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günzburger - MH Bayern

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Stadtleben<br />

Stadtleben<br />

VdK-Präsidentin Ulrike Mascher<br />

Zahlreiche Gäste bekundeten ihr Interesse<br />

Teils heftige Kritik für die Politiker<br />

Hitzige Diskussionen bei VdK-Großveranstaltung<br />

Forum-VdK Präsidentin Ulrike Mascher hielt die Hauptrede im Günzburger Forum am Hofgarten<br />

Bürgerreporter<br />

Thomas Rank:<br />

Trotz des schönen<br />

Wetters waren<br />

kürzlich an einem<br />

Samstagnachmittag rund 600<br />

Besucher zu einer Großveranstaltung<br />

mit der VdK-Präsidentin<br />

Ulrike Mascher in das Günzburger<br />

Forum am Hofgarten gekommen.<br />

Das Thema war „Die Kluft<br />

zwischen arm und reich wächst“.<br />

Und wie spürbar sich das auf den<br />

Otto Normalbürger auswirkt, das<br />

wurde spätestens bei der anschließenden<br />

Diskussion mit vier<br />

Politikern, von denen drei bereits<br />

im Bundestag sitzen, gezeigt.<br />

Starke Reaktionen auf die Rede<br />

der VdK-Präsidentin<br />

Ulrike Mascher<br />

matte. In Augsburg beispielsweise<br />

beträgt die Armutsquote 19<br />

Prozent - das sind sechs Prozent<br />

mehr als im <strong>Bayern</strong>durchschnitt.<br />

56.522 Personen erhielten nach<br />

Angaben des statistischen Landesamtes<br />

in <strong>Bayern</strong> 2011 Grundsicherung<br />

im Alter. Gegenüber<br />

2010 ist die Gruppe der Grundsicherungsbezieher<br />

um 7 % gestiegen.<br />

Unter den Beziehern<br />

von Grundsicherungsleistungen<br />

stellen Frauen ab 65 die deutlich<br />

größere Gruppe.<br />

Es sei doch nur zynisch, wenn die<br />

Politiker sagen, dass viele Rentner<br />

sich freuen, wenn sie noch<br />

einen Mini-Job hätten. 812.000<br />

Menschen über 65 Jahren hatten<br />

Ende 2012 einen Mini-Job. Mehr<br />

als 128.000 waren von ihnen<br />

sogar schon über 74 Jahre alt.<br />

Ein weiteres Thema waren die<br />

Reha-Maßnahmen. Hier sagte die<br />

Präsidentin, das alle Parteien der<br />

Meinung waren, dass die Reha-<br />

Deckelung weg müsse. Bis heute<br />

war aber keine Partei in der Lage,<br />

dies durchzusetzen. Des Weiteren<br />

bemängelte sie, dass Menschen<br />

mit Behinderung teilweise<br />

„gebaute“ Barrieren überwinden<br />

müssen, um eine Einstellung in<br />

einem Betrieb zu erreichen. Ihr<br />

knapp 50-minütiger Beitrag erntete<br />

viel Applaus.<br />

Zu Beginn der knapp zweieinhalbstündigen<br />

Veranstaltung<br />

hielt die Präsidentin des VdK<br />

Ulrike Mascher zum Thema „Soziale<br />

Spaltung stoppen, Armut<br />

jetzt bekämpfen“ eine Rede. Sie<br />

ging in ihrer Rede unter anderem<br />

auf die Mütterrente ein. Im Blick<br />

auf die Politiker sagte die Präsidentin:<br />

Die Mütterrente muss aus<br />

Steuermitteln finanziert werden,<br />

sie kann nicht von den Beitragszahlern<br />

finanziert werden.<br />

Die Rentenanpassung von 0,25<br />

% die sie ansprach, erntete sehr<br />

viele Buhrufe. Mascher wörtlich:<br />

Diskussion mit<br />

Bundestagsmitgliedern<br />

„Vier Nullrunden sind keine<br />

Dämpfung (wie das von der Regierung<br />

behauptet wird), sondern<br />

Im Anschluss an den Vortrag<br />

fand eine Diskussion mit drei<br />

eine Vollbremsung.“ Die Grundsicherung,<br />

Bundestagsmitgliedern und<br />

so die Präsidentin, die<br />

auch einige Jahre dem Bundestag<br />

angehörte, ist keine Hänge-<br />

einem Kandidaten statt. Dabei<br />

waren die Bundestagsmitglieder<br />

Stephan Stracke (CSU), Stephan<br />

4 | Stadtleben<br />

Thomae (FDP), Ekin Deligöz<br />

(Bündnis 90/Grüne) sowie der<br />

Kandidat Dr. Karl-Heinz Brunner<br />

(SPD). Die Bürger konnten den<br />

Bundestagsabgeordneten kräftig<br />

auf den Zahn fühlen. Viele<br />

gingen mit der Politik hart ins<br />

Gericht. Ein großes Raunen ging<br />

durch die Reihen, als der Abgeordnete<br />

Thomae darauf hinwies,<br />

dass der Bundestag Nullrunden<br />

mitgemacht hätte. Der Mindestlohn<br />

liegt der Grünen-Abgeordneten<br />

Deligöz am Herzen: „Wir<br />

brauchen für die Menschen, die<br />

6,50 Euro verdienen, einen Mindestlohn.“<br />

Des Weiteren forderte<br />

die Politikerin, dass alle in die<br />

Rentenkassen zahlen müssen<br />

und dass es keine Sonderkassen<br />

geben dürfe.<br />

Die CSU- und die FDP-Politiker<br />

Stracke und Thomae versuchten,<br />

ihre Leistungen anzupreisen, was<br />

wieder sehr viel Unmut auslöste.<br />

Stracke sprach von fairen Löhnen;<br />

auch hier war der Unmut<br />

deutlich zu vernehmen.<br />

In seinem Schlusswort sagte der<br />

Landesgeschäftsführer des Sozialverbandes<br />

Michael Pausder<br />

wörtlich: „Wer die Rentner, die<br />

ihr Leben lang gearbeitet haben,<br />

mit 0,25 % abspeist, der tritt die<br />

Lebensleistung dieser Menschen<br />

mit Füßen.“ Der Landesvorsitzende<br />

kündigte Widerstand im<br />

Falle nicht eingelöster Wahlversprechen<br />

an. Pausder wörtlich:<br />

„Wahlversprechen, die nicht<br />

eingehalten werden, werden wir<br />

den Politikern nicht durchgehen<br />

lassen.“ Die Frage nach den<br />

zu hohen Kosten und Sinn und<br />

Zweck der Ausgaben sollten die<br />

Politiker eher bei Projekten wie<br />

der Drohne Euro Hawk, dem<br />

Eurofighter und neuen Kampf-<br />

Hubschraubern, die zig Millionen<br />

Euro verschlingen, kritisch hinterfragen.<br />

Wer so viel Geld wie<br />

die Bundesregierung für Euround<br />

Bankenrettung übrig habe,<br />

der werden wohl auch Geld für<br />

seinen Rentnerinnen und Rentner<br />

übrig haben.<br />

Zum Schluss kündigte der Landesvorsitzende<br />

an: „Wenn die<br />

älteren Mütter wieder auf den<br />

Sankt-Nimmerleins-Tag vertröstet<br />

werden, dann wäre das für<br />

uns ein Grund, nach zehn Jahren<br />

wieder einmal auf die Straße<br />

zu gehen und zu einer Großdemonstration<br />

in München oder<br />

Berlin aufzurufen“, so der Vorsitzende.<br />

Sollte dies der Fall sein<br />

wird der VdK im Frühjahr 2014<br />

dazu aufrufen.<br />

Fazit: Eine solche Veranstaltung<br />

war dringend nötig. Das zeigt<br />

auch der große Zuspruch. Fünf<br />

Busse brachten die Besucher, der<br />

auch Landrat Hubert Hafner beiwohnte,<br />

ins Forum am Hofgarten.<br />

Eine besuchenswerte Veranstaltung!<br />

Bleibt zu hoffen, dass dies<br />

nicht die letzte Veranstaltung<br />

war, denn in Wirklichkeit ist die<br />

Kluft zwischen arm und reich<br />

schon viel größer, als viele denken,<br />

und das gehört einer breiten<br />

Öffentlichkeit bewusst gemacht.<br />

Eine tolle Leistung, diese Diskussionen<br />

in allen Regierungsbezirken<br />

durchzuführen. Diese Veranstaltung<br />

ruft nach mehr und das<br />

auch nach der Wahl. Denn: Nach<br />

der Wahl ist vor der Wahl. Zum<br />

Beitrag: http://www.myheimat.<br />

de/2533482/<br />

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bei Ihnen vor Ort zur Mitnahme.<br />

Für ein Jahr in die USA: Noch bis zum<br />

13. September könnt ihr euch bewerben<br />

Dr. Georg Nüßlein<br />

Bürgerreporter<br />

Stefan Baisch:<br />

Wie der heimische<br />

Bundestagsabgeordnete<br />

Dr. Georg<br />

Nüßlein (CSU) bekannt gibt,<br />

können sich Schüler sowie junge<br />

Berufstätige und Auszubildende<br />

noch bis zum 13. September für<br />

einen einjährigen USA-Aufenthalt<br />

bewerben.<br />

Im Rahmen des sogenannten<br />

„Parlamentarischen Patenschafts-Programms“<br />

des Deutschen<br />

Bundestages haben die<br />

insgesamt 360 jungen Leute vom<br />

Sommer 2014 bis zum Sommer<br />

2015 die Chance, Land und Leute<br />

in den USA kennenzulernen<br />

und dabei auch Deutschland als<br />

„junge Botschafter“ zu vertreten.<br />

Wie Nüßlein erklärt, leben die<br />

Stipendiaten in Gastfamilien und<br />

besuchen für die Dauer eines<br />

Schuljahres eine amerikanische<br />

Highschool. Junge Berufstätige<br />

nehmen mit dem Programm am<br />

Unterricht eines Community Colleges<br />

oder einer vergleichsbaren<br />

Bildungsstätte teil und absolvieren<br />

ein Praktikum in einem amerikanischen<br />

Betrieb. „Und das<br />

Beste: Die Kosten für die Flüge<br />

und den Aufenthalt übernimmt<br />

der Bundestag. Das ist es doch<br />

wert, sich jetzt noch ins Zeug zu<br />

legen und zu bewerben“, ergänzt<br />

der Abgeordnete.<br />

Schüler müssen zum Zeitpunkt<br />

der Ausreise zwischen 15 und<br />

17, Berufstätige höchstens 24<br />

Jahre alt. Alle weiteren Informationen<br />

unter www.bundestag.de/<br />

ppp. Zum Beitrag: http://www.<br />

myheimat.de/2535987/<br />

Stadtleben | 5

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