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Schwingungssystem für die Dämpfung und/oder Tilgung der ...

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*DE19915635B420090402*<br />

(19)<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

Deutsches Patent- <strong>und</strong> Markenamt<br />

(10)<br />

DE 199 15 635 B4 2009.04.02<br />

(12)<br />

Patentschrift<br />

(21) Aktenzeichen: 199 15 635.2<br />

(22) Anmeldetag: 07.04.1999<br />

(43) Offenlegungstag: 12.10.2000<br />

(45) Veröffentlichungstag<br />

<strong>der</strong> Patenterteilung: 02.04.2009<br />

(51) Int Cl. 8 : B60G 13/16 (2006.01)<br />

B60G 15/00 (2006.01)<br />

Innerhalb von drei Monaten nach Veröffentlichung <strong>der</strong> Patenterteilung kann nach § 59 Patentgesetz gegen das Patent Einspruch<br />

erhoben werden. Der Einspruch ist schriftlich zu erklären <strong>und</strong> zu begründen. Innerhalb <strong>der</strong> Einspruchsfrist ist eine<br />

Einspruchsgebühr in Höhe von 200 Euro zu entrichten(§ 6 Patentkostengesetz in Verbindung mit <strong>der</strong> Anlage zu § 2 Abs. 1<br />

Patentkostengesetz).<br />

(73) Patentinhaber:<br />

Volkswagen AG, 38440 Wolfsburg, DE<br />

(72) Erfin<strong>der</strong>:<br />

Hölsche, Carsten, 38100 Braunschweig, DE;<br />

Sellschopp, Jürgen, 38122 Braunschweig, DE<br />

(56) Für <strong>die</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Patentfähigkeit in Betracht<br />

gezogene Druckschriften:<br />

DE-AS 10 95 684<br />

DE-AS 10 43 104<br />

DE 196 01 337 A1<br />

DE 41 38 238 A1<br />

DE 41 09 608 A1<br />

DE 41 02 787 A1<br />

DE 40 24 966 A1<br />

DE 39 13 528 A1<br />

DE 36 41 623 A1<br />

DE-OS 22 37 058<br />

DE-OS 14 30 836<br />

DE 10 21 254 A<br />

(54) Bezeichnung: <strong>Schwingungssystem</strong> für <strong>die</strong> Dämpfung <strong>und</strong>/<strong>o<strong>der</strong></strong> <strong>Tilgung</strong> <strong>der</strong> Schwingungen einer Kraftfahrzeugachse<br />

(57) Hauptanspruch: <strong>Schwingungssystem</strong> (1) für <strong>die</strong><br />

Dämpfung <strong>und</strong>/<strong>o<strong>der</strong></strong> <strong>Tilgung</strong> von Schwingungen einer mit<br />

einem Fahrzeugaufbau (3) mechanisch verb<strong>und</strong>enen<br />

Kraftfahrzeugachse (2), an <strong>der</strong> mindestens ein Radträger<br />

(4) zur Lagerung bzw. Aufnahme eines drehbaren Kraftfahrzeugrades<br />

(5) bzw. einer Felge mit einem auf <strong>der</strong> Felge<br />

angeordnetem Reifen vorgesehen ist, sowie weiterhin ein<br />

funktional zwischen dem Radträger (4) <strong>und</strong> dem Fahrzeugaufbau<br />

(3) wirken<strong>der</strong> Schwingungsdämpfer (6b) zur Dämpfung<br />

von auf den Fahrzeugaufbau (3) einwirkenden<br />

Schwingungen <strong>und</strong> ein funktional mit dem Radträger (4) zusammenwirkendes<br />

Tilgersystem (7) zur Dämpfung von<br />

Schwingungen des Kraftfahrzeugrades (5), dadurch gekennzeichnet,<br />

dass <strong>der</strong> Schwingungsdämpfer (6b) ein<br />

Schwingungsdämpferrohr (6c) mit einem in einem ersten<br />

Abschnitt des Schwingungsdämpferrohrs (6c) angeordneten<br />

Dämpferkolben <strong>und</strong> einer Kolbenstange aufweist <strong>und</strong><br />

das Tilgersystem (7) in einem zweiten Bereich des Schwingungsdämpferrohrs<br />

(6b) des Schwingungsdämpfers (6b)<br />

angeordnet ist.<br />

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DE 199 15 635 B4 2009.04.02<br />

Beschreibung<br />

[0001] Die Erfindung betrifft ein <strong>Schwingungssystem</strong><br />

für <strong>die</strong> Dämpfung <strong>und</strong>/<strong>o<strong>der</strong></strong> <strong>Tilgung</strong> von Schwingungen<br />

einer Kraftfahrzeugachse nach dem Oberbegriff<br />

von Patentanspruch 1.<br />

[0002] Im Stand <strong>der</strong> Technik sind zur Dämpfung <strong>der</strong><br />

auf einen Fahrzeugaufbau einwirkenden Schwingungen<br />

unterschiedliche Dämpfungselemente, beispielsweise<br />

Fahrwerksfe<strong>der</strong>n <strong>und</strong>/<strong>o<strong>der</strong></strong> Schwingungsdämpfer<br />

vorgesehen. In Abhängigkeit <strong>der</strong> konstruktiven<br />

Ausgestaltung <strong>der</strong> Kraftfahrzeugachse, beispielsweise<br />

als Vor<strong>der</strong>achse, Hinterachse, insbeson<strong>der</strong>e<br />

Verb<strong>und</strong>lenker-Hinterachse <strong>o<strong>der</strong></strong> dgl., kann <strong>die</strong><br />

Kraftfahrzeugachse Längslenker <strong>und</strong>/<strong>o<strong>der</strong></strong> Querlenker<br />

aufweisen, <strong>die</strong> entsprechend für <strong>die</strong> Anordnung<br />

des Radträgers ausgebildet sind. Über separate zusätzliche<br />

Elemente ist <strong>die</strong> Kraftfahrzeugachse mit<br />

dem Fahrzeugaufbau mechanisch verbindbar, wobei<br />

<strong>der</strong> Radträger zur Aufnahme bzw. Lagerung eines<br />

drehbaren Kraftfahrzeugrades ausgebildet ist. Im<br />

Fahrbetrieb werden <strong>die</strong> entstehenden Schwingungen<br />

auf <strong>die</strong> Kraftfahrzeugachse entsprechend übertragen.<br />

Zur Erhöhung des Fahrkomforts <strong>und</strong> <strong>der</strong> Geräuschmin<strong>der</strong>ung<br />

während des Fahrbetriebs sind<br />

entsprechende Dämpfungselemente, insbeson<strong>der</strong>e<br />

auf je<strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Kraftfahrzeugachse ein funktional<br />

zwischen dem Radträger <strong>und</strong> dem Fahrzeugaufbau<br />

wirkendes Dämpfungselement, nämlich eine Fahrwerksfe<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong>/<strong>o<strong>der</strong></strong> ein Schwingungsdämpfer vorgesehen.<br />

[0003] Die Praxis hat nun gezeigt, dass an <strong>der</strong> Kraftfahrzeugachse<br />

störende Schwingungen auftreten,<br />

<strong>die</strong> im Bereich <strong>der</strong> Achseigenfrequenz liegen <strong>und</strong> als<br />

„Achsstuckern" bezeichnet werden. Auch über eine<br />

Einstellung des Schwingungsdämpfers bzw. eine an<strong>der</strong>e<br />

Fahrwerksfe<strong>der</strong>auslegung ist <strong>die</strong>ses „Achsstuckern"<br />

nur schwer eliminierbar. Das Achsstuckern,<br />

das beispielsweise eine Eigenfrequenz von 14 bis 15<br />

Hz aufweist, wird insbeson<strong>der</strong>e dadurch hervorgerufen,<br />

dass <strong>die</strong> Felge des Kraftfahrzeugrades auf dem<br />

jeweiligen Reifen schwingt. Bei einem entsprechenden<br />

Fahrbetrieb wird nämlich aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Fahrbahnanregung<br />

<strong>die</strong> Eigenfrequenz des Kraftfahrzeugrades<br />

angeregt, wobei sich <strong>die</strong>se radspezifischen<br />

Schwingungen insgesamt dann komfortmin<strong>der</strong>nd<br />

auswirken. Hierbei ist <strong>der</strong> Reifen selber sehr<br />

schwach gedämpft <strong>und</strong> eine Dämpfung kann im wesentlichen<br />

nur durch den Schwingungsdämpfer erfolgen.<br />

Hierbei ist problematisch, dass eine schwache<br />

Dämpfung zum „Achsstuckern" führt <strong>und</strong> eine starke<br />

Dämpfung zum Komfortverlust, insbeson<strong>der</strong>e auch<br />

zu einer stärkeren Geräuschentstehung bzw. Geräuschübertragung.<br />

Im Ergebnis wird aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> im<br />

Fahrbetrieb angeregten bzw. entstehenden Eigenfrequenz<br />

des Kraftfahrzeugrades, d. h. also aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> radspezifischen Schwingungen des Kraftfahrzeugrades<br />

das oben beschriebene „Achsstuckern" verstärkt<br />

hervorgerufen, was den Fahrkomfort verringert.<br />

[0004] Aus <strong>der</strong> DE 22 37 058 A1 ist ein <strong>Schwingungssystem</strong><br />

<strong>der</strong> eingangs genannten Art bekannt,<br />

bei dem <strong>die</strong> nie<strong>der</strong>frequenten Schwingungen des<br />

Fahrzeugaufbaus mittels eines Schwingungsdämpfers<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> höherfrequenten Schwingungen <strong>der</strong> ungefe<strong>der</strong>ten<br />

Massen mittels eines Tilgers bekämpft<br />

werden. Der Tilger, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> DE 22 37 058 A1 als dynamischer<br />

Schwingungsdämpfer bezeichnet wird, ist<br />

zu <strong>die</strong>sem Zweck zwischen dem Schwingungsdämpfer<br />

<strong>und</strong> dem Radträger eingeglie<strong>der</strong>t <strong>und</strong> umfasst<br />

eine in einem Dämpfermedium über Fe<strong>der</strong>n aufgehängte<br />

Tilgermasse. Als Schwingungsdämpfer wird<br />

hierbei eine mit einem kompressiblen, regenerierenden<br />

Medium, beispielsweise Silikon-Kautschuk-Schaumstoff<br />

befüllte Kammer verwendet.<br />

Durch <strong>die</strong>se Trennung <strong>der</strong> beiden Dämpfer soll nach<br />

<strong>der</strong> DE 22 37 058 A1 eine vorteilhafte Anpassung des<br />

Dämpfermediums an <strong>die</strong> jeweils zu dämpfende<br />

Schwingungsfrequenz ermöglicht werden.<br />

[0005] Ferner ist aus <strong>der</strong> DE 36 41 623 A1 ein<br />

<strong>Schwingungssystem</strong> bekannt, bei dem ein Tilgersystem<br />

in eine Kolbenstange eines Schwingungsdämpfers<br />

eingebaut ist.<br />

[0006] Der Erfindung liegt <strong>die</strong> Aufgabe zugr<strong>und</strong>e,<br />

eine alternative Ausgestaltung für ein <strong>Schwingungssystem</strong><br />

anzugeben, dass bei hohem Fahrkomfort das<br />

Achsstuckern verringert bzw. eliminiert.<br />

[0007] Diese Aufgabe wird durch ein <strong>Schwingungssystem</strong><br />

gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Durch <strong>die</strong><br />

Anordnung eines zusätzlichen Tilgersystems im<br />

Schwingungsdämpferrohr eines Kolbendämpfers<br />

können <strong>die</strong> radspezifischen Schwingungen des Kraftfahrzeugrades,<br />

also gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>die</strong> Schwingungen<br />

<strong>der</strong> Felge auf dem Reifen entsprechend „kompensiert",<br />

d. h. zumindest aber gedämpft werden. Hierdurch<br />

werden <strong>die</strong>se radspezifischen Schwingungen<br />

auch nicht mehr auf <strong>die</strong> Kraftfahrzeugachse entsprechend<br />

übertragen, so dass das oben beschriebene<br />

„Achsstuckern" verhin<strong>der</strong>t, zumindest aber verringert<br />

ist. Folglich ist <strong>der</strong> Fahrkomfort mit Hilfe des erfindungsgemäßen<br />

<strong>Schwingungssystem</strong>s erheblich erhöht,<br />

wobei auch <strong>die</strong> entsprechenden Geräusche eliminiert<br />

bzw. verringert sind.<br />

[0008] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten,<br />

das erfindungsgemäße <strong>Schwingungssystem</strong> in vorteilhafter<br />

Weise auszugestalten <strong>und</strong> weiterzubilden.<br />

Hierfür darf an <strong>die</strong>ser Stelle auf <strong>die</strong> weiteren Patentansprüche<br />

verwiesen werden. Nachfolgend werden<br />

nun zwei Ausführungsformen <strong>der</strong> Erfindung anhand<br />

einer Zeichnung näher erläutert. In <strong>der</strong> Zeichnung<br />

zeigt:<br />

[0009] Fig. 1 das erfindungsgemäße Schwingungs-<br />

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system in einer rein schematischen Darstellung,<br />

[0010] Fig. 2 ein erstes hydraulisch ausgeführtes<br />

Tilgersystem <strong>und</strong><br />

[0011] Fig. 3 ein zweites hydraulisch ausgeführtes<br />

Tilgersystem.<br />

[0012] Die Fig. 1 bis Fig. 3 zeigen – zumindest teilweise<br />

– ein <strong>Schwingungssystem</strong> 1 für <strong>die</strong> Dämpfung<br />

<strong>und</strong>/<strong>o<strong>der</strong></strong> <strong>Tilgung</strong> <strong>der</strong> Schwingungen einer Kraftfahrzeugachse<br />

2. Wie Fig. 1 erkennen lässt, ist <strong>die</strong> Kraftfahrzeugachse<br />

2 mit dem Fahrzeugaufbau 3 mechanisch<br />

verbindbar <strong>und</strong> an <strong>der</strong> Kraftfahrzeugachse 2<br />

mindestens ein Radträger 4 vorgesehen ist, wobei<br />

<strong>der</strong> Radträger 4 zur Lagerung bzw. Aufnahme eines<br />

drehbaren Kraftfahrzeugrades 5, hier einer Felge mit<br />

einem auf <strong>der</strong> Felge angeordneten Reifen, ausgebildet<br />

ist. Im Fahrbetrieb wirken nunmehr Schwingungen<br />

auf <strong>die</strong> Kraftfahrzeugachse 2 bzw. auf den Fahrzeugaufbau<br />

3 ein, wobei für eine Dämpfung <strong>der</strong> auf<br />

den Fahrzeugaufbau 3 einwirkenden Schwingungen<br />

ein funktional zwischen dem Radträger 4 <strong>und</strong> dem<br />

Fahrzeugaufbau 3 wirkendes erstes Dämpfungselement<br />

6, hier eine Fahrwerksfe<strong>der</strong> 6a <strong>und</strong> ein Schwingungsdämpfer<br />

6b, vorgesehen sind.<br />

[0013] Die radspezifischen Schwingungen des<br />

Kraftfahrzeugrades 5, <strong>die</strong> das oben beschriebene<br />

„Achsstuckern" hervorrufen, werden nun dadurch<br />

vermieden, dass zumindest zur Dämpfung <strong>der</strong> radspezifischen<br />

Schwingungen des Kraftfahrzeugrades<br />

5 ein zusätzliches funktional mit dem Radträger 4 direkt<br />

<strong>o<strong>der</strong></strong> indirekt zusammenwirkendes Tilgersystem<br />

7 vorgesehen ist. Das hier entsprechend vorgesehene<br />

Tilgersystem 7 reduziert <strong>die</strong> Schwingungsamplituden<br />

<strong>der</strong> radspezifischen Schwingungen des Kraftfahrzeugrades<br />

5, wenn <strong>die</strong>ses entsprechend durch<br />

<strong>die</strong> hier schematisch angedeutete Fahrbahn 8 angeregt<br />

wird. Folglich werden <strong>die</strong>se Schwingungsamplituden<br />

dann auch nicht mehr auf <strong>die</strong> Kraftfahrzeugachse<br />

2 übertragen, so dass das eingangs geschil<strong>der</strong>te<br />

„Achsstuckern" verhin<strong>der</strong>t ist. Hieraus resultiert<br />

eine Fahrkomforterhöhung, vzw. gegebenenfalls<br />

auch eine Geräuschvermin<strong>der</strong>ung.<br />

[0014] Fig. 1 zeigt nun in einer ganz schematischen<br />

Darstellung <strong>die</strong> Wirkungsweise des erfindungsgemäßen<br />

Tilgersystems 7, das nämlich direkt <strong>o<strong>der</strong></strong> indirekt<br />

mit dem Radträger 4 zusammenwirkt. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

hier gewählten Darstellungsart ist ersichtlich, dass<br />

das Tilgersystem 7 funktional zwischen den wesentlichen<br />

Bestandteilen <strong>der</strong> Kraftfahrzeugachse 2 <strong>und</strong><br />

dem Kraftfahrzeugrad 5 vorgesehen ist bzw. hier einwirkt.<br />

Wo nun ein <strong>der</strong>artiges Tilgersystem 7 im einzelnen<br />

genau angeordnet bzw. vorgesehen werden<br />

kann, soll im folgenden noch näher erörtert werden:<br />

Zunächst ist es denkbar, dass das Tilgersystem 7 im<br />

wesentlichen direkt am Radträger 4 angeordnet ist,<br />

also direkt mit dem Radträger 4 funktional zusammenwirkt.<br />

Weiterhin ist denkbar, dass das Tilgersystem<br />

7 direkt an <strong>der</strong> Felge des Kraftfahrzeugrades 5<br />

angeordnet ist. Dies ist, je nachdem welche konstruktiven<br />

Ausgestaltungen hier sich am besten eignen,<br />

entsprechend realisierbar.<br />

[0015] Fig. 2 zeigt ein erstes hydraulisch ausgeführtes<br />

Tilgersystem 7, insbeson<strong>der</strong>e ein Tilgersystem<br />

7, das eine stark hydraulische Dämpfung aufweist,<br />

also ein stark dämpfendes Tilgersystem 7, das<br />

möglicherweise aufwendiger herstellbar ist, aber eine<br />

optimale Wirkung entfaltet. Hingegen zeigt <strong>die</strong> Fig. 3<br />

ein zweites hydraulisch ausgeführtes Tilgersystem 7,<br />

das als schwach dämpfendes Tilgersystem 7 ausgebildet<br />

ist, <strong>und</strong> im folgenden auch noch näher erörtert<br />

werden wird.<br />

[0016] Das in Fig. 2 dargestellte Tilgersystem 7<br />

weist ein Halteelement 9 auf. Innerhalb des Halteelementes<br />

9 ist ein Tilgerelement 10 bewegbar angeordnet.<br />

Das Tilgerelement 10 ist mit Hilfe zweier Gummielemente<br />

11 <strong>und</strong> 12 innerhalb des Halteelementes 9<br />

bewegbar gelagert. Die Schwingrichtung des Tilgerelementes<br />

10 ist mit dem hier dargestellten Pfeil angedeutet.<br />

[0017] Das Halteelement 9 weist einen im wesentlichen<br />

U-förmigen Querschnitt auf. Die gesamte Außenform<br />

des Halteelementes 9 kann ganz unterschiedlich,<br />

insbeson<strong>der</strong>e aber auch im wesentlichen<br />

zylin<strong>der</strong>förmig, ausgeführt sein.<br />

[0018] Es ist gut erkennbar, dass das Tilgerelement<br />

10 einen Durchgangskanal 13 aufweist <strong>und</strong> dass <strong>die</strong><br />

Gummielemente 11 <strong>und</strong> 12 einen im wesentlichen<br />

U-förmigen Querschnitt aufweisen. Durch <strong>die</strong> Gummielemente<br />

11 <strong>und</strong> 12 sind nunmehr zwei Fluidkammern<br />

14 <strong>und</strong> 15 begrenzt, <strong>die</strong> durch den Durchgangskanal<br />

13 strömungsverb<strong>und</strong>en sind. Da <strong>die</strong> Gummielemente<br />

11 <strong>und</strong> 12 eine bestimmte Elastizität aufweisen,<br />

werden bei einer entsprechenden Bewegung<br />

des Tilgerelementes 10, bei entsprechend vorhandenen<br />

Schwingungen, <strong>die</strong> entsprechenden Fluidkammern<br />

14 <strong>und</strong> 15 entwe<strong>der</strong> vergrößert bzw. verkleinert,<br />

wobei ein entsprechen<strong>der</strong> Fluidstrom bzw. ein entsprechen<strong>der</strong><br />

Fluidaustausch zwischen den einzelnen<br />

Fluidkammern 14 <strong>und</strong> 15 stattfinden kann.<br />

[0019] Das in Fig. 3 dargestellte Tilgersystem 7 ist<br />

innerhalb des Schwingungsdämpfers 6b vorgesehen.<br />

Das Tilgerelement 10 ist hier im unteren Bereich<br />

des Schwingungsdämpferrohres 6c angeordnet <strong>und</strong><br />

hier mit Hilfe eines Fe<strong>der</strong>elementes 16, das beispielsweise<br />

auch als Gummife<strong>der</strong> ausgeführt sein<br />

kann, bewegbar gelagert. Folglich werden Schwingungen,<br />

<strong>die</strong> vom Radträger 4 übertragen werden<br />

könnten mit Hilfe des innerhalb des Schwingungsdämpfers<br />

6b angeordneten erfindungsgemäßen Tilgersystems<br />

7 „kompensiert" bzw. gedämpft.<br />

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[0020] Die hier dargestellten Tilgerelemente 10 sind<br />

vorzugsweise aus einer Stahlmasse hergestellt, wobei<br />

bei einem schwach dämpfenden Tilgersystem 7<br />

<strong>die</strong> Tilgermasse des Tilgerelementes 10 im wesentlichen<br />

vzw. etwa 10% <strong>der</strong> ungefe<strong>der</strong>ten Masse beträgt,<br />

hier bspw. im wesentlichen ca. 2,5 kg beträgt.<br />

Im übrigen beträgt ansonsten <strong>die</strong> Tilgermasse des<br />

Tilgerelementes 10 bei einem stark dämpfenden Tilgersystem<br />

7 bspw. ca. 1,5 kg.<br />

[0021] Entscheidend ist, dass das Tilgersystem 7 so<br />

ausgeführt bzw. so dimensioniert ist, dass <strong>die</strong> Eigenfrequenz<br />

des Tilgersystems 7 im wesentlichen geringfügig<br />

unterhalb <strong>der</strong> Eigenfrequenz des Kraftfahrzeugrades<br />

5 liegt, damit das oben geschil<strong>der</strong>te<br />

„Achsstuckern" vermieden wird. Da das Kraftfahrzeugrad<br />

5 bspw. eine Eigenfrequenz von ca. 14 bis 15 Hz<br />

aufweist, sollte <strong>die</strong> Eigenfrequenz des Tilgersystems<br />

7 bspw. bei ca. 13 bis 14 Hz liegen.<br />

Bezugszeichenliste<br />

1 <strong>Schwingungssystem</strong><br />

2 Kraftfahrzeugachse<br />

3 Fahrzeugaufbau<br />

4 Radträger<br />

5 Kraftfahrzeugrad<br />

6 Dämpfungselement<br />

6a Fahrwerksfe<strong>der</strong><br />

6b Stoßdämpfer<br />

6c Stoßdämpferrohr<br />

7 Tilgersystem<br />

8 Fahrbahn<br />

9 Halteelement<br />

10 Tilgerelement<br />

11 Gummielement<br />

12 Gummielement<br />

13 Durchgangskanal<br />

14 Fluidkammer<br />

15 Fluidkammer<br />

16 Fe<strong>der</strong>element<br />

X<br />

Y<br />

α 1<br />

α 2<br />

Patentansprüche<br />

1. <strong>Schwingungssystem</strong> (1) für <strong>die</strong> Dämpfung<br />

<strong>und</strong>/<strong>o<strong>der</strong></strong> <strong>Tilgung</strong> von Schwingungen einer mit einem<br />

Fahrzeugaufbau (3) mechanisch verb<strong>und</strong>enen Kraftfahrzeugachse<br />

(2), an <strong>der</strong> mindestens ein Radträger<br />

(4) zur Lagerung bzw. Aufnahme eines drehbaren<br />

Kraftfahrzeugrades (5) bzw. einer Felge mit einem<br />

auf <strong>der</strong> Felge angeordnetem Reifen vorgesehen ist,<br />

sowie weiterhin ein funktional zwischen dem Radträger<br />

(4) <strong>und</strong> dem Fahrzeugaufbau (3) wirken<strong>der</strong><br />

Schwingungsdämpfer (6b) zur Dämpfung von auf<br />

den Fahrzeugaufbau (3) einwirkenden Schwingungen<br />

<strong>und</strong> ein funktional mit dem Radträger (4) zusammenwirkendes<br />

Tilgersystem (7) zur Dämpfung von<br />

Schwingungen des Kraftfahrzeugrades (5), dadurch<br />

gekennzeichnet, dass <strong>der</strong> Schwingungsdämpfer<br />

(6b) ein Schwingungsdämpferrohr (6c) mit einem in<br />

einem ersten Abschnitt des Schwingungsdämpferrohrs<br />

(6c) angeordneten Dämpferkolben <strong>und</strong> einer<br />

Kolbenstange aufweist <strong>und</strong> das Tilgersystem (7) in<br />

einem zweiten Bereich des Schwingungsdämpferrohrs<br />

(6b) des Schwingungsdämpfers (6b) angeordnet<br />

ist.<br />

2. <strong>Schwingungssystem</strong> nach Anspruch 1, dadurch<br />

gekennzeichnet, dass das Tilgersystem (7) im<br />

wesentlichen direkt am Radträger (4) angeordnet ist.<br />

3. <strong>Schwingungssystem</strong> nach einem <strong>der</strong> vorstehenden<br />

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass<br />

das Tilgersystem (7) hydraulisch gedämpft ausgeführt<br />

ist.<br />

4. <strong>Schwingungssystem</strong> nach einem <strong>der</strong> vorstehenden<br />

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass<br />

das Tilgersystem (7) ein Halteelement (9) aufweist.<br />

5. <strong>Schwingungssystem</strong> nach einem <strong>der</strong> vorstehenden<br />

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass<br />

innerhalb des Halteelementes (9) ein Tilgerelement<br />

(10) bewegbar angeordnet ist.<br />

6. <strong>Schwingungssystem</strong> nach einem <strong>der</strong> vorstehenden<br />

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass<br />

das Tilgerelement (10) mit Hilfe zweier Gummielemente<br />

(11, 12) innerhalb des Halteelementes (9) bewegbar<br />

gelagert ist.<br />

7. <strong>Schwingungssystem</strong> nach einem <strong>der</strong> vorstehenden<br />

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass<br />

das Halteelement (9) einen im wesentlichen U-förmigen<br />

Querschnitt aufweist.<br />

8. <strong>Schwingungssystem</strong> nach einem <strong>der</strong> vorstehenden<br />

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass<br />

das Tilgerelement (10) einen Durchgangskanal (13)<br />

aufweist.<br />

9. <strong>Schwingungssystem</strong> nach einem <strong>der</strong> vorstehenden<br />

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass<br />

<strong>die</strong> Gummielemente (11, 12) einen im wesentlichen<br />

U-förmigen Querschnitt aufweisen.<br />

10. <strong>Schwingungssystem</strong> nach einem <strong>der</strong> vorstehenden<br />

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass<br />

durch <strong>die</strong> Gummielemente (11, 12) zwei Fluidkammern<br />

(14, 15) begrenzt sind <strong>und</strong> durch den Durchgangskanal<br />

(13) beide Fluidkammern (14, 15) strömungsverb<strong>und</strong>en<br />

sind.<br />

11. <strong>Schwingungssystem</strong> nach einem <strong>der</strong> vorstehenden<br />

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass<br />

<strong>die</strong> Gummielemente (11, 12) eine bestimmte Elastizi-<br />

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tät aufweisen.<br />

12. <strong>Schwingungssystem</strong> nach einem <strong>der</strong> vorstehenden<br />

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass<br />

das Tilgerelement (10) im unteren Bereich des<br />

Schwingungsdämpferrohres (6c) mit Hilfe eines Fe<strong>der</strong>elementes<br />

(16) bewegbar gelagert ist.<br />

13. <strong>Schwingungssystem</strong> nach einem <strong>der</strong> vorstehenden<br />

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass<br />

das Tilgerelement (10) aus einer Stahlmasse hergestellt<br />

ist.<br />

14. <strong>Schwingungssystem</strong> nach einem <strong>der</strong> vorstehenden<br />

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass<br />

das Tilgersystem (7) so ausgeführt bzw. so dimensioniert<br />

ist, dass <strong>die</strong> Eigenfrequenz des Tilgersystems<br />

(7) im wesentlichen geringfügig unterhalb <strong>der</strong> Eigenfrequenz<br />

des Kraftfahrzeugrades (5) liegt.<br />

Es folgen 2 Blatt Zeichnungen<br />

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Anhängende Zeichnungen<br />

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