obWOHL - OBHUT - Beratungsservices für Kinderbetreuung
obWOHL - OBHUT - Beratungsservices für Kinderbetreuung
obWOHL - OBHUT - Beratungsservices für Kinderbetreuung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>obWOHL</strong><br />
ZEITSCHRIFT<br />
für Kindergarten<br />
und <strong>Kinderbetreuung</strong><br />
in Vorarlberg<br />
<strong>obWOHL</strong><br />
Nr. 10<br />
Mai 2009<br />
P.b.b.<br />
Plus.Zeitung 07Z037212P<br />
Verlagspostamt<br />
6960 Wolfurt<br />
„2a Klasse der Volksschule Gaissau“! Batzenübergabe siehe Seite 25.<br />
Bedarfsgerechte <strong>Kinderbetreuung</strong> / 4 - 7<br />
Elke Schlösser hält Vortrag in Nenzing / 8<br />
„Chancen leben! ich bin dabei.“ / 9<br />
<strong>obWOHL</strong> 1<br />
Was tun, wenn Kinder schummeln? / 12<br />
Aggression im Kindergarten / 13<br />
Keine Zustellmöglichkeit:<br />
Zurück an<br />
<strong>obWOHL</strong><br />
Mähdlestraße 31a<br />
6922 Wolfurt<br />
Bildungshaus Batschuns - Spezial / 18 - 19
MEHR.PLAN<br />
Informationen<br />
<strong>obWOHL</strong><br />
rund um das Thema<br />
TRENNWANDSYSTEME . TROCKENBAU . PROJEKTABWICKLUNG<br />
NR. 1 / 2009<br />
KInder?<br />
AUFGePASST!<br />
GEFAHR KINDERGARTENANLAGE<br />
Die rechtlichen Grundlagen sind geschaffen: Seit<br />
Herbst 2008 sollen bereits die Dreijährigen einen<br />
Kindergartenplatz erhalten. Doch wie sicher sind die<br />
österreichischen Kindergärten für unsere Jüngsten?<br />
Sind die bestehenden Sanitärräume für den Nachwuchs<br />
sicher genug?<br />
<strong>obWOHL</strong> 2<br />
TÜREN AUF!<br />
Die Kindergärten in ganz Österreich haben Zuwachs<br />
bekommen: Mit der Novelle zum Kindergarten-Gesetz<br />
können seit vergangenen Herbst bereits alle Kinder ab<br />
3 Jahren den Kindergarten besuchen. Was bedeutet das<br />
für den Alltag im Kindergarten? Nicht nur die BetreuerInnen<br />
sind ganz schön gefordert für die Jüngsten –<br />
auch an die Ausstattung im Sanitärbereich werden damit<br />
höchste Anforderungen gestellt, um Verletzungsgefahren<br />
vorzubeugen.<br />
SIcHerer<br />
SAnITärbereIcH?<br />
KInderleIcHT!<br />
Die REUPLAN Kabinenanlage Typ CBN-13-KIGA wurde<br />
speziell für den Kindergartenbereich entwickelt. Ihr<br />
Vorteil: Für Eltern und Verantwortliche ist es ein gutes<br />
Gefühl, wenn sie wissen, dass die Kleinsten sicher und<br />
ohne Haftungsgefahr der BetreuerInnen auf die Toilette<br />
gehen können. Auch in Momenten ohne Aufsicht<br />
kann damit kein Griff zu hoch oder zu schwer<br />
sein und keine Kante im Türbereich die kleinen<br />
Finger einklemmen. Mit dem völlig profillosen Anlagesystem<br />
verfügt jeder Kindergarten über einen<br />
sicheren und kinderleichten Sanitärbereich.<br />
Wenn Sie mehr rund um das Thema „Kindersichere<br />
Kabinenanlagen“ wissen möchten, informieren Sie sich<br />
unverbindlich bei Ihrem Ansprechpartner<br />
Herr Martin Ender unter Tel. +43 (0) 676 / 4 59 90-71<br />
oder per Mail an info@reuplan.at Unter www.reuplan.at<br />
finden Sie Ihren REUPLAN-Vertreter in Ihrer Nähe. Wir<br />
sind in allen Bundesländern vertreten!<br />
GRÖSSTER SCHUTZ FÜR KLEINE<br />
Kleine Hände brauchen ganz besonderen Schutz,<br />
vor allem im WC-Bereich. In vielen österreichischen<br />
Kindergärten jedoch sind die Sanitärräume mit viel zu<br />
hohen uneinsehbaren Trennwänden und unzureichend<br />
sicherem Klemmschutz an den Türen ausgerüstet. Eine<br />
Gefahrenquelle für die Kleinsten! Hier sind moderne Kabinenanlagen<br />
gefragt, die ein Höchstmaß an Sicherheit bieten.<br />
Planen Sie deshalb schon von vornherein kindgerechte<br />
Sanitärräume mit ein. Die Kinder sagen „DANKE“.<br />
6 SICHERE VoRTEILE<br />
Die REUPLAN Kabinenanlage<br />
Typ CBN-13-KIGA im attraktiven<br />
Design ist absolut stabil und pflegeleicht<br />
und lässt sich individuell<br />
auf die Höhe von Vormauerungen<br />
abstimmen.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Türen mit Fingerklemmschutzbürsten an Band- und<br />
Schließseite.<br />
Individuelle Türausbildung mit besonderer Optik.<br />
Sicherheitstürgriff<br />
Trennwandstützen an der Innenseite<br />
Türbänder selbst schließend<br />
Sicherer Fingerklemmschutz auf Band- und Schließseite,<br />
2 cm breiter verletzungsfreier Durchgriff.<br />
GANZ SCHÖN AUFGERäUmT<br />
Auch im Bereich Garderobenanlagen freuen sich die<br />
Kleinsten auf kindgerechte Systeme. Individuell und<br />
einfach zum Wohlfühlen soll es sein. Kein Problem!<br />
REUPLAN Reumiller GesmbH & Co KG - Trennwandsysteme<br />
Inselstraße 5-7, A-6971 Hard, Postfach 2, www.reuplan.at<br />
T: +43 (0)5574 / 7 32 64-0, F: +43 (0)5574 / 7 32 64-10, info@reuplan.at
<strong>obWOHL</strong><br />
INHALT<br />
Inserat-Firma Reuplan 2<br />
Editorial: Der Blick nach Innen oder nach Außen 3<br />
Bedarfsgerechte <strong>Kinderbetreuung</strong> aus der<br />
Sicht von verschiedenen Gemeinden 4-7<br />
Gastkommentar hautnah 7<br />
Land Vorarlberg-Beitrag „Frühe Sprachförderung“ 8<br />
Vortrag in Nenzing mit Elke Schlösser 8<br />
„Chancen leben! ich bin dabei“ 9<br />
Gastkommentar weithergeholt 10<br />
Simone Bösch-fachlich gesehen 10<br />
aks-Beitrag „Was tun wenn Kinder schummeln“ 12<br />
IfS - Beitrag „Aggression im Kindergarten“ 13<br />
ÖIF-Beitrag „Kleinkinder optimal betreuen“ 14<br />
Uni-Innsbruck:<br />
Männerstudie-Zwischenergebnisse 15<br />
Bildungshaus St. Arbogast:<br />
CONSTANZE-Lehrgang 16<br />
Arbeiterkammer-Beitrag<br />
„Vorsicht bei freiwilliger Karenz“ 17<br />
Bildungshaus Batschuns - Neueröffnung 18<br />
Bildungshaus Batschuns -<br />
Interkultureller Lehrgang 19<br />
Caritas-Beitrag<br />
„Hospizbegleitung für Kinder“ 20<br />
IfS-Familienarbeit und Connexia:<br />
„Babyfon und Bauchwehtee“ 21<br />
Bakip-Beitrag „Bewegungserziehung im<br />
Kindergarten“ 22<br />
Talentetauschkreis-Beitrag<br />
„Talente - das stabile Z(w)eitgeld 23<br />
<strong>obWOHL</strong>-Buchseite 24<br />
Bienenhaus-Patzenübergabe, Pädagogische<br />
Werktagung Salzburg,Vize-Kanzler Pröll im KIMI 25<br />
Inserat UNSERE KINDER 26<br />
Inserate Kinderfreunde, Simone Bösch,<br />
Telefonseelsorge 27<br />
Inserate Bienenhaus, „Chancen leben!“ 28<br />
Impressum:<br />
Medieninhaber und Herausgeber:<br />
<strong>OBHUT</strong> Beratungsservice für <strong>Kinderbetreuung</strong><br />
Andreas Holzknecht, Mähdlestraße 31a, 6922 Wolfurt<br />
T +43(0)650/6416211<br />
E buero@obhut.at<br />
I www.obhut.at<br />
Der Blick nach Innen<br />
oder nach Außen: es<br />
ist EUre Wahl!<br />
Am kommenden Sonntag,<br />
den 7. Juni 2009, wählt die<br />
Europäische Union ihr neues<br />
Parlament. Aber keine Angst:<br />
das hier ist kein Wahlaufruf<br />
(<strong>obWOHL</strong> ich es schon wichtig<br />
finde und selbst ganz sicher hingehe). Nein - ich möchte<br />
viel mehr der Frage nach gehen, was diese unsere<br />
Realität bedeutet, ein kleiner Teil eines Großen zu sein.<br />
In einem Puzzle fühlt sich jedes Teil ganz persönlich<br />
- es hat seinen eigenen Platz, schaut anders aus als<br />
die andern. Aber wie geht es einem Tropfen Wasser in<br />
einem Fluss? Nimmt der sich auch als eigen wahr? Wir<br />
sind in unserer Kultur meistens bestrebt, persönlich<br />
und individuell zu sein. Der Zukunftsforscher Matthias<br />
Horx spricht hier von „der Ich-Moderne“ (siehe ORF-<br />
Vorarlberg Studioheft 50).<br />
Im übertragenen Sinn betrachtet: Im Bereich der <strong>Kinderbetreuung</strong><br />
erleben wir stets ein Spannungsfeld,<br />
welches direkten Einfluss auf unsere tägliche Arbeit<br />
hat. Wir sind Teil eines Betriebes, der sehr kommunale<br />
Interessen hat. Die Standortgemeinde ist meist der<br />
Träger oder zumindest ein wesentlicher Systempartner.<br />
Diese lokale Verwurzelung erleichtert zum Beispiel die<br />
Beziehung zur Bevölkerung oder die Anteilnahme am<br />
Gemeindeleben und ist sehr sehr wichtig. Auf der anderen<br />
Seite erleben wir aber einige sehr starke gesellschaftliche<br />
Veränderungen, die auch direkten Einfluss<br />
auf das tägliche Tun in den Kindereinrichtungen hat.<br />
Diese Veränderungen sind in der Regel nicht auf eine<br />
Gemeinde beschränkt - im seltenen Fall auf das Land<br />
Vorarlberg - eigentlich nicht einmal ein österreichisches<br />
Phänomen. Antworten auf diese Veränderungen zu<br />
finden, kann zu einer gesellschaftlichen Überlebensfrage<br />
werden.<br />
Und was hat das Ganze mit uns zu tun? Vorarlberg hat<br />
96 Gemeinden. Davon haben 71 Ortschaften lediglich<br />
einen Kindergarten, 10 haben zwei Standorte. Dazu<br />
kommt, dass im letzten Kindergartenjahr von 234<br />
Kindergärten zirka ¾ ein- oder zweigrüppig geführt<br />
werden. Dieses Bild zeigt, dass es für eine Kinderpädagogin<br />
manches Mal schon recht einsam werden kann.<br />
Nun liegt es aber an uns, ob wir den Blick nur nach<br />
innen richten - in „meine“ Gruppe, in „meinen“ Kindi<br />
oder ob wir auch manches Mal den Blick nach Außen<br />
richten - in die Nachbargemeinde oder in einen anderen<br />
Bezirk oder in eine andere Trägerschaft oder in ein<br />
anderes Bundesland oder in ein anderes EU-Land.<br />
Es ist EUre Wahl!<br />
A guate Zit und a guate Wahl,<br />
herzliche Grüße<br />
<strong>obWOHL</strong> 3<br />
Layout: Waibel Richard, Dornbirn<br />
Druck: Wälderdruck Verlag, Egg<br />
Andreas Holzknecht
<strong>obWOHL</strong><br />
Bedarfsgerechte <strong>Kinderbetreuung</strong> - Sichtweisen aus Gemeinden<br />
Im heurigen Frühling waren Vorarlbergs Gemeinden das erste<br />
Mal angehalten, in Sachen <strong>Kinderbetreuung</strong>sbedarf eine<br />
Bedarfserhebung zu machen. Das neue Kindergartengesetz<br />
sieht diese Erhebung nun jährlich vor. Wenn man diese<br />
Durchführungen genauer beobachtet hat, hat sich gezeigt,<br />
dass die verschiedenen Gemeinden sehr unterschiedlich mit<br />
dieser Situation umgegangen sind. Manche haben sich gefragt,<br />
was der Sinn dieser Erhebung ist, wenn doch im April<br />
sowieso Anmeldung für die Kindereinrichtungen sei. Andere<br />
haben sich sehr intensiv damit beschäftigt, welchen Zusatznutzen<br />
sie mit dieser Befragung für sich erreichen wollen.<br />
Es scheint grundsätzlich so, dass es keine landesweite Üblichkeit<br />
gibt, was als Bedarf anerkannt wird und was nicht.<br />
Und genau so unterschiedlich ist, wie Gemeinden ihre Betreuungsangebote<br />
platzieren und argumentieren. Die einen<br />
reagieren nur auf wirklich unübersehbare Notwendigkeiten,<br />
die anderen planen und setzen Betreuungsangebote<br />
ganz gezielt als Unterstützung für Kinder und Familien ein<br />
und sehen dies als Zukunftsinvestition an.<br />
Der Bürgermeister von Gaschurn, Martin Netzer, hat bei<br />
einer Veranstaltung von „Kinder in die Mitte“ in einem Kaffeegespräch<br />
einen sehr interessanten und aussagekräftigen<br />
Vergleich mit dem Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs<br />
gezogen. Da habe man ja auch nicht gewartet bis<br />
an jeder Bushaltestelle 10 Leute stehen, bis man den ersten<br />
Bus losgeschickt hat. Damit wird einwenig deutlicher, dass<br />
hinter jeder Bedarfsdefinition auch eine Wertehaltung seht,<br />
die oftmals auch bei deren Durchführung erkennbar wird.<br />
Im folgenden Textbeitrag wurden einige Stellungnahmen<br />
aus sehr unterschiedlichen Gemeinden zur Verfügung<br />
gestellt. Den Abschluss bildet ein Auszug aus dem Gründungskonzept<br />
des Kinderhauses in Altach. Hier hat eine<br />
Arbeitsgruppe eine sehr detaillierte und sehr differenzierte<br />
Beschreibung getroffen, für welche Bedarfsgruppen das<br />
Kinderhaus in Zukunft da sein soll und mit welchen Bedürfnissen<br />
hier gerechnet wird. Ein klares und sehr offenes Bekenntnis<br />
für ein offensives <strong>Kinderbetreuung</strong>sangebot.<br />
LUSTENAU<br />
Den Anfang macht ein Interview mit dem Vizebürgermeister aus Lustenau, Herrn LAbg. Dr. Kurt Fischer.<br />
<strong>obWOHL</strong> 4<br />
<strong>obWOHL</strong>: „Herr Dr. Fischer, Lustenau hat schon vor der<br />
gesetzlichen Verpflichtung im novellierten Kindergartengesetz<br />
Bedarfserhebungen durchgeführt. Was wurde da<br />
bisher befragt? Und an wen waren diese Befragungen<br />
gerichtet?“<br />
LAbg. Dr. Fischer: „Wir haben den Bedarf im Bereich der<br />
3 - 5-jährigen erhoben, insbesondere auch bezüglich Angebote<br />
wie Mittagstisch und Betreuung in sogenannten<br />
Randzeiten. Unser Angebot ist modular aufgebaut und daher<br />
kann der Bedarf auch sehr genau erhoben werden.“<br />
LAbg. Dr. Fischer<br />
„Eine große Ressource<br />
stellt für uns die Stärkung<br />
und Vernetzung nach<br />
Innen dar.“<br />
<strong>obWOHL</strong>: „Welchen Nutzen hat die Marktgemeinde Lustenau<br />
bisher aus diesen Bedarfserhebungen gezogen?“<br />
LAbg. Dr. Fischer: „Die Bedarfserhebungen sind ein wertvolles<br />
Instrument – sie sind die Grundlage für unsere Planungen<br />
und Überlegungen für eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung<br />
des Angebots. Man kann sagen, dass die<br />
so geäußerte Nachfrage unser Angebot prägt.“<br />
<strong>obWOHL</strong>: „Wie kann das verstanden werden?“<br />
LAbg. Dr. Fischer: „Schon vor einiger Zeit haben wir gemerkt,<br />
dass die Bedürfnisse der Familien immer differenzierter<br />
werden und vor allem deren Betreuungsbedarf im<br />
Laufe einer Woche oder eines Monats selten gleich bleibt.<br />
Das hat uns dazu bewogen, auf das schon in Dornbirn<br />
erfolgreich angewendete Modulsystem umzustellen, welches<br />
wir derzeit in jedem Ortsteil in einem Schwerpunktkindergarten<br />
anbieten. Im Gegenzug haben wir keine<br />
Ganztageskindergärten mehr benötigt.“<br />
<strong>obWOHL</strong>: „Mancherorts war nicht ganz klar, warum es<br />
im März diesen Aufwand zur Bedarfserhebung braucht,<br />
wenn Anfang Mai sowieso die Anmeldungen für die Kindereinrichtungen<br />
durch geführt werden. Wie schaut dies<br />
aus eurer Sicht aus?“<br />
LAbg. Dr. Fischer: „Die Bedarfserhebung erfolgt einige<br />
Wochen vor der Kindergartenanmeldung und ist daher<br />
eine unverzichtbare Informationsquelle, gerade im Bereich<br />
der 3-jährigen. Da bei den 4- und 5-jährigen fast<br />
100% der Kinder in den Kindergarten gehen, ist hier die<br />
Planung leichter. Aber bei den 3-jährigen ist es unheimlich<br />
wichtig, frühzeitig den tatsächlichen Bedarf zu kennen<br />
– denn hier können wir nur im Zusammenspiel mit den<br />
privaten Einrichtungen ein bedarfs- und vor allem kindgerechtes<br />
Angebot entwickeln.“<br />
<strong>obWOHL</strong>: „Was ist damit konkret gemeint?“<br />
LAbg. Dr. Fischer: „Unser Ziel ist es, dass alle 3-Jährigen,<br />
die einen Platz wollen, auch einen bekommen sollen - entweder<br />
in einem Kindergarten oder in einer der privaten<br />
Kindereinrichtungen. Das haben wir schon im letzten Jahr<br />
geschafft und dies wird uns wohl heuer, mit größerer
<strong>obWOHL</strong><br />
Anstrengung, wieder gelingen. So werden wir ab Herbst<br />
im Rheindorf als Übergangslösung einen Fertigteil-Kindergarten<br />
errichtet haben, um so eine schnelle Lösung<br />
anbieten zu können. Mittelfristig werden wir auch durch<br />
Neubauten den zusätzlichen Raumbedarf abdecken. Neben<br />
diesen baulichen Maßnahmen ist die verstärkte und<br />
koordinierte Zusammenarbeit von allen Kindereinrichtung<br />
der Gemeinde eine der gewinnbringendsten Handlungsfeldern.“<br />
<strong>obWOHL</strong>: „Wie wird in Lustenau der Zugang zur „Bedarfsgerechten<br />
<strong>Kinderbetreuung</strong>“ definiert?“<br />
LAbg. Dr. Fischer: „Die Eltern definieren den Bedarf – wir<br />
sind als Gemeinde bemüht, diesem möglichst gerecht zu<br />
werden. Dabei legen wir großen Wert auf die pädagogische<br />
Qualität der Angebote an unseren Kindergärten und<br />
sind froh, dass wir auch mit den privaten Einrichtungen<br />
wie „KIMI“, „Ich bin Ich“, „Löwenzahn und Seidenpfote“,<br />
„Sonne, Mond und Sterne“, der Spielgruppe „Regenbogen“<br />
und dem Montessori-Kindergarten „Spatzonäscht“<br />
hervorragende Netzwerkpartner haben.<br />
Mir persönlich ist das kommunale Bildungsmanagement<br />
ein großes Anliegen – und die Frühpädagogik spielt hier<br />
eine wichtige, im wahrsten Wortsinn GRUND-legende<br />
Rolle. Jede <strong>Kinderbetreuung</strong>seinrichtung ist auch eine<br />
Bildungseinrichtung und insofern muss der Bedarf immer<br />
auch von den Kindern her definiert werden. Es geht um<br />
ihre Entwicklung, die familienergänzend gefördert werden<br />
kann. Großen Wert legen wir dabei auf die sprachliche<br />
Entwicklung. An den Kindergärten setzen wir hier auf<br />
ein bewährtes Team von Sprach-Pädagoginnen, die allen<br />
Kindern, also auch schon den 3-jährigen zur Verfügung<br />
stehen.“<br />
<strong>obWOHL</strong>: „Ich danke für das Gespräch und weiterhin alles<br />
Gute.“<br />
Bedarfsgerechte Schülerbetreuung in Bregenz<br />
(Texte von Hildegard Bentele, Amt der Stadt Bregenz und Dir. Karl Hentze, VS Ausgasse)<br />
Angebot kommt vielfältigen Wünschen entgegen<br />
Bregenz bietet ein vielfältiges Angebot bei der Betreuung<br />
der 6-14 Jährigen, das den unterschiedlichsten Wünschen<br />
durch die verschiedenen Betreuungsmodelle weitmöglichst<br />
entgegenkommt. Die Pioniere in der Schülerbetreuung<br />
waren die HS Bregenz-Stadt und die VS Augasse, die<br />
vor 10 Jahren mit der Betreuung begannen.<br />
Familien haben unterschiedlichste Wünsche an die Betreuung<br />
ihrer Kinder:<br />
> Frau M. ist Alleinerziehende und teilzeitbeschäftigt. Ihre<br />
Tochter ist an zwei Tagen pro Woche in der Schülerbetreuung<br />
und erledigt dort auch ihre Hausübungen. An<br />
den anderen Tagen kümmert Frau M. sich selbst um ihre<br />
Tochter.<br />
> Fam. Ö. stammt aus der Türkei und ist froh, wenn ihre<br />
Kinder bei den Hausübungen unterstützt werden, da ihnen<br />
selbst das nicht möglich ist. Es ist ihnen wichtig, dass<br />
ihre Kinder mit anderen Kindern zusammen sind und so<br />
ihre Deutschkenntnisse spielend verbessern.<br />
> Markus hat keine Geschwister. Er trifft sich in der Schülerbetreuung<br />
mit Freunden zum Spielen.<br />
> Mario bleibt nur dann über Mittag in der Schule, wenn er<br />
nachmittags Unterricht hat. Es ist cool, mit den Klassenkameraden<br />
die Mittagspause zu verbringen, mal ausgiebig<br />
zu quatschen oder sich mittags im Turnsaal auszutoben.<br />
> Anna’s Eltern sind beide berufstätig und möchten die Zeit<br />
nach der Arbeit mit ihrer Tochter nicht mehr mit schulischen<br />
Dingen verbringen, sondern einfach Zeit für sich<br />
und ihre Tochter haben. Die Tagesheimstätte kümmert<br />
sich um die schulischen Belange inkl. Lernen auf Tests.<br />
Das kann die Schülerbetreuung an der Schule von Anna<br />
nicht leisten. Dort erfolgt nur eine Hausaufgabenbegleitung<br />
und Hilfe bei nicht verstandenem Lernstoff.<br />
Flächendeckendes Angebot<br />
Vier von sechs Volksschulen bieten eine verlässliche Betreuung<br />
an Schultagen bis 17:00 Uhr an. An einer der sechs<br />
Volksschulen wird nur eine Mittagsbetreuung angeboten,<br />
wenn nachmittags Unterricht ist. Darüber hinaus gibt es<br />
zwei <strong>Kinderbetreuung</strong>seinrichtungen für das Volksschulalter.<br />
Die Kinder werden dort in Gruppen eingeteilt und haben<br />
so das ganze Jahr über gleichbleibende Bezugspersonen.<br />
Dieses Angebot kommt insbesondere Kindern entgegen,<br />
die eine Betreuung für die ganze Woche benötigen.<br />
An den drei Hauptschulen erhalten die Schülerinnen und<br />
Schüler in der Nachmittagsbetreuung und an einer Hauptschule<br />
auch in der Mittagszeit gezielt Förderung in den<br />
Hauptfächern durch Lehrpersonen der Schule. Wer kennt<br />
sich denn sonst noch mit Phytagoras, indirect speech oder<br />
den Präpositionen aus? Die Eltern sind hier oft nicht mehr<br />
in der Lage, kompetent weiterzuhelfen.<br />
Das Motto der Stadt Bregenz lautet: So viel Betreuung wie<br />
nötig, so viel Familie wie möglich.<br />
Die Schülerbetreuungen sind unabhängig von einer Berufstätigkeit<br />
der Eltern buchbar, sei es nur für einen Mittag oder<br />
nur 1-2 Nachmittage oder über die ganze Woche hinweg.<br />
In Zahlen<br />
36% der Schüler an Bregenzer Pflichtschulen waren im Wintersemester<br />
2008/09 in Betreuung! Ein Großteil der über<br />
700 Schülerinnen und Schüler nehmen das Angebot gezielt<br />
nur an einzelnen Tagen in Anspruch. Nur 12% der angemeldeten<br />
Schülerinnen und Schüler ist zwischen 3 und 5 Tagen<br />
pro der Woche in der Betreuung.<br />
<strong>obWOHL</strong> 5
<strong>obWOHL</strong><br />
Ferienbetreuung nach Maß<br />
Ergänzt wird das Angebot an den Schulen durch eine Ferienbetreuung,<br />
die entweder wochenweise oder auch nur für<br />
einzelneTage oder Vormittage/Nachmittage in der Zeit von<br />
7:30 – 17:00 Uhr in Anspruch genommen werden kann.<br />
Gütesiegel<br />
Am 4. Juni 2008 wurden die HS Stadt und die Musikvolksschule<br />
Bregenz Stadt mit dem Gütesiegel „Kompetenzzentrum<br />
für schulische Tagesbetreuung“ vom Bund ausgezeichnet.<br />
Schülerbetreuung ist nicht nur ein Angebot an jene, die<br />
sich das leisten können:<br />
Die Leistbarkeit des Angebots ist neben der Qualität ein<br />
wesentliches Anliegen des Trägers. Mit einem Elternbeitrag<br />
für die Betreuung von EUR 1,10 pro Mittag, EUR 2,20 pro<br />
Nachmittag bzw. max. EUR 140,- (ohne Mittagessen) pro<br />
Semester zählt das Bregenzer Modell der Schülerbetreuung<br />
wahrscheinlich zu den günstigsten Anbietern.<br />
Information erhalten Sie beim<br />
Amt der Landeshauptstadt Bregenz, Schulen und Sport, Hildegard<br />
Bentele, Belruptstraße 1, 6900 Bregenz, Tel. 05574 /<br />
410-1673, hildegard.bentele@bregenz.at,<br />
www.bregenz.at<br />
GASCHURN<br />
<strong>Kinderbetreuung</strong> der Gemeinde Gaschurn von Martin Netzer, Bürgermeister<br />
<strong>obWOHL</strong> 6<br />
Schon im Gemeindeleitbild „Zemma-Wachsa“ wurde folgendes<br />
Ziel formuliert:<br />
„Durch die Schaffung bedarfsgerechter Betreuungsangebote<br />
für Kinder und Jugendliche ermöglichen wir Erziehenden,<br />
Arbeitsverhältnisse mit flexiblen Arbeitszeiten<br />
einzugehen und qualitative Weiterbildungsangebote zu<br />
nutzen. So bieten wir Kindern und ihren Eltern bestmögliche<br />
Rahmenbedingungen für ihre Entwicklung. Dabei<br />
berücksichtigen wir die Bedürfnisse von Erziehenden wie<br />
auch der potentiellen Arbeitgeber.“<br />
Gerade in ländlichen Gemeinden ist es oft schwierig,<br />
eine Gesamtpalette anbieten zu können. In der Gemeinde<br />
Gaschurn war es durch die Einbindung des Kindergartenpersonals,<br />
der Eltern und auf Basis eines Kindergartenversuchs<br />
möglich, im Rahmen des normalen Kindergartens<br />
sogar jüngere als 3-jährige Kinder aufzunehmen.<br />
Dieses Angebot wird gerne angenommen. Es zeigt sich<br />
auch, dass Kinder verschiedenen Alters in Bezug auf ihr<br />
Sozialverhalten enorm profitieren.<br />
Durch die Aufhebung der Sprengelregelung ist es möglich<br />
beide Kindergärten zu erhalten. Die unterschiedlichen<br />
Öffnungszeiten sollen den Eltern zudem die Möglichkeit<br />
bieten, das für sie zutreffenste Angebot zu nützen.<br />
Martin Netzer<br />
Bürgermeister<br />
Manche Dinge werden sich vielleicht erst langfristig bzw.<br />
in einigen Jahren auswirken. Wir vertreten die Meinung,<br />
dass Investitionen für unsere Kinder und Familien wichtig<br />
und richtig sind.<br />
Seit Sommer 2006 wird auch eine Sommerkinderbetreuung<br />
im Kindergarten angeboten. 2009 ist es gelungen,<br />
auch die Gemeinde St. Gallenkirch mit ins Boot zu holen.<br />
So wird die <strong>Kinderbetreuung</strong> im Hochmontafon während<br />
der Sommerferien drei Wochen im Kindergarten Gaschurn<br />
und drei Wochen im Kindergarten St. Gallenkirch angeboten.<br />
Hinweis: Das Ganze wird losgelöst von der touristischen<br />
<strong>Kinderbetreuung</strong> für unsere einheimischen Kinder angeboten.<br />
Kinderhaus Altach - umfassende Konzeptgrundlage für ein bedarfsgerechtes Angebot<br />
Im Zuge der Konzepterstellung (2001) für das Kinderhaus in<br />
Altach wurde von deren Arbeitsgruppe eine sehr umfangreiche<br />
und detaillierte Zusammenschau gemacht, welche<br />
Zielgruppen mit dem Angebot des Kinderhauses erreicht<br />
werden sollen und welche Bedürfnisse diese wahrscheinlich<br />
mitbringen. Dieser Überblick soll hier wortgetreu wieder<br />
gegeben werden.<br />
Im Konzept auf Seite 26 findet sich das Kapitel 6 „Die Zielgruppen<br />
und ihre Bedürfnisse“<br />
Nachstehende Kernzielgruppen wurden von der Arbeitsgruppe<br />
für das Kinderhaus definiert:<br />
> Kinder von 1,5 bis 3 Jahren<br />
> Kinder von 3 bis 10 Jahren<br />
> Eltern kurz vor und nach der Geburt eines Kindes<br />
> Eltern von Kindern im Alter von1,5 bis 10 Jahren
<strong>obWOHL</strong><br />
Für die Zielgruppen wurde folgende Bedürfnismatrix<br />
erstellt<br />
Bedürfnisse, welche für alle nachfolgenden Zielgruppen<br />
zutreffen, sind:<br />
> Kontakt und Unterstützung<br />
> Flexibilität des Angebotes<br />
> Sicherheit<br />
> Förderung der sozialen Kontakte<br />
> Erfahrungsaustausch<br />
> Anlaufstelle<br />
> Akzeptable Kosten<br />
> Leichte Erreichbarkeit<br />
> Betreuung durch Fachpersonal<br />
> Gute Atmosphäre/ guter Ruf der Einrichtung<br />
> Offenlegung der pädagogischen Grundsätze<br />
> Vertrauen in fachliche Kompetenz<br />
> Informationsaustausch, Informationsangebot<br />
> Stunden-, Halbtags- und Ganztagsbetreuung<br />
> Altersdurchmischung (Geschwister)<br />
> individuelle Förderung der Kinder und deren Fähigkeiten<br />
> Kinder sollen begleitet werden<br />
1. Alleinerziehende: Entlastung<br />
2. Kinder von 1,5 bis 10 Jahre: frühe Integration /<br />
große Räume und Bewegung / viele Möglichkeiten zum<br />
Tätigsein / konstante Bezugspersonen / gleichbleibende<br />
Kerngruppe / andere Kinder / Kennenlernen von anderen<br />
Strukturen / Ruhepausen<br />
3. Eltern vor (Schwangere) und nach der Geburt: siehe<br />
„alle Zielgruppen“<br />
4. Berufstätige Erzieher mit Kindern: Entlastung<br />
5. Nichtberufstätige Mütter und Väter: Entlastung /<br />
Weiterbildung (fachliche und menschliche Kompetenz) /<br />
Verschnaufpause für Erzieher / wichtige Termine<br />
6. Eltern-Kind-Gruppen (Eltern von Kindern): Entlastung<br />
7. Eltern behinderter Kinder: Entlastung<br />
8. Personen in Ausnahmesituationen: Entlastung / wichtige<br />
Termine<br />
9. Zugezogene: frühe Integration / Verschnaufpause für<br />
Erzieher<br />
10. Ausländer: frühe Integration<br />
Diese Bedürfnisse wurden von der Arbeitsgruppe zu Themenbereichen<br />
zusammengefasst. Dabei ist auffallend, dass<br />
die Bedürfnisse der Kinder und der Eltern gleich wichtig<br />
genommen wurden und dass die Bedürfnisbereiche dieser<br />
Zielgruppen sehr breit angesehen werden. So ist es auch<br />
erklärbar, warum sich das Kinderhaus in Altach wirklich als<br />
gemeinwesenorientierte Einrichtung entwickeln konnte. Es<br />
ist ein fixer Bestandteil im Gemeindeleben für ganz viele<br />
verschiedene Nutzergruppen geworden.<br />
Gastkommentarhautnah<br />
Betreuung ab dem 6. Lebensmonat<br />
Heidi Schuster-Burda<br />
<strong>obWOHL</strong> 7<br />
Was waren mein Mann und ich freudig überrascht, als wir<br />
die Ankündigung von der Kleinkinderbetreuung KIMI (ab<br />
6 Monate) hörten. Das war es, was wir für unser Kind gesucht<br />
hatten und das Konzept gefiel uns auf Anhieb. Aber<br />
noch vor der Geburt wurden die Zweifel immer stärker. Mit<br />
6 Monaten – nicht zu früh für eine Betreuung außer Haus?<br />
Verstärkt wurden meine Gefühle durch das Umfeld und<br />
dessen Reaktionen. „Weshalb wollt ihr denn überhaupt ein<br />
Kind? Ist dir deine Arbeit wirklich wichtiger als dein Baby?“<br />
Überrascht hat mich die teilweise sehr direkte und offene<br />
Abwehr, auf die Ankündigung über meine weitere Ausübung<br />
meines Berufes.<br />
Da ich meine Tätigkeit meistens auch von zuhause ausüben<br />
kann, konnten wir langsam an die Sache herangehen. Mit<br />
einem halben Tag wurde Leander zu Beginn betreut. Einfühlsam<br />
begleitet wurde der Einstieg von den Betreuerinnen<br />
und rasch konnten wir die Zeiten steigern. Leander hat<br />
sich sehr schnell an den KIMI Alltag gewöhnt und mit ganz<br />
großer Freude konnten wir sehen wie er sich entwickelte.<br />
Ein aufgewecktes und fröhliches 3-jähriges Kerlchen marschiert<br />
nun jeden Morgen in den KIMI und sucht schon in<br />
der Gardarobe nach seinen Freunden.<br />
Bedarfsgerechte Öffnungszeiten, absolute Zufriedenheit<br />
mit dem Personal unter der Leitung von Magdalena Feurle,<br />
ein tolles Gesamtkonzept und unser Sohn ein begeisterter<br />
KIMI-Besucher bestätigt – für unsere Familie war es die<br />
richtige Entscheidung!<br />
Vor einiger Zeit hat meine Schwester zu mir gemeint: „Ja,<br />
so wie du es dir mit dem Kleinen eingerichtet hast, hätte ich<br />
mir auch noch ein Kind vorstellen können“. Ein interessanter<br />
Kommentar, nicht wahr?<br />
Kurzporträt:<br />
Heidi Schuster-Burda ist im Bereich Projekt- und Eventgestaltung<br />
tätig. Seit 2000 arbeitet sie für die Automobilindustrie<br />
und betreut seit 2008 für VIA3 Communications die<br />
Landeskampagne „Chancen leben! ich bin dabei“. Heidi<br />
Schuster-Burda ist verheiratet und hat vier Kinder.
<strong>obWOHL</strong><br />
Schlüssel zur Bildung liegt in der frühen Sprachförderung<br />
LR Stemer: Stabile Brücken für die Kinder bauen<br />
Die kindgerechte Vorbereitung auf die Schule hat im Vorarlberger<br />
Kindergarten- und Schulkonzept einen großen Stellenwert.<br />
Im Sinne der Förderung der Gesamtpersönlichkeit mit kindlichen<br />
Lernformen stellt die gezielte Sprachförderung ein zentrales<br />
Anliegen dar, informiert der zuständige Landesrat Siegi<br />
Stemer.<br />
„mehr Sprache“<br />
Im Rahmen des Programms „mehr Sprache“, das vom Verein<br />
„okay. zusammen leben“ erarbeitet wurde, erhalten Kindergarten-<br />
und Volksschullehrer/-innen Kompetenztrainings zur Vermittlung<br />
von Deutsch als Zweitsprache. Darüber hinaus wird<br />
der Einsatz so genannter „Brückenbauerinnen“ angeboten.<br />
Diese vermitteln in Spielgruppen, Kindergärten, Schulen etc.<br />
zwischen Pädagog/-innen und Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund.<br />
Damit wird auch die frühe Sprachentwicklung<br />
für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache immer stärker ins<br />
Zentrum der Anstrengungen gerückt.<br />
<strong>obWOHL</strong> 8<br />
„Ziel der frühen Sprachförderung ist es, Defizite zeitig zu erkennen,<br />
um sofort entsprechende Maßnahmen setzen zu können.<br />
Durch systematische Präventivarbeit werden somit die<br />
Voraussetzung für einen leichteren Schuleinstieg der Kinder<br />
geschaffen“, so Landesrat Stemer. Möglichst kein Kind mit<br />
sechs Jahren soll mehr in die Schule eintreten, das die Unterrichtssprache<br />
Deutsch nicht ausreichend beherrscht. „Wir wollen<br />
stabile Brücken für die Kinder bauen – vom Elternhaus über<br />
den Kindergarten in die Schule. Bei all diesen Bemühungen ist<br />
es uns aber wichtig, Kinder auch ‚Kind sein’ zu lassen.“<br />
Vorschulischer Bereich<br />
Mit der „Kindergartenvorsorge neu“ wurden seit 2005 über<br />
20.000 Kinder in den Vorarlberger Kindergärten mit standardisierten<br />
Beobachtungsinstrumenten untersucht. Damit können<br />
Entwicklungsverzögerungen und Sprachschwierigkeiten früher<br />
erfasst werden. Die Fördermaßnahmen zeigen bereits spürbare<br />
Wirkung, der Erfolg des Modells lässt sich durch konkrete<br />
Zahlen und Fakten belegen.<br />
Frau Elke Schlösser -<br />
am 9. Oktober 2009 in<br />
Nenzing<br />
Vortrag zu Interkulturellem Dialog mit<br />
Eltern im Kindergarten<br />
mit Frau Elke Schlösser, Eschweiler, Nordrhein-Westfalen<br />
Frau Schlösser ist seit fast 30 Jahren im Fortbildungsbereich<br />
für Pädagoginnen und Eltern tätig. Als Mitarbeiterin der RAA<br />
Kreis Düren mit dem Fachschwerpunkt Interkulturelle Pädagogik<br />
im Elementarbereich berät sie Familien, ErzieherInnen<br />
und Kindergarten-Teams, leitet Fortbildungen und interkulturelle<br />
Projekte.<br />
Zusätzliche Ressourcen<br />
Mit der Öffnung der Kindergärten für Dreijährige und der Verringerung<br />
der Gruppengrößen kommt der frühen Sprachförderung<br />
im Vorschulbereich ebenfalls eine noch wichtigere Rolle<br />
zu. Für alle diese Maßnahmen werden zusätzliche Ressourcen<br />
zur Verfügung gestellt. Im Herbst 2008 wurden 153 zusätzliche<br />
Pädagog/-innen eingestellt, die mit rund 535 Wochenstunden<br />
die frühe Sprachförderung in den Kindergartengruppen unterstützen.<br />
Förderung an Volksschulen<br />
Im Volksschulbereich findet die Sprachförderung für Kinder mit<br />
nichtdeutscher Muttersprache und außerordentlichen Schüler/-<br />
innen in Form von speziellen Angeboten (Intensivunterricht,<br />
Sprachtherapie etc.) und Förderunterricht statt. Mit dem Schuljahr<br />
2006/07 wurde das Ausmaß der möglichen Förderstunden<br />
auf eine Stunde pro Kind verdoppelt. Hinzu kommen individuelle<br />
Konzepte an allen Schulen.<br />
Lehrausbildung<br />
Das verstärkte Augenmerk auf frühe Sprachentwicklung wird<br />
auch in der Ausbildung der Pädagog/-innen berücksichtigt. Mit<br />
speziellen Fortbildungen, Seminaren und Lehrgängen werden<br />
sie in der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik und an<br />
der Pädagogischen Hochschule auf diese Herausforderungen<br />
professionell vorbereitet.<br />
Ihre bisherigen Veröffentlichungen, wie „Zusammenarbeit<br />
mit Eltern – interkulturell.“ (Ökotopia Verlag, Münster. 2004)<br />
oder „Händeschütteln und andere Stolpersteine. Wie eine wirkungsvolle<br />
Erziehungspartnerschaft mit Migranten gelingt.“<br />
(In: D. Diskowski/ L. Pesch (Hrsg.), ihr Methodenprogramm<br />
„Wir verstehen uns gut - Spielerisch Deutsch lernen.“ haben<br />
hohe Aufmerksamkeit und Anerkennung erhalten.<br />
Frau Schlösser wird an diesem Abend zum Thema „Unterschiedliche<br />
Werte? - Eltern mit und ohne Migrationserfahrung<br />
im interkulturellen Dialog!“ sprechen.<br />
Diese Veranstaltung wird von der Marktgemeinde Nenzing<br />
im Rahmen des Projekts „SPRACHFREUDE - Nenzing spricht<br />
mehr“ in Kooperation mit dem Kindergarteninspektorat des<br />
Landes Vorarlberg durchgeführt.<br />
Freitag, der 9. Oktober 2009, ab 19.30 Uhr<br />
Wolfhaus Dachboden, Nenzing<br />
Schriftliche Anmeldung bitte an:<br />
das Amt der Vorarlberger Landesregierung<br />
Kindergarteninspektorat<br />
Landhaus , Römerstrasse 15, A-6901 Bregenz<br />
oder per Mail: andrea.dorner@vorarlberg.at erfolgen.<br />
Anmeldeschluss bis 2. Oktober 2009. Der Eintritt ist frei.
<strong>obWOHL</strong><br />
Eine Initiative des Landes Vorarlberg zum Chancengesetz<br />
Chancen leben! ich bin dabei.<br />
Mit dem Chancengesetz will das Land Vorarlberg die Selbstbestimmung<br />
und Eigenverantwortung von Menschen mit<br />
Behinderung stärken. Ziel ist es, Menschen mit Behinderung<br />
gleichwertige Lebensbedingungen zu ermöglichen.<br />
„Menschen mit Behinderung sind Teil unserer Gesellschaft<br />
und können auf unsere Solidarität zählen“, betont LSth.<br />
Wallner. „Behindertenhilfe bedeutet für uns, Chancen zu<br />
eröffnen.“<br />
Was sind die Anliegen der Kampagne?<br />
In der Bevölkerung herrscht teilweise Unsicherheit im Umgang<br />
mit Menschen mit Behinderung. Oft wird Behinderung<br />
mit Mitleid verbunden, was der Gleichstellung von Menschen<br />
mit Behinderung im Wege steht. Teilweise erschweren<br />
Unsicherheit und auch Berührungsängste den offenen<br />
Zugang zu Menschen mit Behinderung. Mit der Kampagne<br />
soll eine höhere Akzeptanz und eine breitere Solidarität der<br />
Bevölkerung für die Menschen mit Behinderung erreicht<br />
werden. Anhand positiver Beispiele soll aufgezeigt werden,<br />
wie Menschen mit und ohne Behinderung an einem<br />
gemeinsamen Leben profitieren können.<br />
Wettbewerb für Kinder und Jugendliche<br />
Der Schwerpunkt der Kampagne ist im Jahr 2009 den Kindern<br />
und Jugendlichen gewidmet. Im Literaturwettbewerb<br />
sind Kinder und Jugendliche aufgerufen, Kurzgeschichten<br />
zum Thema „Begegnungen mit Menschen mit Behinderung“<br />
oder „Mein Leben mit Behinderung“ einzureichen.<br />
Mit einem Malwettbewerb im Herbst werden die Siegergeschichten<br />
illustriert und in einem Büchlein veröffentlicht.<br />
Als Beispiel zum Chancenpreis 2009 liest Timna Neuhauser<br />
eine Geschichte; nachzulesen auf www.vorarlberg.at/chancenleben<br />
Welche Ziele verfolgt der Wettbewerb?<br />
Mit dem Aufruf zum „Vorarlberger Chancenpreis 2009“ will<br />
das Land Vorarlberg Kinder und Jugendliche zum Thema<br />
Behinderung sensibilisieren und dadurch die Solidarität<br />
mit Gleichaltrigen mit Behinderung verbessern.<br />
Preise<br />
Die Gewinner erhalten ein Preisgeld und werden von der<br />
Jury mit dem „Vorarlberger Chancenpreis 2009“ ausgezeichnet.<br />
Weitere Informationen dazu finden Sie auf www.<br />
vorarlberg.at/chancenleben.<br />
Wenn es uns gelingt, durch die Kampagne „Chancen leben!<br />
ich bin dabei.“ das Bewusstsein der Bevölkerung für<br />
die Anliegen von Menschen mit Behinderung zu sensibilisieren,<br />
dann wird das gemeinsame Leben von Menschen<br />
mit und ohne Behinderung zur Selbstverständlichkeit. Seien<br />
Sie auch mit dabei!<br />
Kontakt:<br />
Land Vorarlberg – Abteilung Gesellschaft & Soziales<br />
T +43 (0) 5574/511-24150<br />
chancenleben@vorarlberg.at<br />
<strong>obWOHL</strong> 9
<strong>obWOHL</strong> 10<br />
<strong>obWOHL</strong><br />
Gastkommentarweithergeholt<br />
Wie ein „Bildungsplan“ aussehen könnte…<br />
In Deutschland wird seit einigen Jahren diskutiert, wie<br />
ein verbindlicher Rahmen für Bildung, Betreuung und Erziehung<br />
in einer Kindertageseinrichtung gestaltet werden<br />
kann. Entstanden sind inzwischen in jedem Bundesland<br />
„Empfehlungen“, „Bildungs- und/oder Erziehungspläne“<br />
oder „Orientierungspläne“. Prof. Fthenakis, der an einigen<br />
mitgewirkt hat, spricht bereits von einer 1. und einer 2. Generation<br />
dieser Bildungspläne.<br />
Als zukunftsweisend kann der Thüringer Bildungsplan von<br />
2008 gelten, der in dem kleinen Bundesland Thüringen entwickelt<br />
wurde – ein Bildungsplan von 0 – 10 Jahren. Darin<br />
ist mit „basalen Bildungsprozessen“ durchgehend auf die<br />
ersten Lebensjahre Bezug genommen worden. Im Selbstverständnis<br />
des Bildungsplanes werden Bildungserfahrungen<br />
aufgezeigt, die in stabile emotionale Beziehungen innerhalb<br />
bzw. außerhalb der Familie eingelagert sind. Damit<br />
wird die institutionelle Aufteilung (Elternhaus – Kindergarten<br />
– Grundschule) von Bildungserfahrungen aufgegeben,<br />
und der Bildungsplan kann auch die Eltern-Kind-Beziehungen<br />
der ersten Jahre direkt bereichern. Damit sind das<br />
Geschehen in der Familie und auch in der Familienbildung<br />
gleichrangige Bildungsorte genauso wie die Kindertageseinrichtung<br />
oder auch die Familienbildung.<br />
Weitergeführt wird dieses Grenzen überschreitende Bildungsverständnis<br />
des Thüringer Bildungsplanes in der<br />
„elementaren Bildung“ und der „primaren Bildung“.<br />
Die herausfordernde Fragestellung „Welche Bildung steht<br />
dem Kind zu?“ wird für alle Bildungsbereiche nach den Dimensionen<br />
„personal“, „sozial“ und „sachlich“ differenziert<br />
ausgeführt. Unter der Fragestellung „Welche konkreten Angebote<br />
sollen gemacht werden?“ wird eine Vielfalt an Umsetzungsmöglichkeiten<br />
und -ideen zusammengestellt. Das<br />
Bildungsverständnis von Bildung als tätiger Auseinandersetzung<br />
mit der Welt bleibt dabei stets erkennbar.<br />
Schauen Sie ihn sich selbst einmal an: www.thueringerbildungsplan.de<br />
Einen Gesamtüberblick über alle Bildungspläne finden Sie<br />
hier: http://www.gew.de/Bildungsplaene.html<br />
Ich bin gespannt, wie Österreichs Bildungspläne aussehen<br />
werden!<br />
Viele Grüße aus Münster in Westfalen!<br />
Ulrich Braun<br />
Ulrich Braun, Diplom-<br />
Pädagoge Frühe Kindheit,<br />
Abteilungsleiter für Kindertageseinrichtungen<br />
und<br />
Familienzentren in einem<br />
Jugendamt, Vielzahl von<br />
Veröffentlichungen, (Mit-)<br />
Herausgeber von „Frühkindliche<br />
Bildung im Team<br />
gestalten und umsetzen“<br />
(www.raabe.de).<br />
Fachlich gesehen<br />
Mag. Simone Bösch<br />
ist Psychologin in freier<br />
Praxis mit Schwerpunkt auf<br />
Kinder und Jugendliche mit<br />
Lern- und Leistungsproblemen.<br />
Forschungsarbeit an<br />
der Universität Innsbruck.<br />
Ergebnisse daran hindern, dass sie stattfinden…<br />
Was sich in der Welt eines Menschen mit Autismus abspielt,<br />
ist in unseren „normalen“ Denkschemata kaum nachvollziehbar.<br />
Dieses Denken unterliegt von Kindesbeinen an<br />
einem Entwicklungs- und Anpassungsprozess, den Autisten<br />
nicht leisten können. Die Gründe dafür sind bis heute<br />
großteils unbekannt. Festhalten lässt sich jedoch zunächst<br />
zweierlei: Autismus ist eine nichtvollbrachte Anpassungsleistung<br />
und: Autismus ist ein Rückzug. Der österreichischamerikanische<br />
Psychoanalytiker Bruno Bettelheim: „…Ergebnisse<br />
daran hindern, dass sie überhaupt stattfinden“.<br />
Autistische Kinder entwickeln frühzeitig Mechanismen, ihre<br />
Außenwelt weitgehend zu ignorieren. Sie wirken bockig,<br />
störrisch und verbarrikadieren sich hinter einem Panzer. Die<br />
Folge davon ist Verlust bzw. Nichtaufbau der Kommunikationsfähigkeit.<br />
Erkunden der Umgebung durch Spiele, elementares<br />
Kennenlernen und Vertrautmachen der Umwelt<br />
ist kaum möglich. Sie erscheint drohend und fremd, kann<br />
nicht interpretiert werden. Panische Angst bei Veränderungen<br />
im Umfeld ist erklärbar, wenn man sich vor Augen<br />
führt, von welch immenser Wichtigkeit das innere Sicherheitssystem<br />
und das Aufrechterhalten streng ritualisierter<br />
Tagesabläufe und Ordnungsinseln ist. Mit Unregelmäßigkeiten<br />
„jonglieren“ müssen gleicht einem Hochseilakt,<br />
wirft aus der Bahn, hat im Ordnungssystem chaotische Folgen.<br />
Autistische Kinder können sich viele Dinge ohne Hilfe<br />
aneignen, diese müssen jedoch bezeichnenderweise systematischen,<br />
abstrakten Ursprungs sein. Sprache wird erkannt<br />
und verstanden, oft aber nicht als solche angewandt<br />
bzw. adäquat umgesetzt. Hingegen sind Teilnahmslosigkeit,<br />
Introvertiertheit und Ausführen stereotyper Handlungen<br />
aussendbare Signale - ein sogenanntes Meidesystem, das<br />
es gilt aufrechtzuerhalten, weil es Sicherheit und Ordnung<br />
schafft. Nicht verbal sprechen zu können bedeutet also keineswegs,<br />
über „keine“ Sprache zu verfügen oder gar im<br />
Denken beeinträchtigt zu sein. Mimik, Gestik, Körpersprache<br />
– als Ausdruck des inneren Zustandes, zum Herstellen<br />
von Interaktion und zur Regulation von Beziehungen – das<br />
sind Funktionen der Kommunikation, die eben nicht nur<br />
mit gesprochener Sprache erfüllt werden. Sie sind Herausforderung<br />
und Chance zugleich, für beide „Seiten“.<br />
Lern- und Beratungspraxis Mag. Simone Bösch<br />
Teilenstr.1a, 6890 Lustenau<br />
T 0043 | 699 | 108 46 103<br />
praxis@simoneboesch.at; www.simoneboesch.at
<strong>obWOHL</strong><br />
Hinaus auf die Straßen der Welt - Fronleichnam macht unsere christliche Mitte sichtbar<br />
„Wieso kann ein Leichnam eigentlich froh machen? Ich<br />
dachte, ein Leichnam wäre tot!“ – so eine Kinderfrage<br />
zum Fronleichnamsfest. Mit einem Toten hat Fronleichnam<br />
gar nichts zu tun. Denn „lichnam“ bedeutet „lebendiger<br />
Leib“ und „frohn“ steht für „Herr“. Das Hochfest hat<br />
mit dem Gott, dem Herrn, der auf vielerlei Weise unter den<br />
Menschen lebendig ist, zu tun.<br />
Begleitung im Leben<br />
Fronleichnam spannt vieles<br />
zusammen: das Draußen<br />
und Drinnen, den Himmel<br />
und die Erde, die vier Himmelsrichtungen,<br />
den Bogen<br />
zwischen den Zeichen von<br />
Brot und Wein und unserem<br />
Leben und stellt ein altes<br />
Zeichen in unsere modernen<br />
Weltzusammenhänge. An Fronleichnam machen sich<br />
Menschen bewusst auf den Weg, als Menschen, die umeinander<br />
wissen und füreinander Sorge tragen. Wir tragen<br />
im Brot den auferstandenen Herrn durch die Straßen der<br />
Dörfer und Städte und vertrauen darauf, dass wir von der<br />
Liebe, die im Brot greifbar wurde, begleitet und getragen<br />
sind.<br />
Wenn alle Stricke reißen – Direkte Hilfe für Familien zu Hause<br />
Den Weg mitgestalten<br />
Wenn wir aus der Kirche hinaus auf die Straße gehen, dann<br />
geben wir Zeugnis über unseren Glauben an Jesus Christus,<br />
der für uns Menschen zum Brot des Lebens wurde. Es ist ein<br />
besonderes Zeichen, diesen Prozessionsweg zu gestalten.<br />
Gemeinsam mit Kindern können Motive auf Straßen und<br />
Gehsteige gemalt werden. Oder Sie gestalten einfache Fahnen,<br />
die sie bei der Prozession mit den Kindern mittragen.<br />
Oder Sie backen in Erinnerung an das Abendmahl mit den<br />
Kindern kleine Brötchen und verschenken sie zum Zeichen<br />
dafür, dass Jesus sich uns im Brot schenkt und bei uns ist.<br />
Weiter Ideen finden Sie auf www.familien-feiern-kirchenjahr.at<br />
oder im Impulsheft zu Fronleichnam.<br />
Faktbox:<br />
Familien feiern Kirchenjahr<br />
bietet für Familien, Spiel- und Kindergartengruppen viele<br />
kreative Gestaltungsideen zu den Festen im Jahreskreis<br />
und zu den Sakramenten Taufe, Erstkommunion und Firmung.<br />
Der Behelf mit 24 Heften, den 3 Sakramentenheften<br />
und der Sammelbox kostet 20,00 Euro + Versandkosten<br />
und kann an der Medienstelle der Diözese Feldkirch<br />
unter T 05522/3485-208 oder per E-Mail medienstelle@<br />
kath-kirche-vorarlberg.at bestellt werden.<br />
<strong>obWOHL</strong> 11<br />
48 qualifizierte Frauen sind täglich in Vorarlbergs Familien<br />
unterwegs und sorgen dafür, dass das „Unternehmen Familie“<br />
in Betrieb bleibt. Beispielsweise wenn ein Kind zur<br />
Welt kommt, wenn Mama krank im Bett liegt oder im Krankenhaus<br />
ist.<br />
Frau Steurer, Sie sind seit 12 Jahren als Familienhelferin<br />
tätig. Was machen Sie in Ihren Einsätzen?<br />
Ich unterstütze die Familie ganz praktisch. Ich schaue, dass<br />
der Haushalt normal weiterläuft – dass aufgeräumt ist, die<br />
Kinder was zum Anziehen haben, die Wäsche gewaschen<br />
wird. Und ich kümmere mich um das Essen für die Familie.<br />
Am Nachmittag habe ich Zeit für die Kinder – zum Spielen<br />
oder Hausaufgaben machen.<br />
Was muss ich tun, damit Sie zu mir kommen?<br />
Ganz einfach: Wenn Sie Kinder haben und Unterstützung<br />
brauchen, rufen Sie bei der für Ihre Wohnsitzgemeinde zuständigen<br />
Einsatzleitung an – sie informiert Sie gerne.<br />
Ist ein Familienhilfe-Einsatz teuer?<br />
Nein, das Land Vorarlberg und die Gemeinden zahlen kräftig<br />
mit. Eine Stunde kostet je nach Familiengröße zwischen<br />
2,30 Euro und 4,50 Euro.<br />
Judith Steurer -<br />
Familienhelferin im Familienhilfepool<br />
Bregenz und Bodenseegemeinden<br />
Wie sind Sie ausgebildet?<br />
Wir haben die 3jährige Ausbildung abgeschlossen und<br />
tragen den Titel „Diplom-Sozialbetreuerin für Familienarbeit“.<br />
Im Laufe unserer Ausbildung machen wir auch den<br />
Abschluss in der Pflegehilfe.<br />
Was ist das schönste an Ihrem Beruf?<br />
Wenn man am Abend nach Hause kommt und denken kann,<br />
diese Familie hat jetzt ganz handfeste Hilfe bekommen.<br />
Familienhilfe Vorarlberg<br />
… gibt es in allen Vorarlberger Gemeinden. Wenden Sie<br />
sich bitte an Ihr Gemeindeamt oder an: Familienhilfepool<br />
Bregenz und Bodenseegemeinden, Vorarlberger Familienverband,<br />
Einsatzleitung Idda Schrott, T 0676/833 733 40,<br />
idda.schrott@familie.or.at, www.familie.or.at
<strong>obWOHL</strong><br />
Sprechende Gartenzwerge und Ponnys zum Geburtstag<br />
Lügen ist ein wichtiger Entwicklungsschritt für Kinder<br />
Es gibt viele Gründe warum Kinder flunkern, schummeln<br />
lügen. Wenn das Motiv verstanden wird, fällt der Umgang<br />
leichter, weiß aks-Psychotherapeutin Mag. Dr. Marlies<br />
Matt.<br />
Mag. Dr. Marlies Matt<br />
<strong>obWOHL</strong> 12<br />
Für viele Eltern bedeutet Ehrlichkeit eine sehr wichtige<br />
Aufgabe in der Erziehung. Oft reagieren Eltern die sonst<br />
sehr gelassen sind, bei lügen mit Kränkung. Vor allem dann<br />
wenn das Kind beharrlich an seiner „Unwahrheit“ festhält.<br />
„Es mag paradox klingen, aber entwicklungspsychologisch<br />
gesehen kann das auch als Entwicklungsschritt gesehen<br />
werden“, erklärt Matt. Mit der ersten Lüge zeigt das Kind,<br />
dass es die Perspektive wechseln kann und zunehmend autonom<br />
wird.<br />
Kleine Kinder verfügen über eine wunderbare Phantasie<br />
und können noch nicht zuverlässig zwischen Phantasie und<br />
Realität unterscheiden. Erwachsene lässt dies manchmal<br />
glauben, dass Kinder es mit der Wahrheit nicht ernst nehmen.<br />
So sind Aussagen eines Kindes „in unserem Garten<br />
gibt es richtige Gartenzwerge, die mit mir sprechen“ keine<br />
„Schummelei“ sondern entspringen dem magischen Denken.<br />
Ab Ende des vierten Lebensjahres werden Magie und Realität<br />
von einander getrennt, wobei dies nicht auf das Lebensalter<br />
fixiert sein sollte, es ist auch eine etwas spätere<br />
Entwicklung möglich.<br />
Vor allem GrundschülerInnen sind im Alltag oft überfordert,<br />
da ausreichende Bewältigungsmuster erst in Entwicklung<br />
sind. So müssen sie erst lernen mit Fehlverhalten und<br />
Problemen umzugehen. In diesen Situationen kommt es<br />
immer wieder zu Lügen. „Damit wollen Kinder Fehler vertuschen,<br />
den Erwachsenen alles recht machen, oder Vorteile<br />
dadurch erreichen“, so die Psychotherapeutin. Manchmal<br />
sind es auch Anerkennungsbedürfnisse, die das Kind zu<br />
Aussagen wie „Ich bekomme zum Geburtstag ein Ponny“<br />
und/oder „Ich war bei einem Unglück dabei“ drängen.<br />
Wenn das Kind eine Lüge verwenden muss, ist der erste<br />
wichtige Schritt Ruhe bewahren und nicht mit Aggression<br />
reagieren. „Versuchen Sie zu verstehen, warum das Kind<br />
zu dieser Notmaßnahme gegriffen hat“, rät Matt. Genaues<br />
Nachfragen und geduldiges Zuhören lassen Erwachsene<br />
auch in kindliche Denkweisen und Perspektiven einfühlen.<br />
Keine großen öffentlichen Schuldbekenntnisse und keine<br />
harten Strafen, Kinder fühlen sich dann ohnedies schon<br />
mehr wie schlecht. Ermuntern sie Kinder die Wahrheit zu<br />
sagen und loben sie z.B. „Ich bin froh dass du die Wahrheit<br />
gesagt hast.“<br />
Foto: Imagesource
<strong>obWOHL</strong><br />
Aggression im Kindergarten<br />
Beim Streit um die Bauklötze fließen erst Tränen, dann aber<br />
schlägt der vierjährige Mario auf das andere Kindergartenkind<br />
ein. Er will die Bauklötze nicht teilen. Julia ärgert sich<br />
über das Kichern eines anderen Mädchens und stößt sich<br />
ganz plötzlich und mit Wucht von ihrem Stuhl. Gewalt und<br />
Aggression gehört zum Alltag im Kindergarten. Sie ist in<br />
der Regel eine unmittelbare Reaktion auf eine bestimmte<br />
Handlung eines Kindes. Sie betrifft nicht die Gruppe sondern<br />
einzelne Kinder und ist klar an identifizierbare Situationen<br />
geknüpft.<br />
Dipl. Psychologin<br />
Brunhilde Reichl,<br />
Leiterin der IfS-Beratungsstelle<br />
Bregenzerwald und<br />
Koordinatorin des<br />
IfS-Bereiches „Psychologische<br />
Beratung im Kindergarten“<br />
nandersetzung mit diesen menschlichen Gefühlen. Nur<br />
wenn Kinder auch ihre Freude am Zerstören leben und zeigen<br />
dürfen, können sie lernen mit ihrer Aggression sozial<br />
adäquat umzugehen. Wie viel Spaß macht es einem Kleinkind<br />
den mühsam aufgebauten Turm wieder zu zerstören,<br />
wie lustvoll kann es sein sich selbst in ein Monster zu verwandeln,<br />
“mächtig und angsteinflößend zu sein, oder wie<br />
wild mit einer Pistole „herum zuknallen“.<br />
Andere Kinder schmerzhaft an den Haaren ziehen oder in<br />
den Magen zu boxen ist nicht mehr akzeptabel. Eine wichtige<br />
Aufgabe der Kindergärtnerin ist es, den Kindern Orientierung<br />
und Anleitung zu geben, welche Form von gesunder<br />
Aggression ausgedrückt und gelebt werden darf, ja<br />
sogar zur Abgrenzung und zur Entwicklung wichtig ist. Aber<br />
auch, welches Verhalten Gewalt bedeutet, d.h. damit wird<br />
anderen Kindern Schaden zugefügt. Hier brauchen Kinder<br />
Regeln und eine klare Haltung damit sie lernen können die<br />
Gewalt zu bewältigen.<br />
Als Kindergärtnerin hier richtig zu reagieren - einzugreifen<br />
oder doch den Kindern die Konfliktregelung zu überlassen<br />
- ist nicht einfach.<br />
Kinder müssen lernen, ein „nein“ zu akzeptieren<br />
Auch viele Eltern sind verunsichert, wie sie denn auf das aggressive<br />
Verhalten ihrer Kinder reagieren sollen. Aus dieser<br />
Verunsicherung entstehen oft unterschiedliche Reaktionen,<br />
der eine Elternteil bestraft streng, der andere beurteilt das<br />
kindliche Verhalten „als nicht so schlimm“. Manche Eltern<br />
rügen zwar ihr Kind, tun dies aber mit einem Lächeln. Aus<br />
diesen elterlichen Reaktionen können die Kinder nicht lernen,<br />
was richtig und was falsch ist. Sie bekommen keine<br />
Orientierung. Ohne diese Orientierung können Kinder aber<br />
nicht lernen, zwischen gesunder Aggression und Gewalt zu<br />
unterscheiden. Aggression gehört zu uns Menschen, sie ist<br />
uns angeboren und ist auch für die Entwicklung eines guten<br />
Selbstwertes notwendig.<br />
Für die Entwicklung einer stabilen eigenen Identität ist es<br />
wichtig, dass ein Kind lernt seine Aggressivität zu zügeln.<br />
Kinder müssen lernen, ein „Nein“ zu akzeptieren. Dazu<br />
müssen einerseits Fähigkeiten, wie Selbstbeherrschung<br />
und Mitgefühl gefördert werden, andererseits brauchen<br />
sie klare Vorgaben, wie sie mit ihren aggressiven Impulsen<br />
umgehen können und dürfen. Auch sehr verwöhnte Kinder<br />
können als aggressiv auffallen. Sie konnten nie lernen, dass<br />
nicht alle ihre Wünsche sofort erfüllt werden. Sie haben erfahren,<br />
dass ihnen stets alle Anforderungen abgenommen<br />
wurden. So konnten sie nicht reifen, was nur durch eine<br />
eigene Bewältigung der Aufgabe möglich ist.<br />
Gerade in der Kindergartengruppe können Kinder ihr Sozialverhalten<br />
weiter entwickeln. Verhaltensprobleme der Kinder<br />
lassen sich nicht nur mit schlechten Vorbildern erklären.<br />
Aggressives Verhalten hat viel mit Erziehung zu tun. Damit,<br />
dass sie erfahren können, dass es einen Unterschied zwischen<br />
Gewalt und Aggression gibt. Damit wie die Kinder<br />
sich selbst fühlen und wie ihre empathische Verbindung zu<br />
anderen Menschen ist. „Aus Einfühlungsvermögen und der<br />
Fähigkeit Konflikte zu lösen, entwickelt sich soziale Kompetenz.“<br />
Das bedeutet: „mit anderen gut umgehen zu können,<br />
zu kooperieren und sich angemessen selbst zu behaupten.“<br />
(M. Cierpka)<br />
Fact-Box:<br />
IfS – Psychologische Beratung für Kindergärten<br />
Das Beratungsangebot richtet sich an alle Kindergartenpädagoginnen,<br />
die sich in ihrer Gruppe mit verhaltensauffälligen<br />
Kindern konfrontiert sehen oder Fragen zur<br />
Entwicklung eines Kindes haben.<br />
Ansprechstellen: IfS-Beratungsstellen in Bregenz, Egg,<br />
Dornbirn, Feldkirch und Bludenz. Näheres auch unter<br />
www.ifs.at.<br />
Die Beratung erfolgt kostenlos und unter Wahrung der<br />
Schweigepflicht.<br />
<strong>obWOHL</strong> 13<br />
Kinder brauchen eine klare Positionierung von den Erwachsenen,<br />
z.B. aggressive Phantasien, Spiele mit Pistolen („so<br />
tun als ob“) sind akzeptabel und eine notwendige Ausei-
<strong>obWOHL</strong><br />
Kleinkinder optimal betreut<br />
Eckpfeiler einer kindgerechten außerfamilialen Betreuung von unter 3-jährigen<br />
(Langfassung von Sabine Buchebner-Ferstl in der Mai-Ausgabe von „beziehungsweise“)<br />
<strong>obWOHL</strong> 14<br />
Die außerfamiliale Betreuung von Kindern unter drei Jahren<br />
ist nach wie vor Gegenstand heftiger, zumeist ideologisch<br />
gefärbter Debatten. Dabei wird nicht selten Halbwissen auf<br />
der Grundlage wissenschaftlicher Forschungsergebnisse<br />
verhältnismäßig unreflektiert zur Untermauerung des jeweiligen<br />
Standpunktes herangezogen, der sich zumeist<br />
auf eine strikte Ablehnung oder eine uneingeschränkte<br />
Befürwortung außerfamilialer Betreuungsarrangements<br />
beschränkt. In einer am Österreichischen Institut für Familienforschung<br />
der Universität Wien durchgeführten umfassenden<br />
Literaturrecherche zur kindgerechten außerfamilialen<br />
Betreuung unter 3-Jähriger (Buchebner-Ferstl, Dörfler<br />
und Kinn 2009) konnten drei Eckpfeiler einer kindgerechten<br />
außerfamilialen Betreuung identifiziert werden, nämlich<br />
Beziehung, Kontinuität und Vorhersagbarkeit sowie ein<br />
förderliches Umfeld.<br />
Dr. Sabine<br />
Buchebner-Ferstl<br />
wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am ÖIF der<br />
Universität Wien<br />
Beziehung<br />
Die Etablierung einer stabilen und tragfähigen Beziehung<br />
zu einer Betreuungsperson - sei es nun die Pädagogin in<br />
einer Kinderkrippe oder die Tagesmutter - stellt eine wesentliche<br />
Voraussetzung für das Wohlbefinden des Kindes<br />
in einer außerfamiliären Betreuungssituation dar. Neben<br />
den persönlichen Fähigkeiten der PädagogInnen zu dieser<br />
Bindungsarbeit, müssen auch die entsprechenden Rahmenbedingungen<br />
vorhanden sein, damit eine Beziehung<br />
zwischen BetreuerIn und Kind wachsen kann. Eine ungünstige<br />
Gruppensituation, die durch viele Kinder in einer Gruppe,<br />
denen nur wenige BetreuerInnen gegenüber stehen,<br />
geprägt ist, lässt diesen Anspruch jedoch von vorneherein<br />
als unrealistisch erscheinen und bringt die Betreuungspersonen<br />
leicht in Bedrängnis, wenn sie dennoch versuchen,<br />
jedem einzelnen Kind gerecht zu werden.<br />
Kontinuität und Vorhersagbarkeit<br />
Stabile Beziehungen bedürfen naturgemäß einer gewissen<br />
Kontinuität; sie können sich nicht ausreichend entwickeln,<br />
wenn Betreuungspersonen oder SpielkameradInnen beliebig<br />
wechseln. Beziehung kann nur entstehen, wenn regelmäßig<br />
Zeit miteinander verbracht wird, wenn ein kontinuierliches<br />
Miteinander stattfindet, aus dem Vertrauen<br />
und eine gemeinsame Identität erwachsen kann. Maximale<br />
Betreuungsflexibilität - aus Sicht des Erwerbslebens und<br />
der Wirtschaft durchaus erstrebenswert - bedeutet für das<br />
Kind häufig nichts anderes als ständig wechselnde Abläufe<br />
und ein stetes Kommen und Gehen, das für das Kind nicht<br />
nachvollziehbar ist – ein Umfeld, das die Etablierung von<br />
Freundschaften und eines Wir-Gefühls verunmöglicht.<br />
In einem Alter, in dem der kognitive Zeithorizont noch sehr<br />
beschränkt ist und „in drei Tagen“ für das Kind in seiner<br />
Vagheit ebenso wenig greifbar ist wie „in drei Jahren“,<br />
stellt das Erkennen eines immer wieder kehrenden zeitlichen<br />
Musters einen Anker dar, der Halt und Orientierung<br />
zu bieten vermag. Aus diesem Grund kann es durchaus<br />
sinnvoll sein, mehr außerhäusliche Betreuung in Anspruch<br />
zu nehmen, als die Erwerbstätigkeit der Eltern erforderlich<br />
machen würde, wenn dadurch für das Kind Abläufe vorhersehbar<br />
werden.<br />
Förderliches Umfeld<br />
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist nun, dass dieses Umfeld<br />
auch so gestaltet sein soll, dass die individuelle Weiterentwicklung<br />
gefördert wird. Faktoren wie entsprechende<br />
räumliche Gegebenheiten im Haus und im Freien, die dem<br />
Bewegungsbedürfnis der Kinder angepasst sind, altersangemessene<br />
Möglichkeiten, um allein und gemeinsam zu<br />
spielen, zu lernen und Spaß zu haben und nicht zuletzt ein<br />
pädagogisches Konzept, welches das Kind in seiner Individualität<br />
respektiert, vermögen einen wesentlichen Beitrag<br />
zu leisten, dass die Fremdbetreuung das Leben des Kindes<br />
bereichert und es in seiner emotionalen, kognitiven und<br />
sozialen Entwicklung unterstützt.<br />
Die Bedeutung der Eltern-Kind-Beziehung für das Erleben<br />
der außerfamilialen Betreuungssituation<br />
Neben der Qualität der außerfamilialen Betreuung existiert<br />
noch ein weiterer wesentlicher Faktor, der ausschlaggebend<br />
dafür ist, ob das Kind unter der Fremdbetreuung<br />
leidet oder im Gegenteil davon zu profitieren vermag. Dies<br />
bedeutet also, dass im Optimalfall die hohe Qualität der<br />
familiären Betreuung die Basis bildet, auf der eine außerfamiliäre<br />
Betreuung von ebenso hoher Qualität aufbauen<br />
kann.<br />
INFO:<br />
Literatur: Sabine Buchebner-Ferstl, Sonja Dörfler, Michael<br />
Kinn: Kindgerechte außerfamiliale <strong>Kinderbetreuung</strong> für unter<br />
3-Jährige. ÖIF-Working paper Nr.72/2009 (erhältlich ab<br />
Ende Mai 2009)<br />
Kontakt: Dr. Sabine Buchebner-Ferstl, wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am ÖIF der Universität Wien<br />
E-Mail: sabine.buchebner-ferst@oif.ac.at<br />
Weiteren Informationen auf der Homepage: www.oif.ac.at .<br />
Dort können die monatlich erscheinende Zeitschrift „beziehungsweise“<br />
und der international ausgerichtete Newsletter<br />
„puzzle“ bestellt werden.
<strong>obWOHL</strong><br />
elementar - Männer in der pädagogischen Arbeit mit Kindern<br />
– Erste Ergebnisse eines Forschungsprojektes an der Universität Innsbruck, April 2009<br />
von Mag. Bernhard Koch, Universität Innsbruck<br />
Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden u.a. im Dezember<br />
2008 über 500 Schüler und Schülerinnen von Hauptschulen<br />
und Gymnasien in der Berufsfindungsphase zum Thema<br />
„Männer im Kindergarten“ befragt. Das grundsätzliche Interesse<br />
der befragten Burschen an Bildungsberufen und am<br />
Beruf des Kindergartenpädagogen ist demnach relativ hoch.<br />
Über ein Viertel der befragten Burschen sind an Berufen im<br />
Bereich Bildung und Erziehung grundsätzlich „sehr interessiert“<br />
oder „interessiert“.<br />
Mag. Bernhard Koch<br />
Universität Innsbruck<br />
Immerhin sieben Prozent der befragten Burschen können<br />
sich „sicher“ vorstellen, in einem Kindergarten oder Hort zu<br />
arbeiten (Mädchen 29 %), für weitere 17 % ist es zumindest<br />
„eher“ vorstellbar. Zusammengenommen könnte man also<br />
von einem Potential von fast einem Viertel der befragten Burschen<br />
ausgehen, für die eine solche Tätigkeit grundsätzlich in<br />
Frage kommt. Burschen, die sich für den Beruf des Kindergartenpädagogen<br />
interessieren, können bei den Gleichaltrigen<br />
mit relativ großer Unterstützung rechnen. Etwa zwei<br />
Drittel der Burschen (Mädchen 81 %) meinen, dass männliche<br />
Pädagogen „wichtig für Kinder“ sind.<br />
Darüber hinaus müssen Burschen, die sich für die pädagogische<br />
Tätigkeit in einem Kindergarten oder Hort interessieren,<br />
auch mit Skepsis und Widerstand rechnen: So meinten<br />
21 % der Gleichaltrigen, dass sie „eine Gefahr für Kinder“<br />
darstellen würden, 36 % der befragten Burschen waren<br />
zudem der Meinung, dass Männer im Kindergarten „keine<br />
richtigen Männer“ seien. Das sehen die Mädchen anders:<br />
Hier lag die Zustimmung nur bei 18 %. Danach befragt,<br />
was eine Ausbildung zum Kindergartenpädagogen für sie<br />
attraktiver machen würde, wurden von jenen Burschen, die<br />
sich grundsätzlich vorstellen konnten in einem Kindergarten<br />
oder Hort zu arbeiten, an erster Stelle mehr Sport, und ein<br />
hoher Praxisanteil genannt. Für drei Viertel der interessierten<br />
Burschen käme eine Ausbildung eher in Frage, wenn sie<br />
auf Hochschulniveau angeboten würde.<br />
Die bisherigen Ergebnisse von Interviews mit Männern und<br />
Frauen zeigen, dass sehr unterschiedliche Männer – und<br />
auch Frauen - in diesen Bereichen arbeiten: Viele Männer berichten,<br />
dass sie eher durch „Zufall“ zum Beruf gekommen<br />
seien. Mehrere Männer hatten vorher andere Ausbildungen<br />
abgeschlossen und in anderen Arbeitsfeldern gearbeitet. In<br />
mehreren Fällen ging der Anstoß zur Berufswahl von Frauen<br />
aus: von der Mutter, die selbst Kindergarten- bzw. Hortpädagogin<br />
war, sowie von Freundinnen.<br />
Wichtig scheint zu sein, ob Buben/Männern bereits im<br />
Elternhaus vermittelt worden sei, dass es sozusagen<br />
„eine vernünftige Geschichte“ ist, mit Kindern zu arbeiten:<br />
Häufiger genannt wurden auch Erfahrungen mit der<br />
Erziehung eigener Kinder oder die Erfahrung als Zivildienstleistender.<br />
Nicht einmal die Hälfte der Männer in<br />
<strong>Kinderbetreuung</strong>seinrichtungen – so die statistische Analyse<br />
- hat eine BAKIP - Ausbildung abgeschlossen. Die Ausbildung<br />
wurde in allen Gesprächen insgesamt als „nicht<br />
zeitgemäß“ und unzureichend kritisiert. Sie sei - so der<br />
einheitliche Tenor - für Männer oft „ein Hindernis“. Die Ausbildung<br />
sollte aufgewertet werden und später beginnen,<br />
Aufnahmekriterien seien fragwürdig.<br />
Die Reaktionen des Umfeldes auf männliche Kindergartenpädagogen<br />
reichen von Erstaunen, Irritation und Vorurteilen<br />
bis hin zu Respekt und Bewunderung („Ich könnte das<br />
nicht!“). Männer haben nach Ansicht vieler Beteiligter unterschiedliche<br />
Neigungen, dies bringt Vielfalt ins Team. Von den<br />
befragten Männern und Frauen wurden als geschlechtstypische<br />
Unterschiede in der konkreten pädagogischen Arbeit<br />
mit Kindern genannt:<br />
• Männer sind „lockerer“, Männer haben andere Ideen im<br />
Spiel mit Kindern<br />
• Männer spielen wilder mit Kindern, sie haben mehr Risikobereitschaft,<br />
da sie damit „mehr Erfahrung“ haben, Männer<br />
trauen Kindern mehr zu<br />
• Frauen sind fürs Trösten zuständig; Männer gehen eher darüber<br />
hinweg, wenn ein Kind sich weh tut<br />
Männer in <strong>Kinderbetreuung</strong>seinrichtungen brauchen ein<br />
erweitertes Berufsprofil, das durch Politik und Wissenschaft<br />
offensiv unterstützt wird. Wie Erfahrungen aus anderen<br />
Ländern zeigen, lässt sich der Anteil männlicher Pädagogen<br />
steigern, wenn Ausbildungsgänge geöffnet und die Kindergartenpädagogik<br />
mehr an Interessen und Bedürfnissen von<br />
Burschen und Männern ausgerichtet werden.<br />
Alle derzeit in Österreichs <strong>Kinderbetreuung</strong>seinrichtungen<br />
tätigen Männer - sowie eine Vergleichsstichprobe von Frauen<br />
- werden voraussichtlich im Juni 2009 mit einem Fragebogen<br />
befragt werden.<br />
Für nächstes Jahr (Juni 2010) ist eine Tagung in Innsbruck<br />
geplant, auf der die Ergebnisse vorgestellt werden. Weitere<br />
Informationen zum Projekt finden Sie auf www.uibk.ac.at/<br />
ezwi/elementar.<br />
<strong>obWOHL</strong> 15
<strong>obWOHL</strong><br />
„Eine Reise in mein Innerstes mit Retourfahrschein in mein erfülltes Leben“<br />
<strong>obWOHL</strong> 16<br />
Marlene Fritz, 31, Kindergartenpädagogin, verheiratet, zwei<br />
Kinder, aus dem Montafon zieht ihre persönliche Bilanz<br />
aus dem CONSTANZe-Lehrgang 2008/09. (Ein gemeinsames<br />
Projekt des Familienreferates der Vorarlberger Landesregierung<br />
und des Bildungshauses St. Arbogast).<br />
Der Ausgangspunkt meiner Reise sah im September 2008<br />
so aus: Ein großes Haus, das halbwegs in Ordnung erscheinen<br />
wollte, zwei kleine Kinder, die einige Jahre lang unzählige<br />
Nächte in 24 Stunden-Tage verwandelt hatten, ein<br />
Mann der beruflich bedingt kaum Zeit zur Mithilfe fand und<br />
ganz nebenbei noch der private Spielgruppenbetrieb im<br />
Erdgeschoß unseres Hauses, der sich zu einem größeren<br />
Projekt entwickelt hat und finanziell kaum erwähnenswert<br />
war. Dazu kamen Zweifel an meinen Fähigkeiten als Mutter:<br />
Hahnenkämpfe, Streitereien und Zickenalarm trieben<br />
mich manchmal an den Rande des Wahnsinns. Kleine Alltagssituationen<br />
oder Aussagen irgendwelcher Personen<br />
regten mich immer mehr auf - aus jedem Satz hörte ich<br />
irgendwelche Kritik. Selber gab ich mir die größte Schuld,<br />
dass ich mich auf all das eingelassen hatte.<br />
Meine Fassade konnte ich nach außen immer recht gut aufrechterhalten.<br />
Dachte ich. Bis mir meine Mama eines Tages<br />
den Artikel im Arbogastheft vom CONSTANZe - Lehrgang<br />
auf den Tisch legte. „Lies das mal durch, klingt ganz interessant.<br />
Mach doch etwas nur für dich!“<br />
Meine ersten Gedanken dazu: „CONSTANZe klingt wie<br />
Emanze – und als so eine wollte ich in unserem kleinen<br />
Bergdorf bestimmt nicht gelten...18 Seminartage- sehr witzig<br />
- wenn ich es kaum auf die Reihe bringe, einen Vormittag<br />
freizuschaufeln, um mir mal ein paar neue Sachen zu<br />
kaufen…. Da sind bestimmt 14 schlanke Superfrauen, die<br />
alles bestens im Griff haben….Und mein Mann? Was wird<br />
er von einem 9 Monate dauernden Kurs halten, von dem<br />
ich nicht mal sagen kann, was man da genau lernt? Finde<br />
ich eigentlich selber blöd.“ Und dennoch machte ich ein<br />
Eselohr in diese Seite…<br />
Im Mai 2009 - neun Monate später - kann ich sagen: Ich bin<br />
angekommen.<br />
Das, was ich bis zu diesem Zeitpunkt als „Drehen im Kreis“<br />
empfunden hatte, hat sich für mich als meinen Weg in einer<br />
Spirale herausgestellt – von außen nach innen. Mir wurde<br />
klar: der ganze CONSTANZe – Lehrgang musste mich<br />
zuerst zurück in mein Innerstes führen. Ich begann, mich<br />
Schritt für Schritt retour zu bewegen- angefangen von meinen<br />
Visionen und Träumen, über meine Familie, über meine<br />
Beziehung- dorthin wo die ganze Energie für mein Leben<br />
herkommt. Zu mir selbst.<br />
Jetzt verstehe ich: Der Ursprung meines Denkens, meines<br />
Handels, meiner Freude und auch meines Leides liegt in<br />
mir. Mir werden immer wieder Dinge geschehen, die ich<br />
nicht beeinflussen kann. Es wird Begegnungen geben, die<br />
unangenehm sein werden. Doch was ich daraus mache,<br />
liegt an mir. Auf jeden Fall spüre ich eine unglaubliche Kraft<br />
in mir, Dinge in Angriff zu nehmen. Es fühlt sich so an, als<br />
wandle sich die Drehung der Spirale in die entgegen gesetzte<br />
Richtung. Als wolle jetzt, da ich es verstanden habe,<br />
die Kraft von innen nach außen.<br />
Mein Alltag ist zwar nicht total anders geworden, aber ich<br />
kann Probleme annehmen und sie auch mal zur Seite stellen.<br />
Sie verlieren dadurch an Konfliktpotenzial und stellen<br />
nicht gleich meinen ganzen Alltag auf den Kopf. Sehr oft<br />
spüre ich die neue Energie, die mir Antrieb und viel Freude<br />
bereitet.<br />
Die Zeit mit meiner Familie und Freunden hat noch mehr<br />
an Qualität gewonnen, ich erlebe mich viel aktiver und<br />
auch meine berufliche Situation hat sich gut entwickelt. Ab<br />
Herbst werde ich eine offizielle Gemeindespielgruppe außer<br />
Haus leiten. Neben einer fixen Anstellung und einem<br />
angemessenen Gehalt freue ich mich auf die Arbeit mit<br />
den Kindern. Das alles zu Beginn von CONSTANZe ganz<br />
anders!<br />
Ich weiß, dass CONSTANZe eine einmalige Chance für mich<br />
war, so was wie ein Rettungsanker. Dadurch, dass ich so<br />
viele Werkzeuge bekommen habe, um mein Leben selbst<br />
zu steuern, verwandelte sich das Gefühl, dem Schicksal<br />
manchmal ausgeliefert zu sein, in Zuversicht und Euphorie.<br />
In Zukunft werde ich mir hin und wieder einen Babysitter<br />
gönnen, nicht nur wenn ich scheinbar Wichtiges zu erledigen<br />
habe, sondern auch ab und zu für einen Termin „mit<br />
mir“. Somit hoffe ich, diese neue, positive Kraft noch lange<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
Ich danke allen, die dieses Projekt auf die Beine gestellt haben,<br />
die es mittragen und fördern – sie geben vielen Frauen<br />
ihr Lebensglück zurück. Besonders verbunden bin ich<br />
den anderen Frauen von CONSTANZe. Sie haben meine<br />
Entwicklung beobachtet und unterstützt und sind zu einem<br />
wichtigen Teil meines Weges geworden. Nicht unerwähnt<br />
soll das Team der <strong>Kinderbetreuung</strong> bleiben, das ermöglicht<br />
hat, dass ich und auch meine Kinder diese so wertvollen<br />
Tage in St. Arbogast genießen konnten.<br />
Informationen über den geplanten CONSTANZe-Lehrgang<br />
„Familie und Beruf leben“ 2009/2010:<br />
Edith Burger, Projektleiterin CONSTANZe im Bildungshaus<br />
St. Arbogast, 6840 Götzis<br />
Edith.Burger@kath-kirche-vorarlberg.at,<br />
T 0043(0)5523-62501-18 | Fax DW 32<br />
www.arbogast.at (Lehrgänge/Projekte)
<strong>obWOHL</strong><br />
Vorsicht bei freiwilliger Karenz<br />
Der oberste Gerichtshof (OGH) hat jüngst entschieden,<br />
dass im Fall einer „freiwilligen Karenz“ kein Anspruch auf<br />
Wochengeld besteht. Deshalb ist bei solchen Vereinbarungen<br />
Vorsicht geboten.<br />
Verlust<br />
Für die Praxis bedeutet diese jüngste Entscheidung, dass<br />
besondere Vorsicht geboten ist bei der Vereinbarung einer<br />
freiwilligen Karenz, sofern diese länger dauert als Anspruch<br />
auf <strong>Kinderbetreuung</strong>sgeld besteht. Selbst für den<br />
Fall, dass lediglich wenige Tage zwischen Ende des <strong>Kinderbetreuung</strong>sgeldanspruches<br />
und Beginn eines neuerlichen<br />
Beschäftigungsverbotes auf Grund einer weiteren Schwangerschaft<br />
liegen, führt eine für diese Tage vereinbarte freiwillige<br />
Karenz zum Verlust des Wochengeldes. Dies selbst<br />
dann, wenn diese freiwillige Karenz auf Wunsch des Arbeitgebers<br />
vereinbart wird.<br />
Im konkreten Fall ging es darum, dass eine Dienstnehmerin<br />
auf Grund der Geburt ihres Kindes <strong>Kinderbetreuung</strong>sgeld<br />
bis zum 30. Lebensmonat des Kindes in Anspruch genommen<br />
hat. Mit ihrem Arbeitgeber vereinbarte sie nach Ablauf<br />
der gesetzlichen Karenz mit Vollendung des zweiten<br />
Lebensjahres des Kindes, eine freiwillige Karenz bis zum<br />
Ende des <strong>Kinderbetreuung</strong>sgeldanspruches. Auf Grund<br />
einer neuerlichen Schwangerschaft kam sie mit ihrem Arbeitgeber<br />
überein, dass diese Karenz nochmals um einige<br />
Wochen – bis zu Beginn des neuerlichen Mutterschutzes<br />
für das zweite Kind – verlängert wird. Somit wurde eine<br />
freiwillige Karenz auch für eine Zeit nach dem Bezug von<br />
<strong>Kinderbetreuung</strong>sgeld vereinbart. In der Folge war strittig,<br />
ob die Dienstnehmerin nun auch Wochengeldanspruch für<br />
ihr zweites Kind hat. Der OGH hat festgestellt, dass eine<br />
Dienstnehmerin, die nach dem Ende des <strong>Kinderbetreuung</strong>sgeldbezuges<br />
für ihr Kind das Dienstverhältnis nicht wieder<br />
antritt, sondern mit ihrem Dienstgeber einvernehmlich<br />
eine freiwillige Karenzierung bis zum Eintritt der Schutzfrist<br />
vor der Geburt ihres nächsten Kindes vereinbart, keinen<br />
Anspruch auf Wochengeld auf Grund dieser neuerlichen<br />
Schwangerschaft hat.<br />
Informationen und Kontakt:<br />
AK-Büro für Familien- und Frauenfragen:<br />
Dr. Brigitte Hutterer und Mag. Lilian Schreiber,<br />
Telefon 050/258-2600, E-Mail familie.frau@ak-vorarlberg.at<br />
Steuerreform –<br />
Anhebung des Kinderabsetzbetrages<br />
Die Steuerreform 2009 hat einige Änderungen mit sich<br />
gebracht. Unter anderem umfasst sie eine Erhöhung des<br />
Kinderabsetzbetrages. Der Kinderabsetzbetrag, der gemeinsam<br />
mit der Familienbeihilfe ausbezahlt wird, erhöht<br />
sich rückwirkend ab 1. Jänner 2009 von bisher 50,90<br />
Euro pro Kind und Monat auf 58,40 Euro und ist unabhängig<br />
von der Höhe des Einkommens. Voraussetzung<br />
hiefür ist der Anspruch auf Bezug der Familienbeihilfe.<br />
Der höhere Betrag wird automatisch gemeinsam mit der<br />
Familienbeihilfe ausbezahlt. Für die ersten Monate des<br />
Jahres 2009 wird die Erhöhung nachträglich gemeinsam<br />
mit der Familienbeihilfe ausbezahlt. Hierfür ist keine Antragstellung<br />
beim Finanzamt erforderlich.<br />
<strong>obWOHL</strong> 17
<strong>obWOHL</strong><br />
Erneuertes Bildungshaus Batschuns<br />
begegnen bilden bewegen<br />
„Das Bildungshaus Batschuns ist ein Ort der<br />
Weiterbildung und Orientierung, eine Stätte<br />
der Begegnung und des Dialogs zwischen<br />
Kulturen, Religionen und Generationen, des<br />
Innehaltens, der persönlichen Vertiefung und<br />
des spirituellen Lebens.“ (Aus dem Leitbild)<br />
Mit unserem Bildungsprogramm wollen wir<br />
Menschen bei ihren vielfältigen, persönlichen<br />
und beruflichen Herausforderungen<br />
unterstützen, damit das Leben und das Miteinander<br />
gelingen können.<br />
Schwerpunkte in unserem Programm sind<br />
u.a. Erziehung, Persönlichkeitsentwicklung,<br />
Interkulturelle Arbeit … So bieten wir z. B.<br />
regelmäßig Lehrgänge und Seminare in Gestaltpädagogik,<br />
Innengeleitete Pädagogik<br />
und Interkulturelle Kompetenz an.<br />
<strong>obWOHL</strong> 18<br />
Das Haus steht aber auch Gastgruppen offen<br />
und versucht durch eine einladende Atmosphäre,<br />
durch die faszinierende Lage über<br />
dem Rheintal und eine fördernde Infrastruktur<br />
gute Voraussetzungen für deren Arbeit zu<br />
bieten.<br />
Wir freuen uns, wenn Organisationen,<br />
Teams und Personen die Infrastruktur unseres<br />
erneuerten Hauses für ihre Veranstaltungen,<br />
Klausuren und Besprechungen nützen.<br />
Wir verfügen über sechs verschieden große<br />
Seminarräume mit entsprechender technischer<br />
Ausstattung und eine ausgezeichnete<br />
Küche.<br />
Unser Haus bietet 32 Einzelzimmer, 8 Zweibettzimmer,<br />
mit max. 57 Betten und davon<br />
sind 6 Zimmer behindertengerecht. Alle Zimmer<br />
sind mit Dusche/WC ausgestattet.<br />
Bildungshaus Batschuns<br />
Kapf 1, A-6832 Zwischenwasser<br />
Tel.: +43-5522-44290-0, Fax: +43-5522-44290-5<br />
e-mail: bildungshaus@bhba.at<br />
www.bildungshaus-batschuns.at<br />
Telefonische Erreichbarkeit:<br />
Montag bis Freitag: 8 – 12 und 14 – 17 Uhr<br />
Samstag: 8 – 12 Uhr
<strong>obWOHL</strong><br />
LG Interkulturelle Kompetenz im Bildungshaus Batschuns<br />
Im Februar dieses Jahres startete der 6. Lehrgang in Batschuns. Zwei Teilnehmerinnen dazu im Interview:<br />
Frau Kren, Sie sind Leiterin der <strong>Kinderbetreuung</strong> Panama<br />
bei aqua mühle frastanz und besuchen den Lehrgang interkulturelle<br />
Kompetenz in Batschuns. Was sind die Herausforderungen<br />
in Ihrer täglichen Arbeit, die den interkulturellen<br />
Bereich betreffen?<br />
Immer wieder stehe ich auf Vorbehalten Unbekanntem/<br />
Neuem oder Fremdem gegenüber. Meistens betrifft dies<br />
Erwachsene denen ich im Rahmen der pädagogischen Arbeit<br />
begegne, mit denen ich in irgendeiner Form zusammenarbeite.<br />
Widerstand und Kritik sind spürbar, wenn es<br />
um Gleichwertigkeit und Wertschätzung aller geht, wenn<br />
Unterschiede geschätzt und Gemeinsamkeiten erfahrbar<br />
gemacht werden.<br />
Warum machen Sie diesen Lehrgang?<br />
Um in der Ausübung und Bereitstellung dieser Erfahrungen<br />
für Eltern, KollegInnen, KooperationspartnerInnen professioneller,<br />
vor allem aber auch sensibilisierter agieren<br />
und reagieren zu können.<br />
In welchem Bereich Ihrer Arbeit können Sie diesen Lehrgang<br />
brauchen?<br />
In nahezu allen Aspekten meiner Arbeit bin ich mit dieser<br />
Thematik konfrontiert: in der direkten pädagogisch/didaktischen<br />
Arbeit mit den Kindern, in der Unterstützung, Begleitung<br />
und Beratung der Eltern und Erziehungsberechtigten,<br />
im Austausch mit KooperationspartnerInnen.<br />
Was erwarte/erhoffen Sie sich von diesem Lehrgang?<br />
Eine Sensibilisierung meinerseits um auch die Chance zu<br />
nützen Haltungen und Vorurteile zu verändern oder zumindest<br />
reflektieren zu können.<br />
Andrea Kren<br />
Leiterin der <strong>Kinderbetreuung</strong><br />
Panama bei<br />
aqua mühle, Frastanz<br />
Was konnten Sie schon in Ihre Arbeit integrieren?<br />
Eine gewünschte und geförderte Mehrsprachigkeit in der<br />
Tagesbetreuung ist schon länger Realität. Feste nicht nur<br />
im christlichen Jahreskreis zu feiern wird bei uns ebenfalls<br />
schon praktiziert. Elterninformationen werden möglichst in<br />
alle vertretenen Sprachen übersetzt. Spiele und sprachliche<br />
Angebote aus verschiedenen Kulturen sind immer Teil des<br />
Angebots für die Kinder. Ein Mitglied unseres Teams ist in<br />
2. Generation in Vorarlberg und unterstützt die Kinder migrantischer<br />
(hauptsächlich türkischer) Herkunft im Verfestigen<br />
und Erweitern ihrer Erstsprache um so das Erlernen<br />
einer weiteren Sprache zu erleichtern.<br />
Was werden Sie vom Lehrgang in Ihre Arbeit integrieren<br />
können?<br />
Noch genauer differenzieren zu können im Umgang mit<br />
Kulturen und Mehrsprachigkeit, um damit Kindern so zur<br />
Gleichberechtigung und Chancengleichheit weiterzuverhelfen<br />
und dazu beitragen zu können.<br />
<strong>obWOHL</strong> 19<br />
Andrea Vidmar<br />
Leiterin des Kindergartens<br />
Weiler in Lustenau<br />
Frau Vidmar, Sie sind Leiterin des Kindergartens Weiler<br />
in Lustenau und nehmen am Lehrgang Interkulturelle<br />
Kompetenz im Bildungshaus Batschuns teil. Was sind Ihre<br />
Herausforderungen in der täglichen Arbeit, die den interkulturellen<br />
Bereich betreffen?<br />
Ich arbeite seit zwölf Jahren im Kindergarten Weiler in Lustenau,<br />
der Anteil an Kindern mit nicht deutscher Muttersprache<br />
überwiegt. Es ist eine Herausforderung, die verschiedenen<br />
Kulturen untereinander bekannt zu machen,<br />
umso mehr lege ich bei meiner Arbeit mit den Kindern<br />
und deren Eltern Wert darauf, dass mit den unterschiedlichen<br />
kulturellen und religiösen Hintergründen aller Beteiligten<br />
respektvoll umgegangen wird.<br />
Warum machen Sie diesen Lehrgang?<br />
Ich habe durch meine Arbeit und Auslandreisen viele Erfahrungen<br />
gesammelt, doch nun möchte ich mein Hintergrundwissen<br />
erweitern. Die Module und Abendeinheiten<br />
beinhalten informative und praxisorientierte Themen, die<br />
meine Kindergartentätigkeit und mein Privatleben wertvoll<br />
unterstützen und begleiten. Teilnehmer aus den verschiedensten<br />
Bereichen wie: Sozialbereich, Krankenhaus, Jugendarbeit,<br />
Flüchtlingshilfe, Musik, Theater, Militär…usw.<br />
treffen hier aufeinander, der Erfahrungsaustausch lässt uns<br />
voneinander und miteinander lernen.<br />
Was werden Sie in Ihre Arbeit integrieren können?<br />
Speziell auf die Familien- und Wertestrukturen der türkischstämmigen<br />
Migrantenfamilien bezogen: Wissensaustausch,<br />
Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung<br />
beiderseits, dies erfolgt gezielt durch die Zusammenarbeit<br />
des Kindergartenteams mit den Eltern der Kinder. Vor<br />
allem aber Neugierde und Kreativität, denn dies ist wichtig<br />
für die Begegnung und das Zusammenleben mit anderen<br />
Kulturen!
<strong>obWOHL</strong><br />
Hospizbegleitung für Kinder -<br />
Wenn Kinder von Krankheit, Trauer und Tod betroffen sind …<br />
<strong>obWOHL</strong> 20<br />
Die kleine Hannah ist fünf Jahre alt. Sie leidet an einer lebensbedrohlichen<br />
Stoffwechselerkrankung und braucht<br />
daher besonders viel Pflege und Aufmerksamkeit. Ihre<br />
Eltern setzen sich mit aller Kraft ein, ihr zu geben, was ihr<br />
gut tut. Doch manchmal fühlen auch sie sich überfordert<br />
und nehmen dann gerne die Hospizbegleitung für Kinder –<br />
kurz HOKI genannt – in Anspruch.<br />
Die ehrenamtliche HOKI-Mitarbeiterin kommt ein Mal pro<br />
Woche und betreut dann alle drei Kinder für einige Stunden<br />
in der Familie. Diese Zeit können die Eltern für Erledigungen<br />
oder aber einfach auch Mal zur Entspannung nutzen.<br />
Denn wenn ein Kind, das gerade dabei ist, in diese<br />
Welt hineinzuwachsen, lebensbedrohlich erkrankt, macht<br />
das betroffen, ist beängstigend, lähmt.<br />
Wir reagieren immer auf den individuellen Bedarf in einer<br />
Familie. Dies kann bedeuten, dass wir für das kranke, auch<br />
chronisch kranke Kind da sind und/oder für die gesunden<br />
Geschwisterkinder.<br />
Im Allgemeinen neigen Eltern oft dazu, Kinder vor allem,<br />
was mit Tod uns Sterben zu tun hat, fernzuhalten. Sie haben<br />
Angst, ihre Kinder mit der Endgültigkeit des Todes und<br />
den damit verbundenen Gefühlen zu konfrontieren.<br />
Das Angebot der Hospizbegleitung für Kinder richtet sich<br />
auch an jene, die einen wichtigen Menschen verloren haben<br />
oder zu verlieren fürchten. „Häufig ist die Familie mit<br />
der Bewältigung der Krankheit oder Trauer so beschäftigt,<br />
dass die Kinder zu kurz kommen und leiden“, weiß HOKI-<br />
Koordinatorin Annelies Bleil aus ihrer langjährigen Erfahrung.<br />
„Die Kinder empfinden es als tröstlich, jemanden zu<br />
haben, der `ihren Weg´wahrhaftig und sensibel mitgeht.<br />
Hospizbegleitung für Kinder bietet einfühlsame Unterstüt-<br />
zung an.“ Unsere Grundhaltung dazu: Angemessene Offenheit<br />
und respektvoller Schutz.<br />
HOKI ist ein Entlastungsangebot und die Wegbegleitung<br />
für betroffene Familien.<br />
Dazu gehören:<br />
• Begleitung der Kinder<br />
• Beratung im und über das Familiensystem<br />
• Hinweise auf Bewältigungsstrategien<br />
• Individuelle Formen finden beim Ausloten von Nähe und<br />
Distanz<br />
• Beratung für alle mittelbar oder unmittelbar Betroffenen,<br />
für Pädagogen und Interessierte<br />
Das Team der Hospizbegleitung für Kinder besteht derzeit<br />
aus vierzehn engagierten und erfahrenen Mitarbeiterinnen.<br />
Sie alle haben neben der Basisausbildung eine Zusatzschulung<br />
in Bezug auf die Arbeit mit Kindern und deren<br />
Familien absolviert. Daneben profitieren sie von ihren<br />
eigenen Erfahrungen als Mütter, Väter und Großeltern.<br />
Die Betreuung erfolgt ausschließlich in Absprache mit den<br />
Eltern und kann Zuhause oder im Krankenhaus stattfinden.<br />
Annelies Bleil<br />
Die Begleitung kann je nach Bedarf bereits mit der Diagnose<br />
beginnen und auch die Zeit der Trauer umfassen. Die<br />
Begleitung und Beratung ist für die Betroffenen kostenlos.<br />
Die Hospizbewegung Vorarlberg ist deshalb auf Spenden<br />
angewiesen:<br />
Spendenkonto: Sparkasse Feldkirch (BLZ 20604), Kontonummer:<br />
3100-223134.<br />
Kontakt:<br />
Hospizbegleitung für Kinder, Annelies Bleil,<br />
Tel. 0664/8240020, E: hospiz.kinder@caritas.at,<br />
Erreichbarkeit: Montag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr sowie<br />
täglich zwischen 17 und 18 Uhr.
<strong>obWOHL</strong><br />
Babyfon - oder ein „Bauchweh-Tee“ für junge Eltern<br />
Interview mit Hubert Löffler, Geschäftsführer der IfS-Familienarbeit und Martin Hebenstreit,<br />
Geschäftsführer der connexia – Gesellschaft für Gesundheit und Pflege<br />
Hubert Löffler<br />
Martin Hebenstreit<br />
ObWOHL:<br />
„Herr Löffler, wenn junge Eltern Bauchweh haben, können<br />
sie im Bezirk Bludenz nun zum Babyfon greifen. Können<br />
Sie dieses neue Angebot für Eltern etwas skizzieren?“<br />
Löffler:<br />
„Neu an diesem Angebot ist, dass es speziell auf Eltern für<br />
die Zeit um die Geburt und die ersten beiden Lebensjahre<br />
eines Kindes zugeschnitten ist. Es ist als spezielle Unterstützung<br />
für Mütter und Väter gedacht, die mit der ersten<br />
Freude über das neue Leben auch merken, dass ein Kind<br />
zu großen Umstellungen und zu vielen neuen Herausforderungen<br />
führt. Daher machen wir die Eltern schon auf<br />
der Bludenzer Geburtenstation auf dieses Hilfsangebot aufmerksam.<br />
Auch in den Praxen von ÄrztInnen und in anderen<br />
sozialen und öffentlichen Stellen steht unsere Box mit<br />
Bauchweh-Tee. Sie enthält die Nummer des Babyfon, die<br />
von besorgten Eltern angerufen werden kann.“<br />
ObWOHL:<br />
„Herr Hebenstreit, ich nehme an, dass die Eltern dafür auch<br />
nichts bezahlen müssen. Wem ist diese Hilfe soviel wert?“<br />
Hebenstreit:<br />
„Finanziert werden diese Hilfen für junge Eltern vom Land<br />
Vorarlberg. Man ist dort zu Recht der Meinung, dass jede<br />
Unterstützung, die am Beginn des Lebens gegeben wird,<br />
sich mehrfach rechnet. Ein guter Start ins Kinderleben ist<br />
die beste Voraussetzung für ein gesundes Erwachsenenleben.<br />
ObWOHL:<br />
„Und warum wurde Bludenz für dieses Projekt ausgesucht?“<br />
Hebenstreit:<br />
„Es gibt in allen vier Bezirken neue Projekte, die sich an<br />
die jungen Eltern wenden. In Feldkirch und Dornbirn wird<br />
durch das neue „Netzwerk Familie“ besonderes Augenmerk<br />
darauf verwendet, besorgten Eltern die bestehenden<br />
Hilfemöglichkeiten aufzuzeigen und sie dorthin zu vermitteln<br />
und zu begleiten. Im Unterschied dazu können wir in<br />
Bludenz gleich selbst tätig werden. In Bregenz empfehlen<br />
die Fachkräfte im Krankenhaus die Unterstützung durch<br />
die Elternberaterinnen der connexia oder andere Dienste,<br />
wenn eine solche für notwendig und sinnvoll erachtet<br />
wird. Das besondere am Projekt „Babyfon“ in Bludenz ist<br />
auch, dass eine den Eltern bereits bekannte und vertraute<br />
Elternberaterin auch nach Hause kommt, um die Eltern zu<br />
unterstützen.<br />
<strong>obWOHL</strong> 21<br />
ObWOHL:<br />
„Welche Sorgen von Eltern meinen Sie da? “<br />
Löffler:<br />
„Wenn ein Baby die Nacht durchschreit und Mutter oder<br />
Vater verzweifelt und erfolglos nach Ursachen suchen<br />
oder völlig entnervt sind, wenn eine Mutter merkt, dass<br />
sie Unterstützung vom Partner, Verwandten oder Freunden<br />
bräuchte aber niemand zu haben ist, wenn die Anforderungen<br />
zu viel werden und einem die Decke auf den Kopf fällt,<br />
aber auch, wenn man besorgte Fragen zur Pflege und Entwicklung<br />
und Erziehung der Kinder hat, …dann kann man/<br />
frau zum Babyfon greifen.“<br />
ObWOHL:<br />
„Und wer antwortet am anderen Ende der Leitung?“<br />
Löffler:<br />
„Eine freundliche Fachkraft der IfS-Familienarbeit oder der<br />
Elternberatung der connexia. Unsere beiden Einrichtungen<br />
haben viel Erfahrung in der Unterstützung von Eltern sowohl<br />
im pflegerischen als auch im psychosozialen Bereich.<br />
Sie sind als Kinderkrankenschwestern oder SozialarbeiterInnen<br />
ausgebildet. Und sie sind auch bereit, zu den Eltern<br />
nach Hause zu kommen, um vor Ort Hilfe zu geben.“<br />
<strong>obWOHL</strong>:<br />
„Wem - außer den Eltern selbst - können wir den Bauchweh-Tee<br />
des Babyfon weiterempfehlen?<br />
Löffler:<br />
„Allen Fachkräften des Bezirkes Bludenz, die mit Kleinkindern<br />
und ihren Eltern zu tun haben - von der Tagesmutter<br />
bis zur KinderärztIn, von den verschiedenen Beratungsstellen<br />
bis zu den Hebammen usw. - all diese sollten über das<br />
neue Angebot informiert sein! Sie können den Eltern das<br />
Babyfon empfehlen, wenn sie sich Sorgen um die sehr kleinen<br />
Kinder bzw. ihre Familien machen!“<br />
<strong>obWOHL</strong>:<br />
„Danke für das Gespräch und<br />
viel Erfolg für dieses wichtige Projekt!“
<strong>obWOHL</strong><br />
Bewegungserziehung im Kindergarten<br />
<strong>obWOHL</strong> 22<br />
Besonders im Kindergartenalter ist Bewegung für die Weiterentwicklung<br />
enorm wichtig. Immer mehr Kinder leben<br />
im städtischen Bereich, wo ihnen nur wenige Spielflächen<br />
im Freien zur Verfügung stehen. Dadurch kann ihr Bewegungsdrang<br />
nicht befriedigt werden und sie wirken oft unkonzentriert<br />
und „zappelig“. Der Kindergarten sollte deswegen<br />
genügend Möglichkeiten für Bewegung bieten.<br />
Beweg dich täglich!<br />
In unseren Praxiskindergärten spielt Bewegung eine große<br />
Rolle. Jedes Bewegungsangebot wird vom Großteil<br />
der Kinder mit Begeisterung angenommen. Optimal wäre<br />
jeden Tag mindestens eine Bewegungsmöglichkeit. Diese<br />
muss nicht unbedingt angeleitet werden, sondern kann<br />
auch durch Bereitstellung von Kleingeräten, wie z.B. Reifen<br />
oder Seile erfolgen. Solche Impulse sind immer noch viel<br />
effektiver als gar keine Bewegung. Sollte dies im Kindergarten<br />
dennoch nicht möglich sein und der Turnsaal nicht<br />
zur Verfügung stehen, weil er mit anderen geteilt werden<br />
muss oder sich gar nicht im selben Gebäude befindet, so<br />
kann der Garten als gute Option verwendet werden. Hier<br />
gilt das Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte<br />
Kleidung!“ Kinder haben großteils kein Problem mit Regenwetter.<br />
Sobald auch die Kindergartenpädagogin motiviert<br />
ist, in den Garten zu gehen, sind die Kinder mit noch<br />
mehr Begeisterung dabei.<br />
Angeleitete Angebote<br />
Neben diesen wichtigen, freien Bewegungsgelegenheiten<br />
sollte es auch regelmäßig von der Pädagogin angeleitete<br />
Angebote geben. Auch hier können sich die Kinder aktiv<br />
mit einbringen. Die Erzieherin sollte die Einfälle und Ideen<br />
der Kinder aufgreifen und mit den Kindern umsetzen, auch<br />
wenn diese von ihrer Vorbereitung ein wenig abweichen.<br />
Bewegungslandschaften eigenen sich dafür sehr gut, da<br />
sie einerseits von Regeln angeleitet werden und andererseits<br />
die Experimentierfreudigkeit gegeben ist. Da die Kinder<br />
nur eine relativ kurze Aufmerksamkeitsspanne haben,<br />
sollte der Wechsel zwischen Konzentration und freiem, aktivem<br />
Tun harmonieren.<br />
Durch angeleitete Angebote lernen die Kinder neue Materialien<br />
und Bewegungsformen kennen, die sie im freien<br />
Spiel festigen können. Ebenfalls lernen sie Regeln kennen<br />
und diese einzuhalten. Soziale Kompetenzen im Umgang<br />
mit anderen Kindern werden gefördert. Besonders wichtig<br />
für die Kindergartenpädagogin ist die Gelegenheit, die<br />
motorischen Stärken und Schwächen der Kinder zu beobachten<br />
und zu entdecken um diese in Folge bei weiteren<br />
Planungen zu berücksichtigen und konkret zu fördern.<br />
Wichtig ist die Balance zwischen vorgegebenen und freien<br />
Bewegungsgelegenheiten. Die Kinder sollen weder gesteuert<br />
noch sich ganz selbst überlassen werden. Jede Pädagogin<br />
muss ihr persönliches Maß an Bewegungsangeboten<br />
finden. Auch wenn eine schwierige räumliche Situation<br />
gegeben ist, müssen Varianten gefunden und wenigstens<br />
einmal ausprobiert werden.<br />
Beitrag von Katharina Berchtold, Melina Klammsteiner, Eva<br />
Küng – Schülerinnen der 3b Klasse der Bakip Feldkirch
<strong>obWOHL</strong><br />
Talente- das Z(w)eitgeld, seit 13 Jahren stabil und immer wichtiger<br />
Mit Talente hast du eine Antwort zur aktuellen Finanzkrise.<br />
Mit Talenten steht dir ein ergänzendes Zahlungsmittel zur<br />
Verfügung, das genügend vorhanden ist, immer beliebter<br />
wird, kooperativ wirkt, auf Zeit basiert, ohne Zins funktioniert<br />
und sich in Vorarlberg als Z(w)eitgeld seit 13 Jahren<br />
ohne Krisen bewährt hat.<br />
Aktuelle Angebote im Talente-Tauschkreis findest du im<br />
Internet unter www.talentiert.at<br />
In Zeiten wo Geld knapper wird und Ausgaben noch gezielter<br />
geplant werden müssen, ist es besonders wertvoll,<br />
eine Ergänzung, eine zweite Möglichkeit zu haben. Der<br />
Talente-Tauschkreis bietet mit den Talenten eine solche<br />
Möglichkeit an.<br />
Ein Beispiel: Edith ist eine kreative Frau, die gerne kunsthandwerkliche<br />
Dinge herstellt. Diese verkauft sie im Talente-Tauschkreis<br />
und bekommt dafür Talente. Diese Talente<br />
gibt Edith für die Betreuung ihres Sohnes z.B. in der Spielgruppe<br />
aus. Die Spielgruppe kauft damit Lebensmittel beim<br />
Bauern oder lädt einen Clown zum Fest ein. Oder es wird<br />
Spielzeug beim Plackner „Der Spielzeugmacher“ bestellt.<br />
Auf jeden Fall knüpft die Spielgruppe ein neues tragfähiges<br />
Netzwerk und kann Eltern auch für Arbeiten in der Spielgruppe<br />
so gezielt einbinden. Auch Elternarbeit und Elternbildung<br />
lässt sich so gezielter entwickeln. Talente helfen ein<br />
Netzwerk zu knüpfen.<br />
Tauschkreisfakten:<br />
> Zählt zu den größten privaten Tauschsystemen der Welt<br />
> Der erfolgreichste und aktivste Tauschkreis Österreichs<br />
> 750 Konten mit ca. 1800 Talentierten<br />
> davon über 130 Betriebe<br />
> 9 betreute Tauschregionen mit monatlichen Regionalabenden<br />
> 24 köpfiges ehrenamtliches Serviceteam für optimales<br />
Tauschvergnügen<br />
> Seit 13 Jahren stetig wachsendes Tauschsystem<br />
(10 – 15%/Jahr)<br />
> Herausgabe des Talente – Gutscheins für regionale<br />
Entwicklung (die neue Landeswährung)<br />
> Über 25.000 geleistete Stunden pro Jahr<br />
> Herausgabe einer monatlichen Marktzeitung und dem<br />
Talenteverzeichnis zwei mal pro Jahr<br />
> Betrieb eines eigenen Tauschportals (www.talentiert.at)<br />
> Mitentwicklung und Betrieb der Online-Verwaltungssoftware<br />
Cyclos (www.zart.org)<br />
> Entwicklung eines Zukunftvorsorge-Modells auf Zeitbasis<br />
mit Talenten<br />
> Stetige Forschung und Entwicklung zu Themen rund um<br />
komplementäre Wirtschaftssysteme (Diplomarbeiten,<br />
Projekte, Volontariate . . .) auch in Zusammenarbeit mit<br />
der FH-Vorarlberg<br />
> Seminarreihe Wertschaften rund um komplementäre<br />
Wirtschaftsformen und Geld u.a. 1. Zweitgeld Kongress<br />
2006<br />
> Aktive Unterstützung von Tauschkreisen in Ecuador<br />
<strong>obWOHL</strong> 23<br />
www.talentiert.at
<strong>obWOHL</strong><br />
BILDERBUCH<br />
PRAXISBUCH<br />
FACHBUCH<br />
<strong>obWOHL</strong> 24<br />
Maria Loretta Giraldo:<br />
Der winzige Pepe<br />
bohem press, Zürich 2008<br />
ISBN 978-3-85581-454-1<br />
Nach seiner Geburt findet Pepe,<br />
ein Kängurujunges, sich in<br />
einer Welt riesiggroßer Nasen,<br />
Augen und Mäulern wieder. Er<br />
befürchtet, dass ihn niemand<br />
lieb haben kann, so klein wie er<br />
ist. Seine Mama lockt ihn wieder<br />
in den Beutel und dort<br />
wächst Pepe stetig vor sich hin.<br />
Nicht ohne immer wieder einmal<br />
einen Blick aus dem Beutel<br />
zu werfen und ernüchtert festzustellen,<br />
dass es immer noch<br />
Größere gibt als ihn. Irgendwann<br />
muss er aus Platzgründen<br />
raus aus dem Beutel und stellt<br />
überrascht fest, dass er ja sehr<br />
groß, ist – zu groß eigentlich.<br />
Wie soll ihn da bloß jemand lieb<br />
haben?<br />
Es dauert eine Weile, bis Pepe<br />
akzeptieren kann, dass er ist,<br />
wie er ist und ihn andere durchaus<br />
sympathisch finden.<br />
Eine Geschichte, die sich mit<br />
dem Akzeptieren der eigenen<br />
Äußerlichkeit und dem Selbstwertgefühl<br />
beschäftigt.<br />
Die einfühlsamen Illustrationen<br />
von Giovanni Manna spiegeln<br />
die Gefühlswelt des kleinen<br />
Pepe vortrefflich. Bis zur letzten<br />
Seite ist er mit einem Babyhäubchen<br />
ausgestattet, das er<br />
erst bei seinem riesengroßen<br />
Sprung verliert. Manchmal dauert<br />
es eben, bis man die Reste<br />
der Eihaut abstreifen kann …<br />
Susanna Bösch<br />
Claudia Pfrang /<br />
Marita Raude-Gockel:<br />
Das große Buch der Rituale<br />
Kösel-Verlag, München 2007<br />
ISBN 3-86099-266-X<br />
Was sind Rituale eigentlich,<br />
warum sind sie gerade für<br />
Kinder so wichtig und was verlangen<br />
sie von Eltern und<br />
ErzieherInnen?<br />
Die Autorinnen orientieren sich<br />
bei ihrer Sammlung vor allem<br />
am christlichen Jahreskreis,<br />
aber auch die Jahreszeiten und<br />
wichtige „Lebensfeste“ werden<br />
thematisiert. Besonders wichtig<br />
sind Rituale in schwierigen<br />
Lebenssituationen – Streit und<br />
Abschied zum Beispiel.<br />
Das Buch versammelt Gebetstexte,<br />
Gedichte, Rätsel, Lieder,<br />
Rezepte, Spiel- und Bastelanleitungen,<br />
Geschichten, Bräuche<br />
sowie Alltagsrituale vom Aufwecken,<br />
gemeinsamen Essen<br />
bis zum Einschlafen. Jedes<br />
Kapitel ist in einen erklärenden<br />
und einen praktischen Teil<br />
gegliedert und enthält ein<br />
Literaturverzeichnis.<br />
Das Buch ist vor allem auf den<br />
Familienalltag ausgerichtet. Der<br />
explizit christliche Hintergrund<br />
macht einige Rituale und besonders<br />
die Gebete für die interreligiöse<br />
Erziehung in Kindergruppen<br />
nicht einfach.<br />
Trotzdem ist das liebevoll<br />
gestaltete Buch eine Fundgrube<br />
für alle, die den Alltag mit<br />
Kindern durch Rituale bereichern<br />
möchten.<br />
Verena Konrad<br />
Werner Höbsch / Georg<br />
Bienemann / Bekir Alboga:<br />
Christen und Muslime<br />
Tür an Tür.<br />
Don Bosco, München 2008<br />
ISBN 978-3-7698-1661-7<br />
Das Buch hält, was es im Untertitel<br />
verspricht: Es bietet ein gut<br />
lesbares und kompaktes<br />
Basiswissen. Zwei Christen und<br />
ein Muslim haben die Texte<br />
gemeinsam verfasst bzw.<br />
gegengelesen – und dabei sehr<br />
verständlich geschrieben.<br />
Große Ausgewogenheit zieht<br />
sich durch alle Seiten.<br />
Da die Autoren sachgemäße<br />
Information als wesentliche Voraussetzung<br />
für Begegnung<br />
und Dialog betrachten, ist alles<br />
zu finden, was man an<br />
Grundlagen wissen sollte: Was<br />
glauben ChristInnen bzw.<br />
Muslimas und Muslime eigentlich?;<br />
Die Heiligen Schriften der<br />
beiden Religionen; Geburt,<br />
Alltag und Tod im Christentum<br />
und Islam; Die Rolle von Mann<br />
und Frau; Gesetze und Normen<br />
sowie Kirche und Moschee.<br />
Ein kleines Lexikon sowie hilfreiche<br />
Internetadressen zum<br />
interreligiösen Dialog runden<br />
das Buch ab.<br />
Was mir noch gut gefällt, ist,<br />
dass das Buch hilft, sich über<br />
die eigene religiöse Herkunft zu<br />
informieren. Davon ausgehend<br />
ist es eher möglich, all das kennen<br />
und verstehen zu lernen,<br />
was für Andersgläubige wichtig<br />
ist.<br />
Stefan Schlager<br />
Die <strong>obWOHL</strong>-Buchseite stellt empfehlenswerte Titel vor und entsteht in Kooperation<br />
mit dem Fachjournal „Unsere Kinder”. Mehr unter www.unserekinder.at
<strong>obWOHL</strong><br />
„Eine bunte Welt - mit vielen Farben und vielen Kulturen!“<br />
der Klasse) zu Besuch, stellen per Power-Point ihr Herkunftsland<br />
vor, kochten mit den Kindern landestypische Speisen,<br />
oder lernten mit ihnen Lieder oder Reime oder Zahlen in<br />
dieser Landessprache. Dieses Projekt wurde ausführlich<br />
dokumentiert. Frau Rüdisser steht für Interessierte gerne<br />
zur Verfügung: luciaruedisser@hotmail.com .<br />
„Freudestrahlend nimmt Lucia Rüdisser (links) von der Volksschule<br />
Gaissau die Schatztruhe mit 100 Bienenhaus Batzen<br />
von Sabine Schwärzler (Bienenhaus Wolfurt) entgegen.“<br />
Aus den zahlreichen Einsendung für die Titelblattgestaltung<br />
von <strong>obWOHL</strong> fiel die Wahl auf ein Bild der jetzigen 2a<br />
Klasse der Volksschule Gaissau. Die Klassenlehrerin Lucia<br />
Rüdisser erzählt dazu, dass dieses Bild im Rahmen eines<br />
Kulturprojektes in ihrer Klasse entstanden ist. Für die Zeit<br />
dieses Projektes kamen jeden Dienstag Nachmittag Eltern<br />
von Kindern mit Migrationshintergrund (es sind über 40%<br />
Wer bei einer der nächsten Ausgaben von <strong>obWOHL</strong> auf<br />
dem Titelblatt sein Foto aus dem Szenenalltag seiner Einrichtung<br />
sehen möchte, bitte ich um die Zusendung per<br />
E-Mail. Die Fotos sollten in druckfähiger Qualität (mindesten<br />
300 dpi) und in Farbe sein. Bei jedem zugesendeten<br />
Foto kann davon ausgegangen werden, dass es zur Veröffentlichung<br />
freigegeben ist. Selbstverständlich wird es<br />
nur für diesen angeführten Zweck - als Titelblattfoto für ob-<br />
WOHL verwendet und niemals an Dritte weitergegeben.<br />
Sendet eure Fotos digital per E-Mail:<br />
buero@obhut.at<br />
und gebt dazu die Kontaktdaten bekannt:<br />
Name der Einrichtung, Adresse,<br />
Name der PädagogIn, Telefonnummer.<br />
GEIST und BEGEISTERUNG<br />
58. Internationale Pädagogische Werktagung<br />
vom 13. bis 17. Juli 2009 in Salzburg<br />
„Rezepte, wie man Schüler begeistern kann, soll der pädagogische<br />
Quacksalber beim pädagogischen Kurpfuscher<br />
suchen; der Lehrer, wie er sein soll, muss dadurch begeistern,<br />
dass er selber begeistert ist.“<br />
So schrieb, vor gut 100 Jahren, ein besonders leidenschaftlicher<br />
und begeisterter Erzieher: Berthold Otto, der Gründer<br />
der reformpädagogischen Hausschule. „Begeisterung“<br />
fristete in der Pädagogik der letzten Jahrzehnte ein Randdasein.<br />
Möglicherweise auch deswegen, weil „Begeisterung“<br />
nicht angeordnet werden kann: „Sei begeistert!“ löst<br />
zu Recht Widerwille, ja Widerstand aus.<br />
Die 58. Internationale Pädagogische Werktagung geht die<br />
Thematik „Geist und Begeisterung“ umfassend und interdisziplinär<br />
an. Und angesichts der vielen ErzieherInnen und<br />
LehrerInnen, die einmal begeistert waren, aber sich jetzt<br />
jeden Tag mühsam aufraffen müssen, innerlich voll Asche:<br />
Wie kann Begeisterung lebendig erhalten bleiben? Nicht<br />
zuletzt soll Geist auch im kulturellen Rahmenprogramm<br />
spürbar werden.<br />
Vizekanzler Pröll bei KIMI<br />
Zur Eröffnung der Dornbirner Frühjahrsmesse weilte<br />
Vizekanzler Pröll in Vorarlberg und nutzte verschiedene<br />
Möglichkeiten, um mit Unternehmen in Vorarlberg<br />
in Kontakt zu treten. Beim Besuch des Technologie- und<br />
Innovationszentrums Millennium Park wurden mehrere<br />
am Areal angesiedelte Unternehmen besucht. Nachdem<br />
im Millennium Park seit 2005 die überbetriebliche <strong>Kinderbetreuung</strong><br />
KIMI - <strong>Kinderbetreuung</strong> Millennium Park<br />
besteht, konnten den Politikern die Vorzüge einer solchen<br />
<strong>Kinderbetreuung</strong>seinrichtung in einem betrieblichen Umfeld<br />
vorgestellt werden. Sowohl Vizekanzler Pröll als auch<br />
Landeshauptmann Sausgruber waren im Beisein von<br />
PRISMA-Vorstand Bernhard Ölz, dem Initiator der Einrichtung,<br />
sehr von den Möglichkeiten und dem herrschenden<br />
Bedarf angetan.<br />
<strong>obWOHL</strong> 25<br />
Weitere INFORMATIONEN- auch über die 23 Arbeitsgruppen<br />
an den Nachmittagen unter http://www.kirchen.net/<br />
pwt/ . Nähere Auskünfte unter +43(0)662/8047-7511 oder<br />
pwt@bildung.kirchen.net.
<strong>obWOHL</strong><br />
<strong>obWOHL</strong> 26<br />
Lernen Sie UNSERE KINDER –<br />
Das Fachjournal für Bildung und<br />
Betreuung in der frühen Kindheit<br />
neu kennen! Abonnieren Sie jetzt<br />
Ihre persönliche Weiterbildung …<br />
Kontaktadresse<br />
für Bestellungen (Jahresabo Inland € 36,–<br />
bzw. für SchülerInnen € 27,–) und Probehefte:<br />
Fachverlag UNSERE KINDER<br />
Kapuzinerstraße 84, A-4020 Linz<br />
Tel. 0732/7610-2091, Fax DW -2099<br />
unsere.kinder@caritas-linz.at<br />
www.unserekinder.at
<strong>obWOHL</strong><br />
Erinnern Sie sich an die Zeit in der Sie „unsterblich“<br />
waren? In unserer Kindheit war die ureigene Welt wie<br />
sie war in Ordnung. Für uns schien sie sich ewig zu<br />
drehen, denn wir waren unverwundbar, Held oder<br />
Heldin des Geschehens.<br />
Der Anruf eines 10-jährigen fetzte einen tiefen Riss in<br />
dieses Bild einer unbeschwerten Kindheit. Es beschäftigte<br />
ihn der Gedanke nicht mehr leben zu wollen! Er<br />
befand sich nicht in akuter Gefahr, aber die Idee, sterben<br />
könnte schöner sein als zu leben, katapultierte ihn<br />
aus seiner Kindheit. Undenkbare Gedanken für dieses<br />
Alter waren ausgesprochen und beunruhigten.<br />
Ängste, Bedrohungen und Sorgen, aber auch Tröstliches<br />
wurden besprochen, zwei, vielleicht drei Minuten<br />
lang... dann fiel ihm ein, dass „...die Oma morgen<br />
Hefezopf macht und um den wäre es doch schade.“<br />
Sorgen wir füreinander, damit, wenn einmal alles<br />
dunkelschwarz ist noch immer irgendwo ein Stück<br />
Hefezopf wartet – Hefezopf kann unsterblich machen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>obWOHL</strong> 27<br />
Sie suchen einen Ferienplatz für Ihr Kind?<br />
Auch dieses Jahr bieten wir wieder tolle Feriencamps für<br />
Kinder von 6 - 10 Jahren im Ferienhaus am Bödele an.<br />
Zudem organisieren wir Ferienaufenthalte für Kinder und<br />
Jugendliche von 6 - 16 Jahren im In- und Ausland im<br />
Rahmen der österreichweiten Kinderfreunde-Angebote.<br />
INFOS<br />
Kinderfreunde Vorarlberg<br />
St. Anna Straße 1<br />
6900 Bregenz<br />
Tel.: 05574 - 58159<br />
kinderfreunde.vbg@aon.at<br />
www.vbg.kinderfreunde.at
<strong>obWOHL</strong><br />
<strong>obWOHL</strong> 28<br />
Weekend_Chancen_leben_Kind_11.5.09_def.indd 1<br />
11.05.2009 10:51:49 Uhr