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777 STUNDEN FÜR KERNKOMPETENZEN Neunter ...

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obWOHL<br />

LR Stemer: Es ist ein schönes Signal zu sehen, wie<br />

viele Menschen aus verschiedenen Praxisfeldern für<br />

dieses Thema interessieren und engagieren. Es gab<br />

wirklich eine Vielzahl von sehr interessanten Vorschlägen,<br />

wie dieses neue Gesetz noch besser gestaltet<br />

werden kann. Wir nehmen diese Anregungen sehr<br />

ernst und versuchen sie so gut es geht noch in den<br />

Gesetzesentwurf einzuarbeiten. So soll etwa zusätzlich<br />

zur Senkung der Gruppengrößen auch noch der Anteil<br />

von dreijährigen Kindern oder Kindern mit nichtdeutscher<br />

Muttersprache besonders berücksichtigt werden.<br />

Nicht nur, dass wir den Gesetzesentwurf noch weiter<br />

optimieren, sollen auch begleitende Maßnahmen hilfreiche<br />

Unterstützung geben. Die Überarbeitung und<br />

Verbesserung des Bildungs- und Erziehungsplanes<br />

zählt genauso dazu, wie die Weiterentwicklung der pädagogischen<br />

Konzepte für die Anliegen der dreijährigen<br />

Kinder und natürlich auch das klare Bekenntnis<br />

des Landes, diese Neuerungen auch finanziell zu unterstützen.<br />

So werden wir den Personalkostenzuschuss<br />

für die Träger von 50 auf 60% erhöhen.<br />

obWOHL: In der nächsten Ausgabe von obWOHL Ende<br />

September werden wir dann ganz Konkretes berichten<br />

können. Ich danke für das Gespräch und wünsche<br />

alles Gute.<br />

Übersicht über maximale Gruppengrößen und den dazugehörigen<br />

Personalschlüssel in allen Bundesländern<br />

Bundesland Maximale Personalschlüssel Altersstufen<br />

Gruppengröße<br />

der Kinder<br />

1 Vorarlberg bis 16 23 (+2) 1 Pädagogin 3 - 6 Jahre<br />

2 Pädagoginnen oder<br />

1 Pädagogin + 1 Helferin<br />

2 Salzburg 22 (+3)* 1 Pädagogin pro Gruppe; 3 - 6 Jahre<br />

eine weitere Pädagogin<br />

für bis zu zwei Gruppen<br />

3 Oberösterr. 23 1 Pädagogin + 3 - 6 Jahre<br />

wenn erforderlich eine Hilfskraft;<br />

an Randzeiten auch nur<br />

Helferinnen möglich<br />

4 Wien 25 1 Pädagogin + 1 Helferin 3 - 6 Jahre<br />

pro Gruppe<br />

5 Steiermark 25 1 Pädagogin pro Gruppe oder 3 - 6 Jahre<br />

mehrere je nach Betriebsform<br />

6 Tirol 25 (+3) 1 Pädagogin pro Gruppe + 3 - 6 Jahre<br />

1 Helferin für zwei Gruppen<br />

7 Kärnten 25 (+5) 1 Pädagogin pro Gruppe + 3 - 6 Jahre<br />

1 Helferin für zwei Gruppen<br />

8 Burgenland 25 1 Pädagogin + 1 zusätzliche 3 - 6 Jahre<br />

Pädagogin ab 3 Gruppen<br />

9 Niederösterr. 25 (+3) 1 Pädagogin pro Gruppe, 2,5 - 6 Jahre<br />

ab fünf Gruppen eine 50% Kraft<br />

zusätzlich<br />

Vorarlberg<br />

(bisher) bis 20 28 (+5) 1 Pädagogin 4 - 6 Jahre<br />

2 Pädagoginnen oder 1 Pädagogin<br />

+ 1 Helferin<br />

* in Klammergesetzte Zahl bedeutet: um diese Kinderzahl darf im begründeten<br />

Ausnahmefall die maximale Gruppengröße überschritten werden<br />

Statement Kindergartengesetz<br />

von Martin Hefel,<br />

Obmann des Vorarlberger<br />

Familienverbandes<br />

Grundsätzlich geht der Entwurf für das<br />

neue Kindergartengesetz in die richtige Richtung – alles<br />

was Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht<br />

und den Familienalltag entlastet, ist zu begrüßen.<br />

Dass nun auch Dreijährige in den Kindergarten aufgenommen<br />

werden sollen und alle Vorarlberger Kindergärten<br />

zumindest von 7.30 – 12.30 Uhr geöffnet sein sollen, ist<br />

positiv zu werten.<br />

Für den Vorarlberger Familienverband steht die Qualität in<br />

der Kinderbetreuung an oberster Stelle. Selbstverständlich<br />

müssen durch die Erweiterung des Kindergartens auf<br />

Dreijährige auch Personalressourcen und Infrastruktur<br />

geschaffen werden. Weniger Kinder in der Gruppe, mehr<br />

fachlich qualifiziertes Personal und entsprechende räumliche<br />

Möglichkeiten.<br />

Gerade in der Sprachförderung hat das frühe Kindergartenalter<br />

enorme Chancen – bis zum Schuleintritt bleibt<br />

mehr Zeit, sprachliche Defizite aufzuholen. Für die vielen<br />

Kinder aus „kleinen“, geschwisterlosen Familien bringt der<br />

Kindergarten enorme Möglichkeiten zur Entwicklung der<br />

sozialen Fähigkeiten im Umgang mit anderen Kindern.<br />

Kindergartenpersonal sorgt sich um pädagogische<br />

Qualität<br />

Von Seiten des Kindergartenpersonals gab es viele Reaktionen<br />

und Anregungen. Unter anderem wurde ein<br />

Sammelbrief von zahlreichen Pädagoginnen an Landesrat<br />

Stemer übermittelt. Darin kommt stark zum Ausdruck,<br />

dass die Aufnahme von dreijährigen Kindern auch von den<br />

Rahmenbedingungen her vorbereitet werden muss (auch<br />

räumlich). Speziell angesprochen wurde dabei, dass die<br />

Gruppenkonstellation im Gesamten bedeutsam ist (dreijährige<br />

und Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache).<br />

Diese formulierten Anliegen fanden bei den zuständigen<br />

Stellen große Aufmerksamkeit und sollen im letzten<br />

Feinschliff so gut es möglich ist, eingearbeitet werden.<br />

3-jährige im Kindergarten<br />

Speziell die Aufnahme von 3-jährigen Kindern im Kindergarten<br />

bereitet mancher Orts Kopfzerbrechen. Es scheint<br />

möglich, dass gerade durch diese Neuerung eine grundsätzliche<br />

Reflexion der bisherigen alltäglichen Methoden<br />

notwendig wird. In Gesprächen mit Pädagoginnen aus<br />

Ganztageskindergärten (oder mit Personal der privaten<br />

Kindergärten), welche ja schon seit vielen Jahren 3 jährige<br />

in ihren Gruppen aufnehmen, wird deutlich, dass es wichtig<br />

ist, sich beherzt und offen auf die neue Situation einzustellen.<br />

Manchen erscheint es hilfreich, den Kontakt zu diesen<br />

Kolleginnen zu suchen und in neugierig geführten<br />

Gesprächen von ihren schon sehr abgesicherten Erfahrungen<br />

zu profitieren.<br />

obWOHL 5

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