28.04.2014 Aufrufe

Stimmen des Mittelstandes - Mittelstands- und ...

Stimmen des Mittelstandes - Mittelstands- und ...

Stimmen des Mittelstandes - Mittelstands- und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Politik<br />

Wahlprogramm:<br />

Steuerkonzept der Grünen trifft Mittelschicht<br />

Ohne Gegenstimmen hat der Grünen-Parteitag sein<br />

Wahlprogramm beschlossen, das zahlreiche Steuererhöhungen<br />

vorsieht. Die Pläne für einen höheren Spitzensteuersatz<br />

<strong>und</strong> eine Vermögensabgabe treffen aber<br />

nicht nur die Spitzenverdiener.<br />

Bereits zur oberen Mittelschicht gehörende Ehepaare<br />

würden durch die Vorhaben der Partei zum Teil kräftig<br />

belastet, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung<br />

auf den Berliner Steuerrechtsexperten Frank Hechtner.<br />

Demnach müssten in Westdeutschland lebende Ehe-<br />

paare mit zwei Kindern schon ab einem monatlichen Bruttolohn<br />

von 5.151 Euro mehr Steuern zahlen. Verdient ein<br />

Paar 6.000 Euro im Monat, müsste es davon zusätzlich<br />

105,97 Euro an den Fiskus zahlen, im Jahr also 1.271,64 Euro.<br />

Wer als Paar 10.600 Euro im Monat verdient, muss nach Berechnungen<br />

Hechtners mit einem Steuernachteil von fast<br />

600 Euro im Monat rechnen, also 7.200 Euro im Jahr. Der<br />

Gr<strong>und</strong> für die vergleichsweise hohe Belastung der Ehepaare<br />

sind dem Bericht zufolge die Änderungen, die die Grünen<br />

am Ehegattensplitting vornehmen wollen. Während die<br />

SPD bereits verheiratete Paare von den Änderungen verschonen<br />

möchte, sollen die Reformen der Grünen auch für<br />

Altfälle gelten.<br />

B<strong>und</strong> der Steuerzahler hält Grünen-Parteiprogramm<br />

für verfassungswidrig<br />

Nach Ansicht <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> der Steuerzahler verstößt das<br />

Parteiprogramm der Grünen teilweise gegen geltende Gesetze.<br />

„Weder die Rückwirkung der Vermögensabgabe noch<br />

die Pläne zum Ehegattensplitting sind mit der Verfassung<br />

vereinbar“, schreibt Verbandspräsident Reiner Holznagel in<br />

einem Beitrag für „Handelsblatt Online“. Auch kleine Einkommen<br />

wären betroffen, „insbesondere wenn es um Ehen<br />

geht, in denen die Eheleute unterschiedliche Einkommen<br />

erzielen“. Der Zentralverband <strong>des</strong> deutschen Handwerks<br />

(ZdH) bezeichnet die Steuerpläne von SPD <strong>und</strong> Grünen als<br />

„Wachstumsbremse“. Mit den Programmen der beiden Oppositionsparteien<br />

ließen sich mittelständische Betriebe<br />

nicht stabilisieren, sagte ZdH-Generalsekretär Holger<br />

Schwannecke der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Das<br />

Handwerk erwarte, dass Steuern <strong>und</strong> Abgaben nicht weiter<br />

erhöht werden. „SPD <strong>und</strong> Grüne planen aber genau das Gegenteil:<br />

Vermögensteuer <strong>und</strong> Eingriffe in die Substanz der<br />

Unternehmen, Vermögensabgabe, Erbschaftsteuer <strong>und</strong><br />

Steuererhöhungen im oberen Segment“, sagte<br />

Schwannecke. Das werde viele deutlich treffen, weil die<br />

meisten Handwerksunternehmer Einkommensteuer zahlten.<br />

Die Grünen hatten Ende April ihr Programm für die<br />

Bun<strong>des</strong>tagswahl verabschiedet. Es sieht neben einer Vermögensabgabe<br />

auch die Anhebung <strong>des</strong> Spitzensteuersatzes<br />

von 42 auf 49 Prozent vor. Das Erbschaftsteueraufkommen<br />

soll auf 8,6 Milliarden Euro im Jahr verdoppelt, das Ehegattensplitting<br />

abgeschmolzen werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!