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KW 47 - Gemeinde Leingarten

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Seite 5 · 21.11.2013 · Woche <strong>47</strong><br />

sehr stark erhöhen werden. Deshalb wird eine kurzfristige Zinsbindung<br />

von zwei Jahren vorgeschlagen, wobei auch eine einjährige<br />

Zinsbindung vorstellbar ist.<br />

Im Wirtschaftsplan 2013 und im Wirtschaftsplanentwurf 2014 sind<br />

die Zinsen für das Darlehen ab 25.11.2013 mit 4,0 % gerechnet.<br />

Beschlussantrag:<br />

Die Verwaltung wird ermächtigt, nach entsprechender Ausschreibung,<br />

als Anschlussdarlehen für das Darlehen Nr. 6230206094 bei<br />

der Kreissparkasse Heilbronn ein Darlehen mit einer zweijährigen<br />

Zinsfestschreibung aufzunehmen.<br />

Ohne Diskussion wurde der Beschlussantrag einstimmig genehmigt.<br />

3. Nutzungs- und Kulturplan 2014 für den <strong>Gemeinde</strong>wald <strong>Leingarten</strong><br />

Die Außenstelle Eppingen des Forstamts beim Landratsamt Heilbronn<br />

hat den Nutzungs- und Kulturplan 2014 für den <strong>Gemeinde</strong>wald<br />

<strong>Leingarten</strong> vorgelegt:<br />

<strong>Gemeinde</strong>wald <strong>Leingarten</strong>: Einschlag 2014:<br />

Fläche: 243,4 ha Dauerwaldnutzung: 0 Efm<br />

Hiebssatz: 1.050 Efm (4,3 Efm/ha) Hauptnutzung: 370 Efm<br />

Vornutzung: E 880 Efm<br />

Gesamtnutzung: 1.250 Efm<br />

I. Verwaltungshaushalt<br />

a) Einnahmen<br />

Holzverkauf 62.000 62.000 63.000 70.201<br />

Sonstige Einnahmen 0 0 0 0<br />

Einnahmen Verwaltungshaushalt<br />

insgesamt<br />

62.000 62.000 63.000 70.201<br />

b)Ausgaben<br />

Waldwegeunterhaltung 3.000 3.000 1.041 1.065<br />

Holzfällung und –aufbereitung 21.000 26.000 29.799 13.419<br />

Waldkulturkosten (incl.<br />

2.500 2.500 919 1.326<br />

Jungbestandspflege)<br />

Steuern/Versicherungen 4.500 4.000 4.404 4.082<br />

Forstverwaltungskosten 8.000 8.000 8.063 8.063<br />

Verwaltungskostenbeitrag 6.400 6.300 6.300 6.200<br />

Ausgaben Verwaltungshaushalt<br />

insgesamt<br />

45.400 49.800 50.526 34.155<br />

c) Defizit(-)/Überschuss(+) +<br />

16.600<br />

II. Vermögenshaushalt<br />

+<br />

12.200<br />

+<br />

12.<strong>47</strong>4<br />

+<br />

36.046<br />

Ausgaben/Einnahmen 0 0 0 0<br />

LEINGARTEN<br />

A. Waldbericht 2013/2014 allgemein (Rüter)<br />

1. Wald und Natur<br />

2. Markt und Holz<br />

3. Forstpolitik, Verschiedenes<br />

1. Wald und Natur<br />

„Wald-Wetter“: Der Winter 2012/2013 war ungewöhnlich lang, kalt<br />

und nass, was die Einschlagssaison erheblich erschwerte und verlängerte.<br />

Die Erhaltung der technischen Befahrbarkeit der Rückegassen<br />

(Regelabstand: 40 m) ist zu einer wichtigen Aufgabe für alle<br />

Forstleute und Waldbesitzer geworden. Auch die Kosten für Reparaturen<br />

an Waldwegen sind witterungsbedingt angestiegen.<br />

Trocken-warm präsentierte sich dann der Sommer. Eichen, Buchen<br />

und andere Waldbäume tragen mittleren Samenanhang, aber<br />

keine „Vollmast“. Bei Ahorn und Hainbuche ist die gewerbliche<br />

Samenernte durch Baumschulen aussichtsreich.<br />

Das laufende Jahr bestätigt die Trend-Prognosen der Klimaforschung:<br />

die Niederschläge verschieben sich immer mehr in das<br />

Winterhalbjahr. Trockene Sommer belasten die Baumarten unterschiedlich,<br />

führen aber zu einer Verschiebung des Artenspektrums.<br />

Verlierer ist vor allem die Fichte, aber auch die (Rot-)Buche leidet<br />

unter sommerlichem Trocken-Stress. Ein stufiger, ungleichaltriger,<br />

gemischter Wald bietet die höchste Stabilität gegenüber Klimaextremen.<br />

Borkenkäfer („Buchdrucker“, „Kupferstecher“ etc.) sind erfreulicherweise<br />

schon seit mehreren Jahren trotz sommerlicher Hitze nicht<br />

mehr fühlbar in Erscheinung getreten, Zwangseinschläge in größerem<br />

Umfang und Nass- oder Trockenlager von „Käferholz“ gehören<br />

momentan der Vergangenheit an. Trotzdem hat sich vor allem im<br />

östlichen Kreisgebiet der Buchdrucker bei der Fichte im Sommer zurückgemeldet.<br />

Aus diesem Grund wird weiterhin am Hacken der<br />

Nadelholzgipfel zu Energieholz festgehalten, um den potentiellen<br />

Brutraum der Käfer wirkungsvoll zu reduzieren.<br />

Der Eichenprozessionsspinner (EPS) breitet sich weiter aus und findet<br />

sich mittlerweile in fast allen Eichenwäldern. Punktuell musste<br />

er im Frühjahr bekämpft werden, weil bestandesbedrohende Schäden<br />

an einem Eichenbestand bei Brackenheim drohten. Auch andere<br />

wärmeliebende, eher mediterran beheimatete Insekten und<br />

Organismen expandieren derzeit klimabedingt ihre Lebensräume.<br />

Durch globalisierte Warenströme müssen wir auch mit Schadorganismen<br />

(so genannte Quarantäneschädlinge) rechnen, die mit<br />

Transport- und Verpackungsmitteln eingeschleppt werden, wie z. B.<br />

der Asiatische Laubholzbock, ein Käfer, der an vielen Laubholzarten<br />

Schäden anrichten kann und bereits an einigen Stellen in Deutschland<br />

aufgetaucht ist.<br />

Das Eschentriebsterben schreitet ebenfalls voran. In Naturverjüngungen<br />

sind teilweise bis zu 80 % der jungen Bäumchen abgestorben,<br />

während einzelne Exemplare noch völlig gesund erscheinen.<br />

Ältere Bäume zeigen Verlichtungen und Absterbeprozesse in den<br />

Kronen von außen nach innen („Triebsterben“). Zwangseinschläge<br />

in größerem Umfang waren bislang nicht erforderlich, können<br />

aber nach Erfahrungen in anderen Bundesländern Realität werden.<br />

Momentan ist der Markt für Eschenstammholz zum Glück<br />

aufnahmefähig, auch als Brennholz ist es gut geeignet.<br />

Wild: Der lange Winter hat zu einer höheren Verbissbelastung an<br />

Naturverjüngungen und Pflanzen geführt. Am 1. April traten kreisweit<br />

die neuen dreijährigen Abschusspläne 2013 – 2016 für Rehwild<br />

in Kraft. Ein kürzlich begonnenes „Kooperationsabkommen“ zwischen<br />

der Kreisjägervereinigung und der Forstverwaltung soll zur<br />

gezielten Vermeidung von Waldschäden durch Wild beitragen und<br />

das gegenseitige Verständnis fördern.<br />

Die Wildschweinpopulation befindet sich nach wie vor auf einem<br />

hohen Niveau. Von der Jägerschaft wurden große Anstrengungen<br />

unternommen, das Schwarzwild zu reduzieren. Viele Drückjagden<br />

im Winter erbrachten Rekordstrecken. Inzwischen ist die Jahresstrecke<br />

bei Sauen in Baden-Württemberg höher als bei den Niederwildarten<br />

Hase, Fasan, Kaninchen und Wildente zusammen. Da der<br />

kontinuierliche Bestandesanstieg beim Schwarzwild vor allem an<br />

geänderten Umweltbedingungen liegt (häufigere Eicheln- und<br />

Bucheckern-Masten im Wald, weniger Winterverluste, mehr großflächiger<br />

Maisanbau), nimmt die Problematik bei Wildschäden im<br />

Feld zu.<br />

2. Markt und Holz<br />

Rund 130.000 Fm Holz wurden in der vergangenen Saison im Landkreis<br />

über die Forstverwaltung und über die <strong>Gemeinde</strong>n (Brennholz)<br />

weitgehend problemlos vermarktet. Das Interesse an dem<br />

nachwachsenden Rohstoff und Energieträger Holz hält weltweit<br />

an.<br />

Bei der wichtigsten Laubholz-Baumart Buche gehen immer mehr<br />

Stämme über Händler, aber auch einheimische Sägewerke, in den<br />

Fern-Export, vor allem nach China, Japan und Indien. Allen Forstleuten<br />

sind inzwischen die Innenmaße von Fracht-Containern vertraut.<br />

Holz wird häufig als Rückfracht und „Beschwerung“ für Containerschiffe,<br />

die Waren aus China nach Europa bringen, benötigt,<br />

so dass sich die Umweltbelastung durch den Ferntransport in Grenzen<br />

hält.<br />

Eichenstammholz war und ist national und international gefragt.<br />

Der Durchschnittserlös unserer Wertholzsubmission „Tripsdrill“ am<br />

2. April 2013 (rund 1.400 Fm) stieg von 357 € im Vorjahr auf 439 €/Fm<br />

um 23 % an. Allerdings beendete der „Holzhof Oberschwaben eG“<br />

seine Aktivitäten, über den wir lange Jahre schwaches Eichenstammholz<br />

nach Italien vermarkten konnten (u. a. als Hafen- und<br />

Lagunenpfähle für Venedig ...). Nachfolge-Kunden stehen aber bereit.<br />

Die besseren Stämme der so genannten Buntlaubhölzer (Esche,<br />

Ahorn, Hainbuche, Kirsche, Roteiche etc.) wurden wieder über die<br />

Submission „Bietigheim“ vermarktet. Rund 870 Fm von vielen<br />

Waldbesitzern aus der ganzen Region erlösten im Durchschnitt<br />

153 € (+ 8 % gegenüber Vorjahr).

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