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Netztrennung spart Energie - Panasonic Electric Works Schweiz AG

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Elektromechanik Relais<br />

Spannendes Thema<br />

<strong>Netztrennung</strong> <strong>spart</strong> <strong>Energie</strong><br />

<strong>Energie</strong>sparen ist eines der wichtigsten Themen überhaupt, egal ob ökologisch oder wirtschaftlich<br />

betrachtet. Neben Feldern wie der elektrischen Antriebstechnik in der Industrie<br />

bietet im Consumerbereich die Standby-Schaltung von elektrischen Geräten großes<br />

Potenzial: Beispiel Waschmaschine, hier kann eine automatische Endabschaltung nach<br />

Programmende viel bringen. Voraussetzung dafür ist ein sogenannter Wakeup-Schalter.<br />

Weg von der Atomkraft bedeutet vor allem <strong>Energie</strong>einsparung,<br />

denn Strom aus regenerativen <strong>Energie</strong>trägern wird auch in Zukunft<br />

nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Einen großen Beitrag<br />

dazu können Elektrogeräte liefern: Neben der Effizienz im<br />

Betrieb spielt vor allem der <strong>Energie</strong>verbrauch im Bereitschaftsmodus<br />

eine große Rolle. Die ideale Lösung ist, das Elektrogerät komplett<br />

vom Netz zu trennen und damit den <strong>Energie</strong>verbrauch im<br />

Ruhezustand auf Null Watt zu reduzieren.<br />

Aus Design-, Kosten-, Sicherheits- und Komfortgründen verbrauchen<br />

aber heute selbst neue Geräte im Ruhezustand bis zu<br />

mehrere Watt, weil etwa der Netzschalter einge<strong>spart</strong> wird. Als einfach<br />

nachvollziehbares Beispiel dienen hier Millionen von DVD-<br />

Playern im Markt, die auf der Frontblende über keinen Aus-Schalter<br />

mehr verfügen und so immerzu im Standby-Betrieb laufen.<br />

Dies bedeutet einen erheblichen privaten, volkswirtschaftlichen<br />

und ökologischen Aufwand.<br />

Im Folgenden werden Möglichkeiten und Bauelemente aufgezeigt,<br />

die den <strong>Energie</strong>verlust im Ruhezustand eines Gerätes auf<br />

Null bringen und viele Nachteile durch eine Direktabschaltung des<br />

Gerätes beseitigen.<br />

<strong>Energie</strong>sparpotentiale<br />

Mit der heutigen Technologie lassen sich nach ZVEI-Angaben in den<br />

Bereichen elektrische Antriebe, Hausgeräte und Lampen /Leuchten<br />

jährlich allein in Deutschland 40 Milliarden Kilowattstunden Strom<br />

einsparen. Das entspricht etwa dem <strong>Energie</strong>verbrauch von ganz Hessen<br />

und würde gleichzeitig eine Reduktion der CO 2<br />

-Emission um 22<br />

Millionen Tonnen pro Jahr bedeuten. Das größte Einsparpotential in<br />

Deutschland bieten elektrisch angetriebene Systeme wie Pumpen,<br />

Ventilatoren, Kompressoren oder Zentrifugen. 15 Prozent dieses<br />

Stromverbrauchs ließen sich nach Einschätzung des ZVEI durch den<br />

Einsatz energieeffizienter Antriebstechnik sparen.<br />

Knapp ein Drittel der in Deutschland genutzten Endenergie<br />

nehmen die privaten Haushalte in Anspruch. Standardtechnik in<br />

der weißen Ware ist heute bereits die <strong>Energie</strong>effizienzklasse A++,<br />

dabei wird hier nur das Gerät im Betrieb betrachtet. Jedoch gerade<br />

Bild: Fotolia, David Woods<br />

46 elektronikJOURNAL 03a/2008 www.elektronikjournal.com


Elektromechanik Relais<br />

beim Standby-Betrieb von Consumer-Produkten gehen nach ZVEI<br />

Angaben in den 39 Millionen Privathaushalten in Deutschland<br />

acht Milliarden Kilowattstunden <strong>Energie</strong> pro Jahr verloren, was<br />

zwei mittelgroßen Kernkraftwerken entspricht. Dies hat auch der<br />

Gesetzgeber erkannt und im Jahr 2005 die EuP-Richtlinie (Eco-<br />

Design Requirements for Energy using Products) erlassen, die darauf<br />

abzielt, die Umweltverträglichkeit energiebetriebener Produkte<br />

durch die Vorgabe von Ökodesign-Anforderung zu<br />

verbessern. Im Zuge dessen wird derzeitig mit dem Projekt IEC<br />

61903 eine Norm erarbeitet, die für diese Geräte <strong>Energie</strong>verbrauchsgrenzen<br />

festlegt. Berücksichtigt wird der gesamte <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

der Geräte einschließlich der Stillstandszeiten.<br />

Wesentliche Ansatzpunkte zur Reduzierung oder Eliminierung<br />

des <strong>Energie</strong>verbrauchs bei Stillstand des Gerätes ist der Einsatz energiesparender<br />

Bauelemente. Ansätze sind zum Beispiel sparsamere<br />

Empfängermodule von Fernbedienungen, Reduzierung<br />

von Blindleistungen durch Netzfilter bis hin zum vollständigen<br />

Trennen der Geräte vom Netz. Letzteres stellt aus energetischer<br />

Sicht die Maximallösung dar, zieht aber oft Nachteile bei Komfort,<br />

Kosten oder Sicherheit nach sich.<br />

Wakeup-Schalter<br />

Am Beispiel eines typischen Hausgerätes, der Waschmaschine, soll<br />

der Einsatz eines <strong>Energie</strong>wandlerschalters (Wakeup-Schalter) erläutert<br />

werden. Stand der Technik ist, dass in der Stillstandszeit der<br />

Maschine ein Schaltmattentaster, Knackfroschtaster, Mikroschalter<br />

oder ähnliches betätigt wird. Ein Mikrocontroller überwacht diese<br />

Eingabe und bewirkt die Inbetriebnahme der Maschine. Es ist leicht<br />

zu erkennen, dass die Abfrage eines solchen Schalters durch die Elektronik<br />

im Standby-Modus-<strong>Energie</strong> verbraucht. Einfache Maschinen<br />

vermeiden diesen Nachteil dadurch, dass man manuell mittels Drehschalter<br />

in der Stellung Null die Maschine vom Netz trennen kann.<br />

Das hat aber erhebliche Nachteile. Zum einen kann dieser Schalter<br />

nur manuell bedient werden, was bedeutet, dass der Bediener<br />

den Schalter wenn überhaupt erst mit erheblicher Zeitverzögerung<br />

betätigt. Wird z.B. die Wäsche abends oder morgens angesetzt und<br />

abends oder morgens erst entleert, befindet sich die Maschine<br />

ständig im Standby-Modus und verbraucht somit <strong>Energie</strong>. Weitere<br />

Nachteile bestehen im Design, Komfort und den Kosten. Der klobige<br />

Drehwahlschalter wirkt als störendes Element auf der Bedienblende<br />

und ermöglicht nur eine begrenzte Anzahl von Programmen.<br />

Die Netzspannung muss zudem an die Frontblende geführt<br />

werden. Dies führt zu einem erhöhten Verdrahtungsaufwand und<br />

weiteren Maßnahmen, die den Schutz von Personen (Betriebssicherheit)<br />

gegen elektrischen Schlag sicherstellen müssen.<br />

Es liegt daher der Gedanke nahe, dass sich die Maschine eigenständig<br />

vom Netz trennt (Selbstmörderschaltung), wenn das<br />

Programm vollständig durchgelaufen ist: Die Maschine zieht also<br />

bildlich gesehen selber den Netzstecker. Einen interessanten<br />

Ansatzpunkt hierfür stellen bistabile Netzrelais oder Schalter mit<br />

integrierter Ausschaltspule dar. Schaltet sich nun die Waschmaschine<br />

komplett vom Netz, stellt sich die Aufgabe, <strong>Energie</strong> bereitzustellen,<br />

um wieder zu starten. Denn auf der Bedienfläche soll ja<br />

kein Netzschalter vorhanden sein, der Start muss über einen netzunabhängigen<br />

<strong>Energie</strong>impuls erfolgen. Dafür gibt es wiederum<br />

verschiedene Ansatzpunkte.<br />

Wakeup-Schalter im Schnitt: Ein <strong>Energie</strong>wandler wandelt kinetische <strong>Energie</strong> in<br />

elektrische <strong>Energie</strong>, Versuche mit verschiedenen <strong>Energie</strong>wandlern haben<br />

induzierte Leistungen in der Größenordnung von 0,5 bis zwei Milliwatt ergeben.<br />

Elegante Alternative<br />

Nahe liegend ist ein <strong>Energie</strong>speicher, etwa ein Kondensator. Der<br />

Nachteil von <strong>Energie</strong>speichern ist die begrenzte Lebensdauer, die<br />

begrenzte Speicherkapazität und damit die Verfügbarkeit. Befindet<br />

sich die Waschmaschine längere Zeit im Verkaufslager oder wird<br />

vom Nutzer selbst vom Netz getrennt, so kann selbst die geringe<br />

<strong>Energie</strong> zur Erhaltungsladung nicht aufgebracht werden.<br />

Besser eignen sich deshalb <strong>Energie</strong>wandler zur eleganten Lösung<br />

des Problems: Ein <strong>Energie</strong>wandler wandelt kinetische <strong>Energie</strong><br />

in elektrische <strong>Energie</strong>, oftmals durch das aus Feuerzeugen bekannte<br />

piezoelektrische Prinzip. Die bekannteste Möglichkeit,<br />

kinetische <strong>Energie</strong> in elektrische <strong>Energie</strong> umzuwandeln, ist der<br />

elektromagnetische <strong>Energie</strong>wandler mit Magnet und Spule. Mit<br />

dieser Methode können effektiv große <strong>Energie</strong>mengen erzeugt<br />

werden, sie stellen die Basis für die heutige <strong>Energie</strong>erzeugung dar.<br />

Es liegt nahe, dieses Prinzip zur <strong>Energie</strong>erzeugung für die Startenergie<br />

(wakeup) einzusetzen.<br />

<strong>Energie</strong>wandler<br />

Bereits in den 60er Jahren gelang es SDS Relais, die in die heutige<br />

<strong>Panasonic</strong> <strong>Electric</strong> <strong>Works</strong> Europe übergegangen ist, gepolte Relais<br />

so zu modernisieren, dass daraus kostengünstige Relais für die<br />

Massenfertigung entstanden sind. Diese Technik ist heute in Milliardenstückzahlen<br />

im Einsatz. Es liegt daher nahe, die Erfahrungen<br />

daraus zum Bau eines effizienten <strong>Energie</strong>wandlers zur Erzeugung<br />

von Impulsen zu nutzen. Der <strong>Energie</strong>wandler kann Platz sparend<br />

und kostengünstig in Abwandlung der gepolten Relaistechnik produziert<br />

werden.<br />

Der im Bild dargestellte <strong>Energie</strong>wandler weist ein feststehendes<br />

Joch mit zwei Polflächen auf, welches von einer Induktionsspule umwickelt<br />

ist. Ein permanentmagnetischer Anker ist beweglich um das<br />

Joch angeordnet. Dessen Ankerpolfläche berührt eine Polfläche ➜<br />

Auf einen Blick<br />

Startenergie liefern<br />

Schaltet ein elektrisches Gerät sich selbst ab, braucht sie aus irgendeiner<br />

Quelle die <strong>Energie</strong> um wieder zu starten. Als sinnvoller Ansatz<br />

für die Lösung dieses Problems dient die Verwendung eines Wakeup-<br />

Schalters, bei dem die Schaltbewegung den netzunabhängigen <strong>Energie</strong>impuls<br />

erzeugt um das Gerät anzuwerfen. Das Ganze erfordert<br />

ein Umdenken beim Design der Geräte, aber das Potenzial der Technologie<br />

ist groß.<br />

www.elektronikjournal.com elektronikJOURNAL 03a/2008 47


Elektromechanik Relais<br />

Schaltbeispiele zur Nutzung des Wakeup-Schalters: Im Betrieb kann der<br />

Wakeup-Schalter auch zur Eingabe von Befehlen wie Stopp oder ähnlicher<br />

doppelt genutzt werden.<br />

des Jochs. Ein Betätigungselement führt eine externe Kraft auf den<br />

Anker aus, welche diesen bewegt, wodurch in der Induktionsspule<br />

elektrische <strong>Energie</strong> induziert wird. Versuche mit verschiedenen <strong>Energie</strong>wandlern<br />

haben induzierte Leistungen in der Größenordnung<br />

von 0,5 bis zwei Milliwatt ergeben. Eine weitere Optimierung des<br />

<strong>Energie</strong>wandlers ist ohne weiteres möglich. Die <strong>Energie</strong> war ausreichend,<br />

um z.B. ein bistabiles Relais direkt zu betreiben.<br />

Denkbar ist neben der Ansteuerung von Relais auch die Ansteuerung<br />

von Halbleitern oder Controllern, damit die Maschine selbständig<br />

ans Netz geht. Der erzeugte <strong>Energie</strong>impuls ermöglicht somit ohne<br />

weiteres die Wiederinbetriebnahme eines Gerätes wie z.B. einer<br />

Waschmaschine. Im Betrieb kann der Wakeup-Schalter auch zur<br />

Eingabe von Befehlen wie Stopp oder ähnlicher doppelt genutzt werden<br />

(Bild 5). Je mehr sich unsere fossilen <strong>Energie</strong>träger zu Ende neigen,<br />

desto wichtiger wird <strong>Energie</strong>einsparung auf breiter Front. Der<br />

beschriebene Wakeup-Schalter kann allein hier in Deutschland einen<br />

Beitrag leisten, der einer Fahrstrecke mit einem durchschnittlichen<br />

Auto (170g CO 2<br />

/km) von über 26 Milliarden Kilometern, oder<br />

65.000-mal um die Erde entspricht. (Hagen Herbsleb / uns) n<br />

info <strong>Panasonic</strong> <strong>Electric</strong> <strong>Works</strong> Deutschland<br />

D: Tel. (+49 80 24) 64 80, info-de@eu.pewg.panasonic.com<br />

A: Tel. (+43 22 36) 2 68 46, info-at@eu.pewg.panasonic.com<br />

CH: Tel. (+41 41) 799 70 50, info-ch@eu.pewg.panasonic.com<br />

Vorteil <strong>Energie</strong><strong>spart</strong>echnik, vorteilhaft für die Umwelt und den<br />

Geldbeutel zugleich.<br />

48 elektronikJOURNAL 03a/2008<br />

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