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Geschäftsbericht 2013 - Hypo Landesbank Vorarlberg
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KONZERNLAGEBERICHT<br />
Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem<br />
Abschlussstichtag<br />
AUSBLICK FÜR 2014<br />
Im ersten Quartal 2014 wurde eine breite mediale Diskussion<br />
über eine mögliche Insolvenz der Hypo Alpe Adria Bank International<br />
AG ausgetragen. In Hinblick auf deren Folgewirkungen ist<br />
folgendes festzuhalten: Es besteht keine kapitalmäßige Verbindung<br />
zwischen der Hypo Landesbank Vorarlberg <strong>und</strong> der Hypo<br />
Alpe Adria Bank Inter national AG. Unter den österreichischen<br />
Hypothekenbanken existiert – anders als bei vielen österreichischen<br />
Banksektoren – kein Haftungsverb<strong>und</strong>. Lediglich für die<br />
Pfandbriefstelle als gemeinsames Emissionsinstitut der österreichischen<br />
Landes-Hypothekenbanken besteht eine solidarische<br />
Haftung der Mitgliedsinstitute <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esländer für die noch<br />
aushaftenden Emissionen, die bis 2017 nahezu zur Gänze planmäßig<br />
zu tilgen sein werden.<br />
Eine Insolvenz der Hypo Alpe Adria Bank International AG hätte<br />
für die Hypo Landesbank Vorarlberg keine Auswirkungen, solange<br />
das B<strong>und</strong>esland Kärnten seinen Verpflichtungen als Gewährträger<br />
nachkommt. Unsere Veranlagungen in landesgarantierten Wertpapieren<br />
<strong>und</strong> Forderungen der Hypo Alpe Adria Bank International<br />
AG in Höhe von EUR 56,4 Mio per 28.02.2014 wurden daher nicht<br />
wertberichtigt, da das Szenario einer Insolvenz zwar zu beurteilen<br />
war, im Ergebnis aber als unwahrscheinlich eingestuft wurde.<br />
Aus Sicht der Hypo Landesbank Vorarlberg gibt es keine Gründe,<br />
an dem Bestand <strong>und</strong> der Werthaltigkeit der Haftung des B<strong>und</strong>eslandes<br />
Kärnten zu zweifeln, insbesondere weil die Ratingagentur<br />
Moody’s am 14. Februar 2014 das Land Kärnten mit einem A2<br />
Rating nach wie vor dem Investmentgrade Bereich zuweist. Zudem<br />
bestehen keine Verfahrensregeln für die <strong>Durch</strong>führung eines<br />
Insolvenzverfahrens über das Vermögen eines B<strong>und</strong>eslandes. Darüber<br />
hinaus wären schon die Folgen einer bloßen Erklärung über<br />
die Zahlungsunfähigkeit nicht nur für den Finanzplatz Österreich,<br />
sondern für die Republik Österreich insgesamt unabsehbar.<br />
Am 18. Februar 2014 hat Moody’s das Rating der österreichischen<br />
mit Landeshaftung versehenen Emissionen von Aaa auf<br />
Aa2 gesenkt. Moody’s begründete diese Veränderung mit der<br />
anhaltenden Diskussion r<strong>und</strong> um eine Insolvenz der Hypo Alpe<br />
Adria Bank International AG. Diese Titel verlieren somit zwei<br />
Stufen, verbleiben aber weiterhin in der Kategorie „ausgezeichnete<br />
Bonität“. Auf das zukünftige Geschäft der Hypo Landesbank<br />
Vorarlberg hat dies keine Auswirkungen, da seit 2007 keine<br />
Anleihen mit Landeshaftung mehr emittiert wurden. Moody’s hat<br />
ausdrücklich betont, dass das Banken-Rating unberührt <strong>und</strong> damit<br />
weiterhin bei A1 verbleibt.<br />
Am 14. März 2014 wurde eine gr<strong>und</strong>sätzliche Entscheidung über<br />
die Zukunft der Hypo Alpe Adria Bank Inter national AG gefällt <strong>und</strong><br />
die in den Beurteilungsprozess einfließende Insolvenz-Variante verworfen.<br />
Die politischen Verantwortungsträger, insbesondere der<br />
B<strong>und</strong>esminister für Finanzen als Eigentümervertreter der Republik,<br />
haben sich für eine Abwicklung der Bank über eine privatrechtlich<br />
organisierte Gesellschaftsform entschieden. Die Hypo Landesbank<br />
Vorarlberg wird von künftigen Maßnahmen in Hinblick auf die<br />
Abwicklung der Hypo Alpe Adria Bank International AG unmittelbar<br />
nicht betroffen sein.<br />
Leicht verbesserte wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Nach einem verhaltenen Wirtschaftswachstum von 0,3 % im Jahr<br />
2013 signalisieren die Frühindikatoren des WIFO eine baldige Belebung<br />
der österreichischen Konjunktur, die jedoch vor allem durch<br />
die geringe Dynamik des Privatkonsums gebremst wird. Für 2014<br />
<strong>und</strong> 2015 wird jeweils ein BIP-Wachstum von 1,7 % prognostiziert.<br />
Gemäß WIFO wird die Inflation in den nächsten beiden Jahren leicht<br />
zurückgehen, während die Arbeitslosenquote 2014 weiter ansteigt.<br />
In Summe verfügt Österreich zwar über eine robuste, ausgeglichene<br />
Wirtschaft, es bleiben aber weiterhin Herausforderungen bestehen.<br />
So sind strukturelle Reformen <strong>und</strong> eine Fortführung des Konsolidierungspfades<br />
für die Beibehaltung der sehr guten Bonität Österreichs<br />
von großer Bedeutung.<br />
Nicht nur in Österreich, auch im Euroraum besserte sich die<br />
Konjunktur in den vergangenen Monaten leicht. Bedingt durch<br />
eine restriktive Budgetpolitik <strong>und</strong> die niedrige Inflation bleibt der<br />
Abbau der Verschuldung von privaten Haushalten <strong>und</strong> Unternehmen<br />
jedoch weiterhin schwierig <strong>und</strong> beeinflusst den privaten<br />
Konsum, Investitionen <strong>und</strong> die Kreditvergabe. Die EZB sollte die<br />
Zinsen noch für längere Zeit auf einem niedrigen Niveau lassen,<br />
was zu einer weiteren Belebung der Wirtschaft beitragen würde.<br />
Schwerpunkte für 2014<br />
Der Vorstand hat im Zuge des „Strategieprojektes 2018“ definiert,<br />
dass die Strategie der Hypo Landesbank Vorarlberg auch künftig<br />
von einer hohen Kontinuität geprägt sein wird. Gleichzeitig bringen<br />
die wirtschaftlichen <strong>und</strong> gesetzlichen Rahmenbedingungen Umgestaltungen<br />
für die gesamte Bankenbranche mit sich. Neue Regularien<br />
erfordern den weiteren Aufbau von Eigenkapital sowie die Absicherung<br />
einer möglichst kostenoptimalen Liquiditätsversorgung.<br />
Um die Ertragskraft der Hypo Landesbank Vorarlberg nachhaltig<br />
abzusichern, soll daher die Präsenz in den Wachstumsmärkten<br />
außerhalb des Heimmarktes Vorarlberg gesteigert werden.<br />
Die Hypo Landesbank Vorarlberg als führende Vorarlberger<br />
Unternehmerbank wird ihre K<strong>und</strong>en in den bestehenden Märkten<br />
auch in Zukunft mit Finanzierungen versorgen. Das Wachstum<br />
im Firmenk<strong>und</strong>engeschäft soll weiterhin organisch erfolgen.<br />
Für 2014 rechnet der Vorstand ähnlich wie im Vorjahr mit einer<br />
schwachen Kreditnachfrage, leichte Zuwächse sind vor allem an<br />
den Standorten in Wien, Graz <strong>und</strong> Wels geplant. Die gute Verfassung<br />
der Unternehmen im Marktgebiet der Hypo Landesbank Vorarlberg<br />
lässt für 2014 wieder unterdurchschnittliche Risikokosten<br />
erwarten, zudem sind Verbücherungen bei bestehenden Finanzierungen<br />
geplant. Eine stärkere Nutzung von Dienstleistungen im<br />
Zahlungsverkehr, im Dokumentengeschäft <strong>und</strong> bei Veranlagungen<br />
ist vorgesehen.<br />
Dank ihrer sehr guten Bonität erfährt die Hypo Landesbank Vorarlberg<br />
auch im Privatk<strong>und</strong>enbereich großen Zuspruch. Die Neugewinnung<br />
von Einlagen steht weiterhin im Fokus der Liquiditäts- <strong>und</strong>