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März 2013 1


„Soziale Fragen von A wie Armut bis Z wie Zukunft“<br />

Foto: Gisela Schuster<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Mitglieder,<br />

„All Business is Local“, heißt es im amerikanischen Marketing,<br />

und auf <strong>Berlin</strong>erisch übersetzt etwa „Die Welt ist<br />

ein Kiez“. Beide Binsenweisheiten gelten natürlich auch<br />

für unsere gemeinnützige Arbeit und das, was <strong>Paritätische</strong><br />

Mitgliedsorganisationen tagtäglich für Gemeinwesen und<br />

lokale Zivilgesellschaft ermöglichen.<br />

Die Menschen nehmen ihre Umwelt zunächst einmal<br />

aus unmittelbarer Erfahrung wahr, aus der Familie, der<br />

Nachbarschaft, der Arbeit und dem Quartier, in dem sie<br />

leben. Neuerdings wird diese<br />

Unmittelbarkeit auf den Begriff<br />

Sozialraum gebracht, mit dem<br />

das Milieu gemeint ist, in dem<br />

Barbara John ist Vorsitzende<br />

des <strong>Paritätische</strong>n<br />

Wohlfahrtsverbandes<br />

<strong>Berlin</strong><br />

die Bürgerinnen und Bürger miteinander<br />

kommunizieren und<br />

aufeinander reagieren – wo sie<br />

aber auch soziale Verwerfungen<br />

unmittelbar erleben und erleiden.<br />

Diesem zugleich einfach klingenden<br />

wie komplexen Umstand<br />

widmen sich jetzt vier Themenrunden<br />

im Verlauf des Jahres in<br />

Spandau – zu Bildung, Gesundheit, Wohnen und Jobs.<br />

„Soziale Fragen in Spandau von A wie Armut bis Z wie<br />

Zukunft“ ist die Überschrift über dem Veranstaltungsprogramm,<br />

zu dem der <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong> und die Mitgliedsorganisation<br />

Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V. /<br />

Kulturzentrum Gemischtes gemeinsam einladen. Weitere<br />

Informationen finden Sie hier:<br />

www.paritaet-berlin.de/themen-a-z/themen-a-zdetailansicht/article/soziale-fragen-in-spandau.<br />

html<br />

Im Einladungstext zu den Spandauer Themenrunden heißt<br />

es: „<strong>Der</strong> Bezirk Spandau verändert sich und steht mit diesem<br />

Veränderungsprozess beispielhaft für die Folgen einer<br />

fortschreitenden Gentrifizierung“. Das heißt: Bürgerliche<br />

Schichten drängen in den Wohnungsbestand der <strong>Berlin</strong>er<br />

Innenbezirke. Die Folge: Viele Familien mit einem sozial<br />

schwachen und/oder Migrationshintergrund ziehen – nicht<br />

immer ganz freiwillig – aus den Innenbezirken <strong>Berlin</strong>s in<br />

besondere Gebiete in den Außenbezirken. Neue, oftmals<br />

nicht unproblematische Sozialräume entstehen.<br />

Darüber muss gesprochen werden.<br />

Die Thematik wird nicht ohne Brisanz sein; ein Ringelpietz,<br />

bei dem Nettigkeiten ausgetauscht werden, ist nicht<br />

zu erwarten. Zu brisant sind die Veränderungen, denen<br />

die Sozialräume in Spandau ausgesetzt sind und die Bürger,<br />

die dort leben. Mehr und mehr sind Randbezirke wie<br />

Spandau dem sozialem Auseinanderdriften der Bevölkerungsschichten<br />

ausgeliefert, das nicht nur in den Innenstadtbezirken<br />

überhand nimmt – eine Entwicklung,<br />

die förmlich nach regelmäßigen Bürgerversammlungen<br />

schreit und nach „Townhall Meetings“, die, nach amerikanischem<br />

Vorbild, auch bei uns immer beliebter werden.<br />

Spandau wird vermutlich der Anfang einer Kampagne<br />

sein – der Start einer Lokalinitiative, die von der Geschäftsstelle<br />

Bezirke des <strong>Paritätische</strong>n ausgeht, Träger und<br />

Vereine vor Ort einschließt und demnächst vielleicht auf<br />

weitere Bezirke dieser Stadt ausgeweitet wird.<br />

Wer sonst könnte besser die sozialen Fragen und Probleme<br />

in den Stadtquartieren aufgreifen und formulieren<br />

als die sozialen und gemeinnützigen Organisationen im<br />

<strong>Paritätische</strong>n, die von Haus aus die Interessen, Gefährdungen<br />

und Notlagen der Bürger im Blick haben? Sie sind<br />

damit die Bürgerlobby in den <strong>Berlin</strong>er Bezirken und bündeln<br />

auf einzigartige Weise soziale Interessen der Bewohner,<br />

die Politik und Verwaltung nicht ignorieren können.<br />

Gerade in den Themenfeldern Bildung, Gesundheit,<br />

Wohnen und Jobs, um die es in Spandau geht, sind unsere<br />

<strong>Paritätische</strong>n Mitgliedsorganisationen zuhause und lokal<br />

fest verwurzelt. Nachbarschaftshäuser etwa – die meisten<br />

der 30 <strong>Berlin</strong>er Einrichtungen sind <strong>Paritätische</strong> Mitgliedsorganisationen<br />

– sind ohne bürgerschaftliches Engagement<br />

undenkbar, das aus der Mitte der Stadtteile, Bezirke<br />

und Kieze kommt und in diese zurück strahlt.<br />

Was unter dem Dach dieser Einrichtungen organisiert<br />

wird, trägt zum sozialen Zusammenhalt in den Quartieren<br />

bei, sorgt aber auch für Meinungs- und Informationsaustausch.<br />

Manche Nachricht, für die die angestammten <strong>Berlin</strong>er<br />

Medien keinen Platz haben, wird über die Blogs und<br />

Bürgerzeitungen verbreitet, die in den Nachbarschaftshäusern<br />

entstehen, aber auch in den örtlich verwurzelten<br />

Vereinen, Initiativen und Organisationen, für die das Prinzip<br />

„All Business is Local“ Alltagspraxis ist.<br />

Noch eine wichtige aktuelle Mitteilung: Das Ermittlungsverfahren<br />

gegen unser Vorstandsmitglied und meinen<br />

langjährigen Stellvertreter Helmut Forner ist mangels<br />

Tatverdacht laut Staatsanwaltschaft <strong>Berlin</strong> eingestellt worden.<br />

Ich verbinde die Genugtuung über die Einstellung<br />

des Verfahrens mit einer Bitte an alle: Räumen Sie bitte<br />

Missverständnisse und Konflikte zunächst untereinander<br />

und / oder mit Vermittlung unseres Verbandes aus, bevor<br />

Sie Ermittlungsbehörden, Staatsanwaltschaft und Medien<br />

bemühen und so die Reputation verdienter „Paritäter“ in<br />

Misskredit bringen.<br />

Ihre<br />

März 2013 1


Inhalt<br />

4-9<br />

10-13<br />

13<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

● <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong> trauert um<br />

Käte Tresenreuter<br />

● Ermittlungsverfahren gegen Helmut Forner<br />

ist eingestellt<br />

● Interview mit Helmut Forner, Vorstandsmitglied<br />

im <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>, nach der<br />

Einstellung eines staatsanwaltschaftlichen<br />

Ermittlungsverfahrens gegen ihn<br />

● Besuch aus Polen: Wie geht‘s bei Euch mit<br />

der Inklusion voran?<br />

● Vernissage mit Cordula Mietz in der Landesgeschäftsstelle<br />

Bürgerengagement<br />

● 100 Paten für <strong>Berlin</strong><br />

● Nächster Halt: Mentoringprojekt<br />

● Moderne Kampagne gegen die Folgen der<br />

<strong>Berlin</strong>er Winterkälte<br />

● Joachim Gauck im „strassenfeger“-Interview<br />

Aktuell<br />

24-26<br />

26-27<br />

28-29<br />

29<br />

30<br />

Familie<br />

● Stets willkommen in jungen Familien: Das<br />

wellcome-Team<br />

● Verfassungsgericht kippt Adoptionsverbot<br />

– LSVD begrüßt Urteil<br />

● Fun am Runden Familientisch und<br />

in der Elternoase<br />

Frauen und Mädchen<br />

● Wie können behinderte Frauen gegen Gewalt<br />

geschützt werden?<br />

Lektüre<br />

● Wie tickt die Jugend, wie politisch ist sie,<br />

wo will sie hin?<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

● Tauwetter: „Betroffene von der Politik für<br />

Spektakel missbraucht“<br />

Kindertagesstätten<br />

● Kita nach Bedarf - wie familienfreundlich<br />

sind Öffnungszeiten heute?<br />

14-17<br />

17-19<br />

20-22<br />

Im Gespräch<br />

● Interview mit Ute Zentgraff, Referentin<br />

für Ambulante Pflege und Hospize im<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />

Wettbewerbe, Förderpreise<br />

● Förderung für strukturstärkende Projekte<br />

● Soziales Engagement für humanistische<br />

Werte<br />

Pressespiegel<br />

31<br />

32<br />

33<br />

Kultur<br />

● Jugendliche reisten mit dem Kinderzirkus<br />

Cabuwazi nach Israel<br />

Menschen mit Behinderung<br />

● Die Herausforderung Inklusion braucht<br />

qualifizierte Pädagogen<br />

Psychiatrie<br />

● Dorothea Buck: „Wir brauchen eine Psychiatriereform“<br />

23<br />

Ältere Bürger<br />

● Kreuzberg: Neues Pflegewohnheim des<br />

Unionhilfswerkes in der Fidicinstraße<br />

34-40<br />

● Aus- und Weiterbildung, Service, Pinnwand<br />

Titelseite links oben: Lesung im Projekt Hörpol zum Thema Erinnerungen für die Zukunft. Unterstützer: Verband für sozialkulturelle<br />

Arbeit. Foto: Martin Thoma<br />

links mittig: Begegnung zwischen den Generationen. Ehrenamtlicher Besuchsdienst im Nachbarschaftsheim Schöneberg, Pflegerische<br />

Dienste gGmbH. Foto: Jörg Farys<br />

links unten: Projekteröffnung „Tempelhof Inklusiv“. Auftritt der Sambagruppe im Nachbarschaftszentrum ufafabrik. Foto: Christophe<br />

Gateau<br />

rechts oben: Arbeits- und Ausbildungschancen in der Jugendstrafanstalt. KfZ Werkstatt der Universalstiftung Helmut Ziegner. Foto:<br />

Universalstiftung Helmut Ziegner<br />

rechts mittig groß: Foto zum Thema „Bewegung hält gesund“, Selbstverteidigungskurs für Alleinerziehende bei SHIA e.V., Foto:<br />

Michael Janda<br />

2 März 2013


Impressum<br />

So gesehen...<br />

Die Ausstellung „Kaspar Hauser“ – Bilderzyklus<br />

von Greg Tricker im Kaspar-Hauser-Therapeutikum<br />

– beschäftigt sich mit dem rätselhaft dunklen<br />

und zugleich lichten Schicksal des Namenspatrons der<br />

Einrichtung. Die Bilder des englischen Malers Greg<br />

Ticker erzählen eine Geschichte und bilden den atmosphärischen<br />

Raum, in dem sich figurativ-inhaltlich ein<br />

Geschehen verdeutlicht.<br />

Die Ausstellung ist noch bis 26. März 2013, Mo. bis Do.<br />

8 bis 15.30 Uhr, Fr. 8 bis 14 Uhr, im Kaspar-Hauser-<br />

Therapeutikum, Rolandstr. 18/19; 13156 <strong>Berlin</strong> zu sehen.<br />

www.kht-berlin.de<br />

Bitte geben Sie den Rundbrief<br />

auch an Ihren Vorstand und<br />

Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

weiter.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband<br />

Landesverband <strong>Berlin</strong><br />

www.paritaet-berlin.de<br />

Brandenburgische Str. 80, 10713 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. (030) 8 60 01-0, Fax (030) 8 60 01-110<br />

E-Mail info@paritaet-berlin.de<br />

Geschäftsführung: Oswald Menninger<br />

Elke Krüger (Stv.)<br />

Redaktion: Uli Schulte Döinghaus<br />

Tel.: (030) 85 40 70 84<br />

Computerfax 032223712420<br />

rundbrief@paritaet-berlin.de<br />

<strong>Paritätische</strong> Pressestelle, Elfi Witten<br />

Tel. (030) 8 60 01-181<br />

Fax (030) 8 60 01-140<br />

Herstellung: Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige<br />

GmbH. Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei<br />

gebleichtem Papier. Erscheinungsweise monatlich<br />

(Doppelausgaben im Januar/Februar und August/<br />

September). <strong>Der</strong> Rundbrief hat eine Auflage von<br />

1100 Stück. <strong>Der</strong> Verteiler umfasst alle Mitgliedsorganisationen<br />

der <strong>Paritätische</strong>n Landesverbände <strong>Berlin</strong><br />

und Brandenburg. Weitere Adressaten: Gesellschaftliche<br />

Institutionen, Verbände, Verwaltung, Einrichtungen<br />

aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.<br />

Redaktionsschluss ist jeweils der 15. des Vormonats.<br />

Pressemitteilungen und Beiträge bitte möglichst<br />

per E-Mail an die Redaktion senden.<br />

Private Kleinanzeigen (Stellengesuche) bitte an die<br />

Redaktion schicken und den Anzeigentext mailen<br />

an rundbrief@paritaet-berlin.de. Die Anzeigen sind<br />

maximal vier Monate im Internet sichtbar. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen. <strong>Der</strong> Rundbrief wird unter<br />

www.paritaet-berlin.de im Internet veröffentlicht.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet<br />

die Redaktion auf eine Genderschreibweise.<br />

Die Bezeichnung von Personengruppen bezieht<br />

die weibliche Form jeweils ein.<br />

März 2013 3


Landesgeschäftsstelle<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong><br />

trauert um<br />

Käte Tresenreuter<br />

Am 18. Februar starb Käte Tresenreuter im neunzigsten<br />

Lebensjahr. Wir trauern um eine überzeugende<br />

und überzeugte „Paritäterin“, die weit über<br />

die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde.<br />

Käte Tresenreuter beschloss in den siebziger Jahren<br />

etwas gegen die Vereinsamung älterer Menschen zu<br />

unternehmen. Den Impuls gab ein persönliches Erlebnis<br />

während eines Krankenhausaufenthaltes. Entschlossen<br />

zu handeln, mobilisierte sie ihren Ehemann und einige<br />

weitere Mitstreiter. 1971 gründeten sie das Sozialwerk<br />

<strong>Berlin</strong> e.V. <strong>Der</strong> Verein wurde bereits 1972 Mitglied im<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>.<br />

Schon ein Jahr später initiierte sie die bundesweit erste<br />

Fachgruppe im <strong>Paritätische</strong>n. Käte Tresenreuter hatte<br />

sich vorgenommen, die Selbsthilfe<br />

älterer Menschen und Mitsprache<br />

älterer Menschen einzufordern.<br />

Dieses Thema wurde ein zentraler<br />

Inhalt ihres Lebens.<br />

Mut und der Wille zu handeln<br />

prägten ihr Leben<br />

Um die Vision eines<br />

Altenselbsthilfezentrums im<br />

<strong>Berlin</strong>er Grunewald zu realisieren,<br />

aktivierte Käte Tresenreuter<br />

konsequent Spender, Sponsoren<br />

und Stiftungsmittel. Sie wandte<br />

sich beharrlich und erfolgreich<br />

an Entscheider aus Politik,<br />

Verwaltung, Wohlfahrtspflege und<br />

Wirtschaft. Auf einem Grundstück<br />

im Wilmersdorfer Stadtteil<br />

Grunewald entstand 1983 das<br />

Humboldtschlösschen. Die Adresse entwickelte sich<br />

wunschgemäß zum stark frequentierten Begegnungsort<br />

älterer Menschen. 1984 gründete sich hier der<br />

Arbeitskreis <strong>Berlin</strong>er Senioren. Über Jahrzehnte tagte<br />

die Fachgruppe „Ältere Menschen“ des <strong>Paritätische</strong>n<br />

<strong>Berlin</strong> in diesen Räumen. Käte Tresenreuter war bis<br />

2011 Vorsitzende und Gastgeberin.<br />

Gemeinsam mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern sorgte sie im sogenannten Schlösschen<br />

für unzählige Veranstaltungen und Feste in<br />

gepflegtem Ambiente. Die Mitgliederzahl des Vereins<br />

wuchs und das „Schlösschen“ (seit 2012 „Käte-<br />

Tresenreuter-Haus“ benannt) ist bundesweit als erstes<br />

Altenselbsthilfezentrum bekannt. Nach dem Fall der<br />

<strong>Berlin</strong>er Mauer 1989 gründete sich im „Schlösschen“<br />

ein Arbeitskreis „Selbsthilfe älterer Menschen der neuen<br />

Länder“. Kontakte nach Tallinn in Estland wurden<br />

gepflegt. Dort entstand 1996 ein Altenselbsthilfezentrum<br />

nach dem <strong>Berlin</strong>er Vorbild.<br />

In ihrer entschiedenen Art verfolgte Käte Tresenreuter<br />

vielfältige neue Ziele zugunsten älterer Menschen.<br />

Als Sprecherin der Fachgruppe Ältere Menschen im<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> setzte sie sich nachhaltig für die<br />

Entwicklung der Rehabilitation für ältere Menschen ein.<br />

Mutig übernahm ihr Verein 1988 auf ehrenamtlicher<br />

Basis die Trägerschaft der ersten Koordinierungsstelle<br />

für ambulante Rehabilitation. Käte Tresenreuter hatte<br />

auch die Situation pflegebedürftiger Menschen in<br />

Heimen immer im Blick. Regelmäßige Besuchsdienste<br />

in Einrichtungen und Einladungen ins „Schlösschen“<br />

gehören zum Profil des Altenselbsthilfezentrums.<br />

Zahlreiche Ehrungen für die agile Gründerin<br />

2010 gab die agile Gründerin den Startschuss für das<br />

Modellprojekt „Ältere Menschen<br />

ermitteln selbst die Situation in<br />

Alten- und Pflegeheimen“. Das<br />

Projekt erhielt die Helene-Medaille<br />

der Stiftung Oskar-Helene-Heim.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong> war für Käte<br />

Tresenreuter stets ein wichtiger<br />

Partner. 1974 wurde sie Mitglied<br />

des Beirates, ab 1982 arbeitete sie<br />

im Vorstand mit, 1987 wurde sie<br />

zur stellvertretenden Vorsitzenden<br />

gewählt; dieses Amt bekleidete sie bis<br />

1994.<br />

Käte Tresenreuter erhielt für<br />

ihr Engagement gleich zwei<br />

Bundesverdienstkreuze, den Verdienstorden<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> und<br />

zahlreiche weitere Ehrungen.<br />

Sie verstand es, Gastgeberin zu sein.<br />

Das Sozialwerk <strong>Berlin</strong> wurde durch<br />

die humorvolle und unersetzliche Mitwirkung ihres<br />

Ehemannes Harry Tresenreuter auch zum familiären<br />

Treffpunkt. Gemeinsam trugen beide zum Gelingen<br />

neuer Projekte bei. Es ist nicht jedem gegeben, die<br />

Ernte des eigenen Wirkens erleben zu können. Käte<br />

Tresenreuter hat sich Ziele gesetzt und sie erreicht.<br />

Wir nehmen Anteil an der Trauer der Familie, der Freunde<br />

und Mitstreiter des Vereins. Dankbar nehmen wir<br />

Abschied von einer starken Persönlichkeit. Wir werden<br />

Käte Tresenreuter in ehrendem Angedenken bewahren.<br />

Vorstand, Beirat, Geschäftsführung,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>Paritätische</strong>n<br />

Wohlfahrtsverbandes <strong>Berlin</strong><br />

Foto: Andreas Thiele<br />

4 März 2013


Landesgeschäftsstelle<br />

Vorschläge für die Vergabe <strong>Paritätische</strong>r Ehrennadeln:<br />

<strong>Der</strong> Vorstand des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />

zeichnet jährlich verdienstvolle ehrenamtlich tätige<br />

Mitarbeiter aus den Mitgliedsorganisationen mit der<br />

goldenen oder der silbernen Ehrennadel aus.<br />

Silberne Ehrennadel<br />

Voraussetzung für die Vergabe der silbernen Ehrennadel<br />

ist eine mindestens 10-jährige, besonders<br />

verdienstvolle, ehrenamtliche Tätigkeit in einer<br />

Mitgliedsorganisation.<br />

Die Kriterien sind hier eine besondere Vorbildfunktion,<br />

eine herausragende Intensität und Breitenwirkung<br />

im Engagement.<br />

Goldene Ehrennadel<br />

Für die Vergabe der goldenen Ehrennadel sollten<br />

mindestens 25 Jahre eines besonderen Engagements<br />

die Grundlage sein.<br />

Bitte senden Sie Ihren Vorschlag an:<br />

engel@paritaet-berlin.de<br />

Im Detail senden Sie bitte folgende Angaben:<br />

Vorname, Familienname, Geburtsdatum, Anschrift<br />

und Beruf sowie eine ausführliche Begründung<br />

des Vorschlages.<br />

Das Themenheft „Bewegung<br />

hält gesund“ finden<br />

Mitgliedsorganisationen als<br />

Beilage in diesem Rundbrief.<br />

Darin stellt der <strong>Paritätische</strong><br />

<strong>Berlin</strong> einen Ausschnitt<br />

aus den vielseitigen<br />

präventiven Bewegungsangeboten<br />

<strong>Paritätische</strong>r Mitglieder<br />

vor. Die Angebote<br />

wenden sich an Kinder und Jugendliche, Familien<br />

und Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

behinderte Menschen, Menschen mit psychischen<br />

Beeinträchtigungen, mit Suchtproblemen, ältere<br />

Menschen und Menschen in Pflegeheimen, aber<br />

auch an die Menschen in der Nachbarschaft und<br />

im Stadtteil.<br />

Sie können das „Bewegungsheft“ auch kostenlos<br />

über die Pressestelle des <strong>Paritätische</strong>n,<br />

schmid@paritaet-berlin.de<br />

bestellen oder Sie finden es zum <strong>Download</strong> unter:<br />

www.paritaet-berlin.de/pressemedien/broschueren.html<br />

Weitere Beiträge zu Sport, Bewegung und Prävention<br />

veröffentlichen wir gern im Rundbrief. Wir<br />

freuen uns auf Ihre Texte. Bitte schicken Sie diese,<br />

gern auch mit einem Foto, an<br />

rundbrief@paritaet-berlin.de<br />

„Mangels Tatverdacht“<br />

Ermittlungsverfahren<br />

gegen Helmut Forner<br />

ist eingestellt<br />

Das Ermittlungsverfahren gegen Helmut Forner<br />

wegen Untreue ist laut Staatsanwaltschaft <strong>Berlin</strong><br />

mangels Tatverdacht eingestellt worden.<br />

Forner ist Vorstandsmitglied des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />

und war bis zu seinem Ruhestand Geschäftsführer der<br />

„Nordberliner Werkgemeinschaft gGmbH“ (nbw), einer<br />

Werkstatt für behinderte Menschen. <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong><br />

<strong>Berlin</strong> begrüßt die Einstellung des Verfahrens.<br />

Mit der Verfahrenseinstellung bestätigt sich die<br />

Kritik des <strong>Paritätische</strong>n im November 2012, dass die<br />

Unternehmensleitung der nbw nicht alle Möglichkeiten<br />

ausgeschöpft habe, sich vorab durch eine unabhängige<br />

Kommission Klarheit über die fraglichen Sachverhalte<br />

zu verschaffen. Angesichts der ungeklärten Vorwürfe<br />

und der persönlichen Rufschädigung, die mit einer<br />

staatsanwaltlichen Ermittlung einhergehen und weil in<br />

einem Rechtsstaat die Unschuldsvermutung gilt, hätte<br />

der Verband hier mehr Sorgfalt und ein faires Verfahren<br />

erwartet.<br />

Helmut Forner war im März 2012 nach 40jähriger<br />

Tätigkeit als Geschäftsführer in der Behindertenhilfe in<br />

den Ruhestand gegangen. Erst über einen Journalisten<br />

aus der <strong>Berlin</strong>er Tagesspresse erfuhr er, dass die<br />

Gesellschafter und die Geschäftsführung der nbw ihn<br />

der Untreue bezichtigten.<br />

Auf Drängen vieler Mitgliedsorganisationen kandidierte<br />

Helmut Forner, bis November 2012 stellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender im <strong>Paritätische</strong>n, trotz des<br />

laufenden Ermittlungsverfahrens erneut für die Wahl<br />

zum Vorstand und wurde mit zahlreichen Stimmen am<br />

21. November 2012 von der Mitgliederversammlung<br />

erneut in den Vorstand gewählt.<br />

Lesen Sie auf der nächsten Seite ein Interview mit<br />

Helmut Forner<br />

Aktuelle Stellenangebote und -gesuche<br />

finden Sie im Internet stets hier:<br />

www.paritaet-berlin.de/jobs/stellenangebote.html<br />

März 2013 5


Landesgeschäftsstelle<br />

alles so ausgeht, wie es jetzt ausgegangen ist?<br />

Natürlich fängt man an zu grübeln. Stellt sich die Frage,<br />

hast Du vielleicht doch irgendwo irgendwas übersehen?<br />

Ich war mir im Grundsatz sicher, weil ich sehr<br />

wohl weiß, was ich gemacht oder auch nicht gemacht<br />

habe. Und dennoch hat man Selbstzweifel, ich hatte sie<br />

zumindest. Alles andere wäre aus meiner Sicht etwas unnormal.<br />

„Ich habe viel Solidarität<br />

und Unterstützung<br />

erfahren“<br />

Interview mit Helmut Forner, Vorstandsmitglied<br />

im <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>, (Bild oben), nach der<br />

Einstellung eines staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens<br />

gegen ihn.<br />

Wie geht es Ihnen, Herr Forner?<br />

Seit dem 15. Februar, also dem Tag, an dem ich von der<br />

Einstellung des Ermittlungsverfahrens erfuhr, sehr viel<br />

besser.<br />

Vorausgegangen war ein für Sie und Ihre Familie<br />

unruhiges Vierteljahr, können wir uns vorstellen.<br />

Nachdem ich Mitte November des vergangenen Jahres<br />

aus der Zeitung erfuhr, dass die Staatsanwaltschaft gegen<br />

mich ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat, habe ich<br />

mir einen Anwalt genommen. Ich hatte etwa Mitte August<br />

von Oswald Menninger gehört, dass bei ihm eine<br />

Mail eingegangen sei, in der stehe, dass gegen mich Anzeige<br />

erstattet werden soll. Er fragte mich, ob ich davon<br />

etwas wisse – und ich habe diese Frage wahrheitsgemäß<br />

mit Nein beantwortet. Ich hatte das damals aber nicht<br />

recht ernst genommen und erst Monate später davon<br />

erfahren, als mich drei, vier Tage vor der Zeitungsveröffentlichung<br />

der Journalist von der <strong>Berlin</strong>er Morgenpost<br />

anrief und mich fragte, was ich denn zu diesen Vorwürfen<br />

zu sagen habe.<br />

Und?<br />

Nichts, habe ich gesagt, denn ich kannte ja keine Vorwürfe.<br />

Mit mir hatte niemand von staatsanwaltschaftlicher<br />

Seite gesprochen.<br />

Nun ist das Verfahren „mangels Tatverdacht“ eingestellt<br />

worden, eine Einstellung erster Klasse – Sie<br />

sind rehabilitiert. Waren Sie jemals im Zweifel, dass<br />

Wie haben Sie die Zeit der Selbstzweifel und der<br />

Unsicherheit überstanden?<br />

Ich habe natürlich schlechter geschlafen als sonst. Aber<br />

ich habe eine Familie, meine Frau und die beiden Kinder,<br />

die keinerlei Zweifel hatten. Für mich war es ganz<br />

eindeutig eine Phase, wo ich ohne eine stabile Familie<br />

sicherlich größere Probleme gehabt hätte. Ich habe unglaublich<br />

viel Solidarität und Unterstützungsangebote<br />

erfahren, und ich habe Vertrauensbekundungen von<br />

Kolleginnen und Kollegen bekommen, die mich zum<br />

Teil seit 35 Jahren sehr gut kennen und in dieser Zeit<br />

auch die einen oder anderen Erfahrungen mit mir gemacht<br />

haben.<br />

Das konnte man während der Mitgliederversammlung<br />

sehr gut erleben ...<br />

Unter dem Strich waren die Solidaritätsbekundungen<br />

deutlich im Übergewicht. Natürlich gab es auch Menschen,<br />

die den Kontakt mit mir gemieden haben und die<br />

sich jetzt zum Teil wieder annähern. Ich bin sicher: Das<br />

war nicht unbedingt als Abneigung gemeint, das war Unsicherheit.<br />

Es ging ja auch um Ihre Reputation, um Ihren guten<br />

Ruf, der bis heute makellos ist.<br />

Das Ehrverletzende hat mich besonders geschmerzt; ich<br />

habe nun seit 1978 für die Behindertenhilfe in <strong>Berlin</strong> das<br />

eine oder andere – ich übertreibe nicht, wenn ich sage<br />

– in relativ selbstloser Weise auch für andere Träger machen<br />

können. Dann diese haltlosen Vorwürfe! Die haben<br />

auch deswegen so geschmerzt, weil 40 Jahre guter,<br />

sinnvoller Arbeit – wie man mir noch im Jahre 2012 bestätigt<br />

hat – sich plötzlich in Luft aufzulösen drohten.<br />

Das ist nicht so gekommen, das Verfahren ist eingestellt.<br />

Dieses Ende lässt mich die Welt etwas gelassener sehen.<br />

Aber ich will nicht verhehlen: Verletzungen bleiben.<br />

Wie muss man sich an Ihrem Beispiel ein Ermittlungsverfahren<br />

vorstellen, wenn es einmal in Gang<br />

gekommen ist? Was ist da zwischendurch geschehen?<br />

Erst mit Akteneinsicht meines Anwalts wusste ich von<br />

6 März 2013


Landesgeschäftsstelle<br />

den Details der Vorwürfe. Auf diese Vorwürfe hat der<br />

Anwalt schriftlich reagiert. Einige Vorwürfe waren völlig<br />

substanzlos, auf andere ist er im Einzelnen eingegangen.<br />

Und dann habe ich – viele Wochen später – wiederum<br />

via Anwalt den Brief bekommen, dass das Verfahren<br />

eingestellt sei. Mit mir hat zwischendurch niemand von<br />

der Staatsanwaltschaft gesprochen.<br />

Es heißt, die Gegenseite werde Widerspruch einlegen.<br />

Ja, eine sogenannte Beschwerde gegen die Einstellung<br />

der Ermittlungen, mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich<br />

bin sehr davon überzeugt, dass die Beschwerde kein anderes<br />

Ergebnis haben wird.<br />

Nachdem das Verfahren zu Ihren Gunsten eingestellt<br />

worden ist, wer bezahlt Ihre Kosten?<br />

Ich, wer sonst ? (lacht). Das ist mehr Sarkasmus als Heiterkeit<br />

– aber so ist es.<br />

Was lernen Sie selbst aus der ganzen Angelegenheit?<br />

Ich habe einen Teil meines Lebens neu sortiert in Bezug<br />

auf Freundschaften, Bekanntschaften und meine Haltung<br />

dazu. Ich glaube, dass ich das eine oder andere in<br />

der Einschätzung von Menschen, wie sie mir begegnen<br />

und wie ich sie dann auch in einer schwierigen Situation<br />

kennen gelernt habe, besser differenzieren kann als<br />

vorher.<br />

Zum Beispiel?<br />

Ich wurde am 21. März des Jahres 2012 im Roten Rathaus<br />

von meinem damaligen Arbeitgeber mit großem<br />

Jubel verabschiedet ...<br />

… sechs Monate später hat man die Staatsanwaltsschaft<br />

bemüht ...<br />

Genau. Ich lerne daraus, möglichst keinen Wert zu legen<br />

auf irgendwelche Bejublung. Neuerdings weiß ich nicht<br />

mehr, wie ernst sie gemeint sind – abgesehen von vielen<br />

„paritätischen“ Bekundungen, die ich wirklich wertzuschätzen<br />

weiß, etwa die Mitgliederversammlung des <strong>Paritätische</strong>n,<br />

die mich mich sehr bewegt hat.<br />

Wie beschaulich muss man sich den Alltag des Ruheständlers<br />

Helmut Forner vorstellen?<br />

Beschaulich? Nach wie vor und nicht selten muss ich<br />

mich mit meiner Frau zu einem gemeinsamen Termin<br />

verabreden. Nie hatte ich vor, mich den lieben, langen<br />

Tag in den Sessel zu setzen. Ich bin ja weiter beim <strong>Paritätische</strong>n<br />

aktiv, ich habe weiter noch die eine oder andere<br />

beratende Funktion in der Behindertenhilfe. Zum<br />

Beispiel bin ich ehrenamtlicher Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Geteq, das ist eine Gesellschaft, die die Nachfolge<br />

von Nueva angetreten hat und deren Gesellschafter<br />

unter anderem der <strong>Paritätische</strong> ist. Und ich beantworte<br />

sehr gerne Fragen der einen oder anderen Mitgliedsorganisation<br />

des <strong>Paritätische</strong>n – also ich verbringe einen<br />

nicht ganz unerheblichen Teil meiner Zeit weiter mit<br />

Behindertenhilfe und Sozialpolitik in <strong>Berlin</strong>. Für mich<br />

war es es immer ein wirkliches Anliegen, für Menschen<br />

mit Handicap und sozialen Benachteiligungen in <strong>Berlin</strong><br />

etwas zu tun, und das muss ich ja mit Eintritt in den<br />

Ruhestand nicht schlagartig aufgeben.<br />

Dazu, Herr Forner, wünschen wir Ihnen gutes Gelingen<br />

und alles Gute.<br />

Auch 2013 Wieder:<br />

„KinderZukunft –<br />

<strong>Paritätische</strong> Hilfe für Kinder<br />

und Jugendliche“<br />

Diesem Rundbrief liegen Erläuterungen und<br />

Unterlagen zum Programm „KinderZukunft –<br />

<strong>Paritätische</strong> Hilfe für Kinder und Jugendliche<br />

2013“ bei, um deren Beachtung wir bitten.<br />

Es handelt sich dabei um ein Förderprogramm des<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>. Das Ziel: Benachteiligte Kinder<br />

und Jugendliche im Alter bis 16 Jahren sollen –<br />

besonders im Bereich Bildung – gefördert werden.<br />

Seit 2006 werden hierfür jährlich rund 50 000 Euro<br />

zur Verfügung gestellt. Die Beilage umfasst einen<br />

Textbeitrag mit Fragen und Antworten zum Förderprogramm,<br />

eine Auflistung der Stadtteilzentren, bei<br />

denen Gutscheine eingereicht werden, und schließlich<br />

einen Gutschein als Kopiervorlage.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Gesamtverband führt die<br />

Fachtagung „Kinder verdienen mehr – eine Zwischenbilanz<br />

zum Bildungs- und Teilhabepaket“ am<br />

14. März 2013 in <strong>Berlin</strong> von 10 bis ca. 17 Uhr im<br />

Tagungszentrum der Oranienburger Straße durch.<br />

Es soll eine Zwischenbilanz nach zwei Jahren gezogen<br />

sowie das paritätische Konzept diskutiert werden.<br />

www.der-paritaetische.de<br />

März 2013 7


Landesgeschäftsstelle<br />

Besuch in der Reichstagskuppel:<br />

Teilnehmer<br />

einer Studienreise der<br />

polnischen Organisation<br />

„Federacja Mazowia”<br />

sahen sich in <strong>Berlin</strong> um,<br />

nachdem sie zahlreiche<br />

Mitgliedsorganisationen<br />

des <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong><br />

besucht hatten.<br />

Polnische Freunde zu Gast in <strong>Berlin</strong><br />

Wie geht‘s bei Euch mit<br />

der Inklusion voran?<br />

Anfang Februar fand eine Studienreise statt, an der<br />

zwölf Teilnehmer aus der polnischen Organisation<br />

„Federacja Mazowia” teilnahmen, die Partner des<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>Paritätische</strong>n ist.<br />

Die Teilnahmer waren die Repräsentanten des<br />

Projektes „Aufbau von drei lokalen Initiativgruppen<br />

zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

in der Woiwodschaft Masowien”, das zusammen mit<br />

dem <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> durchgeführt wird. Das<br />

Projekt wird von der Aktion Mensch mitfinanziert.<br />

Die Föderation Mazowia ist ein freiwilliger<br />

Zusammenschluss selbstständiger Träger- und<br />

Nichtregierungsorganisationen, die in der Wojewodschaft<br />

Masowien im gemeinnützigen Bereich tätig sind.<br />

Hier der Bericht von Marcin Górecki, einem der<br />

Teilnehmer der dreitägigen Studienreise.<br />

Für und mit behinderte Menschen sollen<br />

Interessenvertreungen in drei Kreisen gegründet<br />

werden<br />

„Das Ziel des Projektes ist es, Vertretungen von und<br />

für Menschen mit Behinderung in drei Kreisen der<br />

polnischen Woiwodschaft Masowien zu gründen.<br />

Diese Vertretungen wollen zusammen mit ihren<br />

Vertretern die Gemeinden dabei unterstützen, die<br />

UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. Das<br />

war u.a. ein Thema der Studienreise, aber auch die<br />

Annäherung der Arbeit der NGOs in Deutschland und<br />

ein Meinungsaustausch über Behinderung. Am ersten<br />

Tag hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich mit<br />

Vertretern der Organisation „Lebenshilfe <strong>Berlin</strong> für<br />

Menschen mit geistiger Behinderung e.V.“ zu treffen.<br />

Während dieses Treffens lernten die Teilnehmer die<br />

Geschichte der Organisation, die Problematik der<br />

Behinderung in Deutschland und das System der Hilfe<br />

für die Menschen mit Behinderung in Deutschland<br />

kennen.<br />

Am zweiten Tag besuchten sie im „Mosaik<br />

Unternehmensverbund“ Werkstatt und Fördergruppe<br />

für Menschen mit Behinderung. Die Teilnehmer<br />

erfuhren von den Möglichkeiten für Arbeitsplätze für die<br />

Leute mit verschiedenen Behinderungen. Zum Schluss<br />

dieses Treffens besuchten sie auch ein Restaurant, das<br />

von Menschen mit Behinderung betrieben wird.<br />

Am Nachmittag trafen sie sich noch mit der Organisation<br />

„Autismus Deutschland Landesverband <strong>Berlin</strong> e.V.“ und<br />

hatten die Gelegenheit, eine Ambulanz für Familien<br />

mit autistischen Kindern und Jugendlichen sowie eine<br />

Wohneinrichtung für Autisten zu sehen. Am Abend<br />

wurden sie ins Theater RambaZamba eingeladen, wo sie<br />

eine Darstellung unter dem Titel „Am Liebsten zu Dritt”<br />

bewunderten. Das Spektakel wurde von Künstlern mit<br />

Down-Syndrom gespielt.<br />

Am letzten Tag der Studienreise hatten die Teilnehmer<br />

die Möglichkeit, <strong>Berlin</strong> zu besichtigen; unter anderem<br />

besuchten sie den Reichstag und das Brandenburger<br />

Tor. Alle kehrten nach Polen mit vielen Ideen und neuen<br />

Herausforderungen zurück.“<br />

Kontakt: Federacja Mazowia<br />

ul. Żytnia 16/31<br />

01-014 Warszawa, Poland<br />

phone/fax: +48 22 652 22 66<br />

E-Mail: mazowia@mazowia.org.pl<br />

8 März 2013


Landesgeschäftsstelle / Bürgerengagement<br />

Vernissage in der<br />

<strong>Paritätische</strong>n<br />

Landesgeschäftsstelle:<br />

Cordula Mietz (Foto)<br />

malt seit mehr als zwanzig<br />

Jahren am Computer.<br />

Sie kann dies nur mithilfe<br />

einer speziellen Kopfsteuerung,<br />

denn die 49-Jährige<br />

ist seit ihrer Kindheit in ihren Bewegungsmöglichkeiten<br />

spastisch stark eingeschränkt. Nur ihren Kopf<br />

kann sie durch viel Training kontrolliert bewegen.<br />

Diese Fähigkeit hat sie allerdings perfektioniert. Ihre<br />

bunten, an Kinderzeichnungen erinnernden Bilder<br />

füllen Wände. In voller Farbe strahlen ihre Bilder die<br />

Betrachtenden an. Trotz der lustigen Motive wirken<br />

sie nicht oberflächlich. Cordula Mietz vermittelt<br />

Lebensfreude, sie beweist viel Humor, manchmal<br />

auch schwarzen Humor. Sie hat gelernt, mithilfe ihrer<br />

Bilder sehr differenziert zu sprechen. Ganz wesentliche<br />

Unterstützung erhält die Künstlerin vom Verein<br />

kommhelp (www.kommhelp.de). <strong>Der</strong> Verein entwickelt<br />

individuelle Software für behinderte Menschen.<br />

Die Vereinsmitglieder nutzen bei der Entwicklung<br />

verschiedene Softwarekomponenten vorhandener<br />

OpenSourceSoftware und entwickeln hieraus eine<br />

geeignete Gesamtlösung, passgenau zum individuell<br />

vorhandenen Handicap.<br />

Die Resonanz auf die Vernissage: Beeindruckt waren<br />

die Gäste von der Geduld und dem Fleiß, den die<br />

Zeichnerin aufbringt, um ein einzelnes Bild zu schaffen.<br />

Inzwischen hat sie hunderte Werke entstehen<br />

lassen. Viel Sympathie und Interesse galt den Mitwirkenden<br />

im Verein kommhelp, die ebenfalls geduldig an<br />

Lösungen arbeiten, um Menschen mit Handicap ihr<br />

spezielles Leistungsvermögen zu erschließen.<br />

Die Werke von Cordula Mietz sind noch bis zum<br />

30. April 2013 in der Landesgeschäftsstelle des <strong>Paritätische</strong>n<br />

Wohlfahrtsverbandes zu sehen. Da die Bilder<br />

in Tagungsräumen hängen, ist die Ausstellung nicht<br />

immer zugänglich. Bei Interesse wird um Anruf gebeten.<br />

Telefon: 030 86001-0<br />

Studentenwerk <strong>Berlin</strong><br />

100 studentische<br />

Paten für <strong>Berlin</strong><br />

Die studentische Kampagne „100 Paten für <strong>Berlin</strong>“<br />

sucht engagierte <strong>Berlin</strong>erinnen und <strong>Berlin</strong>er,<br />

die ein Patenkind mit besonderem Förderbedarf<br />

regelmäßig im Alltag unterstützen und dabei<br />

auch den eigenen Horizont erweitern möchten.<br />

Eine Gruppe von Studierenden von TU, FU und UdK<br />

will jetzt das „Netzwerk <strong>Berlin</strong>er Kinderpatenschaften“<br />

mit einer eigens konzipierten Kampagne unterstützen.<br />

Die Idee zur Kampagne „100 Paten für <strong>Berlin</strong>“ entstand<br />

im Rahmen eines selbstorganisierten studentischen<br />

Projektseminars des Verbundes „Initiativen 2.0“:<br />

Marc Schmieder, einer der Tutoren der Veranstaltung:<br />

„Unser Projektverbund besteht aus zwei tu projects –<br />

das sind Projekte zur Umsetzung selbstorganisierter<br />

und praxisorientierter Lehre von Studierenden für<br />

Studierende. Dabei untersuchen wir, wie man durch<br />

den Einsatz digitaler Medien etwas für die Gesellschaft<br />

verbessern und Menschen in ihrem ehrenamtlichen<br />

Engagement unterstützen kann. In unserem Seminar<br />

zu Online-Campaigning wollen wir selbst ausprobieren,<br />

was wir konkret für ein sinnvolles soziales Projekt<br />

erreichen können. Die Idee, Menschen davon zu<br />

begeistern, sich konkret für ein Patenkind einzusetzen<br />

hat uns schnell gepackt. Daher suchen wir jetzt 100<br />

Paten für <strong>Berlin</strong>.“ Was die Studierenden antreibt,<br />

sind die Einfachheit und die konkrete Wirksamkeit<br />

von Kinderpatenschaften: „Als Pate kann jeder etwas<br />

bewegen. Man trifft sich etwa einmal pro Woche<br />

mit einem Patenkind und hilft ihm, seine Stärken zu<br />

entwickeln. Dabei geht es nicht nur ums Lernen für die<br />

Schule. Auch gemeinsame Freizeitaktivitäten stärken<br />

das Selbstbewusstsein des Kindes und können seinen<br />

Horizont erweitern.“<br />

„Auch die Paten profitieren von ihrem Engagement:<br />

Sie erfahren viel Freude, erhalten Einblicke in<br />

andere Kulturen und sozialen Kontexte und sehen<br />

konkret, wie sie mit ihrem Engagement das Leben<br />

eines Kindes entscheidend voranbringen können.“,<br />

so Laura Bauer vom Verein „PaSch – Paten für<br />

Schüler“, die mit den Studierenden gemeinsam an<br />

der Kampagne arbeitet.<br />

Um ihr Ziel – 100 neue Kinderpaten für <strong>Berlin</strong><br />

zu finden – zu erreichen, haben die Studierenden<br />

eine Website erstellt, die allgemein über das Thema<br />

Kinderschaften informiert, die Patenvereine<br />

vorstellt und konkrete Erfolgsstories aus den Paten-<br />

Tandems berichtet. Interessierte können sich direkt<br />

über ein Formular auf der Website anmelden und<br />

werden dann an passende Patenschafts-Vereine<br />

weitervermittelt. Weitere Informationen:<br />

www.100-paten-fuer-berlin.de<br />

www.facebook.com/100paten<br />

März 2013 9


Bürgerengagement<br />

Andreas Kessel, dem stellvertretende Vorsitzenden<br />

des Landesverbandes Schulischer Fördervereine<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V. (lsfb), wurde jetzt der<br />

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland<br />

verliehen. Herzlichen Glückwunsch!<br />

www.lsfb.de<br />

Vom 10. bis 21. September 2013 finden bundesweit<br />

hunderte Aktionen von Bürgern, Initia tiven,<br />

Vereinen, Stif tungen, Verbänden, enga gierten<br />

Unter nehmen und weiteren Veran stal tern statt.<br />

Zahl reiche Projekte enga gierter Veran stalter<br />

werden im Zeit raum zwischen dem 10. und 21.<br />

September 2013 unter dem gemein samen Motto<br />

„Enga ge ment macht stark!“ im Blickpunkt der<br />

Öffent lich keit stehen und beson ders gewür digt.<br />

www.engagement-macht-stark.de<br />

Die Zahl der Stiftungen in Deutschland ist<br />

im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent gewachsen,<br />

teilte der Bundesverband Deutscher Stiftungen<br />

auf seiner Jahrespressekonferenz mit. Aktuell gibt<br />

es in Deutschland 19.551 rechtsfähige Stiftungen<br />

bürgerlichen Rechts, 645 davon wurden im vergangenen<br />

Jahr neu gegründet. Damit bleibt Deutschland<br />

innerhalb Europas Spitzenreiter in Sachen<br />

Stiftungsneugründungen.<br />

www.stiftungen.org<br />

Nachbarschaft und Selbsthilfe in Moabit lautet<br />

eine neue Broschüre, die als Stadtteil-Info 2013<br />

jetzt erschienen ist. Sie wird vom Moabiter Ratschlag<br />

e.V. verantwortet und ist auf Papier und als<br />

pdf-Datei hier erhältlich:<br />

E-Mail: info@moabiter-ratschlag.de<br />

www.moabiter-ratschlag.de<br />

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien<br />

Wohlfahrtspflege (BAGFW) hat Wahlprüfsteine<br />

für die Bundestagswahl formuliert. Im Engagementbereich<br />

sieht die BAGFW Reformbedarf<br />

beim Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht, dem<br />

Vereinsrecht sowie dem Zuwendungsrecht. Die<br />

BAGFW kritisiert in dem Papier die Instrumentalisierung<br />

und Steuerungsansprüche bürgerschaftlichen<br />

Engagements durch den Staat. Folge dieser<br />

Tendenz sei, dass der „Eigensinn“ und die partizipationsfördernden<br />

Aspekte des bürgerschaftlichen<br />

Engagements in den Hintergrund treten.<br />

www.bagfw.de/fileadmin/media/Projekte_2012/Positionspapier/Buergerschaftlich_4_.pdf<br />

Schülerhilfe Rollberg<br />

Nächster Halt:<br />

Mentoringprojekt<br />

Auf eine erstaunliche Reise durch Deutschland<br />

und Europa hat sich in diesen Tagen der<br />

24-jährige Sebastian Volberg begeben – er ist seit<br />

September 2012 auf einer „Mentoringreise“ und<br />

besucht dabei Menschen und Organisationen, die<br />

im Mentoring tätig sind.<br />

Damit, so Sebastian Vettel, „die Vielfalt von Mentoringund<br />

Patenprojekten in der Praxis zu sehen und um<br />

die Begeisterung, mit der schon viele Menschen dort<br />

engagiert sind, weiter zu tragen an die vielen, die es noch<br />

nicht sind. Mein Ziel ist es, dabei zu sein, wenn Jugend-<br />

Mentoring noch mehr zu einer Institution und einer<br />

Haltung wird und meinen Teil dazu beizutragen. Ich sehe<br />

Mentoring, insbesondere für Kinder und Jugendliche<br />

vor allem als Einstellung als bloß als ein Instrument<br />

oder eine Maßnahme. Zu dieser Entwicklung will ich<br />

beitragen und von denjenigen, die bereits Erfahrung<br />

darin haben, lernen.“<br />

Über Begegnungen und Impressionen schreibt und<br />

fotografiert der junge Mentoring-Fan regelmäßig in<br />

einem Internet-Blog www.sebastianvolberg.de, aus dem<br />

wir hier einige Passagen zitieren.<br />

Interviews in <strong>Berlin</strong>: „Netzwerk <strong>Berlin</strong>er<br />

Kinderpatenschaften“ und Schülerhilfe Rollberg<br />

Eine seiner Bahncard-100-Reisen führten ihn nach <strong>Berlin</strong><br />

zum „Netzwerk <strong>Berlin</strong>er Kinderpatenschaften“, dem<br />

auch zahlreiche <strong>Paritätische</strong> Mitgliedsorganisationen<br />

angehören; ein weiteres Gespräch führte er mit<br />

Gilles Duhem, Geschäftsführer im Förderverein<br />

Gemeinschaftshaus Morus 14 e.V. und mitverantwortlich<br />

für das Projekt Netzwerk Schülerhilfe Rollberg.<br />

Mit Florian Stenzel vom „Netzwerk <strong>Berlin</strong>er<br />

Kinderpatenschaften“ unterhielt sich der Mentoringreisende<br />

Sebastian Volberg unter anderem „über<br />

die prekäre finanzielle Situation mehrerer Projekte und<br />

das daraus folgende bekannte Projektesterben in <strong>Berlin</strong>.<br />

Die Angebote, die Patenschaftsprojekte bieten, müssten<br />

unter die Leistungen der Sozialgesetzbücher fallen<br />

und die Arbeit, die geleistet wird, damit einen höheren<br />

Stellenwert bekommen. Wenn dies der Fall wäre, so<br />

könne die Arbeit der Projektkoordinatoren auf einer<br />

soliden finanziellen Basis stehen und damit auch eine<br />

größere Bereitschaft zu Vernetzung und Kooperation<br />

entstehen, die bisher häufig dann ende, wenn es um<br />

Fragen des Fundraisings ginge.“<br />

Das Gespräch mit Gilles Duhem schloss für den<br />

Besucher Sebastian Volberg sehr praktisch – im<br />

10 März 2013


Bürgerengagement<br />

Besuchsprogramm per Bahncard<br />

100: Sebastian Volberg erkundigt<br />

sich nach Mentoring-<br />

Projekten in ganz Deutschland<br />

- und demnächst auch in<br />

europäischen Ländern.<br />

„Learning by Doing“: „Nach unserem Gespräch kam<br />

spontan ein Junge ins Büro, der eine Stunde überbrücken<br />

wollte, bevor er mit seiner Mutter in die Bibliothek gehen<br />

sollte. Er hatte sich einen Lük-Kasten geholt und schon<br />

mal angefangen, kam aber an einer Stelle nicht weiter.<br />

Gilles kannte sich damit auch nicht aus. Ich hatte früher<br />

(hachja…) auch mal so einen Kasten, da wollte ich<br />

eigentlich nur kurz die Frage klären, aber wie das so ist,<br />

bin ich die nächste Dreiviertelstunde auch noch dabei<br />

gewesen und habe Plättchen aneinander gelegt. Das Bild<br />

war am Ende nicht ganz so wie auf der Zeichnung mit<br />

der Lösung, das hat mich irgendwie geärgert. Gilles aber<br />

sah sich in seinen Ausführungen bestätigt: „So, jetzt<br />

weißt du alles und hast es sogar miterlebt. Learning by<br />

doing, das darfst du weitererzählen.“ Tu ich. Und zwar<br />

gerne.“<br />

Sebastian Volberg will sich weiter in der Bundesrepublik<br />

umschauen – auf der Suche nach Mentoringprojekten,<br />

Mentees und Mentoren, über die es zu berichten lohnt.<br />

www.sebastianvolberg.de<br />

Unter dem Motto: „Gemeinsam für ein Kinderlachen<br />

– verwandle Dein altes Handy in eine wertvolle<br />

Spende für Rote-Nasen-Clowns in <strong>Berlin</strong>er<br />

Krankenhäusern“ haben die Pin Mail AG, 104.6<br />

RTL <strong>Berlin</strong>s Hit-Radio und der Comedian Sascha<br />

Grammel alle <strong>Berlin</strong>er aufgerufen, mit ihrem alten<br />

Handy Lachen und Leichtigkeit zu kleinen Patienten<br />

in das Krankenhaus zu bringen. Mehr hier:<br />

www.handytuete.de<br />

Ein sachverständiger Beitrag zum Unternehmensengagement<br />

„Corporate Volunteering: Wenn<br />

Wirtschaft auf Engagement trifft“ ist dieser Tage<br />

erschienen und kann als pdf-Datei hier heruntergeladen<br />

werden: www.buergergesellschaft.de/fileadmin/pdf/gastbeitrag_lang_130215_01.pdf<br />

Mob e.V.<br />

Moderne Kampagne<br />

gegen die Folgen der<br />

<strong>Berlin</strong>er Winterkälte<br />

„One Warm Winter“ – Das Leben ist kein U-<br />

Bahnhof ! Eine famose Spendenkampagne für die<br />

Obdachlosen in <strong>Berlin</strong>! Mittlerweile zum dritten<br />

Mal haben die soziale Straßenzeitung strassenfeger<br />

und die Kreuzberger Werbeagentur Dojo<br />

die Spendenkampagne „One Warm Winter“<br />

gestemmt. Das Motto 2013: „Das Leben ist kein<br />

U-Bahnhof !“. Mit dieser frech-frischen Kampagne<br />

sollen erneut Geld- und Kleiderspenden für<br />

Obdachlose eingebracht werden.<br />

Für tausende Obdachlose in der Hauptstadt bedeutet<br />

der Winter nicht nur die schwerste Zeit des Jahres –<br />

viele erkranken oder sterben im schlimmsten Fall<br />

aufgrund der permanenten Unterkühlung. <strong>Der</strong> Grund:<br />

Notunterkünfte sind häufig überfüllt, und an den<br />

meisten Ausgabestellen herrscht akuter Mangel an<br />

ausreichender Winterkleidung.<br />

Mit dabei war in diesem Jahr war auch das Online-<br />

Rabatt-Portal „Groupon“. Die Idee dahinter: <strong>Der</strong><br />

junge, populäre Anbieter von Online-Rabatt-Aktionen<br />

unterstützt One Warm Winter mit einem Charity-Deal.<br />

Nutzer konnten über die Plattform einen Euro spenden.<br />

Diesmal waren als Stars und Testimonials u.a. die Musiker<br />

Arnim Teutoburg-Weiß, Sänger und Frontmann der<br />

mehrfach ausgezeichneten Band „Beatsteaks“ dabei,<br />

Jennifer Weist, Sängerin und Frontfrau der Deutschrock-<br />

Band „Jennifer Rostock“, Marteria, Rap-Musiker, der<br />

mit seinem Hit „Lila Wolken“ seit September und bis<br />

heute die Spitze der deutschen Charts anführt, und MC<br />

Fitti, Rap-Musiker, der mit dem Track „30 Grad“ dieses<br />

Jahr den <strong>Berlin</strong>er Sommerhit gelandet hat. Außerdem<br />

März 2013 11


Bürgerengagement<br />

dabei: Komet, Kiezlegende und Tausendsassa, der sich<br />

nicht nur im Nachtleben <strong>Berlin</strong>s einer großen Bekanntund<br />

Beliebtheit erfreut, und selbstverständlich Wilson<br />

Gonzales Ochsenknecht, Schauspieler, Musiker und<br />

Kampagnen-Unterstützer der ersten Stunde.<br />

Am 18. Januar fand die „One Warm Winter-<br />

Spendenparty“ im Club „Bi Nuu“ im U-Bahnhof<br />

Schlesisches Tor statt: Rund tausend Gäste verfolgten<br />

dort den Liveauftritt von MC Fitti und Marteria und<br />

feierten mit den prominenten Kampagnenbotschaftern<br />

bis in die frühen Morgenstunden. Darüber hinaus<br />

konnten mehr als 350 Kleidungsstücke als Spenden<br />

entgegen genommen werden.<br />

„Und auch den Nutzern des Online-Rabatt-<br />

Portals „Groupon“ wurde beim Gedanken an das<br />

Kältehilfeprogramm des<br />

strassenfeger warm ums<br />

Herz“, so heißt es auf der<br />

Webseite von mob. e.V.:<br />

Zwischen dem 10. und<br />

20. Januar habe der One<br />

Warm Winter Charity-<br />

Deal die beachtliche<br />

Summe in Höhe von<br />

35000 Euro erzielt.<br />

Sophie Guggenberger,<br />

Unternehmenssprecherin<br />

von „Groupon“, dazu:<br />

„Diese Kampagne hat<br />

all unsere Erwartungen<br />

übertroffen. Wir sind stolz darauf, mit allen gemeinsam,<br />

zur richtigen Zeit einen derart wichtigen Beitrag zur<br />

Kältehilfe in <strong>Berlin</strong> leisten zu können.“<br />

Die Kampagne läuft weiter. Auf der Webseite www.<br />

onewarmwinter.org, die für die aktuelle Kampagne<br />

optimiert wurde, erhalten die Besucher nicht nur<br />

Informationen zur Kälteproblematik, sie können<br />

direkt spenden und ihren eigenen Beitrag leisten, um<br />

Bedürftigen einen wärmeren Winter zu ermöglichen.<br />

Das Prinzip ist einfach: Mit einem Klick einen Euro<br />

spenden und damit einen direkten Beitrag für die<br />

notwendige Kleidung leisten. Als besonderer Anreiz<br />

wird der Spendengeber – via Facebook-Feature – zum<br />

symbolischen Teil der Jacke.<br />

Höchst zufrieden mit den Resultaten ist auch Dojo-<br />

Kampagnenchef Daniel Uppenbrock: „Wir sind<br />

sehr froh, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern,<br />

allen voran dem strassenfeger und ‚Groupon‘,<br />

deutschlandweit so viele Menschen erreichen konnten.<br />

Die Plakatkampagne war auch in diesem Jahr wieder<br />

ein voller Erfolg, und wir haben es geschafft, vor<br />

allem junge Menschen für die Kälteproblematik zu<br />

sensibilisieren.“<br />

www.strassenfeger.org<br />

Joachim Gauck im Strassenfeger-Interview<br />

„Sind Menschen, die wir<br />

als Arme bezeichnen,<br />

ausgeschlossen?“<br />

Am 4. Februar hat „strassenfeger“-Chefredakteur<br />

Andreas Düllick (mob e.V.) ein Interview mit<br />

Bundespräsident Joachim Gauck geführt.<br />

In dem Gespräch kamen Gauck und Dülling (Foto r.)<br />

auch auf das Thema „Armut und Obdachlosigkeit<br />

in Deutschland“ zu sprechen. Hier einige Auszüge.<br />

Das vollständige Interview ist auf der Webseite des<br />

Bundespräsidialamtes nachzulesen:<br />

www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/<br />

DE/Joachim-Gauck/Interviews/2013/130204-<br />

Strassenfeger.html.<br />

Gauck: Was ich (...) sagen kann ist, dass ich froh<br />

darüber bin, wie intensiv sich die Wohlfahrtsverbände<br />

um die Lebenschancen benachteiligter Menschen<br />

kümmern. Wenn wir uns dem Phänomen Armut<br />

in Deutschland nähern, dann müssen wir fragen:<br />

Sind die Menschen, die wir als Arme bezeichnen,<br />

ausgeschlossen aus der Gesellschaft? Fällt es Ihnen<br />

schwerer, aktive Bürger zu sein? Haben sie von<br />

vornherein keine Chancen auf ein gutes Leben?<br />

Dort, wo wir diese Fragen mit Ja beantworten<br />

müssen, beginnt für mich das Problem. <strong>Der</strong>, der<br />

unten ist, muss hoch kommen können.<br />

Gauck: „Achten wir die Würde derer, die zu<br />

wenig haben, immer so, wie wir müssten?“<br />

strassenfeger: Aber kann ein Mensch, der Hartz IV,<br />

Sozialhilfe oder eine kleine Altersrente bezieht, tatsächlich am<br />

gesellschaftlichen Leben teilhaben und dieses sogar gestalten?<br />

Gauck: Auch der Mann oder die Frau in bescheidenen<br />

Verhältnissen können und sollen politische, wirtschaftliche,<br />

kulturelle und soziale Prozesse in diesem Land<br />

mit gestalten. Zunächst mal sind Menschen Wähler.<br />

In freien Wahlen ist jede Stimme wertvoll. Wer nicht<br />

wählt, macht sich ohnmächtiger als er ist. Darüber hinaus<br />

sind Menschen imstande sich zu verbünden und<br />

gegen ungerechte Verhältnisse zu protestieren.<br />

strassenfeger: Wie sehen Sie das Problem ‚Obdachlosigkeit‘?<br />

Gauck: Wir sollten denen Respekt entgegenbringen<br />

und sie stärken, die Hilfe leisten: Mäßig bezahlte Sozialarbeiter<br />

etwa, die Obdachlose in einen Kältebus<br />

aufnehmen oder die zu Treffpunkten von Wohnungs-<br />

12 März 2013


Bürgerengagement / Aktuell<br />

losen fahren und sie versorgen; Ärzte, die neben ihrer<br />

regulären Arbeit unentgeltlich Menschen aufsuchen,<br />

die es nicht mehr alleine in eine Praxis schaffen; oder<br />

ehrenamtlich engagierte Bürger, die in Stadtmissionen<br />

Essen ausgeben.<br />

Grundsätzlich frage ich mich angesichts mancher<br />

Entscheidungen (in Politik und Verwaltung, d. Red.)<br />

schon: Achten<br />

wir die Würde<br />

derer, die<br />

zu wenig haben,<br />

wirklich<br />

immer so, wie<br />

wir müssten?<br />

Dort, wo die<br />

Antwort Nein<br />

lautet, akzeptiere<br />

ich Ihre<br />

Kritik. Wir<br />

wollen keine<br />

Situationen,<br />

die Menschen<br />

in Würdelosigkeit<br />

und Ausgeschlossensein<br />

bringen.<br />

Wir wollen<br />

Hilfsbedürftigen helfen. Und dazu gehört, dass wir es<br />

ihnen ermöglichen, sich zu waschen oder auf die Toilette<br />

zu gehen.<br />

Kaufen Sie eigentlich die soziale Straßenzeitungen?<br />

Bis zu meiner Wahl war ich viel zu Fuß, mit dem<br />

Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs<br />

und habe oft soziale Straßenzeitungen gekauft<br />

und gelesen. Jetzt komme ich seltener dazu. Aber<br />

wenn ich es schaffe, dann stelle ich fest, dass ich die<br />

Artikel zum Teil richtig anregend finde. Und deswegen<br />

reicht es mir auch nicht, dem jeweiligen Verkäufer<br />

einfach nur zwei Euro zu geben, die Zeitung aber<br />

nicht zu nehmen. Ich finde es toll, dass Zeitungsmacher<br />

und Verkäufer so aktiv sind, dass sie unter<br />

schwierigen Bedingungen die Ärmel hochkrempeln.<br />

Die Straßenzeitungen und Ihre Verkäufer stehen für<br />

folgende wichtige Botschaft: „Schaut her, wir leiden<br />

nicht nur, sondern wir machen etwas. Wir stellen soziale<br />

Themen in den Fokus!’<br />

Ich bin ganz grundsätzlich beeindruckt von dem Engagement,<br />

das in den Straßenzeitungen steckt. Zwar gibt<br />

es den Staat und seine Sozialgesetze, außerdem existieren<br />

Institutionen der Fürsorge. Aber wir brauchen auch<br />

Menschen wie Sie, die ein soziales Gewissen haben und<br />

andere Menschen an deren soziales Gewissen erinnern.<br />

www.strassenfeger.org<br />

Am 21. Februar startete im Nachbarschaftshaus<br />

Urbanstraße ein so genanntes repair cafe. Gemeinsam<br />

sollen hier kaputte Sachen repariert und wieder<br />

funktionstüchtig gemacht werden. Eingeladen sind<br />

nicht nur alle Interessierte, sondern auch Techniker,<br />

Bastler und Handwerker, die ihre Erfahrungen teilen<br />

oder Tipps zur praktischen Umsetzung an Lernwillige<br />

geben wollen.Wo? Nachbarschaftshaus Urbanstraße<br />

(NHU), Urbanstr. 21 in Kreuzberg<br />

Termine: So. 17.3. 12-15 Uhr, So. 14.4. 12-15 Uhr,<br />

So. 12.5.13 12-15 Uhr Infos Renate 0176-38086004<br />

oder repaircafe@gmx.de<br />

Laut Pressemitteilung der Bundespolizeidirektion<br />

<strong>Berlin</strong> vom 6. Februar wird derzeit das Opfer<br />

einer Spuckattacke gesucht. Die Bundespolizei geht<br />

davon aus, dass das Opfer sich mit einer ansteckenden<br />

Krankheit infiziert haben könnte. Die B.Z.<br />

<strong>Berlin</strong> berichtet online hierüber unter der reißerischen<br />

Überschrift „Polizei hat den Aids-Spucker,<br />

sucht Opfer“. Dabei will das Blatt erfahren haben,<br />

dass es sich bei dem Täter um einen HIV-positiven<br />

Mann handelt, der zudem nach Einschätzung der<br />

B.Z. zugleich an Aids erkrankt ist. In einer Pressemitteilung<br />

zeigt sich die <strong>Berlin</strong>er Aids-Hilfe e.V.<br />

„schockiert über eine derartige plumpe und diskriminierende<br />

Aufmachung, die zudem medizinisch<br />

jeder Grundlage entbehrt. Wir fordern die B.Z.<br />

auf, eine derartige undifferenzierte und unwahre<br />

Panikmache zu unterlassen.“<br />

www.berlin-aidshilfe.de<br />

Für die bundesweiten Aktionstage zum<br />

„Girls’Day und Boys’Day“ am 25. April wird es<br />

erstmals eine neu entwickelte mobile Anwendung<br />

(App) geben. Ab sofort können Mädchen und<br />

Jungen per App aktuelle Girls’Day- und Boys’Day-<br />

Angebote sowie Veranstaltungen in ihrer Nähe<br />

abrufen und sich online für die Zukunftstage<br />

anmelden.<br />

www.bmfsfj.de/BMFSFJ/<br />

gleichstellung,did=98268.html<br />

Junge Erwachsene ohne berufliche Ausbildung<br />

sollen verstärkt in den Blickpunkt der Arbeit in den<br />

Jobcentern und Arbeitsagenturen rücken. Unter<br />

anderem darauf verständigten sich Bundesarbeitsministerin<br />

Ursula von der Leyen und Heinrich Alt,<br />

Vorstandsmitglied der BA, beim Start der Kampagne<br />

„AusBildung wird was – Spätstarter gesucht“.<br />

www.bmas.de<br />

März 2013 13


Interview<br />

Im Gespräch<br />

„In Sachen Vergütung<br />

geht es hoch<br />

konfliktträchtig zu“<br />

Interview mit Ute Zentgraff, Referentin für Ambulante Pflege<br />

und Hospize im <strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>. In einer ähnlichen<br />

Funktion arbeitete Zentgraff zuvor im <strong>Paritätische</strong>n Gesamtverband.<br />

Frau Zentgraff, Ihr letzter Arbeitsplatz war beim<br />

<strong>Paritätische</strong>n Gesamtverband in einer ähnlichen<br />

Funktion. Ist es ungewöhnlich, vom Bundesverband<br />

zu einer Landesorganisation zu wechseln?<br />

Es kommt darauf an, wo man seinen Arbeitsschwerpunkt<br />

sieht. Bundespolitik ist nach meinen Erfahrungen<br />

manchmal sehr weit weg von der tatsächlichen<br />

Arbeit vor Ort. Da geht es um Begleitung von Gesetzgebungsverfahren,<br />

Verhandlungen von Rahmenempfehlungen<br />

etc., ein direkter Bezug zur „Realität“ ist hier<br />

nicht immer gegeben. Das liegt vielleicht auch daran,<br />

dass man auf der Bundesebene fast keinen Kontakt<br />

mehr zur Träger- bzw. Einrichtungsebene hat. Ich glaube,<br />

dass man auf der Landesebene für die Mitgliedsorganisationen<br />

bzw. für die -einrichtungen viel mehr<br />

bewegen kann als auf der Bundesebene.<br />

Aber Sie haben auch schon mal als Expertin für Altenhilfe<br />

und Pflege auf <strong>Berlin</strong>er Landesebene gearbeitet.<br />

Was ist geblieben, was hat sich geändert?<br />

Manche Aufgabenfelder und die damit verbundenen<br />

Probleme sind die gleichen wie vor ungefähr sechs<br />

Jahren. Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt ist das<br />

Ute Zentgraff, Referentin<br />

für Ambulante Pflege und<br />

Hospize im <strong>Paritätische</strong>n<br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

Verhandeln mit den Kostenträgern, den Kranken- und<br />

Pflegekassen, aber auch dem Sozialhilfeträger über die<br />

Vergütung ambulanter Pflegeleistungen sowohl, was<br />

die Pflege nach dem Pflegeversicherungsgesetz betrifft,<br />

als auch die häusliche Krankenpflege nach der Krankenversicherung.<br />

Dasselbe gilt für die spezialisierte ambulante<br />

Palliativversorgung, ambulante und stationäre<br />

Hospize, ein breites Feld.<br />

Was ist neu?<br />

Die Qualität. Das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz sagt,<br />

dass ambulante Pflegeleistungen nicht nur nach Leistungskomplexen,<br />

sondern auch nach Zeit angeboten<br />

werden sollen, was erst einmal nicht das Problem darstellt.<br />

Aber die Pflegedienste sollen ein vergleichendes<br />

Angebot machen - Zeit vs. Leistungskomplexe - und<br />

da wird es schwierig, weil sich das Leistungskomplexsystem<br />

nicht mit dem Zeitsystem vergleichen lässt.<br />

Es gibt auf der einen Seite die Honorierung nach<br />

Leistungskomplexen, auf der anderen Seite eine<br />

Honorierung - neu hinzu gekommen - nach Zeitaufwand.<br />

Beides soll verglichen werden. Wie kann<br />

man das vergleichen?<br />

Eben nicht! Das ist das Problem! Im Leistungskomplexsystem<br />

habe ich eine Leistung hinterlegt, und egal<br />

wie viel Zeit der Kunde braucht, er bezahlt den mit den<br />

Pflegekassen verhandelten Preis. Damit werden „positive<br />

und negative Risiken“ der Pflegebedürftigen letztendlich<br />

ausgeglichen, beide bezahlen für die Leistung<br />

den gleichen Preis unabhängig vom zeitlichen Umfang<br />

der Leistung. Wenn nun der Vergleich mit der Zeitvergütung<br />

ansteht, stellt sich das Problem, dass der Pflegebedürftige,<br />

bei dem die Leistung in einer Viertelstunde<br />

erbracht werden kann, zu dem Ergebnis kommt, dass<br />

die Vergütung nach Zeit für ihn preiswerter ist und das<br />

Leistungskomplexsystem verlässt. Damit bleiben im<br />

Leistungskomplexsystem nur noch die Pflegebedürftigen,<br />

bei denen die Leistung sehr lange dauert und für<br />

die das System entsprechend attraktiver ist. Insofern<br />

bedarf es auch einer Änderung der Bewertung der Leistungskomplexe,<br />

da der Ausgleich in dem Pauschalsystem<br />

nicht mehr gegeben ist.<br />

Was ist für die pflegebedürftigen Kunden gerechter?<br />

Zeit ist objektiver. Wir haben uns als <strong>Paritätische</strong>r sowohl<br />

auf der Länder- als auch auf der Bundesebene<br />

für eine Zeitvergütung eingesetzt, weil wir sagen, damit<br />

kann wirklich jeder die individuelle Zeit bekommen,<br />

die er braucht. Eine Stunde ist eine Stunde! Die nicht<br />

14 März 2013


Interview<br />

Im ambulanten Bereich wurde in der Vergangenheit<br />

alle 2 bis 3 Jahre verhandelt, wobei man eigentlich<br />

jährlich verhandeln müsste, weil ja jedes Jahr Kostensteigerungen<br />

zu verzeichnen sind: Inflationsrate, Sachkostensteigerung,<br />

Lohnsteigerung. Hier gibt es untervollständige<br />

Ausfinanzierung der ambulanten Pflege im<br />

Leistungskomplexsystem hat letztendlich dazu geführt,<br />

dass über die Jahre den Mitarbeitern und damit auch<br />

den Pflegebedürftigen weniger Zeit in den Leistungskomplexen<br />

zugestanden wurde, was zu dem Gefühl<br />

führte, dass es keine Zeit gibt und der Eindruck vorherrscht:<br />

Die Pflegedienste sind nur noch ganz schnell<br />

unterwegs, es ist ein einziges Hetzen. Dies hat den<br />

Gesetzgeber bewogen, in der ambulanten Pflege den<br />

Zeitbezug zu stärken, was ja auch richtig ist. Aber der<br />

Vergleich dieser beiden nicht wirklich vergleichbaren<br />

Systeme funktioniert nicht. Auch den Kassen ist bewusst,<br />

dass bei einer Zeitvergütung wirklich alle Kosten<br />

in einem kalkulatorischen Stundensatz zu berücksichtigen<br />

sind, was bei dem Leistungskomplexsystem so<br />

nicht zwingend war, weil es durchaus Möglichkeiten<br />

der Steuerung gibt, bei Zeit gibt es das nicht.<br />

Kann man zu einem Kompromiss kommen? Wie<br />

könnte der aussehen? Was können Sie solange<br />

tun? Wie gehen Sie vor im Namen Ihrer Mitgliedsorganisationen?<br />

Die Mitgliedsorganisationen geben uns auf den Weg,<br />

dass das Leistungskomplexsystem ein überholtes System<br />

ist und abzuschaffen sei. Soweit ist der Gesetzgeber<br />

nicht gegangen. Insofern wird es Aufgabe der Verbände<br />

sein, in den Verhandlungen für die Vergütung<br />

nach Zeit alle Kosten, insbesondere auch die Kosten<br />

der indirekten Pflege anhängig zu machen und das Leistungskomplexsystem<br />

anzupassen. Wenn die „guten<br />

Risiken“ das Leistungskomplexsystem verlassen, dann<br />

muss ich die jeweiligen Leistungen höher bewerten,<br />

also „mehr Zeit ins System geben“, um einigermaßen<br />

eine Vergleichbarkeit herzustellen.<br />

Sind die Prüfberichte der Pflegekassen – des MDK<br />

– objektiv oder ein Ärgernis?<br />

Die Prüfberichte des MDK stellen letztendlich nicht<br />

wirklich die Qualität der Leistungen dar, sondern sie<br />

spiegeln die Qualität der Dokumentation in einer Einrichtung<br />

wider.<br />

Warum ändert sich nichts daran? Das Publikum<br />

lacht darüber.<br />

<strong>Der</strong> Gesetzgeber hat die Pflege-Transparenzvereinbarungen<br />

in die Selbstverwaltung auf Bundesebene gegeben.<br />

Auch wenn wir als Verbände sehen, dass diese in<br />

der jetzigen Art und Weise nicht fortgeschrieben werden<br />

dürfen, bedarf es hierzu einer Verständigung mit<br />

dem GKV-Spitzenverband. Und hier liegt der Dissens.<br />

Für die stationäre Altenhilfe gibt es indessen ein Bun-<br />

desmodellprojekt, wo gesundheitsbezogene Qualitätsindikatoren<br />

entwickelt wurden, die man als Grundlage der<br />

Qualitätsberichterstattung verwenden könnte. Wir als<br />

Verbände sprechen uns klar dafür aus, die Ergebnisse<br />

des Projektes in den Pflege-Transparenzvereinbarungen<br />

umzusetzen. Hier wird auf Selbstverwaltungsebene von<br />

Seiten der Kostenträger gemauert u. a. wohl auch, weil<br />

sich das halt nicht in Noten ausdrücken lässt.<br />

Worin besteht aktuell Ihr Alltagsjob, wenn es um<br />

die Fragen der Pflegevergütung geht?<br />

Vor dem Hintergrund der anstehenden Verhandlungen<br />

ist für die Mitgliedsorganisationen ein Kalkulationsblatt<br />

zu entwerfen, welches alle Aufwendungen des Pflegedienstes<br />

enthält. Dann wissen wir, welche Stundensätze<br />

notwendig sind. Parallel ist das Leistungskomplexsystem<br />

neu zu bewerten. Darauf aufbauend ist mit den anderen<br />

Verbänden eine gemeinsame Verhandlungsstrategie gegenüber<br />

den Kassen abzustimmen und diese dann in die<br />

Verhandlungen einzubringen.<br />

Ziehen die anderen Verbände mit? Wer sind Ihre<br />

Verhandlungspartner? Wann wird man zu einem<br />

Ziel kommen? Wie steinig ist der Weg bis dahin?<br />

Die Verbände auf Landesebene sind sehr heterogen. Einerseits<br />

die Wohlfahrtsverbände mit Einrichtungen die<br />

sich größtenteils in tariflichen Strukturen bewegen und<br />

damit relativ hohe Personalkosten haben. Andererseits<br />

private Pflegedienste, die sich teilweise nicht auf diesem<br />

Niveau bewegen, teilweise auch nicht verbandlich organisiert<br />

sind. Insofern gibt es unterschiedliche Aussagen<br />

darüber, wie hoch der Stundensatz sein muss.<br />

Wie stark ist in solchen Verhandlungen der <strong>Paritätische</strong>?<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> hat ein relativ hohes Gewicht, weil wir<br />

unter den Wohlfahrtsverbänden die meisten Pflegedienste<br />

vertreten. Aber insgesamt vertreten die Wohlfahrtsverbände<br />

in <strong>Berlin</strong> nur noch 25 Prozent aller<br />

Pflegedienste, das heißt 75 Prozent der Pflegedienste<br />

befinden sich in privater Trägerschaft.<br />

Wie häufig finden Verhandlungen statt?<br />

bitte blättern Sie um<br />

März 2013 15


Interview<br />

schiedliche Interessen der Pflegekassen, insbesondere<br />

des Sozialhilfeträgers.<br />

Wie können Organisationen gegenhalten? Welchen<br />

Teufel können Sie wirkungsvoll an die Wand<br />

malen?<br />

Keinen! Ein Pflegedienst kann z. B. in der häuslichen<br />

Krankenpflege nicht einfach sagen, ich komme heute<br />

nicht zur Insulinspritze. Ein Arzt kann seine Praxis zu<br />

machen und in dringenden Fällen auf das Krankenhaus<br />

verweisen. Das kann Pflege nicht. Das, was man<br />

an öffentlichkeitswirksamer Wahrnehmung organisieren<br />

kann, haben wir z. B. letztes Jahr im September gemacht.<br />

Die Aktion war durchaus spektakulär, ist aber<br />

gegenüber den Aktionen der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

etwas verblasst. In <strong>Berlin</strong> haben wir zusätzlich bei<br />

Kampagnen das Problem, dass Leistungsmissbrauch<br />

und Abrechnungsbetrug politisch ins Feld geführt werden.<br />

Widerspiegelt das ein strukturelles Problem? Oder<br />

stehen dahinter kriminelle Einzelne?<br />

Wir als Verband vertreten die Auffassung, dass dies<br />

einzelne Pflegedienste betrifft, der Großteil der Pflegedienste<br />

leistet unter den gegebenen Rahmenbedingungen<br />

sehr gute Arbeit. Wir erleben aber auch, dass an<br />

unsere Pflegedienste von der einen oder anderen Stelle<br />

herangetreten wird – etwa, um Geld zu sparen - sich<br />

außerhalb der gültigen Vereinbarungen zu bewegen,<br />

verbunden mit dem Hinweis, der und der Pflegedienst<br />

mache das doch auch ...<br />

Wieso finden die Verhandlungen zwischen Diensten<br />

und Kassen auf Länderebene statt, wieso ist<br />

das eigentlich Ländersache?<br />

Prinzipiell könnte es ein bundeseinheitliches System<br />

geben, was die Leistungskomplexe betrifft; ansonsten<br />

ist eine Stunde eine Stunde. Wir haben aber in den<br />

einzelnen Bundesländern unterschiedliche Kosten. Es<br />

gibt ein Nord-Süd-Gefälle und ein Ost-West-Gefälle<br />

insbesondere was die Personalkosten betrifft - ein großer,<br />

wesentlicher Bestandteil der Kosten ambulanter<br />

Pflege. Hier wird die Begründung abgeleitet, dass die<br />

Preise in den Bundesländern unterschiedlich sein müssen,<br />

was aber auch dazu führt, dass der Pflegebedürftige,<br />

je nach Bundesland, bei gleichen Sachleistungen<br />

für die ambulante Pflege, weniger bzw. mehr Leistungen<br />

bekommt.<br />

Gibt es diese Differenzierungen auch auf Landesebene?<br />

Zwischen organisierten und nichtorganisierten Pflegediensten:<br />

Bis jetzt agieren wir als Verbände einheitlich,<br />

egal ob Wohlfahrt oder privat; d. h. alle in Verbänden<br />

organisierte Pflegedienste haben in der Regel das gleiche<br />

Preisniveau. Schon heute bestehen aber Abstufungen<br />

bei den nichtorganisierten, hier liegt der Punktwert bis<br />

zu 10 Prozent unter dem zwischen den Verbänden und<br />

den Kostenträgern vereinbarten Punktwert. Wenn jeder<br />

Pflegedienst anhand seiner tatsächlichen Kosten,<br />

so wie es der Gesetzgeber intendiert, die Vergütung<br />

verhandelt, wird diese Ausdifferenzierung größer und<br />

die Pflegedienste der Wohlfahrtsverbände haben es vor<br />

dem Hintergrund der höheren Personalkosten schwerer,<br />

sich am Markt zu behaupten.<br />

Das könnte die Gegenseite, etwa die Kassen, dazu<br />

bewegen, den einen gegen den anderen auszuspielen?<br />

So weit ist es noch nicht, aber es ist auch nicht auszuschließen.<br />

Eigentlich sind die Vergütungsvereinbarungen<br />

Vereinbarungen zwischen den Pflegediensten<br />

und den Kostenträgern. Wir versuchen auf Verbandsebene<br />

einen Rahmen zu schaffen, eine gewisse Einheitlichkeit<br />

für alle in den Verbänden organisierten Pflegedienste<br />

herzustellen. Wenn uns das nicht gelingt, dann<br />

wäre die nächste Ebene Einzelverhandlungen.<br />

Darin besteht ja auch der Vorzug, organisiert zu<br />

sein: Ich überlasse das den Leuten, die sich damit<br />

im Landesverband beschäftigen.<br />

Ja, aber Verhandlungen auf dieser Ebene sind immer<br />

kompromissgeleitet und der Pflegedienst muss dann<br />

entscheiden: Kann ich den erzielten Kompromiss eingehen<br />

oder nicht? Da wird es welche geben, für die der<br />

Kompromiss eine akzeptable oder sogar gute Lösung<br />

darstellt, und es wird einige geben, die sagen werden,<br />

wir können damit nicht bestehen und die dann in Einzelverhandlungen<br />

treten werden müssen.<br />

Das Problem ist immer die Wettbewerbsfähigkeit<br />

am Markt.<br />

Wenn der Pflegedienst in Einzelverhandlungen seine<br />

tatsächlichen Kosten anhängig macht, ist er vielleicht<br />

5, 6 oder auch 7 Euro teurer. <strong>Der</strong> Pflegebedürftige<br />

wird für sich feststellen, dass er für das gleiche Geld<br />

mehr Leistung bzw. mehr Zeit erhalten kann und trifft<br />

ggf. die Entscheidung, dann gehe ich doch lieber zu<br />

einem billigeren Pflegedienst. Das ist die Problematik,<br />

in der sich die Wohlfahrtsverbände mit ihren in der Regel<br />

höheren Personalkosten bewegen. Letztlich geht es<br />

auch darum...<br />

16 März 2013


Interview<br />

… attraktiver im leergefegten Fachkräftemarkt zu<br />

sein.<br />

Wir haben tatsächlich die Situation, dass der Arbeitskräftemarkt,<br />

besonders bei Pflegefachkräften, leergefegt<br />

ist. Ambulante Pflege ist – etwa im Vergleich zur<br />

Arbeit im Krankenhaus – in der Hierarchie für Kranken-<br />

und Gesundheitspfleger, aber auch für Altenpfleger<br />

in der Regel nicht die erste Wahl.<br />

Wie kann gegengesteuert werden?<br />

Wir sind z. B. hier in <strong>Berlin</strong> an einem Projekt mit der<br />

Schulverwaltung beteiligt, wo Informationsmaterialien<br />

erstellt werden, um in den Schulen über das Berufsfeld<br />

zu informieren. Und es gibt die von Bund, Ländern<br />

und Verbänden auf Bundesebene unterzeichnete<br />

Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive. Hier wird<br />

zu prüfen sein, was wir als Verbände auf Landesebene<br />

einbringen können. Ziel der Kampagne ist es, den Anteil<br />

der Auszubildenden in den nächsten drei Jahren um<br />

jeweils zehn Prozent zu erhöhen. Da müssen wir die<br />

Träger bzw. Einrichtungen mit auf den Weg nehmen.<br />

Was muss ein Träger tun, außer gut bezahlen, um<br />

attraktiv zu sein?<br />

Die Bezahlung ist das eine, das andere ist ein gutes Arbeitsumfeld,<br />

in dem man sich wohl fühlt. Wichtig ist es,<br />

den Mitarbeitern das Gefühl zu geben, dass sie nicht<br />

nur unter Zeitdruck arbeiten. Ja es gibt Möglichkeiten,<br />

dem Mitarbeiter an der einen oder anderen Stelle vielleicht<br />

etwas Freiraum zu lassen.<br />

<strong>Der</strong> Markt ist leergefegt. Das hätte man doch auch<br />

schon vor fünf oder zehn Jahren sehen können.<br />

<strong>Der</strong> Fachkräftemarkt ist ja nicht nur in der Pflege leergefegt,<br />

sondern auch in anderen Bereichen. Wir haben<br />

die Situation, dass Berufsfelder gepuscht werden, die<br />

eine hohe Attraktivität haben. Andere Berufsfelder<br />

können dem nur schwer etwas entgegensetzen. Die<br />

Pflege ist einerseits ein Beruf mit einer hohen gesellschaftlichen<br />

Akzeptanz, aber auf der anderen Seite<br />

weiß der Einzelne auch, was für dieser Beruf an Belastungen<br />

birgt - Schichtarbeit, im ambulanten Bereich<br />

ewig unterwegs etc. - und darüber hinaus die vorrangig<br />

auf Einzelfällen beruhende negative Berichterstattung<br />

in der Tagespresse. Das macht den Beruf für den Einzelnen<br />

nicht attraktiv.<br />

Es scheint, als ob es bei der häuslichen Krankenpflege<br />

keine Konflikte gäbe?<br />

Dem ist nicht so! Mit der AOK Nordost konnten wir<br />

z. B. keine Verständigung über die Vergütung der häuslichen<br />

Krankenpflege herbeiführen, das Gleiche gilt<br />

für die Bestellung einer Schiedsperson. Letztendlich<br />

hat das zuständige Ministerium in Brandenburg eine<br />

Schiedsperson benannt, auf die wir uns schon nicht<br />

als Vertragsparteien verständigen konnten. <strong>Der</strong> Konflikt<br />

hat sich damit so ausgeweitet, dass wir Verbände<br />

eine einstweilige Verfügung gegen den Bescheid des<br />

Ministeriums über die Benennung der Schiedsperson<br />

erwirkt haben<br />

Also viel Zoff um die häusliche Krankenpflege?<br />

Da geht es in Sachen Vergütung hoch konfliktträchtig<br />

zu. Wir haben die Situation, dass die AOK <strong>Berlin</strong> mit<br />

der AOK Brandenburg und der AOK Mecklenburg-<br />

Vorpommern fusioniert ist. In Mecklenburg-Vorpommern<br />

gab es gerade ein Schiedsverfahren, an das sich<br />

ein Schlichtungsverfahren anschloss. Wir und unsere<br />

Mitgliedsorganisationen können es nicht hinnehmen,<br />

das einzelne Krankenkassen versuchen, so weit wie<br />

möglich die Preise zu drücken. Darüber hinaus erleben<br />

wir es immer wieder, dass ärztlich verordnete behandlungspflegerische<br />

Maßnahmen von einzelnen Kassen<br />

in Frage gestellt und abgelehnt werden. Auch werden<br />

die Pflegedienste in diesem Zusammenhang immer<br />

wieder aufgefordert versichertenbezogene Unterlagen<br />

an die Krankenkassen zu senden, die von diesen eigentlich<br />

laut Datenschutz nicht eingesehen werden dürfen.<br />

Sollte es Zweifel an einer ärztlichen Verordnung geben,<br />

ist der MDK mit der Prüfung der ärztlichen Verordnung<br />

zu beauftragen.<br />

zentgraff@paritaet-berlin.de<br />

Mit der „Werkstatt Vielfalt“ fördert die Robert-<br />

Bosch-Stiftung Projekte, die Jugendliche aus unterschiedlichen<br />

sozialen, kulturellen oder religiösen<br />

Milieus zusammenbringt. Für eine Förderung<br />

kommen Projekte in Frage, die „das Miteinander<br />

junger Menschen (8 bis 27 Jahre) mit anderen<br />

Jugendlichen oder Menschen fördern, das Verständnis<br />

verschiedener gesellschaftlicher Gruppen<br />

füreinander vertiefen und die unterschiedlichen<br />

Interessen, Erfahrungen und Fähigkeiten für ein<br />

gemeinsames Vorhaben und Engagement nutzen“<br />

Die erste Ausschreibungsrunde läuft noch bis zum<br />

15. März 2013.<br />

www.bosch-stiftung.de/content/language1/<br />

html/45489.asp<br />

März 2013 17


Wettbewerbe, Förderpreise<br />

<strong>Der</strong> Förderverein der Deutschen Hauptstelle<br />

für Suchtfragen e. V. schreibt im Rahmen<br />

der Aktionswoche Alkohol 2013 den Präventionspreis<br />

aus. <strong>Der</strong> mit 2000 Euro dotierte Preis<br />

unterteilt sich in zwei Einzelpreise: Einer wird für<br />

die konsequente Umsetzung des Jugendschutzes<br />

in Bezug auf Alkohol im Vereinsleben vergeben,<br />

der zweite bezieht sich auf modellhafte Konzepte<br />

zur Umsetzung. Beide Kategorien werden mit<br />

jeweils 1000 Euro prämiert. Einsendeschluss ist<br />

der 29. März 2013.<br />

www.aktionswoche-alkohol.de<br />

Die Informationsstelle der Theodor Springmann<br />

Stiftung vergibt einen Medienpreis für<br />

Hörfunkbeiträge. <strong>Der</strong> Preis ist mit 5000 Euro<br />

ausgestattet. Diesmal wird der Preis an Journalisten<br />

verliehen, die sich durch einen oder mehrere<br />

Rundfunkbeiträge in hervorragender Weise<br />

mit dem Thema: „Am Ende bleibt noch Zeit zum<br />

Leben“ befassen.<br />

www.patiententelefon.de/stiftung/preis/<br />

preis_13/index.html<br />

Um das Engagement für ein respektvolles Miteinander<br />

zu fördern ruft der „361 Grad Respekt“<br />

- Wettbewerb gegen Ausgrenzung Jugendliche<br />

zwischen 13 und 25 Jahren auf, Videos zu drehen,<br />

die sich mit den verschiedenen Facetten von<br />

Ausgrenzung und Diskriminierung beschäftigen.<br />

Bis zum 17. März 2013 können Jugendliche selbst<br />

gedrehte Videos in einer der sechs Kategorien<br />

„Sprache“, „Musik“, „Sport“, „Kunst“, „Politik/<br />

Gesellschaft“ und „Held des Alltags“ einreichen.<br />

Hauptpreis ist ein Exklusivkonzert der Musikgruppe<br />

„Glasperlenspiel“.<br />

www.youtube.com/361grad<br />

Das Projekt „Was geht! Sport, Bewegung und<br />

Demenz“ ist am 1. Januar 2013 mit Förderung<br />

der Robert-Bosch-Stiftung und des Bundesministeriums<br />

für Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend an den Start gegangen. In diesem Rahmen<br />

schreibt Demenz-Support-Stuttgart einen „Gute<br />

Praxis“-Wettbewerb aus. Das Projekt „Was geht!“<br />

setzt den Akzent auf die Freude an Sport und<br />

Bewegung. Erster Preis: 1000 Euro. Teilnahmeschluss<br />

ist der 31. März. <strong>Der</strong> ausführliche Ausschreibungstext<br />

und die Bewerbungsunterlagen<br />

können hier heruntergeladen werden.<br />

www.demenz-support.de/Repository/AUS-<br />

SCHREIBUNG_GutePraxis_2013.pdf/<br />

Migrantenorganisationen<br />

Förderung für<br />

strukturstärkende<br />

Projekte<br />

Um Migrantenorganisationen bei ihrer Professionalisierung<br />

auf Bundesebene zu unterstützen und<br />

langfristig als Kooperationspartner zu stärken, fördert<br />

das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

(BAMF) jetzt Projekte zum Aufbau von Strukturen<br />

und zur Netzwerkbildung von bundesweit tätigen<br />

Migrantenorganisationen.<br />

Im Rahmen von Modellprojekten sollen bundesweit<br />

agierende Migrantenorganisationen in die Lage versetzt<br />

werden, sich als kontinuierlicher und kompetenter Ansprechpartner<br />

des Bundes in Fragen der Integrationsförderung<br />

zu etablieren. Gefördert werden soll der Auf- und<br />

Ausbau von Dachverbands- bzw. Bundesverbandsstrukturen<br />

und die Gründung von Netzwerken von Migrantenorganisationen<br />

auf Bundesebene. Mit den Projekten<br />

soll zudem die systematische Zusammenarbeit zwischen<br />

Migrantenorganisationen und anderen staatlichen und<br />

nicht-staatlichen Akteuren der Integrationsarbeit auf<br />

Bundesebene unterstützt werden. Vorgesehen ist auch,<br />

Maßnahmen zur Professionalisierung und zur Drittmittelakquisition<br />

von bundesweiten Migrantenorganisationen<br />

zu fördern.<br />

Interessenbekundungsverfahren zur „Strukturförderung<br />

von Migrantenorganisationen auf<br />

Bundesebene“<br />

Um mögliche Träger für die Modellprojekte zu ermitteln,<br />

führt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

ein Interessenbekundungsverfahren zur „Strukturförderung<br />

von Migrantenorganisationen auf Bundesebene“<br />

durch. Die Förderzusage wird einen Zeitraum von bis<br />

zu drei Jahren betreffen, eine institutionelle Förderung<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Für eine Förderung kommen Migrantenorganisationen<br />

bzw. Netzwerke von Migrantenorganisationen in Betracht,<br />

die über Mitgliederstrukturen in mindestens fünf<br />

Bundesländern verfügen. Die Migrantenorganisationen<br />

müssen eine eigene Rechtspersönlichkeit haben, zum<br />

Beispiel als eingetragener Verein. Erwartet wird, dass<br />

sie über ihre eigene Herkunftsgruppe hinaus aktiv sind<br />

beziehungsweise in die Aufnahmegesellschaft hineinwirken.<br />

Eine weitere Forderung ist, dass das integrative<br />

Engagement der möglichen Träger nicht religiös ausgerichtet<br />

ist. Zudem sollen die Migrantenorganisationen<br />

bereits mit Institutionen und Regeldiensten der Aufnah-<br />

18 März 2013


Wettbewerbe, Förderpreise<br />

megesellschaft zusammenarbeiten und ausreichende Erfahrungen<br />

mit Projekten im Integrationsbereich gesammelt<br />

haben.<br />

Umfang und Höhe der Projektförderung orientieren sich<br />

am Bedarf des jeweiligen Projektträgers, sollte einen Betrag<br />

von 110 000 Euro nicht überschreiten. Vorgesehen<br />

sind die Übernahme von Personal- und Verwaltungskosten<br />

(inkl. Mietkosten), in geringerem Umfang auch von<br />

Kosten für die Veröffentlichung von Publikationen oder<br />

die Durchführung von Seminaren.<br />

Im Rahmen eines fachlich-wissenschaftlichen Begleitvorhabens<br />

werden die beteiligten Migrantenorganisationen<br />

beim Strukturaufbau unterstützt und beraten. Daneben<br />

sind eine Dokumentation der Projektergebnisse<br />

und eine begleitende Evaluation des Förderansatzes<br />

vorgesehen.<br />

www.bamf.de<br />

• Annetta Kahane (Journalistin &<br />

Stiftungsratsvorsitzende der Amadeu Antonio<br />

Stiftung)<br />

• Prof. Dr. Julius Schoeps (Direktor des Moses-<br />

Mendelssohn-Zentrums Potsdam)<br />

• Prof. Dr. Dieter Wiedemann (Rektor der Hochschule<br />

für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“)<br />

Vorschläge für mögliche Preisträger 2013 nimmt der<br />

Humanistische Verband mit einer schriftlich formulierten<br />

Begründung bis zum 31. März 2013 entgegen.<br />

Diese sind zu richten an:<br />

Humanistischer Verband Deutschlands,<br />

Landesverband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V.; Wallstr.<br />

61-65; 10179 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. 030 613904-10; E-Mail: info@hvd-bb.de<br />

Humanistischer Verband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V.<br />

Soziales Engagement<br />

für humanistische Werte<br />

<strong>Der</strong> Humanistische Verband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

und die Humanismus-Stiftung <strong>Berlin</strong> vergeben<br />

2013 zum sechsten Mal einen Preis, welcher der<br />

Förderung von Aufklärung, Toleranz und Selbstbestimmung<br />

sowie der Einhaltung der Menschenrechte<br />

in der Gesellschaft dienen soll.<br />

<strong>Der</strong> Preis ist mit 3000 Euro dotiert und wird alle zwei<br />

Jahre jeweils an eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens,<br />

eine Projekt-Gruppe oder Institution verliehen,<br />

die sich auf wissenschaftlichem, politischem, weltanschaulich-philosophischem<br />

oder künstlerischem Gebiet<br />

oder durch praktisches soziales Engagement für die Verwirklichung<br />

humanistischer Werte und Ziele eingesetzt<br />

hat.<br />

In Erinnerung und Anerkennung an den Politologen<br />

und Zukunftsforscher Prof. Ossip K. Flechtheim als<br />

Theoretiker eines modernen Humanismus und langjähriges<br />

Mitglied des Humanistischen Verbandes trägt der<br />

Preis seinen Namen.<br />

Über die Preisträgerin bzw. den Preisträger entscheidet<br />

eine siebenköpfige Jury, die sich aus Persönlichkeiten aus<br />

Wissenschaft, Kultur und Politik zusammensetzt. In der<br />

Jury sind tätig:<br />

• Hans-Christian Ströbele, (MdB Bündnis 90/Die<br />

Grünen)<br />

• Rolf Schwanitz (MdB, SPD)<br />

• Ülker Radziwill (MdA, SPD)<br />

• Jutta Lieske (Mitglied des Landtags Brandenburg,SPD)<br />

Ziel des Förderfonds des Deutschen Kinderhilfswerkes<br />

ist die Verbesserung der Lebenswelt<br />

von Kindern und Jugendlichen unter dem Beteiligungsaspekt.<br />

Anträge können Vereine, freie<br />

Träger, Initiativen, Elterngruppen, Kinder- und<br />

Jugendgruppen sowie Schülerinitiativen stellen.<br />

Bewerbungsfrist: 31. März. Es werden Projekte<br />

gefördert, die bewegungsfördernde und interessante<br />

Spielorte im Wohnumfeld, Schule und<br />

Kindertagesstätte schaffen oder der Vernetzung,<br />

Sicherung bzw. Rückgewinnung von Spiel- und<br />

Aufenthaltsmöglichkeiten dienen. Ferner sollen<br />

Projekte Unterstützung erhalten, die das demokratische<br />

und politische Engagement von Kindern<br />

und Jugendlichen fördern, deren Mitbestimmung<br />

an Prozessen in Jugendeinrichtungen,<br />

Schule und Stadtteil ermöglichen. Das Deutsche<br />

Kinderhilfswerk hat im Jahre 2012 durch seinen<br />

Förderfonds 260 Projekte mit insgesamt rund<br />

980 000 Euro unterstützt.<br />

https://www.dkhw-foerderdatenbank.de<br />

Die HanseMerkur Versicherungsgruppe vergibt<br />

den mit insgesamt 50 000 Euro dotierten HanseMerkur<br />

Preis für Kinderschutz. Ausgezeichnet<br />

werden Initiativen, die sich ehrenamtlich um<br />

das Wohl von kranken, behinderten oder sozial<br />

benachteiligten Kindern bemühen. Bewerben<br />

können sich Projekte, die sich für erkrankte, sozial<br />

bzw. psychosozial belastete Kinder oder in der<br />

Vorbeugung vor sozialer Gefährdung engagieren.<br />

Die Bewerbungsfrist endet am 31. März.<br />

www.hansemerkur.de/kinderschutzpreis<br />

März 2013 19


Pressespiegel<br />

Notiert, zitiert, gedruckt<br />

<strong>Paritätische</strong> Themen in den <strong>Berlin</strong>er Tageszeitungen – die<br />

kompletten Beiträge sind über die zitierten Links im Internet<br />

abzurufen.<br />

In einem Doppelinterview mit „Tonne“ und „Hähnchen“<br />

sprach Taz-Reporterin Plutonia Plarre am 9. Februar<br />

mit zwei jungen <strong>Berlin</strong>erinnen, die sich 2006 bei<br />

Neuhland kennengelernt hatten. Beide haben Erfahrung<br />

mit Suizidversuchen sowie langjährige Psychiatrieerfahrung.<br />

www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=bl<br />

&dig=2013%2F02%2F09%2Fa0214&cHash=7806d<br />

0a8302c2b1fda3c7f86a14fe763<br />

In einer Taz-Sonderbeilage des Masterstudiengangs Kulturjournalismus<br />

an der Universität der Künste <strong>Berlin</strong>,<br />

die am 6. Februar erschien, gibt es unter der Überschrift<br />

„Kleine Realisten“ eine Geschichte über den Besuch bei<br />

kleinen Bewohnern des Emmi-Pikler-Hauses. „In der<br />

Einrichtung betreuen und begleiten mehrere Erzieher<br />

Berichte spiegeln das Engagement<br />

in der Kinder- und Jugendhilfe wider<br />

die Kinder vom Säuglingsalter bis zum sechsten Lebensjahr“,<br />

schreiben die Journalistenschüler und zitieren die<br />

Einrichtungsleiterin, Cristina Meinecke. Jede Woche hätten<br />

die Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder zu besuchen.<br />

Sie hätten zwar kein Sorgerecht mehr, doch besäßen sie<br />

ein Umgangsrecht. Sie seien überfordert, hätten aber die<br />

Chance, ihr Kind wiederzubekommen, wenn sie ihre Situation<br />

zum Positiven änderten.<br />

194.95.94.164/wordpress/2013/02/kleine-realisten/<br />

Am 28. Februar berichtet berlinonline, das Internetportal<br />

des <strong>Berlin</strong>er Verlages, über „62 neue Kita-Plätze<br />

für Spandau“. In der Kita des Trägers Orte für Kinder<br />

GmbH könnten ab Sommer 2013 insgesamt 120 Kinder<br />

vom Krippenalter bis zum Schuleintritt betreut werden,<br />

62 mehr als bisher, heißt es in dem Bericht, der auf<br />

eine Pressemeldung des Senats zurück geht.<br />

www.berlinonline.de/nachrichten/spandau/62-<br />

neue-kita-pltze-fr-spandau-24095<br />

„Grundsteinlegung für Kita mit Erziehungshilfeangeboten“,<br />

überschreibt berlinonline.de eine Nachricht<br />

über eine neue Kita der „Juwo - Kita“ gGmbH (Tochtergesellschaft<br />

von „Jugendwohnen im Kiez“). „Mit<br />

der Grundsteinlegung starten die beiden Kinder- und<br />

Jugendhilfeträger „Jugendwohnen im Kiez“ und „Ja-<br />

kus“ ein modellhaftes Projekt, das Kindertagesbetreuung,<br />

Familienbildung und Familienhilfe in einem Haus<br />

verknüpft.“<br />

www.berlinonline.de/nachrichten/kreuzberg/<br />

grundsteinlegung-fr-kita-mit-erziehungshilfeangeboten-23491<br />

www.morgenpost.de/bezirke/friedrichshain-<br />

kreuzberg/article113984767/Neue-Kita-mit-<br />

120-Plaetzen-wird-im-Herbst-fertig.html<br />

Am 1. Mai 2013 startet in der Klax-Fachschule für<br />

Heilpädagogik in der Arkonastraße ein Kurs zum<br />

stattlich anerkannten Heilpädagogen, berichtet berlinonline.de<br />

am 19. Februar. „Damit bildet die neu gegründete<br />

Fachschule Spezialisten aus, die die individuellen<br />

Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen erfassen,<br />

Risiken in der Entwicklung erkennen sowie entsprechende<br />

Förder- und Bildungskonzepte entwickeln und<br />

anwenden können.“<br />

www.berlinonline.de/nachrichten/pankow/heilpdagogikausbildung-ab-mai-23233<br />

Veli kurslari - Ein Elternkurs in türkischer Sprache,<br />

so heißt die Überschrift von berlinonline.de über den<br />

„Nachbarschafts- und Selbsthilfetreff“, ein Projekt von<br />

LebensWelt gGmbH in Kooperation mit dem Bezirksamt<br />

Reinickendorf, das im Rahmen des Teilprogrammes<br />

der Stadtteilzentren - Zukunftsinitiative Stadtteil<br />

- aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale<br />

Entwicklung (Efre) gefördert werde.<br />

www.berlinonline.de/nachrichten/reinickendorf/velikurslari-ein-elternkurs-in-trkischer-sprache-23345<br />

Z. B. Adoptionsrecht: Aktuelle Antworten<br />

auf Fragen zur Zeit<br />

In der Taz vom 12. Februar wird ein Interview mit dem<br />

Vorsitzenden des Lesben- und Schwulenverbands<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg (LSVD) so zusammengefasst:<br />

„Homosexualität muss festes Thema in den Lehrplänen<br />

werden, fordert Jörg Steinert vom LSVD“. <strong>Der</strong> Verband<br />

wolle zeigen, wie gesellschaftliche Vielfalt gelebt werden<br />

könne und was der rechtliche Rahmen sei. Das sei für die<br />

Lesben und Schwulen aus vielen Ländern wichtig, damit<br />

sie konkret sähen, wie sie sich hier entfalten könnten.<br />

www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ba<br />

&dig=2013%2F02%2F12%2Fa0117&cHash=1076ef<br />

4c835b9a3f74a2cc9a362b4552<br />

Einen Bericht der „<strong>Berlin</strong>er Morgenpost“ vom 14. Februar<br />

übernimmt auch der RBB am gleichen Tag. In dem<br />

Bericht heißt es, dass <strong>Berlin</strong>s Jobcenter Geld für die Qualifizierung<br />

von Arbeitslosen nicht ausgegeben hätten.<br />

20 März 2013


Pressespiegel<br />

71 Millionen Euro seien an den Bund zurückgegeben<br />

worden. Zitiert wird unter anderem Oswald Menninger:<br />

„Kritiker wie Oswald Menninger, Geschäftsführer<br />

des <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverbandes, halten es<br />

prinzipiell nicht für falsch, die Eingliederungsmittel auf<br />

den ersten Arbeitsmarkt zu konzentrieren. Aber diese<br />

Politik führe ‚nicht überall zum Ziel‘, weil sie die stark<br />

verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit außer Acht lasse. Für<br />

Menschen mit vielfachen Problemen gebe es kaum noch<br />

Hilfe, so die Kritik.“<br />

www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article113620856/<strong>Berlin</strong>er-Jobcenter-muessen-Millionen-an-den-Bund-zahlen.html<br />

www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2013_02/<br />

jobcenter_lassen_geld.html<br />

Neue und bewährte Angebote in Nachbarschaftsund<br />

Freizeitzentren für Alle<br />

Unter anderem wird das Lernpatenprojekt „Elhana“<br />

in einer Betrachtung erwähnt, die Taz und taz.de am 19.<br />

Februar über Kieze in Kreuzberg veröffentlicht. „Für<br />

Hayad ist Tina Reiß diese Chance: Die 24-Jährige engagiert<br />

sich als Lernpatin beim Projekt „Elhana“ und<br />

besucht die Moustaphas zweimal pro Woche zur Hausaufgabenhilfe.<br />

Ein Nachbar habe ihn auf das Lernpaten-Projekt<br />

aufmerksam gemacht, erzählt der 37-jährige<br />

Khaled Moustapha, Hayads Vater.“ Im Laufe des Artikels,<br />

in dem es auch um Quartiersmanagement (QM)<br />

geht, wird auch Cornelia Rasulis zitiert. „Wir brauchen<br />

pragmatische Ideen, die in das Leben der Familien passen‘,<br />

betont Cornelia Rasulis, Leiterin des Familienbereichs<br />

im Nachbarschaftshaus Urbanstraße, das sich als<br />

Partner des QM engagiert.“<br />

www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ba<br />

&dig=2013%2F02%2F19%2Fa0149&cHash=0854a1<br />

cf51f41e1addba6683c6c44fdc<br />

Das „umstrittene Heim für psychisch kranke Straftäter“<br />

entstehe in Weißensee. In einem Nachtrag zur Bauerlaubnis,<br />

um den lange gestritten worden war, sei die geplante<br />

Nutzung genehmigt worden. Das berichtet der<br />

Tagesspiegel am 16. Februar. Das Heim ist demnach<br />

ein „betreutes Wohnen“, seine Bewohner aber seien<br />

Patienten des Maßregelvollzugs in der letzten Stufe vor<br />

der Entlassung. „Jedem Einzelnen von ihnen muss die<br />

Staatsanwaltschaft erlauben, in das betreute Wohnen zu<br />

ziehen, so Projektleiterin Helen von Massenbach<br />

von der Zeitraum gGmbH, dem Träger des Projekts.<br />

<strong>Der</strong> Widerspruch der Bürgerinitiative dürfte damit wenig<br />

Aussicht auf Erfolg haben. Bliebe den Anwohnern<br />

nur noch eine Klage vor dem Verwaltungsgericht.“<br />

www.tagesspiegel.de/berlin/psychisch-krankestraftaeter-kommen-nach-weissensee/7792666.<br />

html<br />

In der Sonntagsbeilage „<strong>Berlin</strong>er Illustrirte Zeitung“<br />

vom 17. Februar porträtiert die „<strong>Berlin</strong>er Morgenpost“<br />

den „Senioren Computer Club“ (SCC) auf der Fischerinsel.<br />

<strong>Der</strong> SCC ist ein Angebot des Kreativhaus e.V.<br />

www.morgenpost.de/printarchiv/biz/article113688126/Huch-was-macht-er-jetzt.html<br />

Am 18. Februar berichtet die „<strong>Berlin</strong>er Morgenpost“<br />

über ein Neubauprojekt des <strong>Berlin</strong>er Autistenzentrums:<br />

„Schon heute haben wir mehr Bewerber als Plätze in<br />

dem Wohnheim“, sagt Bärbel Wohlleben, stellvertretende<br />

Vorsitzende des Landesverbandes <strong>Berlin</strong>.<br />

Seit 2011 hat der Verein „Autismus Deutschland“, der<br />

sich bis 2006 „Hilfe für das autistische Kind“ nannte,<br />

seine <strong>Berlin</strong>er Autismus-Zentrale auf dem Fichtenberg.<br />

Für 2,1 Millionen Euro, die sich aus Eigen- und Lottomitteln<br />

sowie einer Förderung der „Aktion Mensch“ zusammensetzen,<br />

entsteht jetzt das neue zweigeschossige<br />

Gebäude hinter der Villa ...“<br />

www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article113702536/Eine-Heimat-fuer-Hochbegabteund-Autisten.html<br />

Hilfe und Unterstützung könnten Eltern in einem neuen<br />

Familienstützpunkt an der Malteserstraße 120 finden, so<br />

eine Nachricht in der „<strong>Berlin</strong>er Morgenpost“ vom 25.<br />

Februar. Die Beratungsstelle sei eine Kooperation des<br />

Stadtteilzentrums Steglitz e.V. und Famos e.V. <strong>Berlin</strong>.<br />

Beide Vereine betrieben bereits einen Kieztreff in<br />

Lichterfelde-Süd, heißt es in dem Bericht.<br />

www.morgenpost.de/bezirke/steglitz-zehlendorf/<br />

article113869457/Familienstuetzpunkt-hilft-bei-<br />

Problemen.html<br />

Integration in der Praxis: <strong>Paritätische</strong><br />

Mitgliedsorganiationen sind Experten<br />

<strong>Der</strong> „Tagesspiegel“ beschreibt am 7. Februar die anerkennenswerte<br />

Arbeit von „Heroes“, einem Projekt<br />

des Vereins Strohhalm. Das Neuköllner Projekt<br />

„Heroes“ wolle junge Muslime darin bestärken, gesellschaftlich<br />

veralteten Muster zu durchbrechen. „Unter<br />

Anleitung des Theaterpädagogen Yilmaz Atmaca aus<br />

der Türkei und des Psychologen Ahmad Mansour aus<br />

Palästina treffen sich die 16 bis 21 Jahre alten Jungen ein<br />

bis zweimal pro Woche, diskutieren über Gleichberechtigung<br />

und Demokratie, entwickeln Rollenspiele, grillen<br />

und essen zusammen.“ www.tagesspiegel.de/berlin/<br />

gedenkfeier-fuer-deutsch-kurdin-integrationsprojekterinnert-an-getoetete-hatun-sueruecue/7746166.html<br />

März 2013 21


Pressespiegel<br />

Aus dem Tagesspiegel vom 19. Februar, S. 11: „Ermittlungsverfahren<br />

gegen Sozialmanager Forner eingestellt<br />

<strong>Berlin</strong> - Die <strong>Berlin</strong>er Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren<br />

gegen den Sozialmanager Helmut<br />

Forner eingestellt. Forner, der stellvertretenderVorsitzender<br />

des <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverbandes <strong>Berlin</strong><br />

ist,war Untreue vorgeworfen worden. Es ging um<br />

seine Amtszeit als Geschäftsführer der Behindertenwerkstatt<br />

„Nordberliner Werkgemeinschaft“ (nbw) bis<br />

März 2012. Angeblich war es zu Unregelmäßigkeiten<br />

bei Transaktionen gekommen, woraufhin die neue Geschäftsleitung<br />

und die Gesellschafter der nbw Anzeige<br />

erstatteten. Forner äußerte sich nun erleichtert über die<br />

Einstellung der Ermittlungen. Er gehe davon aus, dass<br />

seine Anzeige wegen falscher Verdächtigungen, die er im<br />

letzten Jahr gegen seinen Nachfolger in der nbw erstattete,<br />

‚jetzt mit Nachdruck bearbeitet wird‘. <strong>Der</strong> heutige<br />

Geschäftsführer der nbw teilte mit, dass man bei der<br />

Staatsanwaltschaft Beschwerde gegen die Einstellung<br />

des Verfahrens eingelegt habe. tri“<br />

www.tagesspiegel.de/berlin/nachrichten-nachrichten/7802742.html<br />

In aktuellen Debatten - etwa Inklusion - sind<br />

paritätische Gesprächspartner gefragt<br />

Ähnlich berichteten weitere <strong>Berlin</strong>er Medien und dpa:<br />

www.berlin.de/aktuelles/berlin/2948289-<br />

958092-ermittlungen-gegen-vorstand-von-wohlfahr.html<br />

www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article113733809/<strong>Berlin</strong>News-II.html<br />

www.bild.de/regional/berlin/berlin-regional/<br />

ermittlungen-gegen-vorstand-von-wohlfahrtsverband-28580794.bild.html<br />

„Die inklusive Schule sollte man nicht übereilt einführen.<br />

Ein Erfahrungsbericht von Wolfgang Seiring“, hieß<br />

ein kommentierender Beitrag im Tagesspiegel vom 19.<br />

Februar. „Autor Wilfried Seiring, Leitender Oberschulrat<br />

a.D., war von 1995 bis 1998 Chef des <strong>Berlin</strong>er Landesschulamtes<br />

und ist seither Direktor beim Humanistischen<br />

Verband“.<br />

www.tagesspiegel.de/berlin/schule/position-die-<br />

gute-absicht-allein-reicht-nicht/7802646.html<br />

Die Nachricht „Komatrinken bei Jugendlichen ist rückläufig“<br />

analysierte im Tagesspiegel unter anderem die<br />

Leiterin der Fachstelle für Suchtprävention, Kerstin<br />

Jüngling: „Nach Auskunft der Präventionsexpertin<br />

Jüngling ist exzessives Trinken in allen Schichten anzutreffen.“<br />

Anders sei es beim Rauchen: <strong>Der</strong> Nikotinkonsum<br />

von Jugendlichen sei vor allem in bildungsfernen<br />

Familien ein Problem.<br />

www.tagesspiegel.de/berlin/komatrinken-bei-jugendlichen-ist-ruecklaeufig/7808494.html<br />

„Zwei Männer dürfen nicht Eltern sein. Das Standesamt<br />

Treptow-Köpenick erkennt die Adoption durch ein<br />

schwules Paar nicht an. Jetzt geht der Fall zum Bundesgerichtshof“,<br />

so überschreibt der Tagesspiegel am 21.<br />

Februar eine Geschichte vor aktuellem Hintergrund.<br />

„Absurd‘ findet dieses der Sprecher des Lesbenund<br />

Schwulenverbandes in Deutschland, Manfred<br />

Bruns.“<br />

www.tagesspiegel.de/berlin/adoptionsrecht-fuerhomosexuelle-zwei-maenner-duerfen-nicht-elternsein/7814826.html<br />

In einem Artikel über den Bericht des Inklusionsbeirats<br />

heißt es im Tagesspiegel: „Vor allem gegen Quoten<br />

gab es im Beirat so viel Widerstand, dass Landeselternsprecher<br />

Günter Peiritsch, Jana Jeschke von der Lebenshilfe,<br />

der Landesbehindertenbeauftragte Jürgen<br />

Schneider und Andreas Bethge vom Landesbeirat für<br />

Menschen mit Behinderungen in einem Minderheitenvotum<br />

erklärten, sie könnten die Gesamtempfehlungen<br />

„trotz der Zustimmung zu fast allen Einzelempfehlungen“<br />

nicht mittragen.“<br />

www.tagesspiegel.de/berlin/eine-schule-fuer-alle/7827450.html<br />

Die „Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe“<br />

des Humanistischen Verbands <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

(www.kisberlin.de) habe ihren zweiten Selbsthilfe-Wegweiser<br />

für Pankow herausgebracht, meldet der Tagesspiegel<br />

am 28. Februar.<br />

www.tagesspiegel.de/berlin/neues-aus-dem-ehrenamtsbereich-agenda/7850010.html<br />

22 März 2013


Ältere Bürger<br />

Unionhilfswerk<br />

Kreuzberg: Neues<br />

Pflegewohnheim in<br />

der Fidicinstraße<br />

Das Unionhilfswerk bietet an zahlreichen<br />

Standorten in <strong>Berlin</strong> ein vielfältiges Angebot<br />

für Menschen mit demenzieller Erkrankung.<br />

Dieses Angebot wurde Ende 2012 um das<br />

neue Pflegewohnheim „Am Kreuzberg“<br />

erweitert.<br />

Foto: Patricia Kalisch<br />

Idyllisch im Bergmann-Kiez gelegen, werden hier bis zu<br />

185 Personen gepflegt. Im Anfangsstadium leben demenziell<br />

Erkrankte gemeinsam mit nicht-demenziell Erkrankten<br />

in einer der drei regulären Wohneinheiten. Ist<br />

ein solches Zusammenleben nicht mehr möglich, gibt es<br />

einen eigenen Wohnbereich für insgesamt 26 Bewohner.<br />

Teil dieses Bereichs ist die „Pflegeoase“ – die erste ihrer<br />

Art in <strong>Berlin</strong>.<br />

Ein spezielles Raum- und Pflegekonzept ermöglicht es<br />

hier, Menschen in der letzten Phase der Demenz noch<br />

persönlicher zu umsorgen. Besonders Patienten kommen<br />

hier zur Ruhe, die nicht mehr allein bleiben können,<br />

weil sie ihre zeitliche und räumliche Orientierung<br />

verlieren. Ein Nebeneffekt der sehr intensiven Betreuung<br />

ist die Abnahme der krankheitsbedingten Unruhe.<br />

Eine Teilhabe am Tagesgeschehen kann so wieder<br />

ermöglicht bzw. stabilisiert werden. Das Haus in die<br />

Fidicinstraße ersetzt das bisherige Kreuzberger Pflegewohnheim<br />

des Unionhilfswerk in der Stallschreiberstraße.<br />

Auch die 24 Klienten mit Suchterkrankung zogen<br />

mit um und werden nun im Haus „Am Kreuzberg“ auf<br />

drei Wohneinheiten zu je acht Personen betreut und gepflegt.<br />

Beim Bau des Pflegewohnheims „Am Kreuzberg“ wurde<br />

aber nicht nur den Bedürfnissen der neuen Bewohnern,<br />

sondern auch der Umwelt Rechnung getragen. So<br />

sorgt eine Kombination aus Blockheizkraftwerk und<br />

Brennwertkessel ab sofort für Wärme und Strom. Das<br />

ist besonders umweltverträglich und ermöglicht zudem<br />

eine effiziente Ausnutzung eingesetzter Brennstoffe bei<br />

geringem CO2-Ausstoß.<br />

www.unionhilfswerk.de<br />

<strong>Der</strong> Wegweiser „Wenn Ihr Arzt nicht mehr<br />

heilen kann …“ steht nun als vollständig<br />

überarbeitete Ausgabe in der Schriftenreihe „Gut<br />

Altern in <strong>Berlin</strong>“ zur Verfügung.<br />

www.hospiz-aktuell.de<br />

Das Lesen von elektronischen Büchern ist für<br />

das Gehirn nicht anstrengender als das Lesen von<br />

herkömmlichen, auf Papier gedruckten Büchern.<br />

Im Gegenteil: Älteren Menschen fällt das Lesen<br />

auf einem Tablet-PC sogar leichter. Dies ergab eine<br />

Lesestudie der Johannes Gutenberg-Universität.<br />

www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/<br />

journal.pone.0056178<br />

Die Deutschen erwarten in ihrer Mehrheit<br />

zukünftig ein deutlich höheres Renteneintrittsalter<br />

als heute, die Hälfte sogar erst mit über 69 Jahren.<br />

Umgekehrt wünschen sie für sich persönlich<br />

den Eintritt in den Ruhestand bereits mit<br />

durchschnittlich 63 Jahren. Dies sind die Ergebnisse<br />

einer repräsentativen Meinungsumfrage des Infas-<br />

Instituts im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zu<br />

Fragen der zukünftigen Alterssicherung.<br />

www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/<br />

bst/hs.xsl/nachrichten_115327.htm<br />

Delegation – Substitution – Innovation. Neue<br />

medizinische Versorgungsformen für eine alternde<br />

Gesellschaft – Chancen für ein längeres Leben zu<br />

Hause. So ist eine Studie überschrieben, die jetzt<br />

vom Managerkreis der Friedrich-Ebert-Stiftung<br />

veröffentlicht wurde. Fazit: Die Trennung zwischen<br />

ambulanter und stationärer Versorgung bzw.<br />

zwischen Pflege und Medizin muss überwunden<br />

werden.<br />

library.fes.de/pdf-files/managerkreis/09387.pdf<br />

März 2013 23


Familie<br />

wellcome<br />

Stets willkommen in<br />

jungen Familien: das<br />

wellcome-Team<br />

wellcome – Praktische Hilfe nach der Geburt. Das<br />

Baby ist da, die Freude ist riesig – und nichts geht<br />

mehr. Babystress pur, aber keine Hilfe weit und<br />

breit. Wer keine Hilfe von Familie und Nachbarn<br />

hat, bekommt sie von wellcome.<br />

Am 14. Februar fand im Roten Rathaus der diesjährige<br />

Dankeschön-Empfang für die <strong>Berlin</strong>er wellcome-Ehrenamtlichen,<br />

Förderer und Freunde der Initiative statt.<br />

Sigrid Klebba, Staatssekretärin für Jugend und Familien<br />

und die Bevollmächtigte beim Bund und die Europabeauftragte<br />

des Landes <strong>Berlin</strong>, Staatssekretärin Hella Dunger-Löper<br />

begrüßten gemeinsam mit Rose Volz-Schmidt,<br />

Gründerin von wellcome und Katja Brendel, wellcome-<br />

Landeskoordinatorin <strong>Berlin</strong>, die Ehrenamtlichen.<br />

Im April 2007 wurde das erste wellcome-Team in <strong>Berlin</strong><br />

gegründet. Aktuell arbeiten 17 wellcome-Teams mit<br />

über 220 wellcome-Ehrenamtlichen über die ganze<br />

Stadt verteilt. Im letzten Jahr konnten über 200 Familien<br />

durch wellcome mit mehr als 5000 ehrenamtlichen Stunden<br />

unterstützt werden. In über 700 Beratungsgesprächen<br />

vermittelten die wellcome-Koordinatoren Familien<br />

weitergehende Hilfen.<br />

Als Gründe für den Unterstützungswunsch wurden von<br />

den hilfesuchenden Familien am häufigsten Erschöpfung<br />

und Überforderung benannt. Daneben spielt oft<br />

eine Rolle, dass die Herkunftsfamilien weit entfernt<br />

wohnen, die Familien sich isoliert fühlen und über kein<br />

unterstützendes Netzwerk verfügen.<br />

wellcome erfreut sich in <strong>Berlin</strong> zunehmender Bekanntheit.<br />

Bei jeder dritten Anfrage gaben die Familien an,<br />

sich auf Empfehlung hin zu melden. Ebenso häufig<br />

wurden Hebammen als die ausschlaggebenden Vermittlerinnen<br />

benannt. Weitere wichtige Zugangswege zum<br />

Angebot wellcome waren im vergangenen Jahr andere<br />

Angebote der wellcome-Träger, Beratungsstellen sowie<br />

das Internet.<br />

wellcome unterstützt mit seinen Ehrenamtlichen jede<br />

Familie unabhängig vom Einkommen. Familien, die<br />

dazu in der Lage sind, zahlen einen Beitrag von maximal<br />

fünf Euro pro Stunde. Doch am Geld darf die Hilfe<br />

nicht scheitern. In der Hauptstadt wird etwa jeder zweite<br />

wellcome-Einsatz ermäßigt. Bundesweit engagieren<br />

sich derzeit mehr als 2500 Ehrenamtliche in über 210<br />

wellcome-Teams.<br />

www.wellcome-online.de<br />

Foto: stephaniehaynes/ wikimedia<br />

Lesbische und schwule Paare sind heterosexuellen Paaren<br />

in Sachen Adoption jetzt gleichgestellt.<br />

Lesben- und Schwulenverband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

Verfassungsgericht<br />

kippt Adoptionsverbot<br />

– LSVD begrüßt Urteil<br />

Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot<br />

der sukzessiven Adoption durch homosexuelle<br />

Paare aufgehoben. Dem Verfahren liegen eine<br />

Verfassungsbeschwerde eines lesbischen Paares<br />

sowie ein Normenkontrollverfahren im Falle eines<br />

schwulen Paares zugrunde.<br />

Hierzu erklärte Constanze Körner, Leiterin des Projektes<br />

Regenbogenfamilien beim Lesben- und Schwulenverband<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg (LSVD):<br />

„Wir begrüßen das Urteil ausdrücklich. Wenn ein Kind<br />

zwei Mütter oder zwei Väter hat, dann müssen auch beide<br />

vom Gesetzgeber als Fürsorgepflichtige anerkannt<br />

werden. Die bisherige Gesetzeslage steht dem Kindeswohl<br />

entgegen. Abermals musste das Bundesverfassungsgericht<br />

urteilen, weil sich der Gesetzgeber als unfähig<br />

erwiesen hat.“<br />

Seit mehr als 10 Jahren engagiert sich der Lesben- und<br />

Schwulenverband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg für die Belange<br />

von Lesben und Schwulen mit Kindern und Kinderwunsch.<br />

Am 15. März 2013 um 13 Uhr wird der Verband<br />

Deutschlands erstes Regenbogenfamilienzentrum<br />

eröffnen.<br />

Das von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie <strong>Berlin</strong><br />

finanzierte Zentrum wird ein Ort sein, wo lesbische,<br />

schwule, bisexuelle und transidente Menschen<br />

mit Kindern eine Anlaufstelle haben, um Beratungs-,<br />

Bildungs- und Gruppenangebote nutzen zu können.<br />

Interessierte werden um Anmeldung gebeten:<br />

berlin@lsvd.de<br />

24 März 2013


Familie<br />

Deutscher Familienverband<br />

Fun am Runden<br />

Familientisch und<br />

in der Elternoase<br />

Von Maria Peters, Diplom-Sozialarbeiterin, Deutscher Familienverband,<br />

Landesverband <strong>Berlin</strong> e.V.<br />

Fun – Familie und Nachbarschaft/ Fun Baby: Ein<br />

Projekt des Bündnisses für Familie – Runder Tisch<br />

Elternbildung Charlottenburg-Wilmersdorf in Kooperation<br />

mit dem Deutschen Familienverband<br />

Seit vielen Jahren gehört der Deutsche Familienverband<br />

(DFV) zum Bündnis für Familie Charlottenburg-Wilmersdorf/Runder<br />

Tisch Elternbildung. Im<br />

Bündnis sind viele unterschiedliche Träger vertreten,<br />

die das Ziel haben, neue Projekte und Formen der Zusammenarbeit<br />

zu entwickeln und voranzutreiben. Im<br />

Laufe der Jahre wurden bereits verschiedene gemeinsame<br />

Projekte durchgeführt, z.B. Elternkurse („Starke<br />

Eltern-Starke Kinder“, „Kess“ usw.) oder die Veranstaltungsreihe<br />

„Familienwelt“ in den unterschiedlichsten<br />

Einrichtungen. Es entstand beim Runden Tisch<br />

Elternbildung der Wunsch etwas anzubieten, was die<br />

ganze Familie und auch Familien mit noch sehr kleinen<br />

Kindern anspricht. Da der DFV bereits sehr gute<br />

Erfahrungen mit „Fun“ gemacht hat, wurde dieses<br />

Programm ausgewählt und ein Konzept erstellt, das<br />

vorsah „Fun Familie“ und „Fun Baby“ in unterschiedlichen<br />

Regionen und Einrichtungen des Bezirks anzubieten.<br />

Das Besondere an „Fun“ ist, dass verschiedene<br />

Träger bei der Durchführung kooperieren<br />

„Fun“ ist ein Angebot der Familienbildung, das die<br />

Familien in den Mittelpunkt stellt. Es spricht alle Familien<br />

an, unabhängig von ihrer Familienform, ihrer<br />

sozialen Lebenssituation und ihren Vorerfahrungen<br />

mit anderen Bildungsangeboten.<br />

Die im Familiensystem vorhandenen Ressourcen zur<br />

Erziehung und Begleitung von Kindern werden im<br />

Sinne eines positiven Zusammenlebens gestärkt. Die<br />

Erziehungspersonen werden anerkannt, gefördert und<br />

gestützt. Durch das Programm wird ein gemeinsamer<br />

Lern- und Erfahrungsort für Eltern mit ihren Kindern<br />

geschaffen. Das Programm soll Spaß (Fun) machen.<br />

Über das Bündnis Charlottenburg Wilmersdorf –<br />

Runder Tisch Elternbildung wurde und wird „Fun“ in<br />

folgenden Einrichtungen durchgeführt:<br />

• Nachbarschaftshaus am Lietzensee in Kooperation<br />

mit AmBerCo e.V. und dem DFV<br />

• Stadtteilzentrum Halemweg in Kooperation mit<br />

Geburt und Familie, der Erziehungs- und Familienberatungsstelle<br />

des Bezirks und dem DFV<br />

• Familienzentrum Schillerstraße in Kooperation<br />

mit dem Familienzentrum Schillerstraße, Am-<br />

BerCo e.V.<br />

• und dem DFV<br />

Hier der Bericht über ein „Fun Baby“ in der Praxis:<br />

„Fun Baby“ in der Elternoase im Halemweg<br />

Wir starteten als Dreierteam mit den Kolleginnen<br />

Petra Karl (Geburt und Familie e.V.), Petra Birkert<br />

(Familien- und Erziehungsberatungsstelle des Bezirksamts<br />

Charlottenburg/Wilmersdorf) und Maria Peters<br />

(DFV) in den Räumlichkeiten der Elternoase im Stadtteilzentrum<br />

Halemweg.<br />

Im Vorfeld des „Fun Baby“ - Kurses führten wir Elterngespräche<br />

mit interessierten Familien aus der<br />

Nachbarschaft. Dabei bekamen wir Kontakte über<br />

Kitas, das Familiencafé und diverse Stellen des Bezirksamtes.<br />

Als wir dann in den Räumen des Stadtteilzentrums mit<br />

unserem Kurs starteten, musste der Raum zunächst<br />

verschönert und kindgerecht gesichert werden. <strong>Der</strong><br />

gesamte Raum wurde, bei jedem der insgesamt acht<br />

Treffen, mit Matten ausgelegt. Hinzu kamen Vorhänge<br />

und Tapetenstreifen zur Verschönerung der Wände<br />

und Fenster. Jede Familie bekam noch ihre eigene Yogamatte,<br />

auf der das gemeinsame Spiel stattfand.<br />

„Fun Baby“ ist ein stark strukturiertes Programm,<br />

welches den Eltern die Möglichkeit gibt, sich die Abläufe<br />

des Kurses schneller einzuprägen. <strong>Der</strong> zeitliche<br />

Ablauf des Programms, wie z.B. die Begrüßung, die<br />

Spiele und die Elternrunde, ist genau festgelegt.<br />

So begann der Kurs pünktlich um 10.30 Uhr. Jede Familie<br />

hatte ihren festen Platz im Raum. Vor den Matten<br />

lag jeweils eine Namenskarte.<br />

Ziel des ersten Spiels: Aufmerksamkeit stärken<br />

Das erste Spiel der Mutter/des Vaters mit dem Kind,<br />

das sogenannte Spiel zu zweit wurde bei jedem Termin<br />

wiederholt. Bei diesem Spiel sollte das Baby die unterschiedlichen<br />

Spielmaterialien erkunden. <strong>Der</strong> Vater/die<br />

Mutter ging auf das Kind ein, unterstützte es und begleitete<br />

das Spiel sprachlich. Ziel des Spiels war es, dass<br />

die Eltern die Aufmerksamkeit für ihr Kind verstärken.<br />

Nun folgte das zweite Spiel, welches auf das Alter, die<br />

Fähigkeiten und die Bedürfnisse des einzelnen Kindes<br />

ausgerichtet war. Dabei sollte der Aspekt der Kommunikation<br />

und Kooperation gefördert werden. Als<br />

Spielmaterial wurden einfache Haushaltsgegenstände<br />

verwendet, die den Eltern als Spielideen für zu Hause<br />

dienen.<br />

Die Teamer unterstützten die Eltern, ihr Baby indivi-<br />

März 2013 25


Familie / Frauen, Mädchen<br />

duell anzuleiten. Ziel war es, auch schüchterne Eltern<br />

aus der Reserve zu locken, in ein Gespräch einzubeziehen<br />

und die Kontaktaufnahme zu fördern.<br />

In der anschließenden Elternrunde kamen alle Familienmitglieder<br />

an einem „runden“ Tisch zu einem Imbiss<br />

zusammen. Oft war das Essen auch der Einstieg in<br />

die Elternrunde: „Wie wird in den Familien gekocht?<br />

Welche Lebensmittel werden gekauft?“ Diese Fragen<br />

dienten unter anderem als Einstieg zum Thema „gesunde<br />

Ernährung“. Weitere Themen waren die Kitabzw.<br />

Tagesmutterbetreuung im nahen Umfeld und der<br />

Umgang der Familie mit dieser Angelegenheit. Eine<br />

weitere Frage war: „Wie komme ich an eine bezahlbare<br />

Wohnung, wer unterstützt mich, was muss ich beachten?“<br />

Die Gruppenmitglieder sprachen von ihren eigenen<br />

Erfahrungen, die einzelnen Teamer brachten ihr<br />

Fachwissen mit ein und so entstanden immer wieder<br />

tolle und sehr informative Gesprächsrunden.<br />

Das Ziel, den Kontakt der einzelnen „Fun – Teilnehmer“<br />

untereinander aufzubauen, zu stärken und die<br />

Beratungsstellen / Informationsmöglichkeiten in der<br />

Nachbarschaft aufzuzeigen, ist mit Erfolg erreicht<br />

worden.<br />

www.deutscher-familienverband-berlin.de<br />

Fachtag mit Expertinnen<br />

Wie können behinderte<br />

Frauen gegen Gewalt<br />

geschützt werden?<br />

Von Evelyn Selinger, Referentin Familie, Frauen, Mädchen<br />

<strong>Der</strong> interdisziplinäre Fachtag am 19. Februar 2013<br />

zum Thema „Frauen mit Behinderungen und<br />

Beeinträchtigungen vor Gewalt schützen“ fand<br />

großes Interesse bei den Mitgliedsorganisationen<br />

aus den Referaten Behindertenhilfe, Psychiatrie/<br />

Quere Lebensweisen und Familie, Frauen, Mädchen.<br />

90 Anmeldungen waren eingegangen. Auch<br />

Vertreter aus Bezirksämtern und Gleichstellungsbeauftragte<br />

von Jobcentern nahmen teil.<br />

In seiner Einführungsrede informierte Oswald Menninger,<br />

Geschäftsführer des <strong>Paritätische</strong>n Landesverbandes<br />

<strong>Berlin</strong>, über die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

Die Ziele der Tagung sprach Evelyn Selinger<br />

an.<br />

Es gehe um die Information und Sensibilisierung der<br />

Teilnehmer und um die Vorstellung von Handlungsmöglichkeiten<br />

für die Verbesserung der Situation von<br />

Frauen mit Behinderungen. <strong>Der</strong> Fachtag wurde gemeinsam<br />

vom <strong>Paritätische</strong>n mit Lara, dem Krisen- und Beratungszentrum<br />

für vergewaltigte und sexuell belästigte<br />

Frauen, Signal e.V., (Intervention im Gesundheitsbereich<br />

bei Gewalt, Koordinierungsstelle, Karin Wieners)<br />

und Wildwasser e.V., Iris Hölling, veranstaltet. Die Mitveranstalterinnen<br />

des Fachtages Karin Wieners von Signal<br />

e.V. und Dr. Esther Lehnert von Lara führten durch<br />

die Tagung.<br />

Eine der Autorinnen<br />

der Studie „Lebenssituationen<br />

und Belastungen<br />

von Frauen mit<br />

Beeinträchtigungen<br />

und Behinderungen in<br />

Deutschland“, Prof.<br />

Dr. Barbara Kavemann<br />

(Foto), präsentierte beunruhigende<br />

Zahlen und sehr persönliche Antworten<br />

interviewter Frauen aus der qualitativen Erhebung der<br />

Studie.<br />

Körperliche und psychische Gewalt im Erwachsenenleben<br />

wurde fast doppelt so häufig erlebt wie<br />

von Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt<br />

Im zweiten Teil des Fachtages ging es um Handlungsmöglichkeiten<br />

und Modelle guter Praxis. Ein Überblick<br />

26 März 2013


Frauen, Mädchen<br />

über das schon bestehende Hilfesystem brachten die<br />

Mitgliedsorganisationen Frauenzimmer e.V. (Angelika<br />

May), Wildwasser e.V. (Iris Hölling) und Rebecca Maskos<br />

vom Bundesverband Frauenberatungsstellen und<br />

Frauennotrufe ein.<br />

Die von der Bundesregierung 2009 ratifizierte UN-<br />

Behindertenrechtskonvention fordert, Menschen mit<br />

Behinderungen konsequent vor Gewalt zu schützen<br />

und Frauen im Besonderen vor mehrfacher Diskriminierung<br />

und geschlechtsspezifischer Gewalt. <strong>Der</strong> Staat<br />

wird in die Pflicht genommen, geeignete Maßnahmen<br />

zu ergreifen, damit Menschen mit Behinderungen von<br />

ihren Rechten Gebrauch machen können. 2011 wurde<br />

von der Bundesregierung ein Nationaler Aktionsplan<br />

zur Umsetzung der Konvention verabschiedet.<br />

Eines der erschreckendsten Ergebnisse der Studie ist,<br />

dass Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen<br />

zwei bis dreimal häufiger sexuellem Missbrauch in<br />

Kindheit und Jugend ausgesetzt sind. Die hohe Betroffenheit<br />

setzt sich im Erwachsenenleben fort: Auch hier<br />

sind Frauen mit Beeinträchtigungen verglichen mit dem<br />

weiblichen Bevölkerungsdurchschnitt zwei bis dreimal<br />

häufiger von sexueller Gewalt betroffen. Auch in Partnerschaften<br />

erleben die Frauen zwei bis dreimal häufiger<br />

körperliche und sexuelle Gewalt. Die Interviewpartnerinnen<br />

berichteten über die Gewaltformen körperliche<br />

Gewalt/Prügelstrafen, Vernachlässigung, sexualisierte<br />

Gewalt, Misshandlung, Vergewaltigung, Verachtung/<br />

Demütigung, psychischer Druck, starke Kontrolle und<br />

Reglementierung<br />

Gewalt wird entschuldigt, Unterstützung wird<br />

nicht gesucht<br />

Die Studie beschreibt zum einen, wie stark sich elterliche<br />

körperliche, vor allem aber psychische und sexuelle<br />

Gewalterfahrungen in der Kindheit auf das Selbstwertgefühl<br />

der Frauen auswirken. Die Studie zeigt zum anderen,<br />

dass die Frauen die Gewalterfahrungen häufig als<br />

Teil der Erziehung verstehen. „Ich wurde sehr hart erzogen…früher<br />

habe ich viel Dresche gekriegt…ich wurde<br />

gedrescht.“ Oder die erlebte Gewalt wird entschuldigt<br />

„Meine Mutter hat mich früher oft geschlagen, weil sie<br />

einfach irgendwie wahrscheinlich mit ihrer Situation<br />

überfordert war. Ich glaub sie hat´s einfach nicht vertragen,<br />

dass ich nichts sehe, und wenn ich mich ungeschickt<br />

angestellt hab, dann war das für sie gleich irgendwie wie<br />

so, na ja, sie hat sich halt schuldig gefühlt und kam damit<br />

irgendwie nicht klar.“<br />

Angebote für Frauen und ein Handlungsmodell für<br />

eine sichere Institution<br />

Die Gewalterfahrungen im Elternhaus setzen sich im<br />

Erwachsenenalter in Institutionen und Behörden fort.<br />

Am stärksten betroffen sind Frauen mit psychischen Erkrankungen<br />

und gehörlose Frauen aber auch die Anzahl<br />

der von Gewalt betroffenen blinden, körperbehinderten<br />

und lernbehinderten Frauen ist erschütternd.<br />

Die drei vorgestellten Handlungsmodelle im zweiten Teil<br />

der Tagung gaben Informationen zur Einrichtung von<br />

Frauenbeauftragten in Einrichtungen der Behindertenhilfe;<br />

Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe<br />

zu Angeboten der <strong>Berlin</strong>er Beratungs- und<br />

Zufluchtseinrichtungen für von gewaltbetroffene Frauen<br />

mit Behinderungen; Frauenzimmer e.V. zur Frage: Institutionen<br />

zu sicheren Orten machen; Wildwasser e.V.<br />

Die Teilnehmer empfanden abschließend in einer Bewertung<br />

der Veranstaltung die Vorstellung der Studie<br />

und der Praxismodelle als anregend und hilfreich – sowohl<br />

für Beratungsprozesse als auch dafür, Schritte hin<br />

auf eine „sichere“ Einrichtung zu machen. Die Vereine<br />

sind gefragt, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen<br />

und bei Unterstützungsbedarf den <strong>Paritätische</strong>n anzusprechen.<br />

<strong>Der</strong> Frauenanteil in Aufsichtsräten und Vorständen<br />

großer deutscher Unternehmen ist<br />

2012 etwas gestiegen, verharrt aber weiterhin<br />

auf niedrigem Niveau. Das ist das Ergebnis des<br />

neuesten Managerinnen-Barometers des Deutschen<br />

Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW<br />

<strong>Berlin</strong>). Demnach waren die Vorstandspositionen<br />

der gemessen am Umsatz 200 größten deutschen<br />

Unternehmen Ende 2012 zu einem Anteil von<br />

vier Prozent mit Frauen besetzt.<br />

www.diw.de<br />

Jugendliche rauchen häufiger, treiben seltener<br />

Sport, sind öfter übergewichtig und schätzen ihre<br />

eigene Gesundheit schlechter ein, je niedriger der<br />

Bildungsabschluss ihrer Mutter ist. Eine gesundheitliche<br />

Ungleichheit zeigt sich bereits bei Neugeborenen:<br />

Mütter mit höherer Bildung bringen<br />

seltener Frühgeburten und Kinder mit niedrigem<br />

Geburtsgewicht zur Welt. Das sind die zentralen<br />

Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung (DIW <strong>Berlin</strong>) auf<br />

Grundlage von Daten des Sozio-oekonomischen<br />

Panels (SOEP). „Die Gesundheit von Kindern<br />

wird nicht nur durch die Genetik bestimmt“, erklären<br />

die Studienautoren Jan Marcus und Daniel<br />

Kemptner. „Eine maßgebliche Rolle spielt auch<br />

die elterliche Bildung, etwa indem sie das eigene<br />

Gesundheitsbewusstsein erhöht.“„Bildungspolitik<br />

ist auch Gesundheitspolitik“, so DIW-Ökonom<br />

Marcus.<br />

März 2013 27


Lektüre<br />

Rezension<br />

Wie tickt die Jugend,<br />

wie politisch ist sie,<br />

wo will sie hin?<br />

„Jugend – Was sie will, wohin sie geht“, so<br />

überschreibt die Konrad-Adenauer-Stiftung das<br />

jüngste Heft der „Politischen Meinung“, die sie<br />

regelmäßig herausgibt. Stiftung wie Zweimonatsmagazin<br />

stehen der CDU nahe, sie sind intellektuelles<br />

Flaggschiff und Beiboot des konservativbürgerlichen<br />

Lagers.<br />

Nun hat die Stiftung ihrem Sprachrohr ein frischeres<br />

Layout verpasst, einen „Relaunch“, wie die Fachleute<br />

sagen. Das erste Heft mit neuem<br />

Anstrich ist dem Thema Jugend gewidmet,<br />

weil Jugend kein Kümmer-,<br />

sondern ein Kernthema sei, wie es<br />

im Editorial des Schwerpunktheftes<br />

heißt.<br />

Die Ouvertüre ist eine Fotostrecke, in<br />

der ein männlicher und drei weibliche<br />

Jugendliche etwas genervt und ganzseitig<br />

den Betrachter fixieren, als habe<br />

der Schuld an ihrer schlechten Laune.<br />

Gottlob verbreitet der Rest der „Politischen<br />

Meinung“ eher neutrale als miese<br />

Stimmungen, teils sind die Beiträge<br />

meinungsstark und kontrovers, teils<br />

informativ und faktensatt. Teils geben<br />

sie in Form von Reportagen oder<br />

Ich-Geschichten Stimmungsbilder<br />

und Schlaglichter über ein Milieu ab,<br />

das in einem Aufsatz die „Generation Y“ genannt wird,<br />

beschrieben von einem Kölner Krankenhauschef, der<br />

jährlich Dutzende, wenn nicht Hunderte junger Mitarbeiter<br />

einstellt.<br />

Generation Y: Technisch hoch interessiert und<br />

ausgebildet, aber insgesamt weniger gut auf die<br />

Arbeitswelt vorbereitet<br />

Was zeichnet die Generation Y aus der Sicht (potentieller)<br />

Arbeitgeber aus, also jene jungen Frauen und<br />

Männer, die nach 1981 geboren wurden? Die Generation<br />

Y gelte als technisch hoch interessiert und ausgebildet,<br />

aber insgesamt weniger gut auf die Arbeitswelt<br />

vorbereitet ist als ihre Vorgänger, schreibt Autor<br />

Christian Schmidt (Jahrgang 1967), und er beruft sich<br />

dabei auf eigene Anschauungen und auf aktuelle Generationsstudien.<br />

Selbstbewusste Mitarbeiter, so Schmidt,<br />

Lese<br />

stoff<br />

kämen mit hohen Erwartungen an den Arbeitsplatz und<br />

machten vielen erfahrenen Kollegen jedweder Branche<br />

den Umgang mit ihnen schwer.<br />

Sie, die Personalchefs und Arbeitgeber, hätten es immer<br />

häufiger mit jungen Beschäftigten zu tun, für die Karriere<br />

und Privatheit kein Gegensatz, sondern Lebensentwürfe<br />

sind, in denen Familie ganz oben angesiedelt<br />

ist. „Über neunzig Prozent der Beschäftigten zwischen<br />

25 und 39 Jahren mit Kindern ist Familienfreundlichkeit<br />

bei der Arbeitgeberwahl sogar wichtiger als das<br />

Gehalt.“ Die Generation Y kommuniziere sehr intensiv<br />

über elektronische Medien, scheine aber Defizite bei<br />

der direkten Interaktion mit Menschen zu haben. Das<br />

betrifft den Umgang sowohl mit Kunden als auch mit<br />

Mitarbeitern. „Anscheinend fehlen den Jobeinsteigern<br />

Kenntnisse in der Teamdynamik und der Unterstützung<br />

von Teamzielen.“<br />

Andererseits passten gerade aktuelle Themen, wie die<br />

kontinuierliche Technisierung, gut<br />

mit den Fähigkeiten der Generation<br />

Y zusammen. Die Weiterentwicklung<br />

eines Unternehmens könne mit den<br />

Stärken der Generation Y gut gelingen,<br />

denn diese Mitarbeiter stellten<br />

viele Strukturen und Prozesse infrage,<br />

besonders weil die Repräsentanten der<br />

Generation Y für Veränderungen aufgeschlossen<br />

seien. „Die Generation Y<br />

kann also zur Professionalisierung und<br />

damit zur Wettbewerbsfähigkeit eines<br />

Unternehmens beitragen“.<br />

Als „politisch“ im klassischparlamentarisch<br />

geprägten Sinn<br />

verstehen sich die wenigsten<br />

Jugendlichen<br />

Unterfüttert werden die Erfahrungen<br />

und Lesefrüchte des Krankenhauschefs durch Untersuchungen<br />

des Sinus-Instituts, die sogenannten Sinus-<br />

Milieustudien. Im Rahmen der Milieustudie „Wie ticken<br />

Jugendliche 2012?“ belegten die Heidelberger Sozialforscher<br />

zahlreiche Alltagsbeobachtungen über Lebensweisen,<br />

Meinungen und Haltungen junger Männer und<br />

Frauen. Als „politisch“ im klassisch-parlamentarisch<br />

geprägten Sinn verstünden sich die wenigsten Jugendlichen,<br />

am ehesten noch die gut gebildeten und ausgebildeten<br />

„Sozialökologischen“ und „Konservativ-Bürgerlichen“.<br />

<strong>Der</strong> Sinus-Forscher Marc Calmbach schreibt:<br />

„Aus dem Spektrum der klassischen politischen Themenfelder<br />

interessieren Jugendliche am ehesten gesellschaftliche<br />

(Un-) Gerechtigkeit, Sinn und Unsinn von<br />

Hartz IV, Energiepolitik, Umweltpolitik und manchmal<br />

Schul- oder Bildungspolitik.“<br />

Wenn man unter „politisch sein“ verstehe, sich für<br />

28 März 2013


Lektüre / Kinder- und Jugendhilfe<br />

Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft und die Gestaltung<br />

von Lebensräumen zu interessieren, Sprachrohre<br />

zu suchen, die die eigenen Probleme, Sehnsüchte und<br />

Interessen in „ihrer“ Sprache artikulieren können, Bereitschaft,<br />

sich für andere, sich persönlich für konkrete<br />

soziale Probleme im eigenen Umfeld zu engagieren,<br />

„dann finden sich sowohl bei bildungsaffinen als auch<br />

bei bildungsfernen Jugendlichen deutliche Spuren von<br />

Interesse und Teilhabe an Politik“, so Calmbach in der<br />

„Politischen Meinung“, dem Intelligenzblatt der CDU,<br />

die, wie andere Parteien auch, das Problem hat, Jugendliche<br />

und junge Erwansene an sich zu binden. „Erst<br />

wenn Jugendliche das Gefühl haben, dass sie von politischen<br />

Themen auch persönlich tangiert sind“, rät ihnen<br />

die Milieustudie „Wie ticken Jugendliche?“, erst dann<br />

bestehe die Chance, dass sie ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten<br />

erkennen und erweitern.<br />

Ein interessanter Aufsatz – „Brave New Brain“ – im<br />

Jugend-Heft beschäftigt sich mit leistungssteigernden<br />

Präparaten, die angeblich unser kognitives und emotionales<br />

Wahrnehmungsvermögen anregen. Biomedizintechnologie<br />

sei längst nicht mehr auf den Körper beschränkt,<br />

sondern könne das Innerste eines Menschen<br />

beeinflussen, seine Person „optimieren“, etwa durch<br />

Ritalin, Fluctin oder Modafinil, die eigentlich zur Therapie<br />

von pathologischen Aufmerksamkeitsstörungen<br />

oder zur Depressionsbehandlung entwickelt worden<br />

seien, zunehmend aber von gesunden Menschen eingenommen<br />

würden, um Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsleistungen<br />

zu pushen oder das Wohlbefinden zu<br />

heben und sich für berufliche oder soziale Stresssituationen<br />

fitter zu machen.<br />

„Brave New Brain“ – junge Menschen kritisieren<br />

neue Tendenzen des Hirndopings<br />

Das wissenschaftlich etwas verniedlichend umschriebene<br />

„Neuroenhancement“ sei in Wirklichkeit „Doping<br />

am Arbeitsplatz“ und gehe auf die Zunahme von<br />

Phänomenen wie Präsentismus (Arbeiten bei Krankheit),<br />

Störung der Work-Life-Balance sowie Arbeitssucht<br />

zurück, erkannten Schüler und Studenten, die an<br />

einem Projekt der Hochschule Darmstadt teilnahmen<br />

und aus dem die „Politische Meinung“-Autorin Prof.<br />

Nicola Erny berichtet. Bedenken seien häufig geäußert<br />

worden, die die Urheberschaft einer Leistung berühren:<br />

Viele Schüler und Schülerinnen sowie auch Studierende<br />

hätten angegeben, dass sie auf eine „ehrliche“ Note<br />

stolzer seien als auf eine Mithilfe von Neuroenhancern<br />

erreichte Note im Höchstbereich.<br />

Konrad Adenauer Stiftung (Hrsg.): „Die Politische<br />

Meinung“, 6 Euro, Nr. 518 Jan. / Feb. 2013, 58. Jahrgang,<br />

ISSN 0032-3446; www.politische-meinung.de<br />

(das komplette Heft kann kostenlos aus dem Netz<br />

herunter geladen werden)<br />

Tauwetter e.V.<br />

„Betroffene von der<br />

Politik für Spektakel<br />

missbraucht“<br />

Presserklärung des Tauwetter e.V. zur Sitzung des<br />

Runden Tisches „sexueller Kindesmissbrauch“ am<br />

20. Februar.<br />

„Viele Nutzer unserer Beratungsstelle fühlen sich von<br />

der Politik verschaukelt und verraten“, berichtet Thomas<br />

Schlingmann, Traumafachberater von Tauwetter,<br />

einer Anlaufstelle für Männer, die als Junge sexuell missbraucht<br />

wurden. Er hat in einer Unterarbeitsgruppe<br />

des Runden Tisches mitgearbeitet und ist aktuell in den<br />

Beirat des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des<br />

sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes Rörig, berufen<br />

worden.<br />

Thomas Schlingmann, der seit 18 Jahren mit betroffenen<br />

Männern arbeitet, ist enttäuscht: „Es ist viel Energie in<br />

die Arbeit des Runden Tisches geflossen, aber umgesetzt<br />

wird nur wenig.“ „Fachberatungsstellen für Männer und<br />

Jungen gibt es kaum, die für Frauen und Mädchen sind<br />

überlastet und müssen um ihre Existenz bangen. Besonders<br />

schlimm sieht es auf dem flachen Land und für<br />

Menschen mit Behinderung aus. Gleichzeitig führt die<br />

Bundesregierung eine teure Kampagne durch, die noch<br />

mehr Bedarf wecken wird. Die Gesetzesinitiative zur<br />

Stärkung der Opferrechte im Strafverfahren, eins der<br />

wenigen konkreten Ergebnisse des Runden Tisches, liegt<br />

seit Monaten im Bundesrat und nichts passiert. Was das<br />

versprochene ergänzende Hilfesystem angeht, so gibt<br />

es gar keine Überlegungen für den Bereich sexualisierte<br />

Gewalt in Familien und im Bereich sexualisierte Gewalt<br />

in Institutionen schieben sich Bund und Länder gegenseitig<br />

den schwarzen Peter zu.“<br />

„Die Fachberatungsstellen haben eine Unterschriftensammlung<br />

zur Unterstützung der richtigen Forderungen<br />

des Unabhängigen Beauftragten zum Ausbau des Hilfesystems<br />

gestartet. Klar, dass wir diese Aktion unterstützen.<br />

Hier der Link:<br />

https://www.openpetition.de/petition/online/<br />

hilfen-fuer-sexuell-missbrauchte-maedchen-undjungen<br />

verbessern<br />

Schlingmann, der als Junge selbst sexualisierter Gewalt<br />

ausgesetzt war, rät Betroffenen: „Lassen Sie nicht locker,<br />

geben Sie nicht auf. Nerven Sie Krankenkassen, Therapeutenkammern<br />

und Abgeordnete solange, bis Sie angemessene<br />

Hilfe bekommen. Es ist leider nach wie vor so,<br />

dass wir einen langen Atem brauchen.“<br />

www.tauwetter.de<br />

März 2013 29


Kindertagesstätten<br />

Buchlesung: Ina.Kinder.Garten und Shia<br />

Kita nach Bedarf - wie<br />

familienfreundlich sind<br />

Öffnungszeiten heute?<br />

Von Kathleen Fischer<br />

Ina.Kinder.Garten gGmbH und Shia e.V., (Selbsthilfeinitiative<br />

Alleinerziehender, Landesverband<br />

<strong>Berlin</strong>) luden Ende Januar zu einer Autorinnenlesung<br />

ein. <strong>Der</strong> Einladung in die Räume des <strong>Paritätische</strong>n<br />

<strong>Berlin</strong> waren etwa 50 unterschiedliche<br />

<strong>Berlin</strong>er Akteure gefolgt. Anwesend waren u.a.<br />

Vertreter der Verwaltung, von Unternehmen, freien<br />

Trägern, Erzieherinnen aus Kitas, ein Tagesvater,<br />

Gleichstellungsbeauftragte, Beauftragte für Chancengleichheit.<br />

Ausgehend vom aktuellen familienpolitischen Diskurs<br />

stand zunächst der Zeitstrukturwandel im Mittelpunkt,<br />

welchen wir gegenwärtig alle erleben und der sich auf<br />

das Familienleben auswirkt: Arbeitgeber, Kita, Schule -<br />

unterschiedliche Institutionen bestimmen maßgeblich<br />

das alltägliche Leben von Familien, weisen aber allzu oft<br />

asynchrone Zeitstrukturen auf und verursachen Zeitkonflikte<br />

– nicht selten zum Nachteil der Kinder. Hier<br />

Lösungen zu finden, gehört zu den großen Herausforderungen<br />

unserer Zeit.<br />

Buch im Gespräch: „Kita nach Bedarf. Qualität in<br />

Kitas mit familienfreundlichen Öffnungszeiten“<br />

Regine Schallenberg-Diekmann und Katrin Macha, Autorinnen<br />

der Publikation, stellten im Hauptteil der Veranstaltung<br />

ihr Buch „Kita nach Bedarf. Qualität in Kitas<br />

mit familienfreundlichen Öffnungszeiten“ vor. Die Kindertageseinrichtungen<br />

von Ina.Kinder.Garten gehören<br />

zu den best-practice-Projekten in <strong>Berlin</strong>: Besonders ihre<br />

am Kind orientierten Erfahrungen, die Erkenntnisse aus<br />

mehr als fünf Jahren Arbeit mit bedarfsgerechten Öffnungszeiten<br />

und die Ergebnisse der wissen schaftlichen<br />

Auseinandersetzung mit Kita-Öffnungszeiten „rund um<br />

die Uhr“ sind anregend, wenn es gilt, über neue Wege in<br />

der Kinderbetreuung und zukunfts trächtige Lösungen<br />

nachzudenken.<br />

In der Buchlesung informierten die Autorinnen über<br />

den Entstehungshintergrund des Buches, gaben Einblick<br />

in die Praxis von Kitas mit erweiterten Öffnungszeiten<br />

und die Betreuung zu besonderen Zeiten – frühmorgens,<br />

abends, am Wochenende oder gar nachts. Dies<br />

ist nicht nur für Kitas und Erzieherinnen bzw. Kitaleiterinnen<br />

interessant, sondern auch für Eltern, freie Träger,<br />

die Verwaltung, Unternehmen und andere Akteure.<br />

Die Veranstaltung zeigte, dass der Wunsch, Familie und<br />

Beruf zu vereinbaren, auch zu einem steigenden Bedarf<br />

an Kitas mit erweiterten Öffnungszeiten und anderen<br />

qualitativ hochwertigen Lösungsmöglichkeiten der Kinderbetreuung<br />

außerhalb der „üblichen“ Öffnungszeiten<br />

von Kita und Hort führt. Diesem Bedarf muss mehr<br />

Aufmerksamkeit geschenkt und er muss auch erfasst<br />

werden. Die Infrastruktur für Kitas mit verlängerten<br />

Öffnungszeiten ist vorhanden, es fehlt aber an finanziellen<br />

Mitteln, um ein berlinweites Angebot unterbreiten<br />

zu können.<br />

Bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten müssen viele<br />

einbezogen werden und: Die Bedürfnisse der Kinder<br />

müssen im Mittelpunkt der Überlegungen stehen. Deshalb<br />

sei die Qualität der Angebote so enorm wichtig,<br />

hieß es im Verlauf der Diskussion.<br />

Fazit vieler Teilnehmer: Das von den beiden Autorinnen<br />

vorgestellte Qualitätshandbuch gehört in die Handbibliothek<br />

aller, die sich mit dieser Thematik beschäftigen<br />

oder Angebote unterbreiten.<br />

Shia e.V., SelbstHilfeInitiative Alleinerziehender,<br />

Landesverband <strong>Berlin</strong>, Rudolf Schwarz Str. 29/31<br />

10407 <strong>Berlin</strong>; Tel.: (030) 4251186<br />

E-Mail: kathleen.fischer@shia-berlin.de<br />

kontakt@shia-berlin.de<br />

www.shia-berlin.de<br />

Foto: Marcus Luttmer<br />

Das Praxisbuch „Kita nach Bedarf:<br />

Qualität in Kitas mit familienfreundlichen<br />

Öffnungszeiten“<br />

von Regine Schallenberg-Diekmann<br />

und Katrin Macha ist im<br />

„Bildungsverlag Eins“ erschienen<br />

und kostet 14,90 Euro.<br />

30 März 2013


Kultur<br />

GrenzKultur gGmbH<br />

Jugendliche reisten<br />

mit dem Kinderzirkus<br />

Cabuwazi nach Israel<br />

„Coole Leute, coole Umgebung! Sachen, die ich<br />

noch nie gesehen habe und tausend Eindrücke, die<br />

auf mich einprasseln.“, so beschreibt Viola ihre Erlebnisse<br />

des Projekts, bei dem dreizehn Jugendliche<br />

aus <strong>Berlin</strong>-Altglienicke, Marzahn und Treptow nach<br />

Israel reisten (Foto unten)<br />

werden kulturelle und Landes-Grenzen spielerisch überwunden<br />

und treffen sich Menschen.<br />

Das nächste grenzsprengende Projekt von Cabuwazi findet<br />

in den Sommerferien 2013 in <strong>Berlin</strong> statt – mit jungen<br />

Gästen aus Israel, Jordanien und Belgien. Das Projekt<br />

wurde von einem jungen Filmemacher begleitet und in<br />

einer 30-minütigen Dokumentation festgehalten. Die Erlebnisse<br />

der deutschen Jugendlichen beim Leben in einem<br />

drusischen Dorf im Norden Israels und während des<br />

Austausches mit den israelischen Jugendlichen berichten<br />

von einer bewegenden Reise.<br />

Die DVD „Zirkus überwindet Grenzen“ kann bestellt<br />

werden, Informationen und Fragen:<br />

Cabuwazi Kinder- und Jugendzirkus, Anne Timm<br />

Tel. 030-22197660<br />

E-Mail: anne.timm@cabuwazi.de<br />

Die Jugendlichen vom Kinderzirkus Cabuwazi traten einen<br />

ganz besonderen Auftrag an: Sie sollten gemeinsam<br />

mit jungen Menschen von „Maraya Circus“ eine interkulturelle<br />

Zirkusshow zusammenstellen und in israelischen<br />

Städten vorführen. Eine anspruchsvolle und spannende<br />

Aufgabe, denn die Auseinandersetzung mit neuen Sprachen,<br />

mit unbekannten Sitten und Religionen sowie zwei<br />

vollgepackte Wochen warteten auf die Teilnehmer.<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Jugendlichen trainieren regelmäßig bei Cabuwazi<br />

an einem der fünf Standorte. Mehr als 500 Kinder<br />

kommen jede Woche auf die Zirkusplätze, um Einradfahren,<br />

Seillaufen, Rhönrad, Trapezartistik oder eine andere<br />

der vielen Zirkustechniken zu erlernen.<br />

Die kostenlosen Freizeitangebote verschaffen den jungen<br />

Menschen Erfolgserlebnisse und steigern das Selbstbewusstsein,<br />

aber auch Teamfähigkeit und Fairness werden<br />

gefördert.<br />

Den Austausch mit anderen Ländern führt Cabuwazi<br />

schon seit vielen Jahren. Die Begegnungen und der Blick<br />

über den eigenen Tellerrand sind wichtige Erfahrungen<br />

für junge Menschen. Mit der Sprache des Zirkus, der<br />

Verständigung durch gemeinsames artistisches Training,<br />

Die Ausstellung „Kaspar Hauser“ - Bilderzyklus<br />

von Greg Tricker im Kaspar-Hauser-Therapeutikum<br />

beschäftigt sich mit dem rätselhaft dunklen<br />

und zugleich lichten Schicksal des Namenspatrons<br />

der Einrichtung<br />

Die Bilder des englischen Malers Greg Ticker erzählen<br />

eine Geschichte und bilden den atmosphärischen<br />

Raum, in dem sich figurativ-inhaltlich ein<br />

Geschehen verdeutlicht. Die Ausstellung ist noch<br />

bis 26. März 2013, Mo. bis Do. 8 bis 15.30, Fr. 8<br />

bis 14 Uhr, im Kaspar-Hauser-Therapeutikum,<br />

Rolandstr. 18/19; 13156 <strong>Berlin</strong><br />

www.kht-berlin.de<br />

Verfangen im Labyrinth - Arbeiten auf Papier<br />

und Malerei von Hartmut Lehmann: <strong>Der</strong><br />

Künstler beschäftigt sich seit vielen Jahren neben<br />

seiner beruflichen Tätigkeit mit den unterschiedlichsten<br />

künstlerischen Ausdrucksformen. Anfangs<br />

dominierte das Zeichnen und das Naturstudium,<br />

parallel dazu erfolgte die Auseinandersetzung mit<br />

verschiedenen Drucktechniken. Seit Ende der 90er<br />

Jahre lotet er die bildkünstlerischen Möglichkeiten<br />

der verschiedenen Maltechniken aus, wie z.B.<br />

die Gestaltung von Hell-Dunkel-Kontrasten, die<br />

Wirkung von Texturen, Lasuren und Strukturen,<br />

verschiedener Collage-Techniken und die räumliche<br />

Wirkung von Farben.<br />

Die Ausstellung ist bis zum 30. Mai 2013 zu den<br />

Geschäftszeiten Mo bis Do von 9 bis 16 Uhr geöffnet,<br />

und zwar in den Räumen des HVD <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg, Wallstr. 65 (2. Etage); 10179 <strong>Berlin</strong>;<br />

Telefon: 030 61390410.<br />

März 2013 31


Menschen mit Behinderung<br />

Die Chancen einer soliden Bildung und Ausbildung<br />

sind nicht für alle Jugendlichen gleich.<br />

Mädchen und Jungen mit geistiger Behinderung<br />

zum Beispiel benötigen oft eine zusätzliche<br />

Förderung ihrer individuellen Fähigkeiten. Auch<br />

Jugendliche ohne Behinderung, die eine Ausbildung<br />

abgebrochen oder erst gar nicht begonnen<br />

haben, brauchen eine zusätzliche Portion an<br />

Selbstvertrauen und Motivation, um später am<br />

Arbeitsmarkt bestehen zu können. <strong>Der</strong> <strong>Berlin</strong>er<br />

Verein „Fördern durch Spielmittel – Spielzeug<br />

für behinderte Kinder“ hat dies erkannt und ein<br />

Computerlabor eingerichtet, das erstmals diese<br />

beiden Zielgruppe zusammen führt und ihnen<br />

neue Lebens- und Arbeitsperspektiven eröffnet:<br />

In gezielten Trainingseinheiten lernen die<br />

Jugendlichen mit und ohne Behinderung gemeinsam<br />

den souveränen Umgang mit dem Computer<br />

und den neuen Medien. Auch ein eigener<br />

Trainingsraum wird eingerichtet, der ein positives<br />

Lernklima vermittelt und die teilnehmenden Jungen<br />

und Mädchen beim Ausbau ihrer Fähigkeiten<br />

unterstützt. Die Aktion Mensch unterstützt das<br />

dreijährige Projekt mit rund 200 000 Euro.<br />

www.spielmittel.de<br />

Zu einer Fachtagung „Miteinander reden!‘ Die<br />

unerhörten Eltern“ lädt die Spastikerhilfe <strong>Berlin</strong> in<br />

Kooperation mit der Katholischen Hochschule für<br />

Sozialwesen in <strong>Berlin</strong> am 22. März ein.<br />

In der Einladung heißt es: „In der Behindertenhilfe<br />

können die Stimmen von Eltern erwachsener<br />

Kindern mit Behinderung im doppelten Sinn<br />

„unerhört“ sein.<br />

Sie können einfach nicht gehört (bemerkt, beachtet)<br />

werden, weil sie zu leise sind. Sie können aber<br />

auch unerhört im Sinne von unverschämt sein.<br />

Eltern formulieren überzogene Ansprüche oder<br />

äußern Kritik, die ungeheuerlich erscheinen. Dieses<br />

Spannungsfeld soll im Rahmen von Vorträgen<br />

und Arbeitsgruppen thematisiert werden. Das<br />

Programm der Fachtagung umfasst Vorträge und<br />

Arbeitsgruppen.<br />

Tagungsort ist die Neue Mälzerei, Friedenstraße<br />

91, 5. Obergeschoss in 10249 <strong>Berlin</strong>.<br />

Die Organisatoren bitten um schriftliche Anmeldung<br />

bis zum 12. März 2013.<br />

Eine online-Anmeldung ist unter www.spastikerhilfe-berlin-eg.de<br />

möglich. Teilnehmergebühr 25<br />

Euro, ermäßigt 10 Euro.<br />

www.spastikerhilfe-berlin-eg.de<br />

Klax-Fachschule für Heilpädagogik<br />

Die Herausforderung<br />

Inklusion braucht<br />

qualifizierte Pädagogen<br />

Am 1. Mai 2013 startet die Klax-Fachschule für<br />

Heilpädagogik in <strong>Berlin</strong> -Pankow. Die Klax <strong>Berlin</strong><br />

gGmbH setzt damit ein deutliches Signal für die<br />

spezialisierte Ausbildung bei der Förderung von<br />

Menschen mit Betreuungsbedarf.<br />

Gerade im Bildungsbereich erfordert Inklusion – die<br />

gleichberechtigte und selbst bestimmte Teilhabe von<br />

Menschen egal welchen Behinderungsgrades an allen<br />

gesellschaftlichen Prozessen zu jeder Zeit – besonders<br />

qualifizierte Pädagogen.<br />

Klax startet im Mai 2013 mit dem Sommersemester den<br />

ersten Ausbildungsgang zum Heilpädagogen in Vollund<br />

Teilzeit. Damit bildet die neu gegründete Klax-<br />

Fachschule Spezialisten aus, die die Lebenssituationen<br />

von Kindern und Jugendlichen erfassen, Risiken in der<br />

Entwicklung erkennen sowie Förder - und Bildungskonzepte<br />

entwickeln und anwenden können. Theorie und<br />

Praxis sollen dabei eng miteinander verzahnt werden.<br />

Problemlöser und Störungsmelder, Vermittler und<br />

Therapeuten<br />

So sind Heilpädagogen in ihrer Arbeit Ressourcen-<br />

Erkenner und Fähigkeiten -Förderer, Problemlöser und<br />

Störungsmelder, Vermittler und Therapeuten. Die neue<br />

Ausbildung zum staatlich anerkannten Heilpädagogen<br />

an der Klax -Fachschule wird dieser Tätigkeitsvielfalt<br />

gerecht: Heilpädagogik, Psychologie, Medizin und<br />

Rechtskunde sind vier der Theoriefächer, die in drei<br />

Jahren Ausbildung bearbeitet werden. Parallel vermittelt<br />

der fachpraktische Unterricht u. a. vielfältige Methoden<br />

aus der Psychomotorik, Musiktherapie, Spielpädagogik,<br />

Sprachförderung sowie systemischen Beratung und Gesprächsführung.<br />

Das Lernkonzept der Fachschule für Heilpädagogik<br />

folgt der Klax -Pädagogik: Mit der Methode „Lernen mit<br />

Zielen“ gestalten die Studierenden ihre Ausbildung mit<br />

und übernehmen Verantwortung für das eigene Lernen.<br />

Wie schon in der Klax -Fachschule für Erzieher bildet<br />

Klax somit auch in der neu gegründeten Fachschule Absolventen<br />

aus, die ihr Handwerk als Heilpädagogen in<br />

Theorie und Praxis verstehen.<br />

Klax -Fachschule für Heilpädagogik<br />

Arkonastraße 45–49; 13189 <strong>Berlin</strong> Pankow<br />

Tel: (030) 477 96 240: Fax: (030) 477 96 204<br />

E Mail: info@klax ausbildung.de<br />

32 März 2013


Psychiatrie<br />

Unionhilfswerk<br />

„Wir brauchen eine<br />

Psychiatriereform“<br />

Am 17. Januar 2013 wurde im Bundestag ein<br />

Gesetzesentwurf zur Zwangsbehandlung von<br />

Menschen mit psychischer Erkrankung mit großer<br />

Mehrheit gebilligt.<br />

Notwendig geworden war die Neuregelung nachdem<br />

der Bundesgerichtshof im Sommer 2012 die bis dahin<br />

gängige Praxis, Psychiatriepatienten nach einer Zwangseinweisung<br />

auch gegen ihren Willen zu behandeln, für<br />

rechtswidrig erklärt hatte. Betroffenenvertreter kritisierten<br />

den Gesetzesentwurf bereits im Vorfeld scharf. „Wir<br />

waren doch schon viel weiter“,<br />

beklagt auch Dorothea Buck<br />

(Foto), die Grande Dame der<br />

psychiatrieerfahrenen Szene.<br />

Vertreter des Unionhilfswerk<br />

besuchten die beeindruckende<br />

ehemalige Künstlerin nur wenige<br />

Tage vor der Verabschiedung des neuen Gesetzes<br />

in ihrem Hamburger Häuschen. Zustande gekommen<br />

war der Kontakt zu Dorothea Buck über den Dokumentarfilm<br />

über ihr Leben: „Himmel und Mehr“. Das<br />

Unionhilfswerk hatte Klienten und Interessierte zu einer<br />

Sondervorstellung mit anschließender Podiumsdiskussion<br />

unter der Leitung von Patrizia Di Tolla ins Kali-Kino<br />

Neukölln eingeladen.<br />

Die 95-jährige Dorothea Buck hat am eigenen Leib erfahren,<br />

wie sich Zwangsbehandlung anfühlen können.<br />

Sie ärgert sich besonders, dass die Neuregelung das<br />

grundlegende Credo der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

„Nicht über uns ohne uns“ außer Acht lässt. Natürlich<br />

gibt es Menschen, die Psychopharmaka brauchen,<br />

„doch die Entscheidung muss jeder für sich treffen können“,<br />

so Buck.<br />

Aus Empörung über das Schweigen zur Euthanasie und<br />

über die schlechten Zustände in deutschen Psychiatrien<br />

hatte Buck in den frühen 60er Jahren begonnen, sich<br />

für die Betroffenen einzusetzen. Das Schweigen ist ihrer<br />

Ansicht nach auch heute noch das zentrale Problem. „Es<br />

setzt sich mehr und mehr eine biologistische Sichtweise<br />

durch. Danach liegen die Ursachen einer Psychose in einer<br />

genetisch bedingten Hirnstoffwechselstörung. Seelische<br />

Ursachen gibt es nicht.“ Besonders weit entfernt<br />

vom erblich bedingten Schwachsinn der Nationalsozialisten<br />

sei man mit dieser Sichtweise nicht. Sie wünscht<br />

sich für die Zukunft der Psychiatrie in Deutschland eine<br />

Abkehr vom Unheilbarkeitsdogma und mehr Kommunikation<br />

mit den Betroffenen.<br />

www.unionhilfswerk.de<br />

Vom Fach<br />

Beim <strong>Paritätische</strong>n treffen sich Fachgruppen<br />

(FG), Arbeitskreise (AK) und Qualitätsgemeinschaften.<br />

Termine über www.paritaetalsopfleg.de<br />

und im passwortgeschützten<br />

Extranet www.pariextra.de.<br />

FG Ältere Menschen Tel. 31 59 19-30<br />

Forum Jugendhilfeausschüsse Tel. 8 60 01-165<br />

JHA<br />

FG Behindertenhilfe Tel. 8 60 01-152<br />

FG Psychiatrische und Tel. 31 59 19-26<br />

psychosoziale Versorgung<br />

AK Psychosoziale Versorgung/ Tel. 77 32 88 22<br />

BAPP<br />

FG Suchthilfe<br />

Tel. 31 59 19-28<br />

AK Gesundheit<br />

FG Hiv, Aids, STI und Hepatitiden<br />

FG Krankenhäuser Tel. 8 60 01-101<br />

FG Sozialstationen Tel. 31 59 19-34<br />

AK Sozialarbeit in Sozialstationen<br />

Tel. 31 59 19-25<br />

FG Stationäre pfl. Versorgung<br />

AK Soziale Beratung<br />

AK § 67 SGB XII und<br />

Schuldnerberatung<br />

AK Qualität § 67 SGB XII<br />

FG Familie, Frauen,<br />

Mädchen<br />

FG Kita<br />

Integrations-AG<br />

FG Jugendberufshilfe<br />

FG Hilfen zur Erziehung<br />

FG Jugendarbeit<br />

Tel. 31 59 19-30<br />

Tel. 860 01-168<br />

Tel. 860 01-168<br />

Tel. 860 01-168<br />

Tel. 8 60 01-176<br />

Tel. 8 60 01-179<br />

Tel. 8 60 01-165<br />

FG Schulträger Tel.: 8 60 01- 161<br />

FG Betreuung Schulkinder Tel.: 8 60 01-166<br />

FG u. AK Schulbez. Jugendhilfe<br />

AK Koordinierende Leitungen<br />

im Ganztagsbereich<br />

FG Migration<br />

Tel. 8 60 01-177<br />

Qualitätsgemeinschaft<br />

Migration<br />

AK Straffälligen- und<br />

Tel. 86001-122<br />

Opferhilfe<br />

Rechtsberatung mittwochs von 14 bis 16.30 Uhr (ohne<br />

Terminvereinbarung) • Landesgeschäftsstelle<br />

März 2013 33


Aus- und Weiterbildung / Pinnwand<br />

<strong>Paritätische</strong> Bundesakademie<br />

Von Gesprächsführung<br />

bis Yoga<br />

Veranstaltungsinformationen Mai 2012. Informationen<br />

zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten<br />

Sie bei: <strong>Paritätische</strong> Bundesakademie, Hackesche<br />

Höfe, Hof 1, Rosenthaler Str. 40 - 41, 10178<br />

<strong>Berlin</strong>; Tel.: (3.) 24 636 - 440, Fax: (3.) 27 59 41 44,<br />

paritaetische@akademie.org<br />

<strong>Der</strong> erstgenannte Preis gilt für Seminarteilnehmer<br />

aus Mitgliedsorganisationen, der an zweiter Stelle<br />

genannte Preis für Seminarteilnehmer aus Nicht-<br />

Mitgliedsorganisationen. Soweit nicht anders angegeben,<br />

finden alle Veranstaltungen in <strong>Berlin</strong> statt.<br />

► Starke Eltern-Starke Kinder®<br />

Erweitertes Zertifikat der Elternkursleiterschulung<br />

Nr.: 091333; 24. Mai; 125 Euro / 145 Euro<br />

► Yoga – Entspannung und Stille mit Kindern<br />

Nr.: 061325; 27. Mai; 110 Euro / 130 Euro<br />

► Pflegerische Kontrakturprophylaxe<br />

Nr.: 051325, 6. Mai, 110 Euro / 135 Euro<br />

► Gesprächsführung und Beratungskompetenz in der<br />

Pflege; Nr.: 051334; 22. – 24. Mai; 315 Euro / 375 Euro<br />

► MDK Prüfung- Die aktuellen Neuigkeiten<br />

Nr.: 051319; 30. Mai; 115 Euro / 138 Euro<br />

► Praxisworkshop: Beziehungsdynamik in der Arbeit<br />

mit Menschen mit psychischen Störungen<br />

Nr.: 081315; 30. – 31. Mai; 250 Euro / 300 Euro<br />

► Rhetorische Tricks und ihre Abwehr<br />

Nr.: 051310; 27. Mai – 28. Mai; 250 Euro / 300 Euro<br />

► Erlebnispädagogik-Lernen mit „Herz, Hand und<br />

Verstand“; Nr.: 091340; 27. Mai – 28. Mai<br />

Brandenburg; 280 Euro / 335 Euro<br />

► Berufliche Standort- und Perspektivenbestimmung<br />

Nr.: 061305; 6. Mai; 155 Euro / 185 Euro<br />

► Erfahrungen weitergeben beim Personalwechsel<br />

Nr.: 061367; 16. Mai – 17. Mai; 285 Euro / 335 Euro<br />

► Erstellen und Texten von Werbe- und PR-Materialien<br />

Nr.: 061301; 30. Mai - 31. Mai; 265 Euro / 315 Euro<br />

Stellenangebot<br />

Die Björn-Schulz-Stiftung sucht zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt eine/einen<br />

Diplom-Sozialarbeiter-/pädagoge (in) oder<br />

Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in<br />

Ihre Aufgaben<br />

• Koordinator/in im ambulanten Kinderhospizdienst:<br />

• Beratung und Betreuung von Familien mit lebensverkürzend<br />

erkrankten Kindern<br />

• Planung und Durchführung des Einsatzes unserer<br />

ehrenamtlichen Mitarbeitern zur Entlastung der<br />

Familien<br />

• Trauerbegleitung<br />

• Hausbesuche und Kontaktpflege<br />

• Mitarbeit in Gremien der Hospizarbeit<br />

• Konzeptarbeit und Vernetzung mit anderen Diensten<br />

Was Sie mitbringen sollten<br />

• Mehrjährige Berufserfahrung in der Arbeit mit<br />

Familien<br />

• Pädiatrische Palliative Care Ausbildung ist wünschenswert<br />

• Führerschein<br />

• Flexibilität, Belastbarkeit, Offenheit, Freundlichkeit<br />

• Sie betrachten das Sterben als Teil des Lebens<br />

.<br />

Was wir Ihnen bieten<br />

• einen unbefristeten Arbeitsvertrag in Vollzeit<br />

• gezielte Einarbeitung<br />

• regelmäßige Supervision<br />

• erfüllendes Aufgabenfeld als Ansprechpartner und<br />

Vertraute/r für unsere Familien und Familienbegleiter<br />

• Mitarbeit in einem sympathischen und wertschätzenden<br />

Umfeld<br />

• leistungsgerechte Vergütung und zusätzliche Altersvorsorge<br />

• Möglichkeit zur Qualifizierung durch interne und<br />

externe Fort- und Weiterbildungen<br />

Bitte senden Sie Ihre schriftliche Bewerbungen an:<br />

Björn Schulz Stiftung,<br />

Vorstand Jürgen Schulz<br />

Wilhelm-Wolff-Straße 38<br />

13156 <strong>Berlin</strong><br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.bjoern-schulz-stiftung.de<br />

Aktuelle Stellenangebote und -gesuche<br />

finden Sie im Internet stets hier:<br />

www.paritaet-berlin.de/jobs/stellenangebote.html<br />

34 März 2013


Pinnwand<br />

Stellenangebot<br />

Die Kindertagesstätte Pestalozzistraße liegt in Charlottenburg-Wilmersdorf,<br />

<strong>Berlin</strong>. In unserer Einrichtung<br />

werden derzeit 88 Kinder im Alter von 1,5 Jahren bis zum<br />

Schulantritt betreut.<br />

Für die Kindertagesstätte sucht das Pestalozzi-Fröbel-<br />

Haus<br />

.<br />

eine/n staatlich anerkannte/n Erzieher/<br />

in, gerne auch mit der Weiterqualifizierung<br />

zum/zur Integrationsfacherzieher/in mit<br />

30 Std./Wo.<br />

Entgeltgruppe: TVL EG 8<br />

Stundenumfang: 30 Wochenstunden<br />

Besetzbar: vom 15.04.2013 bis 14.04.2015<br />

Arbeitsgebiet: Kindertagesstätte Pestalozzistraße mit<br />

derzeit 88 Kindern<br />

Voraussetzung: Staatliche Anerkennung als Erzieher/in<br />

oder eine vergleichbare Qualifikation<br />

.<br />

Wir wünschen uns von Ihnen u.a.:<br />

• Staatliche Anerkennung als Erzieher/in, gern auch<br />

mit Qualifizierung zur/zum Integrationsfacherzieher/in<br />

• Berufserfahrung in der Kindertagesstättenarbeit<br />

• Mitarbeit als Bezugserzieherin/er in der Offenen<br />

Arbeit<br />

• Interesse an der Konzeptionsweiterentwicklung im<br />

Sinne von Early Excellence Centren<br />

• Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Familien<br />

der Kinder<br />

• Bereitschaft, die konzeptionelle Arbeit zu dokumentieren<br />

• Engagement bei internen und externen Evaluationen<br />

• Erarbeitung und Entwicklung von pädagogischen<br />

Angeboten nach EEC<br />

.<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

• Gezielte berufliche Weiterentwicklung und begleitete<br />

Fortbildungen durch die Fachberatung des PFH<br />

• Tarifgerechte Bezahlung (mit Jahressonderzahlung<br />

und betrieblicher Altersvorsorge)<br />

• Die Arbeit in einem freundlichen Team<br />

• Einen schönen Arbeitsplatz, der täglich durch Kinderlächeln<br />

bereichert wird<br />

Schwerbehinderte mit gleicher Qualifikation werden<br />

bevorzugt.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns<br />

über eine schriftliche Bewerbung bis zum 15.03.2013 an:<br />

Pestalozzi-Fröbel-Haus<br />

Serviceeinheit Personal<br />

Kennziffer: 029<br />

Karl-Schrader-Str. 7/8<br />

10781 <strong>Berlin</strong><br />

Von Bewerbungen per E-Mail bitten wir abzusehen. Nicht berücksichtigte<br />

Bewerbungen ohne Rückporto können leider nicht<br />

zugesandt, aber in der Serviceeinheit abgeholt werden.<br />

Stellenangebot<br />

Wetek gGmbH sucht<br />

Verwaltungsmitarbeiter/in für den Bereich<br />

Finanzen und Zuwendungsabrechnung<br />

Aufgabenbereich ist die qualifizierte Mitarbeit in einem<br />

4-köpfigen Verwaltungsteam mit Schwerpunkt :<br />

• Beantragung, Verwaltung und Controlling öffentlicher<br />

Mittel und Zuwendungen (Bezirke/Land/<br />

Bund)<br />

• Budgetkontrolle und Berichterstattung an Zuwendungsgeber,<br />

insbesondere mit Hilfe von Online-<br />

Tools<br />

• Erstellung, Eingabe, Änderung und Umwidmung<br />

von Finanzierungsplänen<br />

• Projektkontrolle und Mittelabruf<br />

• Vorbereitung von Wirtschaftsprüfungen / Zuwendungsprüfungen<br />

• Arbeiten für die Finanzbuchhaltung / Kostenstellenund<br />

Kostenträgerzuordnung<br />

• Vorbereitende Arbeiten für die Personalbuchhaltung<br />

/ Monatliche Anmeldung der Lohn- und Gehaltsanmeldung<br />

an das Personalbüro<br />

• Anlegen und Führen der Personalakten<br />

• Allgemeine Aufgaben / Korrespondenz, Schriftsätze,<br />

Schriftverkehr mit Verwaltungen, Zuwendungsgebern.<br />

.<br />

Voraussetzungen / Kompetenzen:<br />

• Wir erwarten eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung<br />

(bspw. Dipl. Verwaltungswirt/in, Steuerfachwirt/in,<br />

Buchhalter/in etc.).<br />

• Einschlägige Berufserfahrung in der Finanzbuchhaltung<br />

mit Kostenstellen und Kostenträgern, Erfahrungen<br />

in der Abrechnung öffentlicher Fördermittel,<br />

• Gute Kenntnisse des Vergaberechts (VOL, VOF),<br />

Vertrags- und Zuwendungsrechts (LHO, BHO)<br />

• Umgang mit Zuwendungsdatenbanken, hohe Zahlenaffinität<br />

• Gute MS Office-Kenntnisse (Excel, Word, Internet),<br />

Erfahrungen im Umgang mit KHK Sage.<br />

• Die Fähigkeit und Bereitschaft zu selbständigem, systematischem<br />

und eigenverantwortlichem Arbeiten,<br />

eine hohe Leistungsbereitschaft, eine rasche Auffassungsgabe,<br />

ein ausgeprägtes Organisationsgeschick,<br />

• Teamfähigkeit und Flexibilität.<br />

.<br />

Umfang: 39 Stunden<br />

Beginn: zum 01.05. oder 01.06.2013<br />

.<br />

WeTeK Geschäftsstelle, Christinenstr. 18-19, 10119 <strong>Berlin</strong><br />

www.wetek.de<br />

.<br />

Bewerber/innen mit Behinderungen werden bei gleicher<br />

Eignung bevorzugt eingestellt. Die Vergütung entspricht<br />

Entgeltgruppe 9 TVL-<strong>Berlin</strong><br />

Aussagekräftige Bewerbungen bis zum 25.03.2013<br />

bitte per E-Mail an: scherer@wetek.de<br />

März 2013 35


Pinnwand<br />

Stellenangebot<br />

Sozialarbeiter / Sozialpädagoge (aus paritätischen<br />

Gründen männlich) Beratung und<br />

Krisenunterkunft (BuK)<br />

Die BuK (Beratung und Krisenunterkunft) sucht einen<br />

Sozialpädagogen oder Erzieher. Wir ar beiten mit Jugendlichen,<br />

die in der Regel zwischen 14 und 17 Jahren alt sind<br />

und sich in Kri sensituationen jeglicher Art befinden. <strong>Der</strong><br />

Aufenthalt der Jugendlichen bewegt sich zwischen einer<br />

Nacht und maximal drei Monaten.<br />

Umfang 30 Stunden/Woche Zeitraum ab sofort Vergütung<br />

analog TV-L B Arbeitsort Schönhauser Allee 39 b,<br />

10435 <strong>Berlin</strong><br />

Voraussetzungen<br />

• staatliche Anerkennung • Interesse an der Arbeit mit<br />

„schwierigen“ Jugendlichen (und ihren Familien) • Fähigkeit,<br />

im Team zu arbeiten • sehr gute kommunikative<br />

Fähigkeiten; niedrigschwelliger Kontakt zu den Jugendlichen<br />

• Freude am Durchsetzen von (auch niedrigschwlligen)<br />

Regeln • Interesse und Erfahrungen in Gruppenarbeit<br />

(Deeskalierungstechniken) • hohe Flexibilität und<br />

Belastbarkeit • Erfahrungen im Clearing • Fähigkeit, auch<br />

in Krisensituationen den Überblick zu behalten • Bereitschaft<br />

zu Diensten zu ungünstigen Zeiten<br />

Die Einstellung erfolgt erst nach Vorlage eines aktuellen<br />

erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses. Schwerbehinderte<br />

Bewerber werden bei gleicher Eignung besonders<br />

berücksichtigt.<br />

Bewerbungen:<br />

bitte (mit Rückporto) bis 15.03.2013 an:<br />

Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH<br />

Victor Mattheo Böhnke<br />

Schönhauser Allee 39b,<br />

10435 <strong>Berlin</strong><br />

boehnke@pfefferwerk.de<br />

Nicht berücksichtigte Bewerbungen ohne Rückporto<br />

können leider nicht zurückgesandt, aber im Sekretariat der<br />

Ge schäftsstelle abgeholt werden.<br />

Aktuelle Stellenangebote und -gesuche<br />

finden Sie im Internet stets hier:<br />

www.paritaet-berlin.de/jobs/stellenangebote.html<br />

Stellenangebot<br />

<strong>Der</strong> TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V. sucht<br />

für das Betreute Wohnen der Integrierte Suchtberatung<br />

Ostprignitz-Ruppin zum schnellstmöglichen Zeitpunkt<br />

einen<br />

Dipl.- Sozialarbeiter/Sozialpädagogen bzw.<br />

vergleichbare pädagogische Ausbildung<br />

(m/w) mit 25 Std./Wo. für den Standort Neuruppin<br />

Aufgaben: Pädagogische Betreuung von abstinent lebenden<br />

suchtmittelabhängigen Menschen,<br />

Hilfeplanung, Einzel-, Angehörigen- und Gruppengespräche,<br />

Krisenintervention, Dokumentation, Kooperationsarbeit<br />

Anforderung: Belastbarkeit, Team- und Kooperationsfähigkeit,<br />

Praxiserfahrungen im Suchtbereich und Beratungsbereich<br />

wäre wünschenswert, gültige Fahrerlaubnis,<br />

gute EDV-Kenntnisse<br />

Wir bieten die Mitarbeit in einem erfahrenen multiprofessionellen<br />

Team.<br />

Für Fragen steht Ihnen Frau Helm, Leitung Integrierte<br />

Suchtberatung Ostprignitz-Ruppin, gerne zur Verfügung<br />

(Tel.: 03391/6885075).<br />

Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an bewerbung@<br />

tannenhof.de oder per Post an:<br />

TANNENHOF BERLIN-BRANDENBURG E. V.,<br />

Personalabteilung,<br />

Meierottostraße 8 - 9, 10719 <strong>Berlin</strong><br />

www.tannenhof.de<br />

Stellengesuch<br />

Sozialarbeiter im interkulturellen Bereich,<br />

im Suchtbereich oder in der Wohungungslosenarbeit<br />

Nachdem ich (männlich, 30 J.) 2010 mein Studium der<br />

Sozialen Arbeit ander evang. FH Nürnberg abgeschlossen<br />

habe, habe ich noch ein Jahr Erasmus-Praktikum drangehängt.<br />

Habe knapp ein Jahr bei der Caritas (Diözese<br />

Madrid) im Bereich der Wohnungslosenarbeit gearbeitet.<br />

Wo ich dann auch übernommen wurde und zwei Jahre als<br />

Sozialarbeiter angestellt war.<br />

Währenddessen habe ich noch einen Master of Social<br />

Work „Gemeinwesenarbeit, Sozialmanagement und<br />

Evaluation in der Sozialen Arbeit“ an der Universidad<br />

Complutense Madrid absolviert.<br />

Aus privaten Gründen geht´s nun nach <strong>Berlin</strong>, wo ich ab<br />

Anfang April eine Anstellung als Sozialarbeiter im interkulturellen<br />

Bereich, im Suchtbereich oder in der Wohungungslosenarbeit<br />

suche.<br />

Bei Interesse sende ich Ihnen gerne meinen vollständigen<br />

Lebenslauf zu. simon.desdeafuer@gmail.com<br />

36 März 2013


Pinnwand<br />

Stellengesuch<br />

Sozialarbeiterin/ Kunsttherapeutin sucht<br />

neue Herausforderung<br />

Ich habe langjährige Erfahrungen im Tätigkeitsfeld<br />

Sozialarbeit. Diese Erfahrungen habe ich insbesondere<br />

im betreuten Wohnen mit psychisch- und suchtkranken<br />

Menschen, in einem niederschwelligen Wohnverbund,<br />

gemacht. Ebenso als Kunsttherapeutin mit eigener Praxis<br />

und als Krankenschwester in mehreren medizinischen<br />

Bereichen.<br />

Ich suche ein neues Tätigkeitsfeld im psychosozialen<br />

Bereich.<br />

Vorstellen kann ich mir folgende Tätigkeitsfelder:<br />

Projekt im Aufbau, Kontakt- und Begegnungsstätte, Familienstätten,<br />

Leitung von ehrenamtlichen Gruppen sowie<br />

Beratungstätigkeiten.<br />

Was biete ich ihnen?<br />

Viele Erfahrungen im Kontakt mit Menschen, gute<br />

Kenntnisse in der Psychiatrielandschaft, Erfahrungen in<br />

Gruppenleitungen.<br />

Vielleicht sind sie neugierig geworden?<br />

Ich sende Ihnen gerne meine vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />

sowie ein aktuelles Zwischenzeugnis zu.<br />

Bitte kontaktieren sie mich per Mail:<br />

isabrum@gmx.com<br />

Stellengesuch<br />

Kunsttherapeutin und Psychologin sucht<br />

Anstellung<br />

Ich bin 36 Jahre alt, klinische Kunsttherapeutin und<br />

Psychologin. Ab sofort suche ich eine neue Anstellung<br />

als Kunsttherapeutin oder Psychologin. Ich verfüge über<br />

Erfahrung in der (kunsttherapeutischen) Einzeltherapie,<br />

habe sowohl Gruppentherapien als auch Entspannungsverfahren<br />

durchgeführt.<br />

Über drei Jahre habe ich während meines Studiums als<br />

Coach mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet und<br />

Workshops zur Berufs- und Selbstfindung durchgeführt.<br />

In einer Rehaklinik für Mütter und Kinder war ich als Psychologin<br />

tätig und habe u.a. Erziehungs- und Familienberatung<br />

durchgeführt.<br />

Mein Tätigkeitsfeld als Kunsttherapeutin lag in der Leitung<br />

von psychotherapeutischen Kunsttherapiegruppen in<br />

psychosomatischen Kliniken. Zudem habe ich u.a. kunsttherapeutische<br />

Gruppen für Menschen im Altenheim und<br />

im Hospiz angeboten. Ich übernehme gerne die Leitung<br />

von kunsttherapeutischen Gruppen oder entwickele für<br />

sie kunsttherapeutische Konzepte. Ich übernehme gerne<br />

ganz verschiedene Aufgaben im psychologischen Bereich,<br />

sei es Betreuung, Beratung oder auch Therapien.<br />

Sollte ich ihr Interesse geweckt haben, freue ich mich sehr<br />

über eine persönliche Kontaktaufnahme. Gerne sende<br />

ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen zu. Sie erreichen<br />

mich unter<br />

krebsramona@gmx.de<br />

Stellenangebot<br />

<strong>Der</strong> TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V. sucht für<br />

das Schulbegleiterprojekt der Tagesgruppe „Bauernhof“<br />

ab sofort unbefristet einen<br />

Diplom Sozialarbeiter/Sozialpädagogen<br />

(m/w) 40 Std./Wo.<br />

Aufgaben:<br />

Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern, tägliche Hausaufgabenbetreuung<br />

und individuelle Nachhilfe, Zusammenarbeit<br />

mit Beratungslehrern und Schulpsychologen,<br />

Krisenintervention, Mitwirkung bei der Erarbeitung<br />

individueller schulischer Fördermaßnahmen.<br />

Anforderungen:<br />

Teamfähigkeit, mindestens zwei Jahre Berufserfahrung,<br />

Erfahrung in Beratung und Gruppenarbeit, Flexibilität,<br />

erweitertes polizeiliches Führungszeugnis.<br />

<strong>Der</strong> TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V. bietet leistungsgerechte<br />

Entlohnung, Supervison, Arbeit in einem<br />

multiprofessionellen Team, Unterstützung bei Fort- und<br />

Weiterbildung<br />

.<br />

Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an bewerbung@<br />

tannenhof.de oder per Post an:<br />

TANNENHOF <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V. / Personalabteilung,<br />

Meierottostraße 8 - 9, 10719 <strong>Berlin</strong><br />

www.tannenhof.de<br />

Ich bin nach 15 Jahren aus Hessen nach <strong>Berlin</strong> zurückgekehrt<br />

und möchte mich nun hier wieder platzieren als<br />

Beraterin und Supervisorin<br />

Meine beiden Schwerpunkte sind Führungskräfteberatung<br />

und Teamentwicklung. Besonders fundiert bin ich dabei<br />

in der Arbeit mit Frauen, da ich jahrelang im Bereich<br />

Frauenforschung gelehrt und geforscht habe (FU <strong>Berlin</strong>).<br />

Inzwischen habe ich einen eigenen Ansatz für die Praxis<br />

entwickelt, um Frauen in ihrer Berufsrolle zu schulen.<br />

Zahlreiche Frauen profitieren von meinem Ansatz der<br />

„sozialen Ordnung“. Er verhilft zu mehr emotionaler<br />

Neutralität und formalerem Verhalten.<br />

Vielleicht mögen Sie einmal auf meine Webseite schauen<br />

und überprüfen, ob mein Profil Sie interessieren könnte?<br />

Gern stelle ich mich persönlich vor und umreiße meine<br />

Arbeit. Über eine Resonanz würde ich mich sehr freuen!<br />

Eva Koch-Klenske<br />

Pädagogische Praxis Dr. Eva Koch-Klenske<br />

Führungskräftetraining, Supervision und Weiterbildung,<br />

Lebensberatung und Krisenhilfe<br />

Wetzlarer Str. 4; 14197 <strong>Berlin</strong><br />

030 - 544 68 925<br />

mobil 01522 - 60 73 143<br />

www.koch-klenske.de<br />

März 2013 37


Telefonverzeichnis I<br />

<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong>, Brandenburgische Str. 80,<br />

10713 <strong>Berlin</strong>, Tel. (0 30) 8 60 01-0, Fax (0 30) 8 60 01-110<br />

E-Mail: info@paritaet-berlin.de; Internet: www.paritaet-berlin.de<br />

Name Bereich / Funktion Telefon Fax E-Mail 1<br />

John, Prof. Barbara Vorstandsvorsitzende -182 -260 john@..<br />

Abend, Ronald Catering -105 -110 abend@..<br />

Bodrow, Margita Stiftungsmittel -125 -210 bodrow@..<br />

Böckel, Sabine vom Drittmittel -121 -240 boeckel@..<br />

Bußler, Anett MO-Datenbank -154 -240 bussler@..<br />

Drusche, Angelika Sekr. Geschäftsführung -103 -260 drusche@..<br />

Engel, Petra Pressestelle -107 -140 engel@..<br />

Everién, Yvonne Sekr. Kinder & Kitas/Frauen., Fam. -163 -220 everien@..<br />

Fischer, Ursula Verwaltungsleiterin -111 -240 fischer@..<br />

Gaubert, Sigrid Sekr. Behindertenh. & Werkst. -152 -210 gaubert@..<br />

Gaudszun, Claudia Ref. Kinder und Kitas -179 -220 gaudszun@..<br />

Grof, Martina Catering -105 -110 grof@.<br />

Groos, Ursula Ref. Straffälligen- und Opferhilfe -122 -210 groos@..<br />

Groß, Heike Sekr.Altenhilfe, Soz., Pfl. -172 -220 Gross@..<br />

Hartan, Bärbel Empfang -200 -110 hartan@..<br />

Helbig, Christiane Stiftungsmittel -145 -210 helbig@..<br />

Herchner, Claudia<br />

Sekr. Geschäftsführung / Aufnahmen<br />

-102 -260 herchner@ …<br />

Hoyer, Martin Ref. Kinder und Kitas / Schule -161 -220 hoyer@..<br />

Köppe, Brigitte Empfang -200 -110 info@..<br />

Kriebel, Elvira Ref. Schulbezogene Jugendhilfe -166 -220 kriebel@..<br />

Krüger, Elke Stv. Geschäftsführerin -101 -260 krueger@..<br />

Lachenmayer, Rainer Ref. Altenh., Soz., Stat. Pflege -171 -220 lama@..<br />

Luttmer, Marcus Ref. Kinder und Kitas -178 -220 luttmer@..<br />

Menninger, Oswald Geschäftsführer -104 -260 menninger@..<br />

Mohr, Sabina Sekr. Jugendhilfe -165 -220 mohr@..<br />

Purmann, Reinald Ref. Behindertenhilfe -151 -210 purmann@..<br />

Riesmeier, Yvonne Finanzbuchhaltung -113 -240 riesmeier@..<br />

Schmid, Rita Pressestelle -183 -140 schmid@..<br />

Schödl, Regina Ref. Soziales -168 -210 schoedl@..<br />

Schulz, Andreas Ref. Jugendhilfe -162 -220 schulz@..<br />

Selinger, Evelyn Ref. Familie, Frauen, Mädchen -176 -220 selinger@..<br />

Spöhr, Holger Ref. Migration -177 220 spoehr@..<br />

Wachholz, Chris Drittmittel / Praktikanten -273 -240 wachholz@..<br />

Wanke, Hans-Jürgen Personal / Organisationsberatung -186 -260 wanke@..<br />

Witten, Elfi Pressesprecherin -181 -140 witten@..<br />

Personalbüro Personalverw. (Sprecht. Mi) -135 -240 personalbuero@..<br />

Tagungsräume: E.04: -117 E.05: -118 / E.06: -119/1.14 -274 / 5.04: -115 / Keller: -198<br />

1<br />

Die E-Mail-Adresse setzt sich zusammen aus [angegebener Name]@paritaet-berlin.de<br />

38 März 2013


Telefonverzeichnis II<br />

<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong><br />

Referate<br />

Ambulante Pflege und Hospize<br />

Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />

Suchthilfe/Gesundheitsförderung / Aids<br />

Kollwitzstraße 94–96; 10435 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg<br />

Tel.: (030) 315 919-0<br />

Fax (0 30) 315 919-29<br />

E-Mail info@paritaet-berlin.de<br />

Name Bereich / Funktion Telefon E-Mail<br />

315919-0<br />

Kalla, Karina<br />

Sekr. Stationäre Pflege und Altenhilfe,<br />

-13 kalla@paritaet-berlin.de<br />

Sekr. Ambulante Pflege und<br />

Hospize<br />

Christian<br />

Reumschüssel-Wienert<br />

Ref. Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />

-26 reumschuessel@paritaetberlin.de<br />

Drees, Heike<br />

Ref. Suchthilfe / Gesundheitsförderung/<br />

-28 drees@paritaet-berlin.de<br />

Aids<br />

Pleyer, Markus<br />

Qualitätsmanagement, ambulante -25 pleyer@paritaet-berlin.de<br />

und stat.Pflege<br />

Lüderitz, Alke<br />

Sekr. Suchthilfe / Gesundheitsf./ -43 luederitz@paritaet-berlin.de<br />

Aids und Psychiatrie/Queere Lebensweisen<br />

Zentgraff, Ute Ref. Amb. Pflege und Hospize -34 zentgraff@paritaet-berlin.de<br />

Zobel, Dr. Oliver Ref. Stationäre Pflege und Altenhilfe -30 zobel@paritaet-berlin.de<br />

<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong><br />

Geschäftsstelle Bezirke<br />

Kollwitzstraße 94–96,<br />

10435 <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg.<br />

Telefon (0 30) 55 67 05-0, Fax (0 30) 55 324 45<br />

Name Bereich / Funktion Telefon E-Mail<br />

556705 -0<br />

Hilla - zur Horst, Renate Bezirksbeauftragte für Steglitz-Zehlendorf/<br />

-19 hilla@paritaet-berlin.de<br />

Pankow/Spandau und Marzahn-<br />

Hellersdorf:<br />

Kelp, Angelika<br />

Bezirksbeauftragte für Charlottenburg- -17 kelp@paritaet-berlin.de<br />

Wilmersdorf/ Mitte/ Reinickendorf<br />

und Friedrichshain-Kreuzberg:<br />

Schlimper, Dr. Gabriele Leiterin der Geschäftsstelle, Bezirksbeauftragte<br />

-18 schlimper@paritaet-berlin.de<br />

für Treptow-Köpenick<br />

Schilling, Dagmar<br />

Bezirksbeauftragte für Lichtenberg- -16 schilling@paritaet-berlin.de<br />

Hohenschönhausen/ Neukölln und<br />

Tempelhof-Schöneberg:<br />

Schoene, Erika Sekr. -10 schoene@paritaet-berlin.de<br />

März 2013 39


<strong>Berlin</strong>er Bestell-Fax für Themenhefte / Arbeitshilfen<br />

Fax (0 30) 8 60 01-140<br />

<strong>Paritätische</strong>r Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong>, Pressestelle<br />

Brandenburgische Straße 80; 10713 <strong>Berlin</strong><br />

Themenhefte<br />

Menge<br />

Kostenlose Bestellung [bitte ankreuzen]<br />

Bewegung hält gesund (2/2013)<br />

Vielfalt im Alltag gestalten - Interkulturelle Öffnung unter <strong>Paritätische</strong>m Dach (9/2012)<br />

Tatort <strong>Berlin</strong> - Straffälligen- und Opferhilfe unter <strong>Paritätische</strong>m Dach (3/2012)<br />

Bildungspartner finden sich - Kooperation freier Träger der Jugendhilfe und Schulen (9/2011)<br />

Hürden nehmen. Migrationssozialarbeit im <strong>Paritätische</strong>n Wohlfahrtsverband (5/2011)<br />

Vielfalt fördern! Fünf Jahre Stiftung Parität <strong>Berlin</strong> (DP 3/2010)<br />

Stärken stärken. Kunst und Kultur in der sozialen Arbeit/ Programmheft Gala 60 Jahre <strong>Paritätische</strong>r<br />

<strong>Berlin</strong> (DP 2/2010)<br />

Gute Pflege braucht ... (DP 1/2010)<br />

Zahlen, Fälle und wie weiter? Zur Steuerung der psychiatr. Versorgung in <strong>Berlin</strong> (DP 3/2009)<br />

Selbstbestimmt altern. <strong>Paritätische</strong> Projekte für und von älteren Menschen (DP 2/2009)<br />

Gemeinsam Schule machen (Stand: 10/2008)<br />

Gemeinschaft genießen. Tagespflege im <strong>Paritätische</strong>n (DP 6/2008)<br />

<strong>Der</strong> Qualitätscheck – eine Erfolgsgeschichte (NP 3/2007)<br />

Gemeinsam fördern – Verlässlich gestalten. <strong>Paritätische</strong> Träger als Partner von Grundschulen.<br />

(NP 3/2006)<br />

Wohnungswirtschaft u. soziale Träger: Kooperation mit Zukunft (NP 1/2006)<br />

Arbeitshilfen<br />

Menge Kostenlose Bestellung [bitte ankreuzen]<br />

Mädchen und Jungen vor sexueller Gewalt in Institutionen schützen – (4., komplett überarbeitete,<br />

Auflage, Oktober 2012)<br />

Ambulante Familienpflege – § 20 SGB VIII (Oktober 2012)<br />

<strong>Paritätische</strong>s Leitbild: Betreutes Jugendwohnen“ (Arbeitshilfe Qualitätsentwicklung in den Hilfen<br />

zur Erziehung; 9/2011)<br />

Qualität in d. Schulbezogenen Jugendhilfe - Fünf <strong>Paritätische</strong> Handlungsgrundsätze (2/2009)<br />

Gemeinsam fördern – Verlässlich gestalten: <strong>Paritätische</strong> Träger als Partner von Grundschulen<br />

(NP 3/2006)<br />

Versandanschrift [bitte deutlich schreiben oder stempeln]<br />

MO-Name<br />

zu Händen:<br />

Straße<br />

PLZ Ort<br />

40 März 2013

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