28.04.2014 Aufrufe

Bastei·Anzeiger 8/2013 - Lohmen

Bastei·Anzeiger 8/2013 - Lohmen

Bastei·Anzeiger 8/2013 - Lohmen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Bastei·Anzeiger</strong> 8/<strong>2013</strong><br />

DRK-Kreisverband Pirna e. V.<br />

Schüler der Grundschule <strong>Lohmen</strong> besuchten unsere DRK Kindertagesstätte<br />

Elbkinderland in Stadt Wehlen gemeinsam mit<br />

Frau Hoyer und Herrn Karasinski als Vertreter des Fördervereins.<br />

„Wir wollen euch helfen, bald wieder auf einem schönen Spielplatz<br />

toben zu können, dachten sich <strong>Lohmen</strong>er. Sie haben uns<br />

ein selbst gestaltetes Bild und eine Spende zur Wiederherstellung<br />

unseres Außengeländes mitgebracht. Die Kinder der DRK<br />

Kita Elbkinderland freuten sich sehr, berichteten von ihren Erlebnissen<br />

und zeigten Bilder ihrer Kita während des Hochwassers.<br />

Die Kinder und Erzieherinnen der DRK Kita Elbkinderland sagen<br />

allen Beteiligten ganz herzlich DANKE<br />

Was ein alter Kaufvertrag erzählt - Teil II<br />

Der für diesen Artikel interessante Teil des Kaufvertrages sieht<br />

im Original wie folgt aus:<br />

- 24 -<br />

Wörtlich könnte dieser Teil bedeuten:<br />

geschloßen worden ist wie folget. Es verkauffet Cristoff<br />

Kegeln ein halb Viertel Acker von der Werfung ohn bis<br />

über das wiesgen nach dem Churf. wäldgen und zwischen<br />

Jacob Kegels und Abraham Maukisches Erbe liegen<br />

thut und giebt solch halb Viertel Acker seinen Bruder<br />

Jacob Kegel. weill es zu seines halb Viertel Acker<br />

gehöret mit Zinsen Steuern und anderen gefällen (Abgaben)<br />

ins Churf. Ambtt Stolpen umb und vor 18 gutte scho: (Schock<br />

Groschen)<br />

Haubt und Kauff Summe (sind) nach empfangenen Lohn<br />

bahr zu erlegen. Verkäuffer (Käufer ???) Jacob Kegel versteu-...<br />

An unseren heutigen Sprachgebrauch angepasst, lautet dieser<br />

Teil wie folgt:<br />

Christof Kegel verkauft seinen Bruder Jacob Kegel einen halben<br />

Viertel Acker. Er beginnt an der Werfung und reicht über die kleine<br />

Wiese bis an das kurfürstliche Wäldchen. Der Acker liegt zwischen<br />

den Feldern seines Bruders Jacob Kegel und dem Feld<br />

von Abraham Maukisch. Er verkauft den Acker, weil er zu dem<br />

halben Viertel Acker seines Bruders gehört. Er verkauft ihn mit<br />

allen Zinzen, Steuern und Abgaben, die dem Kurfürstlichen Amt<br />

Stolpen gehören für 18 gute Schock Groschen.<br />

Nach dem Eigentumsübergang an Jacob Kegel ist der Betrag<br />

bar zu bezahlen.<br />

Im Folgenden soll dieser Teil des Vertrages mit der Lagebeschreibung<br />

des Stück Landes sowie die mit der Person des Käufers<br />

bzw. Verkäufers zusammenhängenden Angaben näher erläutert<br />

werden. Aus diesen beiden Vertragsbestandteilen gehen einige<br />

interessante Einzelheiten hervor. Die Teile der Verträge die sich<br />

mit dem Kaufpreis sowie den Steuern und Abgaben beschäftigen,<br />

werden hier nicht weiter erläutert. Das könnte Material für<br />

eine gesonderte Auswertung sein.<br />

Im Vertrag von 1661 ist mir hoher Wahrscheinlichkeit als „Churfürst.<br />

wäldgen“ der sich in kurfürstlichen Besitz befindliche<br />

Waldteil bezeichnet, der sich auf der Höhe zwischen den Mühlsdorfer<br />

und Porschendorfer Feldern hinzieht. Er wird sicherlich<br />

als „Kurfürstlicher Wald“ bezeichnet, um ihn von den Porschendorfer<br />

Bauerwäldern abzugrenzen. Dieses Stück Wald, das zwischen<br />

der Alten Lohmstraße und dem heutigen Karschwinkel<br />

liegt, wurde früher auch Karschwinkel oder „Caris Wäldgen“<br />

genannt und ist identisch mit dem „Churfürst. wäldgen“. Das<br />

ist mit einem anderen Kaufvertrag, ebenfalls aus dem Jahr 1661<br />

belegt.<br />

Diese Trennung zwischen „Karschwinkel“ und der heutigen Bezeichnung<br />

„Liebethaler Wäldchen“ ist auf alten Kartenzu erkennen.<br />

Aber bereits in einer Forstkarte aus dem Jahr 1776 werden<br />

beide Teile gemeinsam als „Liebethaler Wäldchen“ bezeichnet.<br />

Der Name „Karschwinkel“ wurde und wird aber auch als Sammelbezeichnung<br />

für die Felder verwendet, die zwischen Alter<br />

Lohmstraße und heutigem Waldteil „Karschwinkel“ liegen.<br />

Im weiteren wird geschrieben, dass der verkaufte Acker vom<br />

„Churf. wäldgen“ bis an die „Werfung“ geht, d.h. vom „Kurfürstlicher<br />

Wald“ und der „Werfung“ begrenzt wird. Grob gesagt verlaufen<br />

die Mühlsdorfer Felder als Streifen vom alten Ortskern<br />

aus in Nord-Süd Richtung. Einige dieser Streifen sind auch in<br />

Ost-West Richtung geteilt, hier durch die „Werfung“. Die sogenannte<br />

Werfung könnte eine Geländestufe sein, die sich östlich<br />

der jetzigen Sandgrube von Reichelts hinzieht. In dieser „Werfung“<br />

befand sich auf dem Flurstück der Familie Kluge ein kleiner<br />

„Unterstand“, der älteren Mühlsdorfern sicherlich noch bekannt<br />

ist. Heute ist diese Geländestufe teilweise überackert. Damit ist<br />

auch geklärt, dass sich das fragliche „Viertel Stück Acker“ von<br />

der Wesenitz aus gesehen rechts der Alten Lohmstraße befand<br />

und oberhalb der Werfung lag, denn es zog sich bis zum „Churf.<br />

wäldgen“ hin<br />

Das „wiesgen nach dem Churf. wäldgen“ könnte die ehemalige<br />

Schaftreibe der Herrschaft Elbersdorf sein. In der bereits erwähnten<br />

Forstkarte ist deren Verlauf durch Grenzsteine markiert.<br />

Sie verlief zwischen dem „Kurfürstlicher Wald“ und den Mühlsdorfer<br />

Feldern. Ihre Existenz und ihr Verlauf führte immer wieder<br />

zu Streitigkeiten mit den jeweiligen Besitzern.<br />

Fortsetzung folgt!<br />

Helmut Klotzek<br />

Bruno Barthel - Steinbrecher<br />

und Mundartdichter<br />

Im Hinblick auf das Steenbrecherfest ist es angebracht an den<br />

Mundartdichter Bruno Barthel aus <strong>Lohmen</strong> zu erinnern. Schließlich<br />

hat er sich in seinen Schriften eingehend mit den Steinbrechern<br />

befaßt. Wir zitieren aus einem Text von Elsa Niemann, der<br />

2010 in den Dresdner Neuesten Nachrichten erschien.<br />

„Sich mitzuteilen ist Natur, Mitgeteiltes aufzunehmen, wie es<br />

gegeben wird, ist Bildung.“ Man könnte diese Worte Goethes<br />

aus den „Wahlverwandtschaften“ auf den Mundartdichter Bruno<br />

Barthel beziehen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!