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EVIMPULS<br />

Das Magazin über unsere Arbeit. August 2011<br />

So sehen Sieger aus: Ein glücklicher<br />

Uwe Henning nimmt den Hauspokal<br />

für das Fußball-Team ... >> Seite 5<br />

„Deutschland ist eines der am stärksten<br />

vergreisten Länder der Welt.“<br />

>> Seite 8<br />

Die 86-jährige Anna Laport (vorn im<br />

Bild) pflanzt Geranien und Petunien<br />

in die Hochbeete. >> Seite 11


V o r w o r t<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Sie halten heute das neue EVIM Magazin<br />

‚EVIMPULS‘ in Ihren Händen. Bisher<br />

erschien unsere Mitarbeiterzeitschrift<br />

unter diesem Titel. Menschen, die unsere<br />

Arbeit finanziell mit Spenden unterstützen,<br />

erhielten das Informationsblatt<br />

‚EVIM aktiv‘. Beide Publikationen<br />

haben über die Vielfalt der Arbeit bei<br />

EVIM, besonders in unseren Einrichtungen<br />

und Projekten, berichtet.<br />

Das neue EVIM Magazin ‚EVIMPULS‘<br />

fasst beides zusammen und richtet sich<br />

an die Mitarbeitenden, die Mitglieder<br />

unseres Vereins, unsere Freunde, Förderer<br />

und Wegbegleiter gleichermaßen.<br />

Es ergänzt die bisherigen Inhalte von<br />

EVIMpuls um ein Schwerpunktthema,<br />

das für unsere Arbeit wichtige Themen<br />

mit einem ‚Blick über den Tellerrand’<br />

sichtet und beleuchtet. Für dieses Heft<br />

haben wir den Schwerpunkt Jugendhilfe<br />

gewählt, wobei wir besonders der Frage<br />

nachgehen, weshalb der Bedarf in diesem<br />

Bereich stetig zunimmt, obwohl es<br />

weniger Kinder in Deutschland gibt.<br />

EVIMPULS<br />

Das, was wir tagtäglich in der Arbeit mit<br />

den Menschen erfahren, die wir begleiten<br />

und betreuen, geschieht oft im<br />

Verborgenen und manchmal auch in<br />

einem geschützten Raum. Das bringt es<br />

mit sich, dass es für Schlagzeilen wenig<br />

geeignet ist. Das neue Magazin möchte<br />

dieser Arbeit Gesicht und Stimme geben<br />

und auch das öffentliche Bewusstsein<br />

für diesen wichtigen Dienst in und<br />

an unserer Gesellschaft stärken.<br />

Neu ist die Rubrik ‚Gastbeitrag‘, in diesem<br />

Heft von Jörg Christmann von der<br />

Carls Stiftung zum Thema „Weshalb<br />

Stiftungen Projekte mit Kindern und<br />

Jugendlichen fördern“. Solche Impulse<br />

von außen sind wichtig für die inhaltliche<br />

Weiterentwicklung unserer Arbeit.<br />

Ein schöner Nebeneffekt: Durch die Fusion<br />

der beiden Medien wird das neue<br />

Magazin preiswerter sein als die beiden<br />

bisherigen Publikationen. Dies hilft uns,<br />

diese frei gewordenen Mittel an anderer<br />

Stelle sinnvoll einzusetzen.<br />

Wir hoffen, Ihnen mit unserem neuen<br />

EVIM Magazin ‚EVIMPULS‘ regelmäßig<br />

(dreimal jährlich) einen vielfältigen und<br />

anregenden Einblick in die Arbeit von<br />

EVIM zu geben. Schreiben Sie uns, wie<br />

Ihnen das neue Magazin gefällt – wir<br />

freuen uns über Ihre Rückmeldung!<br />

Ich grüße Sie herzlich,<br />

Matthias Loyal<br />

EVIM Vorstandsvorsitzender<br />

INHALT<br />

Vorwort 1<br />

Nachrichten<br />

Aus unseren Einrichtungen 3<br />

Theologischer Impuls 7<br />

Gastbeitrag 7<br />

Schwerpunkt<br />

Weniger Kinder – mehr<br />

Jugendhilfe! 8<br />

Interview<br />

„Wir müssen Wege aus dem<br />

Labyrinth weisen!“ 9<br />

Nachrichten<br />

Aus unseren Projekten 10<br />

Spendenaufruf<br />

EVIM Jugendhilfe 12<br />

EVIMPULS Nr. 1/2011, August 2011<br />

Herausgeber:<br />

Ev. Verein für Innere Mission in Nassau (EVIM)<br />

Auguste-Viktoria-Str. 16 • 65185 Wiesbaden<br />

Tel. 0611 99009 0<br />

Verantwortl. i.S.d.P.:<br />

Pfarrer Matthias Loyal, Vorstandsvorsitzender<br />

Redaktion:<br />

Karin Klinger, Heide Künanz,<br />

Matthias Loyal,<br />

Gabriele Maier (verantwortl.)<br />

Satz/Layout:<br />

Christian Mentzel, cmuk<br />

Druck:<br />

PUSH! Medienservice KG<br />

Auflage:<br />

4.500, erscheint 3 Mal pro Jahr<br />

Fotos:<br />

Lisa Farkas, Daniel Rettig, Paul Müller,<br />

Heiko Kubenka, EVIM<br />

2


Nachrichten aus den Einrichtungen<br />

JP Morgan:<br />

EVIM läuft mit Rekord<br />

Einen EVIM-Teilnahmerekord verzeichnete<br />

die weltweit zweitgrößte Laufveranstaltung<br />

JP Morgan Corporate Challenge<br />

am 15. Juni in Frankfurt. In diesem Jahr<br />

gingen 114 Mitarbeiter/innen und Klient/<br />

innen mit ca. 72.000 weiteren Teilnehmer/innen<br />

aus Unternehmen und Firmen<br />

aller Branchen auf die 5,6 km lange Strecke<br />

in der Frankfurter City. „Wir freuen<br />

uns besonders, dass erstmals Läuferinnen<br />

und Läufer aus allen EVIM Bereichen an<br />

den Start gingen“, sagt Teamcaptain Stefan<br />

Krupp. Sein Dank gilt besonders dem<br />

EVIM Service Team für die Organisation<br />

und Unterstützung beim traditionellen<br />

Get-Together am Mainufer.<br />

Stefan Krupp, EVIM Behindertenhilfe<br />

Richtfest im<br />

Seniorenzentrum Hattersheim<br />

Mit einem Richtfest im Beisein von Architekten,<br />

EVIM Vorstand Jörg Wiegand,<br />

Friedhelm Schrey, Geschäftsführer der<br />

EVIM Altenhilfe und Einrichtungsleiter<br />

Harald Jorkowski beging das Seniorenzentrum<br />

Hattersheim in Trägerschaft der<br />

EVIM Gemeinnützige Altenhilfe GmbH<br />

am 22. Juni die Fertigstellung des Rohbaus,<br />

in dem 11 neue großzügige Einzelzimmer<br />

sowie gemeinschaftliche<br />

Speise- und Wohnbereiche für Menschen<br />

mit Demenz vorgesehen sind.<br />

„Damit haben wir eine wichtige Etappe<br />

auf dem Weg zu einem multiprofessionellen<br />

Zentrum in der Pflege und Be-<br />

3<br />

Solarstrom für<br />

Campus Klarenthal<br />

Ökologisch verantwortlich wird seit Anfang<br />

Mai Energie in Campus Klarenthal<br />

erzeugt: In Kooperation mit der Bürgersolaranlagen<br />

Wiesbaden GmbH wurde<br />

eine 34,76 kWp-Solarstromanlage errichtet.<br />

Die Photovoltaik befindet sich<br />

auf dem Dach des Hauptgebäudes, welches<br />

im August in Betrieb geht und am<br />

30. September eingeweiht wird. Geplant<br />

sind weitere Anlagen auf Neubauten<br />

von EVIM. „Damit leisten wir nicht nur<br />

einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern<br />

bekennen uns auch zu unserem Auftrag,<br />

die Schöpfung zu bewahren“, sagt<br />

Jörg Wiegand, Kaufmännischer Vorstand<br />

EVIM.<br />

treuung von Menschen mit Demenz<br />

abgeschlossen“, sagt Schrey. Die Anzahl<br />

der Pflegeplätze für Menschen mit Demenz<br />

wird von 12 auf 26 erweitert. Die<br />

bauliche Umgestaltung ermöglicht auch<br />

neue Betreuungsangebote. Geplant ist<br />

beispielsweise, Menschen mit Demenz,<br />

die bei ihren Angehörigen leben, nachts<br />

und am Wochenende im Seniorenzentrum<br />

zu betreuen und die Angehörigen<br />

damit noch besser zu entlasten. Last not<br />

least optimieren auch flächendeckende<br />

Brandmeldeanlagen die Sicherheit der<br />

Bewohner/innen. Die Fertigstellung des<br />

Neubaus ist für den Herbst 2011 geplant.<br />

Der Umbau und die Sanierung des Altbaus<br />

sollen bis Herbst 2012 abgeschlossen<br />

sein.<br />

Buntes Leben in Biebrich<br />

Schillernde, bunte Riesenseifenblasen<br />

flogen am 28. Mai in Biebrich durch die<br />

Luft. Grund dafür war die Aktion der Tagesgruppe<br />

Biebrich beim Abschlussfest<br />

der 8. Aktionswoche ‚Buntes Leben in<br />

Biebrich‘. „Die Tagesgruppe ist von Beginn<br />

an aktiv dabei und fest im sozialen<br />

Netzwerk im größten Wiesbadener<br />

Stadtteil integriert“, freut sich Teamleiterin<br />

Sabine David. Die Netzwerkarbeit<br />

kommt vor allem durch die Teilnahme<br />

an der Stadtteilkonferenz zustande, in<br />

der sich Einrichtungen der Kinder- und<br />

Jugendarbeit treffen, austauschen und in<br />

Arbeitsgruppen Aktionen, Themen und<br />

Veranstaltungen erarbeiten, planen und<br />

gemeinsam durchführen. In diesem Rahmen<br />

entstand unter dem Motto Toleranz<br />

und Demokratie das Aktionsbündnis<br />

‚Buntes Leben in Biebrich‘.<br />

Sabine David, EVIM Jugendhilfe<br />

N a c h r i c h t e n<br />

Foto (EVIM): Prof. Dirk Blomeyer (Projektsteuerung,<br />

Architekturbüro imhotep), Jörg<br />

Wiegand, Friedhelm Schrey und Architekt<br />

Klaus Lattermann (v.l.n.r.) vor dem Rohbau,<br />

der sich in Konzept und Gestaltung konsequent<br />

an den Bedürfnissen von Menschen<br />

mit Demenz orientiert.<br />

EVIMPULS


N a c h r i c h t e n<br />

Nachrichten aus den Einrichtungen<br />

Neue Lebensräume für Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen<br />

Sanierung der alten Lindenhausvilla<br />

abgeschlossen<br />

Die Sanierung der Villa Lindenhaus in<br />

Trägerschaft der EVIM Gemeinnützige<br />

Behindertenhilfe GmbH wurde nach<br />

gut einjährigen Baumaßnahmen abgeschlossen.<br />

Damit verbessern sich grundlegend<br />

die Wohn- und Lebensräume für<br />

die Bewohnerinnen und Bewohner mit<br />

psychischen Erkrankungen/seelischen<br />

Behinderungen in dem traditionsreichen<br />

Altbau aus der Jahrhundertwende. Die<br />

fünf Bewohnerzimmer erhielten eigene<br />

Sanitärräume, die Stuckarbeiten der Decken<br />

wurden instandgesetzt, die Elektrik<br />

erneuert und eine neue Gemeinschaftsküche<br />

installiert. „An der Gestaltung der<br />

Wohnräume beteiligten sich die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner. Sie bestimmten<br />

zum Beispiel die Wandfarben und suchten<br />

das Dekor für die Innenausstattung<br />

mit aus“, sagt Lucia Lewalter-Schoor, Leiterin<br />

des Wohnverbundes und des Psychosozialen<br />

Zentrums (PSZ) Wiesbaden/<br />

Ost. Neben der sanierten Villa befindet<br />

sich auf dem Gelände auch ein neuer<br />

Gebäudeteil, der Anfang der neunziger<br />

Jahre errichtet wurde und 21 Menschen<br />

Platz zum Wohnen bietet.<br />

EVIMPULS<br />

Zu Gast in der<br />

Commerzbankarena<br />

Die Eintrachtstars zum Anfassen, das gab<br />

es am 11. Mai für einen Teil der Fußballgruppe<br />

der Reha-Werkstatt aus Wiesbaden.<br />

Möglich gemacht wurde dies<br />

durch Special Olympics innerhalb der<br />

europäischen Fußballwoche. Gestartet<br />

wurde der Tag mit einem Fußballtraining<br />

der Charly Körbel Fußballschule unter<br />

Anleitung ehemaliger Eintrachtprofis,<br />

wie z.B. Norbert Nachtweih. Nach dem<br />

Training gab es dann die Möglichkeit,<br />

die Bundesligaprofis zu treffen und nach<br />

Autogrammen und gemeinsamen Fotos<br />

zu fragen. Ein gemeinsames Mittagessen<br />

und eine anschließende beeindruckende<br />

Führung durch die Commerzbankarena<br />

rundeten den wohl unvergesslichen<br />

Tag, für alle Beteiligten ab.<br />

Stefan Erb, EVIM Behindertenhilfe<br />

Lebensbilder’ in der City<br />

Am 1. Oktober ist Weltseniorentag.<br />

Aus diesem Anlass will EVIM mit einer<br />

Schaufenster-Aktion in der Wiesbadener<br />

Innenstadt erneut ein Forum schaffen,<br />

Lebenserinnerungen alter Menschen zu<br />

würdigen und ihre Lebensleistung öffentlich<br />

anzuerkennen und Wert zu schätzen.<br />

Gezeigt werden die ‚Lebensbilder’<br />

– Fotografien und Texte über das Leben<br />

älterer Menschen – an 11 prominenten<br />

Orten in der City. Partner der Aktion sind<br />

Erster Spatenstich<br />

Den ersten Spatenstich für den Neubau<br />

des Kortheuer-Hauses tätigten am 24. März<br />

Friedhelm Schrey, Geschäftsführer der<br />

EVIM Gemeinnützige Altenhilfe GmbH,<br />

Steffen Wernard, Bürgermeister der Stadt<br />

Usingen und EVIM Kaufmännischer Vorstand<br />

Jörg Wiegand (Foto v.l.n.r.) im Beisein<br />

von Gerhard Liese, Erster Stadtrat und<br />

stellvertretender Bürgermeister, Günter<br />

Ahrens, Vorsitzender des EVIM Verwaltungsrats,<br />

Vorstand Pfarrer Matthias Loyal<br />

sowie Einrichtungsleiter Michael Haus.<br />

Die auf dem Areal des alten Forsthauses<br />

versammelten Gäste, auch das Kuratorium<br />

des Kortheuer-Hauses, der Heimbeirat<br />

und die Mitarbeiter, zeigten sich erfreut,<br />

dass die Bauarbeiten zügig in Angriff genommen<br />

werden. Der Evangelische Verein<br />

für Innere Mission in Nassau als Investor<br />

will mit diesem Neubau Maßstäbe für<br />

die zukünftige Pflege setzen.<br />

Café Maldaner, Confisserie Kunder, DER<br />

Reisebüro am Mauritiusplatz, Galeria<br />

Kaufhof, Galerie Ostendorff, Gastwerk<br />

Degenhardt, Hirsch-Apotheke, Hugendubel,<br />

Listmann, Pressehaus Wiesbaden<br />

und Wiesbadener Stadtbibliothek.<br />

Die Aktion läuft vom 30. September bis<br />

4. Oktober. Danach wandert die Ausstellung<br />

nach Frankfurt und wird am 9.<br />

November mit einer Vernissage in der<br />

AGAPLESION Frankfurter Diakonie Kliniken<br />

GmbH eröffnet.<br />

4


Nachrichten aus den Einrichtungen<br />

Senioren beeindrucken Schüler<br />

Im Religionsunterricht besuchten im<br />

März 32 Neuntklässler der Albert-Einstein-Schule<br />

Schwalbach mit ihrem Lehrer<br />

Erhard Becker das EVIM Seniorenzentrum<br />

Schwalbach/Sulzbach. Ziel dieser<br />

besonderen Unterrichtseinheit war, über<br />

existentielle Fragen des Glaubens und<br />

prägende Lebenserfahrungen mit älteren<br />

Menschen ins Gespräch zu kommen.<br />

Die 13- bis 15-Jährigen bereiteten sich<br />

intensiv im Unterricht auf den Besuch im<br />

Seniorenzentrum vor. Fragen wie „Welche<br />

Rolle spielt der Glauben in Ihrem Leben?“<br />

oder „Was gibt Ihnen Hoffnung?“<br />

sollten ebenso Gesprächsinhalte sein<br />

wie der Umgang mit Ängsten und Sorgen.<br />

In dem Unterrichtsprojekt ging es<br />

jedoch nicht nur um praktische Lebensbezüge.<br />

„Die besondere Herausforderung<br />

bestand darin, die Lebenssituation<br />

eines anderen, sehr viel älteren und noch<br />

Schlocker-Hauspokal<br />

Zum 20-jährigen Jubiläum der Schlocker-Stiftung<br />

spielten am 1. Juni zehn<br />

EVIM Fußball-Teams im Turnier um den<br />

Schlocker-Hauspokal. Ganz im Sinne der<br />

bevorstehenden Weltmeisterschaft der<br />

Frauen nahm zum ersten Mal mit dem<br />

FC Venus ein reines Frauenfußballteam<br />

Im Jahr der Frauen-Fußball-WM: Mit dem<br />

FC Venus spielte erstmals ein Frauen-Team<br />

um den Schlocker-Hauspokal.<br />

5<br />

unbekannten Menschen zu erfassen und<br />

adäquat darauf einzugehen“, sagt Erhard<br />

Becker und fügt hinzu: „Damit trainieren<br />

die Jugendlichen auch kommunikative<br />

Kompetenzen.“ Für Becker liegt auf der<br />

Hand, dass die persönliche Begegnung<br />

von Jung und Alt mit dazu beiträgt, das<br />

Verständnis füreinander verbessern zu<br />

helfen.<br />

Vor den Interviews lernten die Jugendlichen<br />

das Seniorenzentrum, in dem 72<br />

ältere Menschen leben, kennen. Einrichtungsleiterin<br />

Ilka Müller und Volker<br />

Brambilla, zuständig für den Sozialen<br />

Dienst, erläuterten ihnen zunächst das<br />

Lebens- und Wohnumfeld pflegebedürftiger<br />

Menschen. Danach trafen die Schülerinnen<br />

und Schüler ‚ihre’ Seniorenpartner<br />

und führten mit ihnen Interviews.<br />

Sascha (15 Jahre) war davon beeindruckt,<br />

wie offen und frei seine Interviewpartnerin<br />

über ihr Leben sprach, vor allem aus<br />

der Kriegszeit. Deswegen will er sie noch<br />

teil. Aber auch für die Geschäftsstelle,<br />

die Altenhilfe, die Jugendhilfe und das<br />

FSJ jagten fußballbegeisterte Mitarbeiterinnen<br />

dem runden Leder hinterher.<br />

Die zahlreichen Zuschauer erlebten tolle<br />

Spielszenen und sehenswerte Tore. Packende<br />

Begegnungen und spannende<br />

Partien brachten am Ende das Team der<br />

Wohnanlage Schlocker-Stiftung als Tur-<br />

Packende Zweikämpfe lieferten sich Peter<br />

Kiel, Team Altenhilfe und Bousian El Morabit,<br />

Team Reha Werkstatt.<br />

N a c h r i c h t e n<br />

einmal besuchen: „Sie ist doch eine Zeitzeugin!“<br />

So wie er empfanden auch andere<br />

Projektteilnehmer, die sich erneut<br />

mit den Seniorinnen und Senioren treffen<br />

möchten. Die 15-jährige Anna hat<br />

beispielsweise nachdenklich gemacht,<br />

dass eine Bewohnerin nicht mehr an<br />

Gott glaube, weil ihr so viel Schlimmes<br />

im Leben widerfahren sei, während ihr<br />

gleichaltriger Mitschüler Philip von einer<br />

stark pflegebedürftigen Bewohnerin<br />

berichtete, die ihren Alltag meistert und<br />

gleichzeitig den jungen Menschen Mut<br />

zusprach.<br />

Die Gespräche sollen im Unterricht insbesondere<br />

im Hinblick auf die Frage,<br />

was Gott für Menschen bedeutet, ausgewertet<br />

werden. Auf Grund der positiven<br />

Resonanz von Seiten aller Beteiligten soll<br />

die Zusammenarbeit zwischen der Schule<br />

und dem Seniorenzentrum fortgesetzt<br />

werden.<br />

niersieger hervor. Mit Live-Musik und leckerem<br />

frisch gebackenen Kuchen wurde<br />

anschließend das Pokalspiel gefeiert.<br />

Die Jubilare aus der Wohnanlage und<br />

der Werkstatt wurden beim Sommerfest<br />

würdig geehrt.<br />

Ralf Thies, EVIM Behindertenhilfe<br />

So sehen Sieger aus: Ein glücklicher Uwe<br />

Henning nimmt den Hauspokal für das<br />

Fußball-Team der Wohnanlage Schlocker-<br />

Stiftung entgegen.<br />

EVIMPULS


N a c h r i c h t e n<br />

Nachrichten aus den Einrichtungen<br />

Aktionstag<br />

‚Freiwillig etwas bewegen’<br />

Punkt 12 Uhr am 25. Mai wurde ‚die<br />

Mauer’ von 25 FSJlerinnen und FSJlern<br />

eingerissen: sie symbolisierte Eigenschaften,<br />

die Engagement und sinnvolles Tun<br />

verhindern. Errichtet wurde ein Tor, das<br />

Chancen versinnbildlichte, sich selbst<br />

und andere im Kontext des sozialen<br />

Dienstes neu zu entdecken und berufliche<br />

Perspektiven zu finden. Mit dieser<br />

Aktion auf dem Schlossplatz unter dem<br />

Motto ‚Freiwillig etwas bewegen’ beteiligte<br />

sich EVIM an der bundesweiten<br />

Kampagne der Evangelischen Freiwilligendienste<br />

mit den angeschlossenen<br />

Trägern für FSJ. „Im Europäischen Jahr<br />

des Freiwilligen Engagements möchten<br />

wir damit auf das FSJ als Bildungs- und<br />

Orientierungsjahr für junge Menschen<br />

aufmerksam machen“, sagte Dr. Karin<br />

Falkenstein, zuständig für das Freiwillige<br />

Engagement bei EVIM. Derzeit betreut<br />

EVIM über 70 FSJ-ler/innen, davon 33 in<br />

Einrichtungen des Trägers für Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen, für ältere Menschen<br />

sowie für Kinder- und Jugendliche.<br />

EVIMPULS<br />

Neue Lebensperspektiven<br />

Eine besondere Wohngemeinschaft ist<br />

seit etwa einem Jahr im Wiesbadener<br />

Stadtteil Sonnenberg heimisch geworden:<br />

sechs Menschen mit psychischen<br />

Beeinträchtigungen, die zuvor in Wohnheimen<br />

gelebt hatten, haben den Schritt<br />

zu mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit<br />

gewagt. Zu den Mitbewohnern<br />

gehört zum Beispiel Maria H.,<br />

mit 65 Jahren die älteste WG-lerin und<br />

die erste, die in das Haus einzogen ist. Mit<br />

dieser Wohnform zwischen dem stationären<br />

und dem betreuten Wohnen geht<br />

EVIM gemeinsam mit dem Landeswohlfahrtsverband<br />

neue Wege in der Betreuung<br />

von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.<br />

„Wir haben den Schritt<br />

hin zu mehr Selbstständigkeit intensiv<br />

mit den Klienten vorbereitet. Für alle gibt<br />

es ein Rückkehrrecht, wenn wir merken,<br />

dass sie die neue Lebens- und Wohnform<br />

überfordern würde“, sagt Renate Pfautsch,<br />

Geschäftsführerin der EVIM Behindertenhilfe.<br />

Inzwischen haben sich die drei Frauen<br />

und drei Männer eingelebt. Maria H.<br />

fährt mit dem Bus ins Zentrum, geht zur<br />

Bewegungs- und Tanztherapie sowie zur<br />

Musiktherapie und spielt in einer Schauspielgruppe<br />

mit. Ein Glücksfall ist die Anmietung<br />

dieses Hauses. Der Vermieter ist<br />

ein Klient aus dem stationären Wohnen.<br />

Sein juristischer Vertreter hat der EVIM<br />

Behindertenhilfe das Haus zur Miete angeboten<br />

und damit sechs Menschen die<br />

Chance eröffnet, mehr Eigenständigkeit<br />

im Leben zu gewinnen.<br />

Prominenter Besuch<br />

Für die Bewohner/innen im ServiceWohnen<br />

Walkmühlstraße ist die Bundesministerin<br />

a.D. und Wiesbadener<br />

Bun des tags abgeordnete Heidemarie<br />

Wieczorek-Zeul keine Unbekannte:<br />

quasi als Nachbarn begegnet man sich<br />

ab und an auf einen Plausch. Am 19. Mai<br />

ging ihr Wunsch in Erfüllung, mit der Politikerin<br />

einmal ausführlich ins Gespräch<br />

zu kommen. 32 Senior/innen erlebten<br />

spannende zwei Stunden über internationale<br />

Politik, über die Motivation zur<br />

politischen Arbeit und lebensprägende<br />

Erfahrungen. „Der Kopf ist zum Denken<br />

da und nicht zum Nicken“, diese Leitlinie<br />

bestimmt das Leben der Sozialdemokratin<br />

bis heute. Von 1998 bis 2009 war<br />

sie Bundesministerin für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung. In<br />

dieser Zeit habe sie besonders intensiv<br />

gelernt, tolerant zu sein, im Umgang<br />

mit globalen Themen die eigene Verantwortung<br />

wahrzunehmen und etwas<br />

zu bewirken. Lebhaft und gut informiert<br />

diskutierten die Senior/innen über Wahlverfahren,<br />

Atomenergie, Europapolitik<br />

und bürgerschaftliches Engagement. Frida<br />

Rauter berichtete, dass sie öfter Bewohner<br />

in der Anlage besucht und sie<br />

so weit wie möglich unterstützt. „Für<br />

mich ist es wichtig, gebraucht zu werden“,<br />

sagt die rüstige 90-jährige Dame.<br />

Auf dem Hintergrund freiwilligen Engagements<br />

arbeiten auch Projekte, die<br />

Wieczorek-Zeul besonders am Herzen<br />

liegen: der Senior Experten Service oder<br />

das Programm ‚weltwärts’ für junge Menschen,<br />

die freiwillig in Auslandsprojekten<br />

arbeiten möchten. Mit viel Beifall und<br />

Dank verabschiedeten die Gäste Heidemarie<br />

Wieczorek-Zeul, die ihnen als ihre<br />

Nachbarin noch bekannter geworden ist.<br />

6


Theologischer Impuls<br />

Gastbeitrag – Fördern und Fordern<br />

Theologischer Impuls<br />

Gottesdienst in einem Altenpflegeheim.<br />

Als ich den Segen gesprochen habe,<br />

murmelt eine 99jährige Frau: „Junger<br />

Mann, das war stilistisch einwandfrei, Sie<br />

sollten Pfarrer werden!“ Ich schmunzle.<br />

Einige andere Frauen rufen und lachen:<br />

„Aber das ist doch der Pfarrer!“ Die<br />

alte Dame, die mir quasi eine Referenz<br />

zum Theologiestudium gegeben hatte,<br />

kommt regelmäßig zu den Andachten.<br />

In ihrem Rollstuhl wirkt sie abwesend.<br />

Man hat das Gefühl, dass sie nichts mehr<br />

aufnimmt. Was ist das noch für ein Leben,<br />

fragt mancher junge Mensch, mit<br />

der so genannten Altersdemenz? Völlig<br />

verwirrt und nur noch gepflegt? Wenn<br />

Fördern und Fordern<br />

Seit 1997 besteht die Carls Stiftung in Königstein<br />

/ Taunus. Sie fördert Projekte aus<br />

den Themenbereichen Gesundheitswesen,<br />

Erziehung und Bildung, Wissenschaft<br />

und Forschung sowie Kunst und Kultur.<br />

Ein weit gestecktes Feld, und doch konzentrieren<br />

sich die meisten Projekte auf<br />

Kinder und Jugendliche, viele davon im<br />

Bereich Erziehung und Bildung. Talente<br />

zu entdecken, Ressourcen in jungen Jahren<br />

zu fördern, zu sehen, wie plötzliche<br />

Motivation entsteht - oft bedarf es nur eines<br />

kleinen Anschubs, um das Potential<br />

zu entfalten. Genau hier setzt das Motto<br />

der Carls Stiftung an – Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Nicht alle haben von Hause aus eine<br />

positive Basis, von Chancengleichheit gar<br />

nicht zu reden. Natürlich stellen auch wir<br />

uns die Frage, wo fängt man an? Unsere<br />

Antwort ist einfach - vor der Haustüre<br />

und in dem Bereich, in dem sich die<br />

7<br />

ich ein Lied anstimme, das sie aus ihrer<br />

Jugend kennt, dann erwacht sie und<br />

singt mit, genauso beim Vaterunser.<br />

Plötzlich erkenne ich, was für einen beständigen<br />

Schatz sie in sich trägt. Sie ist<br />

gezeichnet von den Spuren ihres Lebens<br />

und geprägt von ihrem Glauben. Damit<br />

trägt sie etwas Bleibendes in sich. Über<br />

Omas Glauben mag mancher lächeln,<br />

ich staune darüber und frage mich: Welchen<br />

Vorrat werde ich zur Verfügung haben,<br />

wenn mein Leben einmal zur Neige<br />

geht? Welche Art Altersvorsorge brauche<br />

ich wirklich? Gibt es vielleicht neben der<br />

viel beklagten und prognostizierten Rentenlücke<br />

ein ganz anderes Vakuum, dem<br />

ich begegnen sollte? Ein Glaubens- und<br />

Vertrauensloch sozusagen? Werden die<br />

Wirkung am besten entfalten kann, bei<br />

Kindern und Jugendlichen.<br />

Die vielen positiven Eindrücke aus den<br />

Projekten machen es für die Carls Stiftung<br />

einfach, dabei zu bleiben, zu fördern,<br />

wenn es um Sprache geht, um die<br />

Steigerung des Selbstwertes oder der Sozialkompetenz,<br />

wenn unentdeckte Talente<br />

‚gefunden‘ werden – oder wie im<br />

geförderten Beispiel bei EVIM, wenn die<br />

‚Kinder beruflich Reisender‘ eine Schule<br />

nicht besuchen können und ihnen dieser<br />

Bildungsweg auf andere Art geboten<br />

werden muss.<br />

Ohne starke Projektpartner geht es natürlich<br />

nicht, genauso wenig wie ohne<br />

gute Ideen oder das Erkennen von Bedürfnissen.<br />

Organisatorisch ist das gar<br />

nicht alleine zu schaffen, genau hier entsteht<br />

unsere Forderung – und letztlich als<br />

Nutzen für die Institutionen auch unsere<br />

finanzielle Förderung, und der Zuspruch,<br />

auf dem richtigen Weg zu sein.<br />

G a s t b e i t r a g<br />

Grundlagen meines heutigen Lebens mir<br />

bis ins Alter Halt geben? Gott spricht:<br />

„Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich<br />

euch auch. Bleibt in meiner Liebe!“ Man<br />

könnte auch sagen: wer glaubt, der hat<br />

etwas Bleibendes in sich, das seinem<br />

Leben trotz aller Brüchigkeit Kontinuität<br />

gibt bis ans Ende. Für diese Einsicht brauche<br />

ich nicht Theologie zu studieren.<br />

Dafür reicht mir jene alte Frau im Rollstuhl<br />

mit ihren mittlerweile 100 Jahren,<br />

an der ich ablesen kann, wie wichtig das<br />

Bleibende auch für mein Leben ist.<br />

Matthias Loyal<br />

EVIM Vorstandsvorsitzender<br />

Gewinner auf allen Seiten<br />

- Win-Win-Situation<br />

würde es wohl im Neudeutschen<br />

heißen.<br />

Jörg Christmann, Stiftungs-<br />

manager Carls Stiftung<br />

EVIMPULS


S c h w e r p u n k t<br />

Weniger Kinder - mehr Jugendhilfe!<br />

Was ist los im Familienland Deutschland?<br />

„Deutschland ist eines der am stärksten<br />

vergreisten Länder der Welt.“, berichtet<br />

WELT-online am 16. Juni 2011. Wenige<br />

Monate zuvor beklagt das Handelsblatt<br />

die Explosion der Sozialausgaben durch<br />

„immer höhere Lebenserwartung gepaart<br />

mit einer sinkenden Geburtenrate“. In<br />

der Tat: Die deutsche Bevölkerung wird<br />

immer älter. Das Statistische Bundesamt<br />

berichtete kürzlich, dass aktuell etwa 19 %<br />

der Bevölkerung unter 20 Jahre alt sei.<br />

Bereits in 30 Jahren sollen die Jüngeren<br />

nur noch 16 % der Bevölkerung ausmachen,<br />

die über 60-Jährigen dagegen<br />

mehr als 37 %. Auch wenn in den letzten<br />

Monaten wieder mehr Geburten gezählt<br />

wurden: Vor 11 Jahren lebten rund 17,5<br />

Millionen Kinder und Jugendliche (unter<br />

20 Jahren) in Deutschland. Momentan<br />

sind es schon 2 Millionen weniger. Und<br />

bis zum Jahr 2040 wird ihre Anzahl nach<br />

heutiger Schätzung um weitere 3,2 Millionen<br />

sinken.<br />

EVIMPULS<br />

Ein Widerspruch?<br />

In den Medienberichten über unsere älter<br />

werdende Gesellschaft ist stets von<br />

den damit verbundenen steigenden Kosten<br />

die Rede. Einleuchtend: Da geht es<br />

um Renten, Gesundheits- und Pflegeaufwand.<br />

Weitgehend unerkannt bleibt<br />

dagegen, dass auch die Ausgaben der<br />

Kinder- und Jugendhilfemaßnahmen seit<br />

Jahren steigen - obwohl es immer weniger<br />

Kinder und Jugendliche gibt. Nur auf<br />

den ersten Blick ist das ein Widerspruch!<br />

Hauptbedarf: Kindertagesbetreuung<br />

Wie sind die höheren Ausgaben für Kinder-<br />

und Jugendhilfe zu erklären? Der<br />

Hauptgrund: Immer mehr Eltern wünschen<br />

sich eine Halb- oder Ganztagsbetreuung<br />

ihrer Kinder, besonders auch der<br />

unter 3-Jährigen. Der Bedarf wird weiterhin<br />

deutlich steigen, zumal ab 2013<br />

ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz<br />

für 1- und 2-Jährige besteht.<br />

Bis zum Jahr 2025 erwarten wir, dass ein<br />

solcher Bedarf in nahezu der Hälfte der<br />

Familien besteht.<br />

Notwendig: mehr Erziehungshilfen<br />

Auch die Nachfrage nach Erziehungshilfen<br />

steigt. Da ist zum einen die Unterbringung<br />

junger Menschen in Vollzeitpflege,<br />

Heimen oder anderen Formen<br />

betreuten Wohnens. Nicht zuletzt die<br />

anhaltende öffentliche Diskussion zu<br />

Fragen des Kinderschutzes, vor allem für<br />

kleine Kinder, lässt die Zahl der Heimunterbringungen<br />

stetig ansteigen. Allein von<br />

den unter 6-Jährigen lebten 2009 4.811<br />

Kinder in Heimen; vier Jahre zuvor waren<br />

es 3.130. Drei von vier dieser Kinder lebten<br />

vor dem Heimaufenthalt nicht mehr<br />

bei beiden leiblichen Eltern.<br />

Zum anderen wuchs der Bedarf an sozialpädagogischer<br />

Familienhilfe um über<br />

25 % (2009 gegenüber Vorjahr). Die Zahl<br />

der Familien, die in der Erziehung und<br />

bei der Bewältigung von Alltagsproblemen<br />

professionell unterstützt werden<br />

8


müssen, steigt Jahr für Jahr. Auch der zunehmende<br />

Anteil junger Menschen mit<br />

Migrationshintergrund stellt die Kinder-<br />

und Jugendhilfe vor zusätzliche Aufgaben.<br />

„Schule + Familie =<br />

ausreichende Erziehung“?<br />

Die alte Gleichung stimmt nicht mehr!<br />

Mehr Kindern und Jugendlichen als je<br />

zuvor fehlt heute eine ausreichende<br />

Orientierung durch das Elternhaus. Sie<br />

lernen in Schule und Kindergarten die<br />

so genannten elementaren Kulturtechniken.<br />

Der Leistungsdruck dabei wächst.<br />

Aber Kinder brauchen noch viele andere<br />

Jugendforscher beklagen gravierende<br />

Erziehungsdefizite, mit denen Familien<br />

nicht mehr allein fertig werden. Peter<br />

Rollmann, Fachbereichsleiter der EVIM<br />

Jugendhilfe, gibt Antworten auf drängende<br />

Fragen nach Lösungsansätzen.<br />

Frage: Ist die klassische familiäre Erziehung<br />

am Ende?<br />

Peter Rollmann: Meine Eltern mit ihren<br />

drei Kindern in Schlangenbad waren<br />

noch Teil einer Dorfgemeinschaft mit<br />

einheitlichem Lebensmodell. Da gab es<br />

selten Zweifel in der Erziehung. Ehepartner<br />

blieben trotz Krisen zusammen. Es<br />

gab einfach wenig Alternativen. Heute<br />

kennen wir 1.001 Entscheidungsalternativen<br />

– auch was die Erziehung unserer<br />

Kinder angeht. Das hat Vorteile, birgt<br />

aber auch eine Gefahr: Eltern und Kinder<br />

verlieren die Orientierung. Es gibt ihn<br />

nicht mehr, den einen Weg, der früher<br />

Halt gegeben hat.<br />

Fähigkeiten auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben,<br />

für die in den Familien immer<br />

weniger Zeit bleibt. Wie auch? Für<br />

Mütter und Väter wird es zunehmend<br />

schwierig, Familie und Beruf miteinander<br />

zu vereinbaren. Immer häufiger arbeiten<br />

beide Eltern, um die Familie zu finanzieren.<br />

Immer weniger Kinder wachsen bei<br />

beiden Eltern auf.<br />

Thomas Rauschenbach ist Direktor des<br />

Deutschen Jugendinstituts und einer der<br />

führenden Jugendforscher. Er beschreibt<br />

die Situation mit einleuchtenden Bildern:<br />

„Das für Kinder stabilisierende Geländer<br />

der Alltagserziehung“, sagt er, sei in unseren<br />

modernen Gesellschaften nicht<br />

Frage: Was kann die EVIM Jugendhilfe<br />

daran ändern?<br />

Peter Rollmann: Wir geben genau das,<br />

was die einzelne Familie tatsächlich<br />

braucht; dabei steht das Kind im Mittelpunkt.<br />

Jede Hilfe passen wir auf die individuelle<br />

Situation an. Da ist etwa die<br />

Mutter, die mit ihren sieben Kindern<br />

nicht klar kommt. Damit die Familie zusammen<br />

bleiben kann, begleitet eine<br />

Erzieherin ihren Alltag. Dabei lernt die<br />

Mutter, wie Erziehung funktioniert und<br />

mit ihrem Geld umzugehen. Das ist Hilfe<br />

zur Selbsthilfe mit hoher Erfolgschance.<br />

Frage: Und wenn das nicht ausreicht?<br />

Peter Rollmann: Kinder, die nicht in ihre<br />

Familie zurück können, werden in Familien<br />

ausgewählter Mitarbeiter aufgenommen.<br />

Hier erhalten sie einen Lebensort<br />

mit viel mehr Raum für ihre Entwicklung<br />

als im Heim. Ältere Jugendliche betreuen<br />

wir in ihrer eigenen Wohnung, begleiten<br />

ihren Alltag. Bis sie den für sie richtigen<br />

Weg gefunden haben.<br />

S c h w e r p u n k t / I n t e r v i e w<br />

mehr selbstverständlich: „Die alte Gleichung<br />

‚Schule plus Familie ergibt irgendwie<br />

das fertige Paket’, gilt in vielen, vielen<br />

Fällen nicht mehr.“<br />

Hans Strobl<br />

„Wir müssen Wege aus dem Labyrinth weisen!“<br />

Frage: Tun Sie etwas für mehr Halt auch<br />

in der Schule?<br />

Peter Rollmann: In Erziehungshilfe versierte<br />

EVIM-Pädagogen beraten die Lehrer<br />

direkt an den Schulen, in denen es<br />

schwer wiegende Probleme gibt. Reicht<br />

das nicht aus, nehmen wir Schüler in<br />

eine ‚Korridor-Klasse‘ auf: Die Lerninhalte<br />

kommen vom Klassenlehrer. Den<br />

Unterricht aber geben, angepasst an<br />

die Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers,<br />

unsere Pädagogen. Das ist nur vorübergehend,<br />

so lange bis diese Schüler<br />

es schaffen, in ihrer Regelklasse klarzukommen.<br />

Darüber hinaus realisieren wir<br />

gerade ein umfassendes Konzept einer<br />

‚Ganztagsschule für alle‘ im Campus<br />

Klarenthal: Der Unterricht ist von der<br />

Vorschul- bis zur Abschlussklasse darauf<br />

ausgerichtet, jedem Schüler den individuellen<br />

Lebensweg zu weisen.<br />

Die Fragen stellte Hans Strobl<br />

9 EVIMPULS


N a c h r i c h t e n<br />

Nachrichten aus den Projekten<br />

‚Farbzeit’ im<br />

Hotel Oranien zu Gast<br />

Besucher/innen der Vernissage im Hotel<br />

Oranien beim Betrachten der Zeichnungen,<br />

die im Foyer des Hotels ausgestellt waren.<br />

Mit einer Ausstellung im Wiesbadener<br />

Hotel Oranien präsentierten sich 17<br />

Zeichner/innen, die bei der Vielfalt ihrer<br />

Ausdrucksweise eines gemeinsam haben:<br />

Sie sind an Demenz erkrankt. In ihrer<br />

Einführung in die Ausstellung hoben<br />

Oliver Schultz, Kunstpädagoge und Leiter<br />

des Projekts, und Grit Weber, Chefredakteurin<br />

der Kunstzeitschrift artkaleidoskop,<br />

die Besonderheiten der ausgestellten Bilder<br />

hervor. Während Oliver Schultz den<br />

Prozess der Entstehung schilderte, gab<br />

Grit Weber eine Einordnung im Kontext<br />

der art brut. „Es ist oftmals ein sehr langer<br />

Prozess, bis eine solche Zeichnung fertig<br />

ist. Manche der Malerinnen sitzen lange<br />

Zeit vor dem weißen Blatt, bis sie sich<br />

trauen, mit dem Pinsel Farben zu setzen.<br />

Ich ermuntere sie, frei mit dem Pinsel zu<br />

agieren. Das gelingt auch immer wieder,<br />

und dann ist es meist auch für die<br />

Zeichner ein Glücksmoment, den sie<br />

als solchen auch wahrnehmen“, so der<br />

Kunstpädagoge. Freilich komme es auch<br />

EVIMPULS<br />

vor, dass jemand, der eine Zeichnung<br />

angefertigt habe, schon wenige Minuten<br />

später nicht mehr wisse, dass das Bild<br />

von ihm stamme.<br />

Grit Weber zeigte sich besonders berührt<br />

von der Feinheit der Zeichnungen:<br />

„Sie haben etwas sehr Narratives, das<br />

heißt, ich sehe in diesen Zeichnungen<br />

vor allem auch Geschichten, die sie erzählen<br />

wollen“. Dies gelinge ihnen in<br />

einer ungeheuer eindrucksvollen Weise,<br />

die letztendlich auch die Frage aufwerfe<br />

nach Eigenwilligkeit und Freiheit der<br />

Bildsprache.<br />

Gerald Kink, Geschäftsführer des Hotels<br />

Oranien in Wiesbaden, hat das Hotel-<br />

Foyer für die Ausstellung zur Verfügung<br />

gestellt. Er möchte damit nicht zuletzt<br />

Menschen mit Demenz ein Stück hineinholen<br />

in die Mitte des Lebens, dort<br />

wo viele Menschen täglich aus- und eingehen<br />

und die Zeichnungen sehen und<br />

sich von ihnen berühren lassen können.<br />

Unterstützung für upstairs<br />

Vielfältige Unterstützung gab es für<br />

die Anlaufstelle für Jugendliche in Not<br />

in Wiesbaden. Die Ev. Kirchengemeinde<br />

Michelstadt-Steinbach überreichte<br />

400 €, von den Konfirmand/innen<br />

der Gemeinde erhielt upstairs 440 €.<br />

Die Metro sammelte 570 € bei einem<br />

Grillstand, die Wiesbadener Wirtschaftsjunioren<br />

gaben 500 €. Die Ev.<br />

Kirchengemeinde Hochheim spendete<br />

mit zwei Kollekten 705 €, die<br />

Ev. Kirchengemeinde Wallau fördert<br />

das Projekt mit einer Kollekte über<br />

560 €. Konfirmanden der Ev. Versöhnungsgemeinde<br />

sammelten 3.400 €<br />

zugunsten der Anlaufstelle. Bis Ende<br />

Juni kamen für das Projekt insgesamt<br />

knapp 36.000 € zusammen; benötigt<br />

werden bis Jahresende ca. 92.000 €.<br />

Jung und alt<br />

bepflanzen Hochbeete<br />

Wohlriechende Nana-Minze, lecker<br />

schmeckendes Süßkraut, duftige Melisse,<br />

Erdbeeren und viele leuchtend schöne<br />

Blumen zieren die zwei neuen Hochbeete<br />

im EVIM Seniorenzentrum Walluf.<br />

An einem Nachmittag im Mai trafen sich<br />

die Seniorinnen und Senioren mit den<br />

Kindern der benachbarten AWO-Kindertagesstätte<br />

zu einer gemeinsam Bepflanzungsaktion.<br />

Auch künftig wollen<br />

die Kinder mit den Bewohner/innen die<br />

Hochbeete gemeinsam pflegen und das<br />

Wachsen darin bestaunen. Carmen Mathias,<br />

zuständig für den sozialen Dienst,<br />

freut sich besonders, dass die hauseigene<br />

Garten-Oase noch schöner geworden<br />

ist:<br />

„Hier treffen sich unsere Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern gern zu einem Plausch“,<br />

so Mathias. Finanziert wurden die Hochbeete<br />

durch den Rotary Club Wiesbaden.<br />

Pflanzen und Erde wurden von örtlichen<br />

Firmen zur Verfügung gestellt.<br />

Die 86-jährige Anna Laport (vorn im Bild)<br />

pflanzt Geranien und Petunien in die Hochbeete.<br />

Auch Angehörige, wie zum Beispiel<br />

Veronika Kelly (links), beteiligten sich an der<br />

Aktion.<br />

10


Nachrichten aus den Projekten<br />

‚Daheim im Heim’ unterstützt<br />

Therapiehund-Besuche<br />

Die Stiftung „Daheim in Heim“ unterstützt<br />

mit einer Spende in Höhe von<br />

2.000 Euro die Therapiehund-Besuche<br />

im EVIM Seniorenzentrum Kostheim.<br />

Damit ist dieses zusätzliche Angebot für<br />

die Seniorinnen und Senioren für weitere<br />

neun Monate gesichert. Die Bewilligung<br />

überreichte Hannelore Rönsch,<br />

Bundesministerin a.D. und Kuratoriumsvorsitzende<br />

der Stiftung, im Beisein von<br />

Heinz Friedrich Benner, Staatssekretär<br />

a.D. und Stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

der Stiftung, am 22. Juni an<br />

den EVIM Vorstand Matthias Loyal und<br />

Einrichtungsleiterin Sandra Fellmann.<br />

„Ich freue mich sehr, dass die Besuche<br />

der kleinen ‚Therapeuten auf vier Pfoten‘<br />

Glücksmomente in den Lebensalltag der<br />

Seniorinnen und Senioren bringen“, sagte<br />

Hannelore Rönsch in ihrer kurzen Ansprache.<br />

Matthias Loyal und Sandra Fellmann<br />

dankten für diese Unterstützung,<br />

welche die Therapiehund-Besuche auch<br />

in Zukunft ermöglicht.<br />

11<br />

‚ihnen leuchtet ein Licht’ unterstützt<br />

upstairs<br />

Mit einer Spende in Höhe von 14.700<br />

Euro unterstützt die Kurier-Benefizaktion<br />

‚ihnen leuchtet ein Licht‘ upstairs.<br />

Für diesen guten Zweck haben sich der<br />

Lions Club Wiesbaden und die Auszubildenden<br />

des Kurhauses zusammengetan<br />

und die Mittel eingeworben. Dr.<br />

Eva Wodarz-Eichner, Repräsentantin der<br />

Kurier-Aktion, überreichte den Spendenscheck<br />

am upstairs-Bus vor dem<br />

Kurhaus. An diesem Ort hatte der Lions<br />

Club Wiesbaden anlässlich des Wilhelmstraßenfestes<br />

und der ‚Auktion für Gutes‘<br />

Spenden gesammelt. Der Präsident des<br />

War es wirklich ein Apfel, den Eva<br />

ihrem Adam reichte; denn es steht<br />

nur „sie pflückte ihn vom Baum der<br />

Erkenntnis“? Antworten auf diese<br />

und viele andere Fragen bekam eine<br />

Gruppe von 20 treuen Spendern, die<br />

am 17. Juni gemeinsam mit EVIM einen<br />

Ausflug in den Botanischen Garten<br />

von Mainz machte.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Zwickel, Seminar<br />

für Altes Testament und Biblische Archäologie<br />

der Johannes Gutenberg-<br />

Universität Mainz, erzählte dabei auf<br />

sehr unterhaltsame und kurzweilige<br />

N a c h r i c h t e n<br />

Lions Clubs Wiesbaden, Hartmut Boeckler,<br />

zeigte sich sehr erfreut, dass dabei<br />

10.000 Euro zusammengekommen waren.<br />

„Dieser Beitrag des Lions Clubs soll<br />

helfen, Kindern und jungen Menschen in<br />

Not schnell und unbürokratisch zu helfen.“<br />

Weitere 4.700 Euro kamen bei der<br />

Veranstaltung ‚Contrast in Harmony’, der<br />

ersten Auszubildenden-Veranstaltung<br />

des Kurhauses, zusammen. Projektleiterin<br />

Claudia Zurmühlen und ihre Mitarbeiter<br />

hatten sich für upstairs stark gemacht.<br />

EVIM Vorstandsvorsitzender Matthias<br />

Loyal und Jugendhilfe-Bereichsleiterin Simone<br />

Wittek dankten sehr herzlich für<br />

dieses Engagement.<br />

Gemeinsam mit Kurhaus<br />

Azubi-Studenten und upstairs-Mitarbeiternübergaben<br />

Elisabeth Rainer<br />

vom Lions-Club (links), Eva<br />

Wodarz-Eichner von ‚ihnen<br />

leuchtet ein Licht’ (Mitte)<br />

und Lions-Präsident Hartmut<br />

Boeckler (Zweiter von rechts)<br />

den Scheck an EVIM Vorstand<br />

Matthias Loyal (rechts).<br />

Spenderausflug zu den „Pflanzen der Bibel“ 17.6.2011<br />

Weise etwas zu Pflanzen mit biblischer<br />

Bedeutung wie Akazie, Granatapfel,<br />

Feige und Ölbaum. Und:<br />

Welche Bedeutung hatte die weiße<br />

Lilie und warum heißt der Christdorn<br />

Christdorn?<br />

Neben all den spannenden, neuen Erkenntnissen<br />

blieb ausreichend Zeit für<br />

Gespräche und das gegenseitige Kennenlernen.<br />

Die zweistündige Führung<br />

verging fast zu schnell und alle waren<br />

sich einig: Das war ein wunderschöner<br />

Nachmittag!<br />

EVIMPULS


S p e n d e n a u f r u f<br />

Spendenaufruf EVIM Jugendhilfe<br />

Für unsere Arbeit in der Jugendhilfe<br />

brauchen wir Ihre Unterstützung: Zum<br />

einen für das Projekt upstairs, der Anlaufstelle<br />

für Jugendliche in Not, zum<br />

anderen für die sogenannte tiergestützte<br />

Pädagogik, das heißt, das Einbeziehen<br />

von Tieren in die Arbeit mit Kindern<br />

und Jugendlichen.<br />

upstairs:<br />

Unsere Anlaufstelle, die in einem Bus<br />

am Wiesbadener Hauptbahnhof untergebracht<br />

ist, feiert am 14. Oktober<br />

ihr zehntes Jubiläum. Damit wir auch<br />

weiterhin Jugendlichen in Not, die von<br />

Obdachlosigkeit bedroht sind, helfen<br />

können, benötigen wir Ihre Hilfe. Die<br />

Anlaufstelle hat einen jährlichen Bedarf<br />

in Höhe von rund 92.000 €. Dieses Geld<br />

Beleg für Kontoinhaber/Zahler-Quittung<br />

Konto-Nr. des Kontoinhabers<br />

Zahlungsempfänger<br />

EVIM Ev. Verein für Innere Mission<br />

in Nassau<br />

Konto-Nr. des Zahlungsempfängers<br />

4601000<br />

Kreditinstitut/Zahlungsleister des<br />

Zahlungsempfängers<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

EUR<br />

Beitrag: Euro, Cent<br />

Spenden-/Mitgliedsnummer oder<br />

Name des Spenders: ggf. Stichwort<br />

PLZ und Straße des Spenders:<br />

Kontoinhaber/Zahler: Name<br />

wird benötigt für Personal- und Sachkosten<br />

(Lebensmittel, Unterkunft, Beratungsleistungen).<br />

In den vergangenen zehn Jahren haben<br />

rund 350 Jugendliche das Angebot upstairs<br />

in Anspruch genommen. Viele von<br />

ihnen haben dank der upstairs-Mitarbeiter/innen<br />

eine neue Perspektive für ihr Leben<br />

entwickeln können. Helfen Sie uns,<br />

damit das auch künftig möglich bleibt.<br />

tierisch_cool:<br />

Die Jugendlichen, die bei uns leben, sind<br />

oft verunsichert in der Einschätzung ihres<br />

Verhaltens, weil sie von Erwachsenen keine<br />

klaren Reaktionen erfahren haben. Im<br />

Umgang mit den Tieren lernen sie: Die<br />

Persönlichkeit und Eigenart jedes einzelnen<br />

Tieres muss man respektieren, wenn<br />

man sich ihm nähert. Kinder und Jugendliche<br />

erzählen Tieren alles – das, was sie<br />

aktuell bekümmert und auch das, was sie<br />

noch nie jemandem erzählt haben, ihre<br />

Geheimnisse, schlimme Erlebnisse, ihre<br />

Hoffnungen und Träume. Tiere hören zu,<br />

unterbrechen nicht, lachen nicht, wider-<br />

EVIM Ev. Verein für Innere Mission in Nassau<br />

sprechen nicht, urteilen nicht, erzählen<br />

nichts weiter, nichts muss peinlich sein.<br />

Und: Mit Tieren kann man supertoll spielen,<br />

egal wie alt man ist und wie cool<br />

man sich sonst geben muss. Tiere müssen<br />

gepflegt und gefüttert werden, der Stall<br />

muss gesäubert werden, man muss mit<br />

ihnen spazieren gehen oder sie bewegen,<br />

man muss aufpassen, dass sie nicht weglaufen.<br />

Hier erleben Kinder, dass sie gebraucht<br />

werden. Das stärkt das oft kaum<br />

vorhandene Selbstwertgefühl.<br />

Unsere beiden Lamas verursachen pro<br />

Tag Kosten in Höhe von 23 €. Unterstützen<br />

Sie unsere Arbeit mit diesen Tieren<br />

– Mit Ihrer Spende machen Sie Kinder<br />

und Jugendliche glücklich!<br />

4601000 550 205 00<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

Name des Spenders (max. 27 Stellen)<br />

Straße und Hausnummer des Spenders (max. 27 Stellen)<br />

PLZ und Wohnort des Spenders (max. 27 Stellen)<br />

19

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