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Landesgeschäftsstelle<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong><br />

trauert um<br />

Käte Tresenreuter<br />

Am 18. Februar starb Käte Tresenreuter im neunzigsten<br />

Lebensjahr. Wir trauern um eine überzeugende<br />

und überzeugte „Paritäterin“, die weit über<br />

die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde.<br />

Käte Tresenreuter beschloss in den siebziger Jahren<br />

etwas gegen die Vereinsamung älterer Menschen zu<br />

unternehmen. Den Impuls gab ein persönliches Erlebnis<br />

während eines Krankenhausaufenthaltes. Entschlossen<br />

zu handeln, mobilisierte sie ihren Ehemann und einige<br />

weitere Mitstreiter. 1971 gründeten sie das Sozialwerk<br />

<strong>Berlin</strong> e.V. <strong>Der</strong> Verein wurde bereits 1972 Mitglied im<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong>.<br />

Schon ein Jahr später initiierte sie die bundesweit erste<br />

Fachgruppe im <strong>Paritätische</strong>n. Käte Tresenreuter hatte<br />

sich vorgenommen, die Selbsthilfe<br />

älterer Menschen und Mitsprache<br />

älterer Menschen einzufordern.<br />

Dieses Thema wurde ein zentraler<br />

Inhalt ihres Lebens.<br />

Mut und der Wille zu handeln<br />

prägten ihr Leben<br />

Um die Vision eines<br />

Altenselbsthilfezentrums im<br />

<strong>Berlin</strong>er Grunewald zu realisieren,<br />

aktivierte Käte Tresenreuter<br />

konsequent Spender, Sponsoren<br />

und Stiftungsmittel. Sie wandte<br />

sich beharrlich und erfolgreich<br />

an Entscheider aus Politik,<br />

Verwaltung, Wohlfahrtspflege und<br />

Wirtschaft. Auf einem Grundstück<br />

im Wilmersdorfer Stadtteil<br />

Grunewald entstand 1983 das<br />

Humboldtschlösschen. Die Adresse entwickelte sich<br />

wunschgemäß zum stark frequentierten Begegnungsort<br />

älterer Menschen. 1984 gründete sich hier der<br />

Arbeitskreis <strong>Berlin</strong>er Senioren. Über Jahrzehnte tagte<br />

die Fachgruppe „Ältere Menschen“ des <strong>Paritätische</strong>n<br />

<strong>Berlin</strong> in diesen Räumen. Käte Tresenreuter war bis<br />

2011 Vorsitzende und Gastgeberin.<br />

Gemeinsam mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern sorgte sie im sogenannten Schlösschen<br />

für unzählige Veranstaltungen und Feste in<br />

gepflegtem Ambiente. Die Mitgliederzahl des Vereins<br />

wuchs und das „Schlösschen“ (seit 2012 „Käte-<br />

Tresenreuter-Haus“ benannt) ist bundesweit als erstes<br />

Altenselbsthilfezentrum bekannt. Nach dem Fall der<br />

<strong>Berlin</strong>er Mauer 1989 gründete sich im „Schlösschen“<br />

ein Arbeitskreis „Selbsthilfe älterer Menschen der neuen<br />

Länder“. Kontakte nach Tallinn in Estland wurden<br />

gepflegt. Dort entstand 1996 ein Altenselbsthilfezentrum<br />

nach dem <strong>Berlin</strong>er Vorbild.<br />

In ihrer entschiedenen Art verfolgte Käte Tresenreuter<br />

vielfältige neue Ziele zugunsten älterer Menschen.<br />

Als Sprecherin der Fachgruppe Ältere Menschen im<br />

<strong>Paritätische</strong>n <strong>Berlin</strong> setzte sie sich nachhaltig für die<br />

Entwicklung der Rehabilitation für ältere Menschen ein.<br />

Mutig übernahm ihr Verein 1988 auf ehrenamtlicher<br />

Basis die Trägerschaft der ersten Koordinierungsstelle<br />

für ambulante Rehabilitation. Käte Tresenreuter hatte<br />

auch die Situation pflegebedürftiger Menschen in<br />

Heimen immer im Blick. Regelmäßige Besuchsdienste<br />

in Einrichtungen und Einladungen ins „Schlösschen“<br />

gehören zum Profil des Altenselbsthilfezentrums.<br />

Zahlreiche Ehrungen für die agile Gründerin<br />

2010 gab die agile Gründerin den Startschuss für das<br />

Modellprojekt „Ältere Menschen<br />

ermitteln selbst die Situation in<br />

Alten- und Pflegeheimen“. Das<br />

Projekt erhielt die Helene-Medaille<br />

der Stiftung Oskar-Helene-Heim.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> <strong>Berlin</strong> war für Käte<br />

Tresenreuter stets ein wichtiger<br />

Partner. 1974 wurde sie Mitglied<br />

des Beirates, ab 1982 arbeitete sie<br />

im Vorstand mit, 1987 wurde sie<br />

zur stellvertretenden Vorsitzenden<br />

gewählt; dieses Amt bekleidete sie bis<br />

1994.<br />

Käte Tresenreuter erhielt für<br />

ihr Engagement gleich zwei<br />

Bundesverdienstkreuze, den Verdienstorden<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> und<br />

zahlreiche weitere Ehrungen.<br />

Sie verstand es, Gastgeberin zu sein.<br />

Das Sozialwerk <strong>Berlin</strong> wurde durch<br />

die humorvolle und unersetzliche Mitwirkung ihres<br />

Ehemannes Harry Tresenreuter auch zum familiären<br />

Treffpunkt. Gemeinsam trugen beide zum Gelingen<br />

neuer Projekte bei. Es ist nicht jedem gegeben, die<br />

Ernte des eigenen Wirkens erleben zu können. Käte<br />

Tresenreuter hat sich Ziele gesetzt und sie erreicht.<br />

Wir nehmen Anteil an der Trauer der Familie, der Freunde<br />

und Mitstreiter des Vereins. Dankbar nehmen wir<br />

Abschied von einer starken Persönlichkeit. Wir werden<br />

Käte Tresenreuter in ehrendem Angedenken bewahren.<br />

Vorstand, Beirat, Geschäftsführung,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>Paritätische</strong>n<br />

Wohlfahrtsverbandes <strong>Berlin</strong><br />

Foto: Andreas Thiele<br />

4 März 2013

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