28.04.2014 Aufrufe

schwerpunkt - Midrange Magazin

schwerpunkt - Midrange Magazin

schwerpunkt - Midrange Magazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SCHWERPUNKT<br />

MES – zwischen Highlight und Bagatellisierung<br />

Ein wichtiges Instrument<br />

Hohe Flexibilität, kurze Lieferzeiten, hohe Termintreue sind die Stichworte, die die<br />

Fertigungsbetriebe heute umtreiben. Unter dem Wettbewerbsdruck globalisierter Märkte<br />

bekommen diese Stichworte eine besondere Bedeutung.<br />

MES (Manufacturing Execution<br />

System) wird als wichtiges Instrument<br />

gesehen, um die Wirtschaftlichkeit<br />

von Fertigungsunternehmen zu<br />

verbessern. Wirtschaftlichkeit ist dabei<br />

eine Folge von Transparenz und Reaktionsfähigkeit.<br />

In einem klassischen<br />

Produktionsbetrieb wird ein über ERP<br />

erstellter, mehr oder minder detaillierter<br />

Produktionsplan in der Fertigung<br />

abgearbeitet. Die Rückmeldung aus<br />

der Fertigung – sei es durch manuelles<br />

Aufschreiben oder durch automatisier-<br />

te Datenerfassung – wird frühestens<br />

im nächsten Planungslauf verarbeitet.<br />

Ein geänderter Produktionsplan steht<br />

damit meistens am nächsten Tag oder<br />

später erst zur Verfügung. Der Zeitversatz<br />

zwischen dem Eintreten einer ungeplanten<br />

Situation und der Reaktion<br />

auf die Situation ist nach heutigen Maßstäben<br />

deutlich zu lang. An dieser Stelle<br />

setzt der MES-Gedanke ein; er bietet<br />

mit neuen Funktionalitäten die Möglichkeit<br />

einer sofortigen Reaktion auf<br />

ungeplante und unerwünschte Veränderungen<br />

in der Fertigung. Dazu erstellt<br />

MES über manuelle und automatisierte<br />

Datenerfassung ein aktuelles Abbild<br />

der Fertigung, indem in sinnvollen und<br />

der Anwendung angepassten Zyklen<br />

Auftragsfortschritte zurückgemeldet<br />

werden. Diese Ist-Situationen können<br />

direkt mit den Sollzahlen verglichen<br />

werden. Erkennbare Abweichungen<br />

können dann sofort zu Reaktionen im<br />

Produktionsverlauf führen.<br />

MES ist damit der Mittler zwischen<br />

den lang- und mittelfristigen<br />

Von Daten zum Wissen<br />

Kommentar von Christian Hestermann, Director of Product Management Open Systems bei Infor<br />

Im Forschungszentrum in Jülich (www.<br />

fz-juelich.de) ist jetzt Europas schnellster<br />

Super-Rechner in Betrieb genommen<br />

worden: Mit mehr als 16.000 parallel<br />

arbeitenden Prozessoren ist er ebenso<br />

kompakt gebaut wie ein menschliches<br />

Gehirn – und so arbeitet er auch. Von<br />

dieser Art der künstlichen Intelligenz<br />

sind Unternehmens-Server mit ERP-Lösungen<br />

zwar noch weit entfernt, aber<br />

der Super-Computer steht für einen<br />

eindeutigen, übergreifenden Trend: Die<br />

Systeme werden intelligenter – und damit<br />

wird es möglich, aus Daten Informationen<br />

und aus Informationen Wissen zu<br />

erschließen, was Unternehmen international<br />

wettbewerbsfähiger macht.<br />

Als die Unternehmens-Software<br />

von der reinen Produktionsplanung<br />

und -steuerung auf ‚ERP II’ mit Control-<br />

ling‐, Finanz- und Personalwesen sowie<br />

SCM‐, CRM- und e‐Business-Funktionen<br />

anwuchs, hinkte die Benutzerfreundlichkeit<br />

hinterher: Wie kann man sich<br />

in einem solchen Wust an Funktionalität<br />

zurechtfinden? Inzwischen bringen<br />

Workflow-Management und grafische<br />

Oberflächen die nötige Intelligenz in<br />

die Benutzerführung. Versetzt dazu ist<br />

eine neue Form der Integration gestartet:<br />

Von der Enterprise Application Integration<br />

verlagert sich die Verknüpfung<br />

von Funktionsblöcken und Services auf<br />

Web-Services innerhalb von Serviceorientierten<br />

Architekturen. Diese Art der<br />

Standardisierung bedeutet hohe Interoperabilität<br />

und durchgängige Verfügbarkeit<br />

von konsistenten Daten. Zuvor<br />

getrennte „Datenfriedhöfe“ sind jetzt<br />

verknüpft und stehen als Analysegrundlage<br />

zur Verfügung. Steigende Technologie-Performance<br />

treibt dabei die Digitalisierung<br />

des Wissens weiter voran,<br />

indem alle Informationen für Geschäftsprozesse<br />

elektronisch verfügbar und als<br />

Wissen nutzbar gemacht werden.<br />

Damit nähern wir uns dem Ziel,<br />

ERP-Systeme nicht länger als Prozess-<br />

Maschinen zu bauen und zu betrachten.<br />

Vielmehr geht es jetzt darum, die Denkund<br />

Arbeitsweise von Menschen zu<br />

kopieren und neben den strukturierten<br />

zusätzlich unscharfe Daten – etwa über<br />

die Kundenentwicklung oder Produkthistorie<br />

– einzubinden, um so ein wirklich<br />

umfassendes Bild des Gesamtbetriebs<br />

und seiner Geschäftsbeziehungen zu<br />

schaffen. Dann können Dateien zu wertvollem<br />

Geschäfts- und Branchenwissen<br />

werden.<br />

32<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 06/2006

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!