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März 2013 1
„Soziale Fragen von A wie Armut bis Z wie Zukunft“<br />
Foto: Gisela Schuster<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Mitglieder,<br />
„All Business is Local“, heißt es im amerikanischen Marketing,<br />
und auf <strong>Berlin</strong>erisch übersetzt etwa „Die Welt ist<br />
ein Kiez“. Beide Binsenweisheiten gelten natürlich auch<br />
für unsere gemeinnützige Arbeit und das, was <strong>Paritätische</strong><br />
Mitgliedsorganisationen tagtäglich für Gemeinwesen und<br />
lokale Zivilgesellschaft ermöglichen.<br />
Die Menschen nehmen ihre Umwelt zunächst einmal<br />
aus unmittelbarer Erfahrung wahr, aus der Familie, der<br />
Nachbarschaft, der Arbeit und dem Quartier, in dem sie<br />
leben. Neuerdings wird diese<br />
Unmittelbarkeit auf den Begriff<br />
Sozialraum gebracht, mit dem<br />
das Milieu gemeint ist, in dem<br />
Barbara John ist Vorsitzende<br />
des <strong>Paritätische</strong>n<br />
Wohlfahrtsverbandes<br />
<strong>Berlin</strong><br />
die Bürgerinnen und Bürger miteinander<br />
kommunizieren und<br />
aufeinander reagieren – wo sie<br />
aber auch soziale Verwerfungen<br />
unmittelbar erleben und erleiden.<br />
Diesem zugleich einfach klingenden<br />
wie komplexen Umstand<br />
widmen sich jetzt vier Themenrunden<br />
im Verlauf des Jahres in<br />
Spandau – zu Bildung, Gesundheit, Wohnen und Jobs.<br />
„Soziale Fragen in Spandau von A wie Armut bis Z wie<br />
Zukunft“ ist die Überschrift über dem Veranstaltungsprogramm,<br />
zu dem der <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong> und die Mitgliedsorganisation<br />
Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V. /<br />
Kulturzentrum Gemischtes gemeinsam einladen. Weitere<br />
Informationen finden Sie hier:<br />
www.paritaet-berlin.de/themen-a-z/themen-a-zdetailansicht/article/soziale-fragen-in-spandau.<br />
html<br />
Im Einladungstext zu den Spandauer Themenrunden heißt<br />
es: „<strong>Der</strong> Bezirk Spandau verändert sich und steht mit diesem<br />
Veränderungsprozess beispielhaft für die Folgen einer<br />
fortschreitenden Gentrifizierung“. Das heißt: Bürgerliche<br />
Schichten drängen in den Wohnungsbestand der <strong>Berlin</strong>er<br />
Innenbezirke. Die Folge: Viele Familien mit einem sozial<br />
schwachen und/oder Migrationshintergrund ziehen – nicht<br />
immer ganz freiwillig – aus den Innenbezirken <strong>Berlin</strong>s in<br />
besondere Gebiete in den Außenbezirken. Neue, oftmals<br />
nicht unproblematische Sozialräume entstehen.<br />
Darüber muss gesprochen werden.<br />
Die Thematik wird nicht ohne Brisanz sein; ein Ringelpietz,<br />
bei dem Nettigkeiten ausgetauscht werden, ist nicht<br />
zu erwarten. Zu brisant sind die Veränderungen, denen<br />
die Sozialräume in Spandau ausgesetzt sind und die Bürger,<br />
die dort leben. Mehr und mehr sind Randbezirke wie<br />
Spandau dem sozialem Auseinanderdriften der Bevölkerungsschichten<br />
ausgeliefert, das nicht nur in den Innenstadtbezirken<br />
überhand nimmt – eine Entwicklung,<br />
die förmlich nach regelmäßigen Bürgerversammlungen<br />
schreit und nach „Townhall Meetings“, die, nach amerikanischem<br />
Vorbild, auch bei uns immer beliebter werden.<br />
Spandau wird vermutlich der Anfang einer Kampagne<br />
sein – der Start einer Lokalinitiative, die von der Geschäftsstelle<br />
Bezirke des <strong>Paritätische</strong>n ausgeht, Träger und<br />
Vereine vor Ort einschließt und demnächst vielleicht auf<br />
weitere Bezirke dieser Stadt ausgeweitet wird.<br />
Wer sonst könnte besser die sozialen Fragen und Probleme<br />
in den Stadtquartieren aufgreifen und formulieren<br />
als die sozialen und gemeinnützigen Organisationen im<br />
<strong>Paritätische</strong>n, die von Haus aus die Interessen, Gefährdungen<br />
und Notlagen der Bürger im Blick haben? Sie sind<br />
damit die Bürgerlobby in den <strong>Berlin</strong>er Bezirken und bündeln<br />
auf einzigartige Weise soziale Interessen der Bewohner,<br />
die Politik und Verwaltung nicht ignorieren können.<br />
Gerade in den Themenfeldern Bildung, Gesundheit,<br />
Wohnen und Jobs, um die es in Spandau geht, sind unsere<br />
<strong>Paritätische</strong>n Mitgliedsorganisationen zuhause und lokal<br />
fest verwurzelt. Nachbarschaftshäuser etwa – die meisten<br />
der 30 <strong>Berlin</strong>er Einrichtungen sind <strong>Paritätische</strong> Mitgliedsorganisationen<br />
– sind ohne bürgerschaftliches Engagement<br />
undenkbar, das aus der Mitte der Stadtteile, Bezirke<br />
und Kieze kommt und in diese zurück strahlt.<br />
Was unter dem Dach dieser Einrichtungen organisiert<br />
wird, trägt zum sozialen Zusammenhalt in den Quartieren<br />
bei, sorgt aber auch für Meinungs- und Informationsaustausch.<br />
Manche Nachricht, für die die angestammten <strong>Berlin</strong>er<br />
Medien keinen Platz haben, wird über die Blogs und<br />
Bürgerzeitungen verbreitet, die in den Nachbarschaftshäusern<br />
entstehen, aber auch in den örtlich verwurzelten<br />
Vereinen, Initiativen und Organisationen, für die das Prinzip<br />
„All Business is Local“ Alltagspraxis ist.<br />
Noch eine wichtige aktuelle Mitteilung: Das Ermittlungsverfahren<br />
gegen unser Vorstandsmitglied und meinen<br />
langjährigen Stellvertreter Helmut Forner ist mangels<br />
Tatverdacht laut Staatsanwaltschaft <strong>Berlin</strong> eingestellt worden.<br />
Ich verbinde die Genugtuung über die Einstellung<br />
des Verfahrens mit einer Bitte an alle: Räumen Sie bitte<br />
Missverständnisse und Konflikte zunächst untereinander<br />
und / oder mit Vermittlung unseres Verbandes aus, bevor<br />
Sie Ermittlungsbehörden, Staatsanwaltschaft und Medien<br />
bemühen und so die Reputation verdienter „Paritäter“ in<br />
Misskredit bringen.<br />
Ihre<br />
März 2013 1
Inhalt<br />
4-9<br />
10-13<br />
13<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
● <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong> trauert um<br />
Käte Tresenreuter<br />
● Ermittlungsverfahren gegen Helmut Forner<br />
ist eingestellt<br />
● Interview mit Helmut Forner, Vorstandsmitglied<br />
im <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>, nach der<br />
Einstellung eines staatsanwaltschaftlichen<br />
Ermittlungsverfahrens gegen ihn<br />
● Besuch aus Polen: Wie geht‘s bei Euch mit<br />
der Inklusion voran?<br />
● Vernissage mit Cordula Mietz in der Landesgeschäftsstelle<br />
Bürgerengagement<br />
● 100 Paten für <strong>Berlin</strong><br />
● Nächster Halt: Mentoringprojekt<br />
● Moderne Kampagne gegen die Folgen der<br />
<strong>Berlin</strong>er Winterkälte<br />
● Joachim Gauck im „strassenfeger“-Interview<br />
Aktuell<br />
24-26<br />
26-27<br />
28-29<br />
29<br />
30<br />
Familie<br />
● Stets willkommen in jungen Familien: Das<br />
wellcome-Team<br />
● Verfassungsgericht kippt Adoptionsverbot<br />
– LSVD begrüßt Urteil<br />
● Fun am Runden Familientisch und<br />
in der Elternoase<br />
Frauen und Mädchen<br />
● Wie können behinderte Frauen gegen Gewalt<br />
geschützt werden?<br />
Lektüre<br />
● Wie tickt die Jugend, wie politisch ist sie,<br />
wo will sie hin?<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
● Tauwetter: „Betroffene von der Politik für<br />
Spektakel missbraucht“<br />
Kindertagesstätten<br />
● Kita nach Bedarf - wie familienfreundlich<br />
sind Öffnungszeiten heute?<br />
14-17<br />
17-19<br />
20-22<br />
Im Gespräch<br />
● Interview mit Ute Zentgraff, Referentin<br />
für Ambulante Pflege und Hospize im<br />
<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />
Wettbewerbe, Förderpreise<br />
● Förderung für strukturstärkende Projekte<br />
● Soziales Engagement für humanistische<br />
Werte<br />
Pressespiegel<br />
31<br />
32<br />
33<br />
Kultur<br />
● Jugendliche reisten mit dem Kinderzirkus<br />
Cabuwazi nach Israel<br />
Menschen mit Behinderung<br />
● Die Herausforderung Inklusion braucht<br />
qualifizierte Pädagogen<br />
Psychiatrie<br />
● Dorothea Buck: „Wir brauchen eine Psychiatriereform“<br />
23<br />
Ältere Bürger<br />
● Kreuzberg: Neues Pflegewohnheim des<br />
Unionhilfswerkes in der Fidicinstraße<br />
34-40<br />
● Aus- und Weiterbildung, Service, Pinnwand<br />
Titelseite links oben: Lesung im Projekt Hörpol zum Thema Erinnerungen für die Zukunft. Unterstützer: Verband für sozialkulturelle<br />
Arbeit. Foto: Martin Thoma<br />
links mittig: Begegnung zwischen den Generationen. Ehrenamtlicher Besuchsdienst im Nachbarschaftsheim Schöneberg, Pflegerische<br />
Dienste gGmbH. Foto: Jörg Farys<br />
links unten: Projekteröffnung „Tempelhof Inklusiv“. Auftritt der Sambagruppe im Nachbarschaftszentrum ufafabrik. Foto: Christophe<br />
Gateau<br />
rechts oben: Arbeits- und Ausbildungschancen in der Jugendstrafanstalt. KfZ Werkstatt der Universalstiftung Helmut Ziegner. Foto:<br />
Universalstiftung Helmut Ziegner<br />
rechts mittig groß: Foto zum Thema „Bewegung hält gesund“, Selbstverteidigungskurs für Alleinerziehende bei SHIA e.V., Foto:<br />
Michael Janda<br />
2 März 2013
Impressum<br />
So gesehen...<br />
Die Ausstellung „Kaspar Hauser“ – Bilderzyklus<br />
von Greg Tricker im Kaspar-Hauser-Therapeutikum<br />
– beschäftigt sich mit dem rätselhaft dunklen<br />
und zugleich lichten Schicksal des Namenspatrons der<br />
Einrichtung. Die Bilder des englischen Malers Greg<br />
Ticker erzählen eine Geschichte und bilden den atmosphärischen<br />
Raum, in dem sich figurativ-inhaltlich ein<br />
Geschehen verdeutlicht.<br />
Die Ausstellung ist noch bis 26. März 2013, Mo. bis Do.<br />
8 bis 15.30 Uhr, Fr. 8 bis 14 Uhr, im Kaspar-Hauser-<br />
Therapeutikum, Rolandstr. 18/19; 13156 <strong>Berlin</strong> zu sehen.<br />
www.kht-berlin.de<br />
Bitte geben Sie den Rundbrief<br />
auch an Ihren Vorstand und<br />
Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
weiter.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband<br />
Landesverband <strong>Berlin</strong><br />
www.paritaet-berlin.de<br />
Brandenburgische Str. 80, 10713 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. (030) 8 60 01-0, Fax (030) 8 60 01-110<br />
E-Mail info@paritaet-berlin.de<br />
Geschäftsführung: Oswald Menninger<br />
Elke Krüger (Stv.)<br />
Redaktion: Uli Schulte Döinghaus<br />
Tel.: (030) 85 40 70 84<br />
Computerfax 032223712420<br />
rundbrief@paritaet-berlin.de<br />
<strong>Paritätische</strong> Pressestelle, Elfi Witten<br />
Tel. (030) 8 60 01-181<br />
Fax (030) 8 60 01-140<br />
Herstellung: Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige<br />
GmbH. Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei<br />
gebleichtem Papier. Erscheinungsweise monatlich<br />
(Doppelausgaben im Januar/Februar und August/<br />
September). <strong>Der</strong> Rundbrief hat eine Auflage von<br />
1100 Stück. <strong>Der</strong> Verteiler umfasst alle Mitgliedsorganisationen<br />
der <strong>Paritätische</strong>n Landesverbände <strong>Berlin</strong><br />
und Brandenburg. Weitere Adressaten: Gesellschaftliche<br />
Institutionen, Verbände, Verwaltung, Einrichtungen<br />
aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.<br />
Redaktionsschluss ist jeweils der 15. des Vormonats.<br />
Pressemitteilungen und Beiträge bitte möglichst<br />
per E-Mail an die Redaktion senden.<br />
Private Kleinanzeigen (Stellengesuche) bitte an die<br />
Redaktion schicken und den Anzeigentext mailen<br />
an rundbrief@paritaet-berlin.de. Die Anzeigen sind<br />
maximal vier Monate im Internet sichtbar. Namentlich<br />
gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine<br />
Haftung übernommen. <strong>Der</strong> Rundbrief wird unter<br />
www.paritaet-berlin.de im Internet veröffentlicht.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet<br />
die Redaktion auf eine Genderschreibweise.<br />
Die Bezeichnung von Personengruppen bezieht<br />
die weibliche Form jeweils ein.<br />
März 2013 3
Landesgeschäftsstelle<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong><br />
trauert um<br />
Käte Tresenreuter<br />
Am 18. Februar starb Käte Tresenreuter im neunzigsten<br />
Lebensjahr. Wir trauern um eine überzeugende<br />
und überzeugte „Paritäterin“, die weit über<br />
die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde.<br />
Käte Tresenreuter beschloss in den siebziger Jahren<br />
etwas gegen die Vereinsamung älterer Menschen zu<br />
unternehmen. Den Impuls gab ein persönliches Erlebnis<br />
während eines Krankenhausaufenthaltes. Entschlossen<br />
zu handeln, mobilisierte sie ihren Ehemann und einige<br />
weitere Mitstreiter. 1971 gründeten sie das Sozialwerk<br />
<strong>Berlin</strong> e.V. <strong>Der</strong> Verein wurde bereits 1972 Mitglied im<br />
<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>.<br />
Schon ein Jahr später initiierte sie die bundesweit erste<br />
Fachgruppe im <strong>Paritätische</strong>n. Käte Tresenreuter hatte<br />
sich vorgenommen, die Selbsthilfe<br />
älterer Menschen und Mitsprache<br />
älterer Menschen einzufordern.<br />
Dieses Thema wurde ein zentraler<br />
Inhalt ihres Lebens.<br />
Mut und der Wille zu handeln<br />
prägten ihr Leben<br />
Um die Vision eines<br />
Altenselbsthilfezentrums im<br />
<strong>Berlin</strong>er Grunewald zu realisieren,<br />
aktivierte Käte Tresenreuter<br />
konsequent Spender, Sponsoren<br />
und Stiftungsmittel. Sie wandte<br />
sich beharrlich und erfolgreich<br />
an Entscheider aus Politik,<br />
Verwaltung, Wohlfahrtspflege und<br />
Wirtschaft. Auf einem Grundstück<br />
im Wilmersdorfer Stadtteil<br />
Grunewald entstand 1983 das<br />
Humboldtschlösschen. Die Adresse entwickelte sich<br />
wunschgemäß zum stark frequentierten Begegnungsort<br />
älterer Menschen. 1984 gründete sich hier der<br />
Arbeitskreis <strong>Berlin</strong>er Senioren. Über Jahrzehnte tagte<br />
die Fachgruppe „Ältere Menschen“ des <strong>Paritätische</strong>n<br />
<strong>Berlin</strong> in diesen Räumen. Käte Tresenreuter war bis<br />
2011 Vorsitzende und Gastgeberin.<br />
Gemeinsam mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern sorgte sie im sogenannten Schlösschen<br />
für unzählige Veranstaltungen und Feste in<br />
gepflegtem Ambiente. Die Mitgliederzahl des Vereins<br />
wuchs und das „Schlösschen“ (seit 2012 „Käte-<br />
Tresenreuter-Haus“ benannt) ist bundesweit als erstes<br />
Altenselbsthilfezentrum bekannt. Nach dem Fall der<br />
<strong>Berlin</strong>er Mauer 1989 gründete sich im „Schlösschen“<br />
ein Arbeitskreis „Selbsthilfe älterer Menschen der neuen<br />
Länder“. Kontakte nach Tallinn in Estland wurden<br />
gepflegt. Dort entstand 1996 ein Altenselbsthilfezentrum<br />
nach dem <strong>Berlin</strong>er Vorbild.<br />
In ihrer entschiedenen Art verfolgte Käte Tresenreuter<br />
vielfältige neue Ziele zugunsten älterer Menschen.<br />
Als Sprecherin der Fachgruppe Ältere Menschen im<br />
<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> setzte sie sich nachhaltig für die<br />
Entwicklung der Rehabilitation für ältere Menschen ein.<br />
Mutig übernahm ihr Verein 1988 auf ehrenamtlicher<br />
Basis die Trägerschaft der ersten Koordinierungsstelle<br />
für ambulante Rehabilitation. Käte Tresenreuter hatte<br />
auch die Situation pflegebedürftiger Menschen in<br />
Heimen immer im Blick. Regelmäßige Besuchsdienste<br />
in Einrichtungen und Einladungen ins „Schlösschen“<br />
gehören zum Profil des Altenselbsthilfezentrums.<br />
Zahlreiche Ehrungen für die agile Gründerin<br />
2010 gab die agile Gründerin den Startschuss für das<br />
Modellprojekt „Ältere Menschen<br />
ermitteln selbst die Situation in<br />
Alten- und Pflegeheimen“. Das<br />
Projekt erhielt die Helene-Medaille<br />
der Stiftung Oskar-Helene-Heim.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong> war für Käte<br />
Tresenreuter stets ein wichtiger<br />
Partner. 1974 wurde sie Mitglied<br />
des Beirates, ab 1982 arbeitete sie<br />
im Vorstand mit, 1987 wurde sie<br />
zur stellvertretenden Vorsitzenden<br />
gewählt; dieses Amt bekleidete sie bis<br />
1994.<br />
Käte Tresenreuter erhielt für<br />
ihr Engagement gleich zwei<br />
Bundesverdienstkreuze, den Verdienstorden<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> und<br />
zahlreiche weitere Ehrungen.<br />
Sie verstand es, Gastgeberin zu sein.<br />
Das Sozialwerk <strong>Berlin</strong> wurde durch<br />
die humorvolle und unersetzliche Mitwirkung ihres<br />
Ehemannes Harry Tresenreuter auch zum familiären<br />
Treffpunkt. Gemeinsam trugen beide zum Gelingen<br />
neuer Projekte bei. Es ist nicht jedem gegeben, die<br />
Ernte des eigenen Wirkens erleben zu können. Käte<br />
Tresenreuter hat sich Ziele gesetzt und sie erreicht.<br />
Wir nehmen Anteil an der Trauer der Familie, der Freunde<br />
und Mitstreiter des Vereins. Dankbar nehmen wir<br />
Abschied von einer starken Persönlichkeit. Wir werden<br />
Käte Tresenreuter in ehrendem Angedenken bewahren.<br />
Vorstand, Beirat, Geschäftsführung,<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>Paritätische</strong>n<br />
Wohlfahrtsverbandes <strong>Berlin</strong><br />
Foto: Andreas Thiele<br />
4 März 2013
Landesgeschäftsstelle<br />
Vorschläge für die Vergabe <strong>Paritätische</strong>r Ehrennadeln:<br />
<strong>Der</strong> Vorstand des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />
zeichnet jährlich verdienstvolle ehrenamtlich tätige<br />
Mitarbeiter aus den Mitgliedsorganisationen mit der<br />
goldenen oder der silbernen Ehrennadel aus.<br />
Silberne Ehrennadel<br />
Voraussetzung für die Vergabe der silbernen Ehrennadel<br />
ist eine mindestens 10-jährige, besonders<br />
verdienstvolle, ehrenamtliche Tätigkeit in einer<br />
Mitgliedsorganisation.<br />
Die Kriterien sind hier eine besondere Vorbildfunktion,<br />
eine herausragende Intensität und Breitenwirkung<br />
im Engagement.<br />
Goldene Ehrennadel<br />
Für die Vergabe der goldenen Ehrennadel sollten<br />
mindestens 25 Jahre eines besonderen Engagements<br />
die Grundlage sein.<br />
Bitte senden Sie Ihren Vorschlag an:<br />
engel@paritaet-berlin.de<br />
Im Detail senden Sie bitte folgende Angaben:<br />
Vorname, Familienname, Geburtsdatum, Anschrift<br />
und Beruf sowie eine ausführliche Begründung<br />
des Vorschlages.<br />
Das Themenheft „Bewegung<br />
hält gesund“ finden<br />
Mitgliedsorganisationen als<br />
Beilage in diesem Rundbrief.<br />
Darin stellt der <strong>Paritätische</strong><br />
<strong>Berlin</strong> einen Ausschnitt<br />
aus den vielseitigen<br />
präventiven Bewegungsangeboten<br />
<strong>Paritätische</strong>r Mitglieder<br />
vor. Die Angebote<br />
wenden sich an Kinder und Jugendliche, Familien<br />
und Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund,<br />
behinderte Menschen, Menschen mit psychischen<br />
Beeinträchtigungen, mit Suchtproblemen, ältere<br />
Menschen und Menschen in Pflegeheimen, aber<br />
auch an die Menschen in der Nachbarschaft und<br />
im Stadtteil.<br />
Sie können das „Bewegungsheft“ auch kostenlos<br />
über die Pressestelle des <strong>Paritätische</strong>n,<br />
schmid@paritaet-berlin.de<br />
bestellen oder Sie finden es zum <strong>Download</strong> unter:<br />
www.paritaet-berlin.de/pressemedien/broschueren.html<br />
Weitere Beiträge zu Sport, Bewegung und Prävention<br />
veröffentlichen wir gern im Rundbrief. Wir<br />
freuen uns auf Ihre Texte. Bitte schicken Sie diese,<br />
gern auch mit einem Foto, an<br />
rundbrief@paritaet-berlin.de<br />
„Mangels Tatverdacht“<br />
Ermittlungsverfahren<br />
gegen Helmut Forner<br />
ist eingestellt<br />
Das Ermittlungsverfahren gegen Helmut Forner<br />
wegen Untreue ist laut Staatsanwaltschaft <strong>Berlin</strong><br />
mangels Tatverdacht eingestellt worden.<br />
Forner ist Vorstandsmitglied des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />
und war bis zu seinem Ruhestand Geschäftsführer der<br />
„Nordberliner Werkgemeinschaft gGmbH“ (nbw), einer<br />
Werkstatt für behinderte Menschen. <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong><br />
<strong>Berlin</strong> begrüßt die Einstellung des Verfahrens.<br />
Mit der Verfahrenseinstellung bestätigt sich die<br />
Kritik des <strong>Paritätische</strong>n im November 2012, dass die<br />
Unternehmensleitung der nbw nicht alle Möglichkeiten<br />
ausgeschöpft habe, sich vorab durch eine unabhängige<br />
Kommission Klarheit über die fraglichen Sachverhalte<br />
zu verschaffen. Angesichts der ungeklärten Vorwürfe<br />
und der persönlichen Rufschädigung, die mit einer<br />
staatsanwaltlichen Ermittlung einhergehen und weil in<br />
einem Rechtsstaat die Unschuldsvermutung gilt, hätte<br />
der Verband hier mehr Sorgfalt und ein faires Verfahren<br />
erwartet.<br />
Helmut Forner war im März 2012 nach 40jähriger<br />
Tätigkeit als Geschäftsführer in der Behindertenhilfe in<br />
den Ruhestand gegangen. Erst über einen Journalisten<br />
aus der <strong>Berlin</strong>er Tagesspresse erfuhr er, dass die<br />
Gesellschafter und die Geschäftsführung der nbw ihn<br />
der Untreue bezichtigten.<br />
Auf Drängen vieler Mitgliedsorganisationen kandidierte<br />
Helmut Forner, bis November 2012 stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender im <strong>Paritätische</strong>n, trotz des<br />
laufenden Ermittlungsverfahrens erneut für die Wahl<br />
zum Vorstand und wurde mit zahlreichen Stimmen am<br />
21. November 2012 von der Mitgliederversammlung<br />
erneut in den Vorstand gewählt.<br />
Lesen Sie auf der nächsten Seite ein Interview mit<br />
Helmut Forner<br />
Aktuelle Stellenangebote und -gesuche<br />
finden Sie im Internet stets hier:<br />
www.paritaet-berlin.de/jobs/stellenangebote.html<br />
März 2013 5
Landesgeschäftsstelle<br />
alles so ausgeht, wie es jetzt ausgegangen ist?<br />
Natürlich fängt man an zu grübeln. Stellt sich die Frage,<br />
hast Du vielleicht doch irgendwo irgendwas übersehen?<br />
Ich war mir im Grundsatz sicher, weil ich sehr<br />
wohl weiß, was ich gemacht oder auch nicht gemacht<br />
habe. Und dennoch hat man Selbstzweifel, ich hatte sie<br />
zumindest. Alles andere wäre aus meiner Sicht etwas unnormal.<br />
„Ich habe viel Solidarität<br />
und Unterstützung<br />
erfahren“<br />
Interview mit Helmut Forner, Vorstandsmitglied<br />
im <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>, (Bild oben), nach der<br />
Einstellung eines staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens<br />
gegen ihn.<br />
Wie geht es Ihnen, Herr Forner?<br />
Seit dem 15. Februar, also dem Tag, an dem ich von der<br />
Einstellung des Ermittlungsverfahrens erfuhr, sehr viel<br />
besser.<br />
Vorausgegangen war ein für Sie und Ihre Familie<br />
unruhiges Vierteljahr, können wir uns vorstellen.<br />
Nachdem ich Mitte November des vergangenen Jahres<br />
aus der Zeitung erfuhr, dass die Staatsanwaltschaft gegen<br />
mich ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat, habe ich<br />
mir einen Anwalt genommen. Ich hatte etwa Mitte August<br />
von Oswald Menninger gehört, dass bei ihm eine<br />
Mail eingegangen sei, in der stehe, dass gegen mich Anzeige<br />
erstattet werden soll. Er fragte mich, ob ich davon<br />
etwas wisse – und ich habe diese Frage wahrheitsgemäß<br />
mit Nein beantwortet. Ich hatte das damals aber nicht<br />
recht ernst genommen und erst Monate später davon<br />
erfahren, als mich drei, vier Tage vor der Zeitungsveröffentlichung<br />
der Journalist von der <strong>Berlin</strong>er Morgenpost<br />
anrief und mich fragte, was ich denn zu diesen Vorwürfen<br />
zu sagen habe.<br />
Und?<br />
Nichts, habe ich gesagt, denn ich kannte ja keine Vorwürfe.<br />
Mit mir hatte niemand von staatsanwaltschaftlicher<br />
Seite gesprochen.<br />
Nun ist das Verfahren „mangels Tatverdacht“ eingestellt<br />
worden, eine Einstellung erster Klasse – Sie<br />
sind rehabilitiert. Waren Sie jemals im Zweifel, dass<br />
Wie haben Sie die Zeit der Selbstzweifel und der<br />
Unsicherheit überstanden?<br />
Ich habe natürlich schlechter geschlafen als sonst. Aber<br />
ich habe eine Familie, meine Frau und die beiden Kinder,<br />
die keinerlei Zweifel hatten. Für mich war es ganz<br />
eindeutig eine Phase, wo ich ohne eine stabile Familie<br />
sicherlich größere Probleme gehabt hätte. Ich habe unglaublich<br />
viel Solidarität und Unterstützungsangebote<br />
erfahren, und ich habe Vertrauensbekundungen von<br />
Kolleginnen und Kollegen bekommen, die mich zum<br />
Teil seit 35 Jahren sehr gut kennen und in dieser Zeit<br />
auch die einen oder anderen Erfahrungen mit mir gemacht<br />
haben.<br />
Das konnte man während der Mitgliederversammlung<br />
sehr gut erleben ...<br />
Unter dem Strich waren die Solidaritätsbekundungen<br />
deutlich im Übergewicht. Natürlich gab es auch Menschen,<br />
die den Kontakt mit mir gemieden haben und die<br />
sich jetzt zum Teil wieder annähern. Ich bin sicher: Das<br />
war nicht unbedingt als Abneigung gemeint, das war Unsicherheit.<br />
Es ging ja auch um Ihre Reputation, um Ihren guten<br />
Ruf, der bis heute makellos ist.<br />
Das Ehrverletzende hat mich besonders geschmerzt; ich<br />
habe nun seit 1978 für die Behindertenhilfe in <strong>Berlin</strong> das<br />
eine oder andere – ich übertreibe nicht, wenn ich sage<br />
– in relativ selbstloser Weise auch für andere Träger machen<br />
können. Dann diese haltlosen Vorwürfe! Die haben<br />
auch deswegen so geschmerzt, weil 40 Jahre guter,<br />
sinnvoller Arbeit – wie man mir noch im Jahre 2012 bestätigt<br />
hat – sich plötzlich in Luft aufzulösen drohten.<br />
Das ist nicht so gekommen, das Verfahren ist eingestellt.<br />
Dieses Ende lässt mich die Welt etwas gelassener sehen.<br />
Aber ich will nicht verhehlen: Verletzungen bleiben.<br />
Wie muss man sich an Ihrem Beispiel ein Ermittlungsverfahren<br />
vorstellen, wenn es einmal in Gang<br />
gekommen ist? Was ist da zwischendurch geschehen?<br />
Erst mit Akteneinsicht meines Anwalts wusste ich von<br />
6 März 2013
Landesgeschäftsstelle<br />
den Details der Vorwürfe. Auf diese Vorwürfe hat der<br />
Anwalt schriftlich reagiert. Einige Vorwürfe waren völlig<br />
substanzlos, auf andere ist er im Einzelnen eingegangen.<br />
Und dann habe ich – viele Wochen später – wiederum<br />
via Anwalt den Brief bekommen, dass das Verfahren<br />
eingestellt sei. Mit mir hat zwischendurch niemand von<br />
der Staatsanwaltschaft gesprochen.<br />
Es heißt, die Gegenseite werde Widerspruch einlegen.<br />
Ja, eine sogenannte Beschwerde gegen die Einstellung<br />
der Ermittlungen, mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich<br />
bin sehr davon überzeugt, dass die Beschwerde kein anderes<br />
Ergebnis haben wird.<br />
Nachdem das Verfahren zu Ihren Gunsten eingestellt<br />
worden ist, wer bezahlt Ihre Kosten?<br />
Ich, wer sonst ? (lacht). Das ist mehr Sarkasmus als Heiterkeit<br />
– aber so ist es.<br />
Was lernen Sie selbst aus der ganzen Angelegenheit?<br />
Ich habe einen Teil meines Lebens neu sortiert in Bezug<br />
auf Freundschaften, Bekanntschaften und meine Haltung<br />
dazu. Ich glaube, dass ich das eine oder andere in<br />
der Einschätzung von Menschen, wie sie mir begegnen<br />
und wie ich sie dann auch in einer schwierigen Situation<br />
kennen gelernt habe, besser differenzieren kann als<br />
vorher.<br />
Zum Beispiel?<br />
Ich wurde am 21. März des Jahres 2012 im Roten Rathaus<br />
von meinem damaligen Arbeitgeber mit großem<br />
Jubel verabschiedet ...<br />
… sechs Monate später hat man die Staatsanwaltsschaft<br />
bemüht ...<br />
Genau. Ich lerne daraus, möglichst keinen Wert zu legen<br />
auf irgendwelche Bejublung. Neuerdings weiß ich nicht<br />
mehr, wie ernst sie gemeint sind – abgesehen von vielen<br />
„paritätischen“ Bekundungen, die ich wirklich wertzuschätzen<br />
weiß, etwa die Mitgliederversammlung des <strong>Paritätische</strong>n,<br />
die mich mich sehr bewegt hat.<br />
Wie beschaulich muss man sich den Alltag des Ruheständlers<br />
Helmut Forner vorstellen?<br />
Beschaulich? Nach wie vor und nicht selten muss ich<br />
mich mit meiner Frau zu einem gemeinsamen Termin<br />
verabreden. Nie hatte ich vor, mich den lieben, langen<br />
Tag in den Sessel zu setzen. Ich bin ja weiter beim <strong>Paritätische</strong>n<br />
aktiv, ich habe weiter noch die eine oder andere<br />
beratende Funktion in der Behindertenhilfe. Zum<br />
Beispiel bin ich ehrenamtlicher Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Geteq, das ist eine Gesellschaft, die die Nachfolge<br />
von Nueva angetreten hat und deren Gesellschafter<br />
unter anderem der <strong>Paritätische</strong> ist. Und ich beantworte<br />
sehr gerne Fragen der einen oder anderen Mitgliedsorganisation<br />
des <strong>Paritätische</strong>n – also ich verbringe einen<br />
nicht ganz unerheblichen Teil meiner Zeit weiter mit<br />
Behindertenhilfe und Sozialpolitik in <strong>Berlin</strong>. Für mich<br />
war es es immer ein wirkliches Anliegen, für Menschen<br />
mit Handicap und sozialen Benachteiligungen in <strong>Berlin</strong><br />
etwas zu tun, und das muss ich ja mit Eintritt in den<br />
Ruhestand nicht schlagartig aufgeben.<br />
Dazu, Herr Forner, wünschen wir Ihnen gutes Gelingen<br />
und alles Gute.<br />
Auch 2013 Wieder:<br />
„KinderZukunft –<br />
<strong>Paritätische</strong> Hilfe für Kinder<br />
und Jugendliche“<br />
Diesem Rundbrief liegen Erläuterungen und<br />
Unterlagen zum Programm „KinderZukunft –<br />
<strong>Paritätische</strong> Hilfe für Kinder und Jugendliche<br />
2013“ bei, um deren Beachtung wir bitten.<br />
Es handelt sich dabei um ein Förderprogramm des<br />
<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>. Das Ziel: Benachteiligte Kinder<br />
und Jugendliche im Alter bis 16 Jahren sollen –<br />
besonders im Bereich Bildung – gefördert werden.<br />
Seit 2006 werden hierfür jährlich rund 50 000 Euro<br />
zur Verfügung gestellt. Die Beilage umfasst einen<br />
Textbeitrag mit Fragen und Antworten zum Förderprogramm,<br />
eine Auflistung der Stadtteilzentren, bei<br />
denen Gutscheine eingereicht werden, und schließlich<br />
einen Gutschein als Kopiervorlage.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Gesamtverband führt die<br />
Fachtagung „Kinder verdienen mehr – eine Zwischenbilanz<br />
zum Bildungs- und Teilhabepaket“ am<br />
14. März 2013 in <strong>Berlin</strong> von 10 bis ca. 17 Uhr im<br />
Tagungszentrum der Oranienburger Straße durch.<br />
Es soll eine Zwischenbilanz nach zwei Jahren gezogen<br />
sowie das paritätische Konzept diskutiert werden.<br />
www.der-paritaetische.de<br />
März 2013 7
Landesgeschäftsstelle<br />
Besuch in der Reichstagskuppel:<br />
Teilnehmer<br />
einer Studienreise der<br />
polnischen Organisation<br />
„Federacja Mazowia”<br />
sahen sich in <strong>Berlin</strong> um,<br />
nachdem sie zahlreiche<br />
Mitgliedsorganisationen<br />
des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />
besucht hatten.<br />
Polnische Freunde zu Gast in <strong>Berlin</strong><br />
Wie geht‘s bei Euch mit<br />
der Inklusion voran?<br />
Anfang Februar fand eine Studienreise statt, an der<br />
zwölf Teilnehmer aus der polnischen Organisation<br />
„Federacja Mazowia” teilnahmen, die Partner des<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>Paritätische</strong>n ist.<br />
Die Teilnahmer waren die Repräsentanten des<br />
Projektes „Aufbau von drei lokalen Initiativgruppen<br />
zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
in der Woiwodschaft Masowien”, das zusammen mit<br />
dem <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> durchgeführt wird. Das<br />
Projekt wird von der Aktion Mensch mitfinanziert.<br />
Die Föderation Mazowia ist ein freiwilliger<br />
Zusammenschluss selbstständiger Träger- und<br />
Nichtregierungsorganisationen, die in der Wojewodschaft<br />
Masowien im gemeinnützigen Bereich tätig sind.<br />
Hier der Bericht von Marcin Górecki, einem der<br />
Teilnehmer der dreitägigen Studienreise.<br />
Für und mit behinderte Menschen sollen<br />
Interessenvertreungen in drei Kreisen gegründet<br />
werden<br />
„Das Ziel des Projektes ist es, Vertretungen von und<br />
für Menschen mit Behinderung in drei Kreisen der<br />
polnischen Woiwodschaft Masowien zu gründen.<br />
Diese Vertretungen wollen zusammen mit ihren<br />
Vertretern die Gemeinden dabei unterstützen, die<br />
UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. Das<br />
war u.a. ein Thema der Studienreise, aber auch die<br />
Annäherung der Arbeit der NGOs in Deutschland und<br />
ein Meinungsaustausch über Behinderung. Am ersten<br />
Tag hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich mit<br />
Vertretern der Organisation „Lebenshilfe <strong>Berlin</strong> für<br />
Menschen mit geistiger Behinderung e.V.“ zu treffen.<br />
Während dieses Treffens lernten die Teilnehmer die<br />
Geschichte der Organisation, die Problematik der<br />
Behinderung in Deutschland und das System der Hilfe<br />
für die Menschen mit Behinderung in Deutschland<br />
kennen.<br />
Am zweiten Tag besuchten sie im „Mosaik<br />
Unternehmensverbund“ Werkstatt und Fördergruppe<br />
für Menschen mit Behinderung. Die Teilnehmer<br />
erfuhren von den Möglichkeiten für Arbeitsplätze für die<br />
Leute mit verschiedenen Behinderungen. Zum Schluss<br />
dieses Treffens besuchten sie auch ein Restaurant, das<br />
von Menschen mit Behinderung betrieben wird.<br />
Am Nachmittag trafen sie sich noch mit der Organisation<br />
„Autismus Deutschland Landesverband <strong>Berlin</strong> e.V.“ und<br />
hatten die Gelegenheit, eine Ambulanz für Familien<br />
mit autistischen Kindern und Jugendlichen sowie eine<br />
Wohneinrichtung für Autisten zu sehen. Am Abend<br />
wurden sie ins Theater RambaZamba eingeladen, wo sie<br />
eine Darstellung unter dem Titel „Am Liebsten zu Dritt”<br />
bewunderten. Das Spektakel wurde von Künstlern mit<br />
Down-Syndrom gespielt.<br />
Am letzten Tag der Studienreise hatten die Teilnehmer<br />
die Möglichkeit, <strong>Berlin</strong> zu besichtigen; unter anderem<br />
besuchten sie den Reichstag und das Brandenburger<br />
Tor. Alle kehrten nach Polen mit vielen Ideen und neuen<br />
Herausforderungen zurück.“<br />
Kontakt: Federacja Mazowia<br />
ul. Żytnia 16/31<br />
01-014 Warszawa, Poland<br />
phone/fax: +48 22 652 22 66<br />
E-Mail: mazowia@mazowia.org.pl<br />
8 März 2013
Landesgeschäftsstelle / Bürgerengagement<br />
Vernissage in der<br />
<strong>Paritätische</strong>n<br />
Landesgeschäftsstelle:<br />
Cordula Mietz (Foto)<br />
malt seit mehr als zwanzig<br />
Jahren am Computer.<br />
Sie kann dies nur mithilfe<br />
einer speziellen Kopfsteuerung,<br />
denn die 49-Jährige<br />
ist seit ihrer Kindheit in ihren Bewegungsmöglichkeiten<br />
spastisch stark eingeschränkt. Nur ihren Kopf<br />
kann sie durch viel Training kontrolliert bewegen.<br />
Diese Fähigkeit hat sie allerdings perfektioniert. Ihre<br />
bunten, an Kinderzeichnungen erinnernden Bilder<br />
füllen Wände. In voller Farbe strahlen ihre Bilder die<br />
Betrachtenden an. Trotz der lustigen Motive wirken<br />
sie nicht oberflächlich. Cordula Mietz vermittelt<br />
Lebensfreude, sie beweist viel Humor, manchmal<br />
auch schwarzen Humor. Sie hat gelernt, mithilfe ihrer<br />
Bilder sehr differenziert zu sprechen. Ganz wesentliche<br />
Unterstützung erhält die Künstlerin vom Verein<br />
kommhelp (www.kommhelp.de). <strong>Der</strong> Verein entwickelt<br />
individuelle Software für behinderte Menschen.<br />
Die Vereinsmitglieder nutzen bei der Entwicklung<br />
verschiedene Softwarekomponenten vorhandener<br />
OpenSourceSoftware und entwickeln hieraus eine<br />
geeignete Gesamtlösung, passgenau zum individuell<br />
vorhandenen Handicap.<br />
Die Resonanz auf die Vernissage: Beeindruckt waren<br />
die Gäste von der Geduld und dem Fleiß, den die<br />
Zeichnerin aufbringt, um ein einzelnes Bild zu schaffen.<br />
Inzwischen hat sie hunderte Werke entstehen<br />
lassen. Viel Sympathie und Interesse galt den Mitwirkenden<br />
im Verein kommhelp, die ebenfalls geduldig an<br />
Lösungen arbeiten, um Menschen mit Handicap ihr<br />
spezielles Leistungsvermögen zu erschließen.<br />
Die Werke von Cordula Mietz sind noch bis zum<br />
30. April 2013 in der Landesgeschäftsstelle des <strong>Paritätische</strong>n<br />
Wohlfahrtsverbandes zu sehen. Da die Bilder<br />
in Tagungsräumen hängen, ist die Ausstellung nicht<br />
immer zugänglich. Bei Interesse wird um Anruf gebeten.<br />
Telefon: 030 86001-0<br />
Studentenwerk <strong>Berlin</strong><br />
100 studentische<br />
Paten für <strong>Berlin</strong><br />
Die studentische Kampagne „100 Paten für <strong>Berlin</strong>“<br />
sucht engagierte <strong>Berlin</strong>erinnen und <strong>Berlin</strong>er,<br />
die ein Patenkind mit besonderem Förderbedarf<br />
regelmäßig im Alltag unterstützen und dabei<br />
auch den eigenen Horizont erweitern möchten.<br />
Eine Gruppe von Studierenden von TU, FU und UdK<br />
will jetzt das „Netzwerk <strong>Berlin</strong>er Kinderpatenschaften“<br />
mit einer eigens konzipierten Kampagne unterstützen.<br />
Die Idee zur Kampagne „100 Paten für <strong>Berlin</strong>“ entstand<br />
im Rahmen eines selbstorganisierten studentischen<br />
Projektseminars des Verbundes „Initiativen 2.0“:<br />
Marc Schmieder, einer der Tutoren der Veranstaltung:<br />
„Unser Projektverbund besteht aus zwei tu projects –<br />
das sind Projekte zur Umsetzung selbstorganisierter<br />
und praxisorientierter Lehre von Studierenden für<br />
Studierende. Dabei untersuchen wir, wie man durch<br />
den Einsatz digitaler Medien etwas für die Gesellschaft<br />
verbessern und Menschen in ihrem ehrenamtlichen<br />
Engagement unterstützen kann. In unserem Seminar<br />
zu Online-Campaigning wollen wir selbst ausprobieren,<br />
was wir konkret für ein sinnvolles soziales Projekt<br />
erreichen können. Die Idee, Menschen davon zu<br />
begeistern, sich konkret für ein Patenkind einzusetzen<br />
hat uns schnell gepackt. Daher suchen wir jetzt 100<br />
Paten für <strong>Berlin</strong>.“ Was die Studierenden antreibt,<br />
sind die Einfachheit und die konkrete Wirksamkeit<br />
von Kinderpatenschaften: „Als Pate kann jeder etwas<br />
bewegen. Man trifft sich etwa einmal pro Woche<br />
mit einem Patenkind und hilft ihm, seine Stärken zu<br />
entwickeln. Dabei geht es nicht nur ums Lernen für die<br />
Schule. Auch gemeinsame Freizeitaktivitäten stärken<br />
das Selbstbewusstsein des Kindes und können seinen<br />
Horizont erweitern.“<br />
„Auch die Paten profitieren von ihrem Engagement:<br />
Sie erfahren viel Freude, erhalten Einblicke in<br />
andere Kulturen und sozialen Kontexte und sehen<br />
konkret, wie sie mit ihrem Engagement das Leben<br />
eines Kindes entscheidend voranbringen können.“,<br />
so Laura Bauer vom Verein „PaSch – Paten für<br />
Schüler“, die mit den Studierenden gemeinsam an<br />
der Kampagne arbeitet.<br />
Um ihr Ziel – 100 neue Kinderpaten für <strong>Berlin</strong><br />
zu finden – zu erreichen, haben die Studierenden<br />
eine Website erstellt, die allgemein über das Thema<br />
Kinderschaften informiert, die Patenvereine<br />
vorstellt und konkrete Erfolgsstories aus den Paten-<br />
Tandems berichtet. Interessierte können sich direkt<br />
über ein Formular auf der Website anmelden und<br />
werden dann an passende Patenschafts-Vereine<br />
weitervermittelt. Weitere Informationen:<br />
www.100-paten-fuer-berlin.de<br />
www.facebook.com/100paten<br />
März 2013 9
Bürgerengagement<br />
Andreas Kessel, dem stellvertretende Vorsitzenden<br />
des Landesverbandes Schulischer Fördervereine<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V. (lsfb), wurde jetzt der<br />
Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland<br />
verliehen. Herzlichen Glückwunsch!<br />
www.lsfb.de<br />
Vom 10. bis 21. September 2013 finden bundesweit<br />
hunderte Aktionen von Bürgern, Initia tiven,<br />
Vereinen, Stif tungen, Verbänden, enga gierten<br />
Unter nehmen und weiteren Veran stal tern statt.<br />
Zahl reiche Projekte enga gierter Veran stalter<br />
werden im Zeit raum zwischen dem 10. und 21.<br />
September 2013 unter dem gemein samen Motto<br />
„Enga ge ment macht stark!“ im Blickpunkt der<br />
Öffent lich keit stehen und beson ders gewür digt.<br />
www.engagement-macht-stark.de<br />
Die Zahl der Stiftungen in Deutschland ist<br />
im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent gewachsen,<br />
teilte der Bundesverband Deutscher Stiftungen<br />
auf seiner Jahrespressekonferenz mit. Aktuell gibt<br />
es in Deutschland 19.551 rechtsfähige Stiftungen<br />
bürgerlichen Rechts, 645 davon wurden im vergangenen<br />
Jahr neu gegründet. Damit bleibt Deutschland<br />
innerhalb Europas Spitzenreiter in Sachen<br />
Stiftungsneugründungen.<br />
www.stiftungen.org<br />
Nachbarschaft und Selbsthilfe in Moabit lautet<br />
eine neue Broschüre, die als Stadtteil-Info 2013<br />
jetzt erschienen ist. Sie wird vom Moabiter Ratschlag<br />
e.V. verantwortet und ist auf Papier und als<br />
pdf-Datei hier erhältlich:<br />
E-Mail: info@moabiter-ratschlag.de<br />
www.moabiter-ratschlag.de<br />
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien<br />
Wohlfahrtspflege (BAGFW) hat Wahlprüfsteine<br />
für die Bundestagswahl formuliert. Im Engagementbereich<br />
sieht die BAGFW Reformbedarf<br />
beim Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht, dem<br />
Vereinsrecht sowie dem Zuwendungsrecht. Die<br />
BAGFW kritisiert in dem Papier die Instrumentalisierung<br />
und Steuerungsansprüche bürgerschaftlichen<br />
Engagements durch den Staat. Folge dieser<br />
Tendenz sei, dass der „Eigensinn“ und die partizipationsfördernden<br />
Aspekte des bürgerschaftlichen<br />
Engagements in den Hintergrund treten.<br />
www.bagfw.de/fileadmin/media/Projekte_2012/Positionspapier/Buergerschaftlich_4_.pdf<br />
Schülerhilfe Rollberg<br />
Nächster Halt:<br />
Mentoringprojekt<br />
Auf eine erstaunliche Reise durch Deutschland<br />
und Europa hat sich in diesen Tagen der<br />
24-jährige Sebastian Volberg begeben – er ist seit<br />
September 2012 auf einer „Mentoringreise“ und<br />
besucht dabei Menschen und Organisationen, die<br />
im Mentoring tätig sind.<br />
Damit, so Sebastian Vettel, „die Vielfalt von Mentoringund<br />
Patenprojekten in der Praxis zu sehen und um<br />
die Begeisterung, mit der schon viele Menschen dort<br />
engagiert sind, weiter zu tragen an die vielen, die es noch<br />
nicht sind. Mein Ziel ist es, dabei zu sein, wenn Jugend-<br />
Mentoring noch mehr zu einer Institution und einer<br />
Haltung wird und meinen Teil dazu beizutragen. Ich sehe<br />
Mentoring, insbesondere für Kinder und Jugendliche<br />
vor allem als Einstellung als bloß als ein Instrument<br />
oder eine Maßnahme. Zu dieser Entwicklung will ich<br />
beitragen und von denjenigen, die bereits Erfahrung<br />
darin haben, lernen.“<br />
Über Begegnungen und Impressionen schreibt und<br />
fotografiert der junge Mentoring-Fan regelmäßig in<br />
einem Internet-Blog www.sebastianvolberg.de, aus dem<br />
wir hier einige Passagen zitieren.<br />
Interviews in <strong>Berlin</strong>: „Netzwerk <strong>Berlin</strong>er<br />
Kinderpatenschaften“ und Schülerhilfe Rollberg<br />
Eine seiner Bahncard-100-Reisen führten ihn nach <strong>Berlin</strong><br />
zum „Netzwerk <strong>Berlin</strong>er Kinderpatenschaften“, dem<br />
auch zahlreiche <strong>Paritätische</strong> Mitgliedsorganisationen<br />
angehören; ein weiteres Gespräch führte er mit<br />
Gilles Duhem, Geschäftsführer im Förderverein<br />
Gemeinschaftshaus Morus 14 e.V. und mitverantwortlich<br />
für das Projekt Netzwerk Schülerhilfe Rollberg.<br />
Mit Florian Stenzel vom „Netzwerk <strong>Berlin</strong>er<br />
Kinderpatenschaften“ unterhielt sich der Mentoringreisende<br />
Sebastian Volberg unter anderem „über<br />
die prekäre finanzielle Situation mehrerer Projekte und<br />
das daraus folgende bekannte Projektesterben in <strong>Berlin</strong>.<br />
Die Angebote, die Patenschaftsprojekte bieten, müssten<br />
unter die Leistungen der Sozialgesetzbücher fallen<br />
und die Arbeit, die geleistet wird, damit einen höheren<br />
Stellenwert bekommen. Wenn dies der Fall wäre, so<br />
könne die Arbeit der Projektkoordinatoren auf einer<br />
soliden finanziellen Basis stehen und damit auch eine<br />
größere Bereitschaft zu Vernetzung und Kooperation<br />
entstehen, die bisher häufig dann ende, wenn es um<br />
Fragen des Fundraisings ginge.“<br />
Das Gespräch mit Gilles Duhem schloss für den<br />
Besucher Sebastian Volberg sehr praktisch – im<br />
10 März 2013
Bürgerengagement<br />
Besuchsprogramm per Bahncard<br />
100: Sebastian Volberg erkundigt<br />
sich nach Mentoring-<br />
Projekten in ganz Deutschland<br />
- und demnächst auch in<br />
europäischen Ländern.<br />
„Learning by Doing“: „Nach unserem Gespräch kam<br />
spontan ein Junge ins Büro, der eine Stunde überbrücken<br />
wollte, bevor er mit seiner Mutter in die Bibliothek gehen<br />
sollte. Er hatte sich einen Lük-Kasten geholt und schon<br />
mal angefangen, kam aber an einer Stelle nicht weiter.<br />
Gilles kannte sich damit auch nicht aus. Ich hatte früher<br />
(hachja…) auch mal so einen Kasten, da wollte ich<br />
eigentlich nur kurz die Frage klären, aber wie das so ist,<br />
bin ich die nächste Dreiviertelstunde auch noch dabei<br />
gewesen und habe Plättchen aneinander gelegt. Das Bild<br />
war am Ende nicht ganz so wie auf der Zeichnung mit<br />
der Lösung, das hat mich irgendwie geärgert. Gilles aber<br />
sah sich in seinen Ausführungen bestätigt: „So, jetzt<br />
weißt du alles und hast es sogar miterlebt. Learning by<br />
doing, das darfst du weitererzählen.“ Tu ich. Und zwar<br />
gerne.“<br />
Sebastian Volberg will sich weiter in der Bundesrepublik<br />
umschauen – auf der Suche nach Mentoringprojekten,<br />
Mentees und Mentoren, über die es zu berichten lohnt.<br />
www.sebastianvolberg.de<br />
Unter dem Motto: „Gemeinsam für ein Kinderlachen<br />
– verwandle Dein altes Handy in eine wertvolle<br />
Spende für Rote-Nasen-Clowns in <strong>Berlin</strong>er<br />
Krankenhäusern“ haben die Pin Mail AG, 104.6<br />
RTL <strong>Berlin</strong>s Hit-Radio und der Comedian Sascha<br />
Grammel alle <strong>Berlin</strong>er aufgerufen, mit ihrem alten<br />
Handy Lachen und Leichtigkeit zu kleinen Patienten<br />
in das Krankenhaus zu bringen. Mehr hier:<br />
www.handytuete.de<br />
Ein sachverständiger Beitrag zum Unternehmensengagement<br />
„Corporate Volunteering: Wenn<br />
Wirtschaft auf Engagement trifft“ ist dieser Tage<br />
erschienen und kann als pdf-Datei hier heruntergeladen<br />
werden: www.buergergesellschaft.de/fileadmin/pdf/gastbeitrag_lang_130215_01.pdf<br />
Mob e.V.<br />
Moderne Kampagne<br />
gegen die Folgen der<br />
<strong>Berlin</strong>er Winterkälte<br />
„One Warm Winter“ – Das Leben ist kein U-<br />
Bahnhof ! Eine famose Spendenkampagne für die<br />
Obdachlosen in <strong>Berlin</strong>! Mittlerweile zum dritten<br />
Mal haben die soziale Straßenzeitung strassenfeger<br />
und die Kreuzberger Werbeagentur Dojo<br />
die Spendenkampagne „One Warm Winter“<br />
gestemmt. Das Motto 2013: „Das Leben ist kein<br />
U-Bahnhof !“. Mit dieser frech-frischen Kampagne<br />
sollen erneut Geld- und Kleiderspenden für<br />
Obdachlose eingebracht werden.<br />
Für tausende Obdachlose in der Hauptstadt bedeutet<br />
der Winter nicht nur die schwerste Zeit des Jahres –<br />
viele erkranken oder sterben im schlimmsten Fall<br />
aufgrund der permanenten Unterkühlung. <strong>Der</strong> Grund:<br />
Notunterkünfte sind häufig überfüllt, und an den<br />
meisten Ausgabestellen herrscht akuter Mangel an<br />
ausreichender Winterkleidung.<br />
Mit dabei war in diesem Jahr war auch das Online-<br />
Rabatt-Portal „Groupon“. Die Idee dahinter: <strong>Der</strong><br />
junge, populäre Anbieter von Online-Rabatt-Aktionen<br />
unterstützt One Warm Winter mit einem Charity-Deal.<br />
Nutzer konnten über die Plattform einen Euro spenden.<br />
Diesmal waren als Stars und Testimonials u.a. die Musiker<br />
Arnim Teutoburg-Weiß, Sänger und Frontmann der<br />
mehrfach ausgezeichneten Band „Beatsteaks“ dabei,<br />
Jennifer Weist, Sängerin und Frontfrau der Deutschrock-<br />
Band „Jennifer Rostock“, Marteria, Rap-Musiker, der<br />
mit seinem Hit „Lila Wolken“ seit September und bis<br />
heute die Spitze der deutschen Charts anführt, und MC<br />
Fitti, Rap-Musiker, der mit dem Track „30 Grad“ dieses<br />
Jahr den <strong>Berlin</strong>er Sommerhit gelandet hat. Außerdem<br />
März 2013 11
Bürgerengagement<br />
dabei: Komet, Kiezlegende und Tausendsassa, der sich<br />
nicht nur im Nachtleben <strong>Berlin</strong>s einer großen Bekanntund<br />
Beliebtheit erfreut, und selbstverständlich Wilson<br />
Gonzales Ochsenknecht, Schauspieler, Musiker und<br />
Kampagnen-Unterstützer der ersten Stunde.<br />
Am 18. Januar fand die „One Warm Winter-<br />
Spendenparty“ im Club „Bi Nuu“ im U-Bahnhof<br />
Schlesisches Tor statt: Rund tausend Gäste verfolgten<br />
dort den Liveauftritt von MC Fitti und Marteria und<br />
feierten mit den prominenten Kampagnenbotschaftern<br />
bis in die frühen Morgenstunden. Darüber hinaus<br />
konnten mehr als 350 Kleidungsstücke als Spenden<br />
entgegen genommen werden.<br />
„Und auch den Nutzern des Online-Rabatt-<br />
Portals „Groupon“ wurde beim Gedanken an das<br />
Kältehilfeprogramm des<br />
strassenfeger warm ums<br />
Herz“, so heißt es auf der<br />
Webseite von mob. e.V.:<br />
Zwischen dem 10. und<br />
20. Januar habe der One<br />
Warm Winter Charity-<br />
Deal die beachtliche<br />
Summe in Höhe von<br />
35000 Euro erzielt.<br />
Sophie Guggenberger,<br />
Unternehmenssprecherin<br />
von „Groupon“, dazu:<br />
„Diese Kampagne hat<br />
all unsere Erwartungen<br />
übertroffen. Wir sind stolz darauf, mit allen gemeinsam,<br />
zur richtigen Zeit einen derart wichtigen Beitrag zur<br />
Kältehilfe in <strong>Berlin</strong> leisten zu können.“<br />
Die Kampagne läuft weiter. Auf der Webseite www.<br />
onewarmwinter.org, die für die aktuelle Kampagne<br />
optimiert wurde, erhalten die Besucher nicht nur<br />
Informationen zur Kälteproblematik, sie können<br />
direkt spenden und ihren eigenen Beitrag leisten, um<br />
Bedürftigen einen wärmeren Winter zu ermöglichen.<br />
Das Prinzip ist einfach: Mit einem Klick einen Euro<br />
spenden und damit einen direkten Beitrag für die<br />
notwendige Kleidung leisten. Als besonderer Anreiz<br />
wird der Spendengeber – via Facebook-Feature – zum<br />
symbolischen Teil der Jacke.<br />
Höchst zufrieden mit den Resultaten ist auch Dojo-<br />
Kampagnenchef Daniel Uppenbrock: „Wir sind<br />
sehr froh, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern,<br />
allen voran dem strassenfeger und ‚Groupon‘,<br />
deutschlandweit so viele Menschen erreichen konnten.<br />
Die Plakatkampagne war auch in diesem Jahr wieder<br />
ein voller Erfolg, und wir haben es geschafft, vor<br />
allem junge Menschen für die Kälteproblematik zu<br />
sensibilisieren.“<br />
www.strassenfeger.org<br />
Joachim Gauck im Strassenfeger-Interview<br />
„Sind Menschen, die wir<br />
als Arme bezeichnen,<br />
ausgeschlossen?“<br />
Am 4. Februar hat „strassenfeger“-Chefredakteur<br />
Andreas Düllick (mob e.V.) ein Interview mit<br />
Bundespräsident Joachim Gauck geführt.<br />
In dem Gespräch kamen Gauck und Dülling (Foto r.)<br />
auch auf das Thema „Armut und Obdachlosigkeit<br />
in Deutschland“ zu sprechen. Hier einige Auszüge.<br />
Das vollständige Interview ist auf der Webseite des<br />
Bundespräsidialamtes nachzulesen:<br />
www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/<br />
DE/Joachim-Gauck/Interviews/2013/130204-<br />
Strassenfeger.html.<br />
Gauck: Was ich (...) sagen kann ist, dass ich froh<br />
darüber bin, wie intensiv sich die Wohlfahrtsverbände<br />
um die Lebenschancen benachteiligter Menschen<br />
kümmern. Wenn wir uns dem Phänomen Armut<br />
in Deutschland nähern, dann müssen wir fragen:<br />
Sind die Menschen, die wir als Arme bezeichnen,<br />
ausgeschlossen aus der Gesellschaft? Fällt es Ihnen<br />
schwerer, aktive Bürger zu sein? Haben sie von<br />
vornherein keine Chancen auf ein gutes Leben?<br />
Dort, wo wir diese Fragen mit Ja beantworten<br />
müssen, beginnt für mich das Problem. <strong>Der</strong>, der<br />
unten ist, muss hoch kommen können.<br />
Gauck: „Achten wir die Würde derer, die zu<br />
wenig haben, immer so, wie wir müssten?“<br />
strassenfeger: Aber kann ein Mensch, der Hartz IV,<br />
Sozialhilfe oder eine kleine Altersrente bezieht, tatsächlich am<br />
gesellschaftlichen Leben teilhaben und dieses sogar gestalten?<br />
Gauck: Auch der Mann oder die Frau in bescheidenen<br />
Verhältnissen können und sollen politische, wirtschaftliche,<br />
kulturelle und soziale Prozesse in diesem Land<br />
mit gestalten. Zunächst mal sind Menschen Wähler.<br />
In freien Wahlen ist jede Stimme wertvoll. Wer nicht<br />
wählt, macht sich ohnmächtiger als er ist. Darüber hinaus<br />
sind Menschen imstande sich zu verbünden und<br />
gegen ungerechte Verhältnisse zu protestieren.<br />
strassenfeger: Wie sehen Sie das Problem ‚Obdachlosigkeit‘?<br />
Gauck: Wir sollten denen Respekt entgegenbringen<br />
und sie stärken, die Hilfe leisten: Mäßig bezahlte Sozialarbeiter<br />
etwa, die Obdachlose in einen Kältebus<br />
aufnehmen oder die zu Treffpunkten von Wohnungs-<br />
12 März 2013
Bürgerengagement / Aktuell<br />
losen fahren und sie versorgen; Ärzte, die neben ihrer<br />
regulären Arbeit unentgeltlich Menschen aufsuchen,<br />
die es nicht mehr alleine in eine Praxis schaffen; oder<br />
ehrenamtlich engagierte Bürger, die in Stadtmissionen<br />
Essen ausgeben.<br />
Grundsätzlich frage ich mich angesichts mancher<br />
Entscheidungen (in Politik und Verwaltung, d. Red.)<br />
schon: Achten<br />
wir die Würde<br />
derer, die<br />
zu wenig haben,<br />
wirklich<br />
immer so, wie<br />
wir müssten?<br />
Dort, wo die<br />
Antwort Nein<br />
lautet, akzeptiere<br />
ich Ihre<br />
Kritik. Wir<br />
wollen keine<br />
Situationen,<br />
die Menschen<br />
in Würdelosigkeit<br />
und Ausgeschlossensein<br />
bringen.<br />
Wir wollen<br />
Hilfsbedürftigen helfen. Und dazu gehört, dass wir es<br />
ihnen ermöglichen, sich zu waschen oder auf die Toilette<br />
zu gehen.<br />
Kaufen Sie eigentlich die soziale Straßenzeitungen?<br />
Bis zu meiner Wahl war ich viel zu Fuß, mit dem<br />
Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs<br />
und habe oft soziale Straßenzeitungen gekauft<br />
und gelesen. Jetzt komme ich seltener dazu. Aber<br />
wenn ich es schaffe, dann stelle ich fest, dass ich die<br />
Artikel zum Teil richtig anregend finde. Und deswegen<br />
reicht es mir auch nicht, dem jeweiligen Verkäufer<br />
einfach nur zwei Euro zu geben, die Zeitung aber<br />
nicht zu nehmen. Ich finde es toll, dass Zeitungsmacher<br />
und Verkäufer so aktiv sind, dass sie unter<br />
schwierigen Bedingungen die Ärmel hochkrempeln.<br />
Die Straßenzeitungen und Ihre Verkäufer stehen für<br />
folgende wichtige Botschaft: „Schaut her, wir leiden<br />
nicht nur, sondern wir machen etwas. Wir stellen soziale<br />
Themen in den Fokus!’<br />
Ich bin ganz grundsätzlich beeindruckt von dem Engagement,<br />
das in den Straßenzeitungen steckt. Zwar gibt<br />
es den Staat und seine Sozialgesetze, außerdem existieren<br />
Institutionen der Fürsorge. Aber wir brauchen auch<br />
Menschen wie Sie, die ein soziales Gewissen haben und<br />
andere Menschen an deren soziales Gewissen erinnern.<br />
www.strassenfeger.org<br />
Am 21. Februar startete im Nachbarschaftshaus<br />
Urbanstraße ein so genanntes repair cafe. Gemeinsam<br />
sollen hier kaputte Sachen repariert und wieder<br />
funktionstüchtig gemacht werden. Eingeladen sind<br />
nicht nur alle Interessierte, sondern auch Techniker,<br />
Bastler und Handwerker, die ihre Erfahrungen teilen<br />
oder Tipps zur praktischen Umsetzung an Lernwillige<br />
geben wollen.Wo? Nachbarschaftshaus Urbanstraße<br />
(NHU), Urbanstr. 21 in Kreuzberg<br />
Termine: So. 17.3. 12-15 Uhr, So. 14.4. 12-15 Uhr,<br />
So. 12.5.13 12-15 Uhr Infos Renate 0176-38086004<br />
oder repaircafe@gmx.de<br />
Laut Pressemitteilung der Bundespolizeidirektion<br />
<strong>Berlin</strong> vom 6. Februar wird derzeit das Opfer<br />
einer Spuckattacke gesucht. Die Bundespolizei geht<br />
davon aus, dass das Opfer sich mit einer ansteckenden<br />
Krankheit infiziert haben könnte. Die B.Z.<br />
<strong>Berlin</strong> berichtet online hierüber unter der reißerischen<br />
Überschrift „Polizei hat den Aids-Spucker,<br />
sucht Opfer“. Dabei will das Blatt erfahren haben,<br />
dass es sich bei dem Täter um einen HIV-positiven<br />
Mann handelt, der zudem nach Einschätzung der<br />
B.Z. zugleich an Aids erkrankt ist. In einer Pressemitteilung<br />
zeigt sich die <strong>Berlin</strong>er Aids-Hilfe e.V.<br />
„schockiert über eine derartige plumpe und diskriminierende<br />
Aufmachung, die zudem medizinisch<br />
jeder Grundlage entbehrt. Wir fordern die B.Z.<br />
auf, eine derartige undifferenzierte und unwahre<br />
Panikmache zu unterlassen.“<br />
www.berlin-aidshilfe.de<br />
Für die bundesweiten Aktionstage zum<br />
„Girls’Day und Boys’Day“ am 25. April wird es<br />
erstmals eine neu entwickelte mobile Anwendung<br />
(App) geben. Ab sofort können Mädchen und<br />
Jungen per App aktuelle Girls’Day- und Boys’Day-<br />
Angebote sowie Veranstaltungen in ihrer Nähe<br />
abrufen und sich online für die Zukunftstage<br />
anmelden.<br />
www.bmfsfj.de/BMFSFJ/<br />
gleichstellung,did=98268.html<br />
Junge Erwachsene ohne berufliche Ausbildung<br />
sollen verstärkt in den Blickpunkt der Arbeit in den<br />
Jobcentern und Arbeitsagenturen rücken. Unter<br />
anderem darauf verständigten sich Bundesarbeitsministerin<br />
Ursula von der Leyen und Heinrich Alt,<br />
Vorstandsmitglied der BA, beim Start der Kampagne<br />
„AusBildung wird was – Spätstarter gesucht“.<br />
www.bmas.de<br />
März 2013 13
Interview<br />
Im Gespräch<br />
„In Sachen Vergütung<br />
geht es hoch<br />
konfliktträchtig zu“<br />
Interview mit Ute Zentgraff, Referentin für Ambulante Pflege<br />
und Hospize im <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>. In einer ähnlichen<br />
Funktion arbeitete Zentgraff zuvor im <strong>Paritätische</strong>n Gesamtverband.<br />
Frau Zentgraff, Ihr letzter Arbeitsplatz war beim<br />
<strong>Paritätische</strong>n Gesamtverband in einer ähnlichen<br />
Funktion. Ist es ungewöhnlich, vom Bundesverband<br />
zu einer Landesorganisation zu wechseln?<br />
Es kommt darauf an, wo man seinen Arbeitsschwerpunkt<br />
sieht. Bundespolitik ist nach meinen Erfahrungen<br />
manchmal sehr weit weg von der tatsächlichen<br />
Arbeit vor Ort. Da geht es um Begleitung von Gesetzgebungsverfahren,<br />
Verhandlungen von Rahmenempfehlungen<br />
etc., ein direkter Bezug zur „Realität“ ist hier<br />
nicht immer gegeben. Das liegt vielleicht auch daran,<br />
dass man auf der Bundesebene fast keinen Kontakt<br />
mehr zur Träger- bzw. Einrichtungsebene hat. Ich glaube,<br />
dass man auf der Landesebene für die Mitgliedsorganisationen<br />
bzw. für die -einrichtungen viel mehr<br />
bewegen kann als auf der Bundesebene.<br />
Aber Sie haben auch schon mal als Expertin für Altenhilfe<br />
und Pflege auf <strong>Berlin</strong>er Landesebene gearbeitet.<br />
Was ist geblieben, was hat sich geändert?<br />
Manche Aufgabenfelder und die damit verbundenen<br />
Probleme sind die gleichen wie vor ungefähr sechs<br />
Jahren. Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt ist das<br />
Ute Zentgraff, Referentin<br />
für Ambulante Pflege und<br />
Hospize im <strong>Paritätische</strong>n<br />
<strong>Berlin</strong>.<br />
Verhandeln mit den Kostenträgern, den Kranken- und<br />
Pflegekassen, aber auch dem Sozialhilfeträger über die<br />
Vergütung ambulanter Pflegeleistungen sowohl, was<br />
die Pflege nach dem Pflegeversicherungsgesetz betrifft,<br />
als auch die häusliche Krankenpflege nach der Krankenversicherung.<br />
Dasselbe gilt für die spezialisierte ambulante<br />
Palliativversorgung, ambulante und stationäre<br />
Hospize, ein breites Feld.<br />
Was ist neu?<br />
Die Qualität. Das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz sagt,<br />
dass ambulante Pflegeleistungen nicht nur nach Leistungskomplexen,<br />
sondern auch nach Zeit angeboten<br />
werden sollen, was erst einmal nicht das Problem darstellt.<br />
Aber die Pflegedienste sollen ein vergleichendes<br />
Angebot machen - Zeit vs. Leistungskomplexe - und<br />
da wird es schwierig, weil sich das Leistungskomplexsystem<br />
nicht mit dem Zeitsystem vergleichen lässt.<br />
Es gibt auf der einen Seite die Honorierung nach<br />
Leistungskomplexen, auf der anderen Seite eine<br />
Honorierung - neu hinzu gekommen - nach Zeitaufwand.<br />
Beides soll verglichen werden. Wie kann<br />
man das vergleichen?<br />
Eben nicht! Das ist das Problem! Im Leistungskomplexsystem<br />
habe ich eine Leistung hinterlegt, und egal<br />
wie viel Zeit der Kunde braucht, er bezahlt den mit den<br />
Pflegekassen verhandelten Preis. Damit werden „positive<br />
und negative Risiken“ der Pflegebedürftigen letztendlich<br />
ausgeglichen, beide bezahlen für die Leistung<br />
den gleichen Preis unabhängig vom zeitlichen Umfang<br />
der Leistung. Wenn nun der Vergleich mit der Zeitvergütung<br />
ansteht, stellt sich das Problem, dass der Pflegebedürftige,<br />
bei dem die Leistung in einer Viertelstunde<br />
erbracht werden kann, zu dem Ergebnis kommt, dass<br />
die Vergütung nach Zeit für ihn preiswerter ist und das<br />
Leistungskomplexsystem verlässt. Damit bleiben im<br />
Leistungskomplexsystem nur noch die Pflegebedürftigen,<br />
bei denen die Leistung sehr lange dauert und für<br />
die das System entsprechend attraktiver ist. Insofern<br />
bedarf es auch einer Änderung der Bewertung der Leistungskomplexe,<br />
da der Ausgleich in dem Pauschalsystem<br />
nicht mehr gegeben ist.<br />
Was ist für die pflegebedürftigen Kunden gerechter?<br />
Zeit ist objektiver. Wir haben uns als <strong>Paritätische</strong>r sowohl<br />
auf der Länder- als auch auf der Bundesebene<br />
für eine Zeitvergütung eingesetzt, weil wir sagen, damit<br />
kann wirklich jeder die individuelle Zeit bekommen,<br />
die er braucht. Eine Stunde ist eine Stunde! Die nicht<br />
14 März 2013
Interview<br />
Im ambulanten Bereich wurde in der Vergangenheit<br />
alle 2 bis 3 Jahre verhandelt, wobei man eigentlich<br />
jährlich verhandeln müsste, weil ja jedes Jahr Kostensteigerungen<br />
zu verzeichnen sind: Inflationsrate, Sachkostensteigerung,<br />
Lohnsteigerung. Hier gibt es untervollständige<br />
Ausfinanzierung der ambulanten Pflege im<br />
Leistungskomplexsystem hat letztendlich dazu geführt,<br />
dass über die Jahre den Mitarbeitern und damit auch<br />
den Pflegebedürftigen weniger Zeit in den Leistungskomplexen<br />
zugestanden wurde, was zu dem Gefühl<br />
führte, dass es keine Zeit gibt und der Eindruck vorherrscht:<br />
Die Pflegedienste sind nur noch ganz schnell<br />
unterwegs, es ist ein einziges Hetzen. Dies hat den<br />
Gesetzgeber bewogen, in der ambulanten Pflege den<br />
Zeitbezug zu stärken, was ja auch richtig ist. Aber der<br />
Vergleich dieser beiden nicht wirklich vergleichbaren<br />
Systeme funktioniert nicht. Auch den Kassen ist bewusst,<br />
dass bei einer Zeitvergütung wirklich alle Kosten<br />
in einem kalkulatorischen Stundensatz zu berücksichtigen<br />
sind, was bei dem Leistungskomplexsystem so<br />
nicht zwingend war, weil es durchaus Möglichkeiten<br />
der Steuerung gibt, bei Zeit gibt es das nicht.<br />
Kann man zu einem Kompromiss kommen? Wie<br />
könnte der aussehen? Was können Sie solange<br />
tun? Wie gehen Sie vor im Namen Ihrer Mitgliedsorganisationen?<br />
Die Mitgliedsorganisationen geben uns auf den Weg,<br />
dass das Leistungskomplexsystem ein überholtes System<br />
ist und abzuschaffen sei. Soweit ist der Gesetzgeber<br />
nicht gegangen. Insofern wird es Aufgabe der Verbände<br />
sein, in den Verhandlungen für die Vergütung<br />
nach Zeit alle Kosten, insbesondere auch die Kosten<br />
der indirekten Pflege anhängig zu machen und das Leistungskomplexsystem<br />
anzupassen. Wenn die „guten<br />
Risiken“ das Leistungskomplexsystem verlassen, dann<br />
muss ich die jeweiligen Leistungen höher bewerten,<br />
also „mehr Zeit ins System geben“, um einigermaßen<br />
eine Vergleichbarkeit herzustellen.<br />
Sind die Prüfberichte der Pflegekassen – des MDK<br />
– objektiv oder ein Ärgernis?<br />
Die Prüfberichte des MDK stellen letztendlich nicht<br />
wirklich die Qualität der Leistungen dar, sondern sie<br />
spiegeln die Qualität der Dokumentation in einer Einrichtung<br />
wider.<br />
Warum ändert sich nichts daran? Das Publikum<br />
lacht darüber.<br />
<strong>Der</strong> Gesetzgeber hat die Pflege-Transparenzvereinbarungen<br />
in die Selbstverwaltung auf Bundesebene gegeben.<br />
Auch wenn wir als Verbände sehen, dass diese in<br />
der jetzigen Art und Weise nicht fortgeschrieben werden<br />
dürfen, bedarf es hierzu einer Verständigung mit<br />
dem GKV-Spitzenverband. Und hier liegt der Dissens.<br />
Für die stationäre Altenhilfe gibt es indessen ein Bun-<br />
desmodellprojekt, wo gesundheitsbezogene Qualitätsindikatoren<br />
entwickelt wurden, die man als Grundlage der<br />
Qualitätsberichterstattung verwenden könnte. Wir als<br />
Verbände sprechen uns klar dafür aus, die Ergebnisse<br />
des Projektes in den Pflege-Transparenzvereinbarungen<br />
umzusetzen. Hier wird auf Selbstverwaltungsebene von<br />
Seiten der Kostenträger gemauert u. a. wohl auch, weil<br />
sich das halt nicht in Noten ausdrücken lässt.<br />
Worin besteht aktuell Ihr Alltagsjob, wenn es um<br />
die Fragen der Pflegevergütung geht?<br />
Vor dem Hintergrund der anstehenden Verhandlungen<br />
ist für die Mitgliedsorganisationen ein Kalkulationsblatt<br />
zu entwerfen, welches alle Aufwendungen des Pflegedienstes<br />
enthält. Dann wissen wir, welche Stundensätze<br />
notwendig sind. Parallel ist das Leistungskomplexsystem<br />
neu zu bewerten. Darauf aufbauend ist mit den anderen<br />
Verbänden eine gemeinsame Verhandlungsstrategie gegenüber<br />
den Kassen abzustimmen und diese dann in die<br />
Verhandlungen einzubringen.<br />
Ziehen die anderen Verbände mit? Wer sind Ihre<br />
Verhandlungspartner? Wann wird man zu einem<br />
Ziel kommen? Wie steinig ist der Weg bis dahin?<br />
Die Verbände auf Landesebene sind sehr heterogen. Einerseits<br />
die Wohlfahrtsverbände mit Einrichtungen die<br />
sich größtenteils in tariflichen Strukturen bewegen und<br />
damit relativ hohe Personalkosten haben. Andererseits<br />
private Pflegedienste, die sich teilweise nicht auf diesem<br />
Niveau bewegen, teilweise auch nicht verbandlich organisiert<br />
sind. Insofern gibt es unterschiedliche Aussagen<br />
darüber, wie hoch der Stundensatz sein muss.<br />
Wie stark ist in solchen Verhandlungen der <strong>Paritätische</strong>?<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> hat ein relativ hohes Gewicht, weil wir<br />
unter den Wohlfahrtsverbänden die meisten Pflegedienste<br />
vertreten. Aber insgesamt vertreten die Wohlfahrtsverbände<br />
in <strong>Berlin</strong> nur noch 25 Prozent aller<br />
Pflegedienste, das heißt 75 Prozent der Pflegedienste<br />
befinden sich in privater Trägerschaft.<br />
Wie häufig finden Verhandlungen statt?<br />
bitte blättern Sie um<br />
März 2013 15
Interview<br />
schiedliche Interessen der Pflegekassen, insbesondere<br />
des Sozialhilfeträgers.<br />
Wie können Organisationen gegenhalten? Welchen<br />
Teufel können Sie wirkungsvoll an die Wand<br />
malen?<br />
Keinen! Ein Pflegedienst kann z. B. in der häuslichen<br />
Krankenpflege nicht einfach sagen, ich komme heute<br />
nicht zur Insulinspritze. Ein Arzt kann seine Praxis zu<br />
machen und in dringenden Fällen auf das Krankenhaus<br />
verweisen. Das kann Pflege nicht. Das, was man<br />
an öffentlichkeitswirksamer Wahrnehmung organisieren<br />
kann, haben wir z. B. letztes Jahr im September gemacht.<br />
Die Aktion war durchaus spektakulär, ist aber<br />
gegenüber den Aktionen der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
etwas verblasst. In <strong>Berlin</strong> haben wir zusätzlich bei<br />
Kampagnen das Problem, dass Leistungsmissbrauch<br />
und Abrechnungsbetrug politisch ins Feld geführt werden.<br />
Widerspiegelt das ein strukturelles Problem? Oder<br />
stehen dahinter kriminelle Einzelne?<br />
Wir als Verband vertreten die Auffassung, dass dies<br />
einzelne Pflegedienste betrifft, der Großteil der Pflegedienste<br />
leistet unter den gegebenen Rahmenbedingungen<br />
sehr gute Arbeit. Wir erleben aber auch, dass an<br />
unsere Pflegedienste von der einen oder anderen Stelle<br />
herangetreten wird – etwa, um Geld zu sparen - sich<br />
außerhalb der gültigen Vereinbarungen zu bewegen,<br />
verbunden mit dem Hinweis, der und der Pflegedienst<br />
mache das doch auch ...<br />
Wieso finden die Verhandlungen zwischen Diensten<br />
und Kassen auf Länderebene statt, wieso ist<br />
das eigentlich Ländersache?<br />
Prinzipiell könnte es ein bundeseinheitliches System<br />
geben, was die Leistungskomplexe betrifft; ansonsten<br />
ist eine Stunde eine Stunde. Wir haben aber in den<br />
einzelnen Bundesländern unterschiedliche Kosten. Es<br />
gibt ein Nord-Süd-Gefälle und ein Ost-West-Gefälle<br />
insbesondere was die Personalkosten betrifft - ein großer,<br />
wesentlicher Bestandteil der Kosten ambulanter<br />
Pflege. Hier wird die Begründung abgeleitet, dass die<br />
Preise in den Bundesländern unterschiedlich sein müssen,<br />
was aber auch dazu führt, dass der Pflegebedürftige,<br />
je nach Bundesland, bei gleichen Sachleistungen<br />
für die ambulante Pflege, weniger bzw. mehr Leistungen<br />
bekommt.<br />
Gibt es diese Differenzierungen auch auf Landesebene?<br />
Zwischen organisierten und nichtorganisierten Pflegediensten:<br />
Bis jetzt agieren wir als Verbände einheitlich,<br />
egal ob Wohlfahrt oder privat; d. h. alle in Verbänden<br />
organisierte Pflegedienste haben in der Regel das gleiche<br />
Preisniveau. Schon heute bestehen aber Abstufungen<br />
bei den nichtorganisierten, hier liegt der Punktwert bis<br />
zu 10 Prozent unter dem zwischen den Verbänden und<br />
den Kostenträgern vereinbarten Punktwert. Wenn jeder<br />
Pflegedienst anhand seiner tatsächlichen Kosten,<br />
so wie es der Gesetzgeber intendiert, die Vergütung<br />
verhandelt, wird diese Ausdifferenzierung größer und<br />
die Pflegedienste der Wohlfahrtsverbände haben es vor<br />
dem Hintergrund der höheren Personalkosten schwerer,<br />
sich am Markt zu behaupten.<br />
Das könnte die Gegenseite, etwa die Kassen, dazu<br />
bewegen, den einen gegen den anderen auszuspielen?<br />
So weit ist es noch nicht, aber es ist auch nicht auszuschließen.<br />
Eigentlich sind die Vergütungsvereinbarungen<br />
Vereinbarungen zwischen den Pflegediensten<br />
und den Kostenträgern. Wir versuchen auf Verbandsebene<br />
einen Rahmen zu schaffen, eine gewisse Einheitlichkeit<br />
für alle in den Verbänden organisierten Pflegedienste<br />
herzustellen. Wenn uns das nicht gelingt, dann<br />
wäre die nächste Ebene Einzelverhandlungen.<br />
Darin besteht ja auch der Vorzug, organisiert zu<br />
sein: Ich überlasse das den Leuten, die sich damit<br />
im Landesverband beschäftigen.<br />
Ja, aber Verhandlungen auf dieser Ebene sind immer<br />
kompromissgeleitet und der Pflegedienst muss dann<br />
entscheiden: Kann ich den erzielten Kompromiss eingehen<br />
oder nicht? Da wird es welche geben, für die der<br />
Kompromiss eine akzeptable oder sogar gute Lösung<br />
darstellt, und es wird einige geben, die sagen werden,<br />
wir können damit nicht bestehen und die dann in Einzelverhandlungen<br />
treten werden müssen.<br />
Das Problem ist immer die Wettbewerbsfähigkeit<br />
am Markt.<br />
Wenn der Pflegedienst in Einzelverhandlungen seine<br />
tatsächlichen Kosten anhängig macht, ist er vielleicht<br />
5, 6 oder auch 7 Euro teurer. <strong>Der</strong> Pflegebedürftige<br />
wird für sich feststellen, dass er für das gleiche Geld<br />
mehr Leistung bzw. mehr Zeit erhalten kann und trifft<br />
ggf. die Entscheidung, dann gehe ich doch lieber zu<br />
einem billigeren Pflegedienst. Das ist die Problematik,<br />
in der sich die Wohlfahrtsverbände mit ihren in der Regel<br />
höheren Personalkosten bewegen. Letztlich geht es<br />
auch darum...<br />
16 März 2013
Interview<br />
… attraktiver im leergefegten Fachkräftemarkt zu<br />
sein.<br />
Wir haben tatsächlich die Situation, dass der Arbeitskräftemarkt,<br />
besonders bei Pflegefachkräften, leergefegt<br />
ist. Ambulante Pflege ist – etwa im Vergleich zur<br />
Arbeit im Krankenhaus – in der Hierarchie für Kranken-<br />
und Gesundheitspfleger, aber auch für Altenpfleger<br />
in der Regel nicht die erste Wahl.<br />
Wie kann gegengesteuert werden?<br />
Wir sind z. B. hier in <strong>Berlin</strong> an einem Projekt mit der<br />
Schulverwaltung beteiligt, wo Informationsmaterialien<br />
erstellt werden, um in den Schulen über das Berufsfeld<br />
zu informieren. Und es gibt die von Bund, Ländern<br />
und Verbänden auf Bundesebene unterzeichnete<br />
Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive. Hier wird<br />
zu prüfen sein, was wir als Verbände auf Landesebene<br />
einbringen können. Ziel der Kampagne ist es, den Anteil<br />
der Auszubildenden in den nächsten drei Jahren um<br />
jeweils zehn Prozent zu erhöhen. Da müssen wir die<br />
Träger bzw. Einrichtungen mit auf den Weg nehmen.<br />
Was muss ein Träger tun, außer gut bezahlen, um<br />
attraktiv zu sein?<br />
Die Bezahlung ist das eine, das andere ist ein gutes Arbeitsumfeld,<br />
in dem man sich wohl fühlt. Wichtig ist es,<br />
den Mitarbeitern das Gefühl zu geben, dass sie nicht<br />
nur unter Zeitdruck arbeiten. Ja es gibt Möglichkeiten,<br />
dem Mitarbeiter an der einen oder anderen Stelle vielleicht<br />
etwas Freiraum zu lassen.<br />
<strong>Der</strong> Markt ist leergefegt. Das hätte man doch auch<br />
schon vor fünf oder zehn Jahren sehen können.<br />
<strong>Der</strong> Fachkräftemarkt ist ja nicht nur in der Pflege leergefegt,<br />
sondern auch in anderen Bereichen. Wir haben<br />
die Situation, dass Berufsfelder gepuscht werden, die<br />
eine hohe Attraktivität haben. Andere Berufsfelder<br />
können dem nur schwer etwas entgegensetzen. Die<br />
Pflege ist einerseits ein Beruf mit einer hohen gesellschaftlichen<br />
Akzeptanz, aber auf der anderen Seite<br />
weiß der Einzelne auch, was für dieser Beruf an Belastungen<br />
birgt - Schichtarbeit, im ambulanten Bereich<br />
ewig unterwegs etc. - und darüber hinaus die vorrangig<br />
auf Einzelfällen beruhende negative Berichterstattung<br />
in der Tagespresse. Das macht den Beruf für den Einzelnen<br />
nicht attraktiv.<br />
Es scheint, als ob es bei der häuslichen Krankenpflege<br />
keine Konflikte gäbe?<br />
Dem ist nicht so! Mit der AOK Nordost konnten wir<br />
z. B. keine Verständigung über die Vergütung der häuslichen<br />
Krankenpflege herbeiführen, das Gleiche gilt<br />
für die Bestellung einer Schiedsperson. Letztendlich<br />
hat das zuständige Ministerium in Brandenburg eine<br />
Schiedsperson benannt, auf die wir uns schon nicht<br />
als Vertragsparteien verständigen konnten. <strong>Der</strong> Konflikt<br />
hat sich damit so ausgeweitet, dass wir Verbände<br />
eine einstweilige Verfügung gegen den Bescheid des<br />
Ministeriums über die Benennung der Schiedsperson<br />
erwirkt haben<br />
Also viel Zoff um die häusliche Krankenpflege?<br />
Da geht es in Sachen Vergütung hoch konfliktträchtig<br />
zu. Wir haben die Situation, dass die AOK <strong>Berlin</strong> mit<br />
der AOK Brandenburg und der AOK Mecklenburg-<br />
Vorpommern fusioniert ist. In Mecklenburg-Vorpommern<br />
gab es gerade ein Schiedsverfahren, an das sich<br />
ein Schlichtungsverfahren anschloss. Wir und unsere<br />
Mitgliedsorganisationen können es nicht hinnehmen,<br />
das einzelne Krankenkassen versuchen, so weit wie<br />
möglich die Preise zu drücken. Darüber hinaus erleben<br />
wir es immer wieder, dass ärztlich verordnete behandlungspflegerische<br />
Maßnahmen von einzelnen Kassen<br />
in Frage gestellt und abgelehnt werden. Auch werden<br />
die Pflegedienste in diesem Zusammenhang immer<br />
wieder aufgefordert versichertenbezogene Unterlagen<br />
an die Krankenkassen zu senden, die von diesen eigentlich<br />
laut Datenschutz nicht eingesehen werden dürfen.<br />
Sollte es Zweifel an einer ärztlichen Verordnung geben,<br />
ist der MDK mit der Prüfung der ärztlichen Verordnung<br />
zu beauftragen.<br />
zentgraff@paritaet-berlin.de<br />
Mit der „Werkstatt Vielfalt“ fördert die Robert-<br />
Bosch-Stiftung Projekte, die Jugendliche aus unterschiedlichen<br />
sozialen, kulturellen oder religiösen<br />
Milieus zusammenbringt. Für eine Förderung<br />
kommen Projekte in Frage, die „das Miteinander<br />
junger Menschen (8 bis 27 Jahre) mit anderen<br />
Jugendlichen oder Menschen fördern, das Verständnis<br />
verschiedener gesellschaftlicher Gruppen<br />
füreinander vertiefen und die unterschiedlichen<br />
Interessen, Erfahrungen und Fähigkeiten für ein<br />
gemeinsames Vorhaben und Engagement nutzen“<br />
Die erste Ausschreibungsrunde läuft noch bis zum<br />
15. März 2013.<br />
www.bosch-stiftung.de/content/language1/<br />
html/45489.asp<br />
März 2013 17
Wettbewerbe, Förderpreise<br />
<strong>Der</strong> Förderverein der Deutschen Hauptstelle<br />
für Suchtfragen e. V. schreibt im Rahmen<br />
der Aktionswoche Alkohol 2013 den Präventionspreis<br />
aus. <strong>Der</strong> mit 2000 Euro dotierte Preis<br />
unterteilt sich in zwei Einzelpreise: Einer wird für<br />
die konsequente Umsetzung des Jugendschutzes<br />
in Bezug auf Alkohol im Vereinsleben vergeben,<br />
der zweite bezieht sich auf modellhafte Konzepte<br />
zur Umsetzung. Beide Kategorien werden mit<br />
jeweils 1000 Euro prämiert. Einsendeschluss ist<br />
der 29. März 2013.<br />
www.aktionswoche-alkohol.de<br />
Die Informationsstelle der Theodor Springmann<br />
Stiftung vergibt einen Medienpreis für<br />
Hörfunkbeiträge. <strong>Der</strong> Preis ist mit 5000 Euro<br />
ausgestattet. Diesmal wird der Preis an Journalisten<br />
verliehen, die sich durch einen oder mehrere<br />
Rundfunkbeiträge in hervorragender Weise<br />
mit dem Thema: „Am Ende bleibt noch Zeit zum<br />
Leben“ befassen.<br />
www.patiententelefon.de/stiftung/preis/<br />
preis_13/index.html<br />
Um das Engagement für ein respektvolles Miteinander<br />
zu fördern ruft der „361 Grad Respekt“<br />
- Wettbewerb gegen Ausgrenzung Jugendliche<br />
zwischen 13 und 25 Jahren auf, Videos zu drehen,<br />
die sich mit den verschiedenen Facetten von<br />
Ausgrenzung und Diskriminierung beschäftigen.<br />
Bis zum 17. März 2013 können Jugendliche selbst<br />
gedrehte Videos in einer der sechs Kategorien<br />
„Sprache“, „Musik“, „Sport“, „Kunst“, „Politik/<br />
Gesellschaft“ und „Held des Alltags“ einreichen.<br />
Hauptpreis ist ein Exklusivkonzert der Musikgruppe<br />
„Glasperlenspiel“.<br />
www.youtube.com/361grad<br />
Das Projekt „Was geht! Sport, Bewegung und<br />
Demenz“ ist am 1. Januar 2013 mit Förderung<br />
der Robert-Bosch-Stiftung und des Bundesministeriums<br />
für Familie, Senioren, Frauen und<br />
Jugend an den Start gegangen. In diesem Rahmen<br />
schreibt Demenz-Support-Stuttgart einen „Gute<br />
Praxis“-Wettbewerb aus. Das Projekt „Was geht!“<br />
setzt den Akzent auf die Freude an Sport und<br />
Bewegung. Erster Preis: 1000 Euro. Teilnahmeschluss<br />
ist der 31. März. <strong>Der</strong> ausführliche Ausschreibungstext<br />
und die Bewerbungsunterlagen<br />
können hier heruntergeladen werden.<br />
www.demenz-support.de/Repository/AUS-<br />
SCHREIBUNG_GutePraxis_2013.pdf/<br />
Migrantenorganisationen<br />
Förderung für<br />
strukturstärkende<br />
Projekte<br />
Um Migrantenorganisationen bei ihrer Professionalisierung<br />
auf Bundesebene zu unterstützen und<br />
langfristig als Kooperationspartner zu stärken, fördert<br />
das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />
(BAMF) jetzt Projekte zum Aufbau von Strukturen<br />
und zur Netzwerkbildung von bundesweit tätigen<br />
Migrantenorganisationen.<br />
Im Rahmen von Modellprojekten sollen bundesweit<br />
agierende Migrantenorganisationen in die Lage versetzt<br />
werden, sich als kontinuierlicher und kompetenter Ansprechpartner<br />
des Bundes in Fragen der Integrationsförderung<br />
zu etablieren. Gefördert werden soll der Auf- und<br />
Ausbau von Dachverbands- bzw. Bundesverbandsstrukturen<br />
und die Gründung von Netzwerken von Migrantenorganisationen<br />
auf Bundesebene. Mit den Projekten<br />
soll zudem die systematische Zusammenarbeit zwischen<br />
Migrantenorganisationen und anderen staatlichen und<br />
nicht-staatlichen Akteuren der Integrationsarbeit auf<br />
Bundesebene unterstützt werden. Vorgesehen ist auch,<br />
Maßnahmen zur Professionalisierung und zur Drittmittelakquisition<br />
von bundesweiten Migrantenorganisationen<br />
zu fördern.<br />
Interessenbekundungsverfahren zur „Strukturförderung<br />
von Migrantenorganisationen auf<br />
Bundesebene“<br />
Um mögliche Träger für die Modellprojekte zu ermitteln,<br />
führt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />
ein Interessenbekundungsverfahren zur „Strukturförderung<br />
von Migrantenorganisationen auf Bundesebene“<br />
durch. Die Förderzusage wird einen Zeitraum von bis<br />
zu drei Jahren betreffen, eine institutionelle Förderung<br />
ist ausgeschlossen.<br />
Für eine Förderung kommen Migrantenorganisationen<br />
bzw. Netzwerke von Migrantenorganisationen in Betracht,<br />
die über Mitgliederstrukturen in mindestens fünf<br />
Bundesländern verfügen. Die Migrantenorganisationen<br />
müssen eine eigene Rechtspersönlichkeit haben, zum<br />
Beispiel als eingetragener Verein. Erwartet wird, dass<br />
sie über ihre eigene Herkunftsgruppe hinaus aktiv sind<br />
beziehungsweise in die Aufnahmegesellschaft hineinwirken.<br />
Eine weitere Forderung ist, dass das integrative<br />
Engagement der möglichen Träger nicht religiös ausgerichtet<br />
ist. Zudem sollen die Migrantenorganisationen<br />
bereits mit Institutionen und Regeldiensten der Aufnah-<br />
18 März 2013
Wettbewerbe, Förderpreise<br />
megesellschaft zusammenarbeiten und ausreichende Erfahrungen<br />
mit Projekten im Integrationsbereich gesammelt<br />
haben.<br />
Umfang und Höhe der Projektförderung orientieren sich<br />
am Bedarf des jeweiligen Projektträgers, sollte einen Betrag<br />
von 110 000 Euro nicht überschreiten. Vorgesehen<br />
sind die Übernahme von Personal- und Verwaltungskosten<br />
(inkl. Mietkosten), in geringerem Umfang auch von<br />
Kosten für die Veröffentlichung von Publikationen oder<br />
die Durchführung von Seminaren.<br />
Im Rahmen eines fachlich-wissenschaftlichen Begleitvorhabens<br />
werden die beteiligten Migrantenorganisationen<br />
beim Strukturaufbau unterstützt und beraten. Daneben<br />
sind eine Dokumentation der Projektergebnisse<br />
und eine begleitende Evaluation des Förderansatzes<br />
vorgesehen.<br />
www.bamf.de<br />
• Annetta Kahane (Journalistin &<br />
Stiftungsratsvorsitzende der Amadeu Antonio<br />
Stiftung)<br />
• Prof. Dr. Julius Schoeps (Direktor des Moses-<br />
Mendelssohn-Zentrums Potsdam)<br />
• Prof. Dr. Dieter Wiedemann (Rektor der Hochschule<br />
für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“)<br />
Vorschläge für mögliche Preisträger 2013 nimmt der<br />
Humanistische Verband mit einer schriftlich formulierten<br />
Begründung bis zum 31. März 2013 entgegen.<br />
Diese sind zu richten an:<br />
Humanistischer Verband Deutschlands,<br />
Landesverband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V.; Wallstr.<br />
61-65; 10179 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. 030 613904-10; E-Mail: info@hvd-bb.de<br />
Humanistischer Verband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V.<br />
Soziales Engagement<br />
für humanistische Werte<br />
<strong>Der</strong> Humanistische Verband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
und die Humanismus-Stiftung <strong>Berlin</strong> vergeben<br />
2013 zum sechsten Mal einen Preis, welcher der<br />
Förderung von Aufklärung, Toleranz und Selbstbestimmung<br />
sowie der Einhaltung der Menschenrechte<br />
in der Gesellschaft dienen soll.<br />
<strong>Der</strong> Preis ist mit 3000 Euro dotiert und wird alle zwei<br />
Jahre jeweils an eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens,<br />
eine Projekt-Gruppe oder Institution verliehen,<br />
die sich auf wissenschaftlichem, politischem, weltanschaulich-philosophischem<br />
oder künstlerischem Gebiet<br />
oder durch praktisches soziales Engagement für die Verwirklichung<br />
humanistischer Werte und Ziele eingesetzt<br />
hat.<br />
In Erinnerung und Anerkennung an den Politologen<br />
und Zukunftsforscher Prof. Ossip K. Flechtheim als<br />
Theoretiker eines modernen Humanismus und langjähriges<br />
Mitglied des Humanistischen Verbandes trägt der<br />
Preis seinen Namen.<br />
Über die Preisträgerin bzw. den Preisträger entscheidet<br />
eine siebenköpfige Jury, die sich aus Persönlichkeiten aus<br />
Wissenschaft, Kultur und Politik zusammensetzt. In der<br />
Jury sind tätig:<br />
• Hans-Christian Ströbele, (MdB Bündnis 90/Die<br />
Grünen)<br />
• Rolf Schwanitz (MdB, SPD)<br />
• Ülker Radziwill (MdA, SPD)<br />
• Jutta Lieske (Mitglied des Landtags Brandenburg,SPD)<br />
Ziel des Förderfonds des Deutschen Kinderhilfswerkes<br />
ist die Verbesserung der Lebenswelt<br />
von Kindern und Jugendlichen unter dem Beteiligungsaspekt.<br />
Anträge können Vereine, freie<br />
Träger, Initiativen, Elterngruppen, Kinder- und<br />
Jugendgruppen sowie Schülerinitiativen stellen.<br />
Bewerbungsfrist: 31. März. Es werden Projekte<br />
gefördert, die bewegungsfördernde und interessante<br />
Spielorte im Wohnumfeld, Schule und<br />
Kindertagesstätte schaffen oder der Vernetzung,<br />
Sicherung bzw. Rückgewinnung von Spiel- und<br />
Aufenthaltsmöglichkeiten dienen. Ferner sollen<br />
Projekte Unterstützung erhalten, die das demokratische<br />
und politische Engagement von Kindern<br />
und Jugendlichen fördern, deren Mitbestimmung<br />
an Prozessen in Jugendeinrichtungen,<br />
Schule und Stadtteil ermöglichen. Das Deutsche<br />
Kinderhilfswerk hat im Jahre 2012 durch seinen<br />
Förderfonds 260 Projekte mit insgesamt rund<br />
980 000 Euro unterstützt.<br />
https://www.dkhw-foerderdatenbank.de<br />
Die HanseMerkur Versicherungsgruppe vergibt<br />
den mit insgesamt 50 000 Euro dotierten HanseMerkur<br />
Preis für Kinderschutz. Ausgezeichnet<br />
werden Initiativen, die sich ehrenamtlich um<br />
das Wohl von kranken, behinderten oder sozial<br />
benachteiligten Kindern bemühen. Bewerben<br />
können sich Projekte, die sich für erkrankte, sozial<br />
bzw. psychosozial belastete Kinder oder in der<br />
Vorbeugung vor sozialer Gefährdung engagieren.<br />
Die Bewerbungsfrist endet am 31. März.<br />
www.hansemerkur.de/kinderschutzpreis<br />
März 2013 19
Pressespiegel<br />
Notiert, zitiert, gedruckt<br />
<strong>Paritätische</strong> Themen in den <strong>Berlin</strong>er Tageszeitungen – die<br />
kompletten Beiträge sind über die zitierten Links im Internet<br />
abzurufen.<br />
In einem Doppelinterview mit „Tonne“ und „Hähnchen“<br />
sprach Taz-Reporterin Plutonia Plarre am 9. Februar<br />
mit zwei jungen <strong>Berlin</strong>erinnen, die sich 2006 bei<br />
Neuhland kennengelernt hatten. Beide haben Erfahrung<br />
mit Suizidversuchen sowie langjährige Psychiatrieerfahrung.<br />
www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=bl<br />
&dig=2013%2F02%2F09%2Fa0214&cHash=7806d<br />
0a8302c2b1fda3c7f86a14fe763<br />
In einer Taz-Sonderbeilage des Masterstudiengangs Kulturjournalismus<br />
an der Universität der Künste <strong>Berlin</strong>,<br />
die am 6. Februar erschien, gibt es unter der Überschrift<br />
„Kleine Realisten“ eine Geschichte über den Besuch bei<br />
kleinen Bewohnern des Emmi-Pikler-Hauses. „In der<br />
Einrichtung betreuen und begleiten mehrere Erzieher<br />
Berichte spiegeln das Engagement<br />
in der Kinder- und Jugendhilfe wider<br />
die Kinder vom Säuglingsalter bis zum sechsten Lebensjahr“,<br />
schreiben die Journalistenschüler und zitieren die<br />
Einrichtungsleiterin, Cristina Meinecke. Jede Woche hätten<br />
die Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder zu besuchen.<br />
Sie hätten zwar kein Sorgerecht mehr, doch besäßen sie<br />
ein Umgangsrecht. Sie seien überfordert, hätten aber die<br />
Chance, ihr Kind wiederzubekommen, wenn sie ihre Situation<br />
zum Positiven änderten.<br />
194.95.94.164/wordpress/2013/02/kleine-realisten/<br />
Am 28. Februar berichtet berlinonline, das Internetportal<br />
des <strong>Berlin</strong>er Verlages, über „62 neue Kita-Plätze<br />
für Spandau“. In der Kita des Trägers Orte für Kinder<br />
GmbH könnten ab Sommer 2013 insgesamt 120 Kinder<br />
vom Krippenalter bis zum Schuleintritt betreut werden,<br />
62 mehr als bisher, heißt es in dem Bericht, der auf<br />
eine Pressemeldung des Senats zurück geht.<br />
www.berlinonline.de/nachrichten/spandau/62-<br />
neue-kita-pltze-fr-spandau-24095<br />
„Grundsteinlegung für Kita mit Erziehungshilfeangeboten“,<br />
überschreibt berlinonline.de eine Nachricht<br />
über eine neue Kita der „Juwo - Kita“ gGmbH (Tochtergesellschaft<br />
von „Jugendwohnen im Kiez“). „Mit<br />
der Grundsteinlegung starten die beiden Kinder- und<br />
Jugendhilfeträger „Jugendwohnen im Kiez“ und „Ja-<br />
kus“ ein modellhaftes Projekt, das Kindertagesbetreuung,<br />
Familienbildung und Familienhilfe in einem Haus<br />
verknüpft.“<br />
www.berlinonline.de/nachrichten/kreuzberg/<br />
grundsteinlegung-fr-kita-mit-erziehungshilfeangeboten-23491<br />
www.morgenpost.de/bezirke/friedrichshain-<br />
kreuzberg/article113984767/Neue-Kita-mit-<br />
120-Plaetzen-wird-im-Herbst-fertig.html<br />
Am 1. Mai 2013 startet in der Klax-Fachschule für<br />
Heilpädagogik in der Arkonastraße ein Kurs zum<br />
stattlich anerkannten Heilpädagogen, berichtet berlinonline.de<br />
am 19. Februar. „Damit bildet die neu gegründete<br />
Fachschule Spezialisten aus, die die individuellen<br />
Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen erfassen,<br />
Risiken in der Entwicklung erkennen sowie entsprechende<br />
Förder- und Bildungskonzepte entwickeln und<br />
anwenden können.“<br />
www.berlinonline.de/nachrichten/pankow/heilpdagogikausbildung-ab-mai-23233<br />
Veli kurslari - Ein Elternkurs in türkischer Sprache,<br />
so heißt die Überschrift von berlinonline.de über den<br />
„Nachbarschafts- und Selbsthilfetreff“, ein Projekt von<br />
LebensWelt gGmbH in Kooperation mit dem Bezirksamt<br />
Reinickendorf, das im Rahmen des Teilprogrammes<br />
der Stadtteilzentren - Zukunftsinitiative Stadtteil<br />
- aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale<br />
Entwicklung (Efre) gefördert werde.<br />
www.berlinonline.de/nachrichten/reinickendorf/velikurslari-ein-elternkurs-in-trkischer-sprache-23345<br />
Z. B. Adoptionsrecht: Aktuelle Antworten<br />
auf Fragen zur Zeit<br />
In der Taz vom 12. Februar wird ein Interview mit dem<br />
Vorsitzenden des Lesben- und Schwulenverbands<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg (LSVD) so zusammengefasst:<br />
„Homosexualität muss festes Thema in den Lehrplänen<br />
werden, fordert Jörg Steinert vom LSVD“. <strong>Der</strong> Verband<br />
wolle zeigen, wie gesellschaftliche Vielfalt gelebt werden<br />
könne und was der rechtliche Rahmen sei. Das sei für die<br />
Lesben und Schwulen aus vielen Ländern wichtig, damit<br />
sie konkret sähen, wie sie sich hier entfalten könnten.<br />
www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ba<br />
&dig=2013%2F02%2F12%2Fa0117&cHash=1076ef<br />
4c835b9a3f74a2cc9a362b4552<br />
Einen Bericht der „<strong>Berlin</strong>er Morgenpost“ vom 14. Februar<br />
übernimmt auch der RBB am gleichen Tag. In dem<br />
Bericht heißt es, dass <strong>Berlin</strong>s Jobcenter Geld für die Qualifizierung<br />
von Arbeitslosen nicht ausgegeben hätten.<br />
20 März 2013
Pressespiegel<br />
71 Millionen Euro seien an den Bund zurückgegeben<br />
worden. Zitiert wird unter anderem Oswald Menninger:<br />
„Kritiker wie Oswald Menninger, Geschäftsführer<br />
des <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverbandes, halten es<br />
prinzipiell nicht für falsch, die Eingliederungsmittel auf<br />
den ersten Arbeitsmarkt zu konzentrieren. Aber diese<br />
Politik führe ‚nicht überall zum Ziel‘, weil sie die stark<br />
verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit außer Acht lasse. Für<br />
Menschen mit vielfachen Problemen gebe es kaum noch<br />
Hilfe, so die Kritik.“<br />
www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article113620856/<strong>Berlin</strong>er-Jobcenter-muessen-Millionen-an-den-Bund-zahlen.html<br />
www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2013_02/<br />
jobcenter_lassen_geld.html<br />
Neue und bewährte Angebote in Nachbarschaftsund<br />
Freizeitzentren für Alle<br />
Unter anderem wird das Lernpatenprojekt „Elhana“<br />
in einer Betrachtung erwähnt, die Taz und taz.de am 19.<br />
Februar über Kieze in Kreuzberg veröffentlicht. „Für<br />
Hayad ist Tina Reiß diese Chance: Die 24-Jährige engagiert<br />
sich als Lernpatin beim Projekt „Elhana“ und<br />
besucht die Moustaphas zweimal pro Woche zur Hausaufgabenhilfe.<br />
Ein Nachbar habe ihn auf das Lernpaten-Projekt<br />
aufmerksam gemacht, erzählt der 37-jährige<br />
Khaled Moustapha, Hayads Vater.“ Im Laufe des Artikels,<br />
in dem es auch um Quartiersmanagement (QM)<br />
geht, wird auch Cornelia Rasulis zitiert. „Wir brauchen<br />
pragmatische Ideen, die in das Leben der Familien passen‘,<br />
betont Cornelia Rasulis, Leiterin des Familienbereichs<br />
im Nachbarschaftshaus Urbanstraße, das sich als<br />
Partner des QM engagiert.“<br />
www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ba<br />
&dig=2013%2F02%2F19%2Fa0149&cHash=0854a1<br />
cf51f41e1addba6683c6c44fdc<br />
Das „umstrittene Heim für psychisch kranke Straftäter“<br />
entstehe in Weißensee. In einem Nachtrag zur Bauerlaubnis,<br />
um den lange gestritten worden war, sei die geplante<br />
Nutzung genehmigt worden. Das berichtet der<br />
Tagesspiegel am 16. Februar. Das Heim ist demnach<br />
ein „betreutes Wohnen“, seine Bewohner aber seien<br />
Patienten des Maßregelvollzugs in der letzten Stufe vor<br />
der Entlassung. „Jedem Einzelnen von ihnen muss die<br />
Staatsanwaltschaft erlauben, in das betreute Wohnen zu<br />
ziehen, so Projektleiterin Helen von Massenbach<br />
von der Zeitraum gGmbH, dem Träger des Projekts.<br />
<strong>Der</strong> Widerspruch der Bürgerinitiative dürfte damit wenig<br />
Aussicht auf Erfolg haben. Bliebe den Anwohnern<br />
nur noch eine Klage vor dem Verwaltungsgericht.“<br />
www.tagesspiegel.de/berlin/psychisch-krankestraftaeter-kommen-nach-weissensee/7792666.<br />
html<br />
In der Sonntagsbeilage „<strong>Berlin</strong>er Illustrirte Zeitung“<br />
vom 17. Februar porträtiert die „<strong>Berlin</strong>er Morgenpost“<br />
den „Senioren Computer Club“ (SCC) auf der Fischerinsel.<br />
<strong>Der</strong> SCC ist ein Angebot des Kreativhaus e.V.<br />
www.morgenpost.de/printarchiv/biz/article113688126/Huch-was-macht-er-jetzt.html<br />
Am 18. Februar berichtet die „<strong>Berlin</strong>er Morgenpost“<br />
über ein Neubauprojekt des <strong>Berlin</strong>er Autistenzentrums:<br />
„Schon heute haben wir mehr Bewerber als Plätze in<br />
dem Wohnheim“, sagt Bärbel Wohlleben, stellvertretende<br />
Vorsitzende des Landesverbandes <strong>Berlin</strong>.<br />
Seit 2011 hat der Verein „Autismus Deutschland“, der<br />
sich bis 2006 „Hilfe für das autistische Kind“ nannte,<br />
seine <strong>Berlin</strong>er Autismus-Zentrale auf dem Fichtenberg.<br />
Für 2,1 Millionen Euro, die sich aus Eigen- und Lottomitteln<br />
sowie einer Förderung der „Aktion Mensch“ zusammensetzen,<br />
entsteht jetzt das neue zweigeschossige<br />
Gebäude hinter der Villa ...“<br />
www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article113702536/Eine-Heimat-fuer-Hochbegabteund-Autisten.html<br />
Hilfe und Unterstützung könnten Eltern in einem neuen<br />
Familienstützpunkt an der Malteserstraße 120 finden, so<br />
eine Nachricht in der „<strong>Berlin</strong>er Morgenpost“ vom 25.<br />
Februar. Die Beratungsstelle sei eine Kooperation des<br />
Stadtteilzentrums Steglitz e.V. und Famos e.V. <strong>Berlin</strong>.<br />
Beide Vereine betrieben bereits einen Kieztreff in<br />
Lichterfelde-Süd, heißt es in dem Bericht.<br />
www.morgenpost.de/bezirke/steglitz-zehlendorf/<br />
article113869457/Familienstuetzpunkt-hilft-bei-<br />
Problemen.html<br />
Integration in der Praxis: <strong>Paritätische</strong><br />
Mitgliedsorganiationen sind Experten<br />
<strong>Der</strong> „Tagesspiegel“ beschreibt am 7. Februar die anerkennenswerte<br />
Arbeit von „Heroes“, einem Projekt<br />
des Vereins Strohhalm. Das Neuköllner Projekt<br />
„Heroes“ wolle junge Muslime darin bestärken, gesellschaftlich<br />
veralteten Muster zu durchbrechen. „Unter<br />
Anleitung des Theaterpädagogen Yilmaz Atmaca aus<br />
der Türkei und des Psychologen Ahmad Mansour aus<br />
Palästina treffen sich die 16 bis 21 Jahre alten Jungen ein<br />
bis zweimal pro Woche, diskutieren über Gleichberechtigung<br />
und Demokratie, entwickeln Rollenspiele, grillen<br />
und essen zusammen.“ www.tagesspiegel.de/berlin/<br />
gedenkfeier-fuer-deutsch-kurdin-integrationsprojekterinnert-an-getoetete-hatun-sueruecue/7746166.html<br />
März 2013 21
Pressespiegel<br />
Aus dem Tagesspiegel vom 19. Februar, S. 11: „Ermittlungsverfahren<br />
gegen Sozialmanager Forner eingestellt<br />
<strong>Berlin</strong> - Die <strong>Berlin</strong>er Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren<br />
gegen den Sozialmanager Helmut<br />
Forner eingestellt. Forner, der stellvertretenderVorsitzender<br />
des <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverbandes <strong>Berlin</strong><br />
ist,war Untreue vorgeworfen worden. Es ging um<br />
seine Amtszeit als Geschäftsführer der Behindertenwerkstatt<br />
„Nordberliner Werkgemeinschaft“ (nbw) bis<br />
März 2012. Angeblich war es zu Unregelmäßigkeiten<br />
bei Transaktionen gekommen, woraufhin die neue Geschäftsleitung<br />
und die Gesellschafter der nbw Anzeige<br />
erstatteten. Forner äußerte sich nun erleichtert über die<br />
Einstellung der Ermittlungen. Er gehe davon aus, dass<br />
seine Anzeige wegen falscher Verdächtigungen, die er im<br />
letzten Jahr gegen seinen Nachfolger in der nbw erstattete,<br />
‚jetzt mit Nachdruck bearbeitet wird‘. <strong>Der</strong> heutige<br />
Geschäftsführer der nbw teilte mit, dass man bei der<br />
Staatsanwaltschaft Beschwerde gegen die Einstellung<br />
des Verfahrens eingelegt habe. tri“<br />
www.tagesspiegel.de/berlin/nachrichten-nachrichten/7802742.html<br />
In aktuellen Debatten - etwa Inklusion - sind<br />
paritätische Gesprächspartner gefragt<br />
Ähnlich berichteten weitere <strong>Berlin</strong>er Medien und dpa:<br />
www.berlin.de/aktuelles/berlin/2948289-<br />
958092-ermittlungen-gegen-vorstand-von-wohlfahr.html<br />
www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article113733809/<strong>Berlin</strong>News-II.html<br />
www.bild.de/regional/berlin/berlin-regional/<br />
ermittlungen-gegen-vorstand-von-wohlfahrtsverband-28580794.bild.html<br />
„Die inklusive Schule sollte man nicht übereilt einführen.<br />
Ein Erfahrungsbericht von Wolfgang Seiring“, hieß<br />
ein kommentierender Beitrag im Tagesspiegel vom 19.<br />
Februar. „Autor Wilfried Seiring, Leitender Oberschulrat<br />
a.D., war von 1995 bis 1998 Chef des <strong>Berlin</strong>er Landesschulamtes<br />
und ist seither Direktor beim Humanistischen<br />
Verband“.<br />
www.tagesspiegel.de/berlin/schule/position-die-<br />
gute-absicht-allein-reicht-nicht/7802646.html<br />
Die Nachricht „Komatrinken bei Jugendlichen ist rückläufig“<br />
analysierte im Tagesspiegel unter anderem die<br />
Leiterin der Fachstelle für Suchtprävention, Kerstin<br />
Jüngling: „Nach Auskunft der Präventionsexpertin<br />
Jüngling ist exzessives Trinken in allen Schichten anzutreffen.“<br />
Anders sei es beim Rauchen: <strong>Der</strong> Nikotinkonsum<br />
von Jugendlichen sei vor allem in bildungsfernen<br />
Familien ein Problem.<br />
www.tagesspiegel.de/berlin/komatrinken-bei-jugendlichen-ist-ruecklaeufig/7808494.html<br />
„Zwei Männer dürfen nicht Eltern sein. Das Standesamt<br />
Treptow-Köpenick erkennt die Adoption durch ein<br />
schwules Paar nicht an. Jetzt geht der Fall zum Bundesgerichtshof“,<br />
so überschreibt der Tagesspiegel am 21.<br />
Februar eine Geschichte vor aktuellem Hintergrund.<br />
„Absurd‘ findet dieses der Sprecher des Lesbenund<br />
Schwulenverbandes in Deutschland, Manfred<br />
Bruns.“<br />
www.tagesspiegel.de/berlin/adoptionsrecht-fuerhomosexuelle-zwei-maenner-duerfen-nicht-elternsein/7814826.html<br />
In einem Artikel über den Bericht des Inklusionsbeirats<br />
heißt es im Tagesspiegel: „Vor allem gegen Quoten<br />
gab es im Beirat so viel Widerstand, dass Landeselternsprecher<br />
Günter Peiritsch, Jana Jeschke von der Lebenshilfe,<br />
der Landesbehindertenbeauftragte Jürgen<br />
Schneider und Andreas Bethge vom Landesbeirat für<br />
Menschen mit Behinderungen in einem Minderheitenvotum<br />
erklärten, sie könnten die Gesamtempfehlungen<br />
„trotz der Zustimmung zu fast allen Einzelempfehlungen“<br />
nicht mittragen.“<br />
www.tagesspiegel.de/berlin/eine-schule-fuer-alle/7827450.html<br />
Die „Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe“<br />
des Humanistischen Verbands <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
(www.kisberlin.de) habe ihren zweiten Selbsthilfe-Wegweiser<br />
für Pankow herausgebracht, meldet der Tagesspiegel<br />
am 28. Februar.<br />
www.tagesspiegel.de/berlin/neues-aus-dem-ehrenamtsbereich-agenda/7850010.html<br />
22 März 2013
Ältere Bürger<br />
Unionhilfswerk<br />
Kreuzberg: Neues<br />
Pflegewohnheim in<br />
der Fidicinstraße<br />
Das Unionhilfswerk bietet an zahlreichen<br />
Standorten in <strong>Berlin</strong> ein vielfältiges Angebot<br />
für Menschen mit demenzieller Erkrankung.<br />
Dieses Angebot wurde Ende 2012 um das<br />
neue Pflegewohnheim „Am Kreuzberg“<br />
erweitert.<br />
Foto: Patricia Kalisch<br />
Idyllisch im Bergmann-Kiez gelegen, werden hier bis zu<br />
185 Personen gepflegt. Im Anfangsstadium leben demenziell<br />
Erkrankte gemeinsam mit nicht-demenziell Erkrankten<br />
in einer der drei regulären Wohneinheiten. Ist<br />
ein solches Zusammenleben nicht mehr möglich, gibt es<br />
einen eigenen Wohnbereich für insgesamt 26 Bewohner.<br />
Teil dieses Bereichs ist die „Pflegeoase“ – die erste ihrer<br />
Art in <strong>Berlin</strong>.<br />
Ein spezielles Raum- und Pflegekonzept ermöglicht es<br />
hier, Menschen in der letzten Phase der Demenz noch<br />
persönlicher zu umsorgen. Besonders Patienten kommen<br />
hier zur Ruhe, die nicht mehr allein bleiben können,<br />
weil sie ihre zeitliche und räumliche Orientierung<br />
verlieren. Ein Nebeneffekt der sehr intensiven Betreuung<br />
ist die Abnahme der krankheitsbedingten Unruhe.<br />
Eine Teilhabe am Tagesgeschehen kann so wieder<br />
ermöglicht bzw. stabilisiert werden. Das Haus in die<br />
Fidicinstraße ersetzt das bisherige Kreuzberger Pflegewohnheim<br />
des Unionhilfswerk in der Stallschreiberstraße.<br />
Auch die 24 Klienten mit Suchterkrankung zogen<br />
mit um und werden nun im Haus „Am Kreuzberg“ auf<br />
drei Wohneinheiten zu je acht Personen betreut und gepflegt.<br />
Beim Bau des Pflegewohnheims „Am Kreuzberg“ wurde<br />
aber nicht nur den Bedürfnissen der neuen Bewohnern,<br />
sondern auch der Umwelt Rechnung getragen. So<br />
sorgt eine Kombination aus Blockheizkraftwerk und<br />
Brennwertkessel ab sofort für Wärme und Strom. Das<br />
ist besonders umweltverträglich und ermöglicht zudem<br />
eine effiziente Ausnutzung eingesetzter Brennstoffe bei<br />
geringem CO2-Ausstoß.<br />
www.unionhilfswerk.de<br />
<strong>Der</strong> Wegweiser „Wenn Ihr Arzt nicht mehr<br />
heilen kann …“ steht nun als vollständig<br />
überarbeitete Ausgabe in der Schriftenreihe „Gut<br />
Altern in <strong>Berlin</strong>“ zur Verfügung.<br />
www.hospiz-aktuell.de<br />
Das Lesen von elektronischen Büchern ist für<br />
das Gehirn nicht anstrengender als das Lesen von<br />
herkömmlichen, auf Papier gedruckten Büchern.<br />
Im Gegenteil: Älteren Menschen fällt das Lesen<br />
auf einem Tablet-PC sogar leichter. Dies ergab eine<br />
Lesestudie der Johannes Gutenberg-Universität.<br />
www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/<br />
journal.pone.0056178<br />
Die Deutschen erwarten in ihrer Mehrheit<br />
zukünftig ein deutlich höheres Renteneintrittsalter<br />
als heute, die Hälfte sogar erst mit über 69 Jahren.<br />
Umgekehrt wünschen sie für sich persönlich<br />
den Eintritt in den Ruhestand bereits mit<br />
durchschnittlich 63 Jahren. Dies sind die Ergebnisse<br />
einer repräsentativen Meinungsumfrage des Infas-<br />
Instituts im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zu<br />
Fragen der zukünftigen Alterssicherung.<br />
www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/<br />
bst/hs.xsl/nachrichten_115327.htm<br />
Delegation – Substitution – Innovation. Neue<br />
medizinische Versorgungsformen für eine alternde<br />
Gesellschaft – Chancen für ein längeres Leben zu<br />
Hause. So ist eine Studie überschrieben, die jetzt<br />
vom Managerkreis der Friedrich-Ebert-Stiftung<br />
veröffentlicht wurde. Fazit: Die Trennung zwischen<br />
ambulanter und stationärer Versorgung bzw.<br />
zwischen Pflege und Medizin muss überwunden<br />
werden.<br />
library.fes.de/pdf-files/managerkreis/09387.pdf<br />
März 2013 23
Familie<br />
wellcome<br />
Stets willkommen in<br />
jungen Familien: das<br />
wellcome-Team<br />
wellcome – Praktische Hilfe nach der Geburt. Das<br />
Baby ist da, die Freude ist riesig – und nichts geht<br />
mehr. Babystress pur, aber keine Hilfe weit und<br />
breit. Wer keine Hilfe von Familie und Nachbarn<br />
hat, bekommt sie von wellcome.<br />
Am 14. Februar fand im Roten Rathaus der diesjährige<br />
Dankeschön-Empfang für die <strong>Berlin</strong>er wellcome-Ehrenamtlichen,<br />
Förderer und Freunde der Initiative statt.<br />
Sigrid Klebba, Staatssekretärin für Jugend und Familien<br />
und die Bevollmächtigte beim Bund und die Europabeauftragte<br />
des Landes <strong>Berlin</strong>, Staatssekretärin Hella Dunger-Löper<br />
begrüßten gemeinsam mit Rose Volz-Schmidt,<br />
Gründerin von wellcome und Katja Brendel, wellcome-<br />
Landeskoordinatorin <strong>Berlin</strong>, die Ehrenamtlichen.<br />
Im April 2007 wurde das erste wellcome-Team in <strong>Berlin</strong><br />
gegründet. Aktuell arbeiten 17 wellcome-Teams mit<br />
über 220 wellcome-Ehrenamtlichen über die ganze<br />
Stadt verteilt. Im letzten Jahr konnten über 200 Familien<br />
durch wellcome mit mehr als 5000 ehrenamtlichen Stunden<br />
unterstützt werden. In über 700 Beratungsgesprächen<br />
vermittelten die wellcome-Koordinatoren Familien<br />
weitergehende Hilfen.<br />
Als Gründe für den Unterstützungswunsch wurden von<br />
den hilfesuchenden Familien am häufigsten Erschöpfung<br />
und Überforderung benannt. Daneben spielt oft<br />
eine Rolle, dass die Herkunftsfamilien weit entfernt<br />
wohnen, die Familien sich isoliert fühlen und über kein<br />
unterstützendes Netzwerk verfügen.<br />
wellcome erfreut sich in <strong>Berlin</strong> zunehmender Bekanntheit.<br />
Bei jeder dritten Anfrage gaben die Familien an,<br />
sich auf Empfehlung hin zu melden. Ebenso häufig<br />
wurden Hebammen als die ausschlaggebenden Vermittlerinnen<br />
benannt. Weitere wichtige Zugangswege zum<br />
Angebot wellcome waren im vergangenen Jahr andere<br />
Angebote der wellcome-Träger, Beratungsstellen sowie<br />
das Internet.<br />
wellcome unterstützt mit seinen Ehrenamtlichen jede<br />
Familie unabhängig vom Einkommen. Familien, die<br />
dazu in der Lage sind, zahlen einen Beitrag von maximal<br />
fünf Euro pro Stunde. Doch am Geld darf die Hilfe<br />
nicht scheitern. In der Hauptstadt wird etwa jeder zweite<br />
wellcome-Einsatz ermäßigt. Bundesweit engagieren<br />
sich derzeit mehr als 2500 Ehrenamtliche in über 210<br />
wellcome-Teams.<br />
www.wellcome-online.de<br />
Foto: stephaniehaynes/ wikimedia<br />
Lesbische und schwule Paare sind heterosexuellen Paaren<br />
in Sachen Adoption jetzt gleichgestellt.<br />
Lesben- und Schwulenverband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
Verfassungsgericht<br />
kippt Adoptionsverbot<br />
– LSVD begrüßt Urteil<br />
Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot<br />
der sukzessiven Adoption durch homosexuelle<br />
Paare aufgehoben. Dem Verfahren liegen eine<br />
Verfassungsbeschwerde eines lesbischen Paares<br />
sowie ein Normenkontrollverfahren im Falle eines<br />
schwulen Paares zugrunde.<br />
Hierzu erklärte Constanze Körner, Leiterin des Projektes<br />
Regenbogenfamilien beim Lesben- und Schwulenverband<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg (LSVD):<br />
„Wir begrüßen das Urteil ausdrücklich. Wenn ein Kind<br />
zwei Mütter oder zwei Väter hat, dann müssen auch beide<br />
vom Gesetzgeber als Fürsorgepflichtige anerkannt<br />
werden. Die bisherige Gesetzeslage steht dem Kindeswohl<br />
entgegen. Abermals musste das Bundesverfassungsgericht<br />
urteilen, weil sich der Gesetzgeber als unfähig<br />
erwiesen hat.“<br />
Seit mehr als 10 Jahren engagiert sich der Lesben- und<br />
Schwulenverband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg für die Belange<br />
von Lesben und Schwulen mit Kindern und Kinderwunsch.<br />
Am 15. März 2013 um 13 Uhr wird der Verband<br />
Deutschlands erstes Regenbogenfamilienzentrum<br />
eröffnen.<br />
Das von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie <strong>Berlin</strong><br />
finanzierte Zentrum wird ein Ort sein, wo lesbische,<br />
schwule, bisexuelle und transidente Menschen<br />
mit Kindern eine Anlaufstelle haben, um Beratungs-,<br />
Bildungs- und Gruppenangebote nutzen zu können.<br />
Interessierte werden um Anmeldung gebeten:<br />
berlin@lsvd.de<br />
24 März 2013
Familie<br />
Deutscher Familienverband<br />
Fun am Runden<br />
Familientisch und<br />
in der Elternoase<br />
Von Maria Peters, Diplom-Sozialarbeiterin, Deutscher Familienverband,<br />
Landesverband <strong>Berlin</strong> e.V.<br />
Fun – Familie und Nachbarschaft/ Fun Baby: Ein<br />
Projekt des Bündnisses für Familie – Runder Tisch<br />
Elternbildung Charlottenburg-Wilmersdorf in Kooperation<br />
mit dem Deutschen Familienverband<br />
Seit vielen Jahren gehört der Deutsche Familienverband<br />
(DFV) zum Bündnis für Familie Charlottenburg-Wilmersdorf/Runder<br />
Tisch Elternbildung. Im<br />
Bündnis sind viele unterschiedliche Träger vertreten,<br />
die das Ziel haben, neue Projekte und Formen der Zusammenarbeit<br />
zu entwickeln und voranzutreiben. Im<br />
Laufe der Jahre wurden bereits verschiedene gemeinsame<br />
Projekte durchgeführt, z.B. Elternkurse („Starke<br />
Eltern-Starke Kinder“, „Kess“ usw.) oder die Veranstaltungsreihe<br />
„Familienwelt“ in den unterschiedlichsten<br />
Einrichtungen. Es entstand beim Runden Tisch<br />
Elternbildung der Wunsch etwas anzubieten, was die<br />
ganze Familie und auch Familien mit noch sehr kleinen<br />
Kindern anspricht. Da der DFV bereits sehr gute<br />
Erfahrungen mit „Fun“ gemacht hat, wurde dieses<br />
Programm ausgewählt und ein Konzept erstellt, das<br />
vorsah „Fun Familie“ und „Fun Baby“ in unterschiedlichen<br />
Regionen und Einrichtungen des Bezirks anzubieten.<br />
Das Besondere an „Fun“ ist, dass verschiedene<br />
Träger bei der Durchführung kooperieren<br />
„Fun“ ist ein Angebot der Familienbildung, das die<br />
Familien in den Mittelpunkt stellt. Es spricht alle Familien<br />
an, unabhängig von ihrer Familienform, ihrer<br />
sozialen Lebenssituation und ihren Vorerfahrungen<br />
mit anderen Bildungsangeboten.<br />
Die im Familiensystem vorhandenen Ressourcen zur<br />
Erziehung und Begleitung von Kindern werden im<br />
Sinne eines positiven Zusammenlebens gestärkt. Die<br />
Erziehungspersonen werden anerkannt, gefördert und<br />
gestützt. Durch das Programm wird ein gemeinsamer<br />
Lern- und Erfahrungsort für Eltern mit ihren Kindern<br />
geschaffen. Das Programm soll Spaß (Fun) machen.<br />
Über das Bündnis Charlottenburg Wilmersdorf –<br />
Runder Tisch Elternbildung wurde und wird „Fun“ in<br />
folgenden Einrichtungen durchgeführt:<br />
• Nachbarschaftshaus am Lietzensee in Kooperation<br />
mit AmBerCo e.V. und dem DFV<br />
• Stadtteilzentrum Halemweg in Kooperation mit<br />
Geburt und Familie, der Erziehungs- und Familienberatungsstelle<br />
des Bezirks und dem DFV<br />
• Familienzentrum Schillerstraße in Kooperation<br />
mit dem Familienzentrum Schillerstraße, Am-<br />
BerCo e.V.<br />
• und dem DFV<br />
Hier der Bericht über ein „Fun Baby“ in der Praxis:<br />
„Fun Baby“ in der Elternoase im Halemweg<br />
Wir starteten als Dreierteam mit den Kolleginnen<br />
Petra Karl (Geburt und Familie e.V.), Petra Birkert<br />
(Familien- und Erziehungsberatungsstelle des Bezirksamts<br />
Charlottenburg/Wilmersdorf) und Maria Peters<br />
(DFV) in den Räumlichkeiten der Elternoase im Stadtteilzentrum<br />
Halemweg.<br />
Im Vorfeld des „Fun Baby“ - Kurses führten wir Elterngespräche<br />
mit interessierten Familien aus der<br />
Nachbarschaft. Dabei bekamen wir Kontakte über<br />
Kitas, das Familiencafé und diverse Stellen des Bezirksamtes.<br />
Als wir dann in den Räumen des Stadtteilzentrums mit<br />
unserem Kurs starteten, musste der Raum zunächst<br />
verschönert und kindgerecht gesichert werden. <strong>Der</strong><br />
gesamte Raum wurde, bei jedem der insgesamt acht<br />
Treffen, mit Matten ausgelegt. Hinzu kamen Vorhänge<br />
und Tapetenstreifen zur Verschönerung der Wände<br />
und Fenster. Jede Familie bekam noch ihre eigene Yogamatte,<br />
auf der das gemeinsame Spiel stattfand.<br />
„Fun Baby“ ist ein stark strukturiertes Programm,<br />
welches den Eltern die Möglichkeit gibt, sich die Abläufe<br />
des Kurses schneller einzuprägen. <strong>Der</strong> zeitliche<br />
Ablauf des Programms, wie z.B. die Begrüßung, die<br />
Spiele und die Elternrunde, ist genau festgelegt.<br />
So begann der Kurs pünktlich um 10.30 Uhr. Jede Familie<br />
hatte ihren festen Platz im Raum. Vor den Matten<br />
lag jeweils eine Namenskarte.<br />
Ziel des ersten Spiels: Aufmerksamkeit stärken<br />
Das erste Spiel der Mutter/des Vaters mit dem Kind,<br />
das sogenannte Spiel zu zweit wurde bei jedem Termin<br />
wiederholt. Bei diesem Spiel sollte das Baby die unterschiedlichen<br />
Spielmaterialien erkunden. <strong>Der</strong> Vater/die<br />
Mutter ging auf das Kind ein, unterstützte es und begleitete<br />
das Spiel sprachlich. Ziel des Spiels war es, dass<br />
die Eltern die Aufmerksamkeit für ihr Kind verstärken.<br />
Nun folgte das zweite Spiel, welches auf das Alter, die<br />
Fähigkeiten und die Bedürfnisse des einzelnen Kindes<br />
ausgerichtet war. Dabei sollte der Aspekt der Kommunikation<br />
und Kooperation gefördert werden. Als<br />
Spielmaterial wurden einfache Haushaltsgegenstände<br />
verwendet, die den Eltern als Spielideen für zu Hause<br />
dienen.<br />
Die Teamer unterstützten die Eltern, ihr Baby indivi-<br />
März 2013 25
Familie / Frauen, Mädchen<br />
duell anzuleiten. Ziel war es, auch schüchterne Eltern<br />
aus der Reserve zu locken, in ein Gespräch einzubeziehen<br />
und die Kontaktaufnahme zu fördern.<br />
In der anschließenden Elternrunde kamen alle Familienmitglieder<br />
an einem „runden“ Tisch zu einem Imbiss<br />
zusammen. Oft war das Essen auch der Einstieg in<br />
die Elternrunde: „Wie wird in den Familien gekocht?<br />
Welche Lebensmittel werden gekauft?“ Diese Fragen<br />
dienten unter anderem als Einstieg zum Thema „gesunde<br />
Ernährung“. Weitere Themen waren die Kitabzw.<br />
Tagesmutterbetreuung im nahen Umfeld und der<br />
Umgang der Familie mit dieser Angelegenheit. Eine<br />
weitere Frage war: „Wie komme ich an eine bezahlbare<br />
Wohnung, wer unterstützt mich, was muss ich beachten?“<br />
Die Gruppenmitglieder sprachen von ihren eigenen<br />
Erfahrungen, die einzelnen Teamer brachten ihr<br />
Fachwissen mit ein und so entstanden immer wieder<br />
tolle und sehr informative Gesprächsrunden.<br />
Das Ziel, den Kontakt der einzelnen „Fun – Teilnehmer“<br />
untereinander aufzubauen, zu stärken und die<br />
Beratungsstellen / Informationsmöglichkeiten in der<br />
Nachbarschaft aufzuzeigen, ist mit Erfolg erreicht<br />
worden.<br />
www.deutscher-familienverband-berlin.de<br />
Fachtag mit Expertinnen<br />
Wie können behinderte<br />
Frauen gegen Gewalt<br />
geschützt werden?<br />
Von Evelyn Selinger, Referentin Familie, Frauen, Mädchen<br />
<strong>Der</strong> interdisziplinäre Fachtag am 19. Februar 2013<br />
zum Thema „Frauen mit Behinderungen und<br />
Beeinträchtigungen vor Gewalt schützen“ fand<br />
großes Interesse bei den Mitgliedsorganisationen<br />
aus den Referaten Behindertenhilfe, Psychiatrie/<br />
Quere Lebensweisen und Familie, Frauen, Mädchen.<br />
90 Anmeldungen waren eingegangen. Auch<br />
Vertreter aus Bezirksämtern und Gleichstellungsbeauftragte<br />
von Jobcentern nahmen teil.<br />
In seiner Einführungsrede informierte Oswald Menninger,<br />
Geschäftsführer des <strong>Paritätische</strong>n Landesverbandes<br />
<strong>Berlin</strong>, über die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />
Die Ziele der Tagung sprach Evelyn Selinger<br />
an.<br />
Es gehe um die Information und Sensibilisierung der<br />
Teilnehmer und um die Vorstellung von Handlungsmöglichkeiten<br />
für die Verbesserung der Situation von<br />
Frauen mit Behinderungen. <strong>Der</strong> Fachtag wurde gemeinsam<br />
vom <strong>Paritätische</strong>n mit Lara, dem Krisen- und Beratungszentrum<br />
für vergewaltigte und sexuell belästigte<br />
Frauen, Signal e.V., (Intervention im Gesundheitsbereich<br />
bei Gewalt, Koordinierungsstelle, Karin Wieners)<br />
und Wildwasser e.V., Iris Hölling, veranstaltet. Die Mitveranstalterinnen<br />
des Fachtages Karin Wieners von Signal<br />
e.V. und Dr. Esther Lehnert von Lara führten durch<br />
die Tagung.<br />
Eine der Autorinnen<br />
der Studie „Lebenssituationen<br />
und Belastungen<br />
von Frauen mit<br />
Beeinträchtigungen<br />
und Behinderungen in<br />
Deutschland“, Prof.<br />
Dr. Barbara Kavemann<br />
(Foto), präsentierte beunruhigende<br />
Zahlen und sehr persönliche Antworten<br />
interviewter Frauen aus der qualitativen Erhebung der<br />
Studie.<br />
Körperliche und psychische Gewalt im Erwachsenenleben<br />
wurde fast doppelt so häufig erlebt wie<br />
von Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt<br />
Im zweiten Teil des Fachtages ging es um Handlungsmöglichkeiten<br />
und Modelle guter Praxis. Ein Überblick<br />
26 März 2013
Frauen, Mädchen<br />
über das schon bestehende Hilfesystem brachten die<br />
Mitgliedsorganisationen Frauenzimmer e.V. (Angelika<br />
May), Wildwasser e.V. (Iris Hölling) und Rebecca Maskos<br />
vom Bundesverband Frauenberatungsstellen und<br />
Frauennotrufe ein.<br />
Die von der Bundesregierung 2009 ratifizierte UN-<br />
Behindertenrechtskonvention fordert, Menschen mit<br />
Behinderungen konsequent vor Gewalt zu schützen<br />
und Frauen im Besonderen vor mehrfacher Diskriminierung<br />
und geschlechtsspezifischer Gewalt. <strong>Der</strong> Staat<br />
wird in die Pflicht genommen, geeignete Maßnahmen<br />
zu ergreifen, damit Menschen mit Behinderungen von<br />
ihren Rechten Gebrauch machen können. 2011 wurde<br />
von der Bundesregierung ein Nationaler Aktionsplan<br />
zur Umsetzung der Konvention verabschiedet.<br />
Eines der erschreckendsten Ergebnisse der Studie ist,<br />
dass Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen<br />
zwei bis dreimal häufiger sexuellem Missbrauch in<br />
Kindheit und Jugend ausgesetzt sind. Die hohe Betroffenheit<br />
setzt sich im Erwachsenenleben fort: Auch hier<br />
sind Frauen mit Beeinträchtigungen verglichen mit dem<br />
weiblichen Bevölkerungsdurchschnitt zwei bis dreimal<br />
häufiger von sexueller Gewalt betroffen. Auch in Partnerschaften<br />
erleben die Frauen zwei bis dreimal häufiger<br />
körperliche und sexuelle Gewalt. Die Interviewpartnerinnen<br />
berichteten über die Gewaltformen körperliche<br />
Gewalt/Prügelstrafen, Vernachlässigung, sexualisierte<br />
Gewalt, Misshandlung, Vergewaltigung, Verachtung/<br />
Demütigung, psychischer Druck, starke Kontrolle und<br />
Reglementierung<br />
Gewalt wird entschuldigt, Unterstützung wird<br />
nicht gesucht<br />
Die Studie beschreibt zum einen, wie stark sich elterliche<br />
körperliche, vor allem aber psychische und sexuelle<br />
Gewalterfahrungen in der Kindheit auf das Selbstwertgefühl<br />
der Frauen auswirken. Die Studie zeigt zum anderen,<br />
dass die Frauen die Gewalterfahrungen häufig als<br />
Teil der Erziehung verstehen. „Ich wurde sehr hart erzogen…früher<br />
habe ich viel Dresche gekriegt…ich wurde<br />
gedrescht.“ Oder die erlebte Gewalt wird entschuldigt<br />
„Meine Mutter hat mich früher oft geschlagen, weil sie<br />
einfach irgendwie wahrscheinlich mit ihrer Situation<br />
überfordert war. Ich glaub sie hat´s einfach nicht vertragen,<br />
dass ich nichts sehe, und wenn ich mich ungeschickt<br />
angestellt hab, dann war das für sie gleich irgendwie wie<br />
so, na ja, sie hat sich halt schuldig gefühlt und kam damit<br />
irgendwie nicht klar.“<br />
Angebote für Frauen und ein Handlungsmodell für<br />
eine sichere Institution<br />
Die Gewalterfahrungen im Elternhaus setzen sich im<br />
Erwachsenenalter in Institutionen und Behörden fort.<br />
Am stärksten betroffen sind Frauen mit psychischen Erkrankungen<br />
und gehörlose Frauen aber auch die Anzahl<br />
der von Gewalt betroffenen blinden, körperbehinderten<br />
und lernbehinderten Frauen ist erschütternd.<br />
Die drei vorgestellten Handlungsmodelle im zweiten Teil<br />
der Tagung gaben Informationen zur Einrichtung von<br />
Frauenbeauftragten in Einrichtungen der Behindertenhilfe;<br />
Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe<br />
zu Angeboten der <strong>Berlin</strong>er Beratungs- und<br />
Zufluchtseinrichtungen für von gewaltbetroffene Frauen<br />
mit Behinderungen; Frauenzimmer e.V. zur Frage: Institutionen<br />
zu sicheren Orten machen; Wildwasser e.V.<br />
Die Teilnehmer empfanden abschließend in einer Bewertung<br />
der Veranstaltung die Vorstellung der Studie<br />
und der Praxismodelle als anregend und hilfreich – sowohl<br />
für Beratungsprozesse als auch dafür, Schritte hin<br />
auf eine „sichere“ Einrichtung zu machen. Die Vereine<br />
sind gefragt, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen<br />
und bei Unterstützungsbedarf den <strong>Paritätische</strong>n anzusprechen.<br />
<strong>Der</strong> Frauenanteil in Aufsichtsräten und Vorständen<br />
großer deutscher Unternehmen ist<br />
2012 etwas gestiegen, verharrt aber weiterhin<br />
auf niedrigem Niveau. Das ist das Ergebnis des<br />
neuesten Managerinnen-Barometers des Deutschen<br />
Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW<br />
<strong>Berlin</strong>). Demnach waren die Vorstandspositionen<br />
der gemessen am Umsatz 200 größten deutschen<br />
Unternehmen Ende 2012 zu einem Anteil von<br />
vier Prozent mit Frauen besetzt.<br />
www.diw.de<br />
Jugendliche rauchen häufiger, treiben seltener<br />
Sport, sind öfter übergewichtig und schätzen ihre<br />
eigene Gesundheit schlechter ein, je niedriger der<br />
Bildungsabschluss ihrer Mutter ist. Eine gesundheitliche<br />
Ungleichheit zeigt sich bereits bei Neugeborenen:<br />
Mütter mit höherer Bildung bringen<br />
seltener Frühgeburten und Kinder mit niedrigem<br />
Geburtsgewicht zur Welt. Das sind die zentralen<br />
Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts<br />
für Wirtschaftsforschung (DIW <strong>Berlin</strong>) auf<br />
Grundlage von Daten des Sozio-oekonomischen<br />
Panels (SOEP). „Die Gesundheit von Kindern<br />
wird nicht nur durch die Genetik bestimmt“, erklären<br />
die Studienautoren Jan Marcus und Daniel<br />
Kemptner. „Eine maßgebliche Rolle spielt auch<br />
die elterliche Bildung, etwa indem sie das eigene<br />
Gesundheitsbewusstsein erhöht.“„Bildungspolitik<br />
ist auch Gesundheitspolitik“, so DIW-Ökonom<br />
Marcus.<br />
März 2013 27
Lektüre<br />
Rezension<br />
Wie tickt die Jugend,<br />
wie politisch ist sie,<br />
wo will sie hin?<br />
„Jugend – Was sie will, wohin sie geht“, so<br />
überschreibt die Konrad-Adenauer-Stiftung das<br />
jüngste Heft der „Politischen Meinung“, die sie<br />
regelmäßig herausgibt. Stiftung wie Zweimonatsmagazin<br />
stehen der CDU nahe, sie sind intellektuelles<br />
Flaggschiff und Beiboot des konservativbürgerlichen<br />
Lagers.<br />
Nun hat die Stiftung ihrem Sprachrohr ein frischeres<br />
Layout verpasst, einen „Relaunch“, wie die Fachleute<br />
sagen. Das erste Heft mit neuem<br />
Anstrich ist dem Thema Jugend gewidmet,<br />
weil Jugend kein Kümmer-,<br />
sondern ein Kernthema sei, wie es<br />
im Editorial des Schwerpunktheftes<br />
heißt.<br />
Die Ouvertüre ist eine Fotostrecke, in<br />
der ein männlicher und drei weibliche<br />
Jugendliche etwas genervt und ganzseitig<br />
den Betrachter fixieren, als habe<br />
der Schuld an ihrer schlechten Laune.<br />
Gottlob verbreitet der Rest der „Politischen<br />
Meinung“ eher neutrale als miese<br />
Stimmungen, teils sind die Beiträge<br />
meinungsstark und kontrovers, teils<br />
informativ und faktensatt. Teils geben<br />
sie in Form von Reportagen oder<br />
Ich-Geschichten Stimmungsbilder<br />
und Schlaglichter über ein Milieu ab,<br />
das in einem Aufsatz die „Generation Y“ genannt wird,<br />
beschrieben von einem Kölner Krankenhauschef, der<br />
jährlich Dutzende, wenn nicht Hunderte junger Mitarbeiter<br />
einstellt.<br />
Generation Y: Technisch hoch interessiert und<br />
ausgebildet, aber insgesamt weniger gut auf die<br />
Arbeitswelt vorbereitet<br />
Was zeichnet die Generation Y aus der Sicht (potentieller)<br />
Arbeitgeber aus, also jene jungen Frauen und<br />
Männer, die nach 1981 geboren wurden? Die Generation<br />
Y gelte als technisch hoch interessiert und ausgebildet,<br />
aber insgesamt weniger gut auf die Arbeitswelt<br />
vorbereitet ist als ihre Vorgänger, schreibt Autor<br />
Christian Schmidt (Jahrgang 1967), und er beruft sich<br />
dabei auf eigene Anschauungen und auf aktuelle Generationsstudien.<br />
Selbstbewusste Mitarbeiter, so Schmidt,<br />
Lese<br />
stoff<br />
kämen mit hohen Erwartungen an den Arbeitsplatz und<br />
machten vielen erfahrenen Kollegen jedweder Branche<br />
den Umgang mit ihnen schwer.<br />
Sie, die Personalchefs und Arbeitgeber, hätten es immer<br />
häufiger mit jungen Beschäftigten zu tun, für die Karriere<br />
und Privatheit kein Gegensatz, sondern Lebensentwürfe<br />
sind, in denen Familie ganz oben angesiedelt<br />
ist. „Über neunzig Prozent der Beschäftigten zwischen<br />
25 und 39 Jahren mit Kindern ist Familienfreundlichkeit<br />
bei der Arbeitgeberwahl sogar wichtiger als das<br />
Gehalt.“ Die Generation Y kommuniziere sehr intensiv<br />
über elektronische Medien, scheine aber Defizite bei<br />
der direkten Interaktion mit Menschen zu haben. Das<br />
betrifft den Umgang sowohl mit Kunden als auch mit<br />
Mitarbeitern. „Anscheinend fehlen den Jobeinsteigern<br />
Kenntnisse in der Teamdynamik und der Unterstützung<br />
von Teamzielen.“<br />
Andererseits passten gerade aktuelle Themen, wie die<br />
kontinuierliche Technisierung, gut<br />
mit den Fähigkeiten der Generation<br />
Y zusammen. Die Weiterentwicklung<br />
eines Unternehmens könne mit den<br />
Stärken der Generation Y gut gelingen,<br />
denn diese Mitarbeiter stellten<br />
viele Strukturen und Prozesse infrage,<br />
besonders weil die Repräsentanten der<br />
Generation Y für Veränderungen aufgeschlossen<br />
seien. „Die Generation Y<br />
kann also zur Professionalisierung und<br />
damit zur Wettbewerbsfähigkeit eines<br />
Unternehmens beitragen“.<br />
Als „politisch“ im klassischparlamentarisch<br />
geprägten Sinn<br />
verstehen sich die wenigsten<br />
Jugendlichen<br />
Unterfüttert werden die Erfahrungen<br />
und Lesefrüchte des Krankenhauschefs durch Untersuchungen<br />
des Sinus-Instituts, die sogenannten Sinus-<br />
Milieustudien. Im Rahmen der Milieustudie „Wie ticken<br />
Jugendliche 2012?“ belegten die Heidelberger Sozialforscher<br />
zahlreiche Alltagsbeobachtungen über Lebensweisen,<br />
Meinungen und Haltungen junger Männer und<br />
Frauen. Als „politisch“ im klassisch-parlamentarisch<br />
geprägten Sinn verstünden sich die wenigsten Jugendlichen,<br />
am ehesten noch die gut gebildeten und ausgebildeten<br />
„Sozialökologischen“ und „Konservativ-Bürgerlichen“.<br />
<strong>Der</strong> Sinus-Forscher Marc Calmbach schreibt:<br />
„Aus dem Spektrum der klassischen politischen Themenfelder<br />
interessieren Jugendliche am ehesten gesellschaftliche<br />
(Un-) Gerechtigkeit, Sinn und Unsinn von<br />
Hartz IV, Energiepolitik, Umweltpolitik und manchmal<br />
Schul- oder Bildungspolitik.“<br />
Wenn man unter „politisch sein“ verstehe, sich für<br />
28 März 2013
Lektüre / Kinder- und Jugendhilfe<br />
Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft und die Gestaltung<br />
von Lebensräumen zu interessieren, Sprachrohre<br />
zu suchen, die die eigenen Probleme, Sehnsüchte und<br />
Interessen in „ihrer“ Sprache artikulieren können, Bereitschaft,<br />
sich für andere, sich persönlich für konkrete<br />
soziale Probleme im eigenen Umfeld zu engagieren,<br />
„dann finden sich sowohl bei bildungsaffinen als auch<br />
bei bildungsfernen Jugendlichen deutliche Spuren von<br />
Interesse und Teilhabe an Politik“, so Calmbach in der<br />
„Politischen Meinung“, dem Intelligenzblatt der CDU,<br />
die, wie andere Parteien auch, das Problem hat, Jugendliche<br />
und junge Erwansene an sich zu binden. „Erst<br />
wenn Jugendliche das Gefühl haben, dass sie von politischen<br />
Themen auch persönlich tangiert sind“, rät ihnen<br />
die Milieustudie „Wie ticken Jugendliche?“, erst dann<br />
bestehe die Chance, dass sie ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten<br />
erkennen und erweitern.<br />
Ein interessanter Aufsatz – „Brave New Brain“ – im<br />
Jugend-Heft beschäftigt sich mit leistungssteigernden<br />
Präparaten, die angeblich unser kognitives und emotionales<br />
Wahrnehmungsvermögen anregen. Biomedizintechnologie<br />
sei längst nicht mehr auf den Körper beschränkt,<br />
sondern könne das Innerste eines Menschen<br />
beeinflussen, seine Person „optimieren“, etwa durch<br />
Ritalin, Fluctin oder Modafinil, die eigentlich zur Therapie<br />
von pathologischen Aufmerksamkeitsstörungen<br />
oder zur Depressionsbehandlung entwickelt worden<br />
seien, zunehmend aber von gesunden Menschen eingenommen<br />
würden, um Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsleistungen<br />
zu pushen oder das Wohlbefinden zu<br />
heben und sich für berufliche oder soziale Stresssituationen<br />
fitter zu machen.<br />
„Brave New Brain“ – junge Menschen kritisieren<br />
neue Tendenzen des Hirndopings<br />
Das wissenschaftlich etwas verniedlichend umschriebene<br />
„Neuroenhancement“ sei in Wirklichkeit „Doping<br />
am Arbeitsplatz“ und gehe auf die Zunahme von<br />
Phänomenen wie Präsentismus (Arbeiten bei Krankheit),<br />
Störung der Work-Life-Balance sowie Arbeitssucht<br />
zurück, erkannten Schüler und Studenten, die an<br />
einem Projekt der Hochschule Darmstadt teilnahmen<br />
und aus dem die „Politische Meinung“-Autorin Prof.<br />
Nicola Erny berichtet. Bedenken seien häufig geäußert<br />
worden, die die Urheberschaft einer Leistung berühren:<br />
Viele Schüler und Schülerinnen sowie auch Studierende<br />
hätten angegeben, dass sie auf eine „ehrliche“ Note<br />
stolzer seien als auf eine Mithilfe von Neuroenhancern<br />
erreichte Note im Höchstbereich.<br />
Konrad Adenauer Stiftung (Hrsg.): „Die Politische<br />
Meinung“, 6 Euro, Nr. 518 Jan. / Feb. 2013, 58. Jahrgang,<br />
ISSN 0032-3446; www.politische-meinung.de<br />
(das komplette Heft kann kostenlos aus dem Netz<br />
herunter geladen werden)<br />
Tauwetter e.V.<br />
„Betroffene von der<br />
Politik für Spektakel<br />
missbraucht“<br />
Presserklärung des Tauwetter e.V. zur Sitzung des<br />
Runden Tisches „sexueller Kindesmissbrauch“ am<br />
20. Februar.<br />
„Viele Nutzer unserer Beratungsstelle fühlen sich von<br />
der Politik verschaukelt und verraten“, berichtet Thomas<br />
Schlingmann, Traumafachberater von Tauwetter,<br />
einer Anlaufstelle für Männer, die als Junge sexuell missbraucht<br />
wurden. Er hat in einer Unterarbeitsgruppe<br />
des Runden Tisches mitgearbeitet und ist aktuell in den<br />
Beirat des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des<br />
sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes Rörig, berufen<br />
worden.<br />
Thomas Schlingmann, der seit 18 Jahren mit betroffenen<br />
Männern arbeitet, ist enttäuscht: „Es ist viel Energie in<br />
die Arbeit des Runden Tisches geflossen, aber umgesetzt<br />
wird nur wenig.“ „Fachberatungsstellen für Männer und<br />
Jungen gibt es kaum, die für Frauen und Mädchen sind<br />
überlastet und müssen um ihre Existenz bangen. Besonders<br />
schlimm sieht es auf dem flachen Land und für<br />
Menschen mit Behinderung aus. Gleichzeitig führt die<br />
Bundesregierung eine teure Kampagne durch, die noch<br />
mehr Bedarf wecken wird. Die Gesetzesinitiative zur<br />
Stärkung der Opferrechte im Strafverfahren, eins der<br />
wenigen konkreten Ergebnisse des Runden Tisches, liegt<br />
seit Monaten im Bundesrat und nichts passiert. Was das<br />
versprochene ergänzende Hilfesystem angeht, so gibt<br />
es gar keine Überlegungen für den Bereich sexualisierte<br />
Gewalt in Familien und im Bereich sexualisierte Gewalt<br />
in Institutionen schieben sich Bund und Länder gegenseitig<br />
den schwarzen Peter zu.“<br />
„Die Fachberatungsstellen haben eine Unterschriftensammlung<br />
zur Unterstützung der richtigen Forderungen<br />
des Unabhängigen Beauftragten zum Ausbau des Hilfesystems<br />
gestartet. Klar, dass wir diese Aktion unterstützen.<br />
Hier der Link:<br />
https://www.openpetition.de/petition/online/<br />
hilfen-fuer-sexuell-missbrauchte-maedchen-undjungen<br />
verbessern<br />
Schlingmann, der als Junge selbst sexualisierter Gewalt<br />
ausgesetzt war, rät Betroffenen: „Lassen Sie nicht locker,<br />
geben Sie nicht auf. Nerven Sie Krankenkassen, Therapeutenkammern<br />
und Abgeordnete solange, bis Sie angemessene<br />
Hilfe bekommen. Es ist leider nach wie vor so,<br />
dass wir einen langen Atem brauchen.“<br />
www.tauwetter.de<br />
März 2013 29
Kindertagesstätten<br />
Buchlesung: Ina.Kinder.Garten und Shia<br />
Kita nach Bedarf - wie<br />
familienfreundlich sind<br />
Öffnungszeiten heute?<br />
Von Kathleen Fischer<br />
Ina.Kinder.Garten gGmbH und Shia e.V., (Selbsthilfeinitiative<br />
Alleinerziehender, Landesverband<br />
<strong>Berlin</strong>) luden Ende Januar zu einer Autorinnenlesung<br />
ein. <strong>Der</strong> Einladung in die Räume des <strong>Paritätische</strong>n<br />
<strong>Berlin</strong> waren etwa 50 unterschiedliche<br />
<strong>Berlin</strong>er Akteure gefolgt. Anwesend waren u.a.<br />
Vertreter der Verwaltung, von Unternehmen, freien<br />
Trägern, Erzieherinnen aus Kitas, ein Tagesvater,<br />
Gleichstellungsbeauftragte, Beauftragte für Chancengleichheit.<br />
Ausgehend vom aktuellen familienpolitischen Diskurs<br />
stand zunächst der Zeitstrukturwandel im Mittelpunkt,<br />
welchen wir gegenwärtig alle erleben und der sich auf<br />
das Familienleben auswirkt: Arbeitgeber, Kita, Schule -<br />
unterschiedliche Institutionen bestimmen maßgeblich<br />
das alltägliche Leben von Familien, weisen aber allzu oft<br />
asynchrone Zeitstrukturen auf und verursachen Zeitkonflikte<br />
– nicht selten zum Nachteil der Kinder. Hier<br />
Lösungen zu finden, gehört zu den großen Herausforderungen<br />
unserer Zeit.<br />
Buch im Gespräch: „Kita nach Bedarf. Qualität in<br />
Kitas mit familienfreundlichen Öffnungszeiten“<br />
Regine Schallenberg-Diekmann und Katrin Macha, Autorinnen<br />
der Publikation, stellten im Hauptteil der Veranstaltung<br />
ihr Buch „Kita nach Bedarf. Qualität in Kitas<br />
mit familienfreundlichen Öffnungszeiten“ vor. Die Kindertageseinrichtungen<br />
von Ina.Kinder.Garten gehören<br />
zu den best-practice-Projekten in <strong>Berlin</strong>: Besonders ihre<br />
am Kind orientierten Erfahrungen, die Erkenntnisse aus<br />
mehr als fünf Jahren Arbeit mit bedarfsgerechten Öffnungszeiten<br />
und die Ergebnisse der wissen schaftlichen<br />
Auseinandersetzung mit Kita-Öffnungszeiten „rund um<br />
die Uhr“ sind anregend, wenn es gilt, über neue Wege in<br />
der Kinderbetreuung und zukunfts trächtige Lösungen<br />
nachzudenken.<br />
In der Buchlesung informierten die Autorinnen über<br />
den Entstehungshintergrund des Buches, gaben Einblick<br />
in die Praxis von Kitas mit erweiterten Öffnungszeiten<br />
und die Betreuung zu besonderen Zeiten – frühmorgens,<br />
abends, am Wochenende oder gar nachts. Dies<br />
ist nicht nur für Kitas und Erzieherinnen bzw. Kitaleiterinnen<br />
interessant, sondern auch für Eltern, freie Träger,<br />
die Verwaltung, Unternehmen und andere Akteure.<br />
Die Veranstaltung zeigte, dass der Wunsch, Familie und<br />
Beruf zu vereinbaren, auch zu einem steigenden Bedarf<br />
an Kitas mit erweiterten Öffnungszeiten und anderen<br />
qualitativ hochwertigen Lösungsmöglichkeiten der Kinderbetreuung<br />
außerhalb der „üblichen“ Öffnungszeiten<br />
von Kita und Hort führt. Diesem Bedarf muss mehr<br />
Aufmerksamkeit geschenkt und er muss auch erfasst<br />
werden. Die Infrastruktur für Kitas mit verlängerten<br />
Öffnungszeiten ist vorhanden, es fehlt aber an finanziellen<br />
Mitteln, um ein berlinweites Angebot unterbreiten<br />
zu können.<br />
Bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten müssen viele<br />
einbezogen werden und: Die Bedürfnisse der Kinder<br />
müssen im Mittelpunkt der Überlegungen stehen. Deshalb<br />
sei die Qualität der Angebote so enorm wichtig,<br />
hieß es im Verlauf der Diskussion.<br />
Fazit vieler Teilnehmer: Das von den beiden Autorinnen<br />
vorgestellte Qualitätshandbuch gehört in die Handbibliothek<br />
aller, die sich mit dieser Thematik beschäftigen<br />
oder Angebote unterbreiten.<br />
Shia e.V., SelbstHilfeInitiative Alleinerziehender,<br />
Landesverband <strong>Berlin</strong>, Rudolf Schwarz Str. 29/31<br />
10407 <strong>Berlin</strong>; Tel.: (030) 4251186<br />
E-Mail: kathleen.fischer@shia-berlin.de<br />
kontakt@shia-berlin.de<br />
www.shia-berlin.de<br />
Foto: Marcus Luttmer<br />
Das Praxisbuch „Kita nach Bedarf:<br />
Qualität in Kitas mit familienfreundlichen<br />
Öffnungszeiten“<br />
von Regine Schallenberg-Diekmann<br />
und Katrin Macha ist im<br />
„Bildungsverlag Eins“ erschienen<br />
und kostet 14,90 Euro.<br />
30 März 2013
Kultur<br />
GrenzKultur gGmbH<br />
Jugendliche reisten<br />
mit dem Kinderzirkus<br />
Cabuwazi nach Israel<br />
„Coole Leute, coole Umgebung! Sachen, die ich<br />
noch nie gesehen habe und tausend Eindrücke, die<br />
auf mich einprasseln.“, so beschreibt Viola ihre Erlebnisse<br />
des Projekts, bei dem dreizehn Jugendliche<br />
aus <strong>Berlin</strong>-Altglienicke, Marzahn und Treptow nach<br />
Israel reisten (Foto unten)<br />
werden kulturelle und Landes-Grenzen spielerisch überwunden<br />
und treffen sich Menschen.<br />
Das nächste grenzsprengende Projekt von Cabuwazi findet<br />
in den Sommerferien 2013 in <strong>Berlin</strong> statt – mit jungen<br />
Gästen aus Israel, Jordanien und Belgien. Das Projekt<br />
wurde von einem jungen Filmemacher begleitet und in<br />
einer 30-minütigen Dokumentation festgehalten. Die Erlebnisse<br />
der deutschen Jugendlichen beim Leben in einem<br />
drusischen Dorf im Norden Israels und während des<br />
Austausches mit den israelischen Jugendlichen berichten<br />
von einer bewegenden Reise.<br />
Die DVD „Zirkus überwindet Grenzen“ kann bestellt<br />
werden, Informationen und Fragen:<br />
Cabuwazi Kinder- und Jugendzirkus, Anne Timm<br />
Tel. 030-22197660<br />
E-Mail: anne.timm@cabuwazi.de<br />
Die Jugendlichen vom Kinderzirkus Cabuwazi traten einen<br />
ganz besonderen Auftrag an: Sie sollten gemeinsam<br />
mit jungen Menschen von „Maraya Circus“ eine interkulturelle<br />
Zirkusshow zusammenstellen und in israelischen<br />
Städten vorführen. Eine anspruchsvolle und spannende<br />
Aufgabe, denn die Auseinandersetzung mit neuen Sprachen,<br />
mit unbekannten Sitten und Religionen sowie zwei<br />
vollgepackte Wochen warteten auf die Teilnehmer.<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Jugendlichen trainieren regelmäßig bei Cabuwazi<br />
an einem der fünf Standorte. Mehr als 500 Kinder<br />
kommen jede Woche auf die Zirkusplätze, um Einradfahren,<br />
Seillaufen, Rhönrad, Trapezartistik oder eine andere<br />
der vielen Zirkustechniken zu erlernen.<br />
Die kostenlosen Freizeitangebote verschaffen den jungen<br />
Menschen Erfolgserlebnisse und steigern das Selbstbewusstsein,<br />
aber auch Teamfähigkeit und Fairness werden<br />
gefördert.<br />
Den Austausch mit anderen Ländern führt Cabuwazi<br />
schon seit vielen Jahren. Die Begegnungen und der Blick<br />
über den eigenen Tellerrand sind wichtige Erfahrungen<br />
für junge Menschen. Mit der Sprache des Zirkus, der<br />
Verständigung durch gemeinsames artistisches Training,<br />
Die Ausstellung „Kaspar Hauser“ - Bilderzyklus<br />
von Greg Tricker im Kaspar-Hauser-Therapeutikum<br />
beschäftigt sich mit dem rätselhaft dunklen<br />
und zugleich lichten Schicksal des Namenspatrons<br />
der Einrichtung<br />
Die Bilder des englischen Malers Greg Ticker erzählen<br />
eine Geschichte und bilden den atmosphärischen<br />
Raum, in dem sich figurativ-inhaltlich ein<br />
Geschehen verdeutlicht. Die Ausstellung ist noch<br />
bis 26. März 2013, Mo. bis Do. 8 bis 15.30, Fr. 8<br />
bis 14 Uhr, im Kaspar-Hauser-Therapeutikum,<br />
Rolandstr. 18/19; 13156 <strong>Berlin</strong><br />
www.kht-berlin.de<br />
Verfangen im Labyrinth - Arbeiten auf Papier<br />
und Malerei von Hartmut Lehmann: <strong>Der</strong><br />
Künstler beschäftigt sich seit vielen Jahren neben<br />
seiner beruflichen Tätigkeit mit den unterschiedlichsten<br />
künstlerischen Ausdrucksformen. Anfangs<br />
dominierte das Zeichnen und das Naturstudium,<br />
parallel dazu erfolgte die Auseinandersetzung mit<br />
verschiedenen Drucktechniken. Seit Ende der 90er<br />
Jahre lotet er die bildkünstlerischen Möglichkeiten<br />
der verschiedenen Maltechniken aus, wie z.B.<br />
die Gestaltung von Hell-Dunkel-Kontrasten, die<br />
Wirkung von Texturen, Lasuren und Strukturen,<br />
verschiedener Collage-Techniken und die räumliche<br />
Wirkung von Farben.<br />
Die Ausstellung ist bis zum 30. Mai 2013 zu den<br />
Geschäftszeiten Mo bis Do von 9 bis 16 Uhr geöffnet,<br />
und zwar in den Räumen des HVD <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg, Wallstr. 65 (2. Etage); 10179 <strong>Berlin</strong>;<br />
Telefon: 030 61390410.<br />
März 2013 31
Menschen mit Behinderung<br />
Die Chancen einer soliden Bildung und Ausbildung<br />
sind nicht für alle Jugendlichen gleich.<br />
Mädchen und Jungen mit geistiger Behinderung<br />
zum Beispiel benötigen oft eine zusätzliche<br />
Förderung ihrer individuellen Fähigkeiten. Auch<br />
Jugendliche ohne Behinderung, die eine Ausbildung<br />
abgebrochen oder erst gar nicht begonnen<br />
haben, brauchen eine zusätzliche Portion an<br />
Selbstvertrauen und Motivation, um später am<br />
Arbeitsmarkt bestehen zu können. <strong>Der</strong> <strong>Berlin</strong>er<br />
Verein „Fördern durch Spielmittel – Spielzeug<br />
für behinderte Kinder“ hat dies erkannt und ein<br />
Computerlabor eingerichtet, das erstmals diese<br />
beiden Zielgruppe zusammen führt und ihnen<br />
neue Lebens- und Arbeitsperspektiven eröffnet:<br />
In gezielten Trainingseinheiten lernen die<br />
Jugendlichen mit und ohne Behinderung gemeinsam<br />
den souveränen Umgang mit dem Computer<br />
und den neuen Medien. Auch ein eigener<br />
Trainingsraum wird eingerichtet, der ein positives<br />
Lernklima vermittelt und die teilnehmenden Jungen<br />
und Mädchen beim Ausbau ihrer Fähigkeiten<br />
unterstützt. Die Aktion Mensch unterstützt das<br />
dreijährige Projekt mit rund 200 000 Euro.<br />
www.spielmittel.de<br />
Zu einer Fachtagung „Miteinander reden!‘ Die<br />
unerhörten Eltern“ lädt die Spastikerhilfe <strong>Berlin</strong> in<br />
Kooperation mit der Katholischen Hochschule für<br />
Sozialwesen in <strong>Berlin</strong> am 22. März ein.<br />
In der Einladung heißt es: „In der Behindertenhilfe<br />
können die Stimmen von Eltern erwachsener<br />
Kindern mit Behinderung im doppelten Sinn<br />
„unerhört“ sein.<br />
Sie können einfach nicht gehört (bemerkt, beachtet)<br />
werden, weil sie zu leise sind. Sie können aber<br />
auch unerhört im Sinne von unverschämt sein.<br />
Eltern formulieren überzogene Ansprüche oder<br />
äußern Kritik, die ungeheuerlich erscheinen. Dieses<br />
Spannungsfeld soll im Rahmen von Vorträgen<br />
und Arbeitsgruppen thematisiert werden. Das<br />
Programm der Fachtagung umfasst Vorträge und<br />
Arbeitsgruppen.<br />
Tagungsort ist die Neue Mälzerei, Friedenstraße<br />
91, 5. Obergeschoss in 10249 <strong>Berlin</strong>.<br />
Die Organisatoren bitten um schriftliche Anmeldung<br />
bis zum 12. März 2013.<br />
Eine online-Anmeldung ist unter www.spastikerhilfe-berlin-eg.de<br />
möglich. Teilnehmergebühr 25<br />
Euro, ermäßigt 10 Euro.<br />
www.spastikerhilfe-berlin-eg.de<br />
Klax-Fachschule für Heilpädagogik<br />
Die Herausforderung<br />
Inklusion braucht<br />
qualifizierte Pädagogen<br />
Am 1. Mai 2013 startet die Klax-Fachschule für<br />
Heilpädagogik in <strong>Berlin</strong> -Pankow. Die Klax <strong>Berlin</strong><br />
gGmbH setzt damit ein deutliches Signal für die<br />
spezialisierte Ausbildung bei der Förderung von<br />
Menschen mit Betreuungsbedarf.<br />
Gerade im Bildungsbereich erfordert Inklusion – die<br />
gleichberechtigte und selbst bestimmte Teilhabe von<br />
Menschen egal welchen Behinderungsgrades an allen<br />
gesellschaftlichen Prozessen zu jeder Zeit – besonders<br />
qualifizierte Pädagogen.<br />
Klax startet im Mai 2013 mit dem Sommersemester den<br />
ersten Ausbildungsgang zum Heilpädagogen in Vollund<br />
Teilzeit. Damit bildet die neu gegründete Klax-<br />
Fachschule Spezialisten aus, die die Lebenssituationen<br />
von Kindern und Jugendlichen erfassen, Risiken in der<br />
Entwicklung erkennen sowie Förder - und Bildungskonzepte<br />
entwickeln und anwenden können. Theorie und<br />
Praxis sollen dabei eng miteinander verzahnt werden.<br />
Problemlöser und Störungsmelder, Vermittler und<br />
Therapeuten<br />
So sind Heilpädagogen in ihrer Arbeit Ressourcen-<br />
Erkenner und Fähigkeiten -Förderer, Problemlöser und<br />
Störungsmelder, Vermittler und Therapeuten. Die neue<br />
Ausbildung zum staatlich anerkannten Heilpädagogen<br />
an der Klax -Fachschule wird dieser Tätigkeitsvielfalt<br />
gerecht: Heilpädagogik, Psychologie, Medizin und<br />
Rechtskunde sind vier der Theoriefächer, die in drei<br />
Jahren Ausbildung bearbeitet werden. Parallel vermittelt<br />
der fachpraktische Unterricht u. a. vielfältige Methoden<br />
aus der Psychomotorik, Musiktherapie, Spielpädagogik,<br />
Sprachförderung sowie systemischen Beratung und Gesprächsführung.<br />
Das Lernkonzept der Fachschule für Heilpädagogik<br />
folgt der Klax -Pädagogik: Mit der Methode „Lernen mit<br />
Zielen“ gestalten die Studierenden ihre Ausbildung mit<br />
und übernehmen Verantwortung für das eigene Lernen.<br />
Wie schon in der Klax -Fachschule für Erzieher bildet<br />
Klax somit auch in der neu gegründeten Fachschule Absolventen<br />
aus, die ihr Handwerk als Heilpädagogen in<br />
Theorie und Praxis verstehen.<br />
Klax -Fachschule für Heilpädagogik<br />
Arkonastraße 45–49; 13189 <strong>Berlin</strong> Pankow<br />
Tel: (030) 477 96 240: Fax: (030) 477 96 204<br />
E Mail: info@klax ausbildung.de<br />
32 März 2013
Psychiatrie<br />
Unionhilfswerk<br />
„Wir brauchen eine<br />
Psychiatriereform“<br />
Am 17. Januar 2013 wurde im Bundestag ein<br />
Gesetzesentwurf zur Zwangsbehandlung von<br />
Menschen mit psychischer Erkrankung mit großer<br />
Mehrheit gebilligt.<br />
Notwendig geworden war die Neuregelung nachdem<br />
der Bundesgerichtshof im Sommer 2012 die bis dahin<br />
gängige Praxis, Psychiatriepatienten nach einer Zwangseinweisung<br />
auch gegen ihren Willen zu behandeln, für<br />
rechtswidrig erklärt hatte. Betroffenenvertreter kritisierten<br />
den Gesetzesentwurf bereits im Vorfeld scharf. „Wir<br />
waren doch schon viel weiter“,<br />
beklagt auch Dorothea Buck<br />
(Foto), die Grande Dame der<br />
psychiatrieerfahrenen Szene.<br />
Vertreter des Unionhilfswerk<br />
besuchten die beeindruckende<br />
ehemalige Künstlerin nur wenige<br />
Tage vor der Verabschiedung des neuen Gesetzes<br />
in ihrem Hamburger Häuschen. Zustande gekommen<br />
war der Kontakt zu Dorothea Buck über den Dokumentarfilm<br />
über ihr Leben: „Himmel und Mehr“. Das<br />
Unionhilfswerk hatte Klienten und Interessierte zu einer<br />
Sondervorstellung mit anschließender Podiumsdiskussion<br />
unter der Leitung von Patrizia Di Tolla ins Kali-Kino<br />
Neukölln eingeladen.<br />
Die 95-jährige Dorothea Buck hat am eigenen Leib erfahren,<br />
wie sich Zwangsbehandlung anfühlen können.<br />
Sie ärgert sich besonders, dass die Neuregelung das<br />
grundlegende Credo der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
„Nicht über uns ohne uns“ außer Acht lässt. Natürlich<br />
gibt es Menschen, die Psychopharmaka brauchen,<br />
„doch die Entscheidung muss jeder für sich treffen können“,<br />
so Buck.<br />
Aus Empörung über das Schweigen zur Euthanasie und<br />
über die schlechten Zustände in deutschen Psychiatrien<br />
hatte Buck in den frühen 60er Jahren begonnen, sich<br />
für die Betroffenen einzusetzen. Das Schweigen ist ihrer<br />
Ansicht nach auch heute noch das zentrale Problem. „Es<br />
setzt sich mehr und mehr eine biologistische Sichtweise<br />
durch. Danach liegen die Ursachen einer Psychose in einer<br />
genetisch bedingten Hirnstoffwechselstörung. Seelische<br />
Ursachen gibt es nicht.“ Besonders weit entfernt<br />
vom erblich bedingten Schwachsinn der Nationalsozialisten<br />
sei man mit dieser Sichtweise nicht. Sie wünscht<br />
sich für die Zukunft der Psychiatrie in Deutschland eine<br />
Abkehr vom Unheilbarkeitsdogma und mehr Kommunikation<br />
mit den Betroffenen.<br />
www.unionhilfswerk.de<br />
Vom Fach<br />
Beim <strong>Paritätische</strong>n treffen sich Fachgruppen<br />
(FG), Arbeitskreise (AK) und Qualitätsgemeinschaften.<br />
Termine über www.paritaetalsopfleg.de<br />
und im passwortgeschützten<br />
Extranet www.pariextra.de.<br />
FG Ältere Menschen Tel. 31 59 19-30<br />
Forum Jugendhilfeausschüsse Tel. 8 60 01-165<br />
JHA<br />
FG Behindertenhilfe Tel. 8 60 01-152<br />
FG Psychiatrische und Tel. 31 59 19-26<br />
psychosoziale Versorgung<br />
AK Psychosoziale Versorgung/ Tel. 77 32 88 22<br />
BAPP<br />
FG Suchthilfe<br />
Tel. 31 59 19-28<br />
AK Gesundheit<br />
FG Hiv, Aids, STI und Hepatitiden<br />
FG Krankenhäuser Tel. 8 60 01-101<br />
FG Sozialstationen Tel. 31 59 19-34<br />
AK Sozialarbeit in Sozialstationen<br />
Tel. 31 59 19-25<br />
FG Stationäre pfl. Versorgung<br />
AK Soziale Beratung<br />
AK § 67 SGB XII und<br />
Schuldnerberatung<br />
AK Qualität § 67 SGB XII<br />
FG Familie, Frauen,<br />
Mädchen<br />
FG Kita<br />
Integrations-AG<br />
FG Jugendberufshilfe<br />
FG Hilfen zur Erziehung<br />
FG Jugendarbeit<br />
Tel. 31 59 19-30<br />
Tel. 860 01-168<br />
Tel. 860 01-168<br />
Tel. 860 01-168<br />
Tel. 8 60 01-176<br />
Tel. 8 60 01-179<br />
Tel. 8 60 01-165<br />
FG Schulträger Tel.: 8 60 01- 161<br />
FG Betreuung Schulkinder Tel.: 8 60 01-166<br />
FG u. AK Schulbez. Jugendhilfe<br />
AK Koordinierende Leitungen<br />
im Ganztagsbereich<br />
FG Migration<br />
Tel. 8 60 01-177<br />
Qualitätsgemeinschaft<br />
Migration<br />
AK Straffälligen- und<br />
Tel. 86001-122<br />
Opferhilfe<br />
Rechtsberatung mittwochs von 14 bis 16.30 Uhr (ohne<br />
Terminvereinbarung) • Landesgeschäftsstelle<br />
März 2013 33
Aus- und Weiterbildung / Pinnwand<br />
<strong>Paritätische</strong> Bundesakademie<br />
Von Gesprächsführung<br />
bis Yoga<br />
Veranstaltungsinformationen Mai 2012. Informationen<br />
zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten<br />
Sie bei: <strong>Paritätische</strong> Bundesakademie, Hackesche<br />
Höfe, Hof 1, Rosenthaler Str. 40 - 41, 10178<br />
<strong>Berlin</strong>; Tel.: (3.) 24 636 - 440, Fax: (3.) 27 59 41 44,<br />
paritaetische@akademie.org<br />
<strong>Der</strong> erstgenannte Preis gilt für Seminarteilnehmer<br />
aus Mitgliedsorganisationen, der an zweiter Stelle<br />
genannte Preis für Seminarteilnehmer aus Nicht-<br />
Mitgliedsorganisationen. Soweit nicht anders angegeben,<br />
finden alle Veranstaltungen in <strong>Berlin</strong> statt.<br />
► Starke Eltern-Starke Kinder®<br />
Erweitertes Zertifikat der Elternkursleiterschulung<br />
Nr.: 091333; 24. Mai; 125 Euro / 145 Euro<br />
► Yoga – Entspannung und Stille mit Kindern<br />
Nr.: 061325; 27. Mai; 110 Euro / 130 Euro<br />
► Pflegerische Kontrakturprophylaxe<br />
Nr.: 051325, 6. Mai, 110 Euro / 135 Euro<br />
► Gesprächsführung und Beratungskompetenz in der<br />
Pflege; Nr.: 051334; 22. – 24. Mai; 315 Euro / 375 Euro<br />
► MDK Prüfung- Die aktuellen Neuigkeiten<br />
Nr.: 051319; 30. Mai; 115 Euro / 138 Euro<br />
► Praxisworkshop: Beziehungsdynamik in der Arbeit<br />
mit Menschen mit psychischen Störungen<br />
Nr.: 081315; 30. – 31. Mai; 250 Euro / 300 Euro<br />
► Rhetorische Tricks und ihre Abwehr<br />
Nr.: 051310; 27. Mai – 28. Mai; 250 Euro / 300 Euro<br />
► Erlebnispädagogik-Lernen mit „Herz, Hand und<br />
Verstand“; Nr.: 091340; 27. Mai – 28. Mai<br />
Brandenburg; 280 Euro / 335 Euro<br />
► Berufliche Standort- und Perspektivenbestimmung<br />
Nr.: 061305; 6. Mai; 155 Euro / 185 Euro<br />
► Erfahrungen weitergeben beim Personalwechsel<br />
Nr.: 061367; 16. Mai – 17. Mai; 285 Euro / 335 Euro<br />
► Erstellen und Texten von Werbe- und PR-Materialien<br />
Nr.: 061301; 30. Mai - 31. Mai; 265 Euro / 315 Euro<br />
Stellenangebot<br />
Die Björn-Schulz-Stiftung sucht zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt eine/einen<br />
Diplom-Sozialarbeiter-/pädagoge (in) oder<br />
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in<br />
Ihre Aufgaben<br />
• Koordinator/in im ambulanten Kinderhospizdienst:<br />
• Beratung und Betreuung von Familien mit lebensverkürzend<br />
erkrankten Kindern<br />
• Planung und Durchführung des Einsatzes unserer<br />
ehrenamtlichen Mitarbeitern zur Entlastung der<br />
Familien<br />
• Trauerbegleitung<br />
• Hausbesuche und Kontaktpflege<br />
• Mitarbeit in Gremien der Hospizarbeit<br />
• Konzeptarbeit und Vernetzung mit anderen Diensten<br />
Was Sie mitbringen sollten<br />
• Mehrjährige Berufserfahrung in der Arbeit mit<br />
Familien<br />
• Pädiatrische Palliative Care Ausbildung ist wünschenswert<br />
• Führerschein<br />
• Flexibilität, Belastbarkeit, Offenheit, Freundlichkeit<br />
• Sie betrachten das Sterben als Teil des Lebens<br />
.<br />
Was wir Ihnen bieten<br />
• einen unbefristeten Arbeitsvertrag in Vollzeit<br />
• gezielte Einarbeitung<br />
• regelmäßige Supervision<br />
• erfüllendes Aufgabenfeld als Ansprechpartner und<br />
Vertraute/r für unsere Familien und Familienbegleiter<br />
• Mitarbeit in einem sympathischen und wertschätzenden<br />
Umfeld<br />
• leistungsgerechte Vergütung und zusätzliche Altersvorsorge<br />
• Möglichkeit zur Qualifizierung durch interne und<br />
externe Fort- und Weiterbildungen<br />
Bitte senden Sie Ihre schriftliche Bewerbungen an:<br />
Björn Schulz Stiftung,<br />
Vorstand Jürgen Schulz<br />
Wilhelm-Wolff-Straße 38<br />
13156 <strong>Berlin</strong><br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.bjoern-schulz-stiftung.de<br />
Aktuelle Stellenangebote und -gesuche<br />
finden Sie im Internet stets hier:<br />
www.paritaet-berlin.de/jobs/stellenangebote.html<br />
34 März 2013
Pinnwand<br />
Stellenangebot<br />
Die Kindertagesstätte Pestalozzistraße liegt in Charlottenburg-Wilmersdorf,<br />
<strong>Berlin</strong>. In unserer Einrichtung<br />
werden derzeit 88 Kinder im Alter von 1,5 Jahren bis zum<br />
Schulantritt betreut.<br />
Für die Kindertagesstätte sucht das Pestalozzi-Fröbel-<br />
Haus<br />
.<br />
eine/n staatlich anerkannte/n Erzieher/<br />
in, gerne auch mit der Weiterqualifizierung<br />
zum/zur Integrationsfacherzieher/in mit<br />
30 Std./Wo.<br />
Entgeltgruppe: TVL EG 8<br />
Stundenumfang: 30 Wochenstunden<br />
Besetzbar: vom 15.04.2013 bis 14.04.2015<br />
Arbeitsgebiet: Kindertagesstätte Pestalozzistraße mit<br />
derzeit 88 Kindern<br />
Voraussetzung: Staatliche Anerkennung als Erzieher/in<br />
oder eine vergleichbare Qualifikation<br />
.<br />
Wir wünschen uns von Ihnen u.a.:<br />
• Staatliche Anerkennung als Erzieher/in, gern auch<br />
mit Qualifizierung zur/zum Integrationsfacherzieher/in<br />
• Berufserfahrung in der Kindertagesstättenarbeit<br />
• Mitarbeit als Bezugserzieherin/er in der Offenen<br />
Arbeit<br />
• Interesse an der Konzeptionsweiterentwicklung im<br />
Sinne von Early Excellence Centren<br />
• Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Familien<br />
der Kinder<br />
• Bereitschaft, die konzeptionelle Arbeit zu dokumentieren<br />
• Engagement bei internen und externen Evaluationen<br />
• Erarbeitung und Entwicklung von pädagogischen<br />
Angeboten nach EEC<br />
.<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
• Gezielte berufliche Weiterentwicklung und begleitete<br />
Fortbildungen durch die Fachberatung des PFH<br />
• Tarifgerechte Bezahlung (mit Jahressonderzahlung<br />
und betrieblicher Altersvorsorge)<br />
• Die Arbeit in einem freundlichen Team<br />
• Einen schönen Arbeitsplatz, der täglich durch Kinderlächeln<br />
bereichert wird<br />
Schwerbehinderte mit gleicher Qualifikation werden<br />
bevorzugt.<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns<br />
über eine schriftliche Bewerbung bis zum 15.03.2013 an:<br />
Pestalozzi-Fröbel-Haus<br />
Serviceeinheit Personal<br />
Kennziffer: 029<br />
Karl-Schrader-Str. 7/8<br />
10781 <strong>Berlin</strong><br />
Von Bewerbungen per E-Mail bitten wir abzusehen. Nicht berücksichtigte<br />
Bewerbungen ohne Rückporto können leider nicht<br />
zugesandt, aber in der Serviceeinheit abgeholt werden.<br />
Stellenangebot<br />
Wetek gGmbH sucht<br />
Verwaltungsmitarbeiter/in für den Bereich<br />
Finanzen und Zuwendungsabrechnung<br />
Aufgabenbereich ist die qualifizierte Mitarbeit in einem<br />
4-köpfigen Verwaltungsteam mit Schwerpunkt :<br />
• Beantragung, Verwaltung und Controlling öffentlicher<br />
Mittel und Zuwendungen (Bezirke/Land/<br />
Bund)<br />
• Budgetkontrolle und Berichterstattung an Zuwendungsgeber,<br />
insbesondere mit Hilfe von Online-<br />
Tools<br />
• Erstellung, Eingabe, Änderung und Umwidmung<br />
von Finanzierungsplänen<br />
• Projektkontrolle und Mittelabruf<br />
• Vorbereitung von Wirtschaftsprüfungen / Zuwendungsprüfungen<br />
• Arbeiten für die Finanzbuchhaltung / Kostenstellenund<br />
Kostenträgerzuordnung<br />
• Vorbereitende Arbeiten für die Personalbuchhaltung<br />
/ Monatliche Anmeldung der Lohn- und Gehaltsanmeldung<br />
an das Personalbüro<br />
• Anlegen und Führen der Personalakten<br />
• Allgemeine Aufgaben / Korrespondenz, Schriftsätze,<br />
Schriftverkehr mit Verwaltungen, Zuwendungsgebern.<br />
.<br />
Voraussetzungen / Kompetenzen:<br />
• Wir erwarten eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung<br />
(bspw. Dipl. Verwaltungswirt/in, Steuerfachwirt/in,<br />
Buchhalter/in etc.).<br />
• Einschlägige Berufserfahrung in der Finanzbuchhaltung<br />
mit Kostenstellen und Kostenträgern, Erfahrungen<br />
in der Abrechnung öffentlicher Fördermittel,<br />
• Gute Kenntnisse des Vergaberechts (VOL, VOF),<br />
Vertrags- und Zuwendungsrechts (LHO, BHO)<br />
• Umgang mit Zuwendungsdatenbanken, hohe Zahlenaffinität<br />
• Gute MS Office-Kenntnisse (Excel, Word, Internet),<br />
Erfahrungen im Umgang mit KHK Sage.<br />
• Die Fähigkeit und Bereitschaft zu selbständigem, systematischem<br />
und eigenverantwortlichem Arbeiten,<br />
eine hohe Leistungsbereitschaft, eine rasche Auffassungsgabe,<br />
ein ausgeprägtes Organisationsgeschick,<br />
• Teamfähigkeit und Flexibilität.<br />
.<br />
Umfang: 39 Stunden<br />
Beginn: zum 01.05. oder 01.06.2013<br />
.<br />
WeTeK Geschäftsstelle, Christinenstr. 18-19, 10119 <strong>Berlin</strong><br />
www.wetek.de<br />
.<br />
Bewerber/innen mit Behinderungen werden bei gleicher<br />
Eignung bevorzugt eingestellt. Die Vergütung entspricht<br />
Entgeltgruppe 9 TVL-<strong>Berlin</strong><br />
Aussagekräftige Bewerbungen bis zum 25.03.2013<br />
bitte per E-Mail an: scherer@wetek.de<br />
März 2013 35
Pinnwand<br />
Stellenangebot<br />
Sozialarbeiter / Sozialpädagoge (aus paritätischen<br />
Gründen männlich) Beratung und<br />
Krisenunterkunft (BuK)<br />
Die BuK (Beratung und Krisenunterkunft) sucht einen<br />
Sozialpädagogen oder Erzieher. Wir ar beiten mit Jugendlichen,<br />
die in der Regel zwischen 14 und 17 Jahren alt sind<br />
und sich in Kri sensituationen jeglicher Art befinden. <strong>Der</strong><br />
Aufenthalt der Jugendlichen bewegt sich zwischen einer<br />
Nacht und maximal drei Monaten.<br />
Umfang 30 Stunden/Woche Zeitraum ab sofort Vergütung<br />
analog TV-L B Arbeitsort Schönhauser Allee 39 b,<br />
10435 <strong>Berlin</strong><br />
Voraussetzungen<br />
• staatliche Anerkennung • Interesse an der Arbeit mit<br />
„schwierigen“ Jugendlichen (und ihren Familien) • Fähigkeit,<br />
im Team zu arbeiten • sehr gute kommunikative<br />
Fähigkeiten; niedrigschwelliger Kontakt zu den Jugendlichen<br />
• Freude am Durchsetzen von (auch niedrigschwlligen)<br />
Regeln • Interesse und Erfahrungen in Gruppenarbeit<br />
(Deeskalierungstechniken) • hohe Flexibilität und<br />
Belastbarkeit • Erfahrungen im Clearing • Fähigkeit, auch<br />
in Krisensituationen den Überblick zu behalten • Bereitschaft<br />
zu Diensten zu ungünstigen Zeiten<br />
Die Einstellung erfolgt erst nach Vorlage eines aktuellen<br />
erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses. Schwerbehinderte<br />
Bewerber werden bei gleicher Eignung besonders<br />
berücksichtigt.<br />
Bewerbungen:<br />
bitte (mit Rückporto) bis 15.03.2013 an:<br />
Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH<br />
Victor Mattheo Böhnke<br />
Schönhauser Allee 39b,<br />
10435 <strong>Berlin</strong><br />
boehnke@pfefferwerk.de<br />
Nicht berücksichtigte Bewerbungen ohne Rückporto<br />
können leider nicht zurückgesandt, aber im Sekretariat der<br />
Ge schäftsstelle abgeholt werden.<br />
Aktuelle Stellenangebote und -gesuche<br />
finden Sie im Internet stets hier:<br />
www.paritaet-berlin.de/jobs/stellenangebote.html<br />
Stellenangebot<br />
<strong>Der</strong> TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V. sucht<br />
für das Betreute Wohnen der Integrierte Suchtberatung<br />
Ostprignitz-Ruppin zum schnellstmöglichen Zeitpunkt<br />
einen<br />
Dipl.- Sozialarbeiter/Sozialpädagogen bzw.<br />
vergleichbare pädagogische Ausbildung<br />
(m/w) mit 25 Std./Wo. für den Standort Neuruppin<br />
Aufgaben: Pädagogische Betreuung von abstinent lebenden<br />
suchtmittelabhängigen Menschen,<br />
Hilfeplanung, Einzel-, Angehörigen- und Gruppengespräche,<br />
Krisenintervention, Dokumentation, Kooperationsarbeit<br />
Anforderung: Belastbarkeit, Team- und Kooperationsfähigkeit,<br />
Praxiserfahrungen im Suchtbereich und Beratungsbereich<br />
wäre wünschenswert, gültige Fahrerlaubnis,<br />
gute EDV-Kenntnisse<br />
Wir bieten die Mitarbeit in einem erfahrenen multiprofessionellen<br />
Team.<br />
Für Fragen steht Ihnen Frau Helm, Leitung Integrierte<br />
Suchtberatung Ostprignitz-Ruppin, gerne zur Verfügung<br />
(Tel.: 03391/6885075).<br />
Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an bewerbung@<br />
tannenhof.de oder per Post an:<br />
TANNENHOF BERLIN-BRANDENBURG E. V.,<br />
Personalabteilung,<br />
Meierottostraße 8 - 9, 10719 <strong>Berlin</strong><br />
www.tannenhof.de<br />
Stellengesuch<br />
Sozialarbeiter im interkulturellen Bereich,<br />
im Suchtbereich oder in der Wohungungslosenarbeit<br />
Nachdem ich (männlich, 30 J.) 2010 mein Studium der<br />
Sozialen Arbeit ander evang. FH Nürnberg abgeschlossen<br />
habe, habe ich noch ein Jahr Erasmus-Praktikum drangehängt.<br />
Habe knapp ein Jahr bei der Caritas (Diözese<br />
Madrid) im Bereich der Wohnungslosenarbeit gearbeitet.<br />
Wo ich dann auch übernommen wurde und zwei Jahre als<br />
Sozialarbeiter angestellt war.<br />
Währenddessen habe ich noch einen Master of Social<br />
Work „Gemeinwesenarbeit, Sozialmanagement und<br />
Evaluation in der Sozialen Arbeit“ an der Universidad<br />
Complutense Madrid absolviert.<br />
Aus privaten Gründen geht´s nun nach <strong>Berlin</strong>, wo ich ab<br />
Anfang April eine Anstellung als Sozialarbeiter im interkulturellen<br />
Bereich, im Suchtbereich oder in der Wohungungslosenarbeit<br />
suche.<br />
Bei Interesse sende ich Ihnen gerne meinen vollständigen<br />
Lebenslauf zu. simon.desdeafuer@gmail.com<br />
36 März 2013
Pinnwand<br />
Stellengesuch<br />
Sozialarbeiterin/ Kunsttherapeutin sucht<br />
neue Herausforderung<br />
Ich habe langjährige Erfahrungen im Tätigkeitsfeld<br />
Sozialarbeit. Diese Erfahrungen habe ich insbesondere<br />
im betreuten Wohnen mit psychisch- und suchtkranken<br />
Menschen, in einem niederschwelligen Wohnverbund,<br />
gemacht. Ebenso als Kunsttherapeutin mit eigener Praxis<br />
und als Krankenschwester in mehreren medizinischen<br />
Bereichen.<br />
Ich suche ein neues Tätigkeitsfeld im psychosozialen<br />
Bereich.<br />
Vorstellen kann ich mir folgende Tätigkeitsfelder:<br />
Projekt im Aufbau, Kontakt- und Begegnungsstätte, Familienstätten,<br />
Leitung von ehrenamtlichen Gruppen sowie<br />
Beratungstätigkeiten.<br />
Was biete ich ihnen?<br />
Viele Erfahrungen im Kontakt mit Menschen, gute<br />
Kenntnisse in der Psychiatrielandschaft, Erfahrungen in<br />
Gruppenleitungen.<br />
Vielleicht sind sie neugierig geworden?<br />
Ich sende Ihnen gerne meine vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />
sowie ein aktuelles Zwischenzeugnis zu.<br />
Bitte kontaktieren sie mich per Mail:<br />
isabrum@gmx.com<br />
Stellengesuch<br />
Kunsttherapeutin und Psychologin sucht<br />
Anstellung<br />
Ich bin 36 Jahre alt, klinische Kunsttherapeutin und<br />
Psychologin. Ab sofort suche ich eine neue Anstellung<br />
als Kunsttherapeutin oder Psychologin. Ich verfüge über<br />
Erfahrung in der (kunsttherapeutischen) Einzeltherapie,<br />
habe sowohl Gruppentherapien als auch Entspannungsverfahren<br />
durchgeführt.<br />
Über drei Jahre habe ich während meines Studiums als<br />
Coach mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet und<br />
Workshops zur Berufs- und Selbstfindung durchgeführt.<br />
In einer Rehaklinik für Mütter und Kinder war ich als Psychologin<br />
tätig und habe u.a. Erziehungs- und Familienberatung<br />
durchgeführt.<br />
Mein Tätigkeitsfeld als Kunsttherapeutin lag in der Leitung<br />
von psychotherapeutischen Kunsttherapiegruppen in<br />
psychosomatischen Kliniken. Zudem habe ich u.a. kunsttherapeutische<br />
Gruppen für Menschen im Altenheim und<br />
im Hospiz angeboten. Ich übernehme gerne die Leitung<br />
von kunsttherapeutischen Gruppen oder entwickele für<br />
sie kunsttherapeutische Konzepte. Ich übernehme gerne<br />
ganz verschiedene Aufgaben im psychologischen Bereich,<br />
sei es Betreuung, Beratung oder auch Therapien.<br />
Sollte ich ihr Interesse geweckt haben, freue ich mich sehr<br />
über eine persönliche Kontaktaufnahme. Gerne sende<br />
ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen zu. Sie erreichen<br />
mich unter<br />
krebsramona@gmx.de<br />
Stellenangebot<br />
<strong>Der</strong> TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V. sucht für<br />
das Schulbegleiterprojekt der Tagesgruppe „Bauernhof“<br />
ab sofort unbefristet einen<br />
Diplom Sozialarbeiter/Sozialpädagogen<br />
(m/w) 40 Std./Wo.<br />
Aufgaben:<br />
Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern, tägliche Hausaufgabenbetreuung<br />
und individuelle Nachhilfe, Zusammenarbeit<br />
mit Beratungslehrern und Schulpsychologen,<br />
Krisenintervention, Mitwirkung bei der Erarbeitung<br />
individueller schulischer Fördermaßnahmen.<br />
Anforderungen:<br />
Teamfähigkeit, mindestens zwei Jahre Berufserfahrung,<br />
Erfahrung in Beratung und Gruppenarbeit, Flexibilität,<br />
erweitertes polizeiliches Führungszeugnis.<br />
<strong>Der</strong> TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V. bietet leistungsgerechte<br />
Entlohnung, Supervison, Arbeit in einem<br />
multiprofessionellen Team, Unterstützung bei Fort- und<br />
Weiterbildung<br />
.<br />
Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an bewerbung@<br />
tannenhof.de oder per Post an:<br />
TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V. / Personalabteilung,<br />
Meierottostraße 8 - 9, 10719 <strong>Berlin</strong><br />
www.tannenhof.de<br />
Ich bin nach 15 Jahren aus Hessen nach <strong>Berlin</strong> zurückgekehrt<br />
und möchte mich nun hier wieder platzieren als<br />
Beraterin und Supervisorin<br />
Meine beiden Schwerpunkte sind Führungskräfteberatung<br />
und Teamentwicklung. Besonders fundiert bin ich dabei<br />
in der Arbeit mit Frauen, da ich jahrelang im Bereich<br />
Frauenforschung gelehrt und geforscht habe (FU <strong>Berlin</strong>).<br />
Inzwischen habe ich einen eigenen Ansatz für die Praxis<br />
entwickelt, um Frauen in ihrer Berufsrolle zu schulen.<br />
Zahlreiche Frauen profitieren von meinem Ansatz der<br />
„sozialen Ordnung“. Er verhilft zu mehr emotionaler<br />
Neutralität und formalerem Verhalten.<br />
Vielleicht mögen Sie einmal auf meine Webseite schauen<br />
und überprüfen, ob mein Profil Sie interessieren könnte?<br />
Gern stelle ich mich persönlich vor und umreiße meine<br />
Arbeit. Über eine Resonanz würde ich mich sehr freuen!<br />
Eva Koch-Klenske<br />
Pädagogische Praxis Dr. Eva Koch-Klenske<br />
Führungskräftetraining, Supervision und Weiterbildung,<br />
Lebensberatung und Krisenhilfe<br />
Wetzlarer Str. 4; 14197 <strong>Berlin</strong><br />
030 - 544 68 925<br />
mobil 01522 - 60 73 143<br />
www.koch-klenske.de<br />
März 2013 37
Telefonverzeichnis I<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong>, Brandenburgische Str. 80,<br />
10713 <strong>Berlin</strong>, Tel. (0 30) 8 60 01-0, Fax (0 30) 8 60 01-110<br />
E-Mail: info@paritaet-berlin.de; Internet: www.paritaet-berlin.de<br />
Name Bereich / Funktion Telefon Fax E-Mail 1<br />
John, Prof. Barbara Vorstandsvorsitzende -182 -260 john@..<br />
Abend, Ronald Catering -105 -110 abend@..<br />
Bodrow, Margita Stiftungsmittel -125 -210 bodrow@..<br />
Böckel, Sabine vom Drittmittel -121 -240 boeckel@..<br />
Bußler, Anett MO-Datenbank -154 -240 bussler@..<br />
Drusche, Angelika Sekr. Geschäftsführung -103 -260 drusche@..<br />
Engel, Petra Pressestelle -107 -140 engel@..<br />
Everién, Yvonne Sekr. Kinder & Kitas/Frauen., Fam. -163 -220 everien@..<br />
Fischer, Ursula Verwaltungsleiterin -111 -240 fischer@..<br />
Gaubert, Sigrid Sekr. Behindertenh. & Werkst. -152 -210 gaubert@..<br />
Gaudszun, Claudia Ref. Kinder und Kitas -179 -220 gaudszun@..<br />
Grof, Martina Catering -105 -110 grof@.<br />
Groos, Ursula Ref. Straffälligen- und Opferhilfe -122 -210 groos@..<br />
Groß, Heike Sekr.Altenhilfe, Soz., Pfl. -172 -220 Gross@..<br />
Hartan, Bärbel Empfang -200 -110 hartan@..<br />
Helbig, Christiane Stiftungsmittel -145 -210 helbig@..<br />
Herchner, Claudia<br />
Sekr. Geschäftsführung / Aufnahmen<br />
-102 -260 herchner@ …<br />
Hoyer, Martin Ref. Kinder und Kitas / Schule -161 -220 hoyer@..<br />
Köppe, Brigitte Empfang -200 -110 info@..<br />
Kriebel, Elvira Ref. Schulbezogene Jugendhilfe -166 -220 kriebel@..<br />
Krüger, Elke Stv. Geschäftsführerin -101 -260 krueger@..<br />
Lachenmayer, Rainer Ref. Altenh., Soz., Stat. Pflege -171 -220 lama@..<br />
Luttmer, Marcus Ref. Kinder und Kitas -178 -220 luttmer@..<br />
Menninger, Oswald Geschäftsführer -104 -260 menninger@..<br />
Mohr, Sabina Sekr. Jugendhilfe -165 -220 mohr@..<br />
Purmann, Reinald Ref. Behindertenhilfe -151 -210 purmann@..<br />
Riesmeier, Yvonne Finanzbuchhaltung -113 -240 riesmeier@..<br />
Schmid, Rita Pressestelle -183 -140 schmid@..<br />
Schödl, Regina Ref. Soziales -168 -210 schoedl@..<br />
Schulz, Andreas Ref. Jugendhilfe -162 -220 schulz@..<br />
Selinger, Evelyn Ref. Familie, Frauen, Mädchen -176 -220 selinger@..<br />
Spöhr, Holger Ref. Migration -177 220 spoehr@..<br />
Wachholz, Chris Drittmittel / Praktikanten -273 -240 wachholz@..<br />
Wanke, Hans-Jürgen Personal / Organisationsberatung -186 -260 wanke@..<br />
Witten, Elfi Pressesprecherin -181 -140 witten@..<br />
Personalbüro Personalverw. (Sprecht. Mi) -135 -240 personalbuero@..<br />
Tagungsräume: E.04: -117 E.05: -118 / E.06: -119/1.14 -274 / 5.04: -115 / Keller: -198<br />
1<br />
Die E-Mail-Adresse setzt sich zusammen aus [angegebener Name]@paritaet-berlin.de<br />
38 März 2013
Telefonverzeichnis II<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong><br />
Referate<br />
Ambulante Pflege und Hospize<br />
Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />
Suchthilfe/Gesundheitsförderung / Aids<br />
Kollwitzstraße 94–96; 10435 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg<br />
Tel.: (030) 315 919-0<br />
Fax (0 30) 315 919-29<br />
E-Mail info@paritaet-berlin.de<br />
Name Bereich / Funktion Telefon E-Mail<br />
315919-0<br />
Kalla, Karina<br />
Sekr. Stationäre Pflege und Altenhilfe,<br />
-13 kalla@paritaet-berlin.de<br />
Sekr. Ambulante Pflege und<br />
Hospize<br />
Christian<br />
Reumschüssel-Wienert<br />
Ref. Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />
-26 reumschuessel@paritaetberlin.de<br />
Drees, Heike<br />
Ref. Suchthilfe / Gesundheitsförderung/<br />
-28 drees@paritaet-berlin.de<br />
Aids<br />
Pleyer, Markus<br />
Qualitätsmanagement, ambulante -25 pleyer@paritaet-berlin.de<br />
und stat.Pflege<br />
Lüderitz, Alke<br />
Sekr. Suchthilfe / Gesundheitsf./ -43 luederitz@paritaet-berlin.de<br />
Aids und Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />
Zentgraff, Ute Ref. Amb. Pflege und Hospize -34 zentgraff@paritaet-berlin.de<br />
Zobel, Dr. Oliver Ref. Stationäre Pflege und Altenhilfe -30 zobel@paritaet-berlin.de<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong><br />
Geschäftsstelle Bezirke<br />
Kollwitzstraße 94–96,<br />
10435 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg.<br />
Telefon (0 30) 55 67 05-0, Fax (0 30) 55 324 45<br />
Name Bereich / Funktion Telefon E-Mail<br />
556705 -0<br />
Hilla - zur Horst, Renate Bezirksbeauftragte für Steglitz-Zehlendorf/<br />
-19 hilla@paritaet-berlin.de<br />
Pankow/Spandau und Marzahn-<br />
Hellersdorf:<br />
Kelp, Angelika<br />
Bezirksbeauftragte für Charlottenburg- -17 kelp@paritaet-berlin.de<br />
Wilmersdorf/ Mitte/ Reinickendorf<br />
und Friedrichshain-Kreuzberg:<br />
Schlimper, Dr. Gabriele Leiterin der Geschäftsstelle, Bezirksbeauftragte<br />
-18 schlimper@paritaet-berlin.de<br />
für Treptow-Köpenick<br />
Schilling, Dagmar<br />
Bezirksbeauftragte für Lichtenberg- -16 schilling@paritaet-berlin.de<br />
Hohenschönhausen/ Neukölln und<br />
Tempelhof-Schöneberg:<br />
Schoene, Erika Sekr. -10 schoene@paritaet-berlin.de<br />
März 2013 39
<strong>Berlin</strong>er Bestell-Fax für Themenhefte / Arbeitshilfen<br />
Fax (0 30) 8 60 01-140<br />
<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong>, Pressestelle<br />
Brandenburgische Straße 80; 10713 <strong>Berlin</strong><br />
Themenhefte<br />
Menge<br />
Kostenlose Bestellung [bitte ankreuzen]<br />
Bewegung hält gesund (2/2013)<br />
Vielfalt im Alltag gestalten - Interkulturelle Öffnung unter <strong>Paritätische</strong>m Dach (9/2012)<br />
Tatort <strong>Berlin</strong> - Straffälligen- und Opferhilfe unter <strong>Paritätische</strong>m Dach (3/2012)<br />
Bildungspartner finden sich - Kooperation freier Träger der Jugendhilfe und Schulen (9/2011)<br />
Hürden nehmen. Migrationssozialarbeit im <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverband (5/2011)<br />
Vielfalt fördern! Fünf Jahre Stiftung Parität <strong>Berlin</strong> (DP 3/2010)<br />
Stärken stärken. Kunst und Kultur in der sozialen Arbeit/ Programmheft Gala 60 Jahre <strong>Paritätische</strong>r<br />
<strong>Berlin</strong> (DP 2/2010)<br />
Gute Pflege braucht ... (DP 1/2010)<br />
Zahlen, Fälle und wie weiter? Zur Steuerung der psychiatr. Versorgung in <strong>Berlin</strong> (DP 3/2009)<br />
Selbstbestimmt altern. <strong>Paritätische</strong> Projekte für und von älteren Menschen (DP 2/2009)<br />
Gemeinsam Schule machen (Stand: 10/2008)<br />
Gemeinschaft genießen. Tagespflege im <strong>Paritätische</strong>n (DP 6/2008)<br />
<strong>Der</strong> Qualitätscheck – eine Erfolgsgeschichte (NP 3/2007)<br />
Gemeinsam fördern – Verlässlich gestalten. <strong>Paritätische</strong> Träger als Partner von Grundschulen.<br />
(NP 3/2006)<br />
Wohnungswirtschaft u. soziale Träger: Kooperation mit Zukunft (NP 1/2006)<br />
Arbeitshilfen<br />
Menge Kostenlose Bestellung [bitte ankreuzen]<br />
Mädchen und Jungen vor sexueller Gewalt in Institutionen schützen – (4., komplett überarbeitete,<br />
Auflage, Oktober 2012)<br />
Ambulante Familienpflege – § 20 SGB VIII (Oktober 2012)<br />
<strong>Paritätische</strong>s Leitbild: Betreutes Jugendwohnen“ (Arbeitshilfe Qualitätsentwicklung in den Hilfen<br />
zur Erziehung; 9/2011)<br />
Qualität in d. Schulbezogenen Jugendhilfe - Fünf <strong>Paritätische</strong> Handlungsgrundsätze (2/2009)<br />
Gemeinsam fördern – Verlässlich gestalten: <strong>Paritätische</strong> Träger als Partner von Grundschulen<br />
(NP 3/2006)<br />
Versandanschrift [bitte deutlich schreiben oder stempeln]<br />
MO-Name<br />
zu Händen:<br />
Straße<br />
PLZ Ort<br />
40 März 2013