

jeden Tag in einer großen Gruppe wie in einer Familie<br />

zusammenzuleben.<br />

Nach dem offiziellen Teil überreichte Geschäftsführerin<br />

Verena Birnbacher die Jubiläumsurkunde.<br />

Eltern, Verwandte und Freunde verbrachten anschließend<br />

gemeinsam mit den Bewohnern einige gemütliche<br />

Stunden bei Gegrilltem, Musik und interessanten<br />

Ge sprächen. Zwischenzeitlich wurde getanzt oder draußen<br />

in geselliger Runde weiter erzählt.<br />

Ein besonderer Höhepunkt stellte der Auftritt der Gruppe<br />

„Mc Bricht Greenland Pipes & Drums“ aus Schermbeck<br />

dar. Sie spielte auf ihren Dudelsäcken bekannte Melodien<br />

und alle Gäste klatschten begeistert Beifall.<br />

Zum Abschluss wurde gemeinsam gesungen und alle<br />

Bewohner bekamen ein kleines Geschenk – ein gerahmtes<br />

Selbstportrait – überreicht.<br />

So ging ein gelungenes Fest zu Ende, an dem alle,<br />

be sonders aber die Jubilare des Wohnheimes Wesel-<br />

Obrighoven, ihre Freude hatten.<br />

Hildegard Will<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Wohnen 29<br />

Das Lampenfieber steigt<br />

Vor zwei Jahren fing mit dem „Dschungelmärchen“<br />

alles an. Das war damals das Erstlingswerk<br />

der Theatergruppe Xanten, an dem<br />

Grundschüler aus Lüttingen, Bewohner und<br />

Betreuer der Wohngruppe und des Wohnheims<br />

Xanten und auch Klienten aus dem Betreuten<br />

Wohnen beteiligt waren.<br />

Schon kurz nach der Aufführung kam damals der<br />

Wunsch auf, weiterzumachen und ein neues Stück zu<br />

kreieren. Seit Januar 2012 ist das neue Stück in Arbeit:<br />

„Peter Pan“ wird an einem Wochenende in der Hagelkreuzschule<br />

in Lüttingen aufgeführt.<br />

Wie damals haben alle Akteure wieder viel Freude bei den<br />

Proben und hoffen auf großen Zuspruch des Publikums.<br />

Von Berührungsängsten keine Spur, die Kinder gehen<br />

ganz selbstverständlich mit den unterschiedlichen Behinderungen<br />

der Bewohner um.<br />

Zunächst lernte man sich in ganz ungezwungener<br />

At mosphäre kennen. Es wurde zusammen gespielt und<br />

eine Quizrunde zum Thema „Peter Pan“ veranstaltet.<br />

Jeden Donnerstag wird geprobt. Dabei fällt es manchen<br />

Akteuren nicht immer leicht, ihre Texte zu lernen.<br />

Die Kinder der Grundschule spielen überwiegend die verlorenen<br />

Jungs aus dem Nimmerland. Schon nach kurzer<br />

Zeit klappte das Zusammenspiel von Kindern und<br />

Be wohnern gut, an den Feinheiten wird noch gefeilt. Die<br />

Hauptsache aber ist, dass alle Beteiligten sichtlich Spaß auf<br />

der Bühne haben und hier Inklusion vorgelebt wird.<br />

Zum Inhalt des Stücks, was ja vielen bekannt sein dürfte,<br />

sei nur soviel verraten: Es gibt spannende Abenteuer rund<br />

um „Peter Pan“ zu sehen. Mit von der Partie sind Piraten,<br />

Indianer, Wendy und Tinkerbell, die Familie Darling und<br />

viele mehr. Die Kostüme wurden selbst genäht, dabei<br />

steht Johanita Kempken hilfreich zur Seite. Auch am<br />

Bühnenbild wurde und wird selbst Hand angelegt. Die<br />

Schreinerei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> in Rees<br />

baute fachmännisch den Schiffsrumpf und ein Fenster aus<br />

Holz.<br />

Viele helfende Kräfte sind im Einsatz, die es uns erst<br />

möglich machten, „Peter Pan“ aufzuführen. An dieser<br />

Stelle sagen wir schon einmal herzlichen Dank für Eure<br />

Mühe und Euren Einsatz.<br />

Stefan Smetten<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


30<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> aktiv<br />

<strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong><br />

unterwegs!<br />

<strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> unterwegs!<br />

Ob im Urlaub oder bei einem Besuch prominenter Gäste, warum<br />

nicht mit einem <strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> im Gepäck?<br />

Nehmen Sie doch einfach ein Exemplar mit und verewigen Sie<br />

es mit einem Beweisfoto.<br />

Senden Sie dieses bitte mit einem kurzen Text an die<br />

Redaktion:<br />

<strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong><br />

Verena Komescher<br />

<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />

46459 Rees<br />

oder per E-Mail an komescher@lebenshilfe-rees.de<br />

Landestypische Tänzerinnen - Der <strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> in<br />

der Provinz Siem Reap in Kambodscha<br />

30 faszinierende Tempelanlagen rund um Angkor Wat,<br />

hunderte Meter lange Arkaden von Turm zu Turm erzählen<br />

Geschichten von Kriegszügen mit Elefanten, Mythen<br />

von Dämonen und Götzen oder zeigen einfache Marktszenen<br />

- alles in Stein gemeißelt und der <strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> mittendrin.<br />

Er wurde durch viele Hände gereicht und war stets<br />

ein treuer Begleiter auf der Rundreise durch Kambodscha<br />

und Thailand.<br />

Der <strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> auf den Spuren deutscher<br />

Geschichte<br />

Vom Brandenburger Tor aus startet er einen Spaziergang<br />

und folgt dem Verlauf der Berliner Mauer. Fast 24 Jahre<br />

nach deren Fall erinnern nur noch Bruchstücke an die<br />

damalige Teilung der Stadt.<br />

Sportlich – Der <strong>Groiner</strong> <strong>Blick</strong> in der SCHAUINSLAND-<br />

REISEN-ARENA Duisburg<br />

40 Leute der <strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

und des BS SV Rees waren zum Bundesligaspiel MSV Duisburg<br />

gegen Eintracht Braunschweig (1:0) eingeladen. Sie<br />

begrüßten Mirco Boland, Spieler von Eintracht Braunschweig<br />

und ein Reeser Junge, der bereits bei einer Fußballschule<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> mit von der<br />

Partie war.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


<strong>Lebenshilfe</strong> aktiv 31<br />

Theater „Augenblick“<br />

Wir sind die Theatergruppe „Augenblick“ - wir,<br />

das sind acht Mitarbeiter aus der <strong>Groiner</strong><br />

Werkstatt und ich, Silja Böhling-Buhl. Entstanden<br />

ist die Gruppe vor etwa fünf Jahren als<br />

Arbeitsbegleitende Maßnahme (ABM) in der<br />

Werkstatt.<br />

Schnell wurde aus dieser ABM eine feste und theaterbegeisterte<br />

Gruppe. Wir treffen uns wöchentlich<br />

während der Arbeitszeit in den Räumlichkeiten des Katholischen<br />

Jugendheimes in Haldern zum Proben. Theater<br />

spielen heißt für uns, loslassen von alltäglichen Schwierigkeiten<br />

und Barrieren. Die Gruppe ist geprägt von den<br />

unterschiedlichsten Eigenschaften der einzelnen Teilnehmer.<br />

Jeder bringt seine Schwäche, wie Sprachschwierig<br />

keiten, körperliche Einschränkungen, physische<br />

wie auch psychische Belastung mit ein. Aber jeder bringt<br />

natürlich auch seine Stärken, wie Ideenreichtum, Kreativität,<br />

Motivation, Talent und soziale Stärke mit. Und somit<br />

werden eigentliche „Schwächen“ nicht nur durch die<br />

Stärken kompensiert, sondern im Spiel genutzt und umgewandelt.<br />

Diese Gruppe beweist, dass wirklich jeder, der<br />

Interesse daran hat, Theater spielen kann. Es gibt für jeden<br />

eine passende Rolle, und man kann alle Rollen passend<br />

machen. Theater spielen heißt für uns, nicht einfach nur<br />

Texte und Rollen auswendig zu lernen. Wir haben in den<br />

letzten Jahren viel und hart trainiert, uns viel mit Improvisation<br />

beschäftigt, um anhand dieser Spielform verschiedene<br />

Taktiken zu erlernen. Wir haben gelernt, wie eine<br />

Rolle aufgebaut wird, wie man im Spiel zu einer Personage<br />

findet, gegenseitig zuhört und auf seine Mitspieler<br />

reagiert. Es gab auch theoretische Lerneinheiten zum<br />

Thema Rollenaufbau, Szenenaufbau, Atemtechnik, Pantomime<br />

und vieles mehr. Aber natürlich wollen auch wir<br />

nicht nur für uns spielen, sondern unser Können und unsere<br />

Spiellust präsentieren. Somit haben wir auch an verschiedenen<br />

Stücken gearbeitet und diese zum Auftritt<br />

gebracht.<br />

Seit letztem Jahr proben wir an dem Stück „Der kleine<br />

Tag“ von Rolf Zuckowski. Die Proben wurden häufig durch<br />

längere Krankheit oder Praktika einiger Darsteller unterbrochen.<br />

In der Endphase wurde, um mehr Zeit zu haben,<br />

an einigen Samstagen geprobt. Ein intensives Probewochenende<br />

in der Jugendherberge „Auf dem Wolfsberg“<br />

in Nütterden hat uns spieltechnisch, aber auch<br />

gruppendynamisch sehr weit gebracht. Und noch heute<br />

schwärmt die Gruppe von diesem lustigen Wochenende.<br />

Dann war es endlich so weit, das Stück bühnenreif und wir<br />

wollten damit auf Tournee gehen. Unsere erfolgreiche<br />

Premiere feierten wir im Oktober 2012 in Haldern. Es war<br />

für alle Spieler ein tolles und stolzes Gefühl, vor so vielen<br />

Menschen zu spielen. Nachdem der erste Ruhm verdaut<br />

war, machten wir uns selbstkritisch Gedanken über unsere<br />

Schwachstellen. Die gesamte Aufführung wurde gemeinsam<br />

reflektiert und jedem ist etwas aufgefallen, was geändert<br />

werden sollte. So gab es Elemente, die wir in unserem<br />

Drehbuch ändern mussten, aber auch technische Dinge,<br />

die verbessert werden mussten. Also ging es erst einmal<br />

wieder an die Arbeit. Textstellen wurden geändert und<br />

umgeschrieben und einige Abläufe wurden umgestellt.<br />

Große Sorgen machte uns unser Bühnenequipment,<br />

welches sehr unprofessionell und improvisiert war. Dank<br />

Familie Möllenbeck war es möglich, unsere Musikanlage<br />

und Lichttechnik auf einen besseren und für uns abgestimmten<br />

Stand zu bringen. Hiermit möchten wir nochmals<br />

einen ganz lieben Dank aussprechen.<br />

Als nächstes spielten wir im Irmgardissaal im Haus Aspel<br />

für die Töchter vom Heiligen Kreuz. Hier spielte die<br />

Gruppe vor einem wirklich dankbaren Publikum. Viele der<br />

bereits älteren Ordensschwestern haben selbst einige<br />

Jahre in verschiedenen Einrichtungen für Menschen mit<br />

Behinderungen gearbeitet. Somit war das Publikum sehr<br />

gerührt von der Darbietung. Diese Stimmung erfüllte uns<br />

Spieler mit großem Stolz.<br />

Und weiter ging die Reise. Unser nächster Spielort war<br />

Düsseldorf. Hier spielten wir im St. Josefs Haus. Eine große<br />

Fortsetzung auf Seite 32<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


32<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> aktiv<br />

Wohneinrichtung für Menschen mit einem Handicap.<br />

Zum krönenden Abschluss kam es dann schließlich im<br />

April. Für uns erst kaum vorstellbar, aber wir spielten<br />

wahrhaftig im Reeser Bürgerhaus. Klein im Saal des<br />

Halderner Jugendheimes beginnend und endend auf einer<br />

großen Bühne in Rees. Es ist schwer, diese Emotionen und<br />

Wirkung für uns Spieler in Worten zu fassen - von einer<br />

erhabenen Bühne herab auf ein applaudierendes und<br />

stehendes Publikum zu schauen, von so vielen Menschen<br />

gedrückt und gelobt zu werden, ein „Danke“ zu hören,<br />

für schöne und tolle Augenblicke. Einige der Spieler waren<br />

nach dem Auftritt den Tränen nahe. Für alle war es eine<br />

ganz große Sache.<br />

Wir haben im letzten Jahr sehr viel dazu gelernt, nicht nur<br />

an Spiel- und Bühnentechnischen Dingen, sondern viel<br />

mehr in Bezug auf Persönlichkeitsstärkung. Träume<br />

an zufassen und sich zu trauen, sie auch ein Stück weit zu<br />

leben. Und das soll auch das Motto für unser neues Stück<br />

werden. Wir möchten nun selbst ein Stück schreiben. Ein<br />

Stück, in dem es um Wege und Träume des Lebens geht<br />

und um die daraus resultierenden Konflikte. Wir stecken<br />

bereits voller Ideen und freuen uns schon auf die neue<br />

Arbeit und Herausforderung, wobei uns die Aussage des<br />

„Kleinen Tages“ wahrscheinlich stets begleiten wird.<br />

Silja Böhling-Buhl<br />

Die <strong>Groiner</strong><br />

Puppenkiste<br />

Ich möchte hier kurz die „<strong>Groiner</strong> Puppenkiste“<br />

vorstellen. Seit Herbst 2012 wird in der Reeser<br />

Werkstatt eine neue Arbeitsbegleitende Maßnahme<br />

(ABM) angeboten.<br />

Wie der Name schon sagt, ist das Thema dieser ABM<br />

das Puppenspiel. Gemeinsam suchen wir uns ein<br />

Stück aus, bauen dazu die entsprechenden Hand-, Staboder<br />

auch Marionettenpuppen und die passende Bühne.<br />

Dann geht es endlich los und einmal wöchentlich finden<br />

im <strong>Lebenshilfe</strong> Center die Proben statt.<br />

In der Weihnachtszeit studierten wir das Stück „Der<br />

Zauber hund“ ein, eine kurze, rührende Geschichte.<br />

Anfang dieses Jahres widmeten wir uns dem Stück „Die<br />

Glücksfee“, geschrieben von Cornelia Funke. Ein Bilderbuch<br />

zum Thema „Glücklich sein für Miesepeter“. Dieses<br />

Stück haben wir bereits mehrmals aufgeführt. So spielten<br />

wir in der Kita „Hand in Hand“ in Rees, im Wohnheim<br />

Groin und im Altenheim in Haldern. Rasch sprach sich<br />

herum, dass wir Spaß am Spielen haben und wurden von<br />

unterschiedlichen Einrichtungen um einen Auftritt<br />

ge beten. Auch bei einer offiziellen Veranstaltung, wie<br />

einem Diskussionsabend zum Thema Inklusion, durften wir<br />

als Einleitungsprogramm auftreten. Unser Ziel ist es, drei<br />

bis vier verschiedene Stücke, die ca. eine Spieldauer von<br />

20 Minuten haben, im Programm zu haben, mit denen wir<br />

zu unterschiedlichen Anlässen, wie zum Beispiel Sommerfeste,<br />

Tage der offenen Türe, Einweihungen und vielen<br />

mehr auftreten können.<br />

Silja Böhling-Buhl<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Infos 33<br />

Termine<br />

Termine für den Zeitraum<br />

Juli bis Dezember <strong>2013</strong><br />

Juli<br />

Eröffnung des LH Centers in Wesel<br />

24.07.<strong>2013</strong>, 11 Uhr<br />

Pergamentstraße 9, Wesel<br />

Kontakt: Christa Niehuis, Tel: 02851 920-159<br />

Oktober<br />

Happy-Dance-Disco<br />

19.10.<strong>2013</strong>, 19 Uhr, <strong>Niederrhein</strong>halle Wesel<br />

Einlass ab 18 Jahren, Eintritt 5 €<br />

Kontakt: Simone Scholten, Tel: 0281 1646789<br />

August<br />

Ronald Pofalla besucht die Reeser Werkstatt<br />

30.08.<strong>2013</strong>, 15 bis 16:30 Uhr<br />

Sommerfest der Freizeittreffs in Dornick<br />

30.08.<strong>2013</strong>, 19 Uhr<br />

Regionalmarkt im Archäologischen Park Xanten<br />

31.08. und 1.09.<strong>2013</strong>, 10 bis 17 Uhr<br />

Kontakt: Karin Bacher, Tel: 0281 20644-14<br />

September<br />

Tag der offenen Türe im Sinnesgarten<br />

02.09. bis 05.09.<strong>2013</strong>, 9 bis 16 Uhr<br />

Kontakt: Josef Winkel, Tel: 02851 920-186<br />

25 Jahre Freizeittreff Wesel<br />

06.09.<strong>2013</strong><br />

Kontakt: Georg Hober, Tel: 0281 66696<br />

10-jähriges Jubiläum der Werkstatt Wesel<br />

13.09.<strong>2013</strong><br />

Kontakt: Karin Bacher, Tel: 0281 20644-14<br />

„Wesel liest“ mit Bürgermeisterin Westkamp<br />

16.09.<strong>2013</strong>, 09:30 Uhr,<br />

Kita „Kiek in den Busch“, Wesel<br />

Kontakt: Heike Sörensen-Schlüter, Tel: 0281 952519-0<br />

November<br />

Reeser Kunst Sonntag<br />

03.11.<strong>2013</strong>, 10 - 18 Uhr im LH Center,<br />

Fallstraße 25, Rees<br />

Kontakt: Birga Lohmann, Tel: 02851 9616910<br />

Jahreshauptversammlung<br />

27.11.<strong>2013</strong>, 19 Uhr<br />

Kartäuserweg 1, Wesel<br />

Kontakt: Patrick Jurgahn, Tel: 02851 920-169<br />

Engelchenmarkt in Alpen-Veen<br />

30.11.<strong>2013</strong><br />

Kontakt: Detlef Laufenburg, Tel: 02802 7566-202<br />

Dezember<br />

Nikolausball der Werkstatt Rees<br />

01.12.<strong>2013</strong><br />

Kontakt: Angela Junker, Tel: 02851 920-143<br />

Nikolausball der Werkstatt Wesel<br />

07.12.<strong>2013</strong><br />

Kontakt: Karin Bacher, Tel: 0281 20644-14<br />

Nikolausball der Werkstatt Alpen-Veen<br />

08.12.<strong>2013</strong><br />

Kontakt: Detlef Laufenburg, Tel: 02802 7566-202<br />

Theaterstück FANTA 10<br />

„Das Leben ist (k)ein Wunschkonzert!“<br />

27.09.<strong>2013</strong>, 19 Uhr, Bürgerhaus Rees<br />

Kontakt: Carola Polat-Tenhaft, Tel: 02822 51029<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


34<br />

Infos<br />

Buchtipps<br />

Jedes Kind ist einzigartig<br />

Individuell auf jedes Kind und seine<br />

Bedürfnisse einzugehen ist eine herausfordernde<br />

Aufgabe. Praxisnahe Beispiele<br />

zeigen, wie alle Kinder in die Gestaltung<br />

des gemeinsamen Tagesablaufs einbezogen<br />

werden. Tipps zum Beobachten und<br />

Dokumentieren, Erforschen des Außengeländes, gemeinsamen<br />

Spielen vervollständigen das Buch.<br />

Informationen zur Reihe:<br />

Was brauchen unter Dreijährige, um sich wohlzufühlen, sich gut<br />

zu entwickeln und aktiv die Welt zu erkunden? Die Reihe Kinder<br />

von 0 bis 3 bietet professionelles Handwerkszeug für Erzieher/-<br />

innen und Tageseltern, die Kinder unter 3 Jahren bilden, betreuen<br />

und erziehen.<br />

Kompakt zusammengefasst vermitteln die Bände mit der Kennzeichnung<br />

Basiswissen die erforderlichen Grundlagen für eine<br />

professionelle pädagogische Arbeit. Die Autorinnen und Autoren<br />

haben großen Wert auf die gute Übertragbarkeit in die pädagogische<br />

Praxis gelegt.<br />

Darüber hinaus bietet die Reihe Filme zu wichtigen Themen, die<br />

sich für die Fort- und Weiterbildung eignen, aber auch für die<br />

Arbeit im Team und mit den Eltern. Mit der breit angelegten<br />

Reihe „Kinder von 0 bis 3“ erhalten pädagogische Fachkräfte ein<br />

Komplettpaket, das sie für ihre wichtige Aufgabe bestmöglich<br />

rüstet.<br />

Verlag: Cornelsen Verlag Scriptor<br />

Autor: Tanja Könitz<br />

Preis: 16,95 Euro<br />

ISBN-10: 3589247673<br />

Alle sind verschieden<br />

Immer mehr Fachleute und Eltern treten<br />

dafür ein, dass behinderte und nicht<br />

behinderte Kinder gemeinsam unterrichtet<br />

werden. Dieser Titel zeigt, wie jede<br />

Schule zur inklusiven Schule werden<br />

kann. Aspekte inklusiven Unterrichts,<br />

aber auch Übergänge im Leben förderbedürftiger<br />

Kinder (z. B. vom Kindergarten in die Grundschule), werden allgemein<br />

verständlich präsentiert. Eigene Kapitel widmen sich der<br />

Situation von Kindern mit spezifischen Schwierigkeiten wie Höroder<br />

Sehschädigung im Unterricht der Regelschule. Damit ist<br />

»Alle sind verschieden« ein wichtiger Ratgeber auf dem Weg zur<br />

inklusiven Schule!<br />

Verlag: Beltz Praxis<br />

Autor: Jutta Schöler<br />

Preis: 29,95 Euro<br />

ISBN-10: 3407572204<br />

Simpel<br />

Simpel spielt gern mit Playmobil. Er spricht<br />

mit seinem Stoffhasen. Er sagt: „Hier sind<br />

alle total blöd!“, wenn hier alle total blöd<br />

sind, und er kann total schnell zählen: 7,<br />

9, 12, B, tausend, hundert. Simpel ist<br />

zweiundzwanzig Jahre alt, doch mental<br />

ist er auf der Stufe eines dreijährigen Kindes.<br />

Gut, dass sich sein siebzehnjähriger Bruder um ihn kümmert.<br />

Doch Simpel zu betreuen ist alles andere als simpel. Und als die<br />

beiden Brüder in eine WG ziehen, da wird es erst recht kompliziert!<br />

Ein lebenskluges, warmherziges und humorvolles Buch, das einfach<br />

glücklich macht.<br />

Verlag: FISCHER KJB<br />

Autor: Marie-Aude Murail<br />

Preis: 7,95 Euro<br />

ISBN-10: 3596806496<br />

Ziemlich beste Freunde<br />

Philippe Pozzo di Borgo ist Geschäftsführer<br />

der Firma Champagnes Pommery, als er mit<br />

dem Gleitschirm abstürzt und vom Hals ab<br />

querschnittsgelähmt bleibt. Er ist 42 Jahre<br />

alt und braucht einen Intensivpfleger. Der<br />

arbeitslose Ex-Sträfling Abdel erscheint<br />

zum Vorstellungsgespräch eigentlich<br />

nur, um eine Unterschrift fürs Sozialamt<br />

zu bekommen. Und kriegt den Job.<br />

Mit seiner mitleidslosen, lebensfrohen,<br />

ungehobelten und authentischen Art wird<br />

Abdel zu Philippes „Schutzteufel“. Zehn Jahre lang begleitet<br />

er ihn durch alle dramatischen und komischen Momente seines<br />

Lebens und gibt ihm die Lebensfreude zurück.<br />

Von Olivier Nakache und Eric Toledano verfilmt, ist dieses moderne<br />

Märchen zu einem der erfolgreichsten französischen Filme<br />

aller Zeiten geworden. Eine wahre Geschichte, die man sich nur<br />

unter höchstem Kitschverdacht hätte ausdenken können.<br />

Verlag: Hanser Berlin<br />

Autor: Philippe Pozzo di Borgo<br />

Preis: 14,90 Euro<br />

ISBN-10: 3446240446<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Personal 35<br />

Der zweite Bildungsweg!<br />

Eine Möglichkeit: die berufsbegleitende Ausbildung zum Heilerziehungspfleger<br />

„In deinem Alter wieder die Schulbank<br />

drücken?“ Diese Bemerkung musste ich mir vor<br />

drei Jahren oft anhören. Natürlich ist es eine<br />

große Herausforderung, Beruf, Familie und<br />

dazu noch eine berufsbegleitende Ausbildung<br />

unter einen Hut zu bekommen. Aber jeder<br />

Mensch kennt das Gefühl, unbedingt in seinem<br />

Leben etwas ganz Bestimmtes erreichen zu<br />

wollen. Ein Ziel, einen großen Wunsch oder<br />

auch einen Traum!<br />

Angst war manchmal mein heimlicher Verfolger in<br />

dieser Zeit. Was soll ich machen, wenn ich mich überfordert<br />

fühle? Wie reagiere ich, wenn ein Kind krank wird?<br />

Was tun, wenn der Tagesopa ausfällt? So viele Ängste<br />

können hinderlich sein, um Träume zu verwirklichen!<br />

Zum anderen dachte ich mir dann: Was ist eigentlich so<br />

schlimm daran, wenn ich mein Ziel nicht erreiche? Wichtig<br />

ist doch, dass ich es wenigstens versuche! Klar, einerseits<br />

ist man gescheitert, andererseits ist das Positive aus dieser<br />

Zeit die gesammelte Erfahrung, die einem keiner mehr<br />

nehmen kann. So habe ich mich dann doch getraut.<br />

Aber vielleicht sollte ich mich erst einmal vorstellen.<br />

Mein Name ist Melani Beckedahl und ich bin 41 Jahre alt.<br />

Ich bin glücklich verheiratet und habe zwei Töchter. Vor<br />

zwanzig Jahren begann ich als gelernte Tischlerin meine<br />

Arbeit bei der <strong>Lebenshilfe</strong> in der Werkstatt Alpen-Veen.<br />

Nach der Geburt meiner Kinder stieg ich als Teilzeitkraft<br />

ins Betreute Wohnen (BeWo) ein. Die Arbeit im BeWo<br />

macht mir sehr viel Spaß. Die Aufgaben in diesem Feld<br />

sind breit gestreut und eine pädagogische Herausforderung.<br />

Daher wuchs in mir der Wunsch, meiner Arbeit ein<br />

pädagogisches Fundament zu geben.<br />

Ich bewarb mich 2010 in Düsseldorf am Berufskolleg des<br />

Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Dort absolviere ich<br />

die berufsbegleitende Ausbildung zur staatlich anerkannten<br />

Heilerziehungspflegerin. Ich befinde mich derzeit<br />

bereits in der Vorbereitung auf das Abschlussexamen.<br />

Diese Zeit, die ich an der Fachschule verbringe, möchte ich<br />

nicht missen. Die Ausbildung beinhaltet interessante und<br />

wissenswerte Theorien und bietet praxisorientierte<br />

Be gleitung.<br />

Ich möchte allen Mut machen, die über eine berufsbegleitende<br />

Ausbildung oder ein Studium nachdenken. Ich<br />

kann den zweiten Bildungsweg nur empfehlen.<br />

Er er weitert den eigenen Horizont und bringt Selbstsicherheit.<br />

Durch die Unterstützung vom Partner, der Familie,<br />

den Großeltern, Arbeitskollegen und Freunden ist der Aufwand<br />

wirklich zu bewältigen!<br />

Melani Beckedahl<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


36<br />

Personal<br />

Neues Personal<br />

Dienstjubiläen<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V.<br />

Ambulante Hilfen<br />

Martina Bauhaus<br />

Bettina Schöke<br />

Stefanie Wepper<br />

Kindertagesstätten<br />

Nicole Berger<br />

Tanja Lärz<br />

Christina Levering<br />

Tanja Stolte<br />

Ines Post<br />

• FuD<br />

• FuD<br />

• FuD<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten<br />

<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> GmbH<br />

• IHPT „Hand in Hand“, Rees<br />

• IHPT „Kartäuserweg“, Wesel<br />

• IKita „Mittendrin“, Wesel<br />

• IKita „Mittendrin“, Wesel<br />

• IHPT „Waldblick“, Xanten<br />

10 Jahre<br />

01.01.<strong>2013</strong> • Vera Brands, Wohnheim Xanten<br />

01.01.<strong>2013</strong> • Guido Zimmer, WfbM Alpen-Veen, AgiF<br />

17.03.<strong>2013</strong> • Brigitte Becker, Wohnheim Rees<br />

01.04.<strong>2013</strong> • Monika Horn, WfbM Alpen-Veen,<br />

Begleitende Dienste<br />

01.04.<strong>2013</strong> • Derya Toprak, IHPT „Kartäuserweg“, Wesel<br />

01.04.<strong>2013</strong> • Wolfgang Wahl, WfbM Rees,<br />

Werkstattleitung<br />

07.04.<strong>2013</strong> • Eva Hillen, WfbM Rees, Reinigungskraft<br />

07.04.<strong>2013</strong> • Babara Martin, WfbM Alpen-Veen,<br />

Reinigungskraft<br />

07.04.<strong>2013</strong> • Michaela Meurs, WfbM Rees,<br />

Reinigungskraft<br />

07.04.<strong>2013</strong> • Brigitte Opgenhoff, WfbM Alpen-Veen,<br />

Reinigungskraft<br />

07.04.<strong>2013</strong> • Brigitte Schaffeld, WfbM Rees,<br />

Reinigungskraft<br />

07.04.<strong>2013</strong> • Birgit Zorn, WfbM Rees, Reinigungskraft<br />

15.04.<strong>2013</strong> • Kerstin Wittbrodt, Wohnheim Xanten<br />

26.05.<strong>2013</strong> • Helen Pfeil, IHPT „Waldblick“ Xanten<br />

Rees<br />

Simone van Clewe<br />

Michael Dalege<br />

Wesel-Obrighoven<br />

Lisa Schneck<br />

• AgiF<br />

• Lager<br />

• AgiF<br />

25 Jahre<br />

01.06.<strong>2013</strong> • Georg Hober, FZT Wesel<br />

30 Jahre<br />

14.03.<strong>2013</strong> • Gabriele Kock, WfbM Wesel,<br />

Sozialer Dienst/AgiF<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Wohnen<br />

<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> GmbH<br />

Rees<br />

Carolin Elbers<br />

Wesel<br />

Inga Weigand<br />

Jutta Wolter<br />

• Wohnheim Rees, FSJ<br />

• Wohnverbund Wesel<br />

• Wohnheim Dr.-Leo-Pünnel-Haus<br />

Xanten<br />

Andrea Moeselagen • Wohnheim Xanten<br />

Jaqueline Schüler • Wohnheim Xanten, BFD<br />

Reto Forrer • BeWo Xanten<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V. Ausgabe 1/<strong>2013</strong>


Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong><br />

<strong>Niederrhein</strong> e. V.<br />

<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 920-0<br />

Vorstand:<br />

Werner Esser, Vorsitzender<br />

Wolfgang Kleem,<br />

stv. Vorsitzender<br />

Dr. Dirk Fey,<br />

stv. Vorsitzender<br />

Professor Dr. Dietrich Berdel<br />

Dr. Gert George<br />

Dr. Bruno Ketteler<br />

Jan Pannenbecker<br />

Bernd Pastoors<br />

Ursula Rohde<br />

Geschäftsführerin:<br />

Verena Birnbacher<br />

Ambulante Hilfen<br />

Tel: 02851 920-159<br />

Leitung: Christa Niehuis<br />

Betreutes Wohnen Rees/<br />

Emmerich am Rhein<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Center<br />

Fallstr. 25<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 967619<br />

Leitung Emmerich am Rhein:<br />

Beate Brömmel<br />

Leitung Rees:<br />

Tobias Lohmann<br />

Betreutes Wohnen Wesel<br />

Am Schornacker 111a<br />

46485 Wesel<br />

Tel: 0281 206709-611<br />

Leitung: Dagmar Barluschke<br />

Betreutes Wohnen Xanten<br />

In de Pasch 10<br />

46509 Xanten<br />

Tel: 02801 984600<br />

Leitung: Stefan Smetten<br />

Freizeittreffs<br />

Freizeittreff Emmerich<br />

Hottomannsdeich 2<br />

46446 Emmerich am Rhein<br />

Tel: 02822 51029<br />

Leitung: Carola Polat-Tenhaft<br />

Freizeittreff Rees<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Center<br />

Fallstr. 25<br />

46459 Rees<br />

Tel: 0157 83045053<br />

Leitung: Frank Bender<br />

Freizeittreff Wesel<br />

Kartäuserweg 1<br />

46483 Wesel<br />

Tel: 0281 66696<br />

Leitung: Georg Hober<br />

Freizeittreff Xanten<br />

Waldblick 30<br />

46509 Xanten<br />

Tel: 02801 986731<br />

Leitung: Christa Harmeling<br />

Kindertagesstätten<br />

Tel: 02851 920-117<br />

Leitung:<br />

Thomas Wienczkowski<br />

Integrative und Heilpädagogische<br />

Kindertagesstätte<br />

„Hand in Hand“ & Familienzentrum<br />

• Rees<br />

Empeler Str. 71<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 961166<br />

Leitung: Britta Glass<br />

Kindertagesstätte<br />

„Springmäuse“<br />

Zum Schnellenhof 1<br />

46499 Hamminkeln<br />

Leitung: Britta Glass<br />

Integrative Kindertagesstätte<br />

„Kiek in den Busch“<br />

Kiek in den Busch 83<br />

46485 Wesel-Obrighoven<br />

Tel: 0281 952519-0<br />

Leitung:<br />

Heike Sörensen-Schlüter<br />

Integrative und Heilpädagogische<br />

Kindertagesstätte<br />

„Kartäuserweg“<br />

Kartäuserweg 1<br />

46483 Wesel<br />

Tel: 0281 65945<br />

Leitung: Claudia Wingerath<br />

Integrative Kindertagesstätte<br />

„Mittendrin“<br />

Gabainstr. 3 a<br />

46483 Wesel<br />

Tel: 0281 16499268<br />

Leitung: Corina Bärz<br />

Integrative und Heilpädagogische<br />

Kindertagesstätte<br />

„Waldblick“<br />

Waldblick 28<br />

46509 Xanten<br />

Tel: 02801 77619-11<br />

Leitung:<br />

Annegret Tigges-Willemsen<br />

Stiftung<br />

Paul-und-Maria-Sauret-Stiftung<br />

des <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Unterer</strong><br />

Nieder rhein e. V.<br />

<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 920-0<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Werkstätten<br />

<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> GmbH<br />

<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 920-0<br />

Aufsichtsrat:<br />

Werner Esser, Vorsitzender<br />

Wolfgang Kleem,<br />

stv. Vorsitzender<br />

Dr. Dirk Fey<br />

Jan Pannenbecker<br />

Geschäftsführerin:<br />

Verena Birnbacher<br />

Produktion: Andreas Glatte<br />

Sozialer Dienst: Hermann Böink<br />

Werkstatt Rees<br />

<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 920-0<br />

Produktion: Wolfgang Wahl<br />

Sozialer Dienst:<br />

Angela Junker<br />

Josef Winkel<br />

Werkstatt Alpen-Veen<br />

Dorfstr. 93<br />

46519 Alpen-Veen<br />

Tel: 02802 7566-0<br />

Produktion: Hans-Jürgen Liffers<br />

Sozialer Dienst:<br />

Detlef Laufenburg<br />

Werkstatt Wesel<br />

Am Schornacker 111 a<br />

46485 Wesel<br />

Tel: 0281 20644-11<br />

Produktion: Gabriel Trandafir<br />

Sozialer Dienst:<br />

Karin Bacher<br />

Julia Korte<br />

Tanja Rauber<br />

Familienunterstützender<br />

Dienst (FuD)<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Center Rees<br />

Tel: 02851 965278<br />

Leitung: Carsten Böhm<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Center Wesel<br />

Tel: 0281 16495060<br />

Leitung: Linda Steinkamp<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Center Rees<br />

Fallstr. 25<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 9616910<br />

Koordinatorin:<br />

Birga Lohmann<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Center Wesel<br />

Pergamentstr. 9<br />

46483 Wesel<br />

Tel: 0281 16495060<br />

Beratungsstelle<br />

Unterstützte Kommunikation<br />

(BUK)<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Center Rees<br />

Tel: 02851 9668289<br />

Leitung: Ulrike Schorsch<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Wohnen<br />

<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

GmbH<br />

<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 920-117<br />

Aufsichtsrat:<br />

Werner Esser, Vorsitzender<br />

Wolfgang Kleem,<br />

stv. Vorsitzender<br />

Dr. Dirk Fey<br />

Jan Pannenbecker<br />

Geschäftsführerin:<br />

Verena Birnbacher<br />

Leitung: Thomas Wienczkowski<br />

Wohnfamilie Emmerich<br />

Im Polderbusch 4<br />

46446 Emmerich am Rhein<br />

Tel: 02822 2674<br />

Leitung: Detlef Hoffmann<br />

Wohnheim Groin<br />

Hollandsweg 10<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 920-120<br />

Leitung: Dorothea Paul<br />

Wohnheim Rees<br />

Melatenweg 2<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 961206<br />

Leitung: Spencer Mayton<br />

Wohngruppe Rees<br />

Kassmöllstr. 17<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 7583<br />

Leitung: Sabrina Zimmermann<br />

Wohnheim<br />

Dr.-Leo-Pünnel-Haus<br />

Gerhart-Hauptmann-Str. 26<br />

46483 Wesel<br />

Tel: 0281 1634982<br />

Leitung: Dr. Silke Wöllke<br />

Wohnheim<br />

Wesel-Obrighoven<br />

Kiek in den Busch 85<br />

46485 Wesel<br />

Tel: 0281 952359-0<br />

Leitung: Doris Schechner<br />

Wohnfamilie Wesel<br />

Kartäuserweg 1 a<br />

46483 Wesel<br />

Tel: 0281 66400<br />

Leitung:<br />

Julia Schmidberger-Visser<br />

Wohnheim Xanten<br />

In de Pasch 8<br />

46509 Xanten<br />

Tel: 02801 70243<br />

Leitung: Dr. Silke Wöllke<br />

Wohngruppe Xanten<br />

In de Pasch 10<br />

46509 Xanten<br />

Tel: 02801 984600<br />

Leitung: Stefan Smetten


Übersicht<br />

Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

Legende<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen<br />

mit geistiger Behinderung<br />

<strong>Unterer</strong> <strong>Niederrhein</strong> e. V.<br />

<strong>Groiner</strong> Allee 10<br />

46459 Rees<br />

Tel: 02851 920-0<br />

Fax: 02851 920-146<br />

www.lebenshilfe-rees.de<br />

BeWo • Betreutes Wohnen<br />

FuD • Familienunterstützender Dienst<br />

FZT • Freizeittreff<br />

FZ • Familienzentrum<br />

IHPT • Integrative und Heilpädagogische<br />

Kindertagesstätte<br />

IKita • Integrative Kindertagesstätte<br />

Kita • Kindertagesstätte<br />

KoKoBe • Koordinierungs-, Kontaktund<br />

Beratungsstelle<br />

LH C • <strong>Lebenshilfe</strong> Center<br />

WfbM • Werkstatt für Menschen mit<br />

geistiger Behinderung<br />

WF • Wohnfamilie<br />

WG • Wohngruppe<br />

WH • Wohnheim<br />

WV • Wohnverbund

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!