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Entwicklungsphasen Hinweise - Martinus-Schule

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<strong>Entwicklungsphasen</strong><br />

Hier ist eine Aufstellung zur Entwicklung der Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Kindes. (Alter 3 ½ bis 4 ½ Jahre). Viele aufgelistete Dinge gelten als Beispiele und<br />

sind auf andere übertragbar.<br />

Sinnvoll ist es, sich auch die Stufen vor und nach der momentanen Altersangabe des eigenen Kindes anzusehen, denn die Stufen sind nicht starr, sondern fließend.<br />

(Statistische Beobachtungs-und Erfahrungswerte.)<br />

Bedenken Sie in jedem Fall, dass es sich hierbei um Anhaltspun<br />

oder aber eine Stufe ganz übersprungen wird. - -Ist- Man sollte immer aufmerksam, aber nicht<br />

(Besonders, weil es doch so viele Entwicklungsbeschreibungen gibt:<br />

z.B. Entwicklungsmodell nach Piaget, das Entwicklungsgitter nach Kiphard oder die Entwicklungstabelle nach Beller.)<br />

Ganz wichtig sind auch die<br />

Erzieherinnen.<br />

Phaseneinteilung nach Prof.Dr.K.Beller und Dipl.Päd.S.Beller<br />

( Entwicklungstabelle nach Beller)<br />

Die Entwicklung vom Säugling zum Schulkind wird in 14 Phasen gesehen.<br />

Phase 1 = 0-3 Monate (Säugling) --/-- Phase 14 = 67-72 Monate (Schulkind)<br />

Es werden 8 verschiedene Entwicklungsbereiche angegeben:<br />

Körperpflege Umgebungsbewusstsein sozial-emotionale Entwicklung<br />

Spieltätigkeit Sprache- Kognition Grobmotorik Feinmotorik<br />

Es wurden spezielle Fragen für die einzelnen Entwicklungsbereiche ausgearbeitet, deren Beantwortung Aufschluss über die Entwicklung<br />

des Kindes gibt. Die Entwicklungstabelle besteht aus 649 Fragen (sog. Items). Jedes Kind kann sich in den verschiedenen Bereichen<br />

unterschiedlich entwickeln. Zum Beispiel ist es möglich, dass sich ein Kind weiter in seiner sprachlichen Kompetenz als in seinen<br />

motorischen Fähigkeiten entwickelt. Solche Unterschiede liegen zumeist in den Grenzen normaler Entwicklung und sind das Ergebnis des<br />

Zusammenspiels von Fähigkeit, Motivation und Lernmöglichkeiten. Die Verteilung der Kompetenzen in den acht Bereichen ergibt das dem<br />

Kind zugehörige individuelle Entwicklungsprofil. Dieses Profil gibt der Betreuerin ein Bild der Individualität des Kindes und hilft ihr, das<br />

Kind besser zu verstehen und ihr pädagogisches Planen an den Entwicklungsstand des Kindes in den verschiedenen Bereichen anzupassen.<br />

Phasen-Einteilung (Beller)


Phase 1 = 0-3 Monate; Phase 2 = 4-6 Monate; Phase 3 = 7-9 und Phase 4 = 10-12 Monate; Phase 5 = 13-18 Monate; Phase 6 = 19-24;<br />

Phase 7 = 25-30; Phase 8 = 31-36 Phase 9 = 37-42; Phase 10 = 43-48; Phase 11 = 49-54; Phase 12 = 55-60; Phase 13 = 61-66;<br />

Phase 14 = 67-72<br />

Die einzelnen Phasen<br />

Alter von 3 ½ bis 4 ½ beschreiben.<br />

Phase 10 = 3 ½ bis 4 Jahre<br />

43-48 Monate Vorsorgeuntersuchung U8 Kinderarzt<br />

damit auch für jedes Kind ein<br />

für das<br />

Phase 11 = 4 bis 4 ½ Jahre 49-54 Monate<br />

Ratschlag für die Eltern<br />

Zur Entwicklungsbeobachtung und -förderung der Kinder<br />

In der heutigen Gesellschaft stehen Sie - die Eltern- mit ihrer Erziehungsverantwortung relativ alleine da. Es gibt zudem so viele Modelle, zwischen<br />

denen Sie sich entscheiden können. Gleichzeitig steigen die Anforderungen, die unsere Welt an Kinder und Jugendliche stellt. Ihr Bedürfnis nach<br />

Information ist daher nicht nur verständlich, es ist auch notwendig. Es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, was Kinder in ihren jeweiligen<br />

Altersstufen brauchen. Sie helfen Ihnen, sich zu orientieren und sich Anregungen zu holen für den täglichen Umgang mit Ihrem Kind. Verantwortung<br />

wahrnehmen und verantwortlich handeln heißt: Informieren Sie sich und beziehen Sie die neuen Erkenntnisse in Ihr Denken und Ihr alltägliches<br />

Handeln ein. Alle Informationen können aber das nicht ersetzen, was gerade im Umgang mit kleinen Kindern wichtig ist - Ihr gesundes "Handeln nach<br />

dem Gefühl".<br />

Nehmen Sie sich Zeit, geben Sie Liebe und zeigen Sie Konsequenz. Dies ist anstrengend und nicht immer leicht.<br />

nicht, Kinder wer<br />

Kinder in den ersten Lebensjahren brauchen Rückhalt und Sicherheit, damit sie immer selbstständiger werden. Dabei spielt Ihre emotionale<br />

Sicherheit eine entscheidende Rolle. In vielen Situationen kann es sinnvoller sein, dass Sie "aus dem Bauch heraus" handeln, als dass Sie krampfhaft<br />

den neuesten pädagogischen Empfehlungen folgen.<br />

Ihr Kind begibt sich vertrauensvoll in Ihre Hände. Es braucht Sicherheit und Schutz, um ein stabiles Selbstwertgefühl zu entwickeln. Die Beziehung<br />

zwischen Kind und Eltern zeichnet sich dadurch aus, dass das Kind wirklich Kind sein kann. Das ist möglich, weil die Eltern erwachsen sind und<br />

dementsprechend auch kritisch mit sich selbst umgehen.<br />

Frühförderwahn<br />

Viele Eltern meinen nun angeregt durch die Erkenntnisse der Hirnforschung-(Synapsenvernetzung) ihre Kinder möglichst früh möglichst viel zu<br />

fördern.<br />

(siehe dazu auf der Schulhomepage >martinus-schule-<br />

Ausschnitt:<br />

»Die Vorstellung vieler Eltern, die Architekten der Kindergehirne zu sein, ist der reinste Wahnsinn«, sagt die Lernforscherin Elsbeth Stern von der ETH Zürich.<br />

»Wir müssen uns von der Annahme lösen, dass kindliche Gehirne mit beliebigen geistigen Aktivitäten trainiert werden können.« Gerade im Bereich der Intelligenz


dürfe man die genetischen Grundlagen nicht verkennen. Stern fordert eine staatlich geregelte vorschulische Bildung für alle Kinder ab vier Jahren, hält aber<br />

nichts von Angeboten, deren Effekte höchst umstritten sind und die sich nur gewisse Kreise leisten können. »Ich nörgle nicht an sinnvoller Frühförderung herum.«<br />

Ein vorbereitendes Lernen für die <strong>Schule</strong> unterstützt Stern. »Wenn Vierjährige im Kindergarten singen und reimen, dann fördert das später das Lesenlernen. Und<br />

wer mit fünf Jahren lesen und schreiben lernen will, dem sollte man das nicht verweigern.« Stern plädiert für ein »Bildungsrecht für Kinder ab vier Jahren«, was<br />

aber auch eine »Bildungspflicht vonseiten der Eltern« bedeuten würde. Ihre Forderung nach einer vorschulischen Bildung für alle deckt sich aber keineswegs mit<br />

dem Frühförderunsinn, den manche Eltern praktizieren. Ein Kind, das Eltern habe, die mit ihm reden, ihm vorlesen, seine Neugier<br />

befriedigen, das im Kindergarten breit gefächerte Angebote erhalte, brauche »überhaupt keine Extras für seine<br />

geistige Entwicklung«.------»Ich warne vor Ego-Problemen«, sagt Stern. »Diese Kinder haben immer gedacht und gesagt bekommen, sie seien etwas ganz<br />

Besonderes, und am Ende sind sie einfach nur durchschnittlich und normal das muss dann erst mal verkraftet werden. «<br />

Trotzdem kann es in jeder Familie Situationen geben, in denen weder das eigene Gefühl weiterhilft noch gut gemeinte Ratschläge<br />

nützen. Eltern sollten sich dann nicht scheuen, fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.<br />

Die Phasen - nach Beller- können aus Gründen des Urheberrechts hier nicht wiedergegeben werden!<br />

Weitere Informationen unter: www.beller-kkp.de oder in der <strong>Schule</strong>.<br />

Tabelle vom Kindergarten-Workshop www.kindergarten-workshop.de<br />

und das Entwicklungsgitter von Kiphard.<br />

3 Jahre 6 Monate<br />

4 Jahre<br />

4 Jahre 6 Monate<br />

aufgeführt.<br />

Die anderen Phasen und weitere Informationen sind unter www.kindergarten-workshop.de<br />

Entwicklungsphase 3 Jahre und 6 Monate<br />

Optische Wahrnehmung<br />

sortiert Grundfarben<br />

sortiert drei Längen<br />

sortiert fünf Paar Lottobilder


äumt fünf Hohlwürfel ein<br />

setzt fünf Formen ein<br />

orientiert sich draußen<br />

Handgeschick (Feinmotorik)<br />

zieht Kleidung an<br />

öffnet Zündholzschachtel<br />

wickelt Bonbon aus<br />

baut Turm aus acht Würfeln<br />

zeichnet Kreis ab<br />

hält Stift mit Fingern<br />

Körperkontrolle (Grobmotorik)<br />

fährt Dreirad, Gokart<br />

kickt Ballon aus der Luft<br />

trägt Wasserglas drei Meter weit<br />

geht 3-m-Streifen entlang<br />

springt 20 cm weit, 5 cm hoch<br />

frei treppauf, Fußwechsel<br />

Sprache<br />

sagt: ich, du, mein, dein<br />

verwendet Mehrzahl<br />

benennt Tätigkeit im Bild<br />

nennt fünf Tiere<br />

berichtet spontan Erlebnis<br />

verwendet Vergangenheit<br />

Akustische Wahrnehmung<br />

zeigt größer und kleiner<br />

zeigt rechts/links (auch falsch)<br />

zeigt auf rote Farbe<br />

zeigt eckig und rund<br />

hört Geschichte gespannt zu<br />

hört Vokal "a" heraus


Sozialkontakt<br />

ist stolz über Lob<br />

stellt viele Fragen<br />

ist froh über neue Kleidung<br />

macht gern etwas vor<br />

spielt gern mit anderen<br />

unterbricht Lärm auf Bitten<br />

Entwicklungsphase 4 Jahre<br />

Optische Wahrnehmung<br />

sortiert Autos und Tiere<br />

ordnet Menge 2 optisch zu<br />

findet drei versteckte Dinge<br />

erkennt Junge und Mädchen<br />

ordnet Detail zum Ganzen<br />

Puzzle aus zwei Teilen<br />

Handgeschick (Feinmotorik)<br />

wäscht und trocknet Hände<br />

schraubt, dreht Schlüssel<br />

knetet Kugel und Schlange<br />

Linie zwischen zwei Punkten<br />

knöpft auf und zu<br />

schneidet mit Schere<br />

Körperkontrolle (Grobmotorik)<br />

geht mit Armschwung<br />

je Bein zwei Sekunden balancieren<br />

ein Hüpfer auf einem Bein<br />

fünf fortlaufende Schlusssprünge<br />

Schlusssprung von Coach


frei treppab, Fußwechsel<br />

Sprache<br />

Laute: ch, nq, nt, schp, fr<br />

erklärt, was es spielt<br />

wiederholt Kurzgeschichte<br />

gebraucht Nebensätze<br />

fragt: wer, wo, wann, warum<br />

nennt zwei Gegensätze<br />

Akustische Wahrnehmung<br />

kennt Daumen, Zeigefinger<br />

befolgt: gib mir zwei<br />

versteht: morgens, abends<br />

legt etwas auf/unter<br />

versteht: müde, hungrig<br />

zeigt alles, was fliegt<br />

Sozialkontakt<br />

hat spezielle Freunde<br />

sagt: ich hab dich lieb<br />

spielt allein draußen<br />

macht Kreisspiele mit<br />

gibt Süßigkeiten ab<br />

bleibt nachts trocken<br />

Entwicklungsphase 4 Jahre und 6 Monate<br />

Optische Wahrnehmung<br />

ordnet fünf Tierpaare<br />

erkennt Verkleinerung<br />

imitiert Beiddaumenstreckung


Handgeschick (Feinmotorik)<br />

legt "Z" mit drei Hölzern<br />

schmiert Brot alleine<br />

zeichnet Kreuz ab<br />

Körperkontrolle (Grobmotorik)<br />

30 Meter Schnelllauf<br />

fünf mal Seitensprünge über Linie<br />

Standweitsprung, 50 cm<br />

Sprache<br />

wiederholt Fünfwortsatz<br />

sagt, was es heute tat<br />

beantwortet drei Zweckfragen<br />

Akustische Wahrnehmung<br />

versteht: dünn/dick, gerade/krumm<br />

versteht: mehr/am meisten<br />

merkt einstellige Zahl für eine Minute<br />

Sozialkontakt<br />

isst völlig allein<br />

geht allein zu Nachbarn<br />

nennt Namen und Adresse


Richtwerte sprachlicher Entwicklung<br />

Voraussetzungen müssen erfüllt sein.<br />

Quelle der Richtwerte:<br />

Sprachstörungen im Kindesalter<br />

Sprache und Sprachentwicklung können sich nur entwickeln, wenn vorher grundlegende Fähigkeiten<br />

wie Sehen, Hören und die Feinmotorik ausreichend ausgebildet sind. Ausreichende Anregungen,<br />

tägliche Kommunikation mit dem Kind und Wärme und Akzeptanz sind dann notwendig, um die<br />

Sprachentwicklung zu fördern.<br />

In der folgenden Übersicht finden sie Richtwerte, was Ihr Kind in den ersten fünf Lebensjahren erlernt<br />

haben sollte. Diese Richtwerte sind nicht als starre Kriterien anzusehen. Wenn Sie bei Ihrem Kind<br />

Abweichungen erkennen, so muss das noch nicht auf eine Fehlentwicklung zurückzuführen sein.<br />

Allerdings sollte bei einer Einschätzung der Entwicklung ein Sprachexperte befragt werden.<br />

1. Lebensjahr Folgende Fähigkeiten sollte ein Kind am Ende des ersten Lebensjahres besitzen: Es sollte in der Lage<br />

sein<br />

den Mund überwiegend geschlossen zu halten,<br />

seinen Speichel herunterzuschlucken,<br />

den Löffel mit Zunge und Lippen abzulecken,<br />

zu husten, zu quietschen, zu gurren und Lautgebilde nachzuahmen,<br />

Silben zu plappern (z.B. nana, dada, baba) und<br />

die eigene Stimme so zu modulieren, dass sich daraus auf seine Stimmungslage schließen<br />

lässt.<br />

2. Lebensjahr Folgende Fähigkeiten sollte ein Kind am Ende des zweiten Lebensjahres besitzen: Es sollte in der<br />

Lage sein,<br />

feste Nahrung zu kauen,<br />

Tierlaute nachzuahmen,<br />

, w zu sprechen,<br />

einige Bezugspersonen mit Namen anzusprechen,<br />

Zwei-Wort-Sätze zu benutzen,<br />

Wünsche sprachlich zu äußern.


3. Lebensjahr Folgende Fähigkeiten sollte ein Kind am Ende des dritten Lebensjahres besitzen: Es sollte in der Lage<br />

sein,<br />

von sich selbst mit seinem Vornamen zu sprechen,<br />

die ersten Fragen zu<br />

Selbstgespräche und Gespräche mit Puppen und Tieren zu führen,<br />

Mehrwortsätze zu benutzen, die jedoch vom Satzbau noch fehlerhaft sein dürfen,<br />

zu erkennen, was im Bilderbuch geschieht und dieses zu benennen (z.B.:<br />

4. Lebensjahr Folgende Fähigkeiten sollte ein Kind am Ende des vierten Lebensjahres besitzen: Es sollte in der<br />

Lage sein,<br />

ein Erlebnis so zu berichten, dass man der Erzählung folgen kann,<br />

einfache Sätze richtig zu bilden,<br />

ab und zu schon Hauptsätze mit Nebensätzen zu verbinden,<br />

eine Vergangenheitsform manch<br />

Zusammenhänge im Bilderbuch zu erkennen und zu beschreiben.<br />

5. Lebensjahr Folgende Fähigkeiten sollte ein Kind am Ende des fünften Lebensjahres besitzen: Es sollte in der<br />

Lage sein,<br />

grammatisch richtig zu sprechen (Haupt- und Nebensätze zu benutzen),<br />

Farben richtig zu benennen und<br />

Sätze, mit Ausnahme geringer Regelverstöße, richtig zu bilden.

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