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17 Exponentialfunktion und Logarithmus

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Um dieser Vorgehensweise Sinn zu geben, sind mehrere Hilfsaussagen zu beweisen<br />

1. Es muss sichergestellt werden, dass es für jede reelle Zahl x eine Folge rationaler<br />

Zahlen gibt, die gegen x konvergiert.<br />

2. Man muss zeigen, dass der Grenzwert aus der Definition existiert.<br />

3. Es gibt immer (sogar überabzählbar) unendlich viele verschiedene Folgen, die gegen<br />

eine fest reelle Zahl konvergieren. Sind die Grenzwerte aus der Definition alle gleich?<br />

Andernfalls wäre unser Konstrukt nicht wohldefiniert.<br />

4. Was ist mit rationalen Zahlen? Es gibt ja auch Folgen die gegen rationale Zahlen<br />

konvergieren. Man muss zeigen, dass der Grenzwert aus der Definition den früher<br />

definierten Wert liefert. Nur dann ist die Definition konsistent.<br />

5. Schließlich muss die Gültigkeit der Potenzrechengesetze nachgewiesen werden. Dazu<br />

müssen diese Gesetze für die rationalen Zahlen gezeigt werden, dann kann man mit<br />

(15.11) den Beweis relativ leicht führen.<br />

Dieser Weg scheint aufwendiger zu sein, kommt aber ohne eine eigenständige Definition<br />

der <strong>Exponentialfunktion</strong> aus.<br />

Beispiel. Für 2 √2<br />

könnte man die Folge (q n ) aus dem Heron-Verfahren wählen. Bei<br />

einem Startwert 2 ergibt sich<br />

n 1 2 3 4 5 . . . → ∞<br />

q n 2<br />

3<br />

2<br />

<strong>17</strong><br />

12<br />

577<br />

408<br />

665857<br />

. . . → √ 2<br />

470832<br />

2 qn 4 2.828 2.66968 2.665148 2.665144 . . . → 2 √ 2<br />

(<br />

So ist beispielsweise 2 q 5<br />

= 2 √ ) 665857 665857 470832<br />

470832 = 2 ≈ 2.665144.<br />

Vergleichen Sie das mit der Ausgabe Ihres Taschenrechners!<br />

Was passiert, wenn man 470832√ 2 665857 rechnet?<br />

Der allgemeine <strong>Logarithmus</strong><br />

Den <strong>Logarithmus</strong> kann man wie die <strong>Exponentialfunktion</strong> verallgemeinern. Da die Funktion<br />

R → R >0 ; x ↦→ a x für alle a ∈ ]0, 1[ ∪ ]1, ∞[ = R >0 \ {1}<br />

nach (<strong>17</strong>.11.3) bijektiv ist, besitzt sie eine (eindeutig bestimmte) Umkehrfunktion<br />

log a : R >0 → R<br />

für jedes a ∈ ]0, 1[ ∪ ]1, ∞[.<br />

Diese Funktion heißt <strong>Logarithmus</strong> zur Basis a. Jede dieser Funktionen kann durch<br />

jede andere ausgedrückt werden.<br />

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