alla breve - Wintersemester 2011-12
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Magazin der Hochschule für Musik Saar<br />
16. Jahrgang Nr. 2 <strong>Wintersemester</strong><br />
<strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Hochschule für Musik Saar<br />
University of music
25 Jahre<br />
1986 - <strong>2011</strong><br />
MUSIKHAUS ARTHUR KNOPP<br />
Klaviere & Flügel<br />
Holz- & Blechblasinstrumente<br />
Noten<br />
Musikfachliteratur<br />
CDs - Klassik & Jazz<br />
Sämtliches Zubehör<br />
Musikschule<br />
Meisterwerkstätten<br />
MUSIKHAUS<br />
ARTHUR KNOPP<br />
Das große Musik- und Pianohaus an der Saar<br />
Futterstraße 4 · 66111 Saarbrücken · www.musikhaus-knopp.de<br />
Telefon: (0681) 9 10 10-0 · E-Mail: info@musikhaus-knopp.de
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Editorial<br />
Sehr verehrte Leserinnen und Leser der <strong>alla</strong> <strong>breve</strong>!<br />
Denke ich an die zahlreichen glanzvollen Ereignisse des vergangenen, zugegebenermaßen<br />
auch turbulenten Studienjahres, so würde es sich lohnen, jede Veranstaltung<br />
für sich hervorzuheben. Ich habe viele Highlights von und mit Studierenden und<br />
Lehrenden erleben dürfen, die sicherlich zur positiven Wahrnehmung durch die<br />
Öffentlichkeit beitragen und auch mich mit Stolz erfüllen. Der Erfolg der Hochschule<br />
für Musik Saar (hfm) basiert jedoch nicht ausschließlich auf der Darstellung<br />
künstlerischer und pädagogischer Potenziale. Die Umsetzung politischer Vorgaben<br />
nehmen viel Zeit in Anspruch; erfolgreiche Planung, Strategie und Realisierung<br />
und somit Wettbewerbsfähigkeit sind abhängig von Engagement, Kreativität und<br />
Weitsichtigkeit aller Mitglieder der hfm!<br />
Die Modularisierung der Studiengänge ist abgeschlossen, ein neues Hochschulgesetz<br />
verabschiedet, die Umsetzung der hausinternen Strukturreform findet<br />
ihre Realisierung in den teils durchgeführten, teils nahenden Wahlen. Der neue<br />
Studiengang Musikmanagement in Kooperation mit der Universität des Saarlandes<br />
erfreut sich immensen Interesses – zum <strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong> dürfte die Zahl<br />
der immatrikulierten Studierenden an der hfm, nachdem schon die Aufnahmeprüfungen<br />
rekordverdächtig anmuteten, erstmals an der 500er Marke »kratzen«.<br />
Ginge es nach dem Motto »Only bad News are good News« wäre wohl die<br />
seitens der Saarbrücker Zeitung unter dem Titel »Komplett vergeigt« beschriebene<br />
»empfindliche Niederlage« des Rektors in Sachen David Garrett die hfmMeldung<br />
der letzten Monate. Die unglaublich vielen positiven Reaktionen aus der Bevölkerung,<br />
für die ich mich sehr herzlich bedanke, haben mir gut getan und mich<br />
in meiner Überzeugung bestärkt, dass die hfm einerseits Identität und Unverwechselbarkeit<br />
pflegen und erhalten muss, jedoch – neben ihrer Aufgabe als exzellenter<br />
Ausbilder – den Herausforderungen einer sich verändernden Gesellschaft intensiver<br />
Rechnung tragen sollte.<br />
Meines Erachtens ist die schönste Nachricht jedoch, dass uns – dank der<br />
Initiative des Ministers a.D. Karl Rauber – mit Beginn des neuen Studienjahres<br />
eine weitere Spielstätte zur Verfügung steht!<br />
Nachdem die Alte Kirche St. Johann durch das Land erworben und saniert<br />
wurde, kann ich mit Stolz und Freude verkünden, dass sich die Anzahl verfügbarer<br />
Unterrichts, Proben und Aufführungsräume für die hfm seit 2006 quasi verdoppelt<br />
hat!<br />
Sehr positiv ist auch die Entwicklung der Mitgliederzahl der Vereinigung<br />
der Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Saar Saarbrücken e.V. Dank<br />
Ihrer Unterstützung konnte die Hochschule immer wieder Instrumente und<br />
HighTechGeräte anschaffen, ein mobiles Tonstudio erster Güte erwerben, das<br />
Hochschulorchester und den Hochschulchor auf Reisen schicken, Meisterkurse<br />
anbieten und, und, und …<br />
Ich hoffe, dass Sie viel Vergnügen bei der Lektüre der aktuellen <strong>alla</strong> <strong>breve</strong> haben<br />
werden, reichlich Informationen sammeln und mit Freude dem neuen Studienjahr<br />
entgegen fiebern, welches mit den FuFKonzerten, dem Festival Russische Musik,<br />
der Kageliade, den Konzerten des Hochschulorchesters, Klassenabenden, …<br />
garantiert faszinierende Veranstaltungen bietet.<br />
Herzlich,<br />
Ihr<br />
Professor Thomas Duis<br />
Rektor der Hochschule für Musik Saar<br />
3
eurodata GmbH & Co. KG | Großblittersdorfer Str. 257 - 259 | D-66119 Saarbrücken | Telefon +49 681 88 08 - 0 | www.eurodata.de | info@eurodata.de
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Inhalt<br />
Panorama<br />
Neue hfmLehr und Spielstätte Alte Kirche St. Johann 6<br />
30 Jahre WalterGiesekingWettbewerb der Hochschule für Musik Saar 6<br />
Neue OnlinePlattform »Kind und Musik« 7<br />
Erlebnisreiches Jahr am EliteCollege 7<br />
Erstes Gastspiel von »Ensuite goes Radio« 9<br />
Grenzenlose »Music Lesson« im virtuellen Klassenzimmer 10<br />
Publikationen 10<br />
Veranstaltungen<br />
Hochschule für Musik Saar 13<br />
Saarländisches Staatstheater 17<br />
Deutsche Radiophilharmonie 18<br />
FuF<br />
Grußwort des Vorsitzenden Werner Severin 20<br />
Eindrucksvolle Konzerte am ErardFlügel 21<br />
Marion Uhl: Die gute Fee am anderen Ende der Leitung 21<br />
FuFKonzerte <strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong> 22<br />
Studium<br />
Die Hochschule gibt sich eine neue Struktur 26<br />
Ein Trauerspiel. Zur Praxis der Lehrauftragsvergütung<br />
an den deutschen Musikhochschulen 28<br />
Notensatz und Text verarbeitung mit OpenSourceSoftware 29<br />
Campus<br />
Aus den Klassen 32<br />
Namen & Nachrichten 34<br />
Essay<br />
»Russische Musik im Exil« 37<br />
Kritisches Stichwort: Musik und Biographie 40<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>alla</strong>BREVE Magazin der Hochschule für Musik Saar Herausgeber/V.i.S.d.P.: Prof. Thomas Duis, Rektor der Hochschule<br />
für Musik Saar, Bismarckstraße 1, 66111 Saarbrücken, T 0681/967310, F 0681/9673130, www.hfm.saarland.de<br />
Redaktion: Thomas Wolter, t.wolter@hfm.saarland.de Gestaltung: Ludmilla Schmidt, info@ludmilla-schmidt.de<br />
Auflage: 2.000 <strong>alla</strong>BREVE erscheint zweimal jährlich zu Semesterbeginn Druck: Fischer Druck Saarbrücken<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Titelfoto: Becker & Bredel, © Texte und Fotos falls nicht anders angegeben: Hochschule für Musik Saar<br />
5
Panorama<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Neue HFM-Lehr- und Spielstätte:<br />
30 Jahre Walter-Gieseking-Wettbewerb<br />
der Hochschule für Musik Saar<br />
Alte Kirche St. Johann © Becker & Bredel<br />
Zu Semesterbeginn wird die neue hfmLehr und<br />
Spielstätte Alte Kirche St. Johann feierlich eingeweiht<br />
werden. Das zusätzliche Gebäude für Unterricht und<br />
Aufführungen liegt unweit der hfm am Rande des<br />
St. Johanner Marktes (Evangelisch-Kirch-Strasse 29,<br />
66111 Saarbrücken).<br />
Der Konzertsaal der Alten Kirche fasst zirka<br />
180 Besucher. Die Bühne ist mit modernster Lichtund<br />
Projektionstechnik ausgestattet und kann mit der<br />
hochschuleigenen mobilen ElementsAnlage professionell<br />
beschallt werden.<br />
Um die Akustik nicht zu beeinträchtigen, wurde<br />
auf eine KlimaAnlage verzichtet und stattdessen<br />
ein ausgeklügeltes Belüftungssystem eingebaut. Mit<br />
AkustikVorhängen kann das Hörerlebnis im Konzertsaal<br />
individuell an die jeweils dargebotenen Musikrichtungen<br />
angepasst werden. Große Schallschutzfenster<br />
schützen die Anwohner vor »Lärmbelästigung«.<br />
Zusätzlich zum Konzertsaal verfügt die Alte Kirche<br />
über sechs Unterrichtsräume und drei SeminarRäume,<br />
die ebenfalls über eine moderne raumakustische<br />
Aus stat tung verfügen. Sie helfen, die nach wie<br />
vor bestehende RaumNot im Ausbildungsbereich<br />
zu lindern.<br />
Die Baumaßnahmen nach den Plänen des<br />
Saarbrücker Architektenbüros »Huppert & Huppert«<br />
wurden unter der Leitung der Projektsteuerer<br />
»wpwIngenieure« (namentlich Frau Dipl. Ing. Lutz)<br />
überwiegend von saarländischen Handwerksbetrieben<br />
im vorgesehenen zeitlichen und finanziellen Rahmen<br />
ausgeführt. Für den reibungslosen Verlauf des Umbaus<br />
war auch eine vorbildliche Zusammenarbeit mit dem<br />
Landesamt für Denkmalschutz ausschlaggebend.<br />
Finanziert wurde das Bauvorhaben mit Mitteln<br />
des Saarlandes und des Konjunkturpaktes der Bundesregierung.<br />
Der frühere Kultusminister des Saarlandes,<br />
Karl Rauber, hatte sich maßgeblich für die neue Lehrund<br />
Spielstätte der hfm eingesetzt.<br />
In einer ausgiebigen Erprobungsphase wird die neue<br />
hfmBühne in den kommenden Wochen auf Herz<br />
und Nieren getestet werden. Wir freuen uns schon jetzt<br />
auf zahlreiche Konzertbesucher!<br />
Die Preisträger/innen des Walter-Gieseking-Wettbewerbs <strong>2011</strong>:<br />
v.r.n.l.: Felix Schauren, Laura Demjan, So-Young Lee, Anja<br />
Stukalenko, Nadja Steinhardt – HFM-Rektor Prof. Thomas Duis,<br />
der Vorsitzende des Vorstands der SaarLB, Thomas Buchbinder<br />
»Fordern und Fördern« – das war seine oberste pädagogische<br />
Maxime. Der unvergessene Musiker und hfmProfessor<br />
Walter Gieseking (1895– 1956) hat von sich und seinen<br />
Studie renden stets ein Höchstmaß an Engagement und<br />
künstlerischer Hingabe eingefordert. Im Sinne Walter Giesekings<br />
ist vor 30 Jahren der nach ihm benannte bedeutendste<br />
Wettbewerb der Hochschule für Musik Saar ins Leben<br />
gerufen worden. Für mehr als 100 Preisträger bedeutete der<br />
WalterGiesekingWettbewerb seitdem eine wichtige Etappe<br />
in ihrer künstlerischen Laufbahn.<br />
Im Jubiläumsjahr waren die Fächer Gesang, Blechbläser<br />
und Holzbläser ausgeschrieben. Mit jeweils einem 2. Preis<br />
ausgezeichnet wurden Anja Stukalenko (Flöte), So-Young<br />
Lee (Gesang), Nadja Steinhardt (Gesang) und Felix Schauren<br />
(Trompete). Eine Förderprämie erhielt Laura Demjan<br />
(Gesang). Ein Sonderpreis für die beste Klavierbegleitung<br />
wurde Grigor Asmaryan und Thomas Layes zugesprochen.<br />
Ein erster Preis wurde nicht vergeben.<br />
Im 30. Jahr seines Bestehens wartete der WalterGiesekingWettbewerb<br />
mit einem neuen Konzept auf. Erstmals<br />
wurde er in drei Runden ausgetragen: einer internen Ausscheidung<br />
im Juni folgten zwei Durchgänge im September.<br />
Der im zweijährigen Rhythmus ausgetragene interne<br />
Wettbewerb für immatrikulierte hfmStudierende wurde<br />
1981 von der SaarLB gestiftet. Seit jeher haben sich die musikbegeisterten<br />
SaarBanker nicht nur als passive Sponsoren,<br />
sondern auch als fachkundige Juroren in den künstlerischen<br />
Wettstreit eingebracht. »Wir freuen uns darüber, dass diese<br />
Chance bei den Studierenden nach wie vor auf so großes Interesse<br />
stößt. Das spricht für sie, aber auch für das hohe Niveau<br />
des Studiums an der Hochschule für Musik Saar.«, sagt<br />
Thomas Christian Buchbinder, der Vorsitzende des Vorstands<br />
der SaarLB. Und hfmRektor Prof. Thomas Duis gibt das<br />
Lob gerne zurück: »Ich bin sehr dankbar für die segens und<br />
traditionsreiche Unterstützung durch unsere Landesbank. Es<br />
ist schön, Freunde und Förderer zu haben, deren Engagement<br />
weit über die finanzielle Unterstützung hinausgeht. Mein<br />
Dank gilt nicht nur Herrn Buchbinder für seinen persönlichen<br />
Einsatz, sondern auch Dr. Peter Würtz, der seit vielen Jahren<br />
die SaarLB in der WettbewerbsJury vertritt.«<br />
6
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Panorama<br />
Neue Online-Plattform<br />
»Kind und Musik«<br />
Erlebnisreiches Jahr am Elite-College<br />
Moderne Unterrichtsmaterialien<br />
für Eltern und<br />
Pädagogen<br />
Die Cellistin Isabel Gehweiler war<br />
Gaststudentin an der renommierten<br />
Juilliard School in New York.<br />
»Kind und Musik«: Screenshot<br />
der neuen musikpädagogischen<br />
Internetplattform<br />
Das Projekt »Ich sing mit<br />
meinem Kind Volume 1«<br />
(Kinderliedcd) der<br />
Hochschule für Musik Saar,<br />
welches von Prof. Michael Dartsch und Prof. Wolfgang Mayer<br />
entwickelt und durch geführt wurde, wird um eine Plattform<br />
zum Thema »Kind und Musik« erweitert. Die Plattform<br />
wurde in Zusammenarbeit mit dem Centre for eLearning<br />
Technology (CeLTech) und unserem Lab »Digital Music in<br />
Education« entwickelt und wird ab diesem <strong>Wintersemester</strong><br />
online gestellt.<br />
Interessierten bietet die Plattform einen Einblick in<br />
diverse Themen aus dem Bereich der Elementaren Musikpädagogik<br />
und Liedertexte, Noten und ganze Musikstücke im<br />
mp3Format im DownloadBereich. Prof. Dr. Michael Dartsch<br />
(Hochschule für Musik Saar – emp) zeigt in verschiedenen<br />
Podcasts, wie die sprachlichen, intellektuellen, kreativen, sozialen<br />
und körperlichen Fähigkeiten der Kinder beim Singen,<br />
Tanzen und Musizieren deutlich entwickelt werden und wie<br />
Erwachsene beim Singen in eine lebendige Interaktion mit<br />
Kindern treten können, z. B. beim Wiegen, Tanzen, Schwingen<br />
oder Kitzeln. So wird die Musik von ganzkörperlichen<br />
Erfahrungen begleitet und bereichert die Beziehung zwischen<br />
Erwachsenem und Kind durch das gemeinsame musikalische<br />
Erleben.<br />
Nach einer kurzen Registrierung erhalten Interessierte,<br />
die sich in ihrem Berufsalltag oder in ihrer Ausbildung mit<br />
der frühen Bildung von Kindern beschäftigen, einen Zugang<br />
in den geschützten Bereich, der Informationen zu Bewegung<br />
und Rhythmus sowie Virtual ClassroomSitzungen zu<br />
Themen der Elementaren Musikpädagogik enthält.<br />
Die Plattform verfolgt selbstverständlich das Projekt<br />
»Kinderliedcd« weiter und bringt die Besucher auf den<br />
neuesten Stand. Im Sommersemester <strong>2011</strong> ist die Erstauflage<br />
der cd in Kooperation mit dem Ministerium für Arbeit,<br />
Familie, Prävention, Soziales und Sport an junge Eltern sowie<br />
Hebammen und Kindertagesstätten im Saarland verteilt<br />
worden, um das Singen mit Kindern zu fördern.<br />
Hierüber können Eltern und pädagogische Fachkräfte<br />
eine intensive Verbindung zum Kind spüren und festigen und<br />
auf eine nicht sprachliche Weise mit ihm kommunizieren. Die<br />
Hochschule für Musik hofft, damit dazu beizutragen, dass im<br />
Saarland zahlreiche Menschen Freude am Singen mit Kindern<br />
finden und nicht zuletzt den Kindern selbst dabei viele<br />
musikalische Erlebnisse zuteil werden.<br />
Den Start-Termin des Portals entnehmen Sie bitte der aktuellen<br />
Presse und der Homepage der HFM.<br />
Isabel Gehweiler<br />
Ein modernes Gebäude mit<br />
Glasfront mitten in Manhattan.<br />
Eine Ecke des Hauses läuft<br />
spitz zu, wie der Rumpf eines<br />
riesigen Schiffes. Futuristisch,<br />
doch von drinnen hört man ganz leise die zarten Klänge<br />
von Debussys Clair de Lune: Die Juilliard School, Musikakademie<br />
und Schauspielschule zugleich. Eine Schule mit<br />
höchstem künstlerischem und intellektuellem Anspruch und<br />
eine Topadresse für professionelle Musiker.<br />
Die Cellistin Isabel Gehweiler, Studentin an der hfm Saar<br />
bei Prof. Gustav Rivinius, hat ein einjähriges Gasts tudium<br />
an der elitären New Yorker Talentschmiede absolviert. Die<br />
23Jährige konnte nicht nur einen begehrten Platz an der<br />
Juilliard ergattern, sondern auch noch ein Stipendium.<br />
Die Studiengebühren belaufen sich normalerweise für neun<br />
Monate auf satte 34.000 Dollar; mit den Kosten für Unterkunft,<br />
Bücher und Taschengeld kommen da für »gewöhnliche<br />
Studenten« gerne mal 50.000 Dollar pro Studienjahr zusammen.<br />
Die Aufnahmehürden an der Juillard sind hoch: Von<br />
zehn Bewerbern wird im Schnitt nur einer angenommen.<br />
Zur Zeit sind zirka 800 Studierende aus 42 Ländern an der<br />
begehrten Akademie eingeschrieben.<br />
Für Isabel Gehweiler war es eine sehr erlebnisreiche<br />
Zeit, in der sie Kontakte zu vielen jungen Künstlern knüpfen<br />
konnte. Sie hatte die Möglichkeit, neue künstlerische Erfahrungen<br />
zu sammeln: in Improvisation, historischer Aufführungspraxis<br />
und auch im Bereich der Kammermusik. »Meine<br />
Erwartungen wurden größtenteils erfüllt, aber es war schon<br />
ganz anders als ich dachte«, so Isabel. Sie hatte viermal mehr<br />
Unterricht als sie es von der deutschen Hochschule gewohnt<br />
war und war daher auch sehr in das Schulsystem eingebunden.<br />
Sie empfand das Jahr als »bereichernd«, auch weil in den usa<br />
eine andere Spieltechnik gelehrt wird, die in Deutschland als<br />
altmodisch gilt. »Aber gerade diese Unterschiede machten die<br />
Faszination aus, denn was ich als Künstlerin will, ist mir nun<br />
klarer geworden«, sagt Isabel.<br />
Zu den prägenden Persönlichkeiten, die sie dort kennengelernt<br />
hat, gehört ihr Lehrer Richard Aaron mit seiner<br />
besonderen Unterrichttechnik und Joel Sachs, eine große<br />
Persönlichkeit der Neue MusikSzene, des Weiteren auch<br />
Isaac Perman, den sie als einen »faszinierenden Musiker«<br />
beschreibt. Sie konnte sich auch einen neuen Freundeskreis<br />
aufbauen, eine Mischung aller Nationalitäten, der auch<br />
inspirierend auf sie gewirkt hat.<br />
»Die Größe der Schule schafft Anonymität, was durchaus<br />
auch positiv zu bewerten ist, daher ist man ist nicht so<br />
unter Druck, sich ständig vergleichen zu müssen«, sagt Isabel.<br />
Auf die Frage wie sie die Juilliard beschreiben würde,<br />
7
Panorama<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
ant wortet sie: »Ein sehr lustiger, bunter Betrieb, auch aufgrund<br />
der vielen Nationalitäten«.<br />
Ihr AchtQuadratmeterZimmer im Studentenwohnheim<br />
musste sie sich mit einer Kommilitonin teilen. Immerhin war<br />
es ein Zimmer mit Firstclass Ausblick auf die Metropolitan<br />
Opera.<br />
Man kann es kaum glauben, aber »im Saarland gibt es sehr<br />
viele Möglichkeiten für junge Künstler öffentlich zu spielen,<br />
in New York dagegen ist es schwieriger, weil es dort sehr<br />
viel Konkurrenz gibt«, meint Isabel. Aber auch in der amerikanischen<br />
Metropole ergab sich für sie die Gelegenheit in<br />
Konzertsälen wie der der Alice Tully Hall und der Merklin<br />
Concert Hall zu spielen.<br />
Neben dem Unterricht, den Proben und den schulischen<br />
Herausforderungen hat sie auch noch ein wenig Zeit<br />
ge fun den, den Big Apple und seine Sehenswürdigkeiten zu<br />
erkunden und das CollegeLeben zu genießen. »Das Jahr war<br />
intensiv und ist sehr schnell vorbeigegangen, aber ich habe<br />
mich auch wirklich gefreut wieder nach Hause zu kommen.«<br />
Jetzt will die junge Cellistin erst einmal ihr Grundstudium<br />
abschließen. Isabel Gehweiler hat noch für ein weiteres Jahr<br />
ein Stipendium an der Juilliard bekommen. Als besonderes<br />
Highlight ihres Aufenthaltes wird sie im April 20<strong>12</strong> in der<br />
berühmten Carnegie Hall spielen.<br />
Isabel Sand (Praktikantin der HFM-Pressestelle)<br />
Erfolgreiche bundesweite Pädagogen-<br />
Tagung »Vermittlungskunst«<br />
Aufführung der zeitgenössischen<br />
Kinder-Oper »Pinocchio« während<br />
der Tagung<br />
Xiaoliang Zhou gewinnt den<br />
»Kompositionspreis der Deutschen<br />
Radio Philharmonie <strong>2011</strong>«<br />
Xiaoling Zhou<br />
Der »Kompositionspreis<br />
der Deutschen Radio<br />
Philharmonie« <strong>2011</strong><br />
ging an den 23jährigen<br />
hfmStudenten<br />
Xiaoliang Zhou und sein<br />
Orchesterwerk »Phönix«. »Die allegorische Figur des Phönix<br />
steht symbolisch für stetig neuen Wiederbeginn menschlichen<br />
Denkens und Fühlens«, schreibt Xiaoling Zhou in seinem<br />
Werkkommentar.<br />
Der Preis, der nunmehr zum zweiten Mal verliehen wird,<br />
sichert dem Gewinner ein Auftragswerk der Deutschen Radio<br />
Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, das am 8. Juni 20<strong>12</strong><br />
von der Deutschen Radio Philharmonie mit dem Dirigenten<br />
Roland Kluttig uraufgeführt wird. Die Entscheidung über die<br />
Preisvergabe fiel nach dem Abschlusskonzert der Saarbrücker<br />
Komponistenwerkstatt, in dem fünf Orchesterwerke junger<br />
Komponisten von der Deutschen Radio Philharmonie unter<br />
der Leitung von Johannes Kalitzke uraufgeführt wurden. Über<br />
die Vergabe des Kompositionspreises entschieden die Musiker<br />
der Deutschen Radio Philharmonie.<br />
Xiaoliang Zhou ist seit 2008 Kompositionsstudent an<br />
der Hochschule für Musik Saar in der Klasse von Prof. Theo<br />
Brandmüller. Bereits mit fünf Jahren erhielt er seinen ersten<br />
Klavierunterricht. Am Shanghai Conservatory studierte<br />
er Klavier und Komposition und war 2008 Stipendiat der<br />
Internationalen Ferienkurse Darmstadt.<br />
Mit großem Erfolg ist im<br />
September an der hfm die<br />
bundesweite Tagung »Vermittlungskunst<br />
– Qualität und<br />
Evaluation von pädagogischen<br />
Initiativen in Neuer Musik«<br />
durchgeführt worden.<br />
Die für die Organisation und Durchführung verantwortlichen<br />
hfmProfessoren Dr. Christian Rolle und Dr. Michael<br />
Dartsch hatten für das dreitägige Symposion rund 40 Referenten<br />
geladen, die in zahlreichen Vorträgen, Präsentationen,<br />
Workshops und künstlerischen Aufführungen den aktuellen<br />
Stand pädagogischer Arbeit in Neuer Musik dokumentierten.<br />
Musikpädagogen/innen aus ganz Deutschland machten<br />
von den vielfältigen Fortbildungsangeboten Gebrauch. Als<br />
Mitwirkende und Konzertgäste waren auch mehrere saarländische<br />
Schulklassen an der Tagung beteiligt.<br />
Den Abschluss bildete ein Podium, das vom Netzwerk<br />
Neue Musik Berlin ausgerichtet und von Theo Geißler (nmz)<br />
moderiert wurde. Ein Tagungsband, der die Vorträge und<br />
Diskussionen dokumentiert, ist in Vorbereitung.<br />
Die Tagung fand im Rahmen von »strukturwandel – neues<br />
hören und sehen« von Netzwerk Musik Saar statt.<br />
8
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Panorama<br />
Ensuite goes Radio<br />
Erstes Gastspiel der erfolgreichen<br />
Revue in der Illipse/Illingen<br />
Neuer Club im Cusanushaus<br />
»Ensuite goes Radio« in Illingen<br />
Mit der dritten Ausgabe von »Ensuite goes Radio«<br />
präsentierten Schulmusikstudierende der hfm Saar unter<br />
Leitung von Prof. Wolfgang Mayer die mit dem Landespreis<br />
Hochschullehre ausgezeichnete Revue in der Illipse/Illingen<br />
und damit erstmalig außerhalb der Hochschule. Die sr2<br />
Moderatorin Ricarda Wackers führte gemeinsam mit Prof.<br />
Wolfgang Mayer durch das Konzert, das in Kooperation<br />
mit sr2 Kulturradio in der Sendung »Musik an der Saar«<br />
live übertragen wurde. Ghanaia für Marimba und Djembé<br />
(Stephan Uthard/Wolfram Stifel), Alberto Ginasteras 1. Satz der<br />
Klaviersonate op. 22 ( Julia Zurek), Frank Martins B<strong>alla</strong>de für<br />
Flöte und Klavier (Lynn Mohr/Eva Behr), Echts »Du trägst<br />
keine Liebe in Dir« (am Klavier gespielt und gesungen von<br />
Andreas Fischer) und von den Studierenden (Sophie Weisbrodt,<br />
Mathias Johann) arrangierte Popklassiker seien beispielhaft<br />
für zahlreiche künstlerische Glanzpunkte genannt. Als »Gäste<br />
aus der Region« setzte das MusicalCast des Illtalgymnasiums<br />
Illingen mit einem Lied aus ihrer aktuellen Muiscalproduktion<br />
»Robin Hood« einen weiteren starken Akzent und<br />
lieferte in Person des musikalischen Leiters und Pianisten<br />
Patric Busch ein hervorragendes Beispiel, wie Musiklehrer<br />
ihre Schülerinnen und Schüler für eigenes Musizieren<br />
begeistern können. Zentrum des Programms war erstmals<br />
ein dreiteiliges Hörspiel »Paula und die goldene Uhr«, das<br />
eigens für diese Sendung vom Schweizer Autor JeanMichel<br />
Räber geschrieben wurde. Prof. Margit ReinhardHesedenz<br />
faszinierte als Sprecherin sämtlicher Rollen. Vertont wurde<br />
das Hörspiel von der studentischen Projektgruppe »Ensuite<br />
goes Radio« (Sarah Dincher, Daniel Franke, Matthias Nikola,<br />
Mirjam Oster, Carina Peitz, Mina Shokat). Neben Klavier,<br />
Gitarre, Violine, Posaune und Schlagzeug kamen Geräusche,<br />
das Publikum und die Über raschungsgäste des Illinger Chors<br />
»Querbeat« zum Einsatz.<br />
Beatclub-Atmosphäre die neue HFM-Bühne im Cusanushaus<br />
Am 10. November <strong>2011</strong> wird im Saarbrücker Cusanushaus<br />
eine neue Wirkungs und Spielstätte der hfm eröffnet.<br />
Der neue »Club« steht für ein breites musikalisches Spektrum,<br />
von Jazz über Pop zu Songwriting, Kammermusik und<br />
Elektronischem. Das wunderbare Ambiente bietet einen<br />
ungewöhnlichen Konzertrahmen, der einlädt, aus allernächster<br />
Nähe den Akteuren auf die Finger zu schauen, ins Gespräch<br />
zu kommen, zu verweilen und zu genießen.<br />
Die Eröffnung wird von Studierenden des Jazz und der<br />
Schulmusik konzertant gestaltet, im Anschluss erwartet Sie<br />
eine offene Session. Für Getränke ist gesorgt.<br />
Club Cusanushaus<br />
Saaruferstraße <strong>12</strong><br />
66111 Saarbrücken<br />
Deutsch-Polnisches Kolloquium<br />
mit HFM-Beteiligung<br />
Unter dem Titel »Science & Art in Europe« findet vom<br />
19. bis 23. Oktober <strong>2011</strong> in der Europäischen Akademie Otzenhausen<br />
das 4. DeutschPolnische Kolloquium statt. Das musikalische<br />
Begleitprogramm der hochkarätigen internationalen<br />
Tagung gestalten Musiker der hfm gemeinsam mit Musikern<br />
der polnischen PartnerHochschule von Rzeszów.<br />
9
Panorama<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Grenzenlose »Music Lesson«<br />
im virtuellen Klassenzimmer<br />
Neues e-Learning-Portal der HFM<br />
Das neue e-Learning-Portal »Music Lesson«<br />
Die von den Studierenden bereits stark genutzte und sehr<br />
beliebte eLearning Plattform clixCampus wird ab diesem<br />
Semester um das Portal »Music Lesson« der Hochschule<br />
für Musik Saar erweitert, welches in Zusammenarbeit mit<br />
dem Centre for e-Learning Technology (CeLTech) und unserem<br />
Lab »Digital Music in Education« entwickelt worden ist.<br />
Vor zwei Jahren fiel die Entscheidung der Hochschule für<br />
Musik Saar, ihren Studierenden das Learning Management<br />
System (lms) clixCampus bereitzustellen. Seitdem steigen<br />
die Nutzerzahlen stetig. Studierende haben dort die Möglichkeit,<br />
ihren Hochschulalltag zu organisieren, online auf<br />
digitale LehrLernMaterialien zuzugreifen, Lernfortschritte<br />
zu dokumentieren und sich mit anderen Nutzern online<br />
auszutauschen.<br />
Das neue Portal »Music Lesson« erlaubt Interessierten,<br />
Angehörigen, Studieninteressierten und Kooperationspartner<br />
der hfm nun mit den Bereichen »Diskflügel Remote<br />
Lessons«, »Reflection upon music« und »Remote Lesson<br />
Sound and Acoustic«, einen Einblick in diverse Themen rund<br />
um die Musik zu erhalten, sich an Diskussionen zu beteiligen<br />
und Lerninhalte zu vertiefen. Daneben können Studierende<br />
Einladungen zu »Virtual Classrooms« erhalten, in denen unter<br />
Verwendung unterschiedlicher Kommunikationswerkzeuge<br />
zeit und ortsunabhängig miteinander kommuniziert werden<br />
kann. Auch zur Verfügung gestellte Podcast oder eLectures<br />
zum Selbststudium sind Teil des neuen »Music Lesson«<br />
Portals und erlauben die dauerhafte Vertiefung von Ausbildungsinhalten<br />
der einzelnen Module für das Musikstudium.<br />
Die Mischung der unterschiedlichen Themenbereiche stellt<br />
nicht nur einen Mehrwert für unsere Studierende dar, sondern<br />
ergänzt sich zudem optimal zum bisherigen Hochschulalltag.<br />
In unserer Abteilung »Diskflügel Remote Lesson« wird in<br />
Kürze die erste RemoteLesson als Masterclass für angehende<br />
Pianisten mit der konkreten Anwendung der bereits in der<br />
Hochschule für Musik Saar eingesetzten DiskflügelTechnologie<br />
von Yamaha online zugänglich sein. Bereits jetzt erhalten<br />
Interessierte in der Abteilung »Reflection upon music« einen<br />
Einblick in die Projekte »CinéConcert« der Absolventen des<br />
Fachs Improvisation aus der Klasse von Prof. Dr. Jörg Abbing,<br />
sowie in das Projekt »Ich sing mit meinem Kind. Volume 1«<br />
der Hochschule für Musik Saar. Daneben bietet dieser<br />
Bereich Interessierten und Studierenden den Zugriff, auf<br />
das Lehrmaterial des Workshops »Freie und strukturelle<br />
Improvisation in Lehre und Vermittlung« unter der Leitung<br />
von Prof. Claas Willecke und Stefan Scheib, der neben der<br />
traditionellen Musikausbildung, didaktischen Ausarbeitung<br />
und inhaltlichkünstlerischen Umsetzung die entsprechenden<br />
Inhalte der Improvisation vermitteln soll. Der dritte Bereich<br />
»Remote Lesson Sound & Accoustic« beschäftigt sich mit<br />
dem Umgang, Handling, Aufbau und Mixing der hochschuleigenen<br />
Anlage »Elements« der Firma »Hughes & Kettner«.<br />
Interessierte können sich dort mithilfe von Podcasts mit<br />
dem Thema »Stützbeschallung im Bereich Klassik und Jazz«<br />
vertraut machen.<br />
Den Start-Termin des Portals entnehmen Sie bitte der aktuellen<br />
Presse und der Homepage der HFM.<br />
Publikationen<br />
»Erinnerung an einen Engel«<br />
CD mit Violinkonzert von Alban Berg<br />
Unter der Leitung von hfmProfessor Wolfgang Harrer hat<br />
die Staatsphilharmonie Sibiu (Rumänien) das Konzert für<br />
Violine und Orchester von Alban Berg eingespielt. Solistin ist<br />
Olivia De Prato (Violine). Alban Berg hat das ViolinKonzert<br />
Manon Gropius gewidmet, der Tochter von Alma Mahler und<br />
Walter Gropius, die im Alter von 18 Jahren an Kinderlähmung<br />
starb. Er gab ihm den Titel »In Erinnerung an einen Engel«.<br />
Tragischerweise verstarb auch Alban Berg kurz nach Vollendung<br />
des Werks im Dezember 1935. Die cd kann über die<br />
Homepage der Solistin bezogen werden:<br />
www.oliviadeprato.com<br />
10
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Panorama<br />
LJO-Brass spielt seine<br />
»Lieblingsstücke«<br />
Das vielfach preisgekrönte<br />
BlechbläserQuintett »ljoBrass«<br />
aus dem Umfeld der hfm hat unter<br />
dem Titel »Album von der Jugend«<br />
eine Debütcd mit seinen »Lieblingsstücken«<br />
vorgelegt. Die Auswahl<br />
umfasstWerke vom 16. Jahrhundert<br />
bis in die JetztZeit – darunter<br />
früh barocke Stücke von William Byrd und Giovanni Gabrieli,<br />
Werke von Johann Sebastian Bach, Tomaso Albinoni und<br />
Claude Debussy bis hin zur BeatlesKomposition »Yesterday«<br />
und der Einspielung von Hidas Frigyes zeitgenössischem<br />
»Quintetto concertante« für Blechbläserquintett und<br />
Orchester. Die cd entstand in Koproduktion von sr und swr<br />
und ist bei MonsRecords (mr 874523) erschienen. ljoBrass<br />
wird seit mehreren Jahren von hfmProfessor Peter Leiner<br />
unterrichtet.<br />
Neues Cajon-Arbeitsheft<br />
von Thomas Keemss<br />
Das Cajon, auf Deutsch auch Kistentrommel<br />
genannt, ist ein Perkussions<br />
Instrument mit südamerikanischen<br />
Wurzeln. Es besteht ganz aus Holz,<br />
hat einen trommelähnlichen Klang<br />
und wird mit den Händen, vereinzelt<br />
auch mit Besen, gespielt, Wegen seiner<br />
vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und<br />
seines interessanten Klangbildes ist<br />
das Cajon bei Schlagzeugern sehr beliebt. hfmProfessor<br />
Thomas Keemss hat jetzt unter dem Titel »Cajon-Klasse –<br />
Die Schule für Holzkisten« ein neues Arbeitsheft für die<br />
mobile Schlagzeugkiste herausgegeben. In diesem Heft lernt<br />
der interessierte CajonNeuling alle Möglichkeiten dieses<br />
genialen PercussionInstruments kennen, anfangs mit leichten<br />
Rhythmen, sodass der CajonSpieler schon bald mit einer<br />
Band zusammenspielen kann. In vielfältigen Übungen wird<br />
das Gelernte vertieft. Rhythmen der populären Musik werden<br />
verständlich gemacht und auch schwierigere Rhythmen so<br />
erklärt, dass der CajonEleve am Ende dieser Übung ein<br />
richtiger Crack werden kann.<br />
Musikverlag Zimmermann<br />
Cajon-Klasse – Die Schule für Holzkisten<br />
ca. 88 Seiten<br />
ISBN 978-3-940105-17-2<br />
Preis: 18,95 €<br />
»Der Cellokasten« –<br />
neues Arbeitsheft von Michael Dartsch<br />
und Susanne Richter<br />
Prof. Dr. Michael Dartsch hat gemeinsam<br />
mit der hfmStudierenden Susanne<br />
Richter (Violoncelloklasse Prof. Gustav<br />
Rivinius) das Arbeitsheft »Der Cellokasten<br />
– Materialien für die Unterstufe«<br />
herausgegeben. Das liebevoll gestaltete<br />
Buch wurde von Juliane Gottwald<br />
Illustriert.<br />
Der »Cellokasten« bietet eine Fülle<br />
viel fältiger Materialien für die erste Zeit des Unterrichts.<br />
Wie der erfolgreiche »Geigenkasten« von Michael Dartsch<br />
kann dieses Buch als didaktischer Fundus zusätzlich zu jeder<br />
Cello schule eingesetzt werden. Aufgrund des ansteigenden<br />
Schwierig keitsgrades innerhalb der Kapitel eignet er sich<br />
auch als eine Art Leitfaden für den Unterricht selbst. Fast<br />
immer gibt es zweite Stimmen zum gemeinsamen Musizieren<br />
und Texte zum Singen. Auf diese Weise stellt das Heft Lieder<br />
und Cellostücke zu verschiedenen Anlässen und zum<br />
Jahres kreis bereit. Zwischendurch ist Wissenswertes zum<br />
Instrument eingestreut.<br />
Verlag: Breitkopf EB8817<br />
Artikelnummer: 930892<br />
Preis: 18 €<br />
Musik »zwischen Schönheit<br />
und Experiment«<br />
CD »Duologix« mit<br />
HFM-Jazztrompeter Thomas Siffling<br />
Der hfmLehrbeauftragte für<br />
JazzTrompete Thomas Siffling<br />
hat mit seinem DuoPartner Claus<br />
BoessserFerrari die cd »Duologix«<br />
vorgelegt und damit »großartige<br />
Musik zwischen Schönheit und<br />
Experiment« geschaffen, wie das<br />
Fachmagazin Gitarre & Bass meint.<br />
Den beiden Musikern gelingt es, ihre scheinbar so unterschiedlichen<br />
musikalischen Welten auf eine spannende Weise<br />
zusammenzuführen, so dass beide Seiten davon profitieren:<br />
Hier der mit Pop und Groove vertraute Trompeter, der es<br />
gerne rund und harmonisch mag, dort der Klangforscher,<br />
der immer wieder für das Schauspielhaus Zürich komponiert<br />
und auf seinem »Global Strings«Festival regelmäßig die<br />
internationalen Stars der ImprovSzene präsentiert.<br />
Erschienen bei JAZZ’n’ARTS ( JnA 5411)<br />
11
Veranstaltungen<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
<strong>12</strong>
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Von Rhapsody in Blue bis Purple Haze<br />
Frischer Wind im diesjährigen Programm des Jungen Orchesters der Großregion<br />
Das Junge Orchester der Großregion 2010 in Völklingen © Dirk Guldner<br />
Mit einem flotten Programm aus Jazz, Musical und Film<br />
Musik begibt sich das Junge Orchester der Großregion auf<br />
seine diesjährige KonzertTournee. Erstmals in der 18jährigen<br />
Geschichte findet sich kein »klassisches« Werk im Repertoire<br />
der jungen Musikerinnen und Musiker aus den Institutionen<br />
der Kooperation für Musik in der Großregion (cmgr).<br />
Mit populären Werken von Bernstein und Gershwin<br />
sowie mit Jimmy HendrixBearbeitungen und FilmMusik<br />
aus James BondKlassikern richtet sich das internationale<br />
Orchester vor allem an ein junges und jung gebliebenes<br />
Publikum. Ausrichter der diesjährigen Arbeitsphase vom<br />
28. Oktober bis 8. November <strong>2011</strong> ist das Großherzogtum<br />
Luxemburg, wo seit Anfang <strong>2011</strong> auch die Geschäftsstelle<br />
der cmgr zuhause ist. Für die Organisation und Durchführung<br />
zeichnen die Konservatorien von Luxemburg/Stadt<br />
und EschsurAlzette verantwortlich.<br />
Programm<br />
L. Bernstein<br />
p Candide Overture<br />
p On the Waterfront<br />
G. Gershwin<br />
p Rhapsody in Blue<br />
D. Schnyder<br />
p Purple Haze Variations<br />
p Auszüge aus Music for Symphony and Jazz Band<br />
J. Barry<br />
p Selections of Themes/Suites from James Bond Movies<br />
Mit dem schweizer Komponisten, Arrangeur und Dirigenten<br />
André Bellmont konnte die cmgr einen Künstler gewinnen,<br />
der nicht nur als international anerkannter musikalischer<br />
Grenzgänger und GenreMixer, sondern auch als Pädagoge<br />
und HochschulLehrer für die Leitung eines Jugend<br />
Orchesters geradezu prädestiniert ist. Erfreulich, dass die hfm<br />
Saar mit zehn Musikerinnen und Musikern im diesjährigen<br />
Orchester beachtlich vertreten ist.<br />
Die Tournee startet am 3. November in der Salle Poirel<br />
von Nancy. Die nächsten Stationen sind das Conservatoire<br />
de la Ville de Luxembourg (4. November), das Arsenal Metz<br />
(6. November) und die Salle Philharmonique von Liège/Lüttich<br />
(7. November). Das Abschlusskonzert des Jungen Orchesters<br />
der Großregion findet im stimmungsvollen Ambiente des<br />
Weltkulturerbes Völklinger Hütte (8. November) statt.<br />
Termine:<br />
3. November, 20 Uhr Nancy Salle Poirel<br />
4. November, 20 Uhr Luxemburg Conservatoire de Musique<br />
6. November, 18 Uhr Metz Arsenal<br />
7. November, 20 Uhr Liège Salle Philharmonique<br />
8. November, 19.30 Uhr Weltkulturerbe Völklinger Hütte<br />
Info: www.cmgr.eu<br />
13
Veranstaltungen<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Festival »Russische Musik im Exil«<br />
Hommage à Mauricio Kagel<br />
Musste wie viele andere<br />
Musiker und Komponisten<br />
seine russische Heimat<br />
verlassen: Sergej Prokofjew.<br />
Komponierte mit hintersinnigem<br />
Humor: Mauricio Kagel<br />
© Astrid Karger<br />
Das Festival »Russische Musik im Exil«, dass die hfm Saar<br />
in Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes<br />
veran staltet, würdigt das Schaffen russischer Komponisten<br />
im Exil. Beteiligt sind weltberühmte russische Künstler<br />
wie Gennadi Rozhdestvensky, Boris Berezovsky und<br />
Alexander Rudin sowie zahlreiche Spezialisten für russische<br />
Musik aus Deutschland und England. Neben berühmten<br />
Namen wie Prokofjew, Rachmaninow, Strawinsky, Schnittke,<br />
Denissow, Gubajdulina liegt ein besonderer Schwerpunkt<br />
auf Kompositionen von Nikolaj Medtner, dessen 60. Todestag<br />
im November <strong>2011</strong> gefeiert wird und der als einer der<br />
typischsten Vertreter der russischen Emigration gilt. ( p siehe<br />
ausführ lichen Beitrag in der Rubrik »Essay«)<br />
Konzerte:<br />
So 6. November <strong>2011</strong>, 11 Uhr Congresshalle Saarbrücken<br />
Eröffnungskonzert der Deutschen Radio Philharmonie<br />
mit Werken von Prokofjew, Rachmaninow und Strawinsky<br />
So 13. November <strong>2011</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Werke von Prokofjew und Medtner<br />
Mo 14. November <strong>2011</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Werke von Medtner, N. Tscherepnin,<br />
A. Tscherepnin und Gretschaninow<br />
Di 15. November <strong>2011</strong>, 20 Uhr Congresshalle<br />
Recital Boris Berezovsky<br />
Werke von Medtner und Rachmaninow<br />
Mi 16. November <strong>2011</strong>, 20 Uhr Saarbrücker Schloss<br />
Werke von Bortkiewitsch, Medtner und Rachmaninow<br />
Do 17. November <strong>2011</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Werke von Schnittke, Smirnov, Denissow und Gubajdulina<br />
Fr 18. November <strong>2011</strong>, 16 Uhr Aula der Universität<br />
Werke von Medtner, Glasunow und Strawinsky<br />
Fr 18. November <strong>2011</strong>, 20 Uhr Rathaus Saarbrücken<br />
Werke von Glasunow, Medtner, Prokofjew und Rachmaninow<br />
Sa 19. November <strong>2011</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Abschlusskonzert: »In memoriam Nikolaij Medtner«<br />
Vollständige Programmübersicht unter:<br />
www.hfm.saarland.de/frm<strong>2011</strong>/<br />
14<br />
Festival für hinterhältige Musik<br />
18. September bis 24. Dezember <strong>2011</strong><br />
Mauricio Kagel wäre <strong>2011</strong> achtzig Jahre alt geworden.<br />
Dies und sein besonderes Verhältnis zu Saarbrücken – besser:<br />
Saarbrückens besonderes Verhältnis zu Kagel – sind der<br />
Anlass, diesen charismatischen Komponisten, Klangkünstler,<br />
Hörspielautor und Filmregisseur ein Festival zu widmen.<br />
Einst hat das RundfunkSinfonieorchester Saarbrücken<br />
zahlreiche seiner Werke aus der Taufe gehoben; an der<br />
hfm lehrt bis heute der KagelSchüler Theo Brandmüller<br />
Komposition.<br />
Die Hommage à Mauricio Kagel startete am<br />
18. September <strong>2011</strong>, dem dritten Todestag des Komponisten,<br />
und endet am 24. Dezember, seinem Geburtstag. Sie dokumentiert,<br />
dass Kagel bis heute junge Saarbrücker Musiker inspiriert.<br />
Das Festival wird veranstaltet von einer Reihe junger<br />
Ensembles in Zusammenarbeit mit allen großen Institutionen<br />
des saarländischen Musiklebens: dem Saarländischen<br />
Rundfunk, der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken<br />
Kaiserslautern und der Hochschule für Musik Saar sowie<br />
auch Netzwerk Musik Saar. Gemeinsam präsentieren sie die<br />
europaweit größte Werkschau dieses Gedenkjahres und zeigen<br />
auch Perspektiven auf zeitgenössisches Komponieren nach<br />
Kagel in Saarbrücken. Neben vielfältigen Konzertveranstaltungen<br />
sind auch die Genres Instrumentales Theater, Hörspiel<br />
und Film im Programm vertreten.<br />
Mauricio Kagel gehört neben Karlheinz Stockhausen,<br />
Pierre Boulez und Luigi Nono zu den bedeutendsten<br />
Komponisten unserer Zeit. Aus Argentinien kommend, hat er<br />
seit den späten fünfziger Jahren mit seinen Werken Maßstäbe<br />
gesetzt. Um historisch Sedimentiertes, im Musikbetrieb<br />
Glorifiziertes, um Heroen und Meilensteine der Musikgeschichte<br />
geht es in seinen Werken. Seine Musik ist Musik<br />
über Musik im besten, wie im hinterhältigsten Sinne, sie wirft<br />
einen kritischen Blick auf unsere musikalischen Erfahrungen<br />
und auf unsere alltägliche akustische Umgebung. Kagel<br />
brachte die Straßen und Volksmusik sowie Naturgeräusche<br />
in den Konzertsaal, machte Musik auf selbst konstruierten<br />
Instrumenten oder verkehrte die angestammten Verhältnisse<br />
zwischen Solisten und Chor. Dabei förderte er nicht selten<br />
bis dahin eher überhörte Schönheiten der Musikgeschichte<br />
zutage. Doch zeigte er auch, dass Musik niemals geschichtslos<br />
ist und auch die zeitgenössische Musik sich immer wieder<br />
neu an ihrer Geschichte messen lassen muss.<br />
Info: www.netzwerk-musik-saar.de
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Veranstaltungen<br />
Nächstes Cinéconcert zeigt »Asphalt«<br />
Szenenfoto aus »Asphalt«<br />
Der Stummfilm »Asphalt« von Joe May aus dem Jahr 1929<br />
ist das Thema des nächsten Cinéconcerts der Improvisationsklasse<br />
von Prof. Dr. Jörg Abbing. Der Film mit livemusikalischer<br />
Begleitung wird am Fr 3. Februar, und am Sa 4. Februar 20<strong>12</strong><br />
im Saarbrücker kinoachteinhalb gezeigt.<br />
Ein Polizist (Gustav Fröhlich) verliebt sich in die Diebin<br />
Else (Betty Amann) und gerät ihretwegen unter Mordverdacht<br />
… Eine banale Story, die Ausstattung ist jedoch<br />
grandios. Regisseur Joe May ließ in den ufaStudios den<br />
Berliner Kudamm nachbauen mehrere hundert Meter lang<br />
und mit dem kompletten Stadtverkehr.<br />
Info: www.kinoachteinhalb.de<br />
Kultur-Herbst im<br />
Musikhaus Arthur Knopp<br />
Workshops, Instrumenten-Ausstellungen<br />
und Jubiläumskonzert<br />
Aus Anlass seines 25jährigen Bestehens lädt das »Musikhaus<br />
Arthur Knopp« von September bis Dezember <strong>2011</strong> zu einem<br />
großen Kulturprogramm rund um das Thema Musik und<br />
MusikInstrumente ein. Auf dem Programm stehen<br />
Ausstellungen namhafter InstrumentenHersteller, Präsentationen<br />
von SonderModellen, Workshops für Instrumentalisten<br />
sowie ein großes Jubiläumskonzert in der Saarbrücker<br />
Congresshalle.<br />
Gefeiert wird das Jubiläum »25 Jahre Musikhaus Arthur<br />
Knopp« am So 30. Oktober, 17 Uhr, mit einem Festakt und<br />
Jubiläumskonzert in der Congresshalle Saarbrücken.<br />
Mitwirkende sind unter anderen ein Holzbläser-Quintett<br />
der Hochschule für Musik Saar und das hfm-Klavier-Duo<br />
Michael Christensen und Chi-Hsien.<br />
Kostenlose Eintrittskarten für das Konzert sind bei Musikhaus<br />
Arthur Knopp, Futterstraße 4 in Saarbrücken, erhältlich.<br />
Zum Glück<br />
gibt‘s LOTTO<br />
Zum Glück_A5_quer.indd 1 24.05.11 09:54<br />
15
Veranstaltungen<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Saarbrücker Kammerkonzerte<br />
Fr 21. Oktober <strong>2011</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Signum Streich-Quartett<br />
Werke von Wolfgang Amadeus Mozart,<br />
Anton Webern und Antonín Dvorák<br />
Fr 18. November <strong>2011</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Duo Julian Steckel (Violoncello), Lauma Skride (Klavier)<br />
Werke von Claude Debussy, Franz Liszt,<br />
Camille SaintSaens und Johannes Brahms<br />
Fr 16. Dezember <strong>2011</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Zemlinsky Quartett<br />
Werke von Ludwig van Beethoven,<br />
Alexander von Zemlinsky und Antonín Dvorák<br />
So 22. Januar 20<strong>12</strong>, 11 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Matinée<br />
Brentano String-Quartet<br />
Werke von Ferruccio Busoni und Ludwig van Beethoven<br />
Fr 10. Februar 20<strong>12</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Trio Vivente<br />
Werke von Robert Schumann,<br />
Carl Reinecke und Johannes Brahms<br />
So 26. Februar 20<strong>12</strong>, 11 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Matinée<br />
Berliner Streichtrio<br />
Werke von Bohuslav Martinu, Franz Schubert,<br />
Hans Krása und Ludwig van Beethoven<br />
Fr 16. März 20<strong>12</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Trio Zolotarev, Tchijik, Jaffé<br />
Alexander Zolotarev, Klavier<br />
Vadim Tschijik, Violine<br />
Ramon Jaffé, Cello<br />
Werke von Sergei Rachmaninoff, Bedrich Smetana<br />
und Peter Tschaikowsky<br />
So 15. April 20<strong>12</strong>, 11 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Matinée<br />
Trio Bamberg<br />
Robert Benz, Klavier<br />
Jewgeni Schuk, Violine<br />
Alexander Hülshoff, Violoncello<br />
Werke von Hans Werner Henze,<br />
Camille SaintSeans/Franz Liszt und<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Fr 18. Mai 20<strong>12</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Hindemith-Quintett (Bläserquintett)<br />
Werke von Antonín Dvorák, Pavel Haas,<br />
Josef B. Foerster und Leos Janácek<br />
Fr 22. Juni 20<strong>12</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Duo Parthenon<br />
Christine Rauh, Violoncello<br />
Johannes Nies, Klavier<br />
Werke von Ludwig van Beethoven, Max Reger,<br />
Johann Sebastian Bach, Ignaz Moscheles<br />
und Felix MendelssohnBartholdy<br />
Info: www.saarbrücker-kammerkonzerte.de<br />
Unser Produkte-Orchester<br />
weltweit im Einsatz.<br />
HYDAC INTERNATIONAL GmbH<br />
Industriegebiet, D-66280 Sulzbach/Saar<br />
+49 (0)6897 509-01, www.hydac.com<br />
16
Aktuell im Saarländischen Staatstheater<br />
Veranstaltungen<br />
Opernpremieren<br />
Ariadne auf Naxos<br />
Oper von Richard Strauss<br />
Premiere: Sa 3. Dezember <strong>2011</strong> Staatstheater<br />
Termine: Sa 3., Do 15., Di 20. Dezember<br />
Di 3., So 22., Fr 27. Januar<br />
So <strong>12</strong>., Do 16. Februar<br />
Mi 21., Mi 28. März<br />
Musikalische Leitung: Andreas Wolf<br />
Inszenierung: Michael Talke<br />
Romeo und Julia<br />
(I Capuleti e i Montecchi)<br />
Konzertante Aufführung der Oper<br />
von Vincenzo Bellini<br />
Premiere: Fr 20. Januar 20<strong>12</strong> Staatstheater<br />
Termine: Fr 20. Januar, Sa 4. Februar<br />
Di 13., Sa 24. März<br />
So 1., Do <strong>12</strong>. April<br />
Musikalische Leitung: Thomas Peuschel<br />
Es spielt das Saarländische Staatsorchester<br />
Parsifal<br />
Oper von Richard Wagner<br />
Premiere: Sa 10. März 20<strong>12</strong> Staatstheater<br />
Termine: Sa 10., Sa 17. März<br />
Fr 6., So 15. April AprilAdfsdfsdfs<br />
Musikalische Leitung: Toshiyuki Kamioka<br />
Inszenierung: Olivier Tambosi<br />
Im Repertoire:<br />
Madama Butterfly<br />
Turandot<br />
Die Zauberflöte<br />
Der Barbier von Sevilla (ab Februar 20<strong>12</strong>)<br />
The Rocky Horror Show<br />
(Musical von Richard O’Brien)<br />
BLUE – Creation 29<br />
(Tanzstück von Marguerite Donlon)<br />
Szene aus »Madama Butterfly«.Foto: B. Stöß<br />
Konzerte<br />
2. Sinfoniekonzert<br />
Werke von Tschaikowsky, Reger und Mozart<br />
So 30. und Mo 31. Oktober <strong>2011</strong> Congresshalle<br />
Leitung: Toshiyuki Kamioka<br />
3. Sinfoniekonzert<br />
Werke von Strauss und Brahms<br />
So 13. und Mo 14. November <strong>2011</strong> Congresshalle<br />
Solistin: Anna-Katharina Behnke, Sopran<br />
Leitung: Toshiyuki Kamioka<br />
4. Sinfoniekonzert<br />
Werke von Händel<br />
So 11. und Mo <strong>12</strong>. Dezember <strong>2011</strong> Congresshalle<br />
Leitung: Erwin Ortner<br />
Opernchor des SST<br />
Solisten des Ensemble und Gäste<br />
5. Sinfoniekonzert<br />
Werke von Mozart und Mahler<br />
So 5. und Mo 6. Februar 20<strong>12</strong> Congresshalle<br />
Solisten: Dagmar Pecková, Mezzosopran /Michael König, Tenor<br />
Leitung: Christof Prick<br />
6. Sinfoniekonzert<br />
Werke von Mendelssohn Bartholdy und Schumann<br />
So 25. März und Mo 26. März 20<strong>12</strong> Congresshalle<br />
Solistin: Ragna Schirmer, Klavier<br />
Leitung: Toshiyuki Kamioka<br />
17
Deutsche Radio Philharmonie<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Die Deutsche Radio Philharmonie<br />
mit neuem Chefdirigenten<br />
Feuriger Einstand: der neue Chefdirigent<br />
der Deutschen Radio Philharmonie Karel Mark Chichon<br />
Jan Vogler<br />
»Fire is in my blood«, lacht Karel Mark Chichon, und wer<br />
ihn auf der Bühne erlebt hat, zweifelt keinen Augenblick<br />
daran. Feurig, temperamentvoll und voller Sinnenfreude agiert<br />
der neue Chefdirigent der Deutschen Radio Philharmonie<br />
(drp) am Pult.<br />
Eine fulminate erste Arbeitsphase mit Antrittskonzerten<br />
in Saarbrücken und Kaiserslautern sowie einem mehrtägigen<br />
Gastspiel bei den Schlosskonzerten Neuschwanstein liegen<br />
bereits hinter ihm. Publikum und Orchester dürfen sich nun<br />
auf die nächsten gemeinsamen Konzerte im Dezember freuen:<br />
18<br />
Am 18. Dezember dirigiert er das Cellokonzert von Anton<br />
Dvorák mit dem Solisten Jan Vogler, dazu Musik, die der<br />
Brite mit spanischem Wohnsitz vielleicht als emotionale<br />
Heimat bezeichnen würde – Ravels »Bolero« und Suiten<br />
aus dem Ballett »Der Dreispitz« von Manuel de F<strong>alla</strong>. Nach<br />
drpGastspielen im Festspielhaus BadenBaden, in der Alten<br />
Oper Frankfurt oder im Arsenal Metz ist er erst wieder im<br />
Mai in der Saarbrücker Congresshalle zu hören; dann mit<br />
dem 3. Klavierkonzert von Beethoven, gespielt von der<br />
argentinischen Pianistin Ingrid Fliter, und der Romeo und<br />
Julia-Suite von Prokofjew. »Ich fühle, dass sich das Orchester<br />
nach einem extrem hohen Level streckt«, so Karel Mark<br />
Chichon.<br />
Japan-Tournee mit<br />
Stanislaw Skrowaczewski<br />
Diesen Prozess werden auch renommierte Gastdirigenten<br />
unterstützen, die in den kommenden Monaten mit der<br />
drp arbeiten: Maestri wie der große russische Altmeister<br />
Gennadij Roschdestwenskij mit seinen Rachmaninow und<br />
StrawinskyDeutungen im November, Günther Herbig mit<br />
seiner Interpretation der 5. BruckerSinfonie im Frühjahr<br />
oder Stanislaw Skrowaczewski, mit dem das Orchester Mitte<br />
Oktober auf JapanTour geht – als erstes ardOrchester<br />
nach der Erdbeben und TsunamiKatastrophe.<br />
»Die Japaner sind traditionell große Bewunderer der<br />
europäischen Musikkultur«, so Orchestermanager Benedikt<br />
Fohr, »und wir konnten bereits auf zwei Tourneen mit<br />
Stanislaw Skrowaczewski das begeisterte Publikum und die<br />
wunderbaren Konzertsäle kennenlernen. Durch die gegenwärtig<br />
äußerst schwierige Situation vor Ort bekommt diese<br />
Tournee aber noch eine andere Qualität. Unsere japanischen<br />
Partner anerkennen dieses Zeichen der engen Verbundenheit<br />
und gegenseitigen Wertschätzung unserer Länder und sehen<br />
deshalb unseren Konzerten mit besonderem Enthusiasmus<br />
entgegen.«<br />
Stanislaw Skrowaczewski ist einer der renommierten<br />
Gastdirigenten in der neuen DRP-Saison
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Deutsche Radio Philharmonie<br />
Saisonhöhepunkt mit<br />
Maxim Vengerov<br />
Einer der großen Saisonhöhepunkte wird das Benefizkonzert<br />
des Bundespräsidenten am 7. November in der Saarbrücker<br />
Congresshalle sein. Nach langer, verletzungsbedingter Pause<br />
von seiner Geige, spielt Maxim Vengerov Beethovens Violinkonzert.<br />
Als Gastprofessor der hfm pflegt er noch immer<br />
Verbindungen in das Saarland, die Projekte wie dieses mit der<br />
drp erst ermöglichen.<br />
Die Trompeterin Alison Balsom ist im<br />
November zu Gast im Rundfunkorchester<br />
Jugendlichen und Orchestermusikern, gibt es im Vorfeld des<br />
Konzerts ein umfangreiches, von hfmProfessor Christian<br />
Rolle konzipiertes, Begleitprogramm zum Thema »Vermittlung<br />
Neuer Musik« mit Lehrerfortbildung, Worksshops für<br />
Referendare und Klassenworkshops von Referendaren für<br />
Mittel und Oberstufe.<br />
DRP-Familienkonzert<br />
»Hänsel und Gretel« in der HFM<br />
Eindruckvolles Comeback: der HFM-Gastprofessor<br />
Maxim Vengerov spielt Beethovens Violinkonzert.<br />
Face to face – Orchesterprojekt<br />
mit Jugendlichen<br />
Neuland in der Musikvermittlung betritt die drp<br />
am 11. November in der Aula des Krebsberg-Gymnasiums<br />
Neunkirchen mit »face to face«, einem Orchesterprojekt<br />
mit Jugendlichen.<br />
Moritz Eggert und Markus Hechtle haben im Auftrag des<br />
Leininger Gymnasiums Grünstadt und der drp Stücke<br />
für Schülerensembles und Sinfonieorchester geschrieben.<br />
Bei Moritz Eggert übernehmen die Jugendlichen Extraschlagzeug<br />
und Performance – auf der Bühne werden Spiegel eier<br />
gebraten, es wird geboxt, Fahrrad gefahren, telefoniert, auf<br />
einem Trampolin gesprungen, gerannt, gestritten, gesungen,<br />
geschrien. Die Jugendlichen betätigen sich zudem als<br />
Klang detektive – sämtliche im Stück vorkommenden Originalgeräusche<br />
(z. B. Autobahnen, Stadtleben, Fußballstadien,<br />
Werbesendungen aus dem Fernsehen usw.) sind von ihnen<br />
selber ausgesucht und aufgenommen worden. Es geht, »um<br />
die Leere und Traurigkeit, die sich hinter der Hyperaktivität<br />
unserer Zeit verbirgt«, so der Komponist.<br />
Neben dem intensiven Austausch zwischen Komponisten,<br />
Die Geschichte von Hänsel und Gretel, den beiden Kindern,<br />
die von ihren Eltern in den Wald geschickt werden, sich<br />
verirren und dort auf die Knusperhexe treffen, kennt jedes<br />
Kind. Ein ganz besonderer Märchenerzähler ist der saarländische<br />
Kabarettist Detlev Schönauer. Zur Musik aus<br />
Engelbert Humperdincks gleichnamiger Oper erzählt er die<br />
Geschichte am 3. Advent zusammen mit den Blechbläsern<br />
der drp auf seine Art und lädt alle Kinder – große und kleine<br />
– zum Mitmachen ein.<br />
Kostenlose Studententickets<br />
Alle Studierende saarländischer Hochschulen erhalten kostenlose<br />
Tickets für Konzerte der Deutschen Radio Philharmonie<br />
in Saarbrücken. Das Prinzip ist ganz einfach: Gegen Vorlage<br />
des Studentenausweises erhalten Studenten bei sr am Markt<br />
ab drei Tage vor dem Konzert je eine GratisKarte pro ausgesuchtem<br />
Konzert. Möchte man auf Nummer sicher gehen,<br />
weil man besonderen Wert auf ein ganz bestimmtes Konzert<br />
oder einen bestimmten Platz legt, kann man die Konzertkarte<br />
jederzeit im Vorfeld reservieren, was dann allerdings 5 € kostet.<br />
Eine Kooperation der AStAVertretungen mit der Deutschen<br />
Radio Philharmonie macht es möglich.<br />
www.deutscheradiophilharmonie.de<br />
19
FuF<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Grußwort des Vorsitzenden der FuF<br />
Werner Severin<br />
Liebe Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Saar,<br />
liebe Leser, liebe Leserinnen der <strong>alla</strong> <strong>breve</strong>,<br />
in der Mitgliederversammlung am 8. Juni <strong>2011</strong> hat der Vorstand<br />
unserer Vereinigung Rechenschaft abgelegt über seine<br />
Aktivitäten und die Vereinsentwicklung im abgelaufenen<br />
Jahr. Die wichtigste Botschaft: Die FuF hat unverändert ein<br />
solides wirtschaftliches Fundament. Das jährliche Beitragsaufkommen<br />
von mehr als 25.000 Euro bei fast 1.000 Mitgliedern<br />
ermöglicht uns nach wie vor vielfältige Förderungen<br />
der Hochschule für Musik und ihrer Studierenden.<br />
Es ist erklärtes Ziel des Vorstandes, die finanziellen<br />
Mittel weitestgehend für satzungsgemäße Förderzwecke<br />
einzusetzen und Verwaltungskosten zu minimieren. Da wir<br />
wegen der Portokosten nur einmal im Jahr einen Rundbrief<br />
an alle Mitglieder verantworten können, kommt der<br />
elektronischen Kommunikation eine besondere Bedeutung zu.<br />
Leider sind nur von ca. 200 Mitgliedern die EMailadressen<br />
verfügbar. Wir wollen und müssen diese Datenbasis weiter<br />
ausbauen, um kostengünstig und zeitnah mit unseren Mitgliedern<br />
kommunizieren zu können.<br />
Erfreulicherweise haben wir zwischenzeitlich einen<br />
eignen InternetAuftritt mit Downloads unter der Domain<br />
der Hochschule.<br />
Zum Abschluss der Mitgliederversammlung wurde der<br />
Vorstand für die Periode 20<strong>12</strong> bis 2014 neu gewählt. Von den<br />
bisherigen Vorstandsmitgliedern wurden einstimmig bestätigt:<br />
• Werner Severin als Vorsitzender des Vorstandes<br />
• Jochen Born als stv. Vorsitzender des Vorstandes<br />
• Günter Bost<br />
• Bernd Gilgen<br />
• Tim Hartmann<br />
• Ernst Lenz<br />
• Prof. Dr. Helmut Rüßmann<br />
• Dr. Peter Würtz<br />
Herr Prof. Dieter Loskant ist Ehrenmitglied des Vorstandes.<br />
Den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Prof. Thomas<br />
Krämer und Herwig Scharf danke ich auch an dieser Stelle für<br />
ihr langjähriges Engagement nochmals ganz herzlich.<br />
Neu im Vorstand sind Prof. Wolfgang Mayer als Repräsentant<br />
des Lehrkörpers und die Herren Werner Geibel und<br />
Norbert Saß, die sich ebenso wie Günter Bost in den letzten<br />
beiden Jahren in unserem Aktionskreis engagiert haben.<br />
Ich freue mich, dass mit dieser Zuwahl die Arbeit des<br />
Aktionskreises gewürdigt wurde und gleichzeitig für die<br />
Zukunft eine Integration in die unmittelbare Vorstandsarbeit<br />
erfolgt.<br />
Den Studenten und Professoren unserer Musikhochschule<br />
wünsche ich ein erfolgreiches <strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong>.<br />
Ihnen, liebe FuFMitglieder, lieber Leser/innen wünsche<br />
ich schöne Herbsttage und freue mich über Ihr Interesse<br />
an der hfm und den Besuch des einen oder anderen<br />
FuFKonzertes.<br />
Es grüßt Sie herzlich<br />
Werner Severin<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
der Vereinigung der Freunde und Förderer<br />
der Hochschule für Musik Saar e. V.<br />
20
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
FuF<br />
Eindrucksvolle Konzerte<br />
am Erard-Flügel<br />
Freunde und Förderer<br />
zu Gast im Palais Homburg<br />
Die gute Fee am anderen<br />
Ende der Leitung<br />
Marion Uhl kümmert sich als Leiterin<br />
der FuF-Geschäftsstelle um die Mitglieder<br />
Der historische Erard-Flügel<br />
im Palais Homburg<br />
Zu Beginn des Sommersemesters bot die Vereinigung der<br />
Freunde und Förderer ihren Mitgliedern einen ganz besonderen<br />
Konzertgenuss.<br />
Die Idee wurde bereits im Jahr 2010 geboren. Ursula Rischmann,<br />
eine sehr aktive und engagierte Musikliebhaberin<br />
und Kunstmäzenin, offerierte hfmRektor Prof. Thomas<br />
Duis und den FuFMitgliedern ihren ChopinSaal für zwei<br />
KonzertVeranstaltungen. Die Mitglieder wurden im letzten<br />
Rundschreiben des Jahres über das bevorstehende Ereignis<br />
informiert.<br />
Nach einigen Vorbereitungsarbeiten war es dann soweit.<br />
Am 5. und 6. April waren insgesamt über 100 FuFMitglieder<br />
zu Gast im Homburger Palais, einem liebevoll renovierten<br />
Haus, das sich heute in Privatbesitz befindet. Das Palais<br />
besteht aus dem Gästehaus St. Georg, Rublys Werkstatt,<br />
einem Konzertsaal, der bis zu 100 Personen Platz bietet mit<br />
einem Steinway-Flügel, sowie dem ChopinSaal mit dem<br />
historischen Erard-Flügel. FrédéricChopin höchstpersönlich<br />
spielte und komponierte auf diesem Flügel, der aus der Zeit<br />
um 1830 stammt.<br />
Thomas Duis ließ zusammen mit den hfmStudierenden<br />
jeden Konzertabend zu einem musikalischen Höhepunkt<br />
werden. Für die Studierenden war es eine große Herausforderung,<br />
solch ein altes Instrument zu spielen, das im Anschlag<br />
nicht mit einem modernen zu vergleichen ist. Trotz der<br />
fehlenden Erfahrung meisterten alle jungen Künstler diese<br />
große Herausforderung. Henrike von Heimburg, Mariko<br />
Ikeda, Sonja Vorwerk, Judith van Recum, Joon-Hyun Kim<br />
sowie Jee-Hye Lee spielten sich in die Herzen ihrer Zuhörer<br />
und erhielten viel Anerkennung und Lob. Thomas Duis<br />
schlug zur Freude aller zum Abschluss selbst in die Tasten.<br />
Nach einem Umtrunk, der für Künstler und Publikum<br />
die Gelegenheit zum Plaudern bot, endete jeweils ein wundervoller<br />
Abend. Beeindruckt zeigte sich auch der Pianist Anton<br />
Boldyrev, der als Gast aus St. Petersburg angereist war.<br />
Unser besonderer Dank gilt den Gastgebern, Familie<br />
Rischmann, die uns diese unvergesslichen Konzertabende<br />
ermöglicht haben, sowie natürlich den jungen Künstlern<br />
unserer hfm.<br />
Marion Uhl<br />
Liebt Städtreisen: Marion Uhl<br />
vor der Skyline von New York<br />
»SaarLB, Marion Uhl! Was kann ich für Sie tun?«. Zu der<br />
angenehmen Stimme am anderen Ende der Leitung gehört<br />
auch ein sympathisches Gesicht. Seit zwei Jahren kümmert<br />
sich die adrette Saarländerin Marion Uhl als Geschäftsstellenleiterin<br />
um die Belange unserer Freundesvereinigung.<br />
Und um möglichen Irritationen gleich vorzubeugen: nicht<br />
hauptberuflich, wie viele glauben, sondern innerhalb ihrer<br />
Tätigkeit als Vorstandssekretärin der Landesbank Saar, kurz<br />
»SaarLB« genannt.<br />
Trotz ihrer vielfältigen anderen Tätigkeiten für das große<br />
saarländische Geldinstitut hat die gute Fee der Freundesvereinigung<br />
innerhalb ihrer Bürozeiten von 9 bis 17 Uhr stets<br />
ein offenes Ohr für alle Fragen rund um die FuFMitgliedschaft.<br />
Und oft findet sie auch noch ein Minütchen Zeit für<br />
eine nette, kleine Plauderei. Das Amt übernahm Marion<br />
Uhl, schon seit 27 Jahren in den Diensten der SaarLB, von<br />
ihrer früheren Kollegin Monika Fries, die sich bis zu ihrem<br />
Ruhestand zehn Jahr lang ebenso rührend und kompetent<br />
um die Geschicke der FuF gekümmert hat.<br />
Es ist der »nette Kontakt mit den Mitgliedern«, den<br />
Marion Uhl besonders an ihrer Tätigkeit für die Vereinigung<br />
der Freunde und Förderer schätzt. Und dass sie mit ihrer<br />
Arbeit indirekt den künstlerischen Werdegang begabter junger<br />
Menschen unterstützen kann. Sehr hilfreich für ihr Wirken,<br />
dass der FuFVorsitzende Werner Severin gleichzeitig auch<br />
ihr direkter Vorgesetzter in der SaarLB ist.<br />
Aufgewachsen im Warndt, wo sie noch heute zusammen<br />
mit ihrem Ehemann zuhause ist, lernte sie Organisation<br />
und Management vor allem in ihrer Zeit als Vorsitzende<br />
der Regionalgruppe Saar des Bundesverbandes Sekretariat<br />
und Büromanagement. Und nicht zu unterschätzen:<br />
darüber hinaus betreute sie viele Jahre lang das bedeutendste<br />
Volksfest des Warndts: das »Karlsbrunner Wildsaufest«.<br />
Die vitale FuFManagerin steht musikalisch allen Genres<br />
offen gegenüber und schätzt im KlassikBereich besonders<br />
die italienische Oper. In ihrer knapp bemessenen Freizeit liebt<br />
sie Rennradfahren, Bergwandern sowie Städte und Kulturreisen<br />
und ist ansonsten auch gerne den kulinarischen<br />
Genüssen zugetan. Was sie sich für die Zukunft der FuF am<br />
meisten wünscht? »Viele neue, vor allem junge, Mitglieder!«<br />
21
FuF<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
FuF-Konzerte <strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Mi 19. Oktober <strong>2011</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Konzert<br />
Prof. Lena Neudauer, Violine<br />
Andreas Kirpal, Klavier<br />
Interpretation des Violinkonzertes von Richard Strauss und<br />
Publikumspreis).Seither musizierte Lena Neudauer mit<br />
großen europäischen Orchestern und ist, auch als Solistin,<br />
bei bedeutenden internationalen Festivals vertreten. Seit<br />
einigen Jahren widmet sich Lena Neudauer regelmäßig auch<br />
der Neuen Musik und arbeitete u. a. mit dem Ensemble<br />
Intercontemporain und Pierre Boulez sowie dem Österreichischen<br />
Ensemble für Neue Musik. In ihrer künstlerischen<br />
Tätigkeit nimmt die Kammermusik ebenfalls eine wichtige<br />
Rolle ein.<br />
Im Mai 2010 erschien ihre DebutCD bei Hänssler Classic<br />
gemeinsam mit der Deutschen Radio Philharmonie unter der<br />
Leitung von Pablo Gonzalez mit Einspielungen aller Werke<br />
für Violine und Orchester von Robert Schumann. Sie begeistert<br />
und fasziniert mit der »Wahrhaftigkeit ihres Ausdrucks,<br />
der Reife ihrer künstlerischen Gestaltung sowie mit ihrem<br />
Verständnis für musikalischseelische Dimensionen«.(svz)<br />
Lena Neudauer spielt auf einer Geige<br />
von Lorenzo Guadagnini aus dem Jahr 1743.<br />
www.lena-neudauer.de<br />
Die junge Geigenprofessorin Lena Neudauer<br />
Im AuftaktKonzert der neuen FuFSaison gibt die junge<br />
hfmGeigenprofessorin Lena Neudauer zusammen mit<br />
ihrem Klavierpartner Andreas Kirpal ihr KonzertDebüt<br />
für die Freunde und Förderer der Hochschule.<br />
Sie spielt die Sonate op. 30 Nr. 3 von Ludwig v. Beethoven,<br />
Olivier Messiaens »Thème et Variations« (1932) und<br />
die Sonate Nr. 2 d-moll op. <strong>12</strong>1 von Robert Schumann.<br />
Lena Neudauer, 1984 in München geboren, begann im<br />
Alter von drei Jahren mit dem Geigenspiel und gab bereits<br />
mit 10 Jahren ihr erstes Konzert mit Orchester. Schon<br />
früh errang Lena Neudauer internationale Aufmerksamkeit:<br />
1995 führte sie Vivaldis Vier Jahreszeiten mit Mitgliedern<br />
der Münchner Philharmonikern in München sowie in Japan<br />
auf, 1999 erregte sie großes Aufsehen als sie den Leopold<br />
MozartWettbewerb in Augsburg nicht nur gewann,<br />
sondern als vierfache Preisträgerin ausgezeichnet wurde<br />
(1. Preis, MozartPreis, RichardStraussPreis für die beste<br />
Andreas Kirpal wurde 1972 in Dresden geboren. Nach<br />
der Übersiedlung der Familie nach München absolvierte er<br />
neben dem Abitur ein Jungstudium am RichardStrauss<br />
Konservatorium München bei Olaf Dressler. Seine regulären<br />
Studien setzte er bei Prof. Arkadi Zenziper in Dresden<br />
und bei Prof. Vassily Lobanov in Köln fort.<br />
Im Juni 2002 beendete er erfolgreich sein Meisterklassestudium<br />
bei Prof. Gerhard Oppitz in München. Er nahm<br />
daneben an zahlreichen Meisterkursen teil. Zu seinen<br />
Mentoren zählt Andreas Kirpal auch den Londener Klavierpädagogen<br />
Peter Feuchtwanger.<br />
1997 debütierte er in der Semperoper Dresden mit dem<br />
3. Klavierkonzert von Sergej Prokofiev unter JörgPeter<br />
Weigle. Seitdem gibt er Klavierabende in ganz Deutschland.<br />
Der Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit von Andreas<br />
Kirpal liegt jedoch auf dem Gebiet der Kammermusik.<br />
Zusammen mit seinem Bruder Stefan Kirpal, Violine, errang<br />
er mehrmals internationale Preise.<br />
Andreas Kirpal lehrt an den Musikhochschulen in<br />
München und Augsburg. Zusammen mit dem Diogenes<br />
Quartett initiierte er die Konzertreihe »rückblicke« in<br />
München.<br />
22
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
FuF<br />
Mi 16. November <strong>2011</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Debüt-Konzert<br />
Prof. Johannes M. Gmeinder, Klarinette<br />
Der Klarinettist Johannes M. Gmeinder<br />
ndr Radiophilharmonie Hannover sowie den Berliner<br />
Philharmonikern.<br />
Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Claudio Abbado,<br />
Zubin Metha, Günter Wand, Mariss Jansons, Lorin Maazel,<br />
Christian Thielemann, Bernard Haitink, Daniel Barenboim,<br />
Sir Simon Rattle oder Paavo Järvi.<br />
1999 wurde Johannes M. Gmeinder SoloKlarinettist<br />
des Opern und Museumsorchesters Frankfurt/Main.<br />
Als Solist und Kammermusiker ist Johannes M. Gmeinder<br />
regelmäßiger Gast bei zahlreichen Festivals wie den Schwetzinger<br />
Festspielen oder den Weilburger Schlosskonzerten.<br />
Seine erfolgreiche pädagogische Arbeit begann 2001 mit<br />
Lehraufträgen an der Hochschule für Musik und darstellende<br />
Kunst Frankfurt/Main, 2003 an der Universität der Künste<br />
Berlin sowie ab 2004 an der Staatlichen Hochschule fürMusik<br />
und darstellende Kunst Mannheim. Seit 2004 war Johannes<br />
M. Gmeinder Professor für Klarinette an der Hochschule<br />
für Musik Mainz und wurde 2009 als Professor für Klarinette<br />
und Kammermusik an die Hochschule für Musik Saar<br />
berufen.<br />
Johannes M. Gmeinder ist seit 2010 1. Vorsitzender der<br />
Deutschen KlarinettenGesellschaft und agiert zudem<br />
ab <strong>2011</strong> als National Chairperson für Deutschland in der ica<br />
(International Clarinet Association).<br />
Mit einem facettenreichen Konzertprogramm zwischen<br />
Romantik und Moderne stellt sich am Mittwoch, den<br />
16. November <strong>2011</strong>, der in Nachfolge von Eduard Brunner<br />
berufene hfmKlarinettenProfessor Johannes M. Gmeinder<br />
der Freundesvereinigung vor. Begleitet von Grigor Asmaryan<br />
(Klavier) und Mario Blaumer (Violoncello) spielt er Paul<br />
Hindemiths Sonate für Klarinette und Klavier, »Gra«<br />
für Klarinette solo von Elliot Carter, CharlesMarie Widors<br />
»Introduction et Rondo« b-Dur op. 72 für Klarinette und<br />
Klavier und Johannes Brahms’ Trio für Klavier, Klarinette<br />
und Cello in a-moll op. 114.<br />
Johannes M. Gmeinder wurde 1976 in Konstanz am<br />
Boden see geboren und erhielt im Alter von acht Jahren<br />
seinen ersten Klarinettenunterricht.<br />
Nach Studien an der Staatlichen Hochschule für Musik<br />
Trossingen bei Prof. Waldemar Wandel und an der Universität<br />
der Künste Berlin bei Prof. François Benda wurde Johannes<br />
M. Gmeinder 1996 Mitglied der Orchesterakademie der<br />
Berliner Philharmoniker.<br />
Als SoloKlarinettist spielte Johannes M. Gmeinder<br />
regelmäßig in Orchestern wie der Deutschen Kammerphilharmonie<br />
Bremen, den Bamberger Symphonikern, den<br />
Münchner Philharmonikern, den Symphonieorchestern<br />
des Westdeutschen und des Bayerischen Rundfunks, der<br />
23
FuF<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Mi 7. Dezember <strong>2011</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Gieseking-Klaviertrio<br />
Timur Gasratov, Klavier<br />
Nikolay Leshchenko, Violine<br />
Julien Blondel, Violoncello<br />
Klaviertrios von Mauricio Kagel<br />
Das GiesekingKlaviertrio präsentiert dieses Programm im<br />
Rahmen des Festivals »Hommage à Mauricio Kagel«,<br />
das vom 18. September bis 24. Dezember in Saarbrücken<br />
stattfindet.<br />
Neben dem Streichquartett ist das Klaviertrio die einzige traditionelle<br />
Musikgattung, der sich Mauricio Kagel je gewidmet<br />
hat. Etwa in der Mitte seines Karriere realisierte er mit der<br />
Paraphrase seines Musikepos La trahison orale erstmals ein<br />
Werk für diese Besetzung. Er erfüllte sich damit einen lange<br />
gehegten Wunsch, nämlich diesem Genre, »vor dem jeder<br />
Komponist leise Ehrfurcht haben dürfte« (Mauricio Kagel),<br />
seinen Obolus zu entrichten. Bis in seine letzten Lebensjahren<br />
kommt er insgesamt sogar drei mal auf diese Form zurück.<br />
Das dritte Trio genauso wie das fünfte Streichquartett<br />
entstanden 2006/07, zwei Jahren bevor Kagel starb. Eine<br />
etablierte Form, ein scheinbare stabile Struktur und dennoch<br />
sind die Klaviertrios von Mauricio Kagel kaum zuzuordnen,<br />
sie sind weder zwölftönigseriell noch bi oder polytonal,<br />
wohl eher in »tonalitätsgestörter Tonalität« komponiert, wie<br />
Kagel es selbst ausdrückt.<br />
Das GiesekingKlaviertrio, gegründet 2006 in der<br />
Kammermusikklasse von Prof. Tatevik Mokatsian, gab sich<br />
seinen Namen nach dem Gewinn des WalterGieseking<br />
Wettbewerbs im Jahr 2007. Anschließend erhielt das Trio ein<br />
Stipendium der Bruno und Elisabeth MeindlStiftung. Seitdem<br />
arbeitete es mit vielen namhaften Kammermusikpartnern<br />
zusammen und besuchte Meisterklassen bei renommierten<br />
Ensembles. Das GiesekingKlaviertrio feierte große Erfolge<br />
bei zahlreichen Konzerten und begeistert das Publikum mit<br />
seiner besonderen Spielfreude und lustvollen Interpretation<br />
unterschiedlichster Facetten des Kammermusikrepertoires.<br />
Das Giesking-Klaviertrio<br />
24
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
FuF<br />
Mi 11. Januar 20<strong>12</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Jazz-Konzert<br />
Willeke-Strauch-Ruby / »Songs & Abstracts«<br />
Claas Willeke – Saxophon, Klarinette, elektronische Medien<br />
Oliver Strauch – Schlagzeug, Perkussion<br />
Georg Ruby – Piano<br />
sondern auch mit vielen europäischen und usamerikanischen<br />
Kollegen wie Benny Bailey, Kenny Wheeler, Randy<br />
Brecker, Lee Konitz und Martial Solal gespielt und<br />
aufgenommen. Oliver Strauch ist der Betreiber des Jazzclubs<br />
Domicil in Saarbrücken.<br />
Georg Ruby ist auf unterschiedliche Weise unterwegs:<br />
als Solopianist, mit seinem Trio »Village Zone«, und als Leiter<br />
seines Kölner Blue Art Orchestra, mit dem er 1997 den<br />
Deutschen Orchesterwettbewerb gewonnen hat. Er ist Mitbegründer<br />
des mittlerweile legendären StadtgartenProjekts<br />
inKöln, verantwortlich für den JazzStudiengang an der<br />
Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken und betreibt seit<br />
vielen Jahren das Kölner Label JazzHausMusik.<br />
Mit ihrem Programm<br />
»Songs & Abstracts« geben<br />
sich im ersten FuFKonzert des neuen Jahres die drei hfm<br />
Jazzprofessoren die Ehre.<br />
Seit einigen Jahren arbeiten Georg Ruby, Claas Willeke<br />
und Oliver Strauch an der Konzeption ihres TrioProjekts.<br />
Die Musiker kennen sich seit Anfang 2000 aus der gemeinsamen<br />
Arbeit am Jazzbereich der Hochschule für Musik<br />
in Saarbrücken. Im Laufe der letzten sieben Jahre haben<br />
sie – jeder auf seine Weise – in einer Vielzahl von Projekten<br />
dazu beigetragen an der Schnittstelle von Tradition und freier<br />
Improvisation neue Wege zu finden. Die Ergebnisse dieser<br />
Arbeit sind mittlerweile über eine Vielzahl von Tonträgern,<br />
Rundfunkproduktionen und zahllose Tourneen auf allen<br />
Kontinenten dieser Welt dokumentiert.<br />
Der in Saarbrücken lebende Claas Willeke gehört zu<br />
den kreativen Köpfen der Neuen, Improvisierten und Zeitgenössischen<br />
Musik in Deutschland. Zu einer Generation, die<br />
Grenzüberschreitung als Aufgabe und Lebensinhalt versteht.<br />
Komponist, Saxophonist, Improvisator und elektronischer<br />
Musiker; Willeke spielt, komponiert, arrangiert, inszeniert<br />
und produziert: im Duo, Trio, im Kammerorchester und für<br />
Tanz, Theater und Film. Aussage und Form des Gesamt werkes<br />
sind Claas Willeke wichtiger als solistische Exkursionen;<br />
was zählt, ist die Arbeit an Visionen und Erlebnissen, die<br />
Umsetzung der Dramaturgien in Klang.<br />
Oliver Strauch (Saarbrücken/Berlin) hat sich nicht nur einen<br />
Namen in Deutschland, Frankreich und Benelux gemacht,<br />
Mi 8. Februar 20<strong>12</strong>, 19 Uhr Konzertsaal HFM<br />
Percussion Project Saar<br />
Percussion Plus Solo<br />
Diesmal soll es virtuos ans Werk gehen, und so basteln<br />
die Schlagwerker der Hochschule aktuell an einem Programm<br />
für Percussionensemble plus Solo was für die Besucher<br />
der FuF Konzerte mal wieder zum hörtechnischen<br />
Vita parcours werden soll. Für die Faszination der Sinne<br />
will das Percussionensemble am Konzertabend damit sorgen,<br />
dass die acht Akteure unter der Leitung von Thomas Keemss<br />
mit energiegeladener Bühnenpräsenz ihr reichhaltiges Instrumentarium<br />
zum Klingen und Schwingen bringen werden.<br />
Und mit der Auswahl von je einem Konzertstück für Pauken,<br />
Marimba, Drumset, Vibrafon und Snaredrum plus Ensemble<br />
ist Abwechslung bereits vorprogrammiert. Mal percussiv,<br />
mal melodiös, mal sensibel, mal impulsiv, mal groovig und<br />
mal voller Swing: das Percussion Project der hfm Saar bringt<br />
den Rhythmus auf den Punkt. Als Event für Auge und<br />
Ohr präsentieren Christina Bost, J. Geiß, Luc Hemmer,<br />
Gilles Krein, David Reindl, J. Rothenaicher Wolfram<br />
Stifel, Stephan Uthard, Kompositionen von John Beck, Bob<br />
Becker, David Mancini, Ney Rosauro und E. Sejourne.<br />
Thomas Keemss<br />
25
Studium<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Prof. Jörg Nonnweiler<br />
Die Hochschule gibt sich eine neue Struktur<br />
Zum <strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/20<strong>12</strong> tritt die seit Jahren<br />
vor bereitete und immer wieder kommunizierte neue Struktur<br />
der Hochschule in Kraft. Die bisherige Aufteilung der<br />
Selbstverwaltung in Fach und Studienbereiche entstammt<br />
den Gegebenheiten einer Zeit, in der das Lehrangebot<br />
überschaubarer und die Entscheidungsnotwendigkeiten<br />
begrenzter waren. In den letzten Jahrzehnten hat sich die<br />
Zahl der Grundstudiengänge und insbesondere auch Aufbaustudiengänge<br />
vervielfacht, so dass die Studienwirklichkeit<br />
in der bisherigen Struktur nicht abgebildet werden konnte.<br />
Die Studiengänge konnten sich in den Studienund<br />
Fachbereichen nicht wieder finden und die Zuständigkeiten<br />
wurden mehr und mehr unklar, wodurch Entscheidungswege<br />
innerhalb der Gremien erschwert wurden.<br />
Neuordnung der Gremien entspricht<br />
Lehrwirklichkeit einer modernen<br />
Hochschule<br />
Studium und Lehre sind das Zentrum des Hochschullebens.<br />
Das Ringen um Inhalte, Qualität und Anspruch, um die<br />
Balance zwischen Berufspropädeutik und kulturellem Maßstab<br />
machte so eine grundlegende Reform der Hochschulstruktur<br />
zwingend notwendig. Die Neuordnung der Gremien<br />
trägt der Lehrwirklichkeit einer modernen Hochschule<br />
Rechnung. Kurze Wege, klare Zuständigkeiten und schlanke<br />
Entscheidungsstrukturen sind unabdingbar, will eine<br />
Hochschule den Anforderungen ständiger Evaluation gerecht<br />
werden. Nachdem im Mai 2010 das neue Gesetz für die<br />
Hochschule für Musik Saar in Kraft trat, konnte der Erweiterte<br />
Senat im Dezember 2010 eine neue Grundordnung,<br />
in der die neue Struktur festgeschrieben wurde, verabschieden.<br />
Im Sommersemester <strong>2011</strong> wurden dann die Urwahlen zum<br />
Erweiterten Senat, zum Senat und den nun sich konstituierenden<br />
neuen Gremien durchgeführt.<br />
Konzentration auf zwei Fachbereiche<br />
Es wird in Zukunft nur noch zwei Fachbereiche mit den<br />
zugehörigen Fachbereichskonferenzen geben. Die Studienbereichskonferenzen<br />
entfallen, die Studiengänge sind in<br />
die beiden Fachbereiche integriert. Die Verschlankung der<br />
Gremien macht die Konzentration auf Studiengänge und<br />
Studienangebot mit durchgängiger Verantwortung möglich.<br />
Jeder Fachbereich wählt einen Dekan bzw. eine Dekanin<br />
sowie drei Prodekane bzw. Prodekaninnen, in deren Verantwortung<br />
dann die Betreuung bestimmter Studiengänge liegen<br />
wird. Dies erstreckt sich auf die inhaltliche Ausgestaltung<br />
ebenso wie auf die Bereitstellung des Studienangebotes,<br />
die Pflege der Studienverläufe und die einem Studiengang<br />
zugeordneten personellen und finanziellen Fachressourcen.<br />
Eine weitere entscheidende Neuerung besteht darin, dass<br />
künftig Grund und Aufbaustudiengänge bzw. Bachelor und<br />
Master strukturell zusammengeführt sind.<br />
Der Fachbereich 1 »Bühne und Konzert« ist zuständig<br />
für alle rein künstlerischen Studiengänge. Die drei Prodekane/<br />
Prodekaninnen werden den nach Fachrichtungen zusammengefassten<br />
Bereichen Orchesterinstrumente und Dirigieren,<br />
Gesang sowie Soloinstrumente (Tasteninstrumente, Gitarre,<br />
Blockflöte) und Kammermusik zugeordnet. Dem Fachbereich<br />
2 »Reflexion und Vermittlung« sind die Lehramtsstudiengänge,<br />
die künstlerischpädagogischen Studiengänge,<br />
Kirchenmusik, Chorleitung, Komposition, Neue Musik und<br />
Jazz zugeordnet, die auf die drei Prodekane/Prodekaninnen<br />
verteilt werden. Die Übersicht auf der nächsten Seite p<br />
Neues Gremium: Fachgruppen<br />
Eine wesentliche innovative Neuerung ist die Möglichkeit<br />
der Bildung von Fachgruppen. Diese Ebene des fachlichen<br />
Diskurses gab bisher an der hfm Saar noch nicht. So<br />
können sich beispielsweise die Kolleginnen und Kollegen<br />
aus dem Streicherbereich ebenso wie die der Bläser, der<br />
Musik päda gogik, der Musiktheorie, des Gesangs, des Jazz, der<br />
Kirchen musik usw. zusammenschließen und die Inhalte und<br />
die Ausrichtung ihrer Fächer stärken und ihre Kompetenz<br />
so in die Entwicklung der Hochschule einbringen.<br />
Ich appelliere ausdrücklich an alle Mitglieder des Kollegiums,<br />
aktiv zu werden und sich mit diesem Instrument aktiv an<br />
der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschule<br />
zu beteiligen. Die Fachgruppen unterliegen keinem<br />
Gremienzwang, sind frei in ihrer Arbeit, können sich<br />
Sprecher wählen und sind wertvoller Ansprechpartner für<br />
die Fach bereiche und die Hochschulleitung bei fachlichen<br />
Fragen zu Studieninhalten und Studienstrukturen ebenso<br />
wie bei personellen Fragen wie Berufungen und Zuordnung<br />
von Lehrkräften innerhalb der Fachressourcen.<br />
Neue Struktur des Senats<br />
Die Fachbereichsräte sind gemäß ihrer Bedeutung größer<br />
geworden. Es sind Entscheidungsgremien, in denen die<br />
integrierten Studiengänge abgebildet sind, die aber auch durch<br />
die Vielfalt ihrer Besetzung eine übergeordnete Neutralität<br />
gewinnen sollen. Jeder Fachbereich hat die Gesamtheit der<br />
Ausbildungsgänge und Ressourcen ihres Teils der Hochschule<br />
abzuwägen, zu gestalten und zu verantworten. Dadurch werden<br />
der gesamtverantwortliche Austausch und gemeinsame<br />
Entscheidungen begünstigt. Auch der Senat der Hochschule<br />
hat sein Gesicht verändert. Entscheidend hierbei ist, dass<br />
26
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Studium<br />
Fachbereich 1 »Bühne und Konzert«<br />
Fachbereich 2 »Reflexion und Vermittlung«<br />
Dekan/in<br />
Dekan/in<br />
Prodekan/in<br />
Orchesterstudiengänge + Dirigieren<br />
Prodekan/in<br />
Studiengänge Komposition,<br />
Chorleitung, Kirchenmusik,<br />
Jazz, Neue Musik<br />
Prodekan/in<br />
Vokale Studiengänge<br />
Prodekan/in<br />
Musikpädagogische Studiengänge<br />
Prodekan/in Studiengänge Soloinstrument +<br />
Kammermusik<br />
Prodekan/in<br />
Lehramtstudiengänge<br />
nur noch Rektor, Prorektor und die beiden Dekane geborene<br />
Mitglieder des Senates sind. Die erhöhte Anzahl der frei<br />
gewählten Mitglieder garantiert eine höhere demokratische<br />
Teilhabe der Gesamthochschule an den Entscheidungen<br />
und eine verstärkte objektive Neutralität.<br />
Weichen stellen für<br />
die »Hochschule 2020«<br />
Unsere »Hochschule (…) ist Ort des Experimentes und<br />
des Reflektierens, des Forschens und innovativen Denkens.<br />
Sie ist Ort des Bewahrens und Aufbrechens, der freien<br />
Kunstentwicklung und des ästhetischen Gewissens. Sie ist<br />
Ort von Ausbildung und Befähigung und gleichzeitig Ort<br />
von Visionen. Sie ist letztlich Ort der Deutung künstlerischer<br />
Vergangenheit und deren Bedeutung für die Gegenwart, ein<br />
Ort der Gestaltung von Gegenwart und Zukunft. Sie soll<br />
ein Ort sein, in dem die Studierenden ihr Studium begreifen<br />
als Zeit des Kompetenzerwerbes und der umfassenden<br />
Horizonterweiterung (…). Sie soll ein Ort sein, an dem<br />
die Lernenden mit den Lehrenden studieren, die Lehrenden<br />
über ihr Fach hinaus denkend ihrer Verantwortung gerecht<br />
werden und so alle mithelfen an der Gestaltung musikalischer<br />
Bildung, die (…) reflektierend und begabend bewahrt und<br />
täglich neu aufbricht.«1<br />
Es ist eine zentrale Herausforderung, dass sich möglichst<br />
viele Persönlichkeiten an der inhaltlichen und strukturellen<br />
Entwicklung der Hochschule zeitnah beteiligen. Es gilt, jetzt<br />
die Weichen für eine »Hochschule 2020« zu stellen und die<br />
Fragen nach Profil, Ausrichtung, Schwerpunkten zu beantworten.<br />
Die neuen Gremien der Hochschule müssen<br />
nun mit Leben erfüllt werden. Die Abläufe und Zuständigkeiten<br />
werden sich einspielen müssen. Ich bin mir sicher,<br />
dass dies gelingen wird, wenn wir uns gegenseitig unterstützen<br />
und beraten, Schwierigkeiten analysieren und als Einheit<br />
zusammenarbeiten.<br />
1 J. Nonnweiler, »Bewahren und Aufbrechen,<br />
Zur Innensicht musikalischer Bildung an der Schwelle zum 21. Jahrhundert«,<br />
Akademischer Festvortrag zur Eröffnung der <strong>Wintersemester</strong>s 1999/2000<br />
27
Studium<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Prof. Thomas Duis<br />
Ein Trauerspiel<br />
Zur Praxis der Lehrauftrags vergütung<br />
an den deutschen Musikhochschulen<br />
Ja, es ist ein Trauerspiel! Die gängige Praxis der Lehrauftragsvergütung<br />
an den 24 bundesdeutschen Musikhochschulen<br />
steht in krassem Missverhältnis zu Qualifikation und<br />
Leistung; selbst der mögliche Einwand, dass an der Saar trotz<br />
alledem nicht schlechter als im Bundesdurchschnitt »honoriert«<br />
wird, ändert nichts an der Tatsache, er belegt einzig<br />
und allein, dass es sich hierbei um ein überregionales »Symptom«<br />
handelt.<br />
Im Januar <strong>2011</strong> haben die Lehrbeauftragtenvertreter aller<br />
deutschen Musikhochschulen die sogenannte Frankfurter<br />
Resolution verabschiedet; hierin werden Themenbereiche<br />
wie Verantwortung, Vergütung, Kündigung, Absicherung, Versicherung,<br />
Planungssicherheit beleuchtet, Missstände deutlich<br />
artikuliert und Forderungen gestellt. Neben dem Senat der<br />
hfm hat auch die Rektorenkonferenz der Deutschen Musikhochschulen<br />
eindeutig Position für die Forderungen<br />
der Lehrbeauftragten bezogen.<br />
Seit 2010 werden innerhalb der hfm intensive Gespräche<br />
darüber geführt, wie die Situation der Lehrbeauftragten<br />
verbessert werden kann. Kein verantwortungsbewusstes<br />
Mitglied der Hochschule kann mit dem Status quo zufrieden<br />
sein!<br />
Zum besseren Verständnis um die Komplexität des Problems<br />
bedarf es einer Analyse. Nach § 46 des Hochschulgesetzes<br />
können Lehraufträge »zur Sicherstellung und zur Ergänzung<br />
des Lehrangebots an Personen erteilt werden, die nach<br />
Vorbildung, Fähigkeiten und fachlicher Leistung dem für sie<br />
vorgesehenen Aufgabengebiet entsprechen«.<br />
Hierzu zwei Anmerkungen:<br />
a) Von Ergänzung kann kaum die Rede sein, Lehrbeauftragte<br />
decken über 60% des Unterrichtsbedarfs ab!<br />
b) Die Gruppe der Lehrbeauftragten ist heterogen; an<br />
der hfm sprechen wir von über 90 Personen, unter ihnen:<br />
Absolventen des eigenen Hauses, die den Berufseinstieg<br />
vollziehen, Professoren anderer Hochschulen, Professoren<br />
im (Un)Ruhestand, Mitglieder verschiedener Berufsorchester,<br />
Lehrbeauftragte, die – über ihre Tätigkeit an der hfm<br />
hinaus – künstlerische und/oder pädagogische Verantwortung<br />
an weiteren Institutionen übernehmen sowie Freischaffende.<br />
Lehrbeauftragten kann, ohne Angabe von Gründen, zum<br />
jeweiligen Semesterende gekündigt werden. Ein Lehrauftrag<br />
entspricht einer Beschäftigungsform ohne Tarifvertrag,<br />
soziale Absicherung oder Weiterbeschäftigungsanspruch und<br />
bietet keinerlei Sicherheit. Dieses Kriterium trifft die Lehrbeauftragten<br />
(siehe obige Unterteilung) in unterschiedlicher<br />
Form und Härte; während einige Mitglieder der hfm den<br />
Lehrauftrag aus Freude annehmen und ausüben, bedeutet<br />
er u. U. für Berufseinsteiger und Freischaffende die Grundlage<br />
ihrer Existenz.<br />
Viele Lehrbeauftragte leisten hervorragende Arbeit und<br />
sind somit für den Erfolg und das Renommee des Hauses<br />
gleichermaßen mit verantwortlich! Das sollte sich auch in<br />
ihrer Vergütung widerspiegeln.<br />
Die Vergütung der Lehrbeauftragten erfolgt über einen<br />
Haushaltstitel, dessen Volumen vom Land bestimmt wird.<br />
Dieser Titel blieb über Jahre unverändert; erst aufgrund lautstarker<br />
Intervention des Kanzlers Wolfgang Bogler erfolgte<br />
eine Aufstockung, die aber letzendlich (noch) nicht<br />
den tatsächlichen Kapazitätsanforderungen (Gewährleistung<br />
des notwendigen und pädagogisch sinnvollen Lehrangebots,<br />
erhöhte Wahlmöglichkeiten durch Modularisierung der<br />
Studiengänge (BolognaReform) ) entspricht. Laut Ordnung<br />
für die Erteilung von Lehraufträgen »muss die Lehrauftragsvergabe<br />
den Grundsätzen einer wirtschaftlichen, sparsamen<br />
Haushaltsführung entsprechen«. Die hfm, wie auch alle<br />
weiteren Musikhochschulen im Lande, können aufgrund ihrer<br />
finanziellen Ausstattung gar nicht anders, als äußerst sparsam<br />
zu agieren (s. o.).<br />
»Die Lehrauftragsvergütung richtet sich nach der Art<br />
der Lehrveranstaltung und nach der Qualifikation der<br />
Lehrbeauftragten«. Hierfür stehen vier Vergütungsstufen zur<br />
Verfügung. Eine Kommission, die sich mit der Lehrauftragssituation<br />
intensiv befasst, wurde u.a. mit der Bitte konfrontiert,<br />
zu klären, in wie weit Lehrveranstaltungen in Kategorien<br />
erfasst und somit einer möglichst fairen Behandlung, auch<br />
die Vergütung betreffend, unterzogen werden können. Um<br />
es vorweg zu nehmen: Meines Erachtens lässt sich kein<br />
gerechtes System kreieren, aufgrund dessen eine Einstufung<br />
von erbrachter Leistung und zu erbringender Gegenleistung<br />
erfolgt. Was ist ein Hauptfach, was ist ein Nebenfach? Wie<br />
definiere ich die Qualität der Veranstaltung? Wie definiere<br />
und wertschätze ich »Qualifikation«?<br />
Die Systeme zur Vergütung von Lehraufträgen an<br />
Deutschen Musikhochschulen variieren; während wir, wie<br />
oben beschrieben, differenzieren, bevorzugen andere Häuser<br />
eine einheitliche Honorierung. Zur Kompensation fehlender<br />
Mittel bedienen sich die Hochschulen wiederum einer recht<br />
einheitlichen, wenngleich schmerzhaften Methode: Vakante<br />
Professuren werden – wenn überhaupt – mit Verzögerung<br />
wiederbesetzt. Für die hfm bedeutet das unter den momentanen<br />
Bedingungen: bis zu drei Professorenstellen.<br />
Ich befürchte, dass die mit der Konsolidierung des Haushaltes<br />
beschäftigte Landesregierung nicht in der Lage sein<br />
wird, den Lehrauftragstitel so aufzustocken, dass die hfm<br />
jeden erforderlichen Lehrauftrag vergeben und auch entsprechend<br />
vergüten kann. Die hfm ist somit vielfältig gefordert:<br />
1) Die Vergütung muss angepasst werden<br />
2) Die Vergütungsstufen müssen überdacht werden<br />
3) Studieninhalte und somit die Notwendigkeit eines jeden<br />
Lehrauftrags müssen – wie im Hochschulgesetz vorgeschrieben<br />
– regelmäßig überprüft werden<br />
4) Die Mitglieder der Hochschule müssen äußerst verantwortungsvoll<br />
bei Entscheidungen über Vergabe, Qualität<br />
und Quantität von Lehraufträgen vorgehen.<br />
Ein System zur dauerhaften Anhebung der Vergütung<br />
von Lehraufträgen kann m.E. nur dann erfolgreich sein, wenn<br />
wir uns – ähnlich der hausinternen Strukturreform – von<br />
Relikten der Vergangenheit trennen, wenn wir konsequent<br />
hinterfragen, welche Faktoren tatsächlich zum Erhalt, bzw.<br />
zur Steigerung der Ausbildungsqualität beitragen, die jüngst<br />
28
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Studium<br />
gestartete Evaluation aus hochschuldidaktischer und<br />
haus haltstechnischer Perspektive der modularisierten Studiengänge<br />
fortschreiben, mehr denn je die konsequente Auslastung<br />
und Erfüllung der Deputate aller hauptamtlichen Stellen<br />
(insbesondere auch mit Grundstudierenden) durchsetzen<br />
und somit ein verantwortungs und sinnvolles Zusammenwirken,<br />
über Partikularinteressen hinaus, sicher stellen.<br />
Ich werde alles mir Mögliche unternehmen, um die Lehrbeauftragten<br />
bei der Durchsetzung ihrer berechtigten Forderung<br />
nach Verbesserung der Bedingungen zu unterstützen.<br />
Ich denke, dass die hfm in der Lage ist, die Vergütung<br />
der Lehraufträge anzupassen, jedoch bedarf es mehr als einen<br />
Beschluss zu fassen.<br />
Die Bereitschaft zur Reflexion und zur Übernahme von<br />
Verantwortung wird hierfür eingefordert – von uns allen!<br />
Prof. Manfred Dings<br />
Notensatz und<br />
Text- verarbeitung mit<br />
Open-Source-Software<br />
Nach ihm ist die bekannte Bibliothek gemeinfreier Musikwerke<br />
(imslp.org) im weltweiten Netz benannt: Ottaviano<br />
Petrucci. Knapp ein halbes Jahrhundert nach Gutenbergs<br />
epochaler Erfindung adaptierte er diese in Venedig für den<br />
Notendruck (BrockhausRiemannMusiklexikon). Erstaunlicherweise<br />
nur um einen Faktor zwei schneller folgte im<br />
vergangenen Jahrhundert auf die Ablösung der Schreibmaschine<br />
durch die Textverarbeitung die Entwicklung von<br />
Notensatzsoftware, die längst nicht mehr allein von Spezialisten,<br />
sondern auch von (pardon) »normalen« Musikern bedient<br />
werden kann.<br />
Wer früher am Computer Notensätze<br />
erstellte, galt als »Guru« oder »Freak«<br />
Finale war in den 90er Jahren das erste professionelle<br />
Notensatzprogramm für den (wenn man ihn so nennen will)<br />
Massenmarkt der Musikproduktion. Das älteste Finale<br />
Dokument auf der Festplatte des Schreibers dieser Zeilen<br />
datiert vom 21. Oktober 1998. Damals schämte sich der Autor<br />
ein wenig, wenn er Arbeitsblätter oder Prüfungsmaterial<br />
nicht von Hand erstellte, sondern schon per Computer. Man<br />
galt als Guru oder Freak – beides nicht unbedingt Attribute,<br />
mit denen ein seriöser Hochschullehrer belegt werden wollte.<br />
Heute hingegen würde man belächelt, produzierte man sein<br />
Lehrmaterial nach wie vor auf den edlen Notenpapieren<br />
der Firma star (star-notenschreibpapiere.com).<br />
Erste kostenlose Software<br />
für »normale« Musiker<br />
Das freie Notensatz-Programm MuseScore 1.0<br />
In einer Hinsicht<br />
jedoch blieb<br />
Notensatz bislang eine<br />
elitäre Angelegenheit:<br />
Während die Kosten<br />
ganzer OfficePakete<br />
heutzutage gegen Null<br />
gehen (Open Office<br />
und sein Ableger Libre Office), war freie Notensatzsoftware<br />
bis vor kurzem allenfalls etwas für Spezialisten, die sich<br />
nicht scheuen, mit linux zu arbeiten und die Syntax<br />
des Satzsystems LaTeX im Kopf beherrschen, was zwar<br />
studierte Informatiker mit dem Hobby »klassische Musik« in<br />
Entzücken versetzt, für die Mehrheit der (nochmals pardon)<br />
»normalen« Musiker jedoch nicht in Frage kommt.<br />
Manche vorhandene Notensatzprogramme waren auch<br />
schlichtweg unausgereift. Musiker, bewaffnet mit Notenpapier<br />
und Bleistift, wenden einige wenige Notensatzregeln intuitiv<br />
an. Dies in maschinengerechte Algorithmen umzusetzen ist<br />
aber keine Kleinigkeit.<br />
Seit Februar dieses Jahres gibt es nun jedoch ein freies und<br />
sogar quelloffenes Notensatzprogramm mit benutzerfreundlicher<br />
Oberfläche: MuseScore 1.0 (musescore.org).<br />
Mit den professionellen Paketen Finale und Sibelius kann<br />
es nicht mithalten, aber die Bedienung ist recht ähnlich. Als<br />
kosten losen Einstieg in den Notensatz gibt es nichts Besseres.<br />
Der Umstieg ist in beide Richtungen problemlos möglich,<br />
die Bedienphilosophie liegt in der Mitte zwischen den beiden<br />
genannten Marktführern. Manches ist sogar pfiffiger gelöst<br />
als bei der teuren Konkurrenz.<br />
Erstmals wurde eine Übung für Notensatz<br />
und Textverarbeitung durchgeführt<br />
Wer seine Bachelorarbeit mit Notenbeispielen aus MuseScore<br />
anreichern möchte, muss dennoch ein wenig basteln: die<br />
Notensatzgraphiken sind mit einer geeigneten Grafiksoftware<br />
(z. B. gimp, gimp.org) nachzubearbeiten, bevor eine Textverarbeitung<br />
etwas damit anfangen kann. Und überhaupt: eine<br />
längere Seminararbeit mit einem der gängigen Programme<br />
zu verfassen, ist anscheinend kein selbsterklärender Vorgang.<br />
Oft sieht man Arbeiten, die mit einer Textverarbeitung als<br />
(schlechtem) Schreibmaschinenersatz erstellt wurden: Inhaltsverzeichnisse,<br />
Kapitelüberschriften, Seitenzahlen werden von<br />
Hand eingesetzt und manuell formatiert, von Layoutsünden<br />
(durchaus den Vorgaben des OfficeMarktführers geschuldet)<br />
zu schweigen.<br />
Nicht zuletzt diese Erfahrung gab den Anstoß, an der<br />
hfm Saar erstmals eine Übung »Textverarbeitung und<br />
Noten satz mit freier Software« anzubieten. Angehende<br />
Musikpädagogen, Lehramtstudierende und Jazzer lernten ein<br />
Semester lang Theorie und Praxis der Textverarbeitung und<br />
die Bedienung des erwähnten freien Notensatzprogramms.<br />
29
Studium<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Die meisten Teilnehmer/innen brachten ihren eigenen Laptop<br />
mit (so auch der Dozent). Mit der zwar modernisierten,<br />
aber leider ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Lehre<br />
konfigurierten hochschuleigenen edv wäre ein solcher Kurs<br />
im Jahre <strong>2011</strong> auch nicht durchführbar gewesen.<br />
Manche liebgewonnene Gewohnheit<br />
musste über Bord geworfen werden<br />
Anhand vielfältiger Notensatzaufgaben – die Palette reichte<br />
von einem dreistimmigen Kanon Beethovens über eine mit<br />
Vortragsbezeichnungen gespickte Partitur Max Regers bis<br />
zu einem Leadsheet – wurden alle wichtigen Problemfelder<br />
des Notensatzes behandelt. Parallel entstand mit dem<br />
OpenOfficeWriter ein kleines Handbuch zu MuseScore, alle<br />
Feinheiten wie Kopfzeilen, lebende Kolumnen, Abbildungen,<br />
Querverweise, Verzeichnisse usw. enthaltend, die später<br />
einmal in einer Bachelorarbeit zum Zuge kommen könnten.<br />
Manche liebgewonnene Gewohnheit wurde über Bord<br />
geworfen: logische Auszeichnungen statt Hartformatierung,<br />
Positionsrahmen statt Leerzeilenschaltungen – das war<br />
anfangs nicht jedermanns Sache. Am Ende gab es dennoch<br />
zufriedene Gesichter und acht angehende Professionals in<br />
Sachen Textverarbeitung und Notensatz – letzteres übrigens<br />
in der verschärften Variante: Noteneingabe ohne Keyboard,<br />
ausschließlich über die Computertastatur.<br />
Doch bei aller berechtigten Freude über die fantastischen<br />
Möglichkeiten und die Arbeitserleichterung, welche die edv<br />
heute bietet: Auch im 21. Jahrhundert bemisst sich der Wert<br />
eines (Noten) Textes nicht an seinem Aussehen, sondern an<br />
seinem Inhalt.<br />
Die Teilnehmer/innen des Orgelkurses an der Orgel<br />
von Saint-Georges in Sarre-Union<br />
HFM-Kirchenmusik<br />
Rückblick Sommersemester:<br />
Orgel-Kurswochenende in<br />
Sarre-Union, Großes Sommer-<br />
Podium und Semestergottesdienst<br />
Das diesjährige Sommersemester wurde von der Abteilung<br />
Kirchenmusik mit einem Kurswochenende zum Thema »Die<br />
KlassischFranzösische Orgel. Instrumente, Werke, Interpretation«<br />
abgeschlossen. In der Barockkirche SaintGeorges<br />
in SarreUnion konnten wir an einem Instrument, welches<br />
1967 nach historischem Vorbild des legendären Dom Bédos<br />
de Celles erbaut wurde, von unseren Dozenten unterrichtet<br />
werden.<br />
Die symbiotische Beziehung zwischen Komposition und<br />
Instrument, die die klassischfranzösische Epoche auszeichnet,<br />
war ausschlaggebend, ein Instrument zu besuchen, an<br />
dem sich alle von den Komponisten vorgeschriebenen Registrierungen<br />
realisieren lassen. Diese typischen Registrierarten<br />
brachte uns der Organologe Wolf Bastian (Akademie für<br />
Alte Musik Saarland) fachkundig näher.<br />
Anhand exemplarischer Werke von Komponisten wie<br />
Clérambault, Couperin, de Grigny oder Rameau erklärten uns<br />
unsere beiden Dozenten Prof. Andreas Rothkopf und Rainer<br />
Oster die Besonderheiten der Spielweise und Interpretation<br />
dieser Musik. Es war sehr aufschlussreich, die Stücke einmal<br />
in optimalen Klangverhältnissen zu hören und zu spielen!<br />
Im Anschluss an den Unterricht besuchten wir die Orgelbauwerkstatt<br />
von Yves Koenig, der die Orgel in SaintGeorges<br />
zusammen mit seinem Vater unter beratender Mitwirkung von<br />
Michel Chapuis (Strasbourg/Paris) erbaute.<br />
Wie in jedem Semester präsentierten sich unsere<br />
Studierenden bei drei Orgelpodien an den Instrumenten der<br />
Schlosskirche, der Kirche St. Michael und der Stiftskirche<br />
St. Arnual. Letzteres Podium fand unter Beteiligung fast aller<br />
unserer Orgelstudierenden als »Großes SommerPodium«<br />
statt und bot ein vierstündiges Programm verschiedener<br />
Epochen. In zwei ausgedehnten Pausen gab es im historischen<br />
Kreuzgang der Stiftskirche bei Getränken und kleinen<br />
Leckereien reichlich Gelegenheit zum Gedankenaustausch.<br />
Das Konzert an der großen KuhnOrgel wurde vom sr<br />
mitgeschnitten.<br />
Nach langer Zeit gestalteten wir mit unserer Abteilung<br />
wieder einen Hochschulgottesdienst. Dieser fand zum<br />
Hochfest »Peter und Paul« in Form einer Vesper und anschließender<br />
Eucharistiefeier im »Kloster am Rande der Stadt«<br />
statt. In Zusammenarbeit mit Hochschulpfarrer Dr. Johannes<br />
Kreier und dem Organisten Christian von Blohn konnten<br />
sich die verschiedenen Teilbereiche der Kirchenmusik einbringen.<br />
Mit gregorianischem Choral, mehrstimmiger Chormusik<br />
und deutschem Liturgiegesang gestalteten wir einen musikalisch<br />
abwechslungsreichen und feierlichen Gottesdienst mit,<br />
der bei uns allen eine starke Wirkung hinterließ.<br />
Kathrin Rolfes, Timo Uhrig<br />
30
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Studium<br />
HFM-AStA<br />
Der Allgemeine Studierendenausschuss<br />
(AStA) gibt bekannt:<br />
Im Juni feierte der »Sommerball der Hochschule für Musik<br />
Saar« ein tolles Debüt im Konzertsaal der hfm. Den Gästen<br />
wurde abwechslungsreiche Tanzmusik geboten von Walzer<br />
über Discofox, ChaChaCha und Rumba bis hin zu Salsa<br />
und Samba. Das Meiste natürlich live von Studenten der<br />
Musikhochschule gespielt. So zum Beispiel die spontan und<br />
exklusiv für den Ball ins Leben gerufene Big Band unter der<br />
Leitung von Raphael Petri mit zahlreichen Arrangements<br />
bekannter Popsongs.<br />
Aber auch die Professorenschaft war mit einem wie immer<br />
erfrischendunterhaltsamen Beitrag von Frau Prof. Margit<br />
ReinhardHesedenz vertreten. Zum Abschluss sorgte die<br />
Latin Band unter der Leitung von Luis Cardoso für stundenlanges<br />
Tanzfieber mit authentischem lateinamerikanischem<br />
Flair.<br />
Die Resonanz bei den anwesenden Gästen fiel so positiv aus,<br />
dass der Beschluss nicht fern lag, im nächsten Jahr einen<br />
weiteren Sommerball zu veranstalten. Um dieses Mal auch die<br />
Tanzmuffel unter den Studenten und Lehrbeauftragten aufs<br />
Parkett zu locken, sind im Vorfeld kleine Tanzkurse für die<br />
Vermittlung von Grundlagen geplant. Aber auch wem Rumba<br />
und Cha cha cha kaum ein Begriff sind, der sei trotzdem<br />
herzlichst eingeladen.<br />
Ab nächstem Semester wird der AStA den Studentinnen und<br />
Studenten täglich von 13–14 Uhr im AStARaum in einer<br />
Sprechstunde zur Verfügung stehen. Dort bekommt ihr auch<br />
die neuen AStABleistifte mit Radiergummi für 70 Cent,<br />
damit eure Harmonielehre und Gehörbildungsnoten noch<br />
besser werden!<br />
Des Weiteren wird in der Lounge auf Initiative des AStAs<br />
eine offene Bücherecke eingerichtet. Dieses in zahlreichen<br />
Großstädten bewährte Konzept funktioniert ganz einfach:<br />
Ihr bringt ein Buch mit, stellt es in den Kasten und dürft<br />
euch dafür ein anderes mitnehmen. So spart ihr Geld und<br />
könnt nebenher auch andere an eurem Bücherschatz teil haben<br />
lassen. Natürlich wird es von Anfang an eine große Auswahl<br />
an Büchern geben, dafür garantieren wir.<br />
Zum Abschluss wünschen wir allen Studentinnen und<br />
Studenten einen guten und erfolgreichen Start ins neue<br />
Semester!<br />
31
Campus<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Aus den Klassen<br />
Kompositionsklasse<br />
Prof. Theo Brandmüller<br />
Die Absolventin Karola Obermüller<br />
ist vom Deutschen Musikrat für die<br />
Produktion einer eigenen »Personalitycd«<br />
ausgewählt worden. Die cd soll<br />
jungen hochbegabten Komponisten/<br />
innen die Möglichkeit verschaffen,<br />
ihre Werke vor einem internationalen<br />
Publikum vorzustellen. Karola Obermüller<br />
hat derzeit eine DozentenStelle<br />
an der HarvardUniversity.<br />
Xiaoliang Zhou ist bei der »Saarbrücker<br />
Komponistenwerkstatt <strong>2011</strong>« mit dem<br />
Kompositionspreis der Deutschen<br />
Radiophilharmonie (drp) ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Kathrin Denner ist mit dem<br />
»Kom ponistenförderpreis der neuen<br />
Tonsprache der Kreissparkasse<br />
RheinPfalz« und mit dem 1. Preis<br />
des »Kompositionswettbewerbs des<br />
jungen deutschen Komponistenforums«<br />
ausgezeichnet worden.<br />
Fünf ehemalige Schüler der Kompositionsklasse<br />
Prof. Theo Brandmüller<br />
erhielten einen Kompositionsauftrag<br />
für das Neue MusikEnsemble der<br />
hfm »grenzpunkt«: Daniel Osorio,<br />
Xiaoliang Zhou, Thorsten Hansen,<br />
Zeynep Gedizlioglu und Karola<br />
Obermüller schreiben jeweils einen<br />
»Klanggruss an Mauricio Kagel«. Die<br />
Uraufführungen finden am 21. Dezember<br />
<strong>2011</strong> im Konzertsaal der hfm statt.<br />
Das Konzert wird vom sr übertragen.<br />
Violinklasse<br />
Prof. Ulrike Dierick<br />
Nach erfolgreichem Probespiel<br />
hat Eyn Hee Shin die Stelle einer<br />
1.Violine im Sinfonieorchester<br />
Bielefeld erhalten. Ebenfalls eine feste<br />
Anstellung als 1. Violinistin erhielt<br />
Sung-bin Kum im Sinfonieorchester<br />
Pforzheim.<br />
Kontrabass-Klasse<br />
Prof. Wolfgang Harrer<br />
Endika Rodriguez wurde von den<br />
Wiener Philharmonikern für die<br />
Bühnenmusik bei den Salzburger<br />
Festspielen <strong>2011</strong> verpflichtet.<br />
Patricio Banda erhielt nach einem<br />
erfolgreich absolvierten Praktikum<br />
einen Zeitvertrag als stellvertretender<br />
Solobassist am Stadttheater Passau.<br />
Gitarrenklasse<br />
Stefan Jenzer<br />
Tim Beuren, Jungstudent in der<br />
Gitarrenklasse von Stefan Jenzer,<br />
konzertierte als Solist mit dem Jugendsinfonieorchester<br />
des Landkreises<br />
Saarlouis.<br />
Kammermusik-Klasse<br />
Prof. Tatevik Mokatsian<br />
Violoncello-Klasse<br />
Prof. Gustav Rivinius<br />
Nach erfolgreichem Probespiel übernahm<br />
Theresa Sumpantarat im<br />
September eine Stelle als Cellistin<br />
in der Badischen Philharmonie<br />
Pforzheim.<br />
Isabel Gehweiler ist mit dem<br />
Kunstpreis der Kunststiftung Baden<br />
Württemberg ausgezeichnet worden.<br />
Außerdem hat sie nach erfolgreichem<br />
Probespiel ein Auslandsstipendium des<br />
Deutschen Akademischen Auslandsdienstes<br />
(daad) erhalten, das ihr ein<br />
weiteres Jahr Studienaufenthalt an der<br />
renommierten Juilliard School von New<br />
York ermöglicht.<br />
Tuba-Klasse<br />
Ralf Rudolph<br />
Steffen Schmid, ehemaliger Tuba<br />
Hauptfachstudent an unserer Hochschule,<br />
erspielte sich im Mai in einem<br />
Probespiel zunächst an der Staatsoper<br />
Stuttgart eine unbefristete halbe Stelle.<br />
Vier Wochen später war er in München<br />
an der Bayrischen Staatsoper ebenfalls<br />
erfolgreich und trat dort im September<br />
eine unbefristete Stelle an. An diesem<br />
Opernhaus spielen zwei Tubisten – der<br />
andere ist Stefan Ambrosius, ebenfalls<br />
ein Absolvent der hfm Saar.<br />
32<br />
Das Et Arsis-Quartett<br />
Das Et Arsis-Quartett ist mit dem<br />
»InterclassicaSonderpreis für das<br />
viel versprechendste Klavierquartett«<br />
ausgezeichnet worden. Der Preis wurde<br />
von Eleanor Hope, der Leiterin der<br />
international renommierten Künstler<br />
Agentur Interclassica, gestiftet.
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Campus<br />
Gesangsklasse<br />
Prof. Yaron Windmüller<br />
War auch beim diesjährigen Walter-<br />
Gieseking-Wettbewerb erfolgreich:<br />
Laura Demjan<br />
Eva Eiter sang auf Schloss Rheinsberg<br />
in »Das Urteil des Midas« die Rolle<br />
der Mopsa.<br />
So-Young Lee sang auf Schloss<br />
Weikersheim in »Cosi fan Tutte« die<br />
Rolle der Fiordiligi und wird in der<br />
nächsten Spielzeit am Saarländischen<br />
Staatstheater in Mozarts »Zauberflöte«<br />
die Rolle der Ersten Dame übernehmen.<br />
Laura Demjan singt im Saarländischen<br />
Staatstheater in Mozarts »Zauberflöte«<br />
die Rolle der Papagena.<br />
Alexander Yagudin sang mehrere<br />
Rollen bei den Schlossfestspielen Zwingenberg:<br />
in »Die lustigen Weiber von<br />
Windsor« (Nicolai), »Der Vogelhändler«<br />
(Süffle) und »Die Dreigroschenoper«<br />
(ein Straßenbandit).<br />
HFM-Jazzabteilung<br />
Das saarländische hnkTrio – Pianist<br />
Felix Hauptmann (17), Bassist Conrad<br />
Noll (20) und Schlagzeuger Fabian<br />
Künzer (17) – hat beim 11. Bundeswettbewerb<br />
»Jugend jazzt« in Dortmund<br />
den Studiopreis gewonnen. Conrad<br />
Noll wurde zudem eingeladen, beim<br />
Bundesjugendjazzorchester (Bujazzo)<br />
vorzuspielen. Felix Hauptmann und<br />
Fabian Künzer sind Jungstudierende<br />
in der hfmJazzabteilung. Die jungen<br />
Saarjazzer waren vom Saarländischen<br />
Landesverband Jazz für Dortmund<br />
nominiert worden.<br />
HFM-Studierende gewinnen 1. Preis beim<br />
Hochschulwettbewerb in Lübeck<br />
Beim diesjährigen Wettbewerb der deutschen Musikhochschulen in Lübeck<br />
haben HFMStudierende den 1. Preis in der Sparte »Musikpädagogik«<br />
gewonnen. Julia Schüly aus der Klasse von Professor Dr. Michael Dartsch<br />
und Susanne Richter aus der Klasse von Prof. Gustav Rivinius sind für<br />
ihr pädagogisches Konzept »Kleine Streicher« ausgezeichnet worden, das<br />
die Musikschule der Stadt Saarbrücken an der Grundschule Am Ordensgut<br />
ins Leben gerufen hat.<br />
Der Wettbewerb in der Sparte Musikpädagogik wurde von der<br />
Rektoren konferenz der deutschen Musikhochschulen (rkm) in Kooperation<br />
mit dem Verband deutscher Musikschulen (VdM) unter den 24 deutschen<br />
Musikhochschulen ausgeschrieben worden. Die Bewertung der Beiträge<br />
richtete sich nach den Kriterien »Qualität von Konzept und Durchführung«,<br />
»Innovationspotenzial« und »Modellcharakter«.<br />
33
Campus<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Namen & Nachrichten<br />
Oliver Strauch erhält den »JTI Jazz Award« der Großregion.<br />
Zum zweiten Mal hat der JazzClub »EuroCore« den<br />
mit 5000 Euro dotierten »JTI Jazz Award« verliehen. Nach<br />
der dänischen Perkussionistin Marilyn Mazur im vergangenen<br />
Jahr wurde <strong>2011</strong> ein für die Großregion SaarLorLuxTrier<br />
bedeutender Musiker ausgezeichnet. Diesjähriger Preisträger<br />
ist der Schlagzeuger, Komponist und HFMProfessor Oliver<br />
Strauch.<br />
Der »JTI Jazz Award« wird jährlich verliehen und würdigt<br />
im Wechsel international und interregional bedeutsame<br />
Künstler. Die Preisvergabe an Oliver Strauch erfolgt anlässlich<br />
eines Preisträgerkonzerts im Dezember <strong>2011</strong> im Kurfürstlichen<br />
Palais Trier.<br />
Joachim Fontaine, Lehrbeauftragter<br />
in Ensembleleitung, wurde für seine<br />
CDProduktion des Oratoriums »Iphigénie<br />
en Tauride« von Théodore Gouvy<br />
in der Pariser Opéra Bastille mit dem<br />
»Prix Massenet« und dem »Orphée d’Or«<br />
der französischen Académie du Disque<br />
ausgezeichnet. Die Auszeichnung, die von<br />
einer internationalen, unabhängigen Jury<br />
vergeben wird, gilt als eine der hochkarätigsten Frankreichs.<br />
Der hfmLehrbeauftragte Stefan Jenzer wurde vom<br />
Landesmusikrat BadenWürttemberg in die Jury des Orchesterwettbewerbs<br />
eingeladen. Zudem wurde er erneut zum<br />
künstlerischen Leiter des Bundes für Zupf und Volksmusik<br />
Saar (bzvs) gewählt. Außerdem wurde er als Prüfungsvorsitzender<br />
zu Staatsexamensprüfungen im Fach »Musikpädagogik«<br />
an die Musikhochschule Freiburg eingeladen.<br />
hfmAbsolvent Christian Barthen ist beim<br />
6. Internationalen Orgelwettbewerb von St. Maurice d´Agaune<br />
(ch) mit dem 1. Preis sowie dem Franz LisztSonderpreis<br />
ausgezeichnet. Verbunden mit den Preisen sind mehrere<br />
Konzertengagements in der Schweiz, Deutschland, Österreich<br />
und Italien.<br />
Prof. Kristin Merscher ist zur JuryPräsidentin<br />
der 1st Camerata Seoul and haInternational Competition<br />
in Seoul (Südkorea) berufen worden. Dieser Wettbewerb<br />
wird jedes Jahr in verschiedenen Kategorien durchgeführt –<br />
Schwerpunkte sind Cello und Klavier. Kristin Merscher wird<br />
gleichzeitig im Oktober in Seoul Konzerte und Meisterkurse<br />
geben.<br />
Bei den diesjährigen WagnerFestspielen haben in<br />
der vieldiskutierten »Tannhäuser«Inszenierung von Sebastian<br />
Baumgarten eine Studierende sowie ein Absolvent der hfm<br />
mitgewirkt: Katja Stuber (Gesangsklasse Prof. Ruth Ziesak)<br />
sang die Rolle des »jungen Hirten« und Michael Nagy<br />
(ehemals LiedduoKlasse Prof. Irwin Gage) verkörperte in<br />
der WagnerOper den »Wolfram von Eschenbach«.<br />
Der frühere hfmAuszubildende Philip Thelen hat<br />
seine Lehre als »Fachkraft für Veranstaltungstechnik« am<br />
TechnischGewerblichen Berufsbildungszentrum Saarbrücken<br />
als Jahrgangsbester <strong>2011</strong> abgeschlossen. Der 23jährige<br />
Saarländer ist seit 2009 im Bereich Audiotechnik an der<br />
Hochschule für Musik Saar tätig.<br />
Neu berufen<br />
Professor Dr. Jörg Abbing, Schulpraktisches Klavierspiel/<br />
Klavierimprovisation (Abb.1) Professor Dr. Jörg Abbing,<br />
geboren 1969 in Duisburg, erhielt von Günter Eumann und<br />
Alexander Meyer von Bremen ersten Unterricht in den<br />
Fächern Orgel, Klavier und Komposition. Er studierte an der<br />
RobertSchumannHochschule in Düsseldorf und an der<br />
Universität des Saarlandes Orgel, Evangelische Kirchenmusik,<br />
Musikwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte. Im<br />
Jahr 1994 absolvierte er sein AExamen und 1996 folgte das<br />
Konzertexamen. Mit einer Dissertation über die Orgelwerke<br />
Maurice Duruflés promovierte er 2007 zum Dr. phil. Außerdem<br />
absolvierte er in Paris ein Orgelstudium bei André Isoir<br />
(Literatur) und Naji Hakim (Improvisation).<br />
Seit 1995 ist er Kantor und Organist an der Evangelischen<br />
Stiftskirche St. Arnual. Er unterrichtet seit mehreren Jahren<br />
an unserer Hochschule, an der Universität des Saarlandes<br />
(Filmmusik/Musikwissenschaft) und am Bischöflichen<br />
Institut für Kirchenmusik in Speyer (Klavier/Orgel).<br />
Jörg Abbing gibt Konzerte und Kurse im In und Ausland,<br />
publiziert regelmäßig in Fachzeitschriften und ist Autor der<br />
ersten Biografien über Maurice Duruflé (2002) und Jean<br />
Guillou (2006). Zahlreiche cd, tv und Rundfunkproduktionen<br />
runden seine künstlerischen Aktivitäten ab.<br />
Prof. Fedele Antonicelli, Klavier (Abb. 2)<br />
Mit fünf Jahren erhielt der 1973 geborene italienische Pianist<br />
Fedele Antonicelli seinen ersten Klavierunterricht. Er graduierte<br />
1994 mit Auszeichnung am N. PiccinniKonservatorium<br />
(Bari). Fedele Antonicelli war mehrmals Preisträger bei vielen<br />
nationalen und internationalen Wettbewerben.<br />
2002 erhielt er im Rahmen des ARDMusikwettbewerbs<br />
München einen Sonderpreis für die beste Aufführung eines<br />
klassischen Klavierkonzertes.<br />
Er spielte als Solist mit renommierten Orchestern und<br />
konzertierte mit unterschiedlichen Ensembles in vielen<br />
Ländern Europas, den usa und in Kanada.<br />
Er war an zahlreichen Rundfunkproduktionen beteiligt,<br />
unter anderen für die italienische RAI, den Saarländischen<br />
Rundfunk, den Bayerischen Rundfunk und die amerikanische<br />
kbyu.<br />
Von 1995 bis 2000 studierte Fedele Antonicelli bei Benedetto<br />
Lupo. Anschließend setzte er sein Studium an unserer<br />
Hochschule in der Klasse von Prof. Thomas Duis fort. Zuletzt<br />
war Antonicelli im Lehrauftrag als Assistent von Prof. Duis<br />
tätig.<br />
Professor Robert Hofmann, Trompete (Abb. 3)<br />
Robert Hofmann wurde 1968 geboren. Seine Studien führten<br />
ihn an das HermannZilcherKonservatorium nach Würzburg<br />
und an die Hochschule für Musik in Frankfurt/Main. Wichtige<br />
Erfahrungen konnte Robert Hofmann während dieser<br />
Zeit in Auswahlorchestern wie z. B. dem Weltjugend orchester<br />
sammeln.<br />
Bereits mit zwanzig Jahren trat er seine erste Stelle als Solo<br />
Trompeter im »Staatsorchester RheinischePhilharmonie« in<br />
Koblenz an. Während dieser Zeit hatte er einen Lehrauftrag<br />
an der Universität Koblenz inne. Er ist Preisträger des<br />
Internationalen Wettbewerbs der Konzertgesellschaft München.<br />
1994 wechselte er als SoloTrompeter in das damalige<br />
34
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Campus<br />
1. Professor Dr. Jörg Abbing, Schulpraktisches Klavierspiel/Klavierimprovisation<br />
2. Professor Fedele Antonicelli, Klavier<br />
3. Professor Robert Hofmann, Trompete<br />
4. Professor Guilhaume Santana, Fagott<br />
5. Professorin Ulrike Tiedemann, Elementare Musikpädagogik<br />
Rundfunksinfonieorchester des Saarländischen Rundfunks.<br />
Tourneen führten ihn nach Australien, Japan, China,<br />
Korea, Kanada sowie ins europäische Ausland. Tätigkeiten als<br />
Gastmusiker in Orchestern wie MünchnerPhilharmoniker,<br />
ndrSinfonieorchester Hamburg, Radiosinfonieorchester<br />
Frankfurt, wdrSinfonieOrchester Köln, Staatsoper<br />
München oder Gewandhausorchester Leipzig spiegeln seine<br />
künstlerische Stellung wider.<br />
Seit 2004 bekleidet er die ehrenvolle Stelle des 1. Trom peters<br />
im Festspielorchester der Bayreuther RichardWagner<br />
Festspiele. Er ist gerngesehener Gast in verschiedenen<br />
Kammer musikbesetzungen sowie Initiator des Blechbläser<br />
Ensembles »RadioBrassSaar«.<br />
Solokonzerte in der Kombination TrompeteOrgel<br />
sowie Solokonzerte und Produktionen (Radio, tv und CDs)<br />
mit Orchestern, u.a. der Deutschen Radio Philharmonie<br />
Saar brücken Kaiserslautern runden seine musikalischen<br />
Tätigkeiten ab.<br />
Professor Guilhaume Santana, Fagott (Abb. 4)<br />
Der 1982 geborene Franzose erhielt Violin und Fagottunterricht<br />
am Conservatoire seiner Heimatstadt Toulouse. Er<br />
studierte in Paris, Düsseldorf, Hannover und an der Karajan<br />
Akademie der Berliner Philharmoniker.<br />
Seit 2007 ist er SoloFagottist der Deutschen Radio<br />
Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern.<br />
Auf Einladung Claudio Abbados wirkt er als Solo fagottist<br />
im Lucerne Festival Orchestra, sowie im neugegründeten<br />
Orchestra Mozart in Italien mit und arbeitete mit dem<br />
Mahler Chamber Orchestra zusammen.<br />
Seine solistischen und kammermusikalischen Tätigkeiten<br />
führten Guilhaume Santana auf die renommierten Bühnen<br />
der Welt, wie die Berliner Philharmonie, die New Yorker<br />
Carnegie Hall und das Concertgebouw in Amsterdam. Er<br />
spielte solistisch mit den Münchner Symphonikern, der<br />
Sinfonia Varsovia, der Deutschen Radio Philharmonie sowie<br />
mehrmals mit dem Orchestra Mozart. <strong>2011</strong> erscheinen bei der<br />
Deutschen Grammophon seine Einspielung mit Werken für<br />
Fagott und Orchester von W. A. Mozart unter der Leitung<br />
von Claudio Abbado.<br />
Als Kammermusiker musiziert er mit Emmanuel Ax, Till<br />
Fellner, Kolja Blacher, Giuliano Carmignola, Albrecht Mayer<br />
und regelmäßig mit Sabine Meyer und ihrem Bläserensemble.<br />
Guilhaume Santana gab Meisterkurse in Deutschland<br />
und Italien, beim Orchesterzentrum nrw und leitete<br />
Orchester proben in Spanien und bei den Mannheimer<br />
Philharmonikern.<br />
Er erhielt 2005 den »FelixMendelssohnBartholdy Preis«<br />
der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin, und er ist<br />
1. Preis träger beim 7. MusikWettbewerb der Jungen Interpreten<br />
von Wattrelos (Frankreich).<br />
Professorin Ulrike Tiedemann, Elementare Musik -<br />
päda gogik (Abb. 5) Ulrike Tiedemann studierte an der<br />
Hochschule für Musik und Tanz Köln Instrumentalpädagogik,<br />
Violoncello und Allgemeine Musikerziehung und erhielt<br />
Kammermusikunterricht bei Prof. Siegfried Palm, Prof.<br />
Primož Novšak (Basel), Prof. Uzi Wiesel (TelAviv) und<br />
Mitgliedern des AmadeusQuartetts.<br />
Sie war an verschiedenen Musikschulen als Lehrkraft für<br />
Elementare Musikerziehung, Violoncello und Ensemblearbeit<br />
tätig. Von 2004 bis <strong>2011</strong> unterrichtete sie als Lehrbeauftragte<br />
an der Hochschule für Musik und Tanz Köln in der Studienrichtung<br />
Elementare Musikpädagogik.<br />
Als Cellistin ist Ulrike Tiedemann in verschiedenen<br />
Kammermusikbesetzungen tätig und spielte als Solistin mit<br />
verschiedenen Orchestern. Konzertreisen führten sie durch<br />
Europa, usa und Jordanien.<br />
Zusammen mit Gunther Tiedemann leitet sie die Cello<br />
Big Band der Rheinischen Musikschule Köln, ein JazzRock<br />
PopEnsemble mit 50 jungen Cellistinnen und Cellisten.<br />
Musikpädagogische Veröffentlichungen von Ulrike<br />
Tiedemann beschäftigen sich mit Elementarer Musikpraxis<br />
in Streicherklassen und gruppen.<br />
Wir gratulieren<br />
Dem ehemaligen Rektor der hfm Herrn<br />
Prof. Dr. Werner Müller-Bech, zum 80. Geburtstag.<br />
Dem früheren hfmKanzler, Herrn Alfons Simon,<br />
zum 70. Geburtstag.<br />
Dem stellvertretenden Verwaltungsleiter und<br />
Verantwortlichen für den Lehrbetrieb, Herrn Norbert Georg,<br />
zum 60. Geburtstag.<br />
35
Campus<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
Solovorstellung zum Abschied:<br />
Prof. Gerhard Schneider<br />
Wir verabschieden in den verdienten Ruhezustand<br />
Prof. Gerhard Schneider Am Ende gab’s dann noch<br />
eine Solovorstellung beim<br />
»Lokaltermin«. Nach 15<br />
erfüllten Dienstjahren verabschiedete<br />
sich Prof. Gerhard<br />
Schneider mit dem letzten<br />
Vorhang der diesjährigen<br />
hfmOpernproduktion in den<br />
Ruhestand. In der musikalischen<br />
Revue »Lokaltermin« zeigte der Vollblutmusiker<br />
noch einmal sein ganzes Können: als musikalischer Leiter<br />
der studentischen SängerRiege und als Solist am Klavier,<br />
der für ein ganzes Orchester spielte. »Ein schöner Schluss<br />
meiner Laufbahn!«, sagt der 65jährige zufrieden über die<br />
LokalterminInszenierung seines langjährigen Opernklasse<br />
Kollegen Prof. Thomas Max Meyer. Überhaupt blickt Gerhard<br />
Schneider mit ungetrübter Freude auf anderthalb Jahrzehnte<br />
gemeinsamer Arbeit zurück: »Wir haben da zusammen<br />
eine RiesenBandbreite an unterschiedlichen Aufführungen<br />
hingekriegt.«<br />
Regisseur Thomas Max Meyer ist denn auch voll des<br />
Lobes über den scheidenden Kollegen: »Gerhard Schneiders<br />
Arbeit zeichnet sich durch eine große Wärme aus. In ihr<br />
spiegelt sich Souveränität, Natürlichkeit und Gespür für die<br />
Menschen, mit denen er zu tun hat. Seine selbstverständliche<br />
Musikalität und sein umfassendes Wissen kamen in den<br />
vergangenen 15 Jahren einer nicht geringen Zahl von<br />
Studierenden zugute, und er war den jungen Sängern ein<br />
hervorragender Partner in der Einstudierung des Opernrepertoires<br />
wie auch ein äußerst fähiger Orchestererzieher. Sein<br />
trockener Humor ist entwaffnend und auf angenehme Weise<br />
ansteckend. Seine Intelligenz, seine noble Haltung und seine<br />
Menschlichkeit sind beispielhaft.«<br />
Der gebürtige Bayer, der in seinem Berufsleben überwiegend<br />
in Norddeutschland tätig war, kam erst gegen Ende<br />
seiner Laufbahn ins Saarland. Nach dem Studium an der<br />
Staatlichen Hochschule für Musik in München und der<br />
Sommerakademie Mozarteum Salzburg begann seine Theaterkarriere<br />
1971 als Korrepetitor am Theater Essen. Danach war<br />
er 1. Kapell meister in Münster, Wiesbaden, Lübeck und<br />
Bremen. 1987 wurde Gerhard Schneider Generalmusikdirektor<br />
des SchleswigHolsteinischen Landestheaters und des<br />
Sinfonie orchesters in Flensburg. 1996 erfolgte seine Berufung<br />
auf die Professur für die Musikalische Leitung der Opernschule<br />
an unserer Hochschule.<br />
Im Ruhestand findet Gerhard Schneider endlich wieder<br />
mehr Zeit zum Lesen, zum Musikhören und für Theaterund<br />
Konzertbesuche. Natürlich wird er auch den Aufführungen<br />
der hfmOpernklasse ein treuer Gast bleiben. Seiner<br />
ehemaligen Klasse wünscht er alles Gute für die Zukunft:<br />
Dass sie sich kontinuierlich fortentwickelt und die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit dem hfmOrchester noch weiter<br />
intensiviert.<br />
36
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Essay<br />
Dr. Christoph Flamm<br />
»Russische Musik im Exil«<br />
Konzertfestival, Vorträge und musikwissenschaftliche<br />
Konferenz im November <strong>2011</strong><br />
Deutliche Abnabelung von der Heimat: Igor Strawinsky<br />
37
Essay<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
»Als ich aus Russland wegfuhr, verlor ich den Wunsch zu<br />
komponieren. Indem ich die Heimat verlor, verlor ich mich<br />
selbst. Der Verbannte, der von seinen musikalischen Wurzeln,<br />
der Tradition, dem vertrauten Boden getrennt ist, hat keinen<br />
Wunsch mehr zu schaffen. Ihm bleiben keine anderen<br />
Tröstungen als das undurchdringliche Schweigen erstarrter<br />
Erinnerungen.«<br />
Diese resignativen Worte hat Sergej Rachmaninow im<br />
November 1934 in einem Interview für den Monthly Musical<br />
Record geäußert. Zu diesem Zeitpunkt lebte er bereits seit 17<br />
Jahren im Ausland. Rachmaninow ist einer der namhaftesten<br />
Vertreter russischer Komponisten in der Emigration, vielleicht<br />
sogar der Inbegriff dieses Phänomens, welches die russische<br />
Kultur des 20. Jahrhunderts tief geprägt hat. Seine Stimme<br />
verstummte fast völlig, nur langsam und in größeren Abständen<br />
kamen überhaupt noch neue Werke zum Vorschein, zum<br />
Beispiel seine späte 3. Symphonie und die Symphonischen<br />
Tänze.<br />
»Indem ich die Heimat verlor, verlor ich mich selbst.«<br />
Sergej Rachmaninow verstummte fast völlig im Exil.<br />
Andere russische Komponisten, die ihre Heimat verließen,<br />
befiel dagegen keine Schreibblockade: Strawinsky, Medtner,<br />
Prokofjew, auch die Vertreter der ältesten Generation wie<br />
Gretschaninow und Glasunow haben ihre Kreativität nicht<br />
derart abrupt eingebüßt wie Rachmaninow. Zudem ist ihre<br />
Musik nicht so durchgehend melancholisch gefärbt, so, als<br />
wäre dies das Signum der russischen Exilmusik schlechthin.<br />
(Rachmaninow war schon lange zuvor Elegiker.)<br />
Die Musik der russischen<br />
Emigranten erscheint uneinheitlich<br />
wie ein Flickenteppich<br />
Im Hinblick auf Stil, Ästhetik und Kompositionstechnik zeigt<br />
sich die russische Musik der Emigranten insgesamt wie ein<br />
Flickenteppich. Wüsste man nicht ihre Namen und Herkunft,<br />
wäre es kaum möglich, Werke der genannten Komponisten<br />
und solche von Lourié, Wyschnegradskij, Tscherepnin,<br />
Obuchow, Smirnow, Firssowa, Denissow, Schnittke oder<br />
Gubajdulina auf ein und dieselbe Kulturnation zurückzuführen<br />
– zu unterschiedlich sind ihre Physiognomien,<br />
selbst innerhalb einer Generation.<br />
In ihnen spiegeln sich alte und neue Identitäten, sind<br />
ästhetische, biografische und im weitesten Sinne politische<br />
Aspekte auf komplexe Weise verknüpft. Natürlich hängt<br />
das auch mit der Entwicklung der Musik im 20. Jahrhundert<br />
insgesamt zusammen: In dem Moment, wo die überwiegend<br />
national konnotierten Muster des 19. Jahrhunderts abgestreift<br />
wurden, standen Komponisten tendenziell allein, auch wenn<br />
spätere Gruppenstile wie der Neoklassizismus und später<br />
der Serialismus der Darmstädter Schule nochmals verbindliche<br />
Muster schufen (denen sich russische Komponisten<br />
aber eher selten anschlossen).<br />
In den letzten Jahren hat die Aufarbeitung des kulturellen<br />
Erbes der russischen Emigration sprunghaft zugenommen,<br />
ganze Institutionen wurden dazu ins Leben gerufen, etwa<br />
die Moskauer Bibliothek und Stiftung »Russisches Ausland«<br />
(Bibliotekafond »Russkoe zarubezh’e«). Wie aber lässt sich<br />
die Vielfalt emigrierter russischer Komponisten überhaupt<br />
unter einen Hut bringen?<br />
Nicht nur der Zeitpunkt, auch die Beweggründe für das<br />
Verlassen der Heimat waren extrem unterschiedlich. Sich<br />
vorübergehend zur Ausbildung oder für eine Erweiterung<br />
des musikalischen Horizonts im Ausland aufzuhalten, war<br />
schon lange vor dem 20. Jahrhundert üblich.<br />
Berezowsky und Bortnjansky durften im 18. Jahrhundert<br />
auf Kosten der Kaiserin zum Studium nach Italien, Glinka<br />
hielt sich zur Weiterbildung in Italien, Spanien und mehrfach<br />
auch in Deutschland auf (wo er noch kurz vor seinem Tod<br />
den Kontrapunkt studieren wollte), und auch nach Gründung<br />
der beiden Konservatorien in Moskau und Petersburg waren<br />
russische Tonsetzer alles andere als Stubenhocker – Tanejew<br />
ging als junger Mann nach Paris, Tschaikowsky reiste nach<br />
Italien, Rachmaninow und Medtner hielten sich vor dem<br />
Ersten Weltkrieg lange Monate und gar Jahre in Deutschland<br />
auf.<br />
Die erste und deutlichste Abnabelung von der Heimat<br />
vollzog Strawinsky, der in Paris durch L’Oiseau de feu (1910)<br />
und Pétrouchka (1911) mit Djagilews Ballets russes gleichsam<br />
über Nacht zu einer europäischen Berühmtheit wurde,<br />
aber in Russland auf ungleich weniger Anerkennung stieß.<br />
Strawinskys Exil begann eigentlich schon vor dem Ersten<br />
Weltkrieg; Russland interessierte ihn allenfalls noch in Form<br />
seines Landhauses im wolhynischen Ustilug und durch<br />
Aufzeichnungen folkloristischer Traditionen, das Konzertleben<br />
und die Musikerkreise in Petersburg dagegen stießen<br />
ihn zunehmend ab. Dieses Exil war kein politisches, sondern<br />
ein künstlerisches.<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg, unter dem Einfluss der<br />
politischen Veränderungen und gewaltsamen Umstürze im<br />
Land, kam es zu den eigentlichen, großen Emigrationsbewegungen.<br />
Mehrere Wellen werden dabei unterschieden:<br />
die »weiße« Emigration nach der Oktoberrevolution 1917,<br />
die »stumme« mit dem Ausbruch des Krieges 1941, die<br />
»intellektuelle« im Kalten Krieg und die sogenannte »Wurst<br />
Emigration« (kolbasnaja emigracija) in postsowjetischer Zeit.<br />
38
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Essay<br />
Die Schwierigkeiten bei der Rekonstruktion<br />
der russischen Musikgeschichte<br />
des 20. Jahrhunderts sind sehr groß<br />
Unter den Millionen Russen, die ihre Heimat verlassen<br />
haben, waren viele Künstler und Komponisten. Ihre Werke<br />
prägen das Bild der russischen Kultur, noch bis heute. Denn<br />
der Prozess der Emigration hält noch immer an: Man könnte<br />
beispielsweise eine so junge und erfolgreiche Komponistin<br />
wie Lera Auerbach nennen, die 1971 in Tscheljabinsk geboren<br />
wurde und seit einer Konzertreise 1991 in den usa geblieben<br />
ist. Ihre Instrumentalwerke stehen in der Tradition der<br />
russischen PianistenKomponisten, aber ihre Vokalwerke verarbeiten<br />
ganz dezidiert russische Themen, beispielsweise das<br />
Requiem for a Poet mit Texten von Marina Zwetaewa (2007)<br />
oder das Russian Requiem (2007) mit Psalmen, orthodoxen<br />
Hymnen sowie Lyrik von Anna Achmatowa, Alexander Blok,<br />
Joseph Brodsky, Gawriil Derzhawin, Zinaida Hippius, Georgij<br />
Iwanow, Michail Lermontow, Ossip Mandelstam, Boris<br />
Pasternak, Alexander Puschkin und anderen – ein wahres<br />
Panoptikum russischen Geistes, gewidmet »den Opfern von<br />
Zarismus und Kommunismus«.<br />
verbinden: Musik zwischen Emigration und Stalinismus –<br />
Russische Komponisten in den 1930er und 1940er Jahren<br />
(als Buch erschienen 2004). Die jüngste russische Musikgeschichte<br />
in russischer Sprache, Istorija russkoj muzyki<br />
(ein Lehrbuch für die Hochschulen), war ursprünglich<br />
auf 10 Bände berechnet, doch soll ein 11. Band erscheinen,<br />
der unter anderem das Schicksal der russischen Musik<br />
und Komponisten auch im Ausland nach 1917 beleuchtet.<br />
Auf diesen Band darf man gespannt sein.<br />
Und schließlich wird auch die Frage zu beantworten<br />
sein, wie sich russische Musiktraditionen in den ehemaligen<br />
Sowjetrepubliken, in die sie unter Stalin oft genug mit<br />
Gewalt hineingetragen wurden, nach der Perestrojka noch<br />
erhalten haben oder nicht. Haben diese nun offiziell unabhängigen<br />
Länder mittlerweile wieder an ihre vorrevolutionären<br />
Traditionen angeknüpft – oder neue entwickelt? Gerade<br />
die KaukasusNationen bieten dafür mit Gia Kancheli,<br />
Awet Terteryan und Frangis Alisade spannende Beispiele<br />
einer Interaktion von europäischrussischen und östlichautochthonen<br />
Elementen. Aber um das alles klarer zu sehen,<br />
brauchen wir noch viele Aufführungen von Werken, viele<br />
Tagungen und viele Bücher.<br />
»Was fehlt sind Fakten und<br />
eine neue Basis der Bewertung«<br />
Man ist geneigt, genau hierin, also in der pathetischen<br />
Beschwörung und Überhöhung von Geist und Seele, um das<br />
Elend des irdischen Martyriums zu überwinden, ein Merkmal<br />
russischer Kunst zu erkennen, eigentlich schon ein Stereotyp.<br />
Auerbachs Werke erfüllen, unabhängig von ihrer Stilistik und<br />
Qualität, mustergültig das Klischee russischer Musik.<br />
Die Schwierigkeiten bei der Rekonstruktion der russischen<br />
Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts sind also sehr groß.<br />
Was in sowjetischer Zeit unmöglich war, nämlich die Zusammenschau<br />
der russischen Musikproduktion innerhalb wie<br />
außerhalb der Landesgrenzen, ist nun zumindest theoretisch<br />
denkbar. (So endete die große sowjetische Rachmaninow<br />
Monographie von Jurij Keldysch 1973 kommentarlos mit<br />
dem Jahr seiner Emigration – als wäre der Komponist danach<br />
gestorben.) Praktisch fehlt es aber noch an vielen Voraussetzungen.<br />
Als einigermaßen erforscht kann nur die erste<br />
Emigrationswelle gelten. Zur Musik der 1930er und 1940er<br />
Jahre sind Vorarbeiten dagegen erst in Ansätzen erfolgt, nicht<br />
nur wegen der schwierigen Quellensituation in stalinistischer<br />
Zeit, sondern auch wegen des bisher kaum je hinterfragten<br />
Geschichtsmodells, wonach alle innerhalb der Sowjetunion<br />
komponierte Musik ästhetisch minderwertig war und grundsätzlich<br />
Ergebnis gewaltsamer Unterdrückung.<br />
Wie haben sich russische Musiktraditionen<br />
nach der Perestroika erhalten?<br />
Was fehlt, sind also nicht nur Fakten, sondern auch eine<br />
neue Basis der Bewertung, ein neuer, weiterer Horizont. In<br />
Dresden fand 2001 eine Tagung mit russischen und westlichen<br />
Forschern statt, die wohl erstmals versuchte, beide Seiten zu<br />
Ein Schwerpunkt des Festivals liegt auf<br />
den Kompositionen von Nikolaj Medtner<br />
(1880–1951)<br />
Im November <strong>2011</strong> wird in Saarbrücken<br />
ein Festival »Russische Musik im Exil«<br />
stattfinden, welches das Phänomen dieser<br />
so faszinierenden und vielgesichtigen<br />
zersplitterten Musikkultur neu beleuchten<br />
möchte (Homepage: www.hfm.saarland.de/frm<strong>2011</strong>).<br />
Dabei werden in einer dichten Konzertreihe konservative<br />
mit fortschrittlichen Strömungen konfrontiert, noch in<br />
Russland entstandene Werke mit solchen aus der Emigration,<br />
ältere mit jüngeren Komponistengenerationen. Beteiligt<br />
sind weltberühmte russische Künstler wie Gennadij Rozhdestwenskij,<br />
Boris Berezovsky und Alexander Rudin sowie<br />
zahlreiche Spezialisten für russische Musik aus Deutschland<br />
und England. Außerdem werden auch junge Musiker und<br />
Studenten der Hochschule für Musik Saar auftreten.<br />
Neben berühmten Namen wie Prokofjew, Rachmaninow,<br />
Strawinsky, Schnittke, Denissow, Gubajdulina liegt ein<br />
besonderer Schwerpunkt auf Kompositionen von Nikolaj<br />
Medtner, dessen 60. Todestag im November <strong>2011</strong> gefeiert<br />
wird und der als einer der typischsten Vertreter der russischen<br />
Emigration gilt, auch deswegen, weil sich um seine Werke<br />
und Person eine Art von elitärem Underground formierte,<br />
in dem die Bewahrung künstlerischer (russischer) Traditionen<br />
eine gleichsam religiöse Bedeutung bekam.<br />
Im Vorfeld dieser Konzerte wird einen öffentlichen Vortrag<br />
geben. Eine interdisziplinäre wissenschaftliche Konferenz<br />
unter dem Titel »Russian Emigré Culture: Conservatism<br />
or Evolution?«, die von den Instituten für Slawistik, für<br />
Kunstgeschichte und für Musikwissenschaft an der Universität<br />
des Saarlandes veranstaltet wird, möchte im Rahmen<br />
des Festivals die Frage nach der kulturellen Identität in den<br />
39
Essay<br />
<strong>alla</strong>BREVE<br />
konservativen wie progressiven Strömungen der russischen<br />
Emigration sowie nach dem Wechselverhältnis zwischen<br />
alter und neuer Heimat stellen, die Referenten kommen von<br />
Seattle bis Moskau.<br />
Konzipiert und organisiert wird das Festival von Prof. Ekaterina<br />
Derzhavina, TschaikowskyKonservatorium Moskau,<br />
Prof. Thomas Duis, Hochschule für Musik Saar, und Privatdozent<br />
Dr. Christoph Flamm, Universität des Saarlandes.<br />
Vielleicht kann auch diese Unternehmung dazu beitragen,<br />
dass die Betrachtung der russischen Musik – gleich ob sie auf<br />
russischem und sowjetischem Boden oder im Exil entstand –<br />
intensiver wird, und dass sie nicht von einem Land allein<br />
geführt wird. Nicht nur, weil wir in unserer heutigen<br />
globa lisierten Gesellschaft ohnehin nur noch international<br />
operieren können, sondern auch, weil es zu verhindern<br />
gilt, dass irgendwelche Kulturschätze erneut monopolisiert<br />
und ideologisiert werden.<br />
Dass die russische Musik eigentlich eine Weltmusik<br />
ist, haben die emigrierten Komponisten zur Genüge gezeigt.<br />
Prof. Dr. Klaus Velten<br />
Kritisches Stichwort:<br />
Musik und Biographie –<br />
Anmerkungen zu einer<br />
problematischen Beziehung<br />
»Kennen Sie einen Komponisten,<br />
der je etwas anderes komponiert<br />
hat als sich selbst?«: Richard Strauss<br />
(Gemälde von Max Liebermann)<br />
Das gesellschaftliche Interesse an<br />
Biographien herausragender Persönlichkeiten<br />
ist groß. Der »Normalbürger« ist neugierig auf die<br />
Lebenserzählungen politischer, sportlicher, wissenschaftlicher<br />
und künstlerischer Leistungsträger. Im Trivialbereich entartet<br />
diese Neugierde nicht selten zum »Klatsch« auf Illustriertenniveau.<br />
Wissenschaftlich betriebene Biographik hingegen<br />
vermittelt Zugänge zum Verständnis der dargestellten Lebensleistungen,<br />
ihrer Motive und ihrer Auswirkungen.<br />
Abwendung von der »heroengeschichtlichen«<br />
Betrachtungsweise<br />
In der Kunstwissenschaft stellt sich die Beziehung zwischen<br />
Leben und Werk der Künstler als ein vielschichtiges Problemfeld<br />
dar. Die im 19. Jahrhundert noch dominierende »heroengeschichtliche«<br />
Betrachtungsweise wurde in neuerer Zeit<br />
abgelöst durch eine strukturgeschichtliche Sichtweise, die das<br />
Werk als Ergebnis der gleichzeitigen Wirksamkeit verschiedener<br />
Einflussmomente betrachtet, nicht allein als Spiegelung<br />
individueller Lebensmomente. Im Extrem wird sogar gefordert,<br />
Werkverständnis ohne jeden biographischen Bezug allein<br />
durch die Erklärung der Werkstruktur herbeizuführen.<br />
In der Musikwissenschaft tendiert man dazu, den biographischen<br />
Kontext bei der Erschließung von Werken in Grenzen<br />
zu berücksichtigen. Auf Widerstand stößt allerdings eine<br />
»semantische« Analyse, die die Botschaft eines Musikwerkes<br />
allein auf der Basis biographischer Dokumentation zu<br />
erhellen sucht.<br />
40
<strong>Wintersemester</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />
Essay<br />
»Musik, die nur Klänge und keine<br />
Sprache noch Zeichen für Seelenzustände<br />
hätte, ist eine kleine Kunst«<br />
Die Beziehung zwischen Leben und Werk stellt sich von Fall<br />
zu Fall anders dar. Ist sie für weitgehend funktionsgebundene<br />
Komponisten bis etwa zur Mitte des 18. Jahrhunderts weniger<br />
bedeutsam, so gewinnt sie mit der zunehmenden Autonomisierung<br />
der Musik seit der Klassik und stärker noch mit der<br />
Subjektivierung in der Romantik und im weiteren Verlauf des<br />
19. Jahrhunderts an Bedeutung. Bekannt ist die provokante<br />
Frage von Richard Strauss: »Kennen Sie einen Komponisten,<br />
der je etwas anderes komponiert hat als sich selbst?« (Brief<br />
an Bernhard Schuster vom 14. Januar 1905) Auch die von Arnold<br />
Schönberg bemühte Kategorie des »Ausdruckszwangs« als<br />
des zentralen Antriebs kompositorischer Produktion spricht<br />
für die Wirksamkeit dieser Beziehung.<br />
Biographik stößt als Verstehenshilfe<br />
vielfach an ihre Grenzen<br />
Wenn Robert Schumann seinem ästhetischen Sprachorgan<br />
Florestan die Worte in den Mund legt: »Musik, die nur<br />
Klänge und keine Sprache noch Zeichen für Seelenzustände<br />
hätte, ist eine kleine Kunst« (Ges. Schriften 1,22), so wirft<br />
er damit die Frage nach dem Verhältnis der Wirksamkeit<br />
von empirischer und ästhetischer Realität im musikalischen<br />
Kunstwerk auf. Wenn Musik eine »Sprache für Seelenzustände«<br />
sein soll, so bedarf es bei der Dechiffrierung dieser<br />
Sprache eines Wissens um die Lebensumstände des Künstlers.<br />
Biographik ist also im Verstehensprozess des Werkes eine<br />
nicht zu vernachlässigende Größe. Darüber herrscht weitgehend<br />
Konsens. Schwieriger zu verstehen ist, auf welche Weise<br />
reale Lebensmomente den Schaffensprozess des ästhetischen<br />
Ichs beeinflussen. Ist es sinnvoll, die Kantabilität<br />
bestimmter Werke der mittleren und späteren Schaffensphase<br />
Beethovens durch das Forschen nach einer »unsterblichen<br />
Geliebten« aufzudecken oder die resignative Ausdrucksgeste<br />
in großen Teilen Schubertscher oder Mahlerscher Musik<br />
als Spiegelung psychischer Frustration zu interpretieren? Hier<br />
stößt Biographik als Verstehenshilfe an ihre Grenzen. Mit<br />
Entschiedenheit erklärt Carl Dahlhaus: »Ästhetik ist nicht<br />
auf Psychologie reduzierbar.« (Grundlagen der Musikgeschichte,<br />
1977, S. <strong>12</strong>6) Das empirische und das ästhetische Ich sind<br />
nicht identisch. Musik ist nicht unmittelbare Kundgabe<br />
psychischer Befindlichkeit; ästhetischer Ausdruck wird erst<br />
möglich durch einen komplizierten Transformationsprozess.<br />
»Ausdrucksvoll ist Kunst, wo aus ihr,<br />
subjektiv vermittelt, ein Objektives<br />
spricht: Trauer, Energie, Sehnsucht.«<br />
Wie ist dieser zu verstehen?<br />
In prägnanter Formulierung erläutert Theodor W. Adorno<br />
in seiner »Ästhetischen Theorie« (1973) diesen Vorgang. Er<br />
bezeichnet ästhetischen Ausdruck als »Interferenzphänomen«<br />
(S. 174). Subjektive Erlebnismomente werden im künstlerischen<br />
Gestaltungsprozess objektiviert. »Ausdrucksvoll ist<br />
Kunst, wo aus ihr, subjektiv vermittelt, ein Objektives spricht:<br />
Trauer, Energie, Sehnsucht.« (S. 170) Biographisches Wissen<br />
kann für das Verständnis dieses Transformationsprozesses<br />
dann hilfreich sein, wenn man sich davor hütet, das lebensweltliche<br />
Moment unvermittelt auf das Werk zu übertragen,<br />
statt es lediglich als Anlass ästhetischer Formung zu betrachten.<br />
So können in Biographien geschilderte Lebenskrisen<br />
Verstehenshilfen für stilistische Umbrüche im Schaffen eines<br />
Künstlers bieten. Ohne dass solche Erlebnisse sich in der<br />
musikalischen Strukturierung unmittelbar niederschlagen, wie<br />
es eine simple Popularästhetik leider häufig darstellt.<br />
41
Ein „echtes“<br />
Yamaha Akustik Piano<br />
...auch für Ihre<br />
stillen Momente<br />
Mit dem Yamaha Silent-System verwandelt sich ein<br />
hochwertiges akustisches Klavier in ein Digital-Piano.<br />
So können Sie ungestört üben, ohne Ihre Familie und<br />
auch ohne die Nachbarn zu stören.<br />
Dieses System ist für alle Yamaha-Instrumente verfügbar und<br />
ändert nichts an den herausragenden Vorzügen eines<br />
akustischen Klaviers oder Flügels, wie z. B. Ansprache durch<br />
mechanische Hämmer und Klangfülle eines Holzresonanzbodens.<br />
Wenn Sie das Silent-System aktivieren, werden die Saiten nicht<br />
mehr angeschlagen und Sie hören ein digital aufgenommenes<br />
Yamaha-Konzertflügel-Sample, das Sie je nach Bedarf über<br />
Kopfhörer oder über Aktiv-Boxen benutzen können.<br />
Weitere Informationen und eine Videovorführung finden<br />
Sie unter www.yamaha.de
GIRO 4young<br />
ist kostenfrei und bietet viel.<br />
Für Schüler, Azubis, Studenten und Absolventen<br />
des Freiwilligen Sozialen / Ökologischen Jahres.<br />
www.sparkasse-saarbruecken.de / jungekunden