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ENTZÜNDLICH-EITRIGE ERKRANKUNGEN DER HAUT ENTZÜNDLICH-EITRIGE ...

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TITELTHEMA<br />

11<br />

Erysipel<br />

Das Erysipel (Abb. 11/12) ist charakterisiert<br />

durch einen akuten Beginn der<br />

Erkrankung mit Abgeschlagenheit,<br />

schlechtem Allgemeinbefinden und<br />

Schüttelfrost. Im Anschluß kommt es<br />

zum Auftreten einer flächenhaften,<br />

flammenden, oft schmerzhaften Rötung<br />

der Haut mit Lymphadenopathie<br />

und Lymphangitis (Erysipelas rubeosum).<br />

Durch die typische scharfe Abgrenzung<br />

gesunder Hautareale zur<br />

flammenden Rötung ist die Diagnose<br />

13<br />

15<br />

12<br />

Abb. 11<br />

Erysipel des Gesichtes mit<br />

vorangegangener Rhinitis.<br />

Abb. 12<br />

Hämorrhagisch-bullöses<br />

Erysipel<br />

einfach zu stellen. Unbehandelt kann<br />

es zur Ausbildung hämorrhagischer<br />

Blasen (Erysipelas bullosum) und auch<br />

zur Nekrosenbildung (Erysipelas gangraenosum)<br />

kommen. Gelegentlich tritt<br />

auch eine Erysipela migrans (Wanderrose)<br />

auf, die sich in verschiedenen<br />

Richtungen ausbreitet.<br />

Die Erreger sind in der Regel β-hämolysierende<br />

Streptokokken der Gruppe<br />

A. Durch meist nicht sichtbare „Eintrittspforten“<br />

erreichen sie percutan die<br />

cutanen Lymphkapillaren. Prädestiniert<br />

14<br />

Abb. 13<br />

Akne inversa axillär links.<br />

Abb. 14 / 15<br />

Operative Vorgehensweise<br />

bei der Akne inversa von<br />

Abb. 13.<br />

als Eintrittspforten sind Hautareale mit<br />

gestörter Barrierefunktion, z. B. mazerierte<br />

Hautpilzerkrankungen wie Tinea<br />

pedum oder Rhagaden bei chronischer<br />

Rhinitis. Dadurch erklären sich<br />

auch die Prädilektionsstellen des Erysipels,<br />

nämlich im Gesicht und am Unterschenkel.<br />

Disponiert sind besonders<br />

kachektische und abwehrgeschwächte<br />

Personen.<br />

Die Therapie besteht aus Ruhigstellung,<br />

systemischer Antibiose (vorzugsweise<br />

Penicilline) und feuchten antiseptischen<br />

Umschlägen. Bei gangränösem<br />

Erysipel ist eine chirurgische<br />

Intervention mit Spaltung des betroffenen<br />

Hautareals bis auf die Faszie erforderlich.<br />

Phlegmone<br />

Die Phlegmone ist eine schwere Zellgewebsentzündung<br />

der Haut mit diffuser<br />

Ausbreitung in die Gewebsspalten<br />

und in das darunterliegende Gewebe.<br />

Als Erreger kommen häufig Staphylokokkus<br />

aureus und Streptokokken vor.<br />

Klinisch besteht ein flächenhaftes,<br />

überwärmtes, eher livides Erythem<br />

mit schmerzhafter, anfänglich teigiger<br />

Schwellung, das später eitrig nekrotisieren<br />

kann. Das Allgemeinbefinden ist<br />

stark eingeschränkt, oft besteht Fieber.<br />

Bei einer eitrigen Einschmelzung ist<br />

eine operative Behandlung erforderlich.<br />

Ansonsten besteht die Therapie<br />

der Wahl in einer systemischen Antibiotikagabe.<br />

Unerläßlich ist des weiteren<br />

die Immobilisation des Kranken, bei<br />

entprechender Lokalisation wird das<br />

betroffene Körperareal durch Schienenverbände<br />

ruhiggestellt.<br />

Erythrasma<br />

Als Erythrasma wird die flächige<br />

oberflächliche Infektion der Intertrigines<br />

bezeichnet, die durch Corynebakterien<br />

hervorgerufen wird. Die Infektion<br />

zeigt sich als eine scharf begrenzte,<br />

rötlich braune Fläche, befallen sind<br />

vorwiegend die Oberschenkelinnenseiten,<br />

die Achselfalten, der Bereich unter<br />

der Mammae und die Zehenzwischenräume.<br />

Betroffen sind meist ältere Patienten.<br />

Da die Erkrankung asymptomatisch<br />

verläuft, wird sie häufig erst als<br />

Zufallsbefund im Rahmen einer Ganzkörperuntersuchung<br />

diagnostiziert. Die<br />

Diagnose wird durch die typische rote<br />

Fluoreszenz der betroffenen Areale<br />

im Woodlicht objektiviert. Die Therapie<br />

14 HARTMANN WundForum 3/97

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