KW 47 - Gemeinde Leingarten

Seite 11 · 21.11.2013 · Woche 47
Zufahrtsweg zum Heuchelberg
In der letzten Woche wurde der Zufahrtsweg zum Heuchelberg
frisch asphaltiert.
Leingarten gedachte am Volkstrauertag
Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft
Auf dem Friedhof Schluchtern gedachten am Volkstrauertag
Leingartener Bürger der Toten und Opfer von Kriegen Gewaltherrschaft,
Terror und politischer Willkür. Am Volkstrauertag würden
zahlreiche Ansprachen gehalten über den Sinn, vor allem aber
über den Unsinn der Weltkriege, sagte Bürgermeister Ralf Steinbrenner.
Die Gräber auf den Friedhöfen, speziell die Ehrenmäler und
Gedenkstätten, seien für diesen Tag speziell aufpoliert worden: „Sie
sind ein Stück weit die Visitenkarte eines Menschen.“
LEINGARTEN
Steinbrenner drehte das Rad der Geschichte um einige Jahrzehnte
zurück. Er erinnerte an den 9. November 1989, jenem Tag, an
dem die Mauer fiel. Das sei ein Ereignis gewesen, so der Rathauschef,
die das deutsche Volk und das Ansehen in der Welt verändert
hätten. Die Reichskristallnacht 1938 dagegen sei der Auftakt
zur letzten Etappe und des traurigen Höhepunktes der nationalsozialistischen
Rassenpolitik gewesen – der Vernichtung der
Juden. Steinbrenner: „Ich bin mir nicht sicher, ob die Geschehnisse
dieser Nacht in der Vorstellungskraft der meisten Deutschen vorher
gewesen sind.“ Er sei sich aber sicher, dass die Vorstellungskraft
von Vielen bis Auschwitz nicht gereicht habe. Die Europäische
Union bezeichnet er als „das Friedensicherndste
Instrument, das es seit 500 Jahren auf dem Kontinent gegeben
hat“. Kein Zeitraum ohne Krieg habe nur annähernd so lange gedauert.
Wer an Europa zweifle, so Steinbrenner, der sollte Soldatenfriedhöfe
besuchen und die Frage, ob das hier noch einmal geschehen
könne, nicht so weit weglegen. Friede bedeute mehr als
die Abwesenheit von Gewalt und Krieg. Er sei das ausgewogene
Leben der berechtigten Anliegen aller Beteiligten, immer auf
dem Hintergrund der Überzeugung, dass die Menschenwürde
und die Menschenrechte unveräußerlich sind.
Kranzniederlegung durch (v.li.) Bürgermeister Ralf Steinbrenner, Manfred Nawrocka
(VdK) und Ulrich Panning (Heimatverein).
Zu Ehren der Gefallenen und Vermissten wurden vom Gemeindechef
sowie von Manfred Nawrocka vom VdK-Sozialverband
Leingarten und von Ulrich Panning (Heimatverein) in der Aussegnungshalle
Kränze niedergelegt. Die Zeremonie wurde vom Liederkranz
Leingarten unter der Leitung von Gerhard Ulrich Noé
und dem von Lukas Leber dirigiertem Blasorchester der Musikverein-Spielgemeinschaft
Großgartach/Leingarten passend umrahmt.
Das Blasorchester der Musikverein-Spielgemeinschaft Großgartach/Leingarten unter
der Stabführung von Lukas Leber spielte zum Abschluss „Ich hatt’ einen Kameraden“.
Der Volkstrauertag müsse jedes Jahr eine erneute Mahnung sein,
Lehren aus den Schrecken der Vergangenheit zu ziehen, betonte
der zweite Vorsitzende des Sozialverbandes VdK Leingarten,
Manfred Nawrocka. Es sei gut gegen den Krieg zu sein, aber noch
besser, etwas für den Frieden zu tun. „Wir brauchen auch zukünftig
Menschen, die die Augen offen halten, Zivilcourage zeigen
und sich engagieren, damit Gewalt keine Chance hat“, lautete
Nawrockas Appell.
Text und Fotos Josef Staudinger
Geschenktipp
Sie haben noch kein Weihnachtsgeschenk?
Wir hätten da etwas für
Sie. Wie wäre es denn mit einem
schönen und interessanten Buch?!
Folgende Bücher können Sie im Rathaus
erwerben:
• „Von der Zweckehe zur Erfolgsgemeinschaft“:
14,80 Euro
• „Kunst im Kreis“: 24,90 Euro
• „Geschichte der Juden in Schluchtern“: 19,80 Euro
Der Liederkranz Leingarten unter der Leitung von Gerhard Ulrich Noé eröffnete die
Feierstunde.
www.amtsblatt-leingarten.de