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Grammatik
2 Das Substantiv
2.1 Merkmale des Substantivs
Das Substantiv (lat. substantivus = »für sich selbst Bestand habend«) ist neben dem
Verb die wichtigste Wortart. Substantiva machen etwa die Hälfte des deutschen
Wortschatzes aus. Sie werden auch »Hauptwörter«, »Dingwörter« oder »Nennwörter«
genannt. Andere Autoren bevorzugen den Terminus »Nomen«, „weil er international
wesentlich weiter verbreitet ist.“ [ENGEL 1996: 500]
„Die prototypische Funktion des SUBSTANTIVS besteht in seinem zentralen Beitrag
zum Ausdruck von Argumenten, während die prototypische Funktion von Verben der
Ausdruck des Prädikats ist.“ (IDS: 28)
Substantiva sind Wörter, die entweder maskulines, feminines oder neutrales Genus
haben. Das Genus ist das wichtigste Merkmal des Substantivs, das es von den anderen
Wortarten unterscheidet. „Im Grenzbereich liegen die Nomina, die auf Partizipien
zurückgehen und deren Genus in Grenzen variabel ist“ [ebenda], z.B.: der/die
Vorsitzende, Vorgesetzte u.a.
Substantiva bezeichnen Lebewesen (Mensch, Student; Hund, Katze), Gegenstände
(Tisch, Haus), Prozesse (das Lesen, das Schreiben, die Erziehung), Be ziehungen
(Liebe, Hass, Verhältnis), Eigenschaften der Realität (Größe, Tiefe, Demokratie,
Willkürherrschaft) u.a.
Das Substantiv wird im Deutschen mit großen Anfangsbuchstaben geschrieben.
2.2 Klassifikation der Substantive
Zur Klassifikation der Substantive werden oft ihre semantischen Merkmale (Seme)
verwendet. Zur Einteilung der Substantiva in semantische Subklassen verwenden wir
in Anlehnung an K.-E. SOMMERFELDT folgende Seme:
• das kategoriale Sem der Gegenständlichkeit
• subkategoriale Seme: a) Seme der Eigennamen
b) Seme der Gattungsnamen (Seme der 1. Stufe)
• die subkategorialen Seme der Konkretheit und Abstraktheit (Seme der 2. Stufe)
• die subkategorialen Seme der Individualität und Zählbarkeit, der Unikalität, der
Stofflichkeit (Seme der 3. Stufe)
• die subkategorialen Seme der Belebtheit und Unbelebtheit