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Suizidprävention in Österreich - Gernot Sonneck

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32<br />

Reaktionsphase e<strong>in</strong>er Krise, <strong>in</strong> der Phase des Entschlusses der suizidalen Entwicklung<br />

und ist ke<strong>in</strong>e affektive Resonanz, ke<strong>in</strong> affektiver Rapport herstellbar,<br />

so besteht zweifellos akute Suizidgefährdung.<br />

Wenn schwere Depression oder übergroße Angst (Panik) nicht durch Entlastung,<br />

wie z. B. Gefühle äußern, Chaotisches ordnen, Zusammenhänge verstehen, und<br />

durch Entspannung (At<strong>in</strong>ungs- und Muskelentspannungs-übungen) entscheidend<br />

vellu<strong>in</strong>dert werden können, bedarf es auch medikamentöser Hilfe, <strong>in</strong>sbesondere<br />

bei hoher Suizidgefahr, Entscheidungs-unfähigkeit oder Unfähigkeit zu<br />

s<strong>in</strong>nvoller Zusammenarbeit. Die medikamentöse -Therapie, unabd<strong>in</strong>gbar bei<br />

schweren psychischen Stömngen, ist jedoch immer nur als Unterstütz -ung<br />

anzusehen. Auch muss dabei mitbedacht werden, dass z. B. starke Dämpfung die<br />

Krisensymptomatik verschleiern, starke Aktivierung die Symptome und nicht<br />

selten auch Suizidgefahr drastisch verstärken kann.<br />

ad 5.<br />

Die soziale Situation, allfällige Belastungen, Gefährdungen oder Ressourcen •<br />

werden abgeklärt.<br />

ad 6. Bestehende Hilfssysteme des Patienten (Angehörige, Freunde, Nachbarn etc.)<br />

lassen wir von ihm unterstützend mite<strong>in</strong>beziehen, im Notfall werden wir selbst<br />

diese aktivieren bzw. heranziehen. Entsprechend der Notwendigkeit und den<br />

Möglichkeiten werden natürlich auch alle anderen Hilfen der Geme<strong>in</strong>schaft<br />

venaittelt (z. B. Sozialhilfeorganisationen, Clubs, Selbsthilfegruppen etc.).<br />

ad 7. Wir klären mit dem Patienten das genaue Sett<strong>in</strong>g für weitere Kontakte (Anzahl<br />

der teilnehmenden Personen, Zeit, Anzahl der Kontakte, Intervalle) im<br />

Abstimmen se<strong>in</strong>er und unserer Möglichkeiten, Wünsche und Zielvorstellungen.<br />

In den Folgegesprächen stellen wir immer wieder den Bezug zwischen der<br />

Anfangssituation, der jetzigen Situation (auch der Gesprächssituation) und den<br />

konkreten Zielvorstellungen her bzw. erarbeiten letztere oder modifizieren sie<br />

.unter Mithilfe und Mite<strong>in</strong>beziehung der Gefühlsebene.<br />

ad 8.<br />

Da Krisen<strong>in</strong>tervention mit wenigen Kontakten beendet se<strong>in</strong> sollte, ist das

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