28.04.2014 Aufrufe

Digitales Diktat: vom Wort zum Workflow - Medizin-EDV

Digitales Diktat: vom Wort zum Workflow - Medizin-EDV

Digitales Diktat: vom Wort zum Workflow - Medizin-EDV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TITELSTORY<br />

Vorfeld abgeklärt<br />

werden, welche<br />

Schnittstellen im<br />

KIS bereits vorhanden<br />

sind und welche<br />

ggf. noch zusätzlich<br />

mit dem<br />

KIS-Anbieter vereinbart<br />

werden<br />

müssen. Becker<br />

pointiert: „Es ist<br />

schon häufig vorgekommen,<br />

dass eine<br />

Fachabteilung<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang<br />

Riedel, IfK Institut<br />

für Krankengitales<br />

Diktiersys-<br />

ein preiswertes dihauswesen:<br />

„Seltener<br />

steht die Verän-<br />

aber die Integratitem<br />

beschafft hat,<br />

derung liebgewordener<br />

Prozesse im<br />

onskosten in das<br />

bestehende KIS<br />

Sinne einer Optimierung<br />

der Arbeitsab-<br />

nicht eingeplant<br />

läufe im Vordergrund.“<br />

ggf. das etwas teu-<br />

wurden, so dass<br />

rere System die<br />

richtige Wahl gewesen wäre.“ In einigen<br />

Fällen mussten nach der Installation eines<br />

Systems noch aufwändige Nachrüstungen<br />

an den Arbeitsplätzen vorgenommen<br />

werden. Beim Einsatz<br />

von Terminalservern<br />

ist zu klären, ob die <strong>zum</strong><br />

Einsatz kommende Lösung<br />

kompatibel ist.<br />

„Integration<br />

<strong>zum</strong> richtigen<br />

Fall/<br />

Auftrag<br />

funktioniert<br />

in der<br />

Regel gut“,<br />

lobt Cornelia<br />

Vosseler.<br />

„Unschön<br />

sind<br />

Realisierungen,<br />

in denen<br />

nicht mehr –<br />

oder nur umständlich<br />

– ins<br />

KIS oder PACS<br />

gesprungen werden<br />

kann, um<br />

Vorbefunde aufzurufen<br />

oder andere<br />

Werte<br />

aus der<br />

EPA abzurufen.“<br />

Ihr Hinweis außerdem: Ablauffähigkeit<br />

unter Citrix ist notwendig.<br />

4voice-Vorstandsvorsitzender Kurt<br />

Martin geht speziell auf Frage der funktionellen<br />

Schnittstellen für digitale Sprachverarbeitung<br />

ein. „Generell ist eine Schnittstelle<br />

dann sinnvoll, wenn sie ermöglicht,<br />

alle relevanten Funktionsanforderungen<br />

abzuwickeln.“ Wichtige Anforderungen<br />

für die Integration in das vorhandene KIS/<br />

RIS/PIS-System sind demnach das direkte<br />

<strong>Diktat</strong> aus der Patientenakte, die Sprachsteuerung<br />

innerhalb der Patientenakte oder<br />

die automatische Zuordnung der <strong>Diktat</strong>e<br />

<strong>zum</strong> Patienten über Barcode beim mobilen<br />

<strong>Diktat</strong>. Sein Unternehmen bevorzugt<br />

für die Integration seiner Lösung in KIS/<br />

RIS/PIS-Systeme zudem standardisierte<br />

(XML) oder zertifizierte Schnittstellen (wie<br />

ODSI). Dies erleichtere und standardisiere<br />

den Weg des Informationsaustausches<br />

zwischen der 4voice-Lösung und den führenden<br />

Systemen.<br />

Wie Prof. Wolfgang Riedel beobachtet,<br />

setzen sich neben der Online-Spracherkennung<br />

in jüngster Zeit immer mehr Systeme<br />

auf Serverbasis mit Offline-Spracherkennung<br />

(Hintergrund-Spracherkennung)<br />

durch. Zentrale serverbasierte Lösungen<br />

mit Anbindung der mobilen Diktierlösungen<br />

dürften zukünftig das Bild bestimmen.<br />

„Die Integration in klinische Lösungen wie<br />

das RIS wird wesentliches Beurteilungskriterium<br />

sein, um direkt in der Hauptanwendung<br />

diktieren zu können.“<br />

Zukunftssicher sollten Technologien<br />

sein, wünscht sich der Nutzer. Was sie dafür<br />

auszeichnet, markiert Dr. Kurt Becker:<br />

„Ein zukunftssicheres System sollte sich<br />

über standardisierte Schnittstellen einbinden<br />

lassen, möglichst keine eigene Serverhardware<br />

erfordern und ansonsten<br />

möglichst moderne, aber auch gegebenenfalls<br />

über das Gesundheitswesen<br />

hinaus verbreitete Technologie nutzen.“<br />

Einsparungen seriös darstellen<br />

Eine herstellerneutrale Beratung kann<br />

helfen, böse Überraschungen zu vermeiden<br />

und ein möglichst effizientes Systemkonzept<br />

umzusetzen. Sie sollte auch<br />

dazu beitragen, beim Einsatz digitaler<br />

Sprachverarbeitung die Ersparnis an Zeitaufwand<br />

sowie Kosten in messbaren Ergebnissen<br />

seriös darzustellen.<br />

Kurt Martin erwartet bei der Umstellung<br />

von analogem auf digitales <strong>Diktat</strong><br />

durchschnittlich Effekte von 5 bis 15%.<br />

Welche konkreten Zeit- und Kosteneinsparungen<br />

sich im Einzelfall ergeben, ist<br />

von verschiedenen Faktoren abhängig. „Ein<br />

wichtiger Punkt ist die vorherrschende Prozess-<br />

und Ablauforganisation: Besitzt etwa<br />

jede Klinik oder Abteilung ihr eigenes<br />

Schreibbüro, müssen beim analogen <strong>Diktat</strong><br />

Schreibarbeitsplätze aufgrund zu erwartender<br />

Urlaubs- oder Krankheitsausfälle<br />

doppelt besetzt werden. Bei der Umstellung<br />

auf digitales <strong>Diktat</strong> entfällt diese<br />

Doppelbelegung. Einem virtuellen oder<br />

zentralen Schreibbüro können Schreibkräfte<br />

mehrerer Abteilungen zugeordnet<br />

werden und die zusätzlichen <strong>Diktat</strong>e sind<br />

ohne Mehraufwand oder Transportwege<br />

per Mausklick übermittelbar.“ Bei einer<br />

derartigen Situation sieht Kurt Martin Kosten-<br />

und Zeitersparnisse von bis zu 25%.<br />

Die verbesserte Tonqualität ermöglicht<br />

zudem eine fehlerreduzierte und beschleunigte<br />

Transkription der <strong>Diktat</strong>e und<br />

somit eine schnellere Verfügbarkeit im<br />

System. Während des Notfall-, Spät oder<br />

Wochenenddienstes können <strong>Diktat</strong>e direkt<br />

aus der Patientenakte <strong>vom</strong> nachfolgenden<br />

Arzt abgehört werden, ohne auf<br />

das Band oder die Transkription warten<br />

zu müssen. Zudem liegt der Prozentsatz<br />

verloren gegangener Bänder beim analogen<br />

<strong>Diktat</strong> zwischen 3 und 5% und beim<br />

digitalen <strong>Diktat</strong> nahezu<br />

bei Null.<br />

„Die Liste der<br />

Einsparungsfaktoren<br />

ist lang und<br />

stark <strong>vom</strong> Einzelfall<br />

abhängig“, so<br />

4voice Vorstandsvorsitzender<br />

Kurt<br />

Martin. Wichtig<br />

sei, dass sich in jedem<br />

Fall nicht nur<br />

Kosten- und Zeitaufwand<br />

durch digitales<br />

<strong>Diktat</strong> reduzieren,<br />

sondern der<br />

Dokumentations-<br />

<strong>Workflow</strong> insgesamt<br />

vereinfacht,<br />

verbessert und optimiert<br />

wird, sowohl<br />

aus der Sicht<br />

der Ärzte, der<br />

Schreibkräfte, der<br />

Cornelia Vosseler,<br />

Vosseler Consulting-<br />

Coaching-Training:<br />

„Da wagen sich die<br />

Verantwortlichen<br />

ungern ran, sondern<br />

schaffen die Schreibkräfte<br />

einfach ab<br />

und überlassen den<br />

Ärzten die Erstellung<br />

der Befunde.“<br />

10<br />

Ausgabe 4/2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!