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Materialien Dedesdorfer Platz.pdf - Ortsamt West - Bremen

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Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Protokolle Interviews 11.04.2012<br />

1. Ergebnisprotokoll zum Interview mit Vertreterinnen von Senioren,<br />

Interview vom 29.06.2011<br />

2. Ergebnisprotokoll zum AnwohnerInnentreffen <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>,<br />

Treffen vom 05.07.2011<br />

3. Ergebnisprotokoll zum Interview mit den Vertretungen von Kindereinrichtungen,<br />

Interview vom 25.08.2011<br />

4. Ergebnisprotokoll zum Interview mit den Vertretungen von Bildungsund<br />

Jugendeinrichtungen,<br />

Interview vom 21.09.2011<br />

Katharina Günther | Raumplanung Günther 1


Stellungnahme zum „Ergebnisprotokoll zum Interview mit Vertreterinnen<br />

von Senioren“ vom 05.07.2011<br />

Als Hilfestellung zur Einordnung, der hier dokumentierten Ergebnisse, möchten wir<br />

Ihnen kurz die Hintergründe erläutern.<br />

Die Ergebnisse des Interviews vom 29.06.2011 sind als Momentaufnahme zu verstehen.<br />

Da die Fragen im Vorfeld nicht im Detail bekannt waren, zeigen Sie den damaligen<br />

Diskussionsstand und noch kein abschließendes Ergebnis der Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema. Vor diesem Hintergrund sind die widersprüchlichen Aussagen<br />

zur Frage der Wohnbebauung zu lesen.<br />

Seit dem Interview hat eine intensive Diskussion stattgefunden und es wurden zahlreiche<br />

Gespräche mit den SeniorInnen geführt. Es zeigt sich, dass eine Wohnbebauung<br />

in diesem Rahmen keine Fürsprache gefunden hat, sondern abgelehnt wird. Die<br />

Vertreterin der DRK-Begegnungsstätte Haferkamp, die sich für eine Wohnbebauung<br />

ausgesprochen hatte, hat sich nach dem Interview am 29.06.2011 nicht mehr an den<br />

Gesprächen beteiligt.<br />

Als derzeitiger Zwischenstand der Diskussion möchten wir auf die Stellungnahme der<br />

Seniorenvertreterin Am Runden Tisch „<strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>“ vom 15.02.2012 verweisen,<br />

die hier im Folgenden dem Ergebnisprotokoll des Interviews vorangestellt ist.<br />

<strong>Bremen</strong>, 05.04.2012<br />

Irmgard Bischoff, Bremer Heimstiftung/ Stiftungsdorf Walle<br />

Anne Friedrichs, FÄMB (Forum für ältere Menschen <strong>Bremen</strong>)<br />

Stellungnahme der Seniorenvertreterin am Runden Tisch „<strong>Dedesdorfer</strong><br />

<strong>Platz</strong>“ (<strong>Bremen</strong>, 15. Februar 2012)<br />

Hier: Auswertung der Interviews und Expertenanhörungen<br />

I. Die „BI Waller Mitte“ hat eine Tabelle mit der Gesamtzusammenstellung aller<br />

Meinungsäußerungen erstellt (die Tabelle mit den Smileys). Diese Gesamtschau<br />

wird von den Senioren mitgetragen.<br />

II. Die Senioren wünschen sich für den Anhörungsprozess zum <strong>Dedesdorfer</strong><br />

<strong>Platz</strong>, dass die Zusammenfassungen der bisher eingeholten Informationen<br />

und Meinungen der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bisher sind viele Papiere<br />

als „intern“ gekennzeichnet worden. Im Sinne einer breiten Beteiligung muss<br />

zum jetzigen Zeitpunkt die Öffentlichkeit über den Stand der Debatte informiert<br />

und ihre Meinung gehört werden.<br />

III. Im Folgenden stellen die Senioren ihre konkreten Wünsche dar, die bei der<br />

Erstellung von Plänen für den <strong>Platz</strong> berücksichtigt werden sollten. Diese Liste<br />

ist als vorläufig anzusehen, da sich im Laufe des Planungs- und Umsetzungsprozesses<br />

die Sicht auf den <strong>Platz</strong> auch noch verändern kann.


Leitmotiv: „Ort der Generationen“<br />

1. Keine Bebauung des <strong>Platz</strong>es Ggf. soll ein Cafe / Biergarten in niedriger<br />

Bauhöhe entstehen mit Möglichkeit der<br />

WC-Nutzung (Verlegung der BSV-<br />

Gastronomie). Eine ausgesprochene<br />

Wohnbebauung wird abgelehnt.<br />

2. Hohe Verweilqualität Gepflegte Bänke, Grill, breite Wege mit<br />

Beleuchtung, Gastronomie inkl. Biergarten<br />

zum Hinsetzen mit Picknickkorb;<br />

Angsträume vermeiden<br />

3. Aktivität fördern Geräte und Orte für Fitness und Sport /<br />

Bewegung, die auch für Erwachsene<br />

bzw. Ältere einladend und geeignet sind.<br />

Ausleihstation für Sportaccessoires.<br />

4. Gemeinschaftsgärten. Lehrgärten / Kräutergarten für jung und<br />

alt. Senioren und Kinder können diese<br />

gemeinsam pflegen. Die Gärten müssten<br />

umzäunt und abschließbar sein, um<br />

5. Der <strong>Platz</strong> soll drei Zuwegungen<br />

haben:<br />

Vandalismus vorzubeugen.<br />

Die Wege sind für Fußgänger, Rolli-,<br />

Rollator- und Radnutzer und Kinderwagen<br />

geeignet und breit angelegt. Nachts<br />

müssen die Wege beleuchtet sein,


Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Protokoll Vertreterinnen Senioren 05.07.2011<br />

Zeit / Ort<br />

29.06.2011, 15:00 h, Stiftungsdorf Walle<br />

Teilnehmerinnen<br />

Forum ältere Menschen <strong>Bremen</strong> e.V. (FÄMB e.V.): Frau Friedrichs, Wallerin<br />

Stiftungsdorf Walle / Bremer Heimstiftung: Frau Bischoff<br />

Deutsches Rotes Kreuz (DRK) Begegnungsstätte: Frau Grumbach (in Vertretung für<br />

Frau Meyer), Wallerin<br />

Interview/Moderation<br />

Dipl. Ing. Katharina Günther<br />

Protokoll<br />

Dipl. Ing. Thomas Czekaj<br />

Grundsätzlich wird begrüßt, dass der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> den Bedürfnissen verschiedener<br />

NutzerInnengruppen angepasst werden soll. Speziell für Senioren wäre ein erweitertes<br />

Angebot an Bewegungsflächen für sportliche Aktivitäten – hier gerne auch mit Fitness-/<br />

Sportgeräten – aber auch andere Angebote wie z.B. Lehrgärten (Senioren/Kinder). Zentral ist<br />

der Wunsch nach einem Begegnungsort, an dem alle Generationen einen Treffpunkt zum<br />

Austausch finden. Ein Café oder eine andere gastronomische Nutzung wären<br />

wünschenswert, aber auch die Möglichkeit für nichtkommerziellen Verzehr (z.B.<br />

Biergartenprinzip).<br />

Das bestehende Angebot aus Waller Grün / Utbremer Grün sowie der Waller Park (zu weit<br />

weg) werden als nicht ausreichend empfunden.<br />

Grundsätzlich wurde einhellig die Meinung vertreten, dass entsprechende Angebote für<br />

Senioren (und andere) auf dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> auch angenommen würden, da der Bedarf<br />

vorhanden sei. Sollte es Angebote für die Gruppe der Senioren geben, dann sollten diese<br />

allerdings auch betreut sein bzw. es sollte feste AnsprechpartnerInnen geben. Einigkeit<br />

bestand ebenfalls darin, dass der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> anders als gegenwärtig der Fall<br />

durchquerbar sein sollte (möglichst von drei Seiten).<br />

Geteilter Meinung war man hingegen bei der Frage, ob der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> bebaut werden<br />

sollte. Einerseits wird ein Bedarf an Kleinwohnungen für z.B. Alleinstehende oder<br />

Alleinerziehende gesehen, andererseits wird bereits der Bebauungsbestand als sehr dicht<br />

empfunden und ein Mangel an erreichbaren Grünflächen gesehen.<br />

Zur Frage der Vertretung der Interessen von Senioren am Runden Tisch haben sich die<br />

Beteiligten darauf verständigt, dass Frau Friedrichs von FÄMB e.V. diese vertritt.<br />

Katharina Günther | Raumplanung Günther 1


Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Protokoll Vertreterinnen Senioren 05.07.2011<br />

1. Welche Grün-, Frei- und Spiel-/ Sportflächen nutzen Sie mit Ihrer Einrichtung/ Senioren im<br />

Ortsteil derzeit?<br />

Stiftungsdorf Walle<br />

Der Grünzug Waller Grün / Utbremer Grün wird für Spaziergänge genutzt.<br />

2. Welchen Aktivitäten gehen Sie nach und welche Ansprüche an den Flächen werden<br />

dadurch gestellt? (Größe/Beschaffenheit, Möblierung)?<br />

Stiftungsdorf Walle<br />

Senioren sind relativ mobil und aktiv. Dir Gruppe „Wir machen 1000 Schritte bei Wind und<br />

Wetter" nutzen den Grünzug stadteinwärts.<br />

3. Gibt es Bedürfnisse an Freiräume im Stadtteil/Ortsteil (nicht nur in unmittelbarer<br />

Umgebung), die derzeit nicht befriedigt werden können?<br />

Stiftungsdorf Walle<br />

Angebote von z.B. Minigolf, Tischtennis oder Fitnessgeräten wären unter Umständen<br />

wünschenswert. Im Falle von Minigolf oder Tischtennis sollte es eine/n Ansprechpartner/in<br />

geben, bei der/dem die Spielaccessoires ausgeliehen werden könnten. Als Beispiel wird<br />

hier Herr Becker angeführt, der das BSV-Vereinsheim gastronomisch betreut. Ansonsten<br />

gibt es keine größeren Aktivitäten, die gesonderte Freiflächen erfordern würden.<br />

DRK<br />

Es gibt zu wenige Singlewohnungen für Ältere, Alleinerziehende etc. Das heißt am<br />

<strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> wäre ein entsprechendes Wohnungsangebot, das insbesondere das<br />

Konzept des Mehrgenerationenwohnens berücksichtigt, wünschenswert.<br />

FÄMB e.V.<br />

Zur Unterstützung des Bundesprogramms „Fit im Alter" wäre ein entsprechendes<br />

erweitertes Freiflächenangebot wünschenswert.<br />

Darüber hinaus wird auf einen Mangel an öffentlichen Sitzgelegenheiten hingewiesen.<br />

Weiteres denkbares Angebot wäre ein Garten (Kräutergarten o.ä.) für Kinder und<br />

Senioren als „Lehrgärten“.<br />

4. Welche Möglichkeiten bzw. Freiflächen (Grünflächen, Spielplätze, Sportplätze, etc.) gibt<br />

es noch im Stadtteil, können diese evtl. in Hinblick auf das Bedürfnis verändert /<br />

aufgewertet werden? Was wäre hierzu erforderlich?<br />

Stiftungsdorf Walle<br />

Der Waller Park als Alternative zum Waller Grün / Utbremer Grün ist zu weit entfernt, eine<br />

weitere, fußläufig erreichbare Grünfläche wie z.B. der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> wäre folglich<br />

wünschenswert.<br />

FÄMB e.V.<br />

Was fehlt sind Freiflächen, die ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Hier wird als negatives<br />

Beispiel der Waller Park mit vielen Hundebesitzern angeführt, die ihre Hunde nicht an der<br />

Leine führen und für ein Gefühl der Unsicherheit sorgen. Der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> hingegen<br />

vermittelt durch seine angrenzende Bebauung ein Gefühl der Sicherheit.<br />

Katharina Günther | Raumplanung Günther 2


Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Protokoll Vertreterinnen Senioren 05.07.2011<br />

5. Welche Rolle könnte Ihrer Meinung nach der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> spielen?<br />

DRK, FÄMB e.V., Stiftungsdorf Walle<br />

Im Sinne eines Gemeinschafts-/Begegnungsortes wäre z.B. ein Getränke-Ausschank in<br />

diesem Bereich wünschenswert, hier bietet sich bislang lediglich das Walle-Center an.<br />

Von diesem Beispiel ausgehend besteht Einigkeit darin, dass es zu wenig Angebote für<br />

Senioren gibt. Würde es Angebote auf dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> geben, so würden diese<br />

von den Senioren auch angenommen.<br />

6. Können bestimmte Bedürfnisse nur auf dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> dargestellt werden? Wenn<br />

ja warum?<br />

keine Angaben<br />

7. Wie oft und zu welchen Zeiten würde die Aktivität stattfinden? Wie groß ist die Gruppe der<br />

Interessenten für die jeweilige Aktivität?<br />

Dies ist zum aktuellen Zeitpunkt von den Teilnehmerinnen schwer einzuschätzen.<br />

8. Welche Anforderungen gibt es an die erforderliche Fläche (Größe/ Beschaffenheit/<br />

Möblierung)?<br />

FÄMB e.V., DRK<br />

Der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> war immer eine Freifläche, die insbesondere vom BSV als<br />

Vereinsfläche genutzt wurde. Sie war zwar nicht durchlässig im Sinne einer<br />

Durchquerung, aber durch die Möglichkeit der Teilhabe am Sportgeschehen entstand nicht<br />

das Gefühl, ausgeschlossen zu sein, wie es jetzt der Fall ist. Zukünftig sollte der <strong>Platz</strong><br />

durchquerbar / durchlässig sein.<br />

FÄMB e.V.<br />

Minigolfanlage<br />

Lehrgärten, die von Senioren und Kindern genutzt werden könnten<br />

DRK<br />

Erweiterung der privaten Gärten der angrenzenden Häuser<br />

Stiftungsdorf Walle<br />

Barrierefreiheit als Konzept für alle Generationen<br />

Sitzgelegenheiten, die von Beschaffenheit / Sauberkeit kontinuierlich nutzbar sind<br />

9. Wie groß ist die Belastung für die unmittelbare Nachbarschaft?<br />

DRK, FÄMB e.V., Stiftungsdorf Walle<br />

Hierzu können keine genaueren Angaben gemacht werden. Grundsätzlich wird die<br />

Einschätzung geteilt, dass die Aktivitäten nicht als Lärmbelästigung empfunden werden.<br />

Katharina Günther | Raumplanung Günther 3


Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Protokoll Vertreterinnen Senioren 05.07.2011<br />

10. Sind evtl. mögliche Träger für eine derartige Aktivität bekannt (Sportvereine,<br />

Elternvereine etc.)?<br />

FÄMB e.V.<br />

Das BSV-Vereinsheim könnte ein erweitertes gastronomisches Angebot bereitstellen –<br />

auch für Senioren.<br />

11. Was könnten Sie sich vorstellen, auf dem <strong>Platz</strong> an Verantwortung / kleinen Arbeiten /<br />

kleinen Diensten zu übernehmen?<br />

Stiftungsdorf Walle<br />

Die Belastung für Senioren, Aktivitäten zu organisieren bzw. zu betreuen wäre zu hoch.<br />

Sie können sich aber durchaus selbst organisieren, z.B. gemeinschaftlich mal Minigolf<br />

spielen zu gehen.<br />

FÄMB e.V.<br />

Zu einer generellen Bereitschaft des FÄMB e.V. für ehrenamtliche Arbeit können derzeit<br />

keine Angaben gemacht werden.<br />

DRK<br />

Durch die momentane personelle Umstrukturierung innerhalb des DRK können hier keine<br />

gesicherten Angaben gemacht werden.<br />

12. Was könnten Sie sich vorstellen, an Sachmitteln / Geräten / Kontakten für den neu<br />

genutzten und gestalteten <strong>Platz</strong>es beizusteuern?<br />

Stiftungsdorf Walle<br />

eingeschränktes Sponsoring wäre unter Umständen denkbar. Für eventuelle Zusagen<br />

müsste es jedoch einen konkreteren Planungsstand zum <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> geben.<br />

13. Was gibt es noch an Ideen / Ergänzungen?<br />

DRK, FÄMB e.V., Stiftungsdorf Walle<br />

Der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> sollte an drei Seiten zugänglich sein (Sandstedter /<br />

<strong>Dedesdorfer</strong> Str., Steffensweg und Vegesacker Str.)<br />

eine zusätzliche Bebauung wird aufgrund der bereits vorhandenen und als sehr<br />

verdichtet empfundenen Bebauung im Quartier abgelehnt<br />

FÄMB e.V.<br />

Der Park sollte zur Vermeidung neuer Angsträume evt. Nachts abgeschlossen werden<br />

14. Teilnahme am Runden Tisch?<br />

DRK, FÄMB e.V., Stiftungsdorf Walle<br />

Die Interessen der Senioren werden durch Frau Friedrichs von FÄMB e.V. am Runden<br />

Tisch vertreten.<br />

Katharina Günther | Raumplanung Günther 4


Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Ergebnisprotokoll AnwohnerInnentreffen 05.07.2011<br />

Ergebnisprotokoll zum<br />

AnwohnerInnentreffen <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong><br />

Zeit / Ort:<br />

05.07.2011, 18:30 - 20:30h, OA <strong>West</strong>, gr. Sitzungsraum<br />

TeilnehmerInnen: 11 Anwohnerinnen und Anwohner<br />

Moderation:<br />

Dipl.-Ing. Katharina Günther, Raumplanung Günther<br />

Sachstandsgutachten: Herr Leferink (SUBVE), Frau Luther (Gesundheitsamt)<br />

Protokoll:<br />

Dipl.-Ing. Thomas Czekaj<br />

– Die Sitzung ist nicht öffentlich –<br />

Tagesordnung<br />

1. Begrüßung/Einführung<br />

2. Sachstandsgutachten zur Dioxinbelastung (Herr Leferink)<br />

3. Ideensammlung und Gewichtung für zukünftige Nutzungen<br />

4. Ergänzungen einzelner Schwerpunktthemen<br />

5. Vertretungsregelung am Runden Tisch<br />

6. Anhang: TeilnehmerInnen / "Verortung" der TeilnehmerInnen<br />

1


Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Ergebnisprotokoll AnwohnerInnentreffen 05.07.2011<br />

1. Begrüßung/Einführung<br />

Frau Günther erläutert kurz den Sachstand zum <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> und dem Runden<br />

Tisch. Die Ziele des AnwohnerInnentreffens sind der Austausch unter den AnwohnerInnen<br />

über die zukünftige Nutzung des <strong>Platz</strong>es und eine Einigung über die Vertretung<br />

der AnwohnerInnen am Runden Tisch.<br />

2. Sachstandsgutachten zur Dioxinbelastung (Herr Leferink)<br />

Die Belastung durch Dioxin auf dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> beschränkt sich auf den Untergrund.<br />

Die Dioxinbelastung ist zwar partiell konzentriert, insgesamt aber relativ gering.<br />

Ursächlich ist für die Belastung "Kieselrot" verantwortlich, dass überwiegend in den<br />

1960er Jahren verwendet wurde. Aufgetragen wurde das Material 1961 bei der Grundsanierung<br />

des <strong>Platz</strong>es, allerdings bereits bei der nächsten Sanierung in den 1980er<br />

Jahren größtenteils entsorgt. Die gegenwärtig festgestellte Dioxinbelastung ist folglich<br />

auf Reste zurückzuführen, die im Zuge der letzten Sanierung nicht entsorgt wurden.<br />

Die oberen 4 cm des Bodens sind dioxinfrei, erst darunter, bis in eine Tiefe ca. 30 cm<br />

lassen sich vereinzelt Dioxinreste nachweisen. Für eine Nutzung z.B. sportlicher Aktivitäten<br />

besteht somit vorerst keine Gefahr.<br />

Das Grundwasser ist nicht von einer Dioxinbelastung betroffen. Für eine langfristige<br />

Nutzung müsste allerdings eine Sanierung durchgeführt werden. Die Randstreifen oder<br />

anliegende Gärten wurden bislang nicht auf eine Dioxinbelastung überprüft, könnten<br />

theoretisch aber durch Verwehungen des Materials belastet sein. Bislang sind diesbezüglich<br />

keine Stichproben geplant, werden aber für die Zukunft nicht ausgeschlossen.<br />

Detailliert werden weitere Fragen bei dem gesonderten Termin zur Dioxinbelastung am<br />

06.09.2011 um 18:00h im <strong>Ortsamt</strong> <strong>West</strong> beantwortet.<br />

3. Ideensammlung und Gewichtung für zukünftige Nutzungen<br />

Die AnwohnerInnen diskutieren in zwei Gruppen über die Möglichkeiten / Alternativen<br />

einer zukünftigen Nutzung auf dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>. Dazu wurden von der Moderation<br />

drei zentrale Fragen vorgegeben, an denen sich die AnwohnerInnen bei der Sammlung<br />

zukünftiger Nutzungen orientierten:<br />

1. Welche Nutzungen können Sie sich für den <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> vorstellen?<br />

2. Was ist besonders zu berücksichtigen in Hinblick auf eine zukünftige Nutzung?<br />

3. Was können Sie selbst für eine zukünftige Nutzung einbringen?<br />

Nach der Sammlung der Ideen und Vorschläge zur zukünftigen Nutzung des<br />

<strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>es, wurden die gesammelten Beispiele gemeinsam nach Themen<br />

sortiert und gewichtet. Jede/r Anwohner/in hatte für die Beispiele künftiger Nutzungen<br />

und dessen, was besonders zu berücksichtigen sei jeweils 3 Punkte zur Verfügung.<br />

Wenige oder keine Punkte bedeuten nur, dass die Priorität auf den gewählten Punkten<br />

liegt, jedoch nicht, dass diese Nutzungen oder zu berücksichtigenden Faktoren für die<br />

2


Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Ergebnisprotokoll AnwohnerInnentreffen 05.07.2011<br />

Gestaltung des <strong>Platz</strong>es insgesamt unwichtig sind. Die Ideen und Prioritätensetzungen<br />

stellen sich wie folgt dar.<br />

3.1. Welche Nutzungen können Sie sich für den <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> vorstellen?<br />

- 10 Punkte: Freizeitfläche, Aktive Begegnungsstätte, Kleinfeld / Sportflächen,<br />

Bewegungsfläche<br />

(weiterhin Nutzung für den Schulsport; insgesamt: Gestaltung vieler kleiner Nutzungsschwerpunkte,<br />

die nebeneinander bestehen können)<br />

- 10 Punkte: Keine Wohnbebauung / kein Gewerbe<br />

- 4 Punkte: Grünfläche mit Bäumen, Bepflanzung<br />

- 4 Punkte: Garagen errichten<br />

- 2 Punkte: keine Garagen<br />

- 1 Punkt: Grundstückszukauf (für Garage)<br />

- 1 Punkt: Sitzgelegenheiten<br />

- 1 Punkt: „Offene Bühne"<br />

3.2. Was ist besonders zu berücksichtigen in Hinblick auf eine zukünftige Nutzung?<br />

- 9 Punkte: Abschließen des <strong>Platz</strong>es (Lärmschutz, Schutz vor Missbrauch oder als<br />

Drogenkonsumort), geregelte Öffnungszeiten für den <strong>Platz</strong><br />

- 9 Punkte: Freier Blick (keine neue/ zusätzliche Bebauung)<br />

- 7 Punkte: Erhalt der bestehenden Gastronomie/Sportklause, Erweiterung der<br />

Gastronomie/Sportklause um einen Biergarten<br />

- 4 Punkte: Keine Verschattung der Grundstücke (keine neue/ zusätzliche Bebauung<br />

oder große verschattende Bäume)<br />

- 3 Punkte: Ballfangzaun abreißen<br />

- 1 Punkt: Ballfangzaun (am Steffensweg) erhalten<br />

- 1 Punkt: öffentlich zugängliche Toiletten<br />

- 0 Punkte: Lärmschutz<br />

- 0 Punkte: Breite Zuwegung über drei Seiten<br />

3


Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Ergebnisprotokoll AnwohnerInnentreffen 05.07.2011<br />

3.3. Was können Sie selbst für eine zukünftige Nutzung einbringen (Geld, Zeit,<br />

spezielle Fachkenntnisse, …)?<br />

- Zeit<br />

- Hilfestellung bei der <strong>Platz</strong>gestaltung (Planung, aber auch Umsetzung wie z.B.<br />

Pflanzaktion o.ä.)<br />

- Unter Umständen Sponsoren einwerben<br />

4. Ergänzungen einzelner Schwerpunktthemen<br />

Während des Zusammentragens der einzelnen Ideen und Vorschläge im Plenum ergaben<br />

sich folgende Diskussionen, die zwei Schwerpunkte vertieften:<br />

1. Gastronomie am <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong><br />

2. Parkmöglichkeiten in der <strong>Dedesdorfer</strong> Straße<br />

zu 1. Gastronomie am <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong><br />

Es besteht Einigkeit über den Erhalt der bestehenden Gastronomie am <strong>Dedesdorfer</strong><br />

<strong>Platz</strong>, in diesem Fall die Sportklause / BSV Vereinsheim. Darüber hinaus sollte es jedoch<br />

keine weiteren gastronomischen Angebote auf dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> selbst geben.<br />

Stattdessen könnte die Sportklause ihr Angebot erweitern und einen Biergarten<br />

einrichten. Darüber hinaus wäre in diesem Zuge auch das Angebot öffentlicher Toiletten<br />

durch den Betreiber der Sportklause wünschenswert.<br />

Ebenfalls Einigkeit bestand darin, dass der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> in der Nacht abgeschlossen<br />

sein sollte, um Missbrauch, Vandalismus oder Drogenkonsum vorzubeugen. Hier<br />

wäre ebenfalls denkbar, so der Vorschlag, dass dies vom Betreiber der Sportklause<br />

übernommen werden könnte. Die Gewährleistung einer Abschließbarkeit des <strong>Platz</strong>es<br />

hat Priorität vor einer uneingeschränkten Wegeführung über den <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>.<br />

zu 1. Parkmöglichkeiten in der <strong>Dedesdorfer</strong> Straße<br />

Ein für die AnwohnerInnen ebenfalls zentraler Diskussionspunkt sind die nicht ausreichend<br />

vorhandenen Parkmöglichkeiten in der <strong>Dedesdorfer</strong> Straße, weshalb bei der<br />

Sammlung zukünftiger Nutzungen von den AnwohnerInnen der <strong>Dedesdorfer</strong> Straße die<br />

Forderung nach zusätzlichen Garagen auf dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> aufgestellt wurde. In<br />

der darauf folgenden Diskussion wurde von den nicht durch fehlenden Parkraum betroffenen<br />

AnwohnerInnen Verständnis für die Situation bekundet. Es wurde der Vorschlag<br />

gemacht, dass zunächst grundsätzlich eine Verbesserung der Parkraumsituation,<br />

hier speziell für die <strong>Dedesdorfer</strong> Straße, erreicht werden sollte. Dabei müsste es<br />

nicht zwingend Garagenangebote auf dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> geben, auch Alternativen<br />

wie z.B. eine Tiefgarage wären denkbar.<br />

4


Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Ergebnisprotokoll AnwohnerInnentreffen 05.07.2011<br />

5. Vertretungsregelung am Runden Tisch durch die AnwohnerInnen<br />

Die teilnehmenden AnwohnerInnen haben folgende Vertreter zur Teilnahme am Runden<br />

Tisch bestimmt:<br />

1. Vertreter der Anwohner: Herr Grimm<br />

2. Stellvertreter: Herr Sallai<br />

Die Vertretung der Anwohner ist dafür verantwortlich, dass möglichst alle Interessen der<br />

AnwohnerInnen in den Prozess einfließen. Punkte bei denen unter den AnwohnerInnen<br />

Dissens besteht werden am Runden Tisch auch so vermittelt.<br />

5


Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Ergebnisprotokoll AnwohnerInnentreffen 05.07.2011<br />

6. Anhang: TeilnehmerInnen / "Verortung" der TeilnehmerInnen<br />

Wohnort der teilnehmenden AnwohnerInnen<br />

6


Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Protokoll Vertretung Kindereinrichtungen 02.09.2011<br />

Zeit / Ort<br />

25.08.2011, 17:00 h, <strong>Ortsamt</strong> <strong>West</strong>, 3. OG, kleiner Sitzungsraum<br />

Teilnehmerinnen<br />

Kinderhaus Quirl: Anja Schäfer (Betreuung Kinder 1 ½ -6 Jahre)<br />

Kindergarten Hoffnungskirche: Heike Menz (Betreuung Kinder 3-6 Jahre)<br />

Amt für Soziale Dienste (AfSD): Wolfgang Bulling<br />

Interview/Moderation<br />

Dipl. Ing. Katharina Günther<br />

Protokoll<br />

Dipl. Ing. Thomas Czekaj<br />

Die Vertreterinnen der Kindereinrichtungen Frau Menz und Frau Schäfer können sich<br />

grundsätzlich eine Nutzung des <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>es für eine Nutzung durch Kinder<br />

vorstellen. Zwar gibt es entsprechende Spielplatzangebote im Stadtteil, auch die<br />

Einrichtungen selbst haben eigene Freiflächen. Für bestimmte Anforderungen gibt es<br />

jedoch Bedarfe, die derzeit nicht abgedeckt werden – zumindest nicht in der<br />

unmittelbaren Nähe und dies ist mit Kindern in dem Alter entscheidend, denn weite<br />

Wege können mit mehreren Kindern nicht jederzeit unternommen werden.<br />

Im Gespräch wurden zwei Schwerpunkte genannt, die für eine Nutzung des<br />

<strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>es vorstellbar wären: zum einen sollte der <strong>Platz</strong> so angelegt<br />

werden, dass die Kinder "Natur erleben" können, Heckenlabyrinthe oder<br />

Kräutergärten wurden hier als Beispiele genannt. Zum anderen fehlt es im Stadtteil<br />

an Sport- und Bewegungsflächen und den entsprechenden Spielgeräten. Herr<br />

Bulling, als Experte und Vertreter des Amtes für Soziale Dienste (AfSD) anwesend,<br />

ergänzte diese Sicht mit den Erfahrungen des Spielplatzes Columbusstraße, der<br />

nicht nur von Kindern sondern generationenübergreifend genutzt würde und durch<br />

die intensive Nutzung der AnwohnerInnen bereits als zu klein empfunden werde.<br />

Mit dem Spielplatz Columbusstraße, aber auch dem Konzept des "Internationalen<br />

Gartens" oder dem Naturspielplatz WUPP gibt es Vorbilder für den <strong>Dedesdorfer</strong><br />

<strong>Platz</strong>.<br />

Es bestand Einigkeit darin, dass auch der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> nicht allein für das<br />

Kinderspiel geöffnet werden sollte, sondern eine generationenübergreifende Nutzung<br />

anvisiert werden sollte.<br />

Katharina Günther | Raumplanung Günther 1


Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Protokoll Vertretung Kindereinrichtungen 02.09.2011<br />

1. Welche Grün-, Frei- und Spiel-/ Sportflächen nutzen Kinder im Ortsteil Ihrer<br />

Erfahrung nach?<br />

Schäfer: Spielplatz Columbusstraße, Spielplatz Helgoländer Straße, Spielplatz<br />

Ritter-Raschen-Straße, Waller Park (nicht regelmäßig).<br />

Menz: Spielplatz Helgoländer Straße, Spielplatz an der Derfflingerstraße, Waller<br />

Park (nicht regelmäßig).<br />

2. Welchen Aktivitäten gehen sie nach und welche Ansprüche an die Flächen<br />

werden dadurch gestellt? (Größe/Beschaffenheit, Möblierung)?<br />

Schäfer: Ein Schwerpunkt von Quirl ist "Bewegung". Hierfür ist bspw. der Spielplatz<br />

an der Derfflingerstraße zu klein. Der Innenhof von Quirl ist gepflastert und<br />

bietet nur wenig Begrünung. Der neu gestaltete Spielplatz Auguststraße (Richtung<br />

Osterfeuerberger Ring) würde zwar eine Alternative darstellen, ist allerdings zu<br />

weit entfernt. Ein anderer Schwerpunkt ist das Fußballspielen, was eingeschränkt<br />

auf dem Spielplatz Columbusstraße möglich ist.<br />

Menz: "Natur erleben" ist im Kindergarten ein Schwerpunkt. Hier bietet sich einerseits<br />

der Waller Park, andererseits ist der eigene Innenhof „grün“ angelegt. Dennoch<br />

schätzt auch Frau Menz die Angebote für "Natur erleben" insgesamt als zu<br />

gering ein. Der Waller Park ist zudem zu weit entfernt für regelmäßige Besuche<br />

mit den Kindern.<br />

Bulling: Ergänzend ist zu erwähnen, dass der "Internationale Garten" in Walle am<br />

Rand der Waller Feldmark und das WUPP-Naturerlebnisgelände (Hagenweg/<br />

Ecke Fleetstraße) ebenfalls als Orte für "Natur erleben" in Frage kommen.<br />

3. Gibt es Bedürfnisse an Freiräume im Stadtteil/Ortsteil (nicht nur in unmittelbarer<br />

Umgebung), die derzeit nicht befriedigt werden können?<br />

Schäfer, Menz: Es besteht dringender Bedarf an Bewegungsflächen für Bewegungsspiele,<br />

hier würde sich die große Wiese des <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>es sehr gut<br />

eignen. Ebenfalls Bedarf besteht an Spielgeräten, wie Kletternetzen, Balancierstangen,<br />

Reckstangen u.ä.<br />

4. Welche Möglichkeiten bzw. Freiflächen (Grünflächen, Spielplätze, Sportplätze,<br />

Schulhöfe etc.) gibt es noch im Stadtteil, können diese evtl. in Hinblick<br />

auf das Bedürfnis verändert / aufgewertet werden? Was wäre hierzu erforderlich?<br />

Schäfer: Bspw. sind Schulhöfe durch die unterschiedlichen Öffnungszeiten für die<br />

Kitas nicht nutzbar, dadurch fehlt den Kindern die Abwechslung, verschiedene Orte<br />

zu erleben.<br />

Menz: Der eigene Innenhof bietet zwar ein vielfältiges Angebotsspektrum, allerdings<br />

sind auch Erkundungen über „die eigenen Grenzen“ hinaus für die Kinder<br />

wertvolle Erfahrungen. Unterschiedliche Angebote in erreichbarer Nähe sind wünschenswert.<br />

Als Problem stellt sich ebenfalls dar, dass Orte außerhalb der eigenen Institution<br />

vor einer Nutzung durch die Kinder auf Sauberkeit geprüft werden müssen. Reinlichkeit<br />

und Pflege sollten verbessert werden. Oft werden diese Orte auch nicht ih-<br />

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rer Bestimmung entsprechend durch Dritte genutzt, wodurch eine Nutzung durch<br />

die Kindereinrichtungen dann nicht möglich ist. Insbesondere die Spielplätze an<br />

der Helgolander Str. und Derfflingerstraße stellen diesbezüglich ein Problem dar.<br />

Des Weiteren sollten die Spielplätze auch aus Sicht der Verkehrssicherheit teilweise<br />

aufgewertet werden.<br />

Bulling: Für die Pflege und Instandhaltung der Plätze sind unterschiedliche Institutionen<br />

zuständig – leider mit unterschiedlichem Engagement und unterschiedlichem<br />

Zeitbudget.<br />

Sollte darüber hinaus von den Kinderbetreuungseinrichtungen kaputte Spielgeräte<br />

auf den Spielplätzen festgestellt werden, kann dies gerne an Herrn Bulling weitergegeben<br />

werden. Er wird dann die entsprechenden Maßnahmen in die Wege leiten.<br />

5. Welche Rolle könnte Ihrer Meinung nach der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> spielen? Zugänglichkeit?<br />

Schäfer, Menz: Der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> ist als innerstädtische Freifläche im dicht<br />

besiedelten Walle eine Ausnahme mit viel Potential. Eine Wohnbebauung ist hier<br />

eher nicht vorstellbar. Stattdessen könnte die Fläche als Nachbarschaftstreff dienen.<br />

Oft kennen sich zwar die Kinder untereinander, nicht aber deren Eltern. Auch<br />

für Jugendliche wäre der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> gut geeignet, da es für Jugendliche zu<br />

wenig Angebote in Walle gibt.<br />

Als Mobiliar wären ein Unterstand, Sitzmöglichkeiten, ein Grillplatz oder eine Feuerstelle.<br />

Auch könnte der <strong>Platz</strong> mit der entsprechenden Ausstattung in das Stadtteilfest<br />

mit einbezogen werden (z.B. für den dann stattfindenden Flohmarkt).<br />

Die Möglichkeit des Abschließens sollte in Betracht gezogen werden. Die Verantwortung<br />

hierfür könnte gegebenenfalls durch die AnwohnerInnen organisiert werden.<br />

Bulling: Erfahrung mit dem Spielplatz Columbusstraße: seit der Sanierung<br />

„brummt“ der <strong>Platz</strong> als Treffpunkt für alle Altersgruppen. Durch die starke Nutzung<br />

wird dieser <strong>Platz</strong> bereits als zu klein empfunden.<br />

6. Können bestimmte Bedürfnisse nur auf dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> dargestellt<br />

werden? Wenn ja warum?<br />

Schäfer, Menz: Angebote im Bereich "Natur erleben" könnten zum Beispiel auch<br />

Kräuterspiralen oder Heckenlabyrinthe sein oder eben Sport- und Bewegungsspiele.<br />

Diese Angebote erfordern allerdings zum Teil auch die entsprechenden Flächenangebote,<br />

wofür sich der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> ideal eignen würde.<br />

7. Wie oft und zu welchen Zeiten würde die Aktivität stattfinden? Wie groß ist<br />

die Gruppe der Interessenten für die jeweilige Aktivität?<br />

Schäfer, Menz: Die Nutzung durch die Einrichtungen erfolgt überwiegend am<br />

Vormittag. Die Gruppen sind unterschiedlich groß. Der Spielplatz Derfflingerstraße<br />

ist für das Kinderhaus Quirl schon zu klein. Wichtig wäre es allerdings für die Kinder<br />

auch nachmittags ein attraktives Angebot zu haben, dass zusammen mit den<br />

Eltern genutzt werden kann.<br />

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8. Welche Anforderungen gibt es an die erforderliche Fläche (Größe/ Beschaffenheit/<br />

Möblierung)?<br />

Schäfer: Hier wäre der Spielplatz Johann-Bornemacher-Straße als Vorbild für den<br />

<strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> zu nennen: Sowohl Toilettenmöglichkeiten wären bei einer so<br />

großen Fläche eine Voraussetzung als auch eine Aufsicht bzw. "Spielgerätewacht"<br />

durch Personen vor Ort.<br />

Menz: Die Fläche sollte möglichst nicht bebaut werden, für Nachbarschaftstreffen<br />

sowie Kinder- und Jugendliche freigehalten werden<br />

Schäfer, Menz: Eine Umzäunung des <strong>Platz</strong>es wäre sehr hilfreich, damit kleine<br />

Kinder den <strong>Platz</strong> nicht einfach verlassen können.<br />

Bulling: Pädagogische Konzepte anderer Spielplätze könnten auf den <strong>Dedesdorfer</strong><br />

<strong>Platz</strong> übertragen werden. Toilettenmöglichkeiten könnten in Absprache mit dem<br />

BSV-Vereinsheim geregelt werden. Aus der Erfahrung heraus ist es allerdings<br />

immer schwierig, Toilettenmöglichkeiten im öffentlichen Freiraum zu organisieren<br />

und bereitzustellen.<br />

9. Wie groß ist die Belastung für die unmittelbare Nachbarschaft?<br />

Schäfer: Eingesessene AnwohnerInnen sind den Geräuschpegel bereits durch die<br />

Nutzung über viele Jahre des Sportvereins BSV und die entsprechenden Sportveranstaltungen<br />

gewohnt. Eltern mit Kindern würden sich freuen, wenn Kinder auf<br />

dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> spielen könnten. Etwaige Ruhestörungen können in der direkten<br />

Kommunikation der davon Betroffenen geklärt werden. Unter Umständen<br />

sollte der Spielplatz die Möglichkeit des Abschließens bieten.<br />

Menz: Der <strong>Platz</strong> wäre öffentlich, weshalb mit einem gewissen Geräuschpegel zu<br />

rechnen ist. .<br />

Bulling: Ruhestörungen durch Jugendliche sind mal mehr mal weniger, hier gibt<br />

es keine Regel. Die Erfahrung mit dem Spielplatz Columbusstraße zeigt, dass sich<br />

das Abschließen des <strong>Platz</strong>es nicht wirklich bewährt hat. Belebte Plätze sind sozial<br />

überwacht und erfahrungsgemäß gibt es dann auch meist keine Probleme mit<br />

Lärmbelästigungen. Im Falle des <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>es würde angestrebt einen<br />

Weg über das Gelände zu führen (Steffensweg zur Vegesacker Str.). So wäre dieser<br />

belebt. Ein Abschließen des <strong>Platz</strong>es wäre dann ggf. auch nicht nötig.<br />

10. Sind evtl. mögliche Träger für eine derartige Aktivität bekannt (Sportvereine,<br />

Elternvereine etc.)?<br />

Bulling: Nicht in der üblichen Form. Es gibt allerdings rund um den <strong>Platz</strong> viele soziale<br />

Einrichtungen. Vorstellbar wäre, ein Netzwerk zu gründen, das die entsprechende<br />

Verantwortung für Pflege und Sicherheit der Plätze übernehmen.<br />

11. Was könnten Sie sich vorstellen, auf dem <strong>Platz</strong> an Verantwortung / kleinen<br />

Arbeiten / kleinen Diensten übernehmen würden?<br />

Schäfer: Personell hat Quirl keine Ressourcen zur Verfügung. Als Ausnahme ist<br />

eine Teilnahme an dem Aktionstag „<strong>Bremen</strong>-Räumt-Auf“- denkbar mit Fokus auf<br />

den <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>. Vielleicht ginge auch ein vierteljährliches Engagement, das<br />

müsste allerdings zunächst intern geklärt werden. Zeitlich begrenzte Aktionen auf<br />

dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> sind folglich vorstellbar. In Kooperation mit den anderen<br />

Einrichtungen ließen sich ggf. regelmäßige Aufräumaktionen organisieren. Zudem<br />

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wäre es denkbar, bei der Herstellung des <strong>Platz</strong>es z.B. ein Projekt im Rahmen des<br />

Betreuungsangebotes durchzuführen (z.B. Weidentunnel oder Kräutergarten anlegen,<br />

Bäume oder Sträucher pflanzen etc.)<br />

Menz: Ein regelmäßiges Engagement ist nicht möglich. Aktionen ein- bis zweimal<br />

im Jahr – evtl. in Kooperation mit AnwohnerInnen/ Nachbarn – denkbar.<br />

Bulling: Es gibt viele Institutionen in unmittelbarer Nähe des <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>es,<br />

die sicherlich auf vierteljährliche Aktionen ansprechbar wären.<br />

12. Was könnten Sie sich vorstellen, an Sachmitteln / Geräten / Kontakten für<br />

den neu genutzten und gestalteten <strong>Platz</strong>es beizusteuern?<br />

Schäfer: Es sind keine extra Gelder vorhanden. Entsprechendes Know-How z.B.<br />

für die Anlage eines Kräutergartens kann jederzeit angeboten werden.<br />

Menz: Die Hoffnungskirche ist eine Freikirche. Es sind keine extra Gelder vorhanden.<br />

13. Teilnahme am Runden Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong><br />

Menz: Könnte sich eine Teilnahme am Rundem Tisch grundsätzlich vorstellen,<br />

müsste dies aber erst mit den anderen Einrichtungen absprechen. Sie wird das<br />

Thema mit in die Leiterrunde nehmen und gibt bis Ende September Bescheid,<br />

welche Möglichkeit besteht, am Runden Tisch die Interessen der Kinder einzubringen.<br />

14. Tanja Martens, Glückskinder e.V.: Ein Park oder Spielplatz für die Kinder würden<br />

wir sehr befürworten, allerdings haben wir in der Schulzeit das "Problem" das<br />

die Schulkinder vom Steffensweg in ihren Pausen den Spielplatz Columbusstraße<br />

nutzen und somit unseren Kleinen der Raum zum Spielen erschwert wird. Die<br />

Nutzung des Spielplatzes durch die Schüler, begrenzt sich im Wesentlichen auf<br />

das besetzten der Spielgeräte um dort ihre Zigaretten zu rauchen. Vielleicht gibt<br />

es die Möglichkeit einen Raum für diese Schüler zu schaffen, um den Spielplatz<br />

grade in den Pausenzeiten zu entlasten. Diesen Schülern fehlt sicherlich eine Anlaufstelle<br />

für ihre Pausenzeiten.<br />

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Zeit / Ort<br />

21.09.2011, 18:00 h, <strong>Ortsamt</strong> <strong>West</strong>, 3. OG, großer Sitzungsraum<br />

Teilnehmerinnen<br />

Beutin, Anja (RAZ-<strong>West</strong>, Berufsorientierung für Jugendliche)<br />

Bulling, Wolfgang (AfSD)<br />

Faust, Rahel (Schulelternsprecherin der Schule am Waller Ring)<br />

Halejcio-Lindner, Yvonne (VAJA, zuständig für Walle)<br />

Heseding, Jupp (Schulleiter des Förderzentrums)<br />

Höfer, Stefanie (ReBuz <strong>West</strong>)<br />

Interview/ Moderation<br />

Dipl.-Ing. Katharina Günther<br />

Protokoll<br />

Dipl.-Ing. Thomas Czekaj<br />

Die VertreterInnen der Bildungs- und Jugendeinrichtungen sind sich darin einig, dass es<br />

einen großen Bedarf an Freiräumen für Jugendliche in Walle gibt, der bei den Planungen für<br />

den <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> unbedingt berücksichtigt werden sollte, evt. sogar unter Mitwirkung<br />

der Jugendlichen. Das derzeit größte Problem besteht für die Jugendlichen in Walle darin,<br />

dass ihre Aktivitäten – sofern es sich um für diese Altersgruppe typische Aktivitäten wie<br />

"rumhängen/abhängen" handelt – in der Regel nicht erwünscht sind und es keine öffentlichen<br />

Freiräume gibt, auf denen dies akzeptiert wäre. Aber auch für "erlaubte" Aktivitäten wie<br />

Klettern, Trampolinspringen, Skaten o.ä. gibt es in Walle kaum Angebote.<br />

Die VertreterInnen sehen deshalb in der Umgestaltung und Neunutzung des <strong>Dedesdorfer</strong><br />

<strong>Platz</strong>es ein großes Potenzial auch für die Nutzung durch Jugendliche und die angrenzenden<br />

Schulen.<br />

Gerade den Schulen könnte der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> eine gute Ergänzung bieten, z.B. als<br />

"grünes Klassenzimmer". Derzeit gibt es keine Grünflächen in der unmittelbaren Umgebung.<br />

Darüber hinaus könnten die Schulen und insbesondere das neue ReBuz <strong>West</strong> als ein<br />

weiterer Initiator für die Nutzung des <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>es neben dem BSV-Vereinsheim<br />

agieren.<br />

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1. Welche Grün-, Frei- und Spiel-/ Sportflächen nutzen Sie mit Ihrer Einrichtung /<br />

nutzen Jugendliche derzeit?<br />

Für spielerische- und Aufenthaltsaktivitäten werden folgende Orte in Walle oder dem<br />

angrenzenden Stadtteil Gröpelingen genutzt: Die Freiflächen des WUPP (Waller Umweltpädagogik<br />

Projekt), die Freifläche der Kooperationsgemeinde Ritter-Raschen-<br />

Straße, Der "Gummiplatz" Richtung Gröpelingen (entlang des Grünzug <strong>West</strong>) und der<br />

Ohlenhof in Gröpelingen.<br />

Die Schulen weichen zum Teil nach Gröpelingen oder in den Waller Park aus.<br />

Für Schulsport wird die Bezirkssportanlage Finndorf genutzt.<br />

Anliegende Schulen nutzen in den Pausen auch den Spielplatz Columbusstraße.<br />

Da das Förderzentrum Vegesacker Straße übergangsweise nach Schwachhausen<br />

ausgelagert wurde, werden von dieser Einrichtung zurzeit nur wenige Grünflächen vor<br />

Ort genutzt. Vor dem Umzug des Förderzentrums wurde der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> für<br />

Schulsportaktivitäten genutzt.<br />

Als Problem erweisen sich fehlende Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche, die sich<br />

dementsprechend ihre Orte selbständig aussuchen und ihren Bedürfnissen entsprechend<br />

nutzen. An folgende Orten werden Jugendlichen häufig gesehen: das Walle-<br />

Center, der Schulplatz Am Pulverberg, der Grünzug <strong>West</strong>, der Waller Park, der Spielplatz<br />

an der Helgoländer Straße und weitere Spielplätze, die für Jugendliche den Vorteil<br />

eines geschützten und nicht von Erwachsenen "kontrollierten" Raums bieten. Zum<br />

Teil wird auch der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> von den Jugendlichen aufgesucht, trotz der Absperrung.<br />

2. Ist der neu entstehende Überseepark Ihrer Erfahrung nach für Jugendliche ein<br />

attraktives Ziel?<br />

Grundsätzlich wird der Überseepark von den VertreterInnen als sehr attraktiv eingeschätzt.<br />

Die Beteiligungen an den Planungen für den Überseepark durch die Schule<br />

am Waller Ring und das Förderzentrum Vegesacker Straße ist positiv zu bewerten. Die<br />

Entfernung des Überseeparks – trotz seiner hohen Attraktivität – wird dennoch übereinstimmend<br />

als zu weit empfunden. Dies gelte, soweit es sich um eigenständige Aktivitäten<br />

handele, zumindest für die weniger aktiven und mobilen Jugendlichen. Werden<br />

hingegen Angebote im Überseepark von den Jugendeinrichtungen organisiert, werden<br />

diese gerne von den ansonsten eher in ihrem direkten Umfeld agierenden Jugendlichen<br />

angenommen. Hinzu kommt: Die Nordstraße stellt eine imaginäre Grenze des<br />

Stadtteils dar, die Überseestadt wird nicht als Teil des Stadtteils Walle empfunden.<br />

Auch für schulische Angebote ist der Überseepark zu weit entfernt, da der Weg in der<br />

Schulzeit mit einberechnet werden muss und die eigentliche Zeit zum Lernen sich<br />

dadurch zu stark verkürzt.<br />

3. Welchen Aktivitäten gehen die Jugendlichen nach und welche Ansprüche an die<br />

Flächen werden dadurch gestellt? (Größe/Beschaffenheit, Möblierung)?<br />

Als Aktivitäten werden genannt: "rumhängen/abhängen", rauchen, Alkoholkonsum,<br />

Fußballspiel, Basketballspiel, Klettern.<br />

Als Rückzugsorte werden hierfür z.B. Spielplätze genutzt, die eigentlich für diese Al-<br />

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tersgruppe nicht geplant sind. Die geringe Einsehbarkeit, z.T. die Überdachungen der<br />

Spielplätze begünstigen dies. Allerdings wird diese "Fremdnutzung" lieber gesehen, als<br />

ein Abhängen im Waller Park, wo kriminelle Übergriffe auf Jugendliche befürchtet werden.<br />

4. Gibt es Bedürfnisse an Freiräume im Stadtteil/Ortsteil (nicht nur in unmittelbarer<br />

Umgebung), die derzeit nicht befriedigt werden können?<br />

Es fehlt an Alternativen für Aktivitäten, die meisten Plätze bieten die Möglichkeit für<br />

"rumhängen/abhängen", aber nicht für jugendspezifische Bedürfnisse und Aktivitäten.<br />

Der Quartiersplatz Schleswiger Straße ist ein gutes Beispiel für einen von Jugendlichen<br />

angenommenen Freiraum.<br />

5. Welche Möglichkeiten bzw. Freiflächen (Grünflächen, Spielplätze, Sportplätze,<br />

Schulhöfe etc.) gibt es noch im Stadtteil, können diese evtl. in Hinblick auf das<br />

Bedürfnis verändert / aufgewertet werden? Was wäre hierzu erforderlich?<br />

Alle vorhandenen Plätze haben eine klare Nutzungsbestimmung, es gibt momentan<br />

keine Alternativen. Der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> ist die letzte größere Freifläche.<br />

6. Welche Rolle könnte Ihrer Meinung nach der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> spielen?<br />

Grundsätzlich wird der Kern des Problems bei der Suche und Bereitstellung geeigneter<br />

Aufenthaltsflächen für Jugendliche darin gesehen, dass ein "rumhängen/abhängen"<br />

von Jugendlichen meist öffentlich sanktioniert, nicht aber als "normales" Verhalten Jugendlicher<br />

akzeptiert wird.<br />

Vorhandene Freiflächen wie z.B. der Waller Park sind überbelegt oder durch ihre Nutzungszuweisung<br />

nicht geeignet. Oftmals sind die Freiräume zu klein, das heißt der Bedarf<br />

an Freiflächen für Jugendliche ist hoch.<br />

Der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> würde folglich durch seine Lage und Größe insbesondere für die<br />

Bedürfnisse von Jugendlichen Möglichkeiten der Aneignung bieten. Aktivitäten mit einer<br />

höheren Geräuschentwicklung könnten sich in diesem Zusammenhang mehr zur<br />

Helgoländer Straße orientieren, da hier das Förderzentrum und das ReBuz liegen. Andere,<br />

ruhigere Aktivitäten könnten dementsprechend mehr im Innenbereich des <strong>Dedesdorfer</strong><br />

<strong>Platz</strong>es stattfinden. Eine Mitgestaltung durch die Jugendlichen bei den Planungen<br />

wäre somit wünschenswert.<br />

Es wurde in diesem Zusammenhang allerdings ebenfalls betont, dass eine intensive<br />

Nutzung des <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>es durch Jugendliche zugleich eine Übernahme von<br />

Verantwortung für die Sauberkeit des <strong>Platz</strong>es durch die Jugendlichen bedeuten müsste.<br />

Hier sollte es eine Ansprechperson geben.<br />

Für die Schulen gibt es ebenfalls einen hohen Bedarf, z.B. für ein "grünes Klassenzimmer".<br />

Der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> könnte hier insbesondere für die angrenzenden Schulen<br />

eine geeignete Ergänzung darstellen. Würden die Schulen ähnlich dem BSV-<br />

Vereinsheim bei den Planungen für den <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> mit einbezogen werden,<br />

könnten hieraus sinnvolle Synergieeffekte bei der Gestaltung, Nutzung und Verantwortlichkeit<br />

für den <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> entstehen. Darüber hinaus würden Impulse für Aktivitäten<br />

auf dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> auf diese Weise nicht nur von der Vegesacker Straße<br />

durch das BSV-Vereinsheim, sondern zugleich durch die Schulen (ReBUZ) auch von<br />

Seiten der Helgoländer Straße ausgehen.<br />

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Eine Wohnbebauung auf dem <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> ist für die VertreterInnen nicht vorstellbar.<br />

Der <strong>Platz</strong> sollte in seiner Nutzung ein öffentlicher, gemeinschaftlich genutzter<br />

Freiraum mit größeren Grünanteilen sein.<br />

7. Wie oft und zu welchen Zeiten würde die Aktivität stattfinden? Wie groß ist die<br />

Gruppe der Interessenten für die jeweilige Aktivität?<br />

Eine zeitlich begrenzte Nutzung ist allein wegen einer Nachtruhe für die Anlieger notwendig.<br />

Eine Abschließbarkeit sollte folglich möglich sein, aber nur sehr eingeschränkt<br />

bzw. optional genutzt werden, da dies andernfalls der eigentlichen öffentlichen Nutzung<br />

widersprechen würde.<br />

8. Welche Anforderungen gibt es an die erforderliche Fläche (Größe/ Beschaffenheit/<br />

Möblierung)?<br />

Es bräuchte für die beschriebenen Vorschläge Ansprechpartner und eine soziale Kontrolle<br />

der Nutzungen – zum einen um sozialen Grenzüberschreitungen Einhalt zu gebieten<br />

und zum anderen den Jugendlichen Schutz vor Übergriffen durch Dritte zu bieten.<br />

Momentan ist eine soziale Kontrolle des <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>es nur eingeschränkt<br />

gegeben, sollte bei einer öffentlichen Nutzung aber unbedingt mitbedacht werden. Dazu<br />

können auch gemeinsame Spielregeln entwickelt werden.<br />

Darüber hinaus sollte der <strong>Platz</strong> im Sinne einer öffentlichen Nutzung zu mehreren Seiten<br />

geöffnet sein und damit auch eine neue Wegeverbindung erschließen. Es wird erwartet,<br />

dass diese zu den Öffnungszeiten des Walle-Center hoch frequentiert sein wird.<br />

Als weitere wichtige Voraussetzung für Aktivitäten Jugendlicher wurde die Bereitstellung<br />

von Klettergerüsten, Trampolins, Skaterbahnen o.ä. genannt, die es so nicht oder<br />

nur sehr wenig gibt. Wie bereits von den VertreterInnen der Kindereinrichtungen sehen<br />

auch die VertreterInnen der Jugendeinrichtungen die Notwendigkeit einer Toilettennutzung.<br />

Insgesamt sollte es keine Trennung von NutzerInnengruppen auf dem <strong>Dedesdorfer</strong><br />

<strong>Platz</strong> geben. Der <strong>Platz</strong> soll als öffentliche Spiel-, Bewegungsfläche und Treffpunkt dienen,<br />

mit hoher Aufenthaltsqualität durch einen hohen Anteil an Bepflanzung.<br />

9. Wie groß ist die Belastung für die unmittelbare Nachbarschaft?<br />

Einigkeit besteht darin, dass eine gewisse Geräuschkulisse für die Nachbarschaft akzeptabel<br />

sei – allerdings in Maßen und mit großer Rücksichtnahme. Lautere Aktivitäten<br />

wären in Richtung ReBUZ / Helgoländer Straße unterzubringen. In der Planung sollten<br />

die potentiellen Konflikte durch die Beteiligung und Kommunikation zukünftiger Nutzergruppen<br />

und den AnwohnerInnen thematisiert werden.<br />

10. Sind evtl. mögliche Träger für eine derartige Aktivität bekannt (Sportvereine, Elternvereine<br />

etc.)?<br />

Im Zusammenhang mit Schulen (z.B. "grünes Klassenzimmer") sind im Rahmen des<br />

regulären Unterrichts die LehrerInnen zuständig. Ansonsten sind keine Träger für Umsetzungsmöglichkeiten<br />

bekannt.<br />

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Runder Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> Protokoll Vertretung Bildung / Jugend 22.09.2011<br />

Die Frage wird allerdings auch als zu früh empfunden und kann beim derzeitigen Stand<br />

des Planungsprozesses / des Moderationsverfahrens nicht beantwortet werden.<br />

Vorstellbar ist, dass das BSV-Vereinsheim eine tragende Rolle spielt oder eben die<br />

Schulen wie bereits a.a.o. angeführt. Insbesondere das ReBuz <strong>West</strong> möchte sich gerne<br />

dem <strong>Platz</strong> öffnen und es wäre vorstellbar z.B. ein Kaffee dort einzurichten.<br />

Des Weiteren sind zukünftig auch Kooperationen zwischen verschiedenen Trägern<br />

durchaus vorstellbar, wie z.B. ein gemeinschaftlich bestellter <strong>Platz</strong>wart. Hierfür könnten<br />

unter Umständen aber auch die Hausmeister angrenzender Schulen angefragt / eingesetzt<br />

werden.<br />

Denkbar wäre auch die Einrichtung eines Trägervereins, der für Nutzung und Pflege<br />

des <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>es zuständig ist. Vorbild hierfür könnte das vom AfSD betriebene<br />

Trägermodell sein. Hier reinigen und unterhalten (inklusive der regelmäßigen Sicherheitsuntersuchungen<br />

der Spielgeräte) verschiedene Vereine und die Umweltbetriebe<br />

<strong>Bremen</strong> (UBB) die Plätze. Mit UBB besteht hierzu eine Leistungsvereinbarung, die anderen<br />

Unterhaltungsträger (u.a. WaBeQ gGmbH) haben mit dem AfSD einen Vertrag<br />

abgeschlossen und bekommen jährlich je nach Größe des <strong>Platz</strong>es Sachmittel (€ 0,50<br />

pro qm) sowie eine Aufwandspauschale (€ 665,-). Da der <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong> jedoch<br />

kein öffentlicher Spielplatz sein wird, greift dieses Modell hier zwar nicht in Zusammenarbeit<br />

mit dem AfSD, eine Variante könnte aber die Einrichtung eines eigenen Trägervereins<br />

sein.<br />

11. Teilnahme am Runden Tisch <strong>Dedesdorfer</strong> <strong>Platz</strong>?<br />

Die Vertretung wird im Controlling-Ausschuss am 26.10. nochmal von Herrn Bulling<br />

angesprochen.<br />

Katharina Günther | Raumplanung Günther 5

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