Weihnachten in Münster - Münstersche Zeitung
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<strong>Weihnachten</strong> <strong>in</strong> Münster<br />
Freitag, 29. November 2013<br />
Sonderveröffentlichung<br />
#, Nr. #, 48. Woche<br />
Für leckeren Genuss<br />
Frisches Fleisch mit Sorgfalt auswählen<br />
Neben Wildschwe<strong>in</strong> schätzen die Deutschen Reh – etwa <strong>in</strong> Form<br />
von Rehnüsschen auf Burgundersoße.<br />
Foto djv/dpa<br />
Reh,<br />
Wildschwe<strong>in</strong><br />
und Co.<br />
Wildfleisch genießen<br />
Wild ist traditionell <strong>in</strong> der kalten<br />
Jahreszeit sehr beliebt. Das<br />
Fleisch schmeckt besonders<br />
aromatisch und lässt sich vielseitig<br />
und raff<strong>in</strong>iert zubereiten.<br />
Zudem liefert es wertvolle<br />
Nährstoffe und ist e<strong>in</strong> sehr mageres<br />
Fleisch – mit Ausnahme<br />
des Wildkan<strong>in</strong>chens und des<br />
Wildschwe<strong>in</strong>s.<br />
Für die Zubereitung braucht<br />
man ke<strong>in</strong>e besonderen Fertigkeiten.<br />
Der Braten wird schön<br />
zart, wenn man die sehnige<br />
Außenhaut des Fleisches entfernt.<br />
Durch das Spicken und<br />
Umwickeln mit Speck wird das<br />
Fleisch zwar nicht saftiger, es<br />
entsteht jedoch der E<strong>in</strong>druck,<br />
da man das Fett des Specks<br />
zusammen mit dem Fleisch<br />
isst. Das Fett selbst bleibt an<br />
der Oberfläche und dr<strong>in</strong>gt<br />
nicht <strong>in</strong>s Fleisch e<strong>in</strong>. Besonders<br />
zart gel<strong>in</strong>gt das Wildbret,<br />
wenn Sie es über Nacht an e<strong>in</strong>em<br />
kühlen Ort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e leicht<br />
gesalzene Brühe aus Wildknochen<br />
e<strong>in</strong>legen.<br />
Aus gesundheitlichen und<br />
hygienischen Gründen sollte<br />
Wild nicht roh oder rosa angebraten<br />
gegessen werden. Das<br />
Fleisch ist so lange zu erhitzen,<br />
bis die Kerntemperatur für<br />
m<strong>in</strong>destens zwei M<strong>in</strong>uten 70<br />
Grad Celsius oder mehr erreicht<br />
hat, um möglicherweise<br />
vorhandene Krankheitserreger<br />
abzutöten. Wenn das Fleisch<br />
beim E<strong>in</strong>drücken mit dem F<strong>in</strong>ger<br />
nicht mehr nachgibt, ist<br />
das Stück durchgegart. Der<br />
austretende Saft sollte nicht<br />
mehr rosa, sondern klar se<strong>in</strong>.<br />
Rund die Hälfte des hierzulande<br />
gegessenen Wildfleisches<br />
stammen aus Deutschland<br />
– als Wildbret aus der<br />
Jagd oder der Gatterhaltung.<br />
Wildschwe<strong>in</strong> wird nach wie<br />
vor am häufigsten verzehrt,<br />
gefolgt vom Reh. Hirsch- und<br />
Hasenfleisch werden oft aus<br />
osteuropäischen Ländern, Spanien,<br />
Großbritannien und Neuseeland<br />
e<strong>in</strong>geführt.<br />
Bratfertig zerlegtes Wildbret<br />
ist im spezialisierten Fleischerfachgeschäft<br />
erhältlich. Es<br />
stammt meist aus Revieren der<br />
Region. Aber auch Revier<strong>in</strong>haber,<br />
Jäger oder Forstämter bieten<br />
ganze Tiere im Haar- oder<br />
Federkleid an, aber auch küchenfertige<br />
Teile.<br />
Beim E<strong>in</strong>kauf sollte<br />
auf die für die jeweilige<br />
Wildart typische Fleischfarbe<br />
und den Geruch geachtet<br />
werden: Das Fleisch vom<br />
Rehwild ist beispielsweise<br />
rotbraun, das vom Rotwild<br />
dunkelbraun. E<strong>in</strong> angenehmer,<br />
leicht säuerlich aromatischer<br />
Geruch ist beispielsweise für<br />
Reh und Wildschwe<strong>in</strong> typisch.<br />
Generell darf das Fleisch nicht<br />
schwärzlich schimmern oder<br />
unangenehm riechen. aid<br />
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Ob als herzhaft gegrilltes Steak<br />
oder langsam geschmorter Festtagsbraten:<br />
Fleisch gehört zu e<strong>in</strong>er<br />
bewussten Ernährung e<strong>in</strong>fach<br />
dazu. Wichtig ist aber, dass man<br />
bei Auswahl, Lagerung und Zubereitung<br />
alles richtig macht.<br />
Gerade beim Weihnachtsbraten<br />
lohnt es sich, auf kontrollierte<br />
Qualität zu achten und am besten<br />
rechtzeitig beim Fleischerfachgeschäft<br />
vorzubestellen. Artgerechte<br />
Tierhaltung, geprüftes<br />
Futter und fachgerechtes Transportieren<br />
s<strong>in</strong>d wichtige Kriterien<br />
für die Fleischqualität. Auch die<br />
e<strong>in</strong>wandfreie Hygiene und e<strong>in</strong>e<br />
durchgehende Kühlung müssen<br />
bei allen Verarbeitungsschritten –<br />
vom Schlachten bis zum Abpacken<br />
– unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>gehalten<br />
werden. Wer gründlich geprüfte<br />
Lebensmittel will, sollte deshalb<br />
mit Bedacht e<strong>in</strong>kaufen.<br />
Vertrauenssache<br />
Fleische<strong>in</strong>kauf ist Vertrauenssache.<br />
Im Fachgeschäft erhält man<br />
häufig Informationen zu Lieferanten<br />
oder Transportwegen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es Fach<strong>in</strong>formationen<br />
zu geeigneten Teilstücken<br />
und zur Zubereitung. Auch<br />
verschiedene Siegel geben Auskunft<br />
über Herkunft und Qualität<br />
des Fleischs.<br />
Hat man „se<strong>in</strong>“ Stück Fleisch<br />
erstanden, liegt die Verantwortung<br />
für den Erhalt von Qualität<br />
und Frische nun <strong>in</strong> den eigenen<br />
Händen. Für den Nachhauseweg<br />
s<strong>in</strong>d Isolier- oder Kühltaschen die<br />
beste Wahl, im Kühlschrank daheim<br />
sollte man Fleischprodukte<br />
möglichst weit unten (oberhalb<br />
des Gemüsefachs) lagern, denn<br />
dort ist es am kühlsten.<br />
Unverpacktes Schwe<strong>in</strong>e- und<br />
Kalbsfleisch kann man dort etwa<br />
zwei Tage aufbewahren, R<strong>in</strong>dfleisch<br />
auch drei Tage. Hack sollte<br />
möglichst noch am selben Tag<br />
verarbeitet werden. Bei abgepackter<br />
Ware f<strong>in</strong>det man das<br />
Verbrauchs- oder M<strong>in</strong>desthaltbarkeitsdatum<br />
auf der Packung.<br />
Was länger gelagert werden soll,<br />
wandert <strong>in</strong> die Tiefkühltruhe<br />
Wenn wir Lebensmittel kaufen,<br />
achten wir auf Frische – klar, je<br />
frischer, desto besser. Das gilt allerd<strong>in</strong>gs<br />
nicht unbed<strong>in</strong>gt für<br />
Fleisch, denn das muss erst reifen,<br />
damit es richtig gut<br />
schmeckt.<br />
Fleischreifung<br />
Die Fleischreifung ist e<strong>in</strong> natürlicher<br />
biochemischer Vorgang<br />
nach der Schlachtung. Er läuft<br />
während der Lagerung <strong>in</strong>nerhalb<br />
Im Fleischerfachgeschäft erhält man häufig Informationen zu Lieferanten oder Transportwegen. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus gibt es Fach<strong>in</strong>formationen zu geeigneten Teilstücken und zur Zubereitung. Auch verschiedene<br />
Siegel geben Auskunft über Herkunft und Qualität des Fleischs.<br />
Foto Rolf Vennenbernd /dpa<br />
Für Genuss<br />
und Qualität<br />
Fleisch nährstoffschonend zubereiten<br />
Wer Fleisch wirklich genießen<br />
möchte, kauft lieber weniger,<br />
dafür aber <strong>in</strong> guter Qualität.<br />
Damit die Qualität und die<br />
wertvollen Nährstoffe erhalten<br />
bleiben, kommt es vor allem<br />
auf die Zubereitung an.<br />
E<strong>in</strong>e nährstoffschonende<br />
und fettsparende Zubereitungsart<br />
ist Grillen. Die Speisen<br />
werden durch Strahlungsoder<br />
Kontaktwärme bei etwa<br />
250 Grad Celsius gegart, ohne<br />
zusätzliches Fett. Wichtig<br />
s<strong>in</strong>d der sachgerechte Umgang<br />
mit dem Grill sowie die<br />
sorgfältige Auswahl geeigneter<br />
Fleischstücke. Im H<strong>in</strong>blick<br />
auf e<strong>in</strong>en hohen Genusswert<br />
s<strong>in</strong>d leicht fettdurchzogene<br />
Fleischstücke optimal.<br />
Beim Braten wird das Fleisch<br />
im eigenen Fett (ohne Fettzugabe)<br />
oder mit wenig Fett<br />
bei 170 bis 200 Grad Celsius<br />
gebräunt und gegart. Man<br />
unterscheidet zwischen<br />
Kurzbraten und<br />
lang dauerndem Braten.<br />
Um e<strong>in</strong> heftiges Spritzen<br />
zu vermeiden, sollte das<br />
Fleisch möglichst trocken se<strong>in</strong>.<br />
Frittieren ist das Garen <strong>in</strong><br />
160 bis 175 Grad Celsius heißem<br />
Fett oder Öl. Das Fleisch<br />
kann natur frittiert werden<br />
oder mit e<strong>in</strong>em Ausbackteig<br />
umhüllt se<strong>in</strong>. Der nimmt allerd<strong>in</strong>gs<br />
Fett auf. Nach e<strong>in</strong>em<br />
gut durchgeführten Frittiervorgang<br />
ist das Fleisch außen<br />
goldbraun und knusprig, <strong>in</strong>nen<br />
zart und saftig. Beim<br />
Niedrigtemperaturgaren wird<br />
das Fleisch zunächst angebraten,<br />
damit sich die gewünschten<br />
Röststoffe bilden und<br />
dann bei e<strong>in</strong>er Temperatur<br />
von etwa 80 bis 90 Grad Celsius<br />
über längere Zeit im Ofen<br />
gegart. Die Kerntemperatur<br />
des Fleisches liegt zwischen<br />
60 und 70 Grad Celsius. Vor<br />
allem große Braten, aber<br />
auch Steaks und Filets werden<br />
zart und bleiben saftig;<br />
das Fleisch<br />
verliert nur wenig<br />
Gewicht durch Austrocknen.<br />
aid<br />
der Muskelfasern des Fleisches<br />
ab. Vere<strong>in</strong>facht gesagt passiert<br />
dabei Folgendes: Die zunächst<br />
weiche und schlaffe Muskulatur<br />
geht <strong>in</strong> die Muskelstarre über. In<br />
diesem Zustand ist das Fleisch<br />
zäh und hat nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge<br />
Wasserb<strong>in</strong>dungsfähigkeit.<br />
Die<br />
zur Energiegew<strong>in</strong>nung gespeicherten<br />
Kohlenhydrate werden<br />
zu Milchsäure abgebaut. Das<br />
saure Milieu unterstützt die Bildung<br />
muskeleigener Enzyme.<br />
Diese lösen das Innere der Muskelzellen<br />
sowie das B<strong>in</strong>degewebe<br />
auf und machen damit das<br />
Fleisch zart. Die Muskelstarre löst<br />
sich wieder. Das dauert beim<br />
R<strong>in</strong>dfleisch normalerweise 36 bis<br />
40 Stunden. Die Wasserb<strong>in</strong>defähigkeit<br />
erhöht sich und das<br />
Fleisch bleibt beim Braten saftig.<br />
Ferner entstehen durch den<br />
Abbau von Eiweiß und Fett Substanzen,<br />
die für die Ausbildung<br />
des Aromas wichtig s<strong>in</strong>d. Das<br />
Fleisch wird durch die Fleischreifung<br />
<strong>in</strong>sgesamt zarter, saftiger<br />
und geschmackvoller, die rote<br />
Farbe wird dunkler und geht <strong>in</strong>s<br />
Rotbräunliche.<br />
Diese Vorgänge dauern je nach<br />
Tierart und vorgesehenem Verwendungszweck<br />
unterschiedlich<br />
lange. Deshalb lohnt auch hier<br />
der Gang zum Fachgeschäft, um<br />
› Geflügelfleisch: 1 Tag<br />
› Schwe<strong>in</strong>efleisch: 2 bis 3 Tage<br />
› Lammfleisch: 7 bis 10 Tage<br />
› Kalbfleisch: 10 bis 15 Tage<br />
› R<strong>in</strong>dfleisch (zum Kochen): 4 bis<br />
7 Tage<br />
› R<strong>in</strong>dfleisch (zum Braten): 10 bis<br />
14 Tage<br />
› R<strong>in</strong>dfleisch (zum Kurzbraten):<br />
21 bis 28 Tage<br />
Neben Wildschwe<strong>in</strong> schätzen die Deutschen Reh – etwa <strong>in</strong> Form von Rehnüsschen<br />
auf Burgundersoße.<br />
Foto djv/dpa<br />
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