Wann darf der Vermieter in die Wohnung? Peter ... - Mieterverband
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Geme<strong>in</strong>nützige<br />
Darlehen für Landkauf möglich<br />
Geme<strong>in</strong>nützige Genossenschaften<br />
können künftig mit<br />
<strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzhilfe des Bundes<br />
auch Bauland kaufen. Das<br />
war bisher nicht möglich.<br />
Wenn Wohnbaugenossenschaften<br />
umbauen o<strong>der</strong> neue Projekte<br />
<strong>in</strong> Angriff nehmen, so steht ihnen<br />
e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzhilfe des Bundes zur<br />
Verfügung. Der so genannte Fonds<br />
de roulement richtet z<strong>in</strong>sgünstige,<br />
rückzahlbare Darlehen an Geme<strong>in</strong>nützige<br />
aus. Er ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> beiden<br />
Fonds, <strong>die</strong> von den Genossenschaften<br />
selber verwaltet werden. Auf<br />
Grund des Wohnraumför<strong>der</strong>ungsgesetzes<br />
unterstützt <strong>der</strong> Bund den geme<strong>in</strong>nützigen<br />
<strong>Wohnung</strong>sbau durch<br />
Kredite. Die Mittel dafür zahlt er <strong>in</strong><br />
den Fonds de roulement e<strong>in</strong>. Dieser<br />
heisst deshalb so, weil <strong>die</strong> <strong>in</strong>vestierten<br />
Gel<strong>der</strong> aus den Erträgen wie<strong>der</strong><br />
zurückfliessen.<br />
AZB<br />
CH-8026 Zürich<br />
PP/Journal<br />
Bild m&w<br />
Die Geme<strong>in</strong>nützigen werden beim Erwerb von Grundstücken durch den Bund<br />
unterstützt.<br />
Zweck erweitert<br />
Nun wird <strong>der</strong> Zweck des Fonds aufgrund<br />
e<strong>in</strong>es Beschlusses des Bundesrats<br />
vom letzten Oktober erweitert.<br />
Konnten Darlehen bisher nur für<br />
den Bau, <strong>die</strong> Renovation o<strong>der</strong> den Erwerb<br />
von <strong>Wohnung</strong>en verwendet<br />
werden, kommen nun ab nächstem<br />
Jahr Darlehen auch für den Baulandkauf<br />
<strong>in</strong> Frage. Laut Bundesrat soll<br />
<strong>die</strong>s den Geme<strong>in</strong>nützigen ermöglichen,<br />
ihre wichtige Rolle auf dem<br />
<strong>Wohnung</strong>smarkt besser wahrnehmen<br />
zu können. Die genauen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
sollen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Verordnungsän<strong>der</strong>ung<br />
festgehalten werden.<br />
Der Dachverband <strong>der</strong> Wohnbaugenossenschaften<br />
hat <strong>die</strong>sen Schritt<br />
begrüsst. «Sie ist e<strong>in</strong> Schritt <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
richtige Richtung, um den geme<strong>in</strong>-<br />
nützigen <strong>Wohnung</strong>sbau zu stärken<br />
und den Bau von dr<strong>in</strong>gend benötigten<br />
preisgünstigen <strong>Wohnung</strong>en zu<br />
ermöglichen», schreibt <strong>der</strong> Verband.<br />
Dieser hatte schon lange weitergehende<br />
Massnahmen gefor<strong>der</strong>t, zum<br />
Beispiel Vorkaufsrechte für Geme<strong>in</strong>den,<br />
Mieter- o<strong>der</strong> Hausgenossenschaften<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e generelle Aufstockung<br />
<strong>der</strong> viel zu tiefen För<strong>der</strong>mittel.<br />
Wun<strong>der</strong> <strong>darf</strong> man allerd<strong>in</strong>gs von<br />
<strong>der</strong> Massnahme ke<strong>in</strong>e erwarten. Das<br />
Problem <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>nützigen ist weniger<br />
<strong>die</strong> F<strong>in</strong>anzierung von Grundstückskäufen<br />
als überhaupt Grundstücke<br />
zu f<strong>in</strong>den, <strong>die</strong> sie bebauen<br />
können. Daher wären Vorkaufsrechte<br />
e<strong>in</strong> viel wirksameres Mittel. Vor allem<br />
müssen <strong>die</strong> Kantone und Geme<strong>in</strong>den,<br />
aber auch <strong>der</strong> Bund und<br />
<strong>die</strong> bundesnahen Betriebe wie <strong>die</strong><br />
SBB endlich dazu gebracht werden,<br />
nicht mehr Land e<strong>in</strong>fach an den<br />
Meistbietenden zu verhökern, um<br />
<strong>die</strong> eigene Kasse zu füllen, son<strong>der</strong>n<br />
an den preisgünstigen Wohnbau zu<br />
denken.<br />
Neuer WBG-hef<br />
Seit kurzem hat<br />
Wohnbaugenossenschaften<br />
Schweiz<br />
e<strong>in</strong>en neuen Direktor:<br />
Urs Hauser. Er<br />
ist seit zehn Jahren<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />
des Dachver-<br />
Urs Hauser<br />
bands tätig und<br />
führt den Verband seit 2013 <strong>in</strong>terimistisch<br />
als Nachfolger von Stephan<br />
Schwitter. Hauser ist von Haus aus<br />
Architekt und absolvierte e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />
als Verbandsmanager. Se<strong>in</strong><br />
Ziel ist es, <strong>die</strong> Interessen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>nützigen<br />
noch stärker <strong>in</strong> Politik<br />
und Öffentlichkeit e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
Urteile<br />
Erstreckungsdauer<br />
E<strong>in</strong>e Kündigung ist nicht schon deshalb<br />
missbräuchlich, weil sie dem<br />
An- und Verkauf von Immobilien<br />
mit möglichst hohem Gew<strong>in</strong>n <strong>die</strong>nt.<br />
Die Härtegründe bei e<strong>in</strong>er 15jährigen<br />
Mietdauer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt mit<br />
<strong>Wohnung</strong>snot überwiegen jedoch<br />
<strong>die</strong>sen Kündigungsgrund, solange<br />
<strong>die</strong> <strong>Vermieter</strong><strong>in</strong> nicht dr<strong>in</strong>gend auf<br />
den Verkauf des Mietobjekts angewiesen<br />
ist. Das kann zur maximalen<br />
Erstreckungsdauer führen.<br />
Art. 271 Abs. 1 und 272 Abs. 2 OR. Bundesgericht<br />
I. zivilrechtliche Abteilung (4A_484/2012), 28. Februar<br />
2013 (Orig<strong>in</strong>altext französisch)<br />
Dr<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> Eigenbe<strong>darf</strong><br />
Der Eigenbe<strong>darf</strong> ist nicht dr<strong>in</strong>gend,<br />
wenn für den Sohn e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e freigewordene<br />
<strong>Wohnung</strong> zur Verfügung<br />
steht o<strong>der</strong> wenn dessen Bedürfnisse<br />
mit dem E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Waschgelegenheit<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Atelier abgedeckt<br />
s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e Abwägung mit den Interessen<br />
des gekündigten Mieters wird<br />
nicht vorgenommen.<br />
Art. 271a Abs. 3 lit. a OR. Bundesgericht I. zivilrechtliche<br />
Abteilung (4A_78/2013), 16. Mai 2013<br />
Kostenloses mietrechtliches<br />
Verfahren<br />
Das kostenlose mietrechtliche Verfahren<br />
<strong>in</strong> den Kantonen Waadt, Genf<br />
und Freiburg wi<strong>der</strong>spricht <strong>der</strong> ZPO<br />
nicht. Die Kantone können <strong>in</strong> <strong>die</strong>sen<br />
Verfahren sowohl Gerichts- als auch<br />
Parteikosten ausschliessen.<br />
Art. 116 Abs. 1 ZPO. Bundesgericht I. zivilrechtliche<br />
Abteilung, BGE 139 III 182, (BGer 4A_607/<br />
2012), 21. Februar 2013 (Orig<strong>in</strong>altext französisch)<br />
16<br />
Mieten & Wohnen 9| 2013