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ÖPP und Sportstätten - ÖPP Deutschland AG

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Systematisierung des Sportstättenmarktes Systematisierungsansätze 41<br />

ganzheitliche Planung über den gesamten Lebenszyklus Einsparungspotenziale realisiert<br />

werden, wie beispielsweise durch Energiekonzepte bei denen eine aufwändigere Bauweise<br />

durch geringere Betriebskosten überkompensiert wird.<br />

Bei marktgängigen Projektstrukturen können die Auftragnehmer besonders in der Planungsphase<br />

von ihrer Erfahrung aus ähnlichen Projekten Vorteile ziehen. Da im Regelfall<br />

Jahre für die Planung des Neu-/Umbaus von Sportstätten in einer Kommune vergehen, muss<br />

diese ihr Know-how häufig im Rahmen der Planungsphase aktualisieren bzw. neu erarbeiten.<br />

Dagegen planen <strong>und</strong> bauen gerade spezialisierte Bauunternehmen regelmäßig mehrere<br />

ähnliche Einrichtung pro Jahr <strong>und</strong> können sich somit eines deutlich höheren Erfahrungsstandes<br />

in Bezug auf technische Neuerungen, Qualität der verwendeten Produkte <strong>und</strong> Materialien<br />

sowie Zuverlässigkeit der Lieferanten bedienen. Diese Vorteile können jedoch nur<br />

dann vollständig ausgenutzt werden, wenn die Planungsvorgaben von Seiten des Auftraggebers<br />

nicht so stringent ausgelegt sind, dass die Erfahrungen des Bieters nicht umgesetzt<br />

werden können.<br />

4.1.2.2<br />

ÖPP-Sportstättenprojekte mit hohen Freiheitsgraden<br />

Im Gegensatz zu ÖPP-Projekten mit engen <strong>und</strong> restriktiven Vorgaben bieten ÖPP-Projekte<br />

mit hohen Freiheitsgraden dem Bieter <strong>und</strong> potenziellen privaten Partner die Möglichkeit,<br />

über die von der Kommune geforderten minimalen Eigenschaften einer Sportanlage hinaus<br />

weitere Services, Leistungsbausteine <strong>und</strong> zusätzliche Nutzungen in einen Projektgegenstand<br />

zu integrieren. Dies kann zur Steigerung der Attraktivität <strong>und</strong> damit der Nachfrage<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage beitragen. Hierfür sind weitgehende planerische<br />

<strong>und</strong> konzeptionelle Freiheiten für den privaten Partner erforderlich. Für Bäderanlagen<br />

könnte dies die Integration von Veranstaltungsflächen oder Catering-Services oder spezieller<br />

Anlagen für Sportler bedeuten, bei einer Sporthalle ggf. die Möglichkeit der Nutzung für<br />

Konzerte <strong>und</strong> andere Veranstaltungen. Diese von der Kommune nicht als Gr<strong>und</strong>versorgung<br />

geforderten Leistungen werden vom privaten Partner eigenverantwortlich geplant, betrieben<br />

<strong>und</strong> finanziert.<br />

Im besten Fall wirken zusätzlich angebotene Services <strong>und</strong> Leistungen nicht nur positiv<br />

für den Betreiber, da die Erlöse, welche durch sie generiert werden können, die entstandenen<br />

Kosten überschreiten, sondern die zusätzlichen Angebote haben außerdem eine über das<br />

Projekt hinausgehende positive Wirkung für eine Kommune (beispielsweise die Verbesserung<br />

der Standortattraktivität). Diese Form des Betriebs einer Sportstätte als Profit-Center-<br />

Modell stellt, soweit ein Markt vorhanden ist, für den privaten Partner die interessanteste<br />

Realisierungsmöglichkeit von ÖPP-Projekten im Bereich der Sportstätten dar. Für die Kommune<br />

bedeutet eine solche Realisierungsform in erster Linie eine Chance, der kein finanzielles<br />

Risiko gegenübersteht.<br />

Die Multifunktionshalle in Ludwigsburg 29 <strong>und</strong> das Freizeitbad Oktopus in Siegburg 30<br />

zeigen, dass das Spektrum der angebotenen zusätzlichen Leistungen sehr weit über das<br />

hinausgehen kann, was von Gemeinden als Gr<strong>und</strong>versorgung angesehen wird. Bei beiden<br />

Projekten wurden durch die privaten Partner Marktuntersuchungen mit positivem Ergeb-<br />

29 Genauere Information bietet die PPP-Projektdatenbank unter: http://www.ppp-projektdatenbank.de<br />

30 Genauere Information bietet die PPP-Projektdatenbank unter: http://www.ppp-projektdatenbank.de<br />

anhang<br />

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