schwerpunkt - Midrange Magazin
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Blech zwei spiegelverkehrte Teile – etwa<br />
rechte und linke PKW-Außenspiegel<br />
– gefertigt. Bisher musste das zweite<br />
Teil dem ersten irgendwie zugebucht<br />
werden. Dies erledigt das Programm<br />
nun nach dem Äquivalenzziffernprinzip.<br />
Entstehen also drei Teile A und vier<br />
Teile B aus einem Blech, verteilt das<br />
System den Materialaufwand auch kostentechnisch<br />
entsprechend.<br />
Die Fertigstellung eines Produktionsauftrags<br />
sowie die Gut- und Ausschussmengen<br />
meldet das System<br />
getrennt nach Haupt- und Nebenprodukten<br />
zurück. Ist etwa ein Teil des<br />
linken Kotflügels fehlerhaft geformt,<br />
erfolgt die betreffende Rückmeldung.<br />
Damit ist jederzeit ersichtlich, was etwa<br />
nachproduziert werden muss. Ebenso<br />
erfasst die Software die getrennte Lagerung<br />
der unterschiedlichen Endprodukte.<br />
Schnittstellen zu Lagerverwaltungsprogrammen<br />
sowie zur Betriebsund<br />
Maschinendatenerfassung (BDE,<br />
MDE) werden zurzeit standardisiert.<br />
Effiziente Transparenz<br />
ware den gesamten Wertefluss für die<br />
Endprodukte korrekt ab. Da die Berliner<br />
die vorhandenen Chargenfunktionen<br />
im Programm unter anderem durch<br />
eine Chargenverfolgung über mehrere<br />
Stufen, das Splitten und Zusammenführen<br />
von Chargen sowie die Verwaltung<br />
von Ursprungs‐, Lieferanten- und Versandchargen<br />
ergänzten, trägt PSIpenta.<br />
com jetzt noch mehr zur Effizienz und<br />
Transparenz in den Geschäftsprozessen<br />
bei. Die Kalkulation wurde vereinfacht,<br />
der Verwaltungsaufwand verringert<br />
und die Kostenstruktur verbessert.<br />
Volker Vorburg ó<br />
PSIPENTA Software Systems GmbH, Berlin<br />
Ausgehend von den Basisdaten im Artikelstamm<br />
und den Stücklisten steuern<br />
die neuen Funktionalitäten Einkauf,<br />
Planung und Fertigungsaufträge. Aus<br />
einem Kundenauftrag ergibt sich ein<br />
Bedarf, der in Einkaufspositionen aufgelistet<br />
wird, für die Fertigung wird<br />
eine darauf basierende, vollständige<br />
Planung erstellt. Ebenso bildet die Softwww.psipenta.de<br />
Definitionssache PPS<br />
PPS ist die unscheinbare Abkürzung<br />
eines der wichtigsten Werkzeuge<br />
des Managements. Ohne Produktionsplanung<br />
und Steuerungssysteme fehlt<br />
der Blick für die Zukunft. Ich wiederum<br />
erlaube mir eine kleine Abänderung, die<br />
es meines Erachtens erst ermöglicht,<br />
nicht nur Zukunft zu sehen, sondern<br />
auch Zukunft zu gestalten. Und das funktioniert<br />
nur mit PPPS: der Prävention vor<br />
Projektpannen und Störfällen. Das ist<br />
kein verfeinerter, intelligenterer oder gar<br />
noch besser geplanter Projektablauf,<br />
nein. Das ist der Umgang mit Faktoren,<br />
die überhaupt nicht planbar sind – vor<br />
allem mit dem Faktor Mensch. Hier gilt<br />
das Motto: „Leben ist das, was passiert,<br />
während du planst“. Letztendlich lebt<br />
ein Projekt von Menschen, von Menschen<br />
in verschiedenen Firmen, die ihre<br />
Leistung offerieren, und von Menschen<br />
in Unternehmen, die erörtern, welche<br />
dieser Leistungen erforderlich sind und<br />
wie ein Projektnutzen möglichst effektiv<br />
erzeugt werden kann. Budgets und<br />
Manntage bzw. -jahre werden kalkuliert,<br />
Pflichtenhefte verabschiedet und Mee-<br />
tings anberaumt. Das Projekt läuft. Und<br />
dann passiert etwas, was der Albtraum<br />
eines jeden Projektleiters ist. Das Projekt<br />
verselbständigt sich quasi, es muss<br />
nachjustiert werden, es läuft aus dem<br />
Ruder. Woran liegt das? Vielleicht am<br />
Faktor Mensch.<br />
Es liegt vor allem daran, dass potentielle<br />
Risiken und Fehlerquellen allzu<br />
selten aktiv kommuniziert werden.<br />
Schuldzuweisungen und Finger-Pointing<br />
– nennen wir es lobbyistische Politik<br />
– verhindert, auf den Punkt zu kommen<br />
und Entscheidungen zu treffen. An den<br />
Symptomen wird herumgedoktert, die<br />
Ursachen verlieren sich aus den Augen.<br />
Hat das Projekt einen Sinn, auf<br />
dessen Basis alle Beteiligten gewillt<br />
sind, ihr Bestes zu geben? Ein Fundament<br />
quasi, auf dem die Realisierung<br />
der Interessen von Auftraggeber und<br />
Auftragnehmer aufbauen? Nicht nur im<br />
Sinne eines Austauschs von Geld gegen<br />
Pflichtenheftleistung, sondern im Sinne<br />
von Projektvision und Philosophie. Ist<br />
eine gemeinsamen Identifikation gegeben?<br />
Wurde eine Geisteshaltung von: „In<br />
time, with in budget, above expetations“<br />
geschaffen? Vorraussetzung ist natürlich,<br />
dass der Projektleiter selbst über<br />
die notwendigen Basics verfügt – sowie<br />
über die Haltung, diesen Projekt-Spirit<br />
zu erzeugen.<br />
Stellen Sie sich vor, Ihr Projektleiter<br />
versteht sich als eine Art Unternehmenslenker,<br />
der für einen definierten<br />
Zeitraum Menschen unterschiedlichster<br />
Kulturen, Motivation und Interessen<br />
zusammenbringt. Aller menschlichen<br />
Divergenzen zum Trotz erzeugt er eine<br />
gemeinsame „Schaffensgrundlage“, auf<br />
der alle Beteiligten sich persönlich einbringen,<br />
sich ihres Wertes bewusst sind<br />
und ihr kleines Ego zurückstellen.<br />
Damit könnte der Turmbau von Babel<br />
gelingen, früher als vom Zeitplan<br />
gefordert, schöner und stabiler als jemals<br />
erwartet – und zwar innerhalb des<br />
Budgets, ohne zusätzliche Sonderkostenrisiken<br />
durch den Faktor Mensch. Ich<br />
denke, Projekt-Spirit ist das Fundament,<br />
auf dem Zukunft gestaltet wird!<br />
Christian Christ ó<br />
06/2006 · MIDRANGE MAGAZIN<br />
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