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Kapitel 9 Quadratische Optimierung

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9.1.1 Lösung linearer Gleichungen<br />

Wir betrachten ein Gleichungssystem<br />

A T x = b<br />

wobei A eine n × m Matrix sei, m ≤ n, Rg(A) = m, b ∈ R m , x ∈ R n .<br />

Aus der linearen Algebra ist bekannt, dass sich jede Lösung eines linearen Gleichungssystems<br />

durch eine spezielle Lösung und eine Lösung des zugehörigen homogenen Systems<br />

darstellen lässt.<br />

1. Lösung des homogenen Systems: Da nach Voraussetzung Rg(A) = m, ist die Lösungsmenge<br />

N(A T ) := {x ∈ R n | A T x = 0}<br />

des homogenen Gleichungssystems (Nullraum von A T ) ein n − m dimensionaler<br />

Teilraum ⇒ es gibt n − m linear unabhängige Vektoren z i ∈ R n mit A T z i = 0,<br />

i = 1, . . . , n − m (Basis für N(A T )). Für die n × (n − m) Matrix Z := (z 1 , . . . , z n−m )<br />

gilt dann<br />

Rg(Z) = n − m, A T Z = 0, (A T x = 0 ⇐⇒ ∨<br />

p∈R n−m x = Zp)<br />

2. Spezielle Lösung des inhomogenen Systems: Aus Rg(A) = m folgt wiederum, dass<br />

eine (im allgemeinen nicht eindeutig bestimmte) n × m Matrix S mit A T S = I<br />

(Rechtsinverse) existiert (z.B. die sogenannte Pseudoinverse S = A(A T A) −1 ). Dann<br />

ist x 0 := Sb eine Lösung von Ax = b<br />

3. Allgemeine Lösung des inhomogenen Systems: Sei x ∈ R n , Z und S wie oben bestimmt.<br />

Dann gilt<br />

Ax = b ⇐⇒<br />

∨<br />

x = Sb + Zp<br />

p∈R n−m<br />

Da die n×n Matrix (S . Z) regulär ist (Sb+Zp = 0 ⇒ A T (Sb+Zp) = b = 0 ⇒ p = 0)<br />

ist der Vektor p eindeutig bestimmt.<br />

Wir diskutieren nun 2 Möglichkeiten, um die Matrizen S und Z tatsächlich auszurechnen:<br />

1. Direkte Elimination: Da RgA = m existieren m linear unabhängige Spalten<br />

von A T . O.B.d.A. seien die ersten m Spalten von A T linear unabhängig, d.h. A T =<br />

(A T 1 . A T 2 ), wobei A T 1 die von den ersten m Spalten von A T gebildete reguläre m × m<br />

Matrix, A T 2 die durch die ( restlichen ) Spalten gebildete m ×(n −m) Matrix ist. Analog<br />

x1<br />

partitionieren wir x = mit x<br />

x 1 ∈ R m , x 2 ∈ R n−m . Dann gilt A T x = b<br />

2<br />

⇐⇒ A T 1 x 1 + A T 2 x 2 = b ⇐⇒<br />

78<br />

(<br />

x1<br />

)<br />

=<br />

x 2<br />

(<br />

A<br />

−T<br />

1 b − A −T<br />

1 A 2 p<br />

p<br />

)

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