2013-22 - beim LSO
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<strong>LSO</strong> Solothurn<br />
Pro Gefühl steht ein farbiger Kessel zur Verfügung. Auf einen Blick ist die Gefühlslage erkennbar. Foto: zVg.<br />
Gefühle zeigen hat Gewicht<br />
Schulblatt AG/SO · <strong>22</strong>/<strong>2013</strong><br />
28<br />
Prävention. Seit August 2010 setzt die<br />
Primarschule Derendingen das Gewaltpräventionsprojekt<br />
PFADE um. Im<br />
Schulhaus Mitteldorf werden Gefühle<br />
gezeigt. Die allgemeine Gefühlslage<br />
kann am Gefühlsbarometer abgelesen<br />
werden.<br />
Vielen Kindern sind<br />
die Schritte, die zu einer<br />
kreativen Konfliktlösung<br />
führen, geläufig.<br />
tioniert ihn neu. So kann es nach einem<br />
gewonnenen Fussballspiel in der Pause<br />
durchaus geschehen, dass der Spitzenwert<br />
«müde» von «stolz» abgelöst wird.<br />
Ein bewährtes Konzept<br />
Die Arbeit steht im Zusammenhang mit<br />
dem Projekt PFADE. Alle Klassen der<br />
Schule engagieren sich seit über drei Jahren<br />
in diesem Projekt. Es hat im Schulall-<br />
Auf einen Blick ist zu erkennen, ob sich<br />
Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen<br />
und Lehrer insgesamt eher glücklich,<br />
stolz und zufrieden oder traurig, wütend,<br />
aufgeregt und müde fühlen. Das Gefühlsbarometer<br />
im Schulhaus Mitteldorf in<br />
Derendingen gibt darüber Auskunft<br />
und wurde im Rahmen des Gewaltpräventionsprojekts<br />
PFADE installiert.<br />
An einem klassenübergreifenden Arbeitsmorgen<br />
wurden zu sieben ausgewählten<br />
Gefühlen Szenen nachgespielt, passende<br />
Musik gehört, Erlebnisse gesucht, besprochen<br />
und gemalt. Jetzt steht pro Gefühl<br />
ein farbiger Kessel bereit, der mit Kieselsteinen<br />
gefüllt werden kann. Die Kessel<br />
hängen an Gummiseilen nebeneinander.<br />
Jeden Morgen werfen alle Kinder und<br />
Lehrpersonen des Schulhauses einen Kieselstein<br />
in den passenden «Gefühlskessel».<br />
Dieser ändert mit dem Gewicht die<br />
Position. und so ist auf einen Blick erkennbar,<br />
wie sich die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner der Schule an dem tag<br />
mehrheitlich fühlen. Sollte sich die Gefühlslage<br />
während des tages ändern,<br />
nimmt man seinen Stein heraus und positag<br />
mittlerweile seinen festen Platz.<br />
PFADE (Programm für alternative Denkstrategien<br />
Jünger, 2010) ist ein trainingsprogramm<br />
zur Förderung sozialer Kompetenzen<br />
und zur Vorbeugung von<br />
Verhaltensproblemen bei Kindern. Es<br />
wird nach sorgfältiger Instruktion der<br />
Lehrpersonen – vom Kindergarten bis zur<br />
6. Klasse – während einer Lektion pro<br />
Woche eingesetzt. Die Kontinuität und<br />
das aufbauende Konzept über alle Schuljahre<br />
haben sich bewährt.<br />
Mittlerweile hat sich im Schulhaus ein<br />
neues Vokabular zur Bewältigung von<br />
Konflikten entwickelt. handgreiflichkeiten<br />
sind seltener geworden. Nicht alle<br />
Konfliktlösungen gelingen reibungslos,<br />
aber vielen Kindern sind die Schritte, die<br />
zu einer kreativen Konfliktlösung führen,<br />
geläufig. Sie setzen diese auch ohne direkte<br />
Instruktion von Lehrpersonen ein.<br />
Regeln werden besser verstanden, die eigenen<br />
Gefühle gut beobachtet, Wünsche<br />
an das Gegenüber fair formuliert und allfällige<br />
Konsequenzen vorausblickend abgeschätzt.<br />
All dies trägt zu einem gelingenden<br />
Zusammenleben im und rund um