24/2013 - Liebegg
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Apfelwickler<br />
Mit Ausnahme vereinzelter Parzellen/Betriebe mit weiterhin erhöhten Falterfängen klingt der 2. Apfelwicklerflug langsam ab. In<br />
frühen und mittleren Lagen können noch bis Ende August / Anfang September Eiablagen und Neueinbohrungen der 2. Generation<br />
beobachtet werden, jedoch nur auf tiefem Niveau. Fruchtkontrollen auf Einbohrungen sind deshalb weiterhin sinnvoll, um<br />
allenfalls noch letzte abstoppende Behandlungen einzuplanen.<br />
Bei starkem Befallsdruck und wo aufgrund von Befallskontrollen noch abstoppende Behandlungen notwendig sind, jetzt (je nach<br />
Sorte, i.d.R. bis spätestens Ende August) eher Steward, Audienz, Spintor oder Affirm einsetzen. Diese Mittel wirken auch gegen<br />
Schalenwickler. Alanto wirkt ebenfalls rasch, allerdings nur gegen Apfelwickler (mit Nebenwirkung auf Kleinen Fruchtwickler).<br />
Achtung: Wartefristen einhalten (i.d.R. 3 Wochen!).<br />
Schalenwickler<br />
Der 2. Flug und die Eiablage der Herbstgeneration (= 2. Flug) sind noch im Gang, haben aber den Höhepunkt schon deutlich<br />
überschritten. Es wurde generell nur ein schwacher Flug beobachtet. Der Schlupf der Junglarven der zweiten Generation des<br />
Schalenwicklers zieht sich noch etwa hin. Befallskontrollen (und allfällige Bekämpfung) sind ab jetzt bis ca. Ende August vorzunehmen.<br />
Aufgrund der bescheidenen Fallenfänge sind in der Regel keine Behandlungen notwendig (siehe auch Überwachungsmethoden<br />
und Schadschwelle).<br />
Bei starkem Befall kann auch Steward bzw. Affirm unter Berücksichtigung der Wartefristen eingesetzt werden.<br />
Rostmilben an Zwetschgen<br />
Rostmilben vermindern die Assimilation, Blütenknospenbildung und verursachen Berostungen auf den Früchten. Gegen Rostund<br />
Spinnmilben wirkt Kiron. Dieses Mittel darf nur 1 x pro Jahr ausgebracht werden. Muss ein weiteres Mal gegen Rostmilben<br />
behandelt werden kann Neoron (Aufbrauchsfrist <strong>2013</strong>) eingesetzt werden (Sonderbewilligung verlangen). Neoron nicht bei<br />
Mirabellen und Reineclauden einsetzen! Kiron oder Neoron nicht mit Switch, Flint oder Tega mischen. Wartefrist beachten<br />
und eventuell erst nach der Ernte behandeln.<br />
Kirschen<br />
Spinn- und Rostmilben an Kirschen<br />
Vermehrt kommt es unter Witterungsgeschützten Tafelkirschenanlagen zu Milbenbefall. Neben der Roten Spinne können die<br />
Gemeine Spinnmilbe und Rostmilben festgestellt werden. Als Symptome zeigen sich leicht „verbräunte“, mattgrüne bis leicht<br />
bronzefarbene Blätter. Bei Gemeiner Spinnmilben-Befall zeigen sich häufig auch Gespinstnetze. Milbenbefall an Kirschbäumen<br />
vermindern die Assimilation und Blütenknospenausbildung. Nach Rücksprache mit der Fachstelle Obst kann allenfalls jetzt nach<br />
der Ernte das Akarizid Kiron oder Zenar eingesetzt werden.<br />
Kupfer-Behandlung nach der Ernte bei Kirschen und Kirschenjungpflanzungen<br />
Feuchte Witterung führt auch beim Steinobst, namentlich Kirschen zu einem verlängerten Triebwachstum, zudem Kirschen im<br />
Spätsommer nochmals stark wachsen. Die Gefahr von Sprühflecken ist auf jungen Blättern gross. Auch ist Jungholz wieder<br />
anfällig für Pseudomonas Infektionen (Harz-, Gummifluss, Bakterienbrand). Deshalb jetzt in Jungpflanzungen weitere<br />
Behandlung(en), in Ertragskulturen Nacherntebehandlung(en), vornehmen.<br />
Mittelwahl: Amistar, Ortiva, Flint, Tega oder Delan.<br />
Gute Erfahrungen wurden mit „Nacherntebehandlungen“ mit Kupfer 0.185%, 3 kg/ha (= 1.5 kg Reinkupfer)<br />
gemacht. Damit sind alle drei Krankheiten abgedeckt. Maximale Menge je Jahr und Parzelle einhalten: 4 kg Reinkupfer<br />
bzw. 8 kg/ha Kupfer 50%<br />
Hagelnetze über Kirschenkulturen zeitig einrollen<br />
Nach Mitte August bei "gefühlter", einschätzbarer geringerer Hagelgefahr sind die Hagelnetze über Kirschenkulturen einzurollen.<br />
Trotz noch möglichem Hagelschlag Ende August ist der Vorteil der intensiveren Belichtung (Hagelnetze reduzieren<br />
den Lichteinfall bis zu 20 %), dass die Blütenknospen stärker, kräftiger und vitaler ausgebildet werden. Dies ist<br />
bei Kirschen besonders wichtig, weshalb die Hagelnetze über Kirschenanlagen entsprechend zeitig eingerollt<br />
werden sollten. "Licht ist der wichtigste Nährstoff der Kirschen"<br />
Das zeitige einrollen (öffnen) der Hagelnetze fördert auch wieder die natürlichen Räuber der Mäuse, die nun<br />
wiederum einfliegen können!<br />
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