Groiner Blick 1/2013 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein e.V.

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Inhalt Inhalt Verein Vorwort 1 Feuerwehr hautnah 2 Denn wenn et Trömmelche jeht ... 2 Eine Seefahrt, die ist lustig ... 3 Der Freizeittreff auf Schalke 3 Aktion der Lebenshilfe-Räte 4 Noch ist es eine Baustelle ... 5 Erweitertes Angebot im Betreuten Wohnen 6 Schülerpraktikant in der EDV-Abteilung 6 „Bei uns ist immer was los!“ 7 Offener Treff in der KoKoBe Wesel 8 Freizeitspaß für Kinder und Jugendliche 9 Zehn gute Gründe Mitglied zu werden 10 Engagement Gesucht und gefunden 11 Ein selbstbestimmtes Leben 12 Inklusion Fußball 13 Kindertagesstätten „Die Obstdüsis“ 14 Gemeinsam Unterstützte Kommunikation (UK) aktiv begleiten 15 „Das etwas andere Frühstück“ schmeckt köstlich! 16 Kita „Kartäuserweg“ auf Vogelhochzeit 16 Gesund und stark mit Rick und Rack 17 Ausbildung zum MARTE MEO-Praktiker 18 Werkstätten Mitarbeiterversammlung 19 „Wir segeln ins 10. Jahr!“ 19 Zu Gast am Düsseldorfer Flughafen 20 TEACCH-Projekte 21 Ulla Schmidt besucht die Werkstatt 22 Von der Idee zum Projekt – Lebenshilfe steigt in Automobilbranche ein 23 Neues sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis 24 Berufsbildung und berufliche Bildung 25 Ein starker Partner am Niederrhein 26 Nachrufe Nachrufe 27 Wohnen 15 Jahre Wohnheim Wesel-Obrighoven 28 Das Lampenfieber steigt 29 Lebenshilfe aktiv Groiner Blick unterwegs! 30 Theater „Augenblick“ 31 Die Groiner Puppenkiste 32 Infos Termine 33 Buchtipps 34 Personal Der zweite Bildungsweg! 35 Neues Personal / Dienstjubiläen 36 Impressum Herausgeber: Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Unterer Niederrhein e. V., Groiner Allee 10, 46459 Rees, Tel: 02851 920-0, Fax: 02851 920-146 E-Mail: info@lebenshilfe-rees.de Einrichtungen Einrichtungen der 37 Lebenshilfe Unterer Niederrhein Übersicht der Einrichtungen 38 Redaktion: Verena Birnbacher, Hermann Böink, Werner Esser, Dirk Geukes, Andreas Glatte, Verena Komescher, Christa Niehuis, Thomas Wienczkowski Fotos: Lebenshilfe Unterer Niederrhein Gestaltung & Produktion: J. L. Romen GmbH & Co. KG Windmühlenweg 13, 46446 Emmerich am Rhein Erscheinung: zweimal jährlich, seit 1986 Auflage: 2.000 Stück Lebenshilfe Unterer Niederrhein e. V. Ausgabe 1/2012
Verein 1 Inklusion ist Haltung 50 Jahre will die Lebenshilfe Unterer Niederrhein im nächsten Jahr feiern, zusammen mit dem in gleicher Zeit gegründeten Landesverband Nordrhein Westfalen. Es wird sicherlich ein schönes Fest für die Öffentlichkeit werden. Aber vor allem ein Fest für die in 50 Jahren erkämpften Erfolge in der Behindertenpolitik. Vielen ist gar nicht bewusst, wie sehr man den Gründereltern danken darf. Stetig wurden die Rechte von geistig behinderten Menschen verbessert und ein Verständnis für ein gemeinsames, faires und gleichberechtigtes Leben langsam ausgebaut. Und jeder Schritt führte zu oft emotionalen Diskussionen, wie wir es jetzt wieder zum Thema Inklusion erleben. Endlich können viele Behinderte ihre Rechte wahrnehmen, können selbst entscheiden, was für sie gut ist und wie sie ihr Leben möglichst selbstverantwortlich bestimmen. Dabei steht im Vordergrund, dass die Gesellschaft – wir, Sie alle – bereit ist, Verschiedenheit anzuerkennen, nicht ausgrenzen zu wollen und einen ganz normalen Umgang pflegen. Es darf die Forderung der UN Behindertenrechtskonvention nicht übersehen werden, eine Wahlfreiheit zu ermöglichen. Da steht in den weltweit geltenden 50 Artikeln nichts über Abschaffung von Förderschulen oder geschützten Werkstätten, um die uns manche beneiden. Natürlich können und müssen die Werkstätten auch weit mehr Möglichkeiten schaffen, den Wunsch auf einen anderen Arbeitsplatz erfüllen zu können. Inklusion ist aber viel, viel mehr als Schulfragen und Arbeitsplatz. Es geht in Deutschland und weltweit um ca. 10 % aller Menschen, die nicht ausgegrenzt werden können, wollen und dürfen. Also knapp 8 Millionen Menschen in Deutschland mit unterschiedlichsten Ausprägungen einer Behinderung, die nicht alle gleich behandelt werden wollen und eine so große Gruppe bilden, dass man nicht von einer kleinen Minderheit sprechen kann. 500.000 Menschen gelten als geistig behindert. Insofern sind auch die Anforderungen an lebenslange notwendige Fürsorge und Betreuung unterschiedlich, und diesen geschaffenen Schutz wollen wir auch weiter verteidigen. An eine Diskussion über Inklusion hatten die Gründermütter und -väter in kühnsten Träumen nicht denken können. Vollkommene Teilhabe und ein „Mittendrin-sein“ war undenkbar, anfangs nicht einmal ein „Nur-Dabeisein“. Und deshalb soll das Schaubild verdeutlichen, wie sich die Behindertenpolitik wandelte und heute in Deutschland auf einem hohen Niveau angekommen ist. Was nicht heißt, dass die Entwicklung stehen bleiben darf. Aber wichtige errungene Rechte können auch verteidigt werden. Und jetzt beginnt wieder eine Entwicklung, in der auch wieder Angehörige gefragt sind mitzumachen. Denn die relativ gute „Versorgung“ verführt dazu, nachzulassen und Andere machen zu lassen. Ich vermisse die Elterninitiativen, die sich einbringen und um den richtigen Weg ringen. Und es unterscheiden sich natürlich deutlich die Lebenshilfen als dezentrale Elternvereinigungen von anderen großen Organisationen. Die Angehörigen sind die Entscheider. Dabei haben die Lebenshilfe und die Behindertenpolitik eine außergewöhnliche Entwicklung gehabt, die nebenstehend gut zu erkennen ist. Behinderte Menschen (Beispiel Exklusion) waren ausgegrenzt, nicht sichtbar, oft in der Familie versteckt aus falscher Scham. Bis dann Eltern erkannten, dass ein Recht auf Leben, Lernen, Teilnahme besteht. Eltern, die auch noch heute davon berichten, begannen behinderte Kinder selbst in eigenen Kindergärten die Gemeinschaft erleben zu lassen, Schulunterricht mit selbst erstellten Materialien und auf Dauer dann auch mit wissenschaftlicher Begleitung selbst zu geben und zu erleben, welches Potential erweckt werden konnte. Das war der Start der Lebenshilfe in Wesel im heutigen Wohnheim Dr.-Leo- Exklusion Pünnel-Haus, als Eltern ein freiwerdendes Durchgangslager nutzten, um zu unterrichten und um soziale Kontakte zu schaffen. Auch in anderen Städten, wie zum Beispiel Emmerich am Rhein, ge - schah ähnliches, wie die heute zum Teil Separation noch aktiven Eltern berichten k önnen. Der Gesetzgeber fing an, sich Gedanken zu machen und zu erkennen, dass Handlungen notwendig wurden. Die Lebenshilfe hat als wichtige Einrichtung den Integration Grundstein gelegt. Die zweite Stufe, Separation, begann. Es wurden Häuser gebaut, leider aus heutiger Sicht nur auf der grünen Wiese, Inklusion trotzdem damals ein riesiger Fortschritt. Aber raus aus der Stadt und möglichst separat war die Einstellung der Gesellschaft, sicher auch damals wieder mit großen Diskussionen über die Notwendigkeit verbunden. Unsere Werkstatt in Groin entstand. Die dritte Phase, Integration, entstand. Gute staatliche Förderung, die wir auch heute nicht missen können. Gezielte Förderungen der aber bis heute weitgehend separierten Gruppe der Behinderten. Rein in die Gemeinden, aber immer noch in eine Schublade einer in sich geschlossenen Gruppe, die respektiert wurde/ wird aber oft unter sich allein blieb/ bleibt. Und das hat sich heute weiterentwickelt, in die vorläufig letzte Phase, Inklusion. Rein in die Gesellschaft und nicht nur in den Ort, ein Teil der Vielfalt sein. Jedem seine Chance geben und nehmen lassen, mitgestalten, keine Bevormundung mehr. Mitarbeit und Mitentscheidung aller Beteiligten. Eine tolle Entwicklung für fast alle. Fast alle deshalb, weil die Fürsorge für Menschen, die ohne Hilfe nicht entscheiden und auskommen können, droht zu kurz zu kommen. Also, ich hoffe, dass meine Freude über die Entwicklung der letzten 50 Jahre spürbar ist und die Freude darüber, dass augenblickliche Entwicklungen bei den betreuten Damen und Herren der Lebenshilfe zu deutlich mehr Selbstwertgefühl und Selbstständigkeit führen, aber die Sorge besteht, dass manche Schwächeren übersehen werden. Noch ein Wort: Liebe Leser und Mitglieder der Lebenshilfe. Wir suchen für unsere 50 Jahr Feier Dokumente, Geschichten, Fotos von der Gründerzeit bis heute. Bitte arbeiten Sie doch mit und setzen sich mit Frau Verena Komescher, Tel. 02851 920-163 oder per E-Mail komescher@lebenshilfe-rees, dem Vorstand oder der Geschäftsführung in Verbindung. Werner Esser Lebenshilfe Unterer Niederrhein e. V. Ausgabe 1/2012
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