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Heft #3 - Akademische Sektion Wien

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Buchbesprechung<br />

Raimund Dietz: GELD UND SCHULD<br />

Eine ökonomische Theorie der Gesellschaft<br />

Metropolis-Verlag, Marburg, 2011, 402 Seiten, ISBN 978-3-89518-817-7, 29,80 Euro<br />

Dietz, Jahrgang 1944, ist vielfach erfahren<br />

und belesen. Er legt den Sachverhalt sowie<br />

seine Vorschläge allgemein verständlich dar. Er<br />

ist sowohl unserem Fritz Hintermayer als auch<br />

der <strong>Sektion</strong> verbunden. Das Buch ist leserfreundlich<br />

– schon durch das ausführlich gegliederte<br />

Inhaltsverzeichnis mit vier Hauptkapiteln<br />

und wichtigen Abrundungen, wie auch Zusammenfassung<br />

und Literaturverzeichnis.<br />

Der Titel mag überraschen, doch hat sich<br />

Dietz tiefgründig und überzeugend mit dem<br />

Themenkreis befasst. Seine Wortwahl ist<br />

themengerecht und fremdwortarm. Einige<br />

Zeichnungen und Übersichten verdeutlichen<br />

wirtschaftliche Zusammenhänge, z. B. auf Seite<br />

190: „Der lauernde Systemkollaps", ebenso auf<br />

Seite 191: „Nur wenn Schulden entsprechend<br />

reales Wachstum nach sich ziehen, sind sie<br />

makroökonomisch tragbar". Auf der folgenden<br />

Seite zeigt der Autor in „Box 9: Konsumentenkredite<br />

– Verschuldung zieht Verschuldung<br />

nach sich", dass „Geld setzt den Prometheus<br />

endgültig frei und liefert den Menschen einer<br />

Dynamik aus, die zu beherrschen er noch<br />

lernen muss". Das wird heutzutage nicht mehr<br />

Erstaunen hervorrufen, wo durch die derzeitige<br />

Welt-Finanzkrise extrem teuer bewiesen wurde,<br />

dass die Verantwortlichen aus der Geschichte<br />

wieder nichts für uns Normalbürger gelernt<br />

haben. Dietz, immer wieder auf Georg Simmel,<br />

einen vielfach wiederentdeckten Soziologen der<br />

Jahre vor dem 1. Weltkrieg zurückgreifend, hat<br />

aber auch Karl Marx intensiv gelesen und<br />

verarbeitet. So ergibt sich eine interessante<br />

Zusammenfassung eines ungemein drängend<br />

gewordenen Themas, bei welchem unsere<br />

„Eliten" auf den meisten gesamtwirtschaftlichen<br />

Ebenen leider versagt haben. Dietz wird mit<br />

seiner soliden Arbeit hoffentlich Änderungen<br />

bewirken, die nötig sind. Er kann dabei auf das<br />

eben erschienene Werk von Josef Taus und<br />

Oliver Tanzer: Umverteilung neu (<strong>Wien</strong>, 2011)<br />

verweisen oder auch auf Gerhard Niederegger:<br />

Ideen zu einer neuen Wirtschaft und Kultur<br />

(Innsbruck, 1995).<br />

Dietz hat uns ein positiv zukunftsweisendes<br />

Werk übergeben, das zu nutzen sehr empfohlen<br />

wird.<br />

Steff.<br />

Zeilen der Naturschutzreferentin<br />

Vortrag von Peter Hasslacher: 20 Jahre Alpenkonvention<br />

Am 10. Mai 2011 folgten sieben ASW-Mitglieder<br />

(sicher die größte Gruppe der <strong>Wien</strong>er<br />

AV-<strong>Sektion</strong>en!) der Einladung der Österreichischen<br />

Geographischen Gesellschaft zu einem<br />

Vortrag von Peter Hasslacher, ÖAV, Innsbruck,<br />

Leiter der Fachabteilung Raumplanung und<br />

Naturschutz: „20 Jahre Alpenkonvention,<br />

Rückblick und Ausblick“.<br />

Das Übereinkommen zum Schutz der Alpen,<br />

kurz Alpenkonvention, wurde 1991 unterzeichnet<br />

und trat 1995 in Kraft. Die acht erarbeiteten<br />

Protokolle sowie ein Protokoll zur Streitbeilegung<br />

wurden 2002 von Österreich ratifiziert<br />

und haben damit Gesetzescharakter. Mit der<br />

internationalen Alpenkonvention versuchen die<br />

Alpenstaaten (Deutschland, Liechtenstein,<br />

Schweiz, Frankreich, Italien, Monaco,<br />

Slowenien und Österreich) und die Europäische<br />

Union in grenzüberschreitender Zusammenarbeit<br />

die bedeutendste Bergregion Europas,<br />

Lebens- und Wirtschaftsraum von 13 Millionen<br />

Bewohnern, zu schützen und zu entwickeln. Der<br />

langfristige Schutz der natürlichen Ökosysteme<br />

und die nachhaltige Entwicklung der wirtschaftlichen<br />

und kulturellen Interessen der ansässigen<br />

Bevölkerung sind dabei ihre wichtigsten<br />

ÖAV ASW-Mitteilungen 2011 / 3 Seite 13

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