KW 47 - Gemeinde Leingarten
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LEINGARTEN<br />
Woche <strong>47</strong> · 21.11.2013 · Seite 6<br />
Bereitgestelltes Industrieholz für die Herstellung von Papier, Zellstoff<br />
und Spanplatten wurde teilweise etwas verzögert abgerufen.<br />
Auch aus Klimaschutzgründen sollte die stoffliche Verwertung von<br />
Holz aber nicht ins Hintertreffen geraten gegenüber der rein thermischen<br />
Verwertung. Es wird mit einem festen Marktgeschehen<br />
gerechnet. Ein vorübergehend stillgelegtes großes Spanplatten-<br />
Werk in Nordbaden wird wieder angefahren.<br />
Brenn- und Energieholz war und ist weiterhin lebhaft nachgefragt.<br />
Für die kommende Saison gehen wir von einem gleichbleibenden<br />
Preisniveau aus. Die zum 1. Januar eingeführte Pflicht zum „Motorsägenschein“<br />
wurde klaglos akzeptiert, es haben zahlreiche Lehrgänge<br />
verschiedener Anbieter stattgefunden. Auch „alte Hasen“<br />
gaben an, beim Kurs noch einiges dazugelernt zu haben.<br />
Holzvermarktungsstrategie 2013/14:<br />
Wir planen einen Holzeinschlag in Vorjahreshöhe und gehen von<br />
stabilen bis leicht anziehenden Preisen in den meisten Sortimenten<br />
aus. Beim Laubstammholz wird der Exportanteil noch weiter zunehmen.<br />
Sämtliche Nadelhölzer sind hingegen auf dem Inlandsmarkt<br />
problemlos abzusetzen.<br />
Das Kreisforstamt sieht aufgrund der breiten und intakten Kundenstruktur,<br />
der aktiven Kundenakquisition (auch dank der Zertifizierungssysteme<br />
PEFC und FSC) und dem kundenfreundlichen Service<br />
gute Chancen, den geplanten Holzeinschlag in bewährter<br />
Manier erfolgreich zu vermarkten.<br />
3. Verschiedenes, Forstpolitik<br />
„WaldNetzWerk“: Seit diesem Jahr bündelt der Verein<br />
WaldNetzWerk e. V. die wald- und naturpädagogischen<br />
Angebote der Forstleute und weiteren Akteuren<br />
im gesamten HeilbronnerLand. Neben dem<br />
„Waldplaner“, dem Jahresprogramm mit Veranstaltungen<br />
für Jedermann, gibt es Veranstaltungen für<br />
Schulklassen und sonstige Bildungseinrichtungen, die in den kommenden<br />
Jahren ausgebaut werden. Neben privater Mitgliedschaft<br />
von Einzelpersonen und Familien ist auch eine Mitgliedschaft von<br />
<strong>Gemeinde</strong>n möglich und wünschenswert. Die <strong>Gemeinde</strong> unterstützt<br />
durch ihre Mitgliedschaft die Bildungsarbeit im Wald und<br />
schafft Möglichkeiten für Begegnungen mit Wald und Natur. Landrat<br />
Detlef Piepenburg ist Vereinsvorsitzender des WaldNetzWerk,<br />
das sich aus dem „ZeitWald“ bei der Landesgartenschau in Bad<br />
Rappenau entwickelt hat. Näheres unter www.waldnetzwerk.org.<br />
Amtsleiter Karl-Heinz Lieber wechselt zum Ministerium<br />
Nach sechs Jahren im Amt des Leiters der Unteren<br />
Forstbehörde (UFB) Heilbronn wechselt<br />
Forstdirektor Karl-Heinz Lieber zum Ministerium<br />
und übernimmt dort als zukünftiger Ministerialrat<br />
das Referat Forstpolitik. Die Stelle im<br />
Landratsamt wird zeitnah ausgeschrieben.<br />
300 Jahre Nachhaltigkeit<br />
Mit zahlreichen Veranstaltungen gedachten die Forstleute im<br />
Landkreis der erstmaligen Formulierung des Gedankens der „Nachhaltigkeit“<br />
durch den sächsischen Oberberghauptmann Hans Carl<br />
von Carlowitz im Jahre 1713. Höhepunkt war der „Waldtag“ im Rahmen<br />
des diesjährigen Ilsfelder Holzmarktes. Dabei präsentierten<br />
sich viele Berufsgruppen und Akteure aus dem Bereich Wald und<br />
Holz. Ebenfalls fanden die 3. kreisweiten Waldarbeitsmeisterschaften<br />
statt, die trotz Regenwetters guten Publikumszuspruch fanden.<br />
B. Waldbericht <strong>Gemeinde</strong> <strong>Leingarten</strong> (Revierleiter Jens Hey)<br />
Forstwirtschaftsjahr 2013:<br />
Holzernte: Im Forstwirtschaftsjahr 2013 wurden 1.200 Festmeter<br />
Holz im <strong>Gemeinde</strong>wald eingeschlagen. Die Holzernte diente<br />
hauptsächlich der Bestandespflege und der Förderung der Naturverjüngung.<br />
Im Heuchelberg wurden jüngere Nadelholz- und<br />
Mischbestände maschinell durchforstet und gepflegt. Ein Buchenaltholz<br />
wurde manuell durchforstet.<br />
Pflanzung: Auf Pflanzungen konnte wegen gut auflaufender<br />
Naturverjüngung verzichtet werden.<br />
Kultursicherung: Am Heuchelberg wurde auf 0,6 ha Kultursicherung<br />
durchgeführt. Im Taschenwald wurden die Eichen im Zaun<br />
freigemäht.<br />
Jungbestandspflege: Kleinere Jungbestandspflegen wurden im<br />
Zuge der Holzernte gleich mit erledigt. In den Hieben des vergangenen<br />
Jahres wurde eine so genannte „Schlagpflege“ durchgeführt<br />
(Naturverjüngung: Umsägen der Beschädigten, Aufrichten von<br />
Umgebogenen, Aushieb von Unerwünschten etc.).<br />
Wege: An den Waldwegen wurden die Wegränder gemulcht und<br />
Schlaglöcher ausgebessert.<br />
Erholung: Am Heuchelberg wurden an den Wanderwegen und am<br />
Agenda- Pfad gefährliche und absterbende Bäume wegen der Verkehrssicherheit<br />
entfernt. Tote Äste aus den Kronen wurden mit<br />
Hilfe des gemeindeeigenen Steigers entfernt.<br />
Forstwirtschaftsjahr 2014:<br />
Holzernte: Im Wald der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Leingarten</strong> findet im Winter der<br />
Holzeinschlag laut Wirtschaftsplan statt. Im Distrikt Fuchsloch<br />
werden 20 Hektar Jungbestände maschinell (Harvester/Forwarder)<br />
durchforstet und gepflegt. Im Distrikt Heuchelberg werden<br />
8 Hektar Nadelholz- und Mischbestände maschinell und 3,7 Hektar<br />
ältere Laubholzbestände motormanuell (mit Waldarbeitern)<br />
durchforstet. Das anfallende Brennholz wird versteigert.<br />
Pflanzung: Auf Pflanzung kann wegen (glücklicherweise weiterhin)<br />
fehlender Schadflächen und gut auflaufender Naturverjüngung<br />
verzichtet werden.<br />
Kultursicherung: Kultursicherung ist auf insgesamt 1,6 Hektar<br />
Fläche im Plan.<br />
Jungbestandspflege: Die Jungbestandspflege am Heuchelberg<br />
wird mit der Holzernte mit erledigt. In den Hieben vom vergangenen<br />
Jahr wird Schlagpflege (s. o.) durchgeführt.<br />
Wege: Die Wegränder werden gemulcht, und bei Bedarf werden die<br />
Wege geschottert.<br />
In der Walddurchfahrt Fuchsloch (L 1105 <strong>Leingarten</strong> – Kirchhausen)<br />
muss die Holzernte aus Verkehrssicherungsgründen mit kurzzeitigen<br />
Ampelsperrungen (Straßenmeisterei Bonfeld) durchgeführt<br />
werden.<br />
Hilfreich am Heuchelberg sind der gemeindeeigene Steiger und die<br />
gute Zusammenarbeit mit dem Bauhof.<br />
Für die gute Zusammenarbeit mit dem <strong>Gemeinde</strong>rat und der Verwaltung<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Leingarten</strong> bedanken wir uns.<br />
Rüter + Hey<br />
Beschlussantrag:<br />
Der Nutzungs- und Kulturplan 2014 für den <strong>Gemeinde</strong>wald <strong>Leingarten</strong><br />
wird genehmigt.<br />
Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte Bürgermeister Ralf<br />
Steinbrenner den Leiter der Forstamtsaußenstelle Eppingen<br />
Herrn Martin Rüter sowie den für <strong>Leingarten</strong> zuständigen Förster<br />
Herrn Jens Hey.<br />
Herr Rüter und Herr Hey erläuterten dem <strong>Gemeinde</strong>rat den Nutzungs-<br />
und Kulturplan 2013 näher. Sie gaben dabei einen Rückblick<br />
auf das Jahr 2013 und einen Ausblick auf 2014. In gewohnter<br />
Weise standen die beiden Herren danach den <strong>Gemeinde</strong>räten für<br />
Fragen zur Verfügung.<br />
In der anschließenden Aussprache hatte ein Redner u. a. eine<br />
Nachfrage zum derzeitigen Eschentriebsterben und deren Auswirkungen<br />
auf den <strong>Leingarten</strong>er Bestand.<br />
Hierzu antworteten die Herren des Forstamtes, dass das Eschentriebsterben<br />
durch einen Pilz ausgelöst wird und es keine Maßnahmen<br />
dagegen gibt, außer den Baum früher oder später zu fällen.<br />
Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass die Esche keine<br />
Hauptbaumart in <strong>Leingarten</strong> ist und es deshalb kein großes Problem<br />
für die <strong>Gemeinde</strong> darstellt.<br />
Nach Klärung weiterer Fragen des Redners, meldete sich eine <strong>Gemeinde</strong>rätin<br />
zu Wort, die zuerst die Erhaltung des Ökosystems<br />
lobte aber anschließend auf ihre Sorge um die Nachhaltigkeit<br />
aufmerksam machte.<br />
Die Herren vom Forst versicherten, dass <strong>Leingarten</strong> eine Grenze<br />
bei einem bestimmten Prozentsatz setzen wird, damit die Nachhaltigkeit<br />
zu jeder Zeit gewährleistet sei.<br />
Eine weitere Rednerin erkundigte sich, ob ihre Information zur<br />
Veränderung der Breite des Waldweges auf denen Fahrradfahrer<br />
fahren dürfen, richtig sei.<br />
Die Herren nahmen Stellung und erklärten der Rednerin, dass<br />
dies nur auf extra ausgewiesenen Strecken für Mountain Biker<br />
zulässig ist bei der eine zusätzliche Sicherung stattfinden muss.