24-27 Wintersaat - Natürlich
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Garten NATUR<br />
Salat ernten oder das Käsebrot mit den erfrischend<br />
säuerlichen Blättchen des Winterportulaks<br />
belegen. Schon im Februar<br />
können die ersten Kopfsalate, Kohlrabi,<br />
Radieschen und Kresse ausgesät werden.<br />
Im kalten Gewächshaus gelingt es<br />
auch, die grossen Kiwis zu ziehen. Ende<br />
November ist dann Erntezeit. Diese<br />
Früchte sichern in den Monaten Januar<br />
und Februar die notwendige Vitamin-C-<br />
Versorgung.<br />
Heil-, Würz- und Küchenkräuter, ja<br />
selbst die scharfen Peperoncini können<br />
auf einer Fensterbank gezogen werden.<br />
Gedeihen im ungeheizten Gewächshaus:<br />
Pak-choi und Mizuna (oben) – asiatische<br />
Gemüse für Wokgerichte. Winterportulak und<br />
Rucola – zwei typische Wintersalate (links)<br />
Dies gelingt allerdings nur an einem sehr<br />
hellen südexponierten Fenster.<br />
Schnittlauch oder Petersilie wird an<br />
einem frostfreien Tag im Garten ausgestochen<br />
und dann in Töpfe gesetzt. Auf<br />
einer warmen, hellen Fensterbank platziert,<br />
treiben sie bald frisches Grün.<br />
Schmackhafte<br />
und gesunde Keimlinge<br />
Jederzeit kann man auf die schnelle Art<br />
aus Samen vitamin- und mineralstoffreiche<br />
Keimsprossen anziehen. Verwendung<br />
finden sie als würzige Salatbeigabe,<br />
Brotbelag oder kurz gebraten als Pfannengericht<br />
im Wok. Die Keimlinge können aus<br />
verschiedensten Samen gezogen werden.<br />
Als schmackhafte Salatbeilage eignen<br />
sich Soja-, Kresse-, Dinkel-, Weizen-,<br />
Rettich-, Rauke-, Senf-, Alfalfa-, Bockshornklee-,<br />
Rettich- und Radieslisamen,<br />
Kichererbsen, Mungobohnen, Linsen und<br />
Sonnenblumenkerne. Gezogen werden<br />
sie auf durchfeuchtetem Krepp-Papier<br />
im Suppenteller oder noch besser mit<br />
Hilfe einer Keimbox. Auf dem Markt<br />
gibt es Keimgeräte aus Kunststoff oder<br />
Ton mit ein bis drei Etagen. In wenigen<br />
Tagen steht dann die Ernte für die vitaminreiche<br />
Salatzugabe an. Die keimenden<br />
Samen werden geschnitten, wenn sie<br />
etwa fünf Zentimeter hoch sind.<br />
Wurzeln und Rüben<br />
aus frostigem Grund<br />
Der Topinambur erinnert mit seinen Blüten<br />
an Sonnenblumensterne. Neben dem<br />
herrlichen Schmuck besitzt er kräftige,<br />
verzweigte Wurzelknollen, die man mitten<br />
im Winter ausstechen und dann<br />
als Salat oder Gemüse verwenden kann.<br />
Die sehr harte Pflanze vermehrt man<br />
mit den verzweigten Wurzelknollen.<br />
Selbst kleine Wurzelstücke schlagen aus<br />
und wachsen während des Sommers zu<br />
kräftigen Pflanzen heran.<br />
Ähnlich winterhart sind die in den<br />
letzten Jahren in Vergessenheit geratenen,<br />
rübenartigen Pastinaken oder Hammelmöhren.<br />
Man sät das Wurzelgemüse im<br />
Frühling in einen tiefgründigen, lockeren,<br />
humosen Boden. Wie bei vielen Doldenblütlern<br />
wachsen die weissen Rüben langsam<br />
heran. Ab Spätherbst gräbt man die<br />
frostharten Rüben bei Bedarf laufend aus.<br />
Dieses Verfahren hat sich besser bewährt,<br />
als die Pastinaken im Keller einschrumpeln<br />
zu lassen.<br />
■<br />
Infobox<br />
Literatur zum Thema<br />
• Storl / Pfyl: «Bekannte und vergessene<br />
Gemüse», AT Verlag 2002,<br />
ISBN: 3-85502-808-7, Fr. 39.90<br />
• Bradley: «Ernten im eigenen Garten», Verlag<br />
Knaur 2002, ISBN: 3-8043-7216-3, Fr. 49.–<br />
• Seymour: «Mein Nutzgarten», Verlag Urania<br />
2005, ISBN: 3-332-01685-7, Fr. 18.40<br />
Internet<br />
• www.bio-pflanzen.ch/wintergemuese.htm<br />
• www.bionetz.ch<br />
• www.bio-suisse.ch<br />
<strong>Natürlich</strong> | 8-2006 <strong>27</strong>