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Schritt für Schritt zurück ins Leben - MS und Ich

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Nr. 15 – August 2013<br />

Freizeit & <strong>Leben</strong><br />

<strong>MS</strong> <strong>und</strong> Rehabilitation:<br />

Der ganzheitliche Weg zu mehr <strong>Leben</strong>squalität<br />

„Leistungen zur Teilhabe“<br />

Der Begriff der Rehabilitation gliedert<br />

sich allgemein in drei Teilbereiche:<br />

die medizinische, die berufliche<br />

<strong>und</strong> die soziale Rehabilitation. Oft<br />

spricht man hier auch von den so genannten<br />

„Leistungen zur Teilhabe“,<br />

die einen Erhalt der Teilnahme am Gesellschafts-<br />

<strong>und</strong> Arbeitsleben bieten<br />

Die Rehabilitation spielt vor allem<br />

bei chronischen Krankheiten wie<br />

der Multiplen Sklerose eine enorm<br />

wichtige Rolle. Neben den speziell auf<br />

<strong>MS</strong> zugeschnittenen Langzeittherapien<br />

können Rehabilitationsmaßnahmen<br />

dabei helfen, Verschlechterungen<br />

im Krankheitsverlauf aufzuhalten <strong>und</strong><br />

allgemein das Wohlbefinden mit dem<br />

eigenen Körper, in Arbeitsleben <strong>und</strong><br />

Gesellschaft, wiederherzustellen <strong>und</strong><br />

zu erhalten.<br />

Ges<strong>und</strong>heit erhalten <strong>und</strong> vorbeugen<br />

Die medizinische Rehabilitation bildet<br />

die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> eine anschließende<br />

soziale <strong>und</strong> berufliche Rehabilitation<br />

(siehe dazu: S. 3 „Berufliche<br />

Rehabilitation mit <strong>MS</strong>“). Sie hat die<br />

Aufgabe, möglichen Behinderungen<br />

<strong>und</strong> Verschlechterungen des Ges<strong>und</strong>heitszustands<br />

entgegenzuwirken. Da-.<br />

runter fallen alle Maßnahmen von<br />

Ärzten <strong>und</strong> Therapeuten, die dem Patienten<br />

dabei helfen seine Krankheit<br />

im Verlauf zu stabilisieren, vorhandene<br />

E<strong>ins</strong>chränkungen durch ein gezieltes<br />

Training zu verbessern oder zu erlernen<br />

durch Kompensationsstrategien besser<br />

damit im Alltag zurechtzukommen.<br />

Ob ambulant oder stationär hängt<br />

von den Maßnahmen ab, die durchgeführt<br />

werden müssen. Im Gespräch mit<br />

sollen. Ziel jeder Rehabilitation ist es,<br />

da<strong>für</strong> zu sorgen, dass ein ursprünglicher<br />

Zustand des Betroffenen wiederhergestellt<br />

bzw. auf längere Sicht<br />

verbessert <strong>und</strong> konstant gehalten<br />

werden kann, sodass die Person ihre<br />

Selbstständigkeit behält, sich voll sozial<br />

integrieren <strong>und</strong> wohlfühlen kann.<br />

dem betreuenden Arzt kann herausgef<strong>und</strong>en<br />

werden, welche Variante <strong>für</strong><br />

die betroffene Person die geeignete ist.<br />

Sport bei <strong>MS</strong> ist wichtig, weil ...<br />

Begleitsymptome verbessert<br />

werden können (Verbesserung<br />

der Spastik, Bewegungskoordination,<br />

Tremor, Fatigue, etc.)<br />

Folgekomplikationen vorgebeugt<br />

wird<br />

man sich entspannter <strong>und</strong> fitter<br />

fühlt<br />

dieser nachweislich das Fortschreiten<br />

der <strong>MS</strong> verhindern<br />

kann<br />

er soziale Kontakte fördert<br />

die <strong>Leben</strong>squalität gesteigert<br />

wird<br />

Rehasport: Dem Körper Gutes tun!<br />

Fester Bestandteil der medizinischen<br />

Rehabilitation ist der Rehabilitationssport.<br />

Gerade in der komplexen Therapie<br />

der Multiplen Sklerose spielt dieser<br />

eine enorm wichtige Rolle. Mit Hilfe<br />

des Sports sollen Ausdauer <strong>und</strong> Kraft,<br />

Konzentration sowie Koordination <strong>und</strong><br />

Flexibilität wieder gestärkt <strong>und</strong> körperliche<br />

Behinderung vermieden werden.<br />

Viele Begleitsymptome der <strong>MS</strong> wie z. B.<br />

Koordinations- <strong>und</strong> Gleichgewichtsstörungen,<br />

Spastiken, Konzentrations<strong>und</strong><br />

Aufmerksamkeitsstörungen oder<br />

Fatigue können so effektiv behandelt<br />

werden. Die soziale Komponente des<br />

Sports in der Gruppe sorgt zudem <strong>für</strong><br />

Gesprächsaustausch unter Gleichgesinnten<br />

<strong>und</strong> mehr Ausgeglichenheit.<br />

Rehabilitationssport muss ärztlich<br />

verordnet, beantragt <strong>und</strong> genehmigt<br />

werden. Dabei wird vom zuständigen<br />

Arzt eine Diagnose gestellt <strong>und</strong> im<br />

geme<strong>ins</strong>amen Gespräch mit dem Erkrankten<br />

entsprechend der geeignete<br />

Rehabilitationssport bestimmt. Dieser<br />

kann in Gruppen oder einzeln mit einem<br />

Therapeuten durchgeführt werden.<br />

Wichtig ist hier nicht nur ein gutes<br />

Durchhaltevermögen während der<br />

Reha, sondern <strong>ins</strong>besondere wer auch<br />

danach durchhält, profitiert!<br />

Rehabilitation zuhause:<br />

Ges<strong>und</strong>heitscoaching<br />

<strong>MS</strong> ist die Krankheit mit den tausend<br />

Gesichtern – <strong>und</strong> genau deshalb verlangt<br />

sie eine ganzheitliche Sicht auf<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Therapie. Neben der<br />

ambulanten oder stationären Rehabilitation<br />

sowie dem offiziell verordneten<br />

Rehasport sollten allgemein weitere<br />

Maßnahmen zuhause <strong>und</strong> im Alltag<br />

getroffen werden, die einer Rehabilitation<br />

vorbeugen, sie unterstützen<br />

bzw. nachhaltig weiterführen <strong>und</strong> allgemein<br />

zu mehr Wohlbefinden beitragen.<br />

Das kontinuierliche Engagement<br />

des Patienten ist hierbei unerlässlich.<br />

Immer öfter verbindet sich dabei mit<br />

der Rehabilitation auch der Begriff des<br />

so genannten „Ges<strong>und</strong>heitscoachings“.<br />

Darunter versteht man die Sicht auf<br />

Ges<strong>und</strong>heit als einen lern- <strong>und</strong> veränderbaren<br />

Prozess, der alleine oder mit<br />

Hilfe eines Trainers („Coaches“) gestaltet<br />

<strong>und</strong> unterstützt werden kann.<br />

Dabei können ganzheitliche Wege zu<br />

mehr Wohlbefinden erk<strong>und</strong>et werden,<br />

die vor allem auch die Bereiche Ernährung,<br />

Bewegung, Stressmanagment<br />

<strong>und</strong> Entspannung miteinbeziehen. Eine<br />

ges<strong>und</strong>e E<strong>ins</strong>tellung zur Krankheit <strong>und</strong><br />

<strong>Leben</strong>sgestaltung ist dabei Voraussetzung.<br />

Mit Tipps <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>wissen<br />

hilft das Ges<strong>und</strong>heitscoaching,<br />

Maßnahmen der Rehabilitation zu unterstützen<br />

<strong>und</strong> fortzuführen.<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

auch unter:<br />

www.bmg.b<strong>und</strong>.de/krankenversicherung/leistungen/rehabilitation.html<br />

www.deutsche-rentenversicherung.de<br />

Rehasport beantragen – aber wo?<br />

Rehasport muss vom Arzt verordnet<br />

<strong>und</strong> beantragt werden. Dazu<br />

wendet man sich zunächst einmal<br />

an den betreuenden Hausarzt.<br />

Das dort erhaltene Formular<br />

wird dann mit entsprechenden<br />

Empfehlungen des Arztes zur<br />

Dauer <strong>und</strong> Art der Behandlung<br />

beim zuständigen Leistungsträger<br />

eingereicht. Dies ist meistens<br />

entweder die Krankenkasse, die<br />

Renten- oder die Unfallversicherung.<br />

Sind Sie sich unsicher, welcher<br />

Ansprechpartner <strong>für</strong> Sie der<br />

richtige ist, kann Ihnen Ihr Arzt im<br />

Gespräch weiterhelfen.<br />

Sport auch nach der Reha fortführen<br />

Rehasport führt viele Patienten nach<br />

langen, wenig bewegungsintensiven<br />

Phasen wieder an den Sport heran –<br />

<strong>und</strong> sollte auch danach eine Motivation<br />

<strong>für</strong> eine Fortführung des Bewegungsprogramms<br />

sein. Vielleicht kann<br />

die „neu erlernte“ Sportart im lokalen<br />

Sportverein gegen einen Mitgliedsbeitrag<br />

weitergeführt werden oder man<br />

schafft sich Freiraum im Alltag, um<br />

alleine sportlich tätig zu werden. Auch<br />

verschiedene <strong>MS</strong>-Sportgruppen sind<br />

eine tolle Möglichkeit, in Bewegung zu<br />

bleiben.<br />

Einige kreative Beispiele <strong>und</strong><br />

Anregungen finden Sie hier:<br />

www.rehasport-deutschland.de<br />

www.einfach-teilhaben.de<br />

Stichwort: Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong>.. .<br />

Pflege<br />

www.ms-ontherocks.de<br />

<strong>MS</strong> <strong>und</strong> Klettern<br />

www.concordia-meldorf.de/<br />

ms-gruppe<br />

<strong>MS</strong> <strong>und</strong> Reiten<br />

www.behindertentauchen.de<br />

Tauchen u.a. mit <strong>MS</strong><br />

PANGEA-unique-dance <strong>MS</strong>-. .<br />

Tanzgruppe bei facebook<br />

www.drs.org<br />

Deutscher Rollstuhl-Sportverband<br />

e. V.<br />

Hilfreiche Links:<br />

www.ms<strong>und</strong>ich.de<br />

www.einfach-teilhaben.de<br />

www.reha-servicestellen.de<br />

www.rehasport-deutschland.de<br />

www.ges<strong>und</strong>heitscoaching.com<br />

www.sportproges<strong>und</strong>heit.de<br />

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