2010 papa-liste
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111<br />
etwas Allgemeingültiges.“ DIE ZEIT<br />
Alois Prinz<br />
„Rebellische Söhne -<br />
Die Lebensgeschichten<br />
von Hermann Hesse,<br />
Bernward Vesper, Franz<br />
von Assisi, Martin<br />
Luther, Franz Kafka,<br />
Klaus Mann, Michael<br />
Ende und ihren Vätern“<br />
Beltz & Gelberg<br />
ISBN:<br />
978-3-407-81076-2<br />
D: 16,95 €<br />
A: 17,50 €<br />
28,50 sFr<br />
ab 14 Jahren<br />
Klappentext:<br />
Die Beziehungen von<br />
Söhnen und ihren<br />
Vätern sind niemals<br />
reibungslos, es sind<br />
Geschichten von<br />
Abgrenzung oder Hass,<br />
von der Sehnsucht nach<br />
Liebe und Anerkennung.<br />
Von Söhnen und ihrer<br />
Suche nach dem<br />
nötigen „Eigensinn“, der<br />
meistens verbunden ist<br />
mit dem Kampf gegen<br />
den übermächtigen<br />
Schatten des Vaters,<br />
der jedoch große<br />
schöpferische Kräfte<br />
freisetzen kann.<br />
Pressestimme:<br />
„Alois Prinz ist kein<br />
Unbekannter, wenn es<br />
um gut recherchierte<br />
und geschriebene<br />
Biografie geht.“<br />
Buchhändler heute<br />
„Von deinem Vater kommst du nie los“, schrieb einmal ein Redakteur<br />
meiner Tageszeitung. Deshalb habe ich mit besonderer Neugierde diese<br />
sieben Lebensgeschichten von Söhnen gelesen. Und bin begeistert. Und<br />
nachdenklich geworden. Ich bin selber Vater. Und Sohn. Mein Vater ist vor<br />
zehn Jahren gestorben, er wurde 70 Jahre alt.<br />
In einer Leserrezension bei einem Internetversender fand ich diese<br />
Meinung: „Sie waren rebellisch, unangepasst und so gar nicht das, was<br />
sich ihre Väter wünschten. Vielleicht gerade deshalb, weil die Vaterfigur<br />
alles andere überragte, weil der Familienpatriarch dem Sohn keine Luft<br />
mehr ließ, keine Freiräume, sich zu entwickeln. So unterschiedlich wie die<br />
Väter waren, so unterschiedlich fiel auch die Rebellion der Söhne aus. Und<br />
doch waren sie zeitlebens den Vätern in herzlicher Hassliebe verbunden.<br />
Der berühmteste dieser Söhne ist wohl Franz Kafka, der in seinem Brief an<br />
den Vater mit dem Familienoberhaupt abgerechnet hat, der ihm immer<br />
wieder ein Gefühl der Erniedrigung gegeben hat. (siehe auch an anderer<br />
Stelle in dieser Liste: Franz Kafka „Brief an den Vater“)<br />
Auch Klaus Mann hatte große Probleme mit der übermächtigen Vaterfigur<br />
des weltberühmten Nobelpreisträgers. Thomas Mann duldete keinen<br />
neben sich, auch nicht den Sohn. Es war auch diese väterliche<br />
Missachtung, die Klaus Mann in die Drogensucht und am Ende in den<br />
Selbstmord trieb. Ein ähnliches Ende nahm Bernward Vesper, obwohl er<br />
ganz andere Schwierigkeiten mit seinem Vater, dem bekannten Nazi-<br />
Schriftsteller, hatte. Bewunderte er zunächst den erfolgreichen Vater, hatte<br />
er später nur mehr Verachtung übrig für einen Mann, der zum Feind seiner<br />
Zeit geworden war. Ohne die bestimmende Vaterfigur aber war Vesper<br />
verloren, ein ewig Suchender, der letztlich scheitern musste. Ganz so hart<br />
traf es Hermann Hesse nicht, obwohl auch er seine Kämpfe mit dem<br />
bürgerlich-biederen Vater auszufechten hatte. Bis er erkennt, dass Vater<br />
und Sohn keine feindlichen Gegensätze sind, sondern einander brauchen<br />
und ergänzen. Noch deutlicher wird diese gegenseitige Abhängigkeit bei<br />
Michael und Edgar Ende. Michael, der Schriftsteller, wäre ohne den Edgar,<br />
den Maler, nicht möglich gewesen, auch wenn er sich zeitweise gegen den<br />
lebensfremden Vater gestemmt hat.<br />
Dass die Rebellion der Söhne nichts Neues ist, zeigen zwei Beispiele aus<br />
alter Zeit: Martin Luther musste sich erst gegen seinen herrischen Vater<br />
durchsetzen, ehe er sich gegen die Kirche auflehnte. Und Franz von Assisi<br />
musste sich erst selber finden, ehe er sich dem Einfluss des Vaters<br />
entziehen konnte. War er als der „Playboy“ der ganze Stolz des reichen<br />
Händlers, so verfolgte der Vater den Sohn, der für die Armut und die<br />
Selbstlosigkeit entschieden hatte, mit grenzenlosem Hass. In seinem<br />
Weltbild hat dieser Sohn keinen Platz.<br />
Alois Prinz zeigt mit seinen kurzen Lebensgeschichten berühmter Söhne<br />
und ihrer Väter, wie kompliziert diese Beziehung ist - und wie wichtig.<br />
Nicht umsonst hat Alexander Mitscherlich vor der vaterlosen Gesellschaft<br />
gewarnt. Die Söhne, schreibt Prinz im Epilog müssen gegen die Väter<br />
aufbegehren, das gehöre zu jener - same old story -, die Cat Stevens<br />
besungen hat. Die Väter aber müssen den Söhnen den Weg zeigen und<br />
dies auch mit liebevoller Autorität vertreten. Nur dann kann die Rebellion<br />
der Söhne gelingen.“<br />
Claus Solcher – amazon-<br />
Leserrezension