Download PDF (1,8 MB) - Der Paritätische Berlin
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Bürgerengagement<br />
dabei: Komet, Kiezlegende und Tausendsassa, der sich<br />
nicht nur im Nachtleben <strong>Berlin</strong>s einer großen Bekanntund<br />
Beliebtheit erfreut, und selbstverständlich Wilson<br />
Gonzales Ochsenknecht, Schauspieler, Musiker und<br />
Kampagnen-Unterstützer der ersten Stunde.<br />
Am 18. Januar fand die „One Warm Winter-<br />
Spendenparty“ im Club „Bi Nuu“ im U-Bahnhof<br />
Schlesisches Tor statt: Rund tausend Gäste verfolgten<br />
dort den Liveauftritt von MC Fitti und Marteria und<br />
feierten mit den prominenten Kampagnenbotschaftern<br />
bis in die frühen Morgenstunden. Darüber hinaus<br />
konnten mehr als 350 Kleidungsstücke als Spenden<br />
entgegen genommen werden.<br />
„Und auch den Nutzern des Online-Rabatt-<br />
Portals „Groupon“ wurde beim Gedanken an das<br />
Kältehilfeprogramm des<br />
strassenfeger warm ums<br />
Herz“, so heißt es auf der<br />
Webseite von mob. e.V.:<br />
Zwischen dem 10. und<br />
20. Januar habe der One<br />
Warm Winter Charity-<br />
Deal die beachtliche<br />
Summe in Höhe von<br />
35000 Euro erzielt.<br />
Sophie Guggenberger,<br />
Unternehmenssprecherin<br />
von „Groupon“, dazu:<br />
„Diese Kampagne hat<br />
all unsere Erwartungen<br />
übertroffen. Wir sind stolz darauf, mit allen gemeinsam,<br />
zur richtigen Zeit einen derart wichtigen Beitrag zur<br />
Kältehilfe in <strong>Berlin</strong> leisten zu können.“<br />
Die Kampagne läuft weiter. Auf der Webseite www.<br />
onewarmwinter.org, die für die aktuelle Kampagne<br />
optimiert wurde, erhalten die Besucher nicht nur<br />
Informationen zur Kälteproblematik, sie können<br />
direkt spenden und ihren eigenen Beitrag leisten, um<br />
Bedürftigen einen wärmeren Winter zu ermöglichen.<br />
Das Prinzip ist einfach: Mit einem Klick einen Euro<br />
spenden und damit einen direkten Beitrag für die<br />
notwendige Kleidung leisten. Als besonderer Anreiz<br />
wird der Spendengeber – via Facebook-Feature – zum<br />
symbolischen Teil der Jacke.<br />
Höchst zufrieden mit den Resultaten ist auch Dojo-<br />
Kampagnenchef Daniel Uppenbrock: „Wir sind<br />
sehr froh, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern,<br />
allen voran dem strassenfeger und ‚Groupon‘,<br />
deutschlandweit so viele Menschen erreichen konnten.<br />
Die Plakatkampagne war auch in diesem Jahr wieder<br />
ein voller Erfolg, und wir haben es geschafft, vor<br />
allem junge Menschen für die Kälteproblematik zu<br />
sensibilisieren.“<br />
www.strassenfeger.org<br />
Joachim Gauck im Strassenfeger-Interview<br />
„Sind Menschen, die wir<br />
als Arme bezeichnen,<br />
ausgeschlossen?“<br />
Am 4. Februar hat „strassenfeger“-Chefredakteur<br />
Andreas Düllick (mob e.V.) ein Interview mit<br />
Bundespräsident Joachim Gauck geführt.<br />
In dem Gespräch kamen Gauck und Dülling (Foto r.)<br />
auch auf das Thema „Armut und Obdachlosigkeit<br />
in Deutschland“ zu sprechen. Hier einige Auszüge.<br />
Das vollständige Interview ist auf der Webseite des<br />
Bundespräsidialamtes nachzulesen:<br />
www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/<br />
DE/Joachim-Gauck/Interviews/2013/130204-<br />
Strassenfeger.html.<br />
Gauck: Was ich (...) sagen kann ist, dass ich froh<br />
darüber bin, wie intensiv sich die Wohlfahrtsverbände<br />
um die Lebenschancen benachteiligter Menschen<br />
kümmern. Wenn wir uns dem Phänomen Armut<br />
in Deutschland nähern, dann müssen wir fragen:<br />
Sind die Menschen, die wir als Arme bezeichnen,<br />
ausgeschlossen aus der Gesellschaft? Fällt es Ihnen<br />
schwerer, aktive Bürger zu sein? Haben sie von<br />
vornherein keine Chancen auf ein gutes Leben?<br />
Dort, wo wir diese Fragen mit Ja beantworten<br />
müssen, beginnt für mich das Problem. <strong>Der</strong>, der<br />
unten ist, muss hoch kommen können.<br />
Gauck: „Achten wir die Würde derer, die zu<br />
wenig haben, immer so, wie wir müssten?“<br />
strassenfeger: Aber kann ein Mensch, der Hartz IV,<br />
Sozialhilfe oder eine kleine Altersrente bezieht, tatsächlich am<br />
gesellschaftlichen Leben teilhaben und dieses sogar gestalten?<br />
Gauck: Auch der Mann oder die Frau in bescheidenen<br />
Verhältnissen können und sollen politische, wirtschaftliche,<br />
kulturelle und soziale Prozesse in diesem Land<br />
mit gestalten. Zunächst mal sind Menschen Wähler.<br />
In freien Wahlen ist jede Stimme wertvoll. Wer nicht<br />
wählt, macht sich ohnmächtiger als er ist. Darüber hinaus<br />
sind Menschen imstande sich zu verbünden und<br />
gegen ungerechte Verhältnisse zu protestieren.<br />
strassenfeger: Wie sehen Sie das Problem ‚Obdachlosigkeit‘?<br />
Gauck: Wir sollten denen Respekt entgegenbringen<br />
und sie stärken, die Hilfe leisten: Mäßig bezahlte Sozialarbeiter<br />
etwa, die Obdachlose in einen Kältebus<br />
aufnehmen oder die zu Treffpunkten von Wohnungs-<br />
12 März 2013