Der Bierstädter April 2014
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Altenploser Sagenschatz, Teil 1<br />
Von Roland Hermsdörfer<br />
Die versunkene Kirche<br />
An der Fürstenleite, der dritten rechtsmainischen bewaldeten Hügelkette von Bayreuth aus<br />
gesehen, hinter Neuenplos gelegen, befindet sich im Wald eine enge Felsenschlucht. Diese<br />
wird allgemein als die Gagelkirche bezeichnet.<br />
Vor vielen Jahren befand sich in dieser Kirche eine mit Goldschätzen befüllte Truhe, die von<br />
einem großen, schwarzen Hund bewacht wurde. Mit den Jahren versank die Kirche allerdings<br />
im sumpfigen Gebiet und mit ihr der Schatz. Zuletzt versank auch der Glockenturm im Dunkel<br />
der Erde. Ein Sonntagskind kann jedoch, so sagt man, am Ostermorgen, wenn die ersten<br />
Sonnenstrahlen die Baumwipfel erreichen, aus der Tiefe heraus das Glockengeläut vernehmen,<br />
die Orgel spielen und des Pfarrers Predigt hören.<br />
(Als an einem Sonntag Geborener war ich vor Jahren an besagtem Tag an besagtem Ort.<br />
Predigt vernahm ich keine und Orgelspiel auch nicht. Dass die deutlich hörbaren Glocken -<br />
schläge von der Neudrossenfelder Kirche her stammten, möchte ich allerdings auch nicht unterschreiben.<br />
Anm. d. Red.)<br />
Oftmals in der aufkommenden Dämmerung funkelte es um die Fürstenleite. Allgemein<br />
sprach man von den umgehenden Gagelmännchen. Kinder, die des Abends nicht heimwärts<br />
wollten, wurden von den Erwachsenen damit gewarnt: „Wenn du nicht kommst, holen dich<br />
die Gagelmännchen...!“<br />
Das großformatige Wandmosaik, welches die Sagenwelt um Altenplos darstellt,<br />
bildete eine Längswand im Erdgeschoss der mittlerweile abgerissenen Verbandsschule.<br />
Über den Verbleib des Kunstwerkes ist uns z. Zt. nichts bekannt,<br />
wahrscheinlich fiel es der Abrissbirne zum Opfer<br />
Schätze in der Gagelkirche<br />
<strong>Der</strong> Eingang zur Gagelkirche, im Waldgebiet der Fürstenleite gelegen<br />
Die Gagelmännchen<br />
In dunklen Zeiten bewohnten kleine Männchen, zwergengleich, die Gagelkirche. Jene wurden<br />
entsprechend als Gagelmännchen bezeichnet. Sie hausten in den Felsenhöhlen, gruben nach<br />
Edelsteinen und waren kaum zu Gesicht zu bekommen. Einmal kam so ein Zwerg nach<br />
Neuenplos und verlangte von einem dortigen Bauern ein Stück Brot. <strong>Der</strong> Bauer wollte, um bei<br />
seinen Leuten zu prahlen, das Männlein fangen, dies rief jedoch: „Du bekommst mich ja doch<br />
nicht!“ Doch der Landmann wusste ein List, benässte seine Hände und ergriff den Wicht.<br />
„Wenn Du mich freilässt“, so der Zwerg darauf, „will ich Dir gute Ratschläge schenken.“ <strong>Der</strong><br />
Bauer versprach es und das Männlein begann: „Wasch’ kan (an keinem) Mittwoch, back’ kan<br />
Freitag – und Du wirst von Gott geholfen in aller Not.“ Des Bauers Frage nach der Bärwurz,<br />
die sein Dach bewuchs und deren Heilkraft konnte dieser nicht mehr in Erfahrung ziehen, denn<br />
urplötzlich war der Kleine entschwunden.<br />
Einst hatte sich ein Mann in den Kopf gesetzt, nach den Schätzen in der Gagelkirche zu graben.<br />
Nach wochenlangen Mühen war ihm das Glück hold und er stieß auf eine immens große,<br />
eiserne Truhe, randvoll mit Gold. Gerade wollte er den Schatz bergen, als eine Stimme ertönte:<br />
„Geh gleich heim! Dein Haus brennt!“ <strong>Der</strong> Goldgräber scherte sich einen Dreck um die<br />
Stimme und arbeitete weiter, den gefundenen Schatz zu bergen. Die Stimme wurde jedoch<br />
immer eindringlicher. „Geh heim, dein Haus brennt!“ Schließlich wurde es dem Manne doch<br />
Angst um sein Anwesen und er eilte heimwärts. Dort angekommen, fand er jedoch alles unversehrt.<br />
<strong>Der</strong> Ärger über die verlorene Zeit trieb ihn erneut zur Fundstelle im tiefen Wald, er suchte<br />
und suchte, doch die Truhe war verschwunden.<br />
Jahre später wollte wieder ein Mann den Schatz der Gagelkirche heben. Er grub und grub<br />
und stieß auf eine Unmenge an Kohlen. Im Glauben ein ergiebiges Kohlenlager entdeckt zu<br />
haben, verkündete er seinen Fund in ganz Altenplos: „In der Gagelkirche gibt es Kohlen!“<br />
Es stellte sich jedoch bald heraus, der Mann hatte lediglich die Überreste eines alten<br />
Holzkohlemeilers entdeckt und musste sich darauf vielerlei Spottgesänge anhören.<br />
Die Vorlagen (und Bilder) stammen vom unvergessenen Hermann Beck (†), seines Zeichens<br />
Lehrer und Heimatforscher aus Altenplos. Seine Gemeinde und deren lebhafte Geschichte<br />
lagen ihm ein Leben lang sehr am Herzen. Wenn Altenplos, heute längst ein verwalteter Teil<br />
der Gemeinde Heinersreuth, im kommenden Jahr sein 800-jähriges Bestehen feiern darf, dann<br />
wird mit Sicherheit auch der „Beck’n Hermonn“ wieder in vieler Munde sein. Ihm und seinem<br />
oftmals spannenden Heimatkundeunterricht ist wohl die 40 Jahre später erscheinende Mo -<br />
nats zeitung „<strong>Der</strong> <strong>Bierstädter</strong>“ zu verdanken.<br />
DIE BILDER DES „KLEINEN PRINZEN“<br />
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Es war im Frühjahr 1942. Im Café Arnold am Columbus Circus in New York saßen Antoine de Saint-Exupérie und sein Herausgeber Eugene Rey nal sowie dessen Ehefrau beim Mittagessen.<br />
Als der Kellner abgeräumt hatte, zeichnete der Schriftsteller, der als solcher längst etabliert war, gedankenverloren einen kleinen Jungen mit zerzaustem Haar auf die Papiertischdecke. Reynal<br />
besah sich die Zeichnung an und fragte: „Und wenn Sie ein Märchen für Kinder schrieben?“<br />
So soll das Buch „<strong>Der</strong> kleine Prinz“ entstanden sein. Sicher ist es nicht, weil es noch andere Versionen der Entstehung gibt. Aber zu der Geschichte würde es passen, nicht zuletzt auch<br />
deshalb, weil alle Illustrationen von de Saint-Exupérie selbst angefertigt worden sind. Sie waren für ihn fester Bestandteil des Märchens, ein Gesamtkunstwerk.<br />
Nach den Originalzeichnungen entstanden in Paris Lithografien, die sich nun in der Sammlung Michael-Andreas Wahle befinden. Ein Port folio mit 20 von ihnen waren in Bayreuth in der<br />
Galerie der Stadtbücherei in der Richard-Wagner Straße 21 (RW21) zu bewundern.<br />
WOG