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SpielRaum - Ortsamt West - Bremen

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<strong>SpielRaum</strong><br />

Walle<br />

Vorgeschichte<br />

Runder Tisch<br />

Zunächst sollte der Dedesdorfer<br />

Platz bebaut werden. Aus dem Engagement<br />

für einen Freiraum Walle<br />

Mitte ist ein Runder Tisch entstanden.<br />

Er bringt das politische<br />

Interesse zum Ausdruck, gemeinsam<br />

mit der Bürgerinitiative eine<br />

ökonomische Lösung zu finden,<br />

die die Entwicklung eines Freiraums<br />

ermöglicht und der Stadt,<br />

als Vertreterin der gesamten Bürgerschaft<br />

<strong>Bremen</strong>s, eine Option<br />

eröffnet, den Platz von Altlasten<br />

zu befreien und neue Wohnangebote<br />

zu schaffen.<br />

Temporäre Nutzung<br />

Im Augenblick wird der Platz<br />

durch unterschiedliche Anwohnergruppen<br />

zum Aufenthalt, für<br />

Spiele und auch als Verbindungsweg<br />

zwischen Stephansweg und<br />

Vegesacker Strasse genutzt.<br />

Alter Bunker<br />

Der alte Bunker wurde nach dem<br />

Krieg mit Schuttmaterialien, die<br />

Schadstoffbelastung ist unbekannt,<br />

aufgefüllt. Die Oberseite<br />

wurde befestigt und als Rollschuhbahn<br />

genutzt. Ein Baumbestand<br />

Zeitszenario<br />

atelier le balto Landschaftsarchitekten<br />

BARarchitekten<br />

September 2012<br />

aus<br />

Laubbäumen, wie Walnuss, Kastanie<br />

u. a. hat sich entwickelt.<br />

Waller Mischung<br />

Walle ist durch eine große Vielfalt<br />

traditioneller Reihenhäuser charakterisiert,<br />

die zumeist in Privateigentum<br />

sind.<br />

Mietwohnungen findet man häufig<br />

nur in den Wohngebäuden, die<br />

an Kreuzungen oder Straßenecken<br />

errichtetet wurden. Die Entwicklung<br />

und Ansiedlung eines<br />

heterogenen Gebäudebestandes<br />

bestehend aus Reihenhaus und<br />

Mietwohnungsbau, helfen Walle<br />

bis heute durchlässig zu bleiben<br />

für Starter und junge Familien.<br />

Unser Entwurf fügt einen neuen Baumhain in das rote<br />

Sandplatzfeld, ein. Der neue Baumhain korrespondiert<br />

in seiner Größe mit dem Baumbewuchs um den<br />

Bunker. Gleichzeitig schlagen wir vor, dass das Wachstum<br />

des Baumhains die weiteren Phasen des Projekts<br />

bestimmt. Ein zeitliches Szenario könnte folgendermaßen<br />

aussehen:<br />

2013 Start<br />

Im Frühjahr 2013 erfolgt die Herstellung<br />

der Aufschüttung und<br />

Anpflanzung des Buchenhains gemeinsam<br />

durch Architekten und<br />

Anwohner. Die Bäume werden<br />

für 5 Jahre durch bunte Zäune<br />

geschützt, der Grasboden ist dagegen<br />

nach kurzer Zeit betretbar.<br />

Ein Wasseranschluss und ein Elektroanschluss<br />

werden schon jetzt<br />

angelegt.<br />

Daneben wird der Baumbestand<br />

um den Bunker ausgelichtet und<br />

die Fläche auf dem Bunker als<br />

Spielfläche aber auch für Rollerblades<br />

etc. hergerichtet.<br />

2013 - 2018 Spielfeld markieren<br />

und einspielen<br />

Die Einspielphase für maximal<br />

fünf Jahre Überganszeit in der der<br />

Baumhain wachsen kann und alle<br />

beteiligten Gruppen unterschiedliche<br />

Nutzungen auf dem Platz<br />

testen können. Parallel werden<br />

die Planungen für die Torhäuser<br />

und Selbstbauhäuser vorangetrieben.<br />

Im Zuge der Erschließung<br />

und Vorbereitung der Grundstücke<br />

wird der Unterbau des Sandplatzes<br />

von Altlasten befreit. Der<br />

neue Belag wird wieder als rotfarbene<br />

wassergebundene Decke ausgeführt.<br />

Ab 2015 kann mit der Errichtung<br />

der Torhäuser begonnen<br />

werden. Nach Fertigstellung kann<br />

die Sportklause ihr neues Domizil<br />

beziehen.<br />

2018 - 2028 Profi-Spiel<br />

Auf dem Platz haben sich bestimmte<br />

Nutzungen herauskristallisiert.<br />

Eine breite Trägerschaft,<br />

ein Modell für den ökonomischen<br />

Umgang mit der Resource Freiraum<br />

hat sich entwickelt. Das<br />

Wachstum des Baumhains nimmt<br />

zu, die Bäume werden kräftiger<br />

und spenden Schatten. Der neue<br />

Baumhain wird zum Ersatz für<br />

den Bewuchs um den Bunker, der<br />

inzwischen alt und schrittweise<br />

gefällt wurde. Die Stadt macht<br />

sich daran diesen Bereich von Altlasten<br />

zu befreien und Grundstücke<br />

für die Errichtung von Baugruppenhäusern<br />

vorzubereiten.<br />

Baumhain nach 10 Jahren<br />

Ausgelichteter Baumbestand um den Bunker<br />

2013 2018 2028<br />

Skizze Wachstumsphasen<br />

Strategie


Spielelemente<br />

<strong>SpielRaum</strong>Walle entwickelt einen Möglichkeitsraum,<br />

der Optionen für die Freiraumnutzung eröffnet und<br />

neue Wohnangebote schafft. Ziel des Spiels und der zu<br />

etablierenden Regeln ist es, den zur Verfügung stehenden<br />

Raum ökonomisch und vielfältig zu nutzen. Dazu<br />

werden folgende Spielelemente gebraucht:<br />

Baumhain/ grünes Feld<br />

Die Mitte des Platzes wird mit<br />

einem quadratischen Baumhain<br />

bepflanzt, das in seiner ungefähren<br />

Größe dem Baumbewuchs im Bereich<br />

des Bunkers entspricht. Um<br />

den Buchenhain können Spielfelder<br />

für unterschiedliche Nutzungen<br />

angelegt werden, die je nach<br />

Bedarf aufgebaut werden, wie für<br />

Fitnness, Fussball, Taichi Trambolinspringen<br />

usw.<br />

Aufschüttung/Tribünen<br />

Der Baumhain besteht aus einer<br />

Aufschüttung in der gleichen<br />

Höhe und Schräge, ähnlich den<br />

Tribünen zum Liegen, Sitzen an<br />

allen vier Seiten und Überblicken<br />

des Platzes. Es gibt Sonnen- und<br />

Schattenplätze je nach Sonnenstand.<br />

Die richtige Mischung aus<br />

Laub- und Obsthölzern, die in<br />

wenigen Jahren zu einem kräftigen<br />

und Schatten spendenden Ort<br />

wird.<br />

Sandplatz/ rotes Feld<br />

Der Charakter des Platzes als roter<br />

Sandplatz soll erhalten bleiben<br />

oder wird neu hergestellt, dazu gehören<br />

auch die Tribünenwälle und<br />

deren Funktion als Schutzwälle<br />

für die Anwohner. Die durchschnittenen<br />

Wälle im Bereich des<br />

Förderzentrums werden ergänzt.<br />

Um das rote Sandfeld stehen Pfosten<br />

mit Ballnetzen. Die Pfosten,<br />

die das große Sportfeld markieren<br />

und teilweise von Kletterpflanzen<br />

bewachsen sind, sollen erhalten<br />

bleiben.Die Ballnetze sollen nur<br />

in bestimmten Bereichen erhalten<br />

bleiben, dies verbessert die Blickbeziehungen<br />

für die Anwohner.<br />

Lichtmast<br />

Ein neuer Lichtmast ermöglicht<br />

die Nutzung des Platzes auch in<br />

der Dämmerung im Winter.<br />

Torhaus<br />

Jeweils ein Torhaus markieren die<br />

Eingänge zum neu geschaffenen<br />

öffentlichen Park. Die Torhäuser<br />

bestehen aus einem einfachen<br />

konstruktiven Gerüst, das mit<br />

unterschiedlichen Nutzungsprogrammen<br />

aufgefüllt werden kann.<br />

Das eine Torhaus schließt an die<br />

bestehende Brandwand des Alt-<br />

Spielen, Verhandeln<br />

baus Lankenauer Strasse 179<br />

an und behält dessen <strong>West</strong>-Ost-<br />

Ausrichtung. Das Gebäude soll<br />

vor allem neuen Gemeinschaftswohnungen<br />

für Patchworkfamilen<br />

und betreutes Wohnen im Alter<br />

Platz bieten. Das Torhaus an der<br />

Vegesacker Strasse nimmt den<br />

Bauplatz der Sportklause ein, die<br />

temporär umgesetzt wird. Das Gebäude<br />

ist durch einen Schlitz vom<br />

denkmalgeschützten Schulgebäude<br />

abgesetzt. Es bietet Raum für<br />

Ateliers und Mietwohnungen.<br />

Selbstbauhaus<br />

Selbstbauhäuser an die Sandstetter<br />

Strasse 25 anschließend. Es werden<br />

2-geschossige Rohlinge geschaffen,<br />

die alleine oder gemeinsam<br />

mit dem Architekt ausgebaut<br />

werden können.<br />

Bewohnbar in der Kombination<br />

von Wohnen und Arbeiten, oder<br />

als junge Familie oder ...<br />

Sportklause<br />

Das Zentrum der Initiative Waller<br />

Mitte wird temporär umgesetzt,<br />

zerlegt und gemeinsam mit Anwohnern<br />

und Architekten neben<br />

dem Grundstück Dedesdorfer<br />

Strasse 34 wieder aufgebaut.<br />

Die Infrastruktur auf dem Grundstück<br />

in der Dedesdorfer Strasse<br />

wird so vorbereitet, dass es nach<br />

der Umsetzung der Sportklause<br />

mit einem der Selbstbauhäuser<br />

(s. unten) bebaut werden kann.<br />

(Die Wendemöglichkeit für die<br />

PkW’s der Anwohner wird davon<br />

nicht beeinträchtigt.) Nach Fertigstellung<br />

des Neubaus kann die<br />

Sportklause an ihren angestammten<br />

Platz neben Hausnr. 34 zurückziehen.<br />

Baugruppenhaus<br />

Die Bürgerschaft entscheidet sich,<br />

den Bunker zu heben und 2 neue<br />

Baufelder auszuweisen, die durch<br />

Baugruppen bebaut werden sollen.<br />

Die Kosten der Altlastensanierung<br />

können voraussichtlich über<br />

den Verkauf der Grundstücke wieder<br />

ausgeglichen werden.<br />

Gemeinsam werden die Rahmenbedingungen für das<br />

Projekt entwickelt. Den Runden Tisch aufgreifend<br />

stellt sich der Entwurf als partizipatorisches Modellspiel<br />

dar, in dem der zeitliche Ablauf und die Art der<br />

Nutzungen verhandelt werden.<br />

Lageplan(-modell) 1:500<br />

Verhandlung<br />

2013 Defiinition der Felder Anlage Baumhain und Baumpflanzung<br />

2013 - 2018 Bau der Torhäuser Fertigstellung Torhäuser<br />

2018 - 2028 Bau der Selbstbauhäuser


Baumliste<br />

.Aesculus x carnea / Rotblühende Rosskastanie<br />

.Acer palmatum / Fächerahorn<br />

.Cercis siliquastrum / Gewöhnlicher Judasbaum<br />

.Gleditsia triacanhos / Gleditschie<br />

.Hamamelis x intermedia / Zaubernuss<br />

.Koelreuteria paniculata / Blasenbaum<br />

.Malus floribunda / Vielblütiger Apfel<br />

.Morus alba / Weißer Maulbeerbaum<br />

.Prunus serrulata / Nelken-Kirsche<br />

.Pyrus salicifolia / Weidenblättrige Birne<br />

.Robinia pseudoacacia `frisa` / Golden Robinie<br />

.Sophora japonica / Japanischer Schnurbaum<br />

Beispiel für eine flexible<br />

Grundrissentwicklung bei den Torhäusern<br />

1<br />

Recht auf Stadt<br />

Stadt können wir uns als ein Medium vorstellen, das durch seine<br />

Infrastruktur den Bewohnern den Zugang zu Arbeit, Bildung und<br />

Kultur ermöglicht. Diese Angebote können aber nur die ökonomisch<br />

erhalten, die in den dichten Innenstädten leben. Deshalb sind neue<br />

Wohnbau-Optionen für die Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit der<br />

Stadt <strong>Bremen</strong> von großer Bedeutung und sollten bei der Gestaltung des<br />

Dedesdorfer Platzes nicht fehlen.<br />

Ungewöhnlich Wohnen - Neues vom Wohnungsbau<br />

Experimente im Wohnungsbau sind wichtig, die Vielfalt und Mischung<br />

erzeugen und neue Wohn- und Lebensformen in den Bestand<br />

integrieren können. Dazu gehört das zunehmend nachgefragte Wohnen<br />

in Wohngruppen, das Zusammenwohnen mit Freunden oder in<br />

einer Patchworkfamilie, sowie das betreute Wohnen im Alter. Nach<br />

wie vor wichtig sind günstige Singlewohnungen. Aber auch neue Wohnungstypen,<br />

die die Kombination von Wohnen und Arbeiten, z.B. für<br />

Existenzgründer ermöglichen, werden gesucht. Gleichzeitig soll die<br />

Eigeninitiative und die Aneignungsmöglichkeiten im Wohnungsbau<br />

gestärkt werden z.B. durch die Herstellung von Rohlingen, die allein<br />

oder gemeinsam mit den Nutzern ausgebaut werden. Und, es gibt<br />

neue Formen der Fiananzierung, Bauherren und Bauherrinen schließen<br />

sich zu sog. Baugruppen zusammen und errichten gemeinsam ein<br />

Mehrfamileinhaus.<br />

Torhäuser<br />

2<br />

Das Stammbaum-Diagramm zeigt die Torhäuser können aus einer einfachen,<br />

aber sorgfältig durchdachten Gebäudestruktur bestehen, die<br />

im Inneren eine Vielzahl von Nutzungsprogrammen ermöglicht, einschließlich<br />

der Kombination von Wohnen und Arbeiten. Damit trägt<br />

die Bebauung zum Erreichen des Spielziels, Variabilität und Vielfalt zu<br />

erzeugen, wesentlich bei.<br />

Qm<br />

Freiflächen<br />

Baumhain: 500 m2<br />

Platzfläche: 5.000 m2<br />

Gebäude<br />

BGF Torhäuser: 1.300 m2<br />

BGF Selbstbauhäuser: 1.300 m2<br />

3<br />

Nutzeraneignung<br />

Raum für flexible Nutzungen<br />

Baumpflanzaktion<br />

Material und Aktivitäten<br />

Beispiel Selbstbauhäuser

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