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Schuhsohle und Verfahren zu deren Herstellung

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DE 10 2007 048 799 A1 2009.04.16<br />

Beschreibung<br />

[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist<br />

eine <strong>Schuhsohle</strong> <strong>und</strong> ein <strong>Verfahren</strong> <strong>zu</strong> <strong>deren</strong> <strong>Herstellung</strong>,<br />

insbesondere eine <strong>Schuhsohle</strong> <strong>zu</strong>m Aufbau von<br />

Sandalen sowie ein entsprechender Schuh.<br />

[0002] <strong>Schuhsohle</strong>n werden üblicherweise aus<br />

Elastomeren oder Leder ausgebildet. Elastomere<br />

<strong>Schuhsohle</strong>n sind wasserdicht <strong>und</strong> komfortabel, allerdings<br />

nicht biologisch abbaubar, so dass diese entweder<br />

verbrannt oder deponiert werden müssen.<br />

<strong>Schuhsohle</strong>n aus Leder sind zwar biologisch abbaubar,<br />

weisen jedoch Nachteile bezüglich des möglichen<br />

Halts auf glatten Untergründen <strong>und</strong> in Be<strong>zu</strong>g<br />

auf die Wasserdichtheit auf.<br />

[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe<br />

<strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e, die aus dem Stand der Technik bekannten<br />

Nachteile <strong>zu</strong>mindest <strong>zu</strong> lindern <strong>und</strong> insbesondere<br />

eine <strong>Schuhsohle</strong> an<strong>zu</strong>geben, die in Be<strong>zu</strong>g auf biologische<br />

Abbaubarkeit <strong>und</strong> Wasserdichtheit verbessert<br />

ist. Weiterhin soll ein <strong>Herstellung</strong>sverfahren für eine<br />

solche <strong>Schuhsohle</strong> sowie ein entsprechender Schuh<br />

angegeben werden.<br />

[0004] Diese Aufgaben werden gelöst durch die<br />

Merkmale der unabhängigen Ansprüche, die abhängigen<br />

Ansprüche sind auf vorteilhafte Weiterbildungen<br />

gerichtet.<br />

[0005] Die erfindungsgemäße <strong>Schuhsohle</strong> <strong>zu</strong>m Verbinden<br />

mit einem Oberschuh ist mindestens teilweise<br />

ausgebildet aus einer Zusammenset<strong>zu</strong>ng, umfassend:<br />

a. einen nachwachsenden Rohstoff <strong>und</strong><br />

b. ein diesen nachwachsenden Rohstoff verbindendes<br />

Material.<br />

[0006] Gegebenenfalls kann die Zusammenset<strong>zu</strong>ng<br />

weiterhin Zusatz- <strong>und</strong>/oder Hilfsstoffe umfassen. Unter<br />

einer <strong>Schuhsohle</strong> wird hier eine Sohle verstanden,<br />

die im Gebrauch in Kontakt mit dem Untergr<strong>und</strong>, auf<br />

dem gelaufen wird, steht, beispielsweise Asphalt<br />

oder Kies. Unter einem Oberschuh wird hier insbesondere<br />

der den Fuß seitlich <strong>und</strong> oben <strong>zu</strong>mindest<br />

teilweise umschließende Teil des Schuhs verstanden.<br />

Die <strong>Schuhsohle</strong> ist insbesondere Teil einer Sandale,<br />

eines Halbschuhs oder eines Stiefels, insbesondere<br />

aber einer Sandale, <strong>deren</strong> Oberschuh bevor<strong>zu</strong>gt<br />

aus einem Material umfassend einen elastomeren<br />

Kunststoff ausgebildet ist. Bevor<strong>zu</strong>gt handelt<br />

es sich bei dem nachwachsenden Rohstoff um Holz<br />

oder Papier, insbesondere um Holzspäne <strong>und</strong>/oder<br />

-Pulver <strong>und</strong>/oder Zellulosefasern.<br />

[0007] Erfindungsgemäß bestehen z. B. 50 bis 95<br />

Gew.-% der Zusammenset<strong>zu</strong>ng aus dem nachwachsenden<br />

Rohstoff, 5 bis 40 Gew.-% der Zusammenset<strong>zu</strong>ng<br />

aus einem diesen nachwachsenden Rohstoff<br />

verbindenden Material <strong>und</strong> 0 bis 10 Gew.-% aus<br />

Hilfs- <strong>und</strong> Zusatzstoffen, die beispielsweise die Wasserresistenz<br />

oder das Dämpfungsverhalten ändern.<br />

Jedoch sind auch andere Zusammenset<strong>zu</strong>ngen mit<br />

deutlich davon abweichenden Gewichtsprozentanteilen<br />

möglich <strong>und</strong> erfindungsgemäß. Eine <strong>Schuhsohle</strong>,<br />

die aus einer solchen Zusammenset<strong>zu</strong>ng ausgebildet<br />

ist, kann günstiger hergestellt werden als eine<br />

<strong>Schuhsohle</strong> aus einem Elastomer vergleichbarer<br />

Qualität <strong>und</strong> auch als eine Ledersohle. Zudem ist diese<br />

Sohle deutlich besser entsorgbar, insbesondere<br />

durch biologischen Abbau, wie beispielsweise in einer<br />

Kompostieranlage.<br />

[0008] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung<br />

der erfindungsgemäßen <strong>Schuhsohle</strong> weist<br />

die Zusammenset<strong>zu</strong>ng aus nachwachsendem Rohstoff<br />

<strong>und</strong> verbindendem Material ein Massenverhältnis<br />

im Bereich von 1/1 bis 19/1 auf.<br />

[0009] Besonders bevor<strong>zu</strong>gt sind Zusammenset<strong>zu</strong>ngen,<br />

bei denen dieses Massenverhältnis im Bereich<br />

19/1 bis 10/1 liegt. Diese Zusammenset<strong>zu</strong>ngen<br />

sind gut formbar, beispielsweise mittels Spritzgießen,<br />

sind aber gleichzeitig gut biologisch abbaubar.<br />

[0010] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung<br />

ist der nachwachsende Rohstoff ein Polysaccharid,<br />

vor<strong>zu</strong>gsweise Zellstoff. Besonders bevor<strong>zu</strong>gt<br />

ist hierbei, dass der nachwachsende Rohstoff<br />

mindestens einen Stoff aus der folgenden Gruppe<br />

umfasst: Holz, Flachs, Hanf, Stroh, Wolle, Sisal,<br />

Kork, Baumwolle, Leinen, Heu, Reisschalen, Bambus,<br />

Papyrus, <strong>und</strong> Schilf. Jedes dieser Materialien<br />

oder Mischungen von mindestens zwei dieser Materialien<br />

kann in vorteilhafter Weise genutzt werden,<br />

um <strong>Schuhsohle</strong>n aus<strong>zu</strong>bilden. So können die sonst<br />

für den Aufbau von <strong>Schuhsohle</strong>n aufgebauten Kohlenwasserstoffe<br />

geschont werden, da stattdessen<br />

nachwachsende Rohstoffe eingesetzt werden.<br />

[0011] Vorteilhafterweise umfasst das verbindende<br />

Material ein Polymer, vor<strong>zu</strong>gsweise ein Elastomer.<br />

Hierbei können beispielsweise thermoplastische<br />

Elastomere Verwendung finden, es bieten sich Polymere<br />

aus der Gruppe der Amid-, Ester-, Olefin-, Styrol-<br />

oder Urethanelastomere an. Es ist auch möglich,<br />

Mischungen von mehreren Polymeren aus einer oder<br />

mehreren dieser Gruppen <strong>zu</strong> verwenden.<br />

[0012] Besonders bevor<strong>zu</strong>gt ist eine Ausgestaltung,<br />

bei der das verbindende Material ein Biopolymer, insbesondere<br />

Polyhydroxybutyrat umfasst.<br />

[0013] Unter einem Biopolymer wird ein natürliches<br />

oder ein naturidentisches Polymer verstanden. Unter<br />

Polyhydroxybutyrat wird ein Thermoplast verstanden,<br />

welches durch biologische Fermentierung aus<br />

erneuerbaren Kohlenhydrat-Rohstoffen gewonnen<br />

werden kann. Polyhydroxybutyrat ist biologisch ab-<br />

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