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Psychiatrie<br />

Unionhilfswerk<br />

„Wir brauchen eine<br />

Psychiatriereform“<br />

Am 17. Januar 2013 wurde im Bundestag ein<br />

Gesetzesentwurf zur Zwangsbehandlung von<br />

Menschen mit psychischer Erkrankung mit großer<br />

Mehrheit gebilligt.<br />

Notwendig geworden war die Neuregelung nachdem<br />

der Bundesgerichtshof im Sommer 2012 die bis dahin<br />

gängige Praxis, Psychiatriepatienten nach einer Zwangseinweisung<br />

auch gegen ihren Willen zu behandeln, für<br />

rechtswidrig erklärt hatte. Betroffenenvertreter kritisierten<br />

den Gesetzesentwurf bereits im Vorfeld scharf. „Wir<br />

waren doch schon viel weiter“,<br />

beklagt auch Dorothea Buck<br />

(Foto), die Grande Dame der<br />

psychiatrieerfahrenen Szene.<br />

Vertreter des Unionhilfswerk<br />

besuchten die beeindruckende<br />

ehemalige Künstlerin nur wenige<br />

Tage vor der Verabschiedung des neuen Gesetzes<br />

in ihrem Hamburger Häuschen. Zustande gekommen<br />

war der Kontakt zu Dorothea Buck über den Dokumentarfilm<br />

über ihr Leben: „Himmel und Mehr“. Das<br />

Unionhilfswerk hatte Klienten und Interessierte zu einer<br />

Sondervorstellung mit anschließender Podiumsdiskussion<br />

unter der Leitung von Patrizia Di Tolla ins Kali-Kino<br />

Neukölln eingeladen.<br />

Die 95-jährige Dorothea Buck hat am eigenen Leib erfahren,<br />

wie sich Zwangsbehandlung anfühlen können.<br />

Sie ärgert sich besonders, dass die Neuregelung das<br />

grundlegende Credo der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

„Nicht über uns ohne uns“ außer Acht lässt. Natürlich<br />

gibt es Menschen, die Psychopharmaka brauchen,<br />

„doch die Entscheidung muss jeder für sich treffen können“,<br />

so Buck.<br />

Aus Empörung über das Schweigen zur Euthanasie und<br />

über die schlechten Zustände in deutschen Psychiatrien<br />

hatte Buck in den frühen 60er Jahren begonnen, sich<br />

für die Betroffenen einzusetzen. Das Schweigen ist ihrer<br />

Ansicht nach auch heute noch das zentrale Problem. „Es<br />

setzt sich mehr und mehr eine biologistische Sichtweise<br />

durch. Danach liegen die Ursachen einer Psychose in einer<br />

genetisch bedingten Hirnstoffwechselstörung. Seelische<br />

Ursachen gibt es nicht.“ Besonders weit entfernt<br />

vom erblich bedingten Schwachsinn der Nationalsozialisten<br />

sei man mit dieser Sichtweise nicht. Sie wünscht<br />

sich für die Zukunft der Psychiatrie in Deutschland eine<br />

Abkehr vom Unheilbarkeitsdogma und mehr Kommunikation<br />

mit den Betroffenen.<br />

www.unionhilfswerk.de<br />

Vom Fach<br />

Beim <strong>Paritätische</strong>n treffen sich Fachgruppen<br />

(FG), Arbeitskreise (AK) und Qualitätsgemeinschaften.<br />

Termine über www.paritaetalsopfleg.de<br />

und im passwortgeschützten<br />

Extranet www.pariextra.de.<br />

FG Ältere Menschen Tel. 31 59 19-30<br />

Forum Jugendhilfeausschüsse Tel. 8 60 01-165<br />

JHA<br />

FG Behindertenhilfe Tel. 8 60 01-152<br />

FG Psychiatrische und Tel. 31 59 19-26<br />

psychosoziale Versorgung<br />

AK Psychosoziale Versorgung/ Tel. 77 32 88 22<br />

BAPP<br />

FG Suchthilfe<br />

Tel. 31 59 19-28<br />

AK Gesundheit<br />

FG Hiv, Aids, STI und Hepatitiden<br />

FG Krankenhäuser Tel. 8 60 01-101<br />

FG Sozialstationen Tel. 31 59 19-34<br />

AK Sozialarbeit in Sozialstationen<br />

Tel. 31 59 19-25<br />

FG Stationäre pfl. Versorgung<br />

AK Soziale Beratung<br />

AK § 67 SGB XII und<br />

Schuldnerberatung<br />

AK Qualität § 67 SGB XII<br />

FG Familie, Frauen,<br />

Mädchen<br />

FG Kita<br />

Integrations-AG<br />

FG Jugendberufshilfe<br />

FG Hilfen zur Erziehung<br />

FG Jugendarbeit<br />

Tel. 31 59 19-30<br />

Tel. 860 01-168<br />

Tel. 860 01-168<br />

Tel. 860 01-168<br />

Tel. 8 60 01-176<br />

Tel. 8 60 01-179<br />

Tel. 8 60 01-165<br />

FG Schulträger Tel.: 8 60 01- 161<br />

FG Betreuung Schulkinder Tel.: 8 60 01-166<br />

FG u. AK Schulbez. Jugendhilfe<br />

AK Koordinierende Leitungen<br />

im Ganztagsbereich<br />

FG Migration<br />

Tel. 8 60 01-177<br />

Qualitätsgemeinschaft<br />

Migration<br />

AK Straffälligen- und<br />

Tel. 86001-122<br />

Opferhilfe<br />

Rechtsberatung mittwochs von 14 bis 16.30 Uhr (ohne<br />

Terminvereinbarung) • Landesgeschäftsstelle<br />

März 2013 33

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